The promise which i gave you once von MissKaitoKid ================================================================================ Kapitel 23: Time to say goodbye ------------------------------- An sich war es ein schöner Tag. Die Sonne strahlte, eine sanfte Brise wehte. Alles wirkte friedlich. Der Schein trog. Die Trauergemeinde hatte sich um das Grab der Mondprinzessin versammelt. Dieses war nicht auf dem Friedhof, nein das käme nicht in Frage. Für Ihre Prinzessin wollten sie etwas Ebenbürtiges. Zwischen zwei blühenden Kirschbäumen, deren Blütenblätter sanft im Wind tanzten, stand ein großer weiß marmorierter Stein. Seine oberen Ecken waren rund geschliffen, die Oberfläche glänzte und schimmerte im Schein der Sonne. In jeweils einer Ecke war eine große Rose eingraviert, in der Mitte sah man die Erde, umfasst von einer Mondsichel. **Wenn ich fort bin… Wenn ich fort bin, dann gebt mich frei, lasst mich gehen, es gibt so viele Dinge für mich zu sehen. Seid dankbar für die schönen Zeiten, die wir zusammen verbringen durften. Ich habe euch meine Liebe gegeben, und ihr wisst gar nicht, wie viel Glück ihr mir beschert habt. Ich danke euch für die Liebe, die ihr mir gegeben habt. Aber jetzt ist es Zeit, alleine weiterzugehen. Wenn euch die Trauer hilft, so trauert und dann lasst die Trauer dem Glauben weichen. Wir müssen uns nur eine Weile trennen, drum haltet fest an den Erinnerungen in eurem Herzen. Ich werde nie weit von euch entfernt sein. Und wenn ihr mich braucht, ruft nach mir – Und ich werde DA sein. Auch wenn ihr mich nicht berühren oder sehen könnt, ich bin euch nah – und wenn ihr mit eurem Herzen lauscht, dann werdet ihr meine Liebe überall fühlen können, ganz nah und deutlich. Und wenn es für euch an der Zeit ist, diese Reise alleine anzutreten, werde ich euch mit einem Lächeln erwarten und euch in eurem neuen Zuhause begrüßen.** Sie begruben zwölf kleine rosafarbene Schatullen. In jeder eine persönliche Erinnerung an ihre Freundin. Zwölf Augenpaare richteten sich auf das Grab ihrer Prinzessin. Auf ihm lag ein aufwendig gefertigtes Blumenbouquet. Es zierte dreizehn Rosen mit großen Blüten. Neun schneeweiße, zwei rote und eine in rosa. Bei genauerer Betrachtung sah man, dass sich das Sonnenlicht in den Rosen brach. In jeder einzelnen Blütenmitte, entdeckte man einen kleinen Edelstein, welcher mit einem feinen, silberglitzernden Band in der Blütenmitte befestigt war. Diejenigen der Krieger und treuen Freunde und den zwei Männern, die ihre große Liebe auf brutalste Weise verloren hatten. Der Saphir des Merkurs, der Rubin des Mars. Des weiteren der Smaragd des Jupiters und der Topas der Venus. Somit hatten die Inner Senshi ihrer Prinzessin, ihr Geschenk auf ihrem letzten Weg mitgegeben. Es folgten der Bernstein des Uranus, der Aquamarin des Neptun, der Granat des Pluto und der Flourit des Saturn. Der Amethyist und der Diopsoll von Maker und Healer funkelten ebenso. Die weißen Rosen waren im Kreis gelegt. Die rosa Blüte lag in der Mitte, in ihr war ein kleiner Diamant eingefasst. Die zwei roten Rosen lagen daneben. Deren Steine jedoch, wurden durch goldene Bänder gehalten. Die zwei goldenen Kristalle leuchteten um die Wette. Die Steine der Erdenprinzen Takeru und Endymion. Ein funkelnd warmer Zauber umgab das Grab. Die Strahlen der Sonne umspielte die Edelsteine und es schien, als würden sich hunderte Regenbögen zeigen. „Das hätte der Prinzessin gefallen. Das warme Farbenspiel, es ist atemberaubend.“ sagte Hotaru bedächtig. „Genau wie sie es war. Unglaublich, warmherzig und wunderschön.