Was wir nie vergessen werden... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: 2... --------------- Hizumi und ich standen gerade in der Küche unseres Studios und machten uns einen Tee, als Tsukasa mit der Nachricht herein kam, dass in der letzten Nacht ein Passant tot in der Innenstadt auf einem Gehweg gelegen hatte. Blutüberströmt und mit zwei Einstichen am Hals. „Haben wir jetzt auch noch Vampire in der Stadt? Laufen ja noch nicht genug Irre rum“, scherzte unser Sänger, während er einen Teebeutel in seiner und meiner Tasse versenkte. „Tja… wir sind scheinbar vor gar nichts mehr sicher. Mal sehen, wann die nächste Schlagzeile kommt. So was wie ‚Frau von Aliens entführt! Erde als Lösegeld gefordert‘ oder so.“ „Manchmal bist du echt krank, Tsukasa. Wirklich krank!“ Hizumi lachte und warf zwei Zuckerwürfel in seine Tasse. Ich verfolgte jede einzelne seiner Bewegungen aber nahm sie irgendwie nicht wahr. Etwas war anders an diesem Tag, das fühlte ich. Und es hatte etwas mit dem zu tun, was in der Nacht zuvor passiert war. Ich dachte mir, ob es die beiden nicht auch beunruhigte, dass ein Mensch draußen auf der Straße liegt, mit zwei Einstichen am Hals und um ihn herum überall Blut? Wo man sonst in der Zeitung lesen konnte, dass wieder so ein Irrer seine Frau und sein Kind getötet hatte, stand nun das. Sollte einem das nicht eigentlich zu denken geben? „Heh! Michi… alles klar?“ Jemand fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und das in meinen Gedanken entstandene Bild dieses Passanten verflüchtigte sich allmählich. Ich zuckte richtig zusammen, als ich dann in Karyu‘ s Augen sah, der wohl gerade erst gekommen sein musste. „Was ist, gefallen dir meine neuen Kontaktlinsen etwa nicht? Ach Mensch, und ich fand sie so schön.“ Karyu schob demonstrativ die Unterlippe vor, sodass ich nicht anders konnte, als zu lachen. Er hatte sich blutrote Kontaktlinsen gekauft, mit denen er zugegebenermaßen atemberaubend aussah. Was mich allerdings störte war, dass sie so echt aussahen. Zu echt, um dass sie hätten Fake sein können. Kein durchsichtiger Rand um die Pupille, wie man ihn normal sofort gesehen hätte. Nicht mal verrutschen taten sie. Die anderen mussten meinen misstrauischen Blick bemerkt haben. Hizumi‘ s Stimme war die erste, die sich erhob. „Ich denke, wir sollten anfangen. Sonst bekommt unser Zerochen noch nen Koller.“ Tsukasa und Karyu verließen lachend die Küche in Richtung Tonstudio. Hizumi sprang von der Anrichte und sah mir direkt in die Augen. „Was ist los, Michi?“ Er war tot ernst. Aber was sollte ich sagen? Etwa ‘hey Hizu, ich hab nur ein komisches Gefühl wegen dem, was heute Nacht passiert ist‘? Nein. Und schon gar nicht konnte ich ihm von meinem Misstrauen gegenüber Karyu erzählen, da ich es erstens selbst lächerlich fand und mich zweitens sicherlich auch bei unserem Sänger damit zum Affen machte. „Nichts. Mir geht’s nur heut‘ nicht so gut.“ „Hm… lass uns loslegen. Vielleicht geht’s dann etwas.“ Ich nickte ihm zu. So was Blödes. Wie konnte ich auch ernsthaft denken, dass Karyu wirklich rote Augen hatte. So was gab es vielleicht in Filmen, aber doch nicht im Real-Life. Hätte ich damals nur gewusst… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)