Night of Angels von Kahlan (Kampf der Titanen) ================================================================================ Kapitel 1: Der Fremde --------------------- Der Fremde Ein dunkler Schatten huschte über den schwarzen Himmel. Er war zu groß für einen Vogel. Der Schatten suchte nach jemanden, er musste einfach wissen, wer der Mensch war der ihn ständig des Nachts rief. Es war Neumond, also würde er nicht auffallen, weil diese von Gott verdammte Stadt, so finster war, wie der Himmel ohne Sterne. Er sollte nicht fliegen, das wusste er, aber so ging es einfach schneller, vielleicht auch einfacher. Dort wieder dieses eigenartige Rufen. ”Komm zu mir, bitte, ich brauche dich.” Es war leise, zu leise für einen Menschen. Er fühlte sich zu dieser Stimme hingezogen. Er folgte dem Rufen, musste aber fest stellen, dass sie von einem Haus in der reicheren Gegend der Stadt kam. Dort wo es mehr Menschen auf den Straßen gab. ”Das heißt wohl, ich muss landen” seufzte er. Er machte sich für die Landung in einer Seitengasse bereit. Seine Waffen klirrten leise an seinem Körper, als er geschmeidig und sanft, ähnlich einem Tiger, auf dem Boden landete. Er wusste, dass er verdammten Ärger bekommen würde, aber er musste es wissen. Dieses Rufen musste eine Bedeutung haben. Er hüllte sich in seine Flügel ein, machte sie zu einem Pechschwarzem Umhang, der sich geschmeidig um seine breiten Schultern legte, gerade so als wenn der Schleier der Nacht sich um die Erde legte. Er ging die Straße entlang, hielt den Kopf gesengt. Die Menschen an denen er vorbei kam, sahen ihn Misstrauisch nach. Ihm war es egal. Ihm war in diesem Moment alles egal, außer dieser, süß klingenden Stimme. Die Stimme kam aus dem Haus, wo er nun davor stand. Sie war traurig, und nur in seinem Kopf, so schien es ihm. Weil sich kein Mensch sich nach dieser wundervollen, herzzerreißenden, warmen und doch so kalten Stimme, umdrehte. ~Hör auf zu schwärmen! Seit wann bist du unter die Sentimentalen gegangen, du Idiot? ~ schalt er sich selbst. Er überlegte sich wie er in das Haus kam, ohne bemerkt zu werden. Auch wenn er ein Wesen aus der Fantasy, der Menschen war, mit erstaunlichen Fähigkeiten, konnte er sich doch nicht unsichtbar machen. Er ging an das eiserne Tor, fand eine Klingel, er drückte sie. Die Gegensprechanlage sprang an. ”Was wollen sie, von dem Herren Prof. Dr. Peitho?” Er wusste nicht was er sagen sollte. ”Eine Audienz bei eurem Herrn Peitho.” Der Mann auf der anderen Seite ließ das Tor öffnen. Er ging die Einfahrt rauf, als er an der Tür war fiel ihm erst jetzt das Schild auf: Ein Psychiater! Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Die Tür ging auf und ein Butler stand neben der Tür. Er ging rein, und bekam einen Tritt in die Magengrube von Prunk, einen Dolchstoß in die Rippen von Buntheit und einen Kinnhaken von Eleganz. Seine Laune sank bei dieser Perspektive, noch mehr. ”Hier entlang Sir.” Der Butler zeigte eine Treppe hinauf, er folgte ihm. Es war eine Freitreppe - mit rotem Teppich - wo man nur darauf wartete das die Queen, Beatrix etc. herunterkamen. Die Stimme in seinem Kopf schwoll an, bis er nichts anderes hörte. Er wollte am liebsten einen deftigen Fluch von seinen Lippen entweichen lassen, doch dies verkniff er sich lieber für später. Sie erreichten einen Raum, den der Butler öffnete. Er sollte hinein gehen. Hinter einem Mahagoni Schreibtisch saß ein Mann, der genauso aussah wie er sich einen menschlichen Psychiater vor stellte: ergrautes Haar, Nickelbrille auf der Nasenspitze, Nadelstreifenanzug. Der Psychiater zeigte auf den Stuhl vor ihm. Er setzte sich auf den Stuhl. ”Sie wollten eine ‚Audienz‘ bei mir?” er nickte Abwesend, er musste unbedingt