Transformers Prime - Zwei Leben, ein Weg! von Phantera (Shock Now & Mila) ================================================================================ Kapitel 3: Wie alles begann... ------------------------------ Transformers - Eine neue Generation Schreie! Schüsse! Überall Panik und Chaos! Ein einziges Schlachtfeld… Und sie war mitten drin! Wie sie in diese Schlacht geraten war, wusste sie nicht! Und im Moment interessierte sie nur, wie sie hier weg kam. Plötzlich explodierte die Erde vor ihr, Steine und Staub fielen auf sie hinab. Hustend taumelte sie zurück und versteckte sich hinter einem großen Felsen. Ihre Augen brannten und die Schürf- & Schnittwunden bluteten, färbten ihre Kleidung rot. Schmerz durchströmte sie bei jeder Bewegung, aber sie biss die Zähne zusammen und ertrug ihn. Hier würde sie nicht sterben. Nicht hier… In diesen Krieg zwischen den Autobots und den Dicepticons! Wieder explodierte etwas in ihrer Nähe und instinktiv riss sie die Arme vors Gesicht. Sie musste unbedingt einen Ausweg finden. Also hiefte sie sich hoch, wartete einen Augenblick und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Überall kämpften Autobots gegen Dicepticons. Die Steinschlucht, in der der Kampf tobte, war schon so zerstört, dass ihre ursprüngliche Form nicht mehr zu erkennen war. Staub und Gestein verschlechterten die Sicht zunehmend! Aber sie musste hier weg! Lange konnte sie den Angriffen nicht mehr ausweichen. Plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich. Erschrocken drehte sie sich um und erblickte Starscream! Und bevor sie überhaupt reagieren konnte, holte der Dicepticon aus und schleuderte sie mit einem einfachen Schlag einige Meter weit. Ihr Körper schlug hart auf dem Boden auf und ihr blieb die Luft weg. Es fühlte sich an, als wäre ihre Körper zerschmettert und sämtliche Knochen gebrochen. Der Schmerz drohte sie zu betäuben und in die Dunkelheit zu ziehen, doch sie kämpfte mit aller Kraft dagegen an. Hustend und Keuchend versuchte sie sich aufzurichten. Doch ihr Körper gehorchte ihr nicht! Während sie noch mit sich selbst kämpfte, näherte sich Starscream. Mit einem grausamen Lächeln beugte er sich zu ihr hinunter und drückte sie mit seiner Metallklaue noch tiefer in den Staub. Vor Schmerzen schrie sie auf und Blut mischte sich mit ihrem Speichel. “Ihr Menschen seid so erbärmlich und schwach! Niedere Insekten, die einfach zerquetscht werden sollten. Wir werden euch und euren Planeten vernichten und mit dir fange ich gleich an! Hahahahaha!” Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien, doch es war sinnlos. Der Dicepticon war einfach zu stark. Verzweifelt schloss sie die Augen und eine einzelne Träne rann ihr übers Gesicht, als Starscream zum finalen Schlag ausholte. ´War das hier wirklich ihr Ende? Sollte sie hier sterben? Nein! NEIN! Das durfte nicht sein! Irgendjemand! Irgendjemand musste sie retten! Bitte!´ “HILFE!!!” Der verzweifelte Schrei entwich ihrer Kehle, in dem Moment als die Faust des Dicepticons auf sie niedersauste. Doch bevor diese ihr Leben beenden konnte, traf den Dicepticon ein solch heftiger Schlag, dass er von ihr weggeschleudert wurde! Völlig überrascht sah sie sich um und sah wie ein schwarzer Mustang auf sie zugerasst kam und direkt vor ihr zum stehen kam. Die Wagentür öffnete sich und eine Stimme schrie ihr entgegen: “Steig ein!” Mit letzter Kraft rappelte sie sich auf und sprang in den Wagen. Kaum saß sie auf dem Beifahrersitz, fuhr der Wagen auch schon mit Höchstgeschwindigkeit los. Trotz der hohen Geschwindigkeit wich der Wagen den Kämpfenden geschickt aus und brachte sie beide aus dem Schlachtgebiet. Doch auch als sie weit genug entfernt waren, drosselte der Mustang das Tempo nicht. Sie wusste nicht wie lange sie in diesem Tempo durch die Wüste fuhren, aber es interessierte sie nicht. Vielmehr kämpfte sie mit ihren Schmerzen! Es war schwierig