“ Vollendete Seiya diesen Satz, mit einem Bruch in der Stimme. Als das Farbenspektakel langsam verebbte, bemerkten sie, wie sich die Sonne gen Horizont neigte. Die Freundinnen drehten sich um und gingen ein Stück voraus. Zurück blieben die beiden Prinzen, die auf das Grab starrten. Beide schwiegen noch eine Weile, bis Seiya die Stille unterbrach: „Warum konnten wir sie nicht beschützen? Mich hätte es treffen sollen und nun ist sie, statt mir weg. Das hat sie nicht verdient, nein das ist nicht fair.“ schluchzte er nur noch mehr, als er wirklich reden konnte. „Ich weiß Seiya, ich weiß. Das ist alles unfassbar, sonst hatte sie es immer wieder zurück geschafft und nun ist es endgültig.“ Eine Träne stahl sich aus dem Auge des älteren. „Mamoru, es tut mir leid. Wäre ich nicht in ihr Leben getreten, dann wäre sie an deiner Seite geblieben und ihr hättet den Thron besteigen können, dann hätte es den Kampf nie gegeben und sie wäre…“ Seine beinah tränenerstickte Stimme, versagte vollends und Mamoru legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. „Nein, so sehe ich das nicht.“ Verwirrt blickte Seiya in die Augen seines Freundes. „Weißt du, ich war glücklich mit Bunny und sie auch mit mir, aber dann hat uns das Schicksal einen anderen Weg gewiesen und obwohl es mir weh tat zu sehen, dass sie sich für einen anderen Mann entscheiden hatte, musste ich das akzeptieren. Natürlich gab es Momente in denen ich es nicht wahr haben wollte, aber eines wollte ich vorrangig. Ich wollte sie glücklich sehen und als du wieder hier warst, war sie das. Vielleicht sogar mehr als mit mir. Nein, ich bin mir sicher. Sie war so viel zufriedener. Das verrieten mir ihre Augen. Nur ist es doch etwas verblüffend, dass sie ausgerechnet meinen `Bruder´ wählt.“ Ein kleines Schmunzeln legte sich auf die Lippen der beiden. „Danke, für Alles.“ Die einstigen Brüder lagen sich, vor dem Grab ihrer Prinzessin, in den Armen und versuchten sich ein wenig Trost zu spenden. Von Weitem betrachteten die Freundinnen und Freunde die zwei und waren zutiefst, von diesem Anblick, gerührt. Stille beherrschte den Raum, als alle wieder im Strandhaus ankamen. Keiner konnte und wollte etwas sagen. Alle ließen diesen Tag in Gedanken noch einmal vor sich ablaufen. Bei einigen liefen stumme Tränen die Gesichter hinunter. Andere saßen einfach nur da, starrten ins Nichts, leere Blicke. Die Trauer über die Beerdigung der Prinzessin saß so tief. Minako verließ das Haus, ging auf die Terrasse und dann in Richtung Strand. Yaten wollte soeben hinterher, als er von Ami sanft an der Schulter nach unten gedrückt wurde. Sie schüttelte sacht ihren Kopf. Die blonde Schönheit lief allein den Strand entlang. Das Wasser berührte sanft ihre Füße, der Sand knirschte unter ihren Füßen. Sie hing ihren Gedanken nach. Wo war sie nun? Wie konnte sie so dumm sein und sich wieder für ihre Freunde opfern? Sie wollten sich doch nie wieder trennen. Warum hatte sie das getan? Sie litten alle schmerzlich unter ihrem Verlust. Sie war das Wichtigste, für sie alle. Was sollte sie denn ohne ihre beste Freundin tun? Tränen liefen in Sturzbächen ihre Wangen hinab. „Ich vermisse dich so! Seiya vermisst dich! Verdammt, wir alle vermissen dich.“ sprach sie in die Nacht und sank auf ihre Knie. Der Vollmond schien und für einen kleinen Moment dachte sie, sie sähe das Gesicht ihrer besten Freundin im Schein des Lichtes. Sie umklammerte zitternd ihren Oberkörper und schrie aus Leibeskräften: „Komm zurück, komm zurück zu mir!“ Der Weinkrampf durchschüttelte sie bitterlich. Yaten, der das Ganze von der Terrasse aus betrachtete, lief sofort zu ihr und nahm sie in die Arme, wog sie sacht hin und her. „Scht, scht.