diese Stimme finden, er konnte den Mann vor ihm deshalb kaum verstehen, obwohl er ihm eh nicht richtig zu hörte. ”Was haben sie für Beschwerden oder Probleme?” er sah ihn erst fragend an, dann sagte er: ”Bei mir stimmt alles, ich habe nur ein Rufen vernommen.” Der Psychiater nickte. ”Ein Rufen. Wann kommt dieses rufen?” ”Fast jede Nacht, dieses Mal bin ich ihm gefolgt, und es führte mich hier her. Seltsam oder?” Er lächelte schief zu dem Psychiater. Der Psychiater sah ihn zweifelnd an. ”Es führte sie hier her? Sie sollten morgen Mittag in meiner Sprechzeit wieder kommen. Hier ist meine Karte.” ”Danke für das Angebot, aber ich bin nicht das was sie meinen. Vielen Dank noch Mal für die Unterhaltung Mr.” Damit stand er auf, er ging zur Tür. Er schloss sie hinter sich, aber er ging nicht aus dem Haus. Er folgte einfach der Stimme. Hinter einer Tür war sie am lautesten. Er stand vor ihr, wagte aber nicht hineinzugehen. Als er aber Stimmen und Schritte hörte floh er in den Raum. Was er sah schockierte ihn zutiefst. Eine junge Frau saß in der Mitte eines Pentagramms. Sie flüsterte die Formel einer Beschwörung. Als er den ersten Schock überwunden hatte, ließ er die Temperatur im Zimmer sinken. Sein Lieblings Hobby, es wird nur von essen und Schlafen über troffen. Es bildeten sich Kristallsterne aus Eis an den Fenstern. Sie schrak auf, von der plötzlichen Kälte. Er lächelte sie an, er wusste, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass die Beschwörung funktionierte. ”Was suchen sie hier?” Sie hatte angst und das war gut so. ”Warum hast du mich gerufen?” Seine Stimme war dunkel, und düster, das war eine seiner Fähigkeiten, sich verändern wie die Natur es kann, dank seines Namens. Sie wich zurück, aber nicht aus dem Pentagramm. Das außerdem falsch ausgerichtet war. Das Feuerzeichen zeigte nach Osten und nicht nach Süden. ”Wer seid ihr?” sie ging wieder in die Mitte des Pentagramms. Er lächelte sie immer noch an, als er sie umrundete. ”Der Geist den du riefst!” er stand nun vor dem Pentagramm, sah ihr in die Augen. ”Ihr seid nicht der Geist den ich rief!” Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. ”‘Komm zu mir, bitte, ich brauche dich. ‘ Waren das nicht deine Worte?” sie sah ihn verdutzt an. ”Das kann nicht sein, ich habe dich nicht gerufen, sondern meine Mutter!” Er sah sie schweigend an, es war ihm egal wenn sie rufen wollte, sie hatte ihn gerufen und deshalb hatten sie beide jetzt ein Problem. Das Mädchen stand noch immer da in der Mitte des Pentagramms. Er wurde langsam nervös, weil die Stimmen und die Schritte vor der Tür aufgehört hatten. Er ging zum Fenster das auf einen Balkon führte, er machte es auf, drehte sich noch einmal um. ”Hör auf mich zu rufen!” damit drehte er sich zu der zu Ende gehenden Nacht um. Sprang vom Balkon, öffnete seine Flügel und flog davon. Er hörte nur noch die Frau leise Schreien. Er dachte den ganzen Flug zum Anwesen an dieses Mädchen. Er wusste, dass er viel zu spät war, er flog trotzdem nicht schneller. Sollten sie doch warten, es konnte eh nicht so wichtig sein. Dieses Anwesen was er aufsuchte gehörte einem guten Freund von ihm. Einem Menschen, der vielleicht als einziger über sie Bescheid wusste. Dieses Haus kam nun in Sicht. Wenn er eben noch im reichen Viertel war, so war er jetzt im Milliardär Viertel. Das Anwesen war von der Straße zurück gesetzt. Alle glaubten das dieser bracht Bau ihm gehörte, so war es aber nicht. Er wohnte in einer entlegenen Höhle, wo er sich nach Lust und Laune austoben konnte. Dort hörte ihn niemand wenn er einen Wut Ausbruch hatte, oder seine Fähigkeit trainierte. Das Eingangstor wurde geöffnet, und ein Mann, der aus sah wie ein Footballspieler in einem