bei Bewusstsein zu bleiben und der Dunkelheit nicht nachzugeben. Plötzlich wurde der Wagen langsamer und blieb schließlich ganz stehen. Müde öffnete sie die Augen und erkannte, dass sie sich in einer Höhle befanden. Nur die Scheinwerfer des Mustangs erhellten diese. “Kannst du aussteigen?” Wieder ertönte die Stimme, diesmal jedoch ruhiger als zuvor. Eigentlich hatte Mila keine Lust auszusteigen, aber sie biss die Zähne zusammen und stieg aus. Ihre Beine fühlten sich an wie Gummi und deshalb lies sie sich auf einen, ihr am nächsten liegenden, Stein nieder und atmete schwer aus. Während dessen transformierte der schwarze Mustang und schon stand ein Dicepticon, so schwarz wie die Nacht, vor ihr. Da die Höhle jedoch nicht besonders groß war, musste der Schwarze sich ihr gegenüber hinsetzen. Keiner von beiden sagte etwas, nur das Atmen des Menschen war zu hören. Alles in allem gaben sie ein ziemlich trauriges Bild ab. Sie hatte alles auf eine Karte gesetzt und verspielt. Der Schmerz in ihrem Körper wich, als der Schmerz ihrer Seele die Oberhand bekam. Angst, Zorn, Trauer und Verzweiflung machten sich in ihr breit. Ihr Körper sackte noch mehr zusammen und ihre Haare verdeckten ihr Gesicht. Sie wusste einfach nicht weiter! “Das war wohl ein ziemlicher Reinfall, was?” Seine Stimme klang so kalt wie immer, aber das war sie von ihm schon gewöhnt. Mit einem leisen Seufzer hob sie ihren Kopf und blickte ihren Gegenüber an. Einen Moment überlegte sie was sie sagen sollte, doch dann schüttelte sie den Kopf und richtete ihren Blick auf die Höhlendecke. “Ich wusste das Megatron mich bald aus dem Weg räumen würde, Shock Now. Aber das er es so eilig hat, war mir nicht klar.” Etwas leiser fügte sie noch hinzu: “Ich muss wohl einen Fehler begangen haben. Jetzt ist es endgültig vorbei…” Erschöpft schloss sie die Augen. Es war wirklich vorbei! Eigentlich war ihr Schicksal bereits besiegelt gewesen, als sie sich Megatron und seinen Dicepticons anschloss. Vor knapp einem Jahr begegnete sie zum ersten Mal dem schwarzen Dicepticon, der ihr nun gegenüber saß. Während einer Verfolgungsjagd mit einem Autobot, rasste er durch die Stadt Jasper und ob nun durch Zufall oder Bestimmung, trafen sie aufeinander. Gerade als sie die Straße überqueren wollte, bog der Mustang um eine Straßenecke und hätte sie beinahe überfahren, wäre ein gelber Sportwagen nicht dazwischen gegangen. Damals wusste sie noch nicht, dass er bald der einzige sein würde, dem sie trauen konnte. Nach diesem Beinaheunfall geriet ihr Leben völlig aus den Fugen. Ihr Vater besaß eine Autowerkstadt und von ihm hatte sie alles gelernt und was eine gute Mechanikerin brauchte. Das Geschäft lief mal gut, mal schlecht. Zu dieser Zeit allerdings lief das Geschäft leider sehr schlecht. Doch dann begegnete sie dem schwarzen Mustang erneut. E war ziemlich ramponiert und kaum noch betriebsfähig. Sie wusste nicht dass es um einen außerirdischen Transformer handelte und in ihrer Unwissenheit reparierte sie ihn. Zwar stutzte sie ein paar Mal, doch die Mechanik war einfach zu interessant, als das sie zurückgeschreckt wäre. Erst als sie fast fertig war, zeigte der Schwarze seine wahre Gestalt. Als er sich vor ihr transformierte, glaubte sie ihr Herz würde vor Angst stehen bleiben. Sie war so durcheinander und auch verängstigt, dass sie einfach in sich zusammensackte. Doch statt sie anzugreifen öffnete der Schwarze ein Portal und verschwand. Danach trafen sie immer öfter aufeinander und aus ihrer Angst wurde Neugierde. Doch auch ihre Neugierde hatte ihren Preis, denn anscheinend war sie nicht nur von dem Dicepticon beobachtet worden. Während eines Kampfes gegen die Autobots geriet sie in deren Gefangenschaft und die FBI-Agenten klagten sie des Hochverrats an. Sie sperrten sie ein und befragten sie immer wieder aufs Neue. Stellten ihr Fragen auf die sie keine Antwort hatte und drohten ihr. Doch