Grün wie Smaragd & Kalt wie Silber von PhynPhyn ================================================================================ Kapitel 1: Mein Herz -------------------- Verzweiflung Du treibst mich in den Wahnsinn. Jede Kleinigkeit, die du machst, jeden Blick den du gibst, jedes Wort das du sagst, jede Bewegung die du tust macht mich verrückt. Ich könnte schreien, möchte dich schlagen, dich verletzten und dir sagen wie wahnsinnig du mich machst. Du brauchst mich nur anzusehen und ich werde verrückt. Allein dein Blick lässt mich beben. Jeder meiner Gedanken gilt allein dir. Ich kann nichts dagegen machen. Ständig denke ich nur an dich. Frage mich was du jetzt tust, wo du steckst und warum du nicht bei mir bist. Du treibst mich in den Wahnsinn, wenn du deinen Mund öffnest und mir sagst ich soll meine Klappe halten. Fällt dir nichts besseres ein mich zum Schweigen zu bringen? - Kannst du nicht auf andere Art mir näher kommen? Siehst du nicht das ich nicht mehr ich selbst bin, wenn du bei mir bist? Ich fühle deinen Blick bevor ich die sehe. Ich ahne deine Worte bevor du sie gesprochen hast. Ich kenne deine Reaktion, wenn ich wieder fies werde. Ich spüre deine Anwesenheit bevor ich dich höre. Ich nutze deine Naivität, wenn wir alleine sind doch du kapierst es einfach nicht. - Alles was ich tue, was ich sage, was ich mache stößt bei dir auf Irritation. Merkst du nicht warum ich mich immer wieder so lächerlich mache? Erkennst du nicht das ich immer in deiner Nähe bin? Siehst du nicht das ich nur Augen für dich habe? Was soll ich denn noch alles tun? Ich bin kein Mensch der vielen Worte, der großen Taten. Ich kann nicht mehr tun. Was willst du was ich machen soll? Erwarte nicht zu viel von mir. Ich kann meine Gefühle dir nur so zeigen. Alles worauf ich hoffe ist das du sie endlich siehst, sie verstehst. Ich weiß wir sind unterschiedlich wie Tag und Nacht, wie Sonne und Mond, wie Feuer und Wasser. Hass und Liebe scheint das einzige was uns verbindet. Erkennst du es nicht? Du machst mich wahnsinnig. Das einzige was ich von dir hören will ist ein, ich liebe dich! Stummes Herz... Hör dir an was mein Herz dir sagen mag. Es sind Worte die ich nie zu sprechen wag. Worte voller Sorge, im Dunkeln liegen sie verborgen. - Zu schwach um den Weg meiner Lippen zu finden die damit unsere Herzen binden. Zu gefährlich um zu glauben sie dir nicht den Verstand zu rauben. Zu leise um zu beweisen was ich ehrlich meine. Zu ängstlich um nach vorne zu treten, dir offen ins Gesicht zu sehn. - Hör dir an was mein Herz dir sagen mag. Es sind Worte die ich nie zu sprechen wag. Worte die zeigen wer ich wirklich bin. Worte die sagen wie ich wirklich fühle. Worte die erklären wie ich wirklich denke. - Das ich wünsche dir mein Herz zu schenken. Ohne Angst haben zu müssen mich umzudrehen. Dich nie wieder zu sehen. Fallen lassen zu werden und mein Herz würde sterben. - Hör dir an was ich dir zu sagen habe. Es sind Worte dich nie zu sprechen wage... Der Moment Ganz leise, schlich er sich an und erfasste mein Herz. Ganz heimlich, umwarb er mich und nahm mir die Sinne. Ganz still, kam er näher und hielt mich fest. Ganz gezielt, durchstieß er mich ohne Reue. - Je öfter ich ihn bemerke umso schwerer fällt es mir es einzusehen. Je öfter ich ihn fühle umso unglücklicher macht es mich. Je öfter ich ihn höre umso mehr verwirrt es mich. Je öfter ich ihn meide umso stärker