“ Was hätte er sagen sollen? Das alles wieder gut werden würde? Dass es besser werden würde? Nein, es würde nicht gut, geschweige denn besser werden. Sie hatte ihre beste Freundin verloren und sie käme auch nicht mehr zurück. Zeit heilt alle Wunden. Wer hatte sich diesen dämlichen Satz ausgedacht? Nein, niemals. Die Zeit macht es nur erträglicher. Zum Heilen war die Wunde zu groß, auch wenn sie geschlossen wäre, Narben blieben immer zurück. „Scheiße Minako, es tut mir so leid.“ Noch lange saßen die beiden so am Strand. Als er das gleichmäßige Atmen seiner Freundin vernahm, trug er sie auf Händen ins Haus. „Ich bringe sie ins Zimmer, sie ist völlig erschöpft.“ flüsterte er denn anderen zu, die sie mitleidend betrachteten. Die Müdigkeit war allen anzusehen, der Tag war lang und hart. Einige schliefen auf der Couch, beziehungsweise in den Sesseln ein. Andere gingen auf ihre Zimmer. Lediglich Seiya stand noch auf der Terrasse und blickte auf das Meer, welches der Mondschein in ein Glitzern versetzte. Dieses erinnerte ihn an die kristallklaren Augen seiner verstorbenen Freundin. Wie sie ihn immer ansah wenn sie lachte, sich freute oder um etwas bettelte. Wenn er an dieses Gesicht dachte, musste er ein wenig schmunzeln. „Ach Schätzchen.“ Gedankenverloren bemerkte er nicht, wie jemand die Terrasse betrat und sich neben ihn stellte. „Wenn der Mond so strahlt, denke ich, dass sie auf uns herab sieht und sich schuldig fühlt und sich Vorwürfe macht. Sie würde sagen: - Bitte weint nicht um mich, ich möchte euch nicht leiden sehen. - Wobei sie doch die größte Heulsuse war.“ Man konnte ein kleines Grinsen, als Unterton, in Rei´s Stimme wahrnehmen. Erschrocken drehte sich der Schwarzhaarige zu ihr um und sah darauf, ein verräterisches Glitzern in ihren Augen, als sie zum Mond hinauf sah. „Ich hätte nie gedacht, dass so etwas passiert! Ihr musstet beide um eure Liebe kämpfen und habt gelitten, habt euch gegen das Schicksal gestellt und wart so glücklich und dann so etwas. Das ist typisch Bunny. Ständig wollte sie solche Kämpfe alleine bestreiten, weil sie uns nicht gefährden wollte. Sie war so dumm!“ In ihrer Stimme schwang ein wenig Wut mit, die eher ihre Verzweiflung ausdrückte, weil sie nicht mehr helfen konnte.„Rei, könntest du mir einen Gefallen tun?“ fragte der Mann mit dem schwarzen Haarzopf. „Ja, sicher.“ „Erzähl mir von der Zeit, als ich noch auf Kinmoku war. Wie ging es ihr? Sie hat nie mit mir darüber gesprochen.“ „Seiya du weißt dass es hart für sie war und sie gelitten hat. Willst du das wirklich hören?“ Er überlegte einen Moment. „Ja das möchte ich, aber ich würde gern noch einen Kaffee trinken, möchtest du auch?“ Die schwarzhaarige Schönheit nickte dankend. Als sie nach ein paar Minuten wieder draußen waren, setzten sich beide in die geflochtenen Korbstühle und Rei begann zu erzählen, von der schrecklichen Zeit, in der sie sich so große Sorgen um sie gemacht hatte. „Für mich ist es auch nicht leicht.“ Und schon da bildete sich erneut ein Funkeln, in den einst so ausdrucksvollen Augen der Schwarzhaarigen. „Anfänglich schien noch alles in bester Ordnung zu sein, als ihr weg wart. Wir brauchten nicht mehr kämpfen, Bunny hatte Mamoru und alles ging seinen Gang, es herrschte Frieden. Doch bemerkten wir nach und nach, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte, nur konnten wir uns erst nicht erklären was es war. Wir wussten ja dass sie dich vermisste, aber nicht in welchem Ausmaß. Wir hielten es für eine Phase, oder dass sie erst einmal wieder mit Mamoru´s Nähe klar kommen musste. Auf unsere Fragen, wie es ihr ginge, bekamen wir immer nur eine Antwort. Alles wäre okay und wir sollten uns keine Sorgen machen. Glauben konnten wir ihr nicht, aber drängen wollten wir sie auch nicht. Viele Wochen lief das so. Doch bemerkte man deutlich dass es ihr schlechter ging. Über Mamoru sprach sie nicht mehr und wenn wir sie darauf ansprachen, konnte man spüren wie sehr sie sich plötzlich verkrampfte. Sie erzählte nichts, sondern lächelte meist. Aber dieses erreichte nicht ihre Augen. Sie hatten kein Leuchten mehr, der Glanz war völlig verloren gegangen und eine Leere ihres Herzens, Verzweiflung und Trauer war so deutlich. Mit der Zeit wurde es schlimmer. Sie sprach nicht mehr viel. Zu unseren Treffen kam sie gar nicht mehr und wenn, dann war sie abwesend. Sie wollte keinen mehr sehen. Am Telefon war sie nicht mehr zu erreichen, schloss sich in ihrem Zimmer ein und es war erschreckend zu sehen, wie sie sich immer mehr veränderte. Sie wurde immer zerbrechlicher. Wir konnten nur Vermutungen anstellen und dann wurde klar, dass es daran liegen musste, dass sie dich vermisste. Minako war einmal bei ihr, nachdem sie keine Ruhe gegeben hat, du weißt wie sie sein kann. Sie hatte bei ihr geschlafen und soweit wie ich weiß, schlief Bunny sehr unruhig und dann schrie sie. Dein Name muss gefallen sein und dann weinte sie im Schlaf. Ihre Mutter meinte, dass das schon eine Weile so ginge und machte sich große Sorgen. Aber das hatten wir dir schon einmal erzählt. Nun ja und dann hat sie den Entschluss gefasst, sich von Mamoru zu trennen, weil sie nicht mehr das empfand, was nötig gewesen wäre und seine Nähe nicht ertrug. Na ja und den Rest kennst du.“ Seiya kämpfte mit den Tränen. „Hätte ich das gewusst, wäre ich eher gekommen. Ich habe zwar gespürt dass es ihr schlecht ging, aber dass es so schlimm war, nein das wusste ich nicht. Es ist alles meine Schuld.“ Resignierend schüttelte er den Kopf. „Hör auf, woher solltest du das wissen? Wir dachten alle dass sie mit ihrem Leben glücklich war, bis zu einem gewissen Punkt. Auch wir konnten ihr nicht helfen. Dir schien es aber auch nicht besser zu gehen, nicht wahr?“ stellte Rei dem jungen Mann die Frage. „Nein nicht wirklich, ich habe jeden Tag an sie gedacht, sie so schrecklich vermisst. Eine einseitige Liebe tut weh, aber ich wollte dass sie glücklich wird und wollte mich nicht weiter einmischen. Ich ging also meinen Pflichten nach und versuchte, so gut wie ich konnte, mich abzulenken. Ich habe mich auch ziemlich gehen lassen, habe ich zumindest gehört.“ Er grinste sacht. „Ich verzehrte mich nach ihr und wollte des Öfteren zu ihr zurück, aber ich durfte nicht. Ich wollte und konnte keine Zukunft zerstören. Umso überraschter war ich, als eure Outers im Palast erschienen. Nun denn, der weitere Verlauf, ist auch dir bekannt.“ Die zwei saßen noch eine Weile schweigend auf der Terrasse, bis die Sonne wieder aufging. Es dauerte nicht allzu lang, bis die Anderen wieder wach waren, an Schlaf war nicht recht zu denken. Dementsprechend sah man ihnen das an. Das einzige Wundermittel – Kaffee. Michiru kochte mehrere Kannen, damit alle versorgt waren. Mit elf Kaffeetrinkern im Haus, war das nicht gerade wenig. Im Laufe des Vormittags beschlossen Haruka, Michiru und Setsuna einkaufen zu gehen. Der Kühlschrank war für diese Menge an Leuten, nicht ausgestattet. Niemand wusste, wann sie alle wieder für den Alltag bereit waren. Würde es den Alltag überhaupt noch geben? Unwahrscheinlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)