erst als ihr Vater in Gefahr geriet, begann sie sich zu wehren und aus Angst wurde Hass. Mit Geschick und auch Glück schaffte sie es dem FBI zu entkommen. Und so schloss sie einen Vertrag mit den Dicepticons. Im Austausch für Informationen der Menschen, sorgten die Dicepticons dafür, dass niemand ihren Vater bedrohte. Und so wurde sie zur Spionen. Oft wurde sie in Kämpfe verwickelt und oft geriet sie in Lebensgefahr, doch solange ihr Vater in Sicherheit war tat sie was von ihr verlangt wurde. Ein dreiviertel Jahr lebte sie getrennt von den Menschen. Wanderte als Schatten durch deren Welt und irgendwann wurde ihr Herz zu Stein. Der Hass auf das FBI machte es ihr leichter. Und auch ihr Partner Shock Now war ihr eine Stütze. Er war zwar ein grausamer und kaltblütiger Killer, aber ebenso ein Genie unter den seinen. Und trotz seiner Kaltblütigkeit blieb er bei ihr und schützte sie. Mit der Zeit wurden sie ein hervorragendes Team und selbst andere Dicepticons begannen sie zu fürchten. Doch wegen dieser Furcht geriet ihr Leben immer mehr in Gefahr. Und heute schien Megatron ihren Tod beschlossen zu haben und Starscream sollte diesen Befehl ausführen. Und er hätte seinen Auftrag auch mit Erfolg erledigen können, wäre Shock Now nicht dazwischen gegangen. Allerdings wusste sie auch, dass wenn der Auftrag nicht ausgeführt wurde, ihr Partner dafür bezahlen müsste. Sie hatte gehofft, dass es niemals so weit kommen würde. Hatte gehofft irgendwie einen Ausweg aus der ganzen Sache zu finden. Aber leider hatte sie es nicht geschafft. Wie sollte es nur weiter gehen? Vielleicht sollte sie versuchen noch einmal mit Megatron zu reden. Klar, als ob man mit dem Kerl reden könnte. Irgendwie musste sie doch einen Ausweg finden! Wenn nicht für sich, dann wenigstens für Shock Now. Er war für sie unglaublich wichtig geworden und wollte ihn um keinen Preis verlieren. Auch wenn sie es nie offen zugeben würde, aber Shock Now war ihr einziger Halt. Er sollte nicht für die Fehler bezahlen müssen die sie begangen hatte. Und so riss sie sich zusammen und blickte ihn mit entschlossenem Blick an. “Megatron wird sicher bald die Cons losschicken! Du solltest lieber schnell zurück gehen, bevor Starscream auf dumme Gedanken kommt.” Nach diesen Worten kehrte Stille ein und auch von Shock Now ging keinerlei Regung aus. Er sah nur auf sie hinab und sie erwiderte seinen Blick. Die Stille zehrte an ihren Nerven und sie hatte das Gefühl ihr Herz schlug so laut, dass man es in der ganzen Höhle hören konnte. Als sie es nicht mehr aushielt und die Spannung sie zu zerreisen drohte, erhob sie erneut die Stimme: “Megatron wird nicht lange fackeln, wenn du zu lange wartest! Wenn du ihm die Standorte der Enagonlager verrätst, wird er dir sicher nichts tun. Du kannst auch behaupten ich hätte dich mit einem speziellen Programm manipuliert und du konntest dich nicht wehren. Über Star Screams Fehler hat er schon oft genug hinweg gesehen, also denke ich nicht das er sich an so etwas stören wird.” Bei diesen Worten erhob sie sich und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Kurz vor ihm blieb sie stehen. “Unsere Partnerschaft hat seinen Zweck erfüllt. Von jetzt an müssen wir getrennt weiter machen. Ich werd schon allein klar kommen, du aber bist ein viel zu leichtes Ziel ohne die anderen. Also geh … Uwah!” Ohne Vorwarnung hatte der Decepticon seine Hand nach ihr ausgestreckt und sie mit solcher Wucht gegen die Wand gedrückt, dass ihr die Sinne schwanden. Noch während die Dunkelheit sie übermannte und ihr Blickfeld sich immer mehr verkleinerte, lief ihr eine einzelne Träne über´s Gesicht. Dann verlor sie das Bewusstsein. Geräusche… Stimmen… Wie aus weiter Ferne… Sie verstand nicht was die Stimmen sagten, oder um was für Geräusche es sich handelte. Doch langsam wurden die Stimmen lauter und auch die Geräusche klangen viel lauter. Irgendwann kamen zu den