verzerrt es mich. - Ich kann nichts dagegen machen. Es war deine Art mich anzusehen. So sanft und klar. Es war deine Art mit mir zu sprechen. So ehrlich und rein. Es war deine Art mich zu berühren. So schüchtern und verspielt. - Ich konnte doch nicht ahnen. Was für ein Mensch du wirklich bist. Wie schön du eigentlich bist. Wie großartig deine Ausstrahlung ist. Wie wunderbar deine Stimme ist. Wie berauschend deine Worte sind. Wie selbstverständlich deine Gesten sind. Wie toll dein Charakter doch ist. Ich konnte wirklich nicht ahnen, was für ein schöner Mensch du bist. - Und jedes mal, wenn du von ihr sprichst zerreißt es mich. Jedes mal, wie deine Augen leuchten bei ihren Namen, quält es mich. Jedes mal, wie du sie berührst wenn sie bei dir ist, graut es mich. - Denn ich weiß, nie werden deine Augen so für mich leuchten, nie wirst du mich so berühren so wie sie, nie wirst du mich so anlächeln so wie sie, nie wirst du mich so lieben so wie sie, denn dein Herz ist vergeben und ich möchte nicht mehr leben. Ich sehe dich Keiner bringt Licht an den Tag der so dunkel ist und doch hast du zu leben gewagt weil es richtig ist... Noch immer bin ich wirklich überrascht. Ich kann es nicht glauben. Da scheint man völlig sicher zu sein, überzeugt und dann gibt es da diesen Moment in dem alles anders wird. Es ist nur ein Bruchteil einer Sekunde, wer kann mir sagen wie lang das ist? Und doch ändert sich in diesem Moment in dieser Sekunde alles. Plötzlich sieht man anders. Man denkt anders. Man versteht anders. Man fühlt anders. Es ist dieser Moment wo einem die Augen geöffnet werden. Wo man erkennt was wirklich richtig ist. Wo man die Welt neu erblickt. Als ich dich dort stehen sah. Die Augen verschleiert voll Tränen, die Hände blutverschmiert, die Lippen zitternd voll Spannung, da wurde es mir klar. Es traf mich wie ein Blitz, wie eine Welle aus Eis, wie eine Kugel aus Feuer, unvermittelt und mich solcher härte, das es mich in die Knie zwang. Ich hatte mich geirrt... All die Jahre hatte ich mich geirrt. Du bist kein Held, der den Ruhm genießt. Du bist kein Hochstapler, der völlig überzeugt von sich ist. Du bist kein Gewinner, der sich in Glanz seiner Taten badet. Du bist kein Sieger, der die Bewunderungen kostet. Das alles bist du nicht. Du bist viel weniger als das. Du bist du. Ein gebrochner Mensch, der sich soeben aus seiner Rolle, seinem Schicksal, seinem Fluch befreit hat. Während um uns rum die Toten liegen, im Antlitz des Mondlichts die ersten Tropfen Blut trocknen stehst du da und lächelst. Jeder andere würde dich für vollkommen verrückt halten, jeder außer ich. Jeder andere würde dich nun feiern, außer mir. Jeder andere würde dich noch mehr bewundern, außer mir. Jeder andere würde dich auf Händen tragen, außer mir. Vielleicht hör'n sie nicht hin, Vielleicht seh'n sie nicht gut, Vielleicht fehlt ihnen der Sinn Oder es fehlt ihnen Mut... Aber da sei dir sicher, ich verstehe dich, denn ich sehe dich. Man könnte meinen soeben wurde eins der größten Triumphe gefeiert, denn Voldemort ist tot durch deine Hand gestorben. Alle werden vor Freude weinen aber keiner wird sehen was es für dich heißen wird. Denn du bist immer noch der Held. Ob du willst oder nicht. Für sie wirst du immer ihr Held sein, ihr Befreier, ihr Retter, ihr Harry Potter. Aber das alles willst du nicht und jetzt sehe ich es. Endlich, zum ersten mal verstehe ich dich, den du