maßgeschneiderten schwarzen Anzug für einen Anwalt, stand dort. ”Schön dich zu sehen. Sie warten bereits auf dich.” Er lächelte den Menschen an. ”Dann sollen sie doch warten. Ist mir egal.” Er ging gleich in den unterirdischen Teil des Hauses. Als er in den Besprechungsraum rein ging, saßen schon alle auf ihren Plätzen. Metathron saß am Kopfende des langen Tisches. Lucifer zu seiner rechten. Man erkannte schon jetzt, dass eine Gruppendynastie hier die Regel war. Zwei Plätze waren noch frei, einer für ihn und der andere für ein anderes Mitglied des Rates. Er nickte seiner Gruppe zu, verneigte sich kurz und nicht unterordnend vor Metathron. Der Begrüßte ihn nicht sehr freundlich. ”Wo zum Donner hast du gesteckt?” ”Leck mich! War persönlich. Und sei lieber froh das ich gekommen bin, den ich hab noch überlegt nicht zu kommen, klar so weit!” damit setzte er sich auf seinen Stuhl gegenüber von dem Stuhl der für immer leer bleiben würde, laut Metathron. Die ganze restliche Nacht wurde über alles diskutiert. Er langweilte sich zu Tode, das war nicht immer so gewesen. Sein Gegner weilte nicht mehr auf seinem Platz, sie haben sich immer lebhafte Diskusionen geliefert. Die Versammlung wurde aufgelöst, da kein eindeutiges Ergebnis herauskommen würde. Er zog sich sofort auf sein Zimmer zurück, in sein ‚zweites Zuhause‘. Eine halbe Stunde nach Tagesanbruch kam sein Freund in sein Zimmer. ”Na Schlechte Laune?” er wirbelte herum, den Dolch auf seinen Freund gerichtet. ”Ach auch schon gemerkt! Ich hasse diese Regelung mit dem Tag. Ich verstehe einfach nicht warum! Was kann so gefährlich sein für einen Angel, Fallen Angel oder einem Vampir Fallen Angel - bei Tageslicht?” ”Ich weis es nicht, tut mir leid. Aber wenn du Lucifer ganz nett fragst wird er es dir bestimmt sagen.” Der Mensch lächelte ihn an, ein Zeichen das der Mistkerl es ernst meinte. ”Du machst mich fertig, Mann. Hast du was Neues für mich, Mark?” ”Nein tut mir auch leid. Ich hab über all nach geforscht. Nichts. Keine Aktivitäten, noch nicht ma ne Oma wurde ausgeraubt!” Beide schüttelten den Kopf. Seit Monaten war nichts mehr Vorgefallen. Jetzt wollte man mal was Gutes für dieses verdreckte Loch, namens Erde, tun, da gab es auf einmal nichts mehr. ”Was ist nur los mit diesem verdammten Ort?” Er lächelte. ”Ich habe sie übrigens gefunden, diese Stimme die mich so genervt hat.” Mark nickte. ”Lass hören. Welch arme Seele braucht deine Hilfe?” ”Ein Mädchen, ca. 20 oder so. Sie ist die Tochter eines Psychiaters. Der denkt doch ehrlich dass ich geistig Behindert bin, was für ein Idiot.” Er fing an zu lachen. ”Lässt einen bedrohlich aussehenden in sein Haus. Du kennst mich, ohne meine Lederhose geht gar nichts.” Damit zeigte er auf seine Beine, die in hautenges schwarzes Leder gepackt waren, wo seine Oberschenkel und sein Hintern gut zur Geltung kamen. Er sah so wie so wie ein Racheengel aus, seine schwarze Lederhose, sein schwarzes T-Shirt, seine schwarzen Stiefel mit schwarzer Gummisohle. Nur sein blonder Haarschopf passte nicht ins Bild. Er hatte sie sich mal schwarz gefärbt aber dann gesagt: “Das geht ja gar nicht, ich bin doch kein Emo. Fehlt nur noch das ich sie mir Schulter lang wachsen lasse.” Lucifer fand die Idee gut. Er nicht. Als Mark ihn kennen gelernt hatte, trug er nur seine Flügel als Umhang getarnt und einen schwarzen, samtenen Stoff um seine Lenden. ”Und dann noch meine Flügel als pechschwarzem Umhang. Würdest du mich so in dein Haus lassen? Wenn du mich nicht kennst?” ”Nein. Würd ich nicht. Auch wenn ich dich kennen würde.” Mark sah ihn grinsend an. Er ging wieder in die Ausgangsposition des Karates. Er voll führte einen getäuschten Angriff, wirbelte dann herum und ließ dann seinen Dolch nur Millimeter von Marks Kopf entlang sausen in die gegenüberliegende Wand. ”Zielsicher wie immer.” Mark verneigte sich tief. Nach einer kurzen Besprechung, und einem versprechen, dass er nicht rausgehen würde, verschwand Mark wieder, dieser würde zum Haus des Psychiaters gehen und ihn ein paar Fragen stellen, über seine Tochter. Kostoa, die Rachegöttin, saß auf ihren ebenhölzernen Thron. Um sie herum waren Matrix, Cysandra und Demon. Natürlich lag Death wie immer vor ihrem Thron. ”Wir haben einen der Carcass gesehen. Er trug eine schwarze Lederhose, ein schwarzes T-Shirt. Was sehr interessant war, er hatte blonde Haare. Seine Schwingen konnte ich nicht sehen. Meine gerechte Meisterin.” Matrix verneigte sich tief. Trotzdem wusste Kostoa wer es war. ”Wir konnten ihn bis zu einem Anwesen verfolgen. Erst ist er geflogen, dann auf einmal ging er zu Fuß. Das Anwesen gehört einem mickrigen Menschen.” Cysandra legte sich eine Hand auf die Brust und verneigte sich. ”Meine Herrin.” Demon trat vor und zeigte ihr das Blatt, wo ein Namen, der in sauberer und lesbarer Schrift darauf stand: Kostoa nahm denn Zettel entgegen. Sie las den Namen, zerknüllte den Zettel und warf ihn von sich. ”Was will ich mit einem menschlichen Idioten. Wenn ich doch einen Carcass haben will. Und diesen Carcass den ihr gesehen habt müssen wir haben. Er ist einer ihrer besten Krieger. Wenn wir diesen Krieg gewinnen wollen, müssen wir ihn besitzen.” Kostoas Stimme schallte laut und deutlich durch die Halle. Kostoa standen auf, sie ging im Kreis. ”Ich werde morgen selber auf Patrouille gehen, ich will ihn haben!! Und keiner kann mich Aufhalten!!!!” Kostoa lachte triumphierend auf. Sie wusste, dass sie gewinnen wird, falls es zu einem Kampf kommen würde, denn sie war unverwundbar. Er tigerte in seinem Zimmer rum, es war erst Mittag! Er wusste nicht was er mit diesem Tag anstellen sollte. Seine täglichen Übungen hatte er bereits vor Stunden absolviert. Normalerweise würde er jetzt schlafen, doch dafür war sein Körper zu ruhelos. Er musste hier schleunigst raus und zwar sofort, wenn er keine Klaustrophobie bekommen wollte. Sein Zimmer befand er als zu klein. Das Haus, was drei Stockwerke hatte, ein Billardzimmer, einen Pool und etliche Gästezimmer befand er ebenfalls für viel zu klein. Er würde heute die Regel brechen. Mark war noch nicht zurück, das war auch gut so. Sonst würde der arme Junge zu einem Sandsack mutieren. Und außerdem reichte es hin wenn es Harudha oder Azrael mitbekommen würden. Harudha war noch nicht einmal so schlimm, aber Azrael – das konnte dann definitiv unlustig werden, da er dann nicht nur von Lucifer eins rein bekommen würde sondern auch von ihm. Er schaltete seinen Hard Core aus, ging aus dem Zimmer. Links neben sich hörte er Harudhas liebliche Pan-Musik, rechts hörte er eine wunderschöne italienische Oper. Das war ein Kontrast den er nie verstanden und nie verstehen würde. Wie konnte der Tod auf italienische Opern stehen?! Er hatte ihn einmal einer seiner CDs gegeben. Azrael hatte sie ihm wieder gegeben mit den Worten: ”Das ist nichts für mich. Ich bleib bei meinen Opern.” Er hatte es nicht verstanden aber er akzeptierte es. Und wenn er mal bei ihm war, dann ließ er seine Musik extra für ihn aus. Das hatte er auf jeden Fall so mal gesagt. Er fand dies als eine nette Geste. Dafür zahlte er ihm so viel Respekt wie sonst niemandem. Er bewunderte ihn, dass er jede Nacht daraus ging und viele unschuldige zu sich ins Land rief. Vielleicht lag es ja daran, dass er nur Opern hörte. Vulcanus schüttelte den Kopf, ging den Flur hinunter in die Eingangshalle. Er wollte raus und das so schnell wie möglich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)