Tönen auch Empfindungen hinzu. Ihr wurde klar, dass sie fror und sie fühlte sich seltsam. Sie begann ihren Körper wahr zu nehmen und versuchte sich zu bewegen. Durch ihre geschlossenen Augenlider nahm sie Licht wahr und sie begann blinzelnd ihre Augen zu öffnen. Im ersten Moment brannte das Licht so sehr, dass sie die Augen wieder zukniff. Nach einigen Augenblicken ging es jedoch und sie versuchte es erneut. Sie lag auf einem Sofa, das sich auf einer Plattform befand. Sie versuchte sich aufzurichten, was ihr erstaunlicherweise auch gelang. Etwas überrascht stellte sie fest, dass ihre Verletzungen behandelt und verbunden worden waren, zudem trug sie saubere Kleidung. Außerdem stellte sie fest dass ihr Körper sich zwar seltsam anfühlte, sie jedoch keine Schmerzen hatte. Vorsichtig sah sie sich um. Sie schien sich in einer Art militärischen Anlage zu befinden. Überall waren Bildschirme und Schalttafeln. Die Höhle war groß und teilweise mit Metall verkleidet. Dann fiel ihr Blick auf eine Vorrichtung und in ihr begann sich Panik breit zu machen. Sie sprang vom Sofa auf und rannte die Treppe hinunter. Doch kaum hatte sie die letzte Stufe erreicht, erschienen ein Menschen in ihrem Blickfeld. Als ihr Blick genauer auf den Mann fiel, überfielen sie Angst und eine solche Panik, dass sie am liebsten laut geschrien hätte. Ihr Körper begann automatisch zurück zu weichen, aber ihr Blick wurde kalt wie Eis. Das war der Mann der sie eingesperrt und über zwei Wochen lang verhört hatte und der ihren Vater bedrohte. Der FBI Agent Folwer! Jetzt wusste sie ganz genau wo sie sich befand: In der Hauptzentrale der Autobots. Wie war sie nur hierher gekommen? Was tat sie hier nur? Und was war mit Shock Now? War er aufgehalten worden? Was ging hier nur vor sich? Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte wie sich Transformer zu den beiden Menschen gesellten. Erst als diese sich ihr nährten, schreckte sie auf und erkannte, wenn sie da gegenüber stand. Bei dem größeren von beiden handelte es sich um den Anführer der Autobots: Optimus Prime! Und hinter ihm stand ein Dicepticon den sie nur zu gut kannte: “Shock Now?” Sein Name rutschte ihr eher unbewusst über die Lippen. Sie war einfach zu geschockt, um noch wirklich klar denken zu können. Ihre Gedanken überschlugen sich und sie bekam schon Kopfschmerzen. ´Shock Now musste sie bewusstlos geschlagen und dann hierher gebracht haben. Aber warum? Die Autobots waren doch ihre Feinde? Shock Now hasste sie doch aus tiefster Seele und würde niemals… Oder hatte er etwa auch… Aber das war doch… Entweder drehte sie gerade völlig durch oder das hier war nur ein verfluchter Albtraum! ´ Sie hoffte auf letzteres! Währenddessen nährte sich der schwarze Dicepticon und bevor sie überhaupt reagieren konnte, fiel sie nach hinten und landete etwas unsanft in Shock Now´s Hand. Der Kerl hatte wohl nich mehr alle Sicherungen drinnen. “Sag mal, geht’s noch?”, herrschte sie Shock Now wütend an. Dieser jedoch ignorierte ihren Protest, hob sie auf seine Brusthöhe, ging zu einigen Kisten, setzte sich auf eine von diesen und lies sich neben ihr hinunter. Dann richtete er seinen Blick auf den Autobot und schien auf etwas zu warten. Optimus Prime nickte und kontaktierte anscheinend seine Kameraden, denn keine zwei Minuten später öffnete sich die Erdbrücke und vier weitere Autobots erreichten den Stützpunkt. Ein gelber Sportwagen jedoch fuhr in einen der Tunnel davon, kehrte aber nach wenigen Minuten wieder zurück. Als sich alle Autobots in ihren Kampfmodus transformiert und auch der Agent Platz genommen hatte, wandte dieser sich ihr zu. Am liebsten wäre sie einfach abgehauen, aber zum einen befand sie sich viel zu weit oben und zum anderen hielt Shock Now sie immer noch mit sanfter Gewalt fest. “Da wir ja nun endlich alle versammelt sind und die junge Frau auch endlich zu sich gekommen ist, können wir ja nun