bist wie ich. Ein Figur die seine Rolle spielt, die seine Maske aufsetzte und die Bühne betritt damit auch alles so abläuft wie es im Drehbuch geschrieben ist... Ich schäme mich für meine Dummheit, für meine Eifersucht, für meine Naivität. Was für ein Narr ich bin... Du bist ein Mensch, dem sein Schicksal schon lange aufgetragen wurde. Du hattest deine Prophezeiung und musstest sie erfüllen. Zu viel stand auf dem Spiel. Zu viele haben an dich geglaubt. All die Bewunderer konntest du nicht enttäuschen. Sie legten ihr Leben in deine Hände und hofften, glaubten, priesen deinen Sieg. Du konntest nicht entfliehen. Du musstest deiner Bestimmung folgen. Und nun jetzt wo ich die so stehen sehe erfasst mich Reue. Meine späte Einsicht macht mich wütend. Bitte verzeih mir, Harry das ich dich nicht früher gesehen habe aber jetzt sehe ich dich... Das was du willst, will auch ich! Ein Lächeln umspielt meine Lippen. Du siehst mich fragwürdig an. „Was soll das?" fragst du „Ich weiß nicht" Wütend. „Lass mich gehen!" „Ich halte dich nicht auf" Du siehst mich an. Deine Stirn kräuselt sich. Nachdenklich. „Ich… will nicht" „Was willst du nicht?" „Ich will nicht gehen" Wieder muss ich lächeln. Sehe dich an. „Wieso?" Du zuckst mit den Schultern. „Keine Ahnung" „Du bist komisch" Ich schüttel meinen Kopf „Du bist komisch!" „Ach ja?" „JA" du wirst lauter, ich nun auch „Wieso sollte ICH komisch sein?" „Du wärst nicht du, wenn du es nicht wärst" sagst du und nickst als wäre damit alles erklärt „Kapier ich nicht" „Dann kann ich dir auch nicht helfen" „..." „..." „Und jetzt?" Stille konnte ich noch nie leiden „..." „Sollen wir bis in alle Ewigkeit schweigen?" Hey! Ignorieren noch weniger! „..." „Ich rede mit dir!" Diesmal lächelst du. „Ich weiß" „Dann antworte gefälligst" „Warum sollte ich?" „Weil ich keine Lust habe wie ein Trottel da zu stehen!" Die nächste Antwort verkneifst du dir. Ich kann es dir ansehen. Du seufzt. „Was verlangst du von mir? Ich bin müde, ich will schlafen" „Wusstest du, das wir mindestens sieben Jahre unseres Lebens verschlafen?" warf ich erstaunt ein „Schön" „Schön?" „Schön!" „Mehr hast du nicht dazu zu sagen?" Perplex. Genervt. „Verdammt was soll ich den dazu noch sagen? Boah, super ein Glück das ich DAS mal erfahren habe" „Mach dich nicht über mich lustig" „Tu ich nicht" „Doch" „Nein" „Doch" „Das ist albern" „Stimmt" Laut seufzt du auf und siehst mich an. „Sag mir was du willst" „Wieso sollte ich was von dir wollen?" Skeptisch. „Es kommt nicht oft vor das du mich mitten in der Nacht unter falschen Vorwand aus meinem Bett holst" „Irgendwann ist immer das erste Mal" „Lass die Scherze" „Ich scherze nicht" „Jetzt sag mir was du willst!" „Was willst du?" „Schlafen!" „Nein, was willst du wirklich" „Wie meinst du das?" „Ist doch ganz einfach: Was willst du?" Du wirst nachdenklich, deine Augen scheinen sich zu trüben. „Was ich will kann mir keiner geben" „Ach ja?" „Ja..." „Was wäre das?" Verlegen. Wirst du rot? Wusstest du eigentlich wie gut dir das stand? „Ich will glücklich sein„ Ich muss lächeln. „Lach ja nicht!" „Das willst du?" „Ja!" „Und warum glaubst du, das du es nicht bekommst?" Trübsinnig. „Es wäre zu schön um wahr zu sein" „So ein Unsinn" „Ist es nicht" „Doch" „Nein!" „DOCH!" „Fangen wir jetzt wieder so an?" „..." „..." „Warum sollst du nicht glücklich werden?" „Es passt in mein bisheriges Leben nicht rein" „Das Glück?" Du