endlich anfangen. Prime, wollen sie oder soll ich?” Der Angesprochene wandte sich einen Augenblick in meine Richtung, dann jedoch dem Agent zu. “Agent Folwer, wenn sie nichts dagegen haben würde ich gern mit der Befragung beginnen.” Der Agent nickte kurz und der Autobot richtete seine volle Aufmerksamkeit nun ihr zu. “Mila. Ich kann mir denken, dass du viele Fragen hast und sicher auch sehr misstrauisch bist. Aber wir wollen dir nichts tun. Wir haben nur ein paar Fragen an dich bezüglich der Dicepticons und deren Pläne. Wirst du uns helfen?” Okay, nun hatte sie Gewissheit… Sie war verrückt geworden! Anders konnte sie sich das ganze nicht erklären. Sie hatte so viele Verbrechen begangen, hatte ihr Land verraten, Menschen belogen und betrogen und sogar anderen ihrer Existenz beraubt. Sie war eine Verbrecherin und gehörte zu den Dicepticons. Warum um alles in der Welt baten ihre Feinde sie dann um Hilfe und drohten ihr nicht wieder? Sollte das alles ein Spiel werden? Und was hatte Shock Now mit all dem zu tun? Vorsichtig warf sie einen Seitenblick zu ihrem Partner hinauf, doch da er keinerlei Regung zeigte, richtete sie ihren Blick wieder auf Optimus Prime. Als sie antwortete versuchte sie ihre Stimme so fest und kalt klingen zu lassen, wie sie es bei den Dicepticons gelernt hatte. “Falls ihr es vergessen haben solltet, ich gehöre zu den Dicepticons und habe Megatron die Treue geschworen. Warum also sollte ich euch helfen? Und eines sag ich euch gleich, ihr könnt mit mir machen was ihr wollt und mir drohen soviel ihr wollt, ich werde euch ganz sicher nichts verraten!” Nach ihren Worten kehrte kurz Schweigen ein, dann erhob der FBI-Agent seine Stimme. “Das war ja wohl zu erwarten. Sie ist durch und durch ein Mitglied der Dicepticons. Prime! Wir verschwenden hier nur unsere Zeit. Ich nehme sie mit zum FBI und dort bekomm ich schon heraus was die Dicepticons vorhaben.” Mit diesen Worten erhob er sich und wollte seinen Worten wohl Taten folgen lassen. Sofort wurde ihr Blick noch kälter und ihre ganze Körperhaltung drückte Hass und Abwehr aus. Bevor allerdings auch nur einer etwas sagen oder unternehmen konnte, sprang Shock Now auf und richtete seine Waffe auf den Agenten. Sofort zückten auch die Autobots ihre Waffen und nahmen ihre Kampfstellung ein. Shock Now jedoch schien die Autobots einfach nur zu ignorieren und konzentrierte sich ganz auf den Agent. Beide sahen sich mit sturem Blick an und als Shock Now seine Stimme erhob, hatte sie das Gefühl die Temperatur wäre um mindestens zehn Grad gesunken. “Ich fürchte, dass ist eine Sache die sie nicht zu entscheiden haben. Und darum sage ich das jetzt nur ein einziges Mal: Entweder ihr haltet euch an die Vereinbarung oder ich mach diesen Kerl einen Kopf kürzer.” Die letzten Worte richtete er an anscheinend direkt an Optimus. Dieser erwiderte den Blick, nickte dann erneut und deutete seinen Leuten die Waffen zu senken. Dies taten sie dann auch, nach einem kurzen Zögern. Schließlich senkte auch Shock Now seinen Laser und drehte sich zu ihr um. “Dein Treueschwur ist jetzt hinfällig und das weißt du auch. Megatron hat den Befehl gegeben dich zu töten. Du bist zu gefährlich geworden, ein viel zu hohes Risiko. Darum erhielten wir auch den Auftrag dich bei der nächsten Gelegenheit zu eliminieren! Damit ist deine Pflicht den Dicepticons gegenüber erfüllt. Tu also nicht so als müsstest du…” - “HÖR AUF! Hör einfach auf!” Sie schrei, weil sie nicht mehr konnte. Diese Worte wollte sie nicht von ihm hören. Seit einem Jahr lebte sie nur für die Aufgabe die Megatron ihr aufgetragen hatte. Alles in ihrem Leben drehte sich nur darum und jetzt sollte das einfach vorbei sein? Wie sollte sie denn jetzt weiter machen? Sie hatte geglaubt, dass wenn sie nicht mehr gebraucht würde. Doch in diesem Punkt schien sie sich geirrt zu haben. Shock Now hatte gegen seine Natur gehandelt und sie nicht zurückgelassen. Stattdessen hatte er sie bewusstlos geschlagen und hierher gebracht. Er hatte damit die Dicepticons und auch sie verraten. Und damit sein Leben verspielt! In diesem Moment überkam sie eine solche Verzweiflung, dass sie einfach einknickt und in die Knie ging. Ihre Hände ballte sie so fest zu Fäusten, dass sich ihre Fingernägel ins Fleisch bohrten und sie zu bluten begann. Das Zittern ihres Körpers versuchte sie erst gar nicht zu unterdrücken, denn sie wusste dass es sinnlos war. Es war sinnlos! Der einzige dem sie all die Zeit vertraut hatte, war nicht anders als sie: ein Verräter und Betrüger. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass sich ihr ein großer Schatten näherte. Sie ahnte, dass es sich wohl um Shock Now handelte und als das kalte Metall sie berührte, sprang sie auf und schob sich von diesem weg. In ihren Augen standen keine Tränen und ihre Stimme war nicht gebrochen. “Du verdammter Idiot! Du hast alles zu Nichte gemacht. Verdammt Trottel! Hättest du nicht einfach gehen und mich zurück lassen können? Dann wäre doch alles in Ordnung gewesen. Dann wärst du mich endlich los und ich … ich hätte ... Das war der einzige Grund, warum ich so lange… Aber du musstest ja unbedingt den Helden spielen und mich hierher schleppen. Du blöder Schrotthaufen! Du …” Man liebsten hätte sie ihm noch mehr an den Kopf geworfen, aber dann wurde ihr klar wo sie sich befand und was sie gerade getan hatte. Sie hatte die Kontrolle verloren! Vor Entsetzen schlug sie sich die Hand auf den Mund und wich ein paar Schritte zurück. Sie hatte die Kontrolle und das vor Allen! Sowohl die Autobots als auch der Mensch sahen sie irritiert an. Ihr Ausbruch verriet mehr als gewollt und hatte einen kleinen Teil ihrer wahren Natur Preis gegeben. Und genau das hatte sie versucht zu vermeiden, leider vergebens. Optimus Prime kam einen Schritt näher und stellte sich neben Shock Now. “Mila, willst du uns nicht die Wahrheit sagen?” Im ersten Moment war sie nicht fähig etwas zu sagen, dann lies sie aber die Hand sinken und blickte gen Himmel. Als sie diesmal zu sprechen begann, klang ihre Stimme seltsam hohl und fremd. “Am Anfang war es nur die Neugierde die mich bei den Dicepticons hielt. Nachdem aber das FBI mich aufgegriffen hatte und meinen Vater bedrohte, musste ich eine Entscheidung treffen. Ich wollte nie das er in die Sache mit hinein gezogen wird. Schließlich war das alles meine Schuld und nicht seine. Darum schloss ich mit Megatron den Vertrag. Meine Treue, für die Sicherheit meines Vaters. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch die Hoffnung, dass ich es irgendwie schaffen könnte, heil aus der ganzen Sache raus zu kommen.” Mit einem Seufzen richtete sie ihren Blick auf die Gruppe, die vor ihr stand. Ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie weiter sprach. “Doch dann belauschte ich ein Gespräch zwischen Megatron, Starscream und SoundWafe. Sie sagten, dass ich ein nützliches Werkzeug sei, aber inzwischen viel zu gefährlich geworden wäre. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen sei, wollten sie mich beseitigen. Damit hatte ich schon gerechnet, aber was Starscream dann einwarf machte mir Sorgen. Er sagte, dass es nicht unwahrscheinlich wäre, dass Shock Now sich gegen den Befehl widersetzten würde. Immerhin wären wir beide Partner und er wäre über die Zeit wohl weich geworden. Darauf antworte Megatron, dass wenn ich nicht sterben würde und Shock Now sich dem Befehl widersetzen würde, sein Spark für immer ausgelöscht werden müsste. Da wurde mir klar, wenn ich nicht sterbe, müsste Shock Now mit seinem Leben dafür büssen. Darum rang ich ihm auch das Versprechen ab, nicht einzugreifen wenn sie versuchten mich zu töten. So glaubte ich, würde Megatron nicht mehr an ihm zweifeln und sein Leben wäre damit gerettet. Nur darum bin ich überhaupt erst so weit gegangen.” Und direkt an ihren Partner gerichtet sagte sie: “Mein Leben für deins. Damit wäre die Schuld beglichen gewesen.” Schweigen machte sich breit. Keiner sagte auch nur ein Wort. Es war als wäre die Welt stehen geblieben. Die Wahrheit zu sagen war schwer gewesen, aber komischerweise fühlte sie sich seltsam befreit. Als wäre ihr eine schwere Last von den Schultern genommen worden. Eine Last die sie seit knapp einem Jahr mit sich herum trug. Egal was jetzt noch kommen würde, sie hatte ihr Herz erleichtert und das tat verdammt gut. Doch zu ihrer Überraschung erhob nicht Shock Now oder der FBI-Agent die Stimme, sondern Optimus Prime. “Ich denke damit wären ihre Bedenken, bezüglich ihrer Motive, geklärt Agent Folwer. Falls sie nichts einzuwenden haben, würde ich die Befragung für heute beenden.” Einen Moment starrte der Agent sie misstrauisch an, dann jedoch nickte er und verabschiedete sich. Sie hingegen verstand nur noch Bahnhof. Was sollte das auf einmal? Hatte man sie nicht hierher gebracht, damit sie die Dicepticons verriet? Was also sollte das heißen, die Bedenken wären geklärt? Welche Bedenken und was hatte sie den bitte gesagt, was von Bedeutung gewesen wäre? Welches Spiel wurde hier gespielt? Während sie sich wieder einmal den Kopf zerbrach, gab Optimus Prime seinen Leuten ein Zeichen und kurzerhand zogen sich alle zurück. Auch Shock Now reagierte auf das Signal, aber nicht ohne ihr noch einen Blick zuzuwerfen. Sie wusste allerdings nicht was er ihr damit sagen wollte. Als alle den Raum verlassen hatten, kam Optimus Prime auf sie zu und bat sie sich zu setzen. Einen Moment sah sie ihn noch etwas skeptisch an, dann jedoch tat sie wie aufgefordert. Angespannt wartete sie auf das Kommende. Als der Autobot dann zu sprechen begann, hörte sie ruhig zu. Aber was dieser ihr erzählte, brachte sie an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Laut Optimus hatte Shock Now bereits vor drei Monaten mit den Autobots Kontakt aufgenommen. Er forderte einen Handel. Shock Now würde Informationen der Dicepticons verraten und deren Pläne, so gut es ging, vereiteln und im Gegenzug würden die Autobots ihn und seine Partnerin aufnehmen, wenn die Zeit gekommen wäre. Bis jetzt hatte sich Shock Now an den Pakt gehalten und heute hatten die Autobots ihren Teil erfüllt. Nachdem Shock Now sie niedergeschlagen hatte, kontaktierte er Optimus und kam zum Stützpunkt. Hier verarztete eine Vertraute der Autobots Milas Wunden, während Shock Now alle auf den neusten Stand brachte. Allerdings gab es noch das Problem sie dazu zu bringen, ebenfalls die Seite zu wechseln. Shock Now wusste mehr, als er zugeben wollte und darum wollten sie erst die ganze Wahrheit in Erfahrung bringen. Leider mussten sie zu ungewöhnlichen Mitteln greifen um sie zum reden zu bringen. Und da sie sich nun sicher waren, dass von Mila keine weitere Gefahr ausging, würde sie nun ebenfalls bei den Autobots aufgenommen werden. Schließlich hatte sie nur versucht ihren Vater und auch ihren Partner zu schützen. Und als sie einwarf, dass sie doch ihr Land verraten, so viel Schaden angerichtet und viel Leid verursacht hatte und sie doch nicht einfach so weitermachen könnte, antwortete er ihr: “Das kommt ganz auf dich und deine kommenden Entscheidungen an.” Mit diesen Worten hielt er ihr seine ausgestreckte Hand hin und wartete auf eine Reaktion von ihr. Eine Weile sah sie ihn einfach nur an, doch dann stand sie auf und setzte sich in Optimus Hand. Lächelnd hob er sie hoch, brachte sie zu der Plattform und setzte sie vor dem Sofa ab. Dann sagte er ihr, dass sie sich wieder hinlegen sollte und versicherte ihr das niemand sie stören würde. Dann ging er und lies sie allein. Eine Zeitlang sah sie ihm noch hinterher. Dann kuschelte sie sich in die Decke hinein und versuchte zu schlafen. Sie war nicht wirklich müde, aber sie fühlte sich nach all dem einfach nur ausgelaugt. In ihr herrschte ein solches Durcheinander und sie hatte keinerlei Ahnung wie sie das wieder in Ordnung bringen könnte. Und während sie immer tiefer in ihre Gedanken versank, umfing sie wieder Dunkelheit und sie schlief ein. Als sie aufwachte, brauchte sie eine Weile bis sie wusste wo sie war. Es war dunkel, aber einige sanfte Lichter erhellten die große Höhle. Von unterhalb der Plattform drang Musik zu ihr hinauf, die sie geweckt hatte. Vorsichtig stand sie auf, schlang sich die Decke um den Körper und ging die Plattform hinunter. Dort unten stand der schwarze Mustang und als sie näher kam, öffnete sich die Beifahrertür. Einen Moment zögerte sie, doch dann stieg sie ein. Zu ihrer Überraschung war der Sitz nach hinten geklappt, sodass sie sich bequem hinlegen konnte. Während sie sich in Sitz kuschelt, die Decke eng um ihren Körper geschlungen, sagte keiner von Beiden ein Wort und auch danach schwiegen Beide. Lange lag sie einfach nur da und starrte in die Dunkelheit. Sie hatte so viele Fragen an ihn, aber diese zu stellen traute sie sich nicht. Auch wusste sie, dass es eine Weile dauern würde, bis sie ihm wieder Hundertprozentig vertrauen konnte. Abermals fragte sie sich, warum Shock Now wohl zu den Autobots übergelaufen war. Ein kleiner Teil von ihr wünschte sich, dass er es aus dem gleichen Grund getan hatte wie sie. Um seinen Partner zu schützen! Aber dieser Teil war verdammt naiv und nicht besonders helle. Wahrscheinlich gab es eine viel einfachere Erklärung. Ohne einen Vorteil oder Gewinn der für ihn heraus sprang, hätte er niemals eine solche Entscheidung getroffen. Aber egal was es war, sie war glücklich darüber. Optimus hatte ihr erzählt, dass ihr Vater schon vor Monaten in Sicherheit gebracht worden war und sie sich nun keine Sorgen mehr machen müsste. Und da nun auch Shock Now in Sicherheit war, musste sie sich zumindest in dieser Nacht keine Sorgen machen. Aber vor einer Sache fürchtete sie sich nun am allermeisten. Sie wusste nicht wie sie mit der Schuld leben sollte, die sie auf sich geladen hatte. Bisher war sie immer nur vor ihren Gefühlen davon gerannt und sich diesen jetzt stellen zu müssen, machte ihr Angst. Und als sie anfing sich an all ihre Verbrechen zu erinnern, begann sie unkontrolliert zu zittern. Sie schämte sich und hatte Angst. Sie versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, aber es misslang ihr. Deshalb zog sie die Decke noch fester um ihren Körper und hoffte, dass Shock Now ihren Zusammenbruch nicht bemerken würde. “Mila!” Als sie ihren Namen hörte zuckte sie kurz zusammen. Hatte er etwas bemerkt. “Versuch zu schlafen!” Sie nickte nur. Nach all dem hatte er ihr nicht weiter zu sagen? Wütend vergrub sie ihr Gesicht in den Sitz und versuchte sich zu beruhigen, aber durch ihren Kopf schossen immer wieder die gleichen Gedanken. Idiot! Idiot! Idiot! Ob sie damit allerdings ihn oder sich selbst meinte, wusste sie nicht so recht. Dafür war sie viel zu aufgewühlt. Wie lange sie dort in der Dunkelheit lag und mit ihren Gefühlen rang, wusste sie nicht. Dann jedoch fühlte sie wie eine kurze Bewegung durch den Wangen ging und Shock Now noch einmal ihren Namen sagte. “Mila!” - “Hmm?” Eine kurze Pause entstand. “Sorry, Kleine!” Vor Überraschung weiteten sich ihre Augen und es war als würden alle Dämme in ihr brechen. Zwei kleine Worte. Es brauchte nur zwei kleine Worte um die angestauten Gefühle von einem Jahr aus ihr heraus brechen zu lassen. Die Tränen die sie so lange hinunter geschluckt hatte, liefen ihr nun übers Gesicht. Sie weinte hemmungslos in dieser Nacht und ihr Partner lies sie gewähren. Sie wusste nicht wie es weitergehen sollte, aber sie war sich sicher: Solange Shock Now an ihrer Seite blieb würde alles gut werden und das Leben würde weitergehen. Daran wollte sie von nun an glauben und das tat sie auch aus tiefster Seele. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)