nickst. „Das glaube ich kaum" „Du hast doch keine Ahnung" „Dann sag es mir" Wieder seufzt du. „Ich habe so oft nach dem Glück gesucht und wenn ich es gefunden habe, dann habe ich es wieder verloren" „Vielleicht suchst nach dem falschem Glück?" „Falsches Glück?" „Vielleicht suchst du an den falschen Orten?" „Meinst du?" „Ja, vielleicht suchst du bei den falschen Menschen?" „Was gibt dir das Recht so was zu sagen?" Du wirst misstrauisch. Ich lächle. „Ist doch logisch" Erwartungsvoll und irritiert blickst du mich an. „Dann erklär mal" „Ich weiß was du willst" Fast hättest du gelacht. Wusstest du das du links ein Grübchen bekommst wenn du lachen musst? „Ja sicher" „Na klar, du weißt es nur noch nicht" „Soso, du ausgerechnet du weißt was ich will" „So ist es" „Und was will ich?" „Das was du willst und suchst ist kein Glück. Du suchst auch nicht, du sehnst dich" „Ich sehne mich?" „Genau" „Verstehe und nach was soll ich mich bitte sehen?" „Nach… der Liebe" „Ist das dein ernst? Willst du mich grad verarschen?" „Warum sollte ich?" „Wäre nicht das erste mal solltest du die letzten sechs Jahre vergessen haben" „Rede dich nicht raus. Gib lieber zu das ich recht habe" Perplex. „Du spinnst" „Feigling" „Hör auf mich zu beleidigen" „Es ist doch wahr. Du willst geliebt werden. Ganz einfach. Was ist so schwer daran es zu zugeben?" „Ich fasse es nicht und das sagst ausgerechnet DU" Grinsend sehe ich dich an. „Kannst du mal sehen" „Woher weißt du das?" Lange blicke ich dich an. Zögere aber nur kurz. „Du bist nicht der einzige Mensch auf der Welt dem es so ergeht" „Was willst du damit sagen?" Flüsternd. „Ich fühle wie du" „Blödsinn!" „Ich mache keine Witze" „Hör auf, ich glaube dir kein Wort" Diesmal stehst du auf. Gehst zu Tür. „Schämst du dich?" Du verharrst, drehst dich um. „Ich... ich bin verwirrt" Ich komme auf dich zu. „Ich weiß, ich war es auch" „Was meinst du?" Schmunzelnd betrachte ich dich. „Denk doch mal nach. Warum würde ich dich mitten in der Nacht unter falschem Vorwand aus deinem Bett locken?" „..." „Vielleicht ist das nach dem du dich sehnst genau vor dir, nur du erkennst es nicht" „Vielleicht..." Fragend blickst du mich an. Wusstest du das du immer auf deiner Unterlippe kaust, wenn du unsicher bist? Einfach süß! „Bist du mir immer noch böse, dass ich deinen Schlaf gestört habe?" Du schüttelst den Kopf und ich küsse dich. Zwischen Licht und Dunkelheit, Wahnsinn und Genialität, Stärke und Schwäche liegt nur ein schmaler Pfad Ein frischer, kühler Weg fegte über das gepflasterte Gestein. Der Mond stand weiter über mir. Hier und da sprenkelten einzelne Sterne den nachtschwarzen Himmel. Von Süden zogen sich langsam schwarze Wolken zusammen. In wenigen Stunden würde ein Gewitter über die Länderrein und das Schloss herein brechen. Ich hob den Kopf und stützte mich auf dem Mettalgeländer ab. Schaue geradeaus direkt hinweg über den Verbotenen Wald, erkenne zaghaft die Silhouetten einer Bergkette. Was wohl dahinter lag? Ist ja auch egal. Ich werde es nie heraus finden. - Sein Blick war so ruhig und nachdenklich. Die Haltung abweisend und schützend zugleich. Der kalte Wind schien ihm nichts auszumachen. Was machte er um diese Uhrzeit auf dem Turm? Es war mitten in der Nacht. Ich schob mich weiter in den Schatten, den Blick auf ihn gerichtet während ich langsam näher kam. Schon eine ganze Weile blickte er hinaus, was sah er was mir verborgen blieb? Wieso hatte ich das Gefühl eine nie gekannte Last, ruhte auf ihm. Tagsüber war ihm davon nichts anzusehen. Er war wie immer. Stark, selbstbewusst, kampfbereit, sicher. Aber jetzt? Jetzt schien er nachdenklich, in sich gekehrt, erschüttert und zweifelnd. Eine kleine Falte bildete sich auf seine Stirn. Was machte ihm solche Sorgen? Es war das erste und letzte mal das ich ihn so sah. So anders, so ungewohnt, so menschlich... - Die Luft roch nach Schwefel, nach Blut und verbrannten Fleisch. Ein feiner Regen fiel vom Himmel ab, mischte sich mit Blut das mir über das Gesicht rann. Wieder stand der Mond weit über mir als teilnahmsloser Zuschauer. Er würde weiter seinen Zyklus ziehen, spendete sein silbernes Licht und deckte die grausame Wahrheit auf, die das Gemetzel mit sich brachte. Ich blickte neben mir. Sah die Gestalt im Gras liegen. Ihr rotes Haar floss wie ein großer Fächer rings von ihrem Gesicht herab, als könne es sie schützen. Ihre Augen blickten starr in den Himmel. Sie war wirklich mutig, das kleine Wiesel. Mutig und so furchtbar uneinsichtig. Mit schweren Schritten ging ich weiter vorbei an unzählige Zauberer, Schüler, Lehrern und Auroren die den Boden säumten. Mir kam es vor als wolle die Nacht nicht weichen als würde sie nicht ziehen wollen. Als würde diese Nacht sich zu endlosen dunklen Tagen hinziehen, in der reichlich Blut floss. Die Magie knisterte immer noch in der Luft, man konnte sie förmlich greifen. Ich sah nach Süden. Am Rande des Verbotenen Waldes zuckten Lichtblitze hin und her. Ein Kampf, der noch nicht entschieden war, den ich entscheiden musste. - Ein grüner Lichtblitz traf mich und schleuderte mich zu Boden. Benommen raffte ich mich auf, meine Glieder zitterten und schmerzten. Nach all den Jahren in den ich gekämpft hatte, in denen ich Schmerzen gespürt hatte, war diese Nacht am schlimmsten. Unvergleichlich, grausam und elend. Ich betete das endlich die Sonne aufgehen würde, das ich erwachte aus einem bösen, furchtbar bösen Traum, der all meine anderen Träume in den Schatten stellte. So lange es nur ein Traum war aber ich erwachte nicht und wieder lag ich krümmend auf den Boden. „Steh auf Potter, steh auf!" befahl er herrisch und ich stand auf Nicht um seinet Willen sondern wegen meinet Willen. Meine innere Stimme lies nicht zu das ich weiter auf den Boden liegen blieb und sich das Schicksal gegen mich wendete. Vielleicht war es schon die Stimme der Verzweiflung, die nicht einsehen wollte das ich am Abgrund stand und der Boden schon mehr als nur bedrohlich wackelte. Vielleicht war es aber auch die Stimme der Hoffnung, die erst mit meinem letzten Atemzug verklingen würde. Ich erhob mich und sah auf. Direkt in eisgraue Augen. Sein Haar glänzte lange nicht mehr so golden wie eins, es war dunkel, krausig. An seiner Wange klaffte eine Wunde, die blutete. Er hinkte als er auf mich zu kam. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. „Ich will sehen, wie das Licht erlischt und dein Atem verfliegt. Ich will es sehen" sprach er erregt und ich bekam eine Gänsehaut Sein Wahnsinn machte mir mehr Angst als seine Schmerzen die er mir mit jedem Zauberspruch zu fügte. Noch einmal holte ich aus bevor er mir zu nah kam. Noch einmal riss es ihn zu Boden. Mir wurde schwindelig, der Kampf dauerte schon viel zu lange und zerrte an meinen Kräften. Meine Bewegungen wurden langsamer und bevor ich mich versah lag ich wieder auf den Boden. Ich hatte nicht einmal gesehen wie er sich aufraffte und zurück schlug. Aber nun sah ich ihn. Genau vor mir. Mit einem wahnsinnigen Grinsen im Gesicht, den Zauberstab direkt auf mein Herz gerichtet. Sekunden wurden zu Stunden, dehnten sich und rissen mich in einen Strudel aus Angst und blanker Panik. Die Gewissheit das er mit jeder weitern Sekunde mein Leben beenden konnte war unerträglich. Wann würde er es tun? Wie lange wollte er das noch auskosten? „Na los töte mich. Du wolltest mich doch sterben sehen, dann zögere nicht länger" rief ich in einem Anflug von Leichtsinn Wieso auch nicht? Mein Schicksal war besiegelt. Er begann zu lachen, lachte wie ein Irrer. Immer lauter immer unkontrollierte. „Potter du bist so erbärmlich selbst jetzt in deinem letzten Moment versucht du den Helden zu spielen" sprach er ruhig weiter als es wir mir schien wieder zu sich kam Ich sah ihn hasserfüllt an. - Er zuckte kaum zusammen. Fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Ich sah auf und kam näher. Steckte den Zauberstab in meine Hosentasche und sah wie er den toten Körper angewidert von sich schob. Entsetzt sah er mich an. Ausdruckslos blickte ich zurück. Ich wusste nicht wie lange ich vor ihm stand und wir uns stumm ansahen. Eine kleine Ewigkeit schien es sicherlich zu sein. Erst als ich leicht die ersten zarten Strahlen der Sonne im Osten sah konnte ich meinen Blick von ihm wenden. Ich hörte wie er aufstand und mich weiter hin ansah. „Wieso hast du das getan?" fragte er mit kratziger Stimme Ich antwortete nicht. Sah mich um und begriff erst jetzt das Ausmaß der letzten Nacht. Ich schüttelte den Kopf. „Es muss ein Ende haben" sprach ich leise „Aber er war dein Vater" Irritiert sah ich ihn an. Wovon sprach er? Dann blickte ich neben mich, blickte in das Gesicht meines Vaters. Die Augen starr, das Gesicht voll Überraschung verzerrt. Ich sah ihn an aber fühlte nichts. Ich fühlte nichts. Zu oft hatte ich ihn den letzten Wochen, gesehen wie Menschleben gelöscht wurden. Es lies mich kalt selbst bei ihm. - „Wie lange bist du schon hier?" fragte ich ohne mich umzudrehen Ich konnte hören wie er im Schatten zusammen zuckte und verstohlen hervor trat. Er schloss zu mir auf und sah mich nachdenklich an. „Nicht sehr lange. Was tust du hier oben?" Ich schnaubte. Erst vor ein paar Stunden hatten wir uns wieder mal in der Großen Halle geprügelt. Ich wusste nicht mal mehr wie es angefangen hatte und nun lauerte mir auf und viel wissen was ich hier tue. Was kümmerte ihn das? Ich war ihm nichts schuldig. „Kümmere dich um deinen eigenen Kram" blaffte ich ihn an und sah zu ihm Ich konnte sehen wie er unter meinen Worten zusammen zuckte als hätte ich ihm einen Schlag versetzt. Es irritierte mich sonst war er in meiner Gegenwart auch nicht so verletzlich. „Ich habe mich nur gefragt was dich dazu veranlassen könnte, nachts hier zu stehen und Löcher in die Luft zu starren" giftete er zurück und ich schnaubte amüsiert Potter erinnerte mich oft an ein trotziges Kind. Kaum bekam er nicht das was er wollte wurde er giftig und wütend. „Wie edel von dir. Hast dich doch tatsächlich aus dem Bett geschlichen und deinen kleinen Kopf wegen mir zerbrochen. Wie rührend. Du verstehst wenn ich dir jetzt nicht um den Hals falle und ich mich bei dir ausheule" konterte ich zurück Er brauchte bloß nicht zu denken, das er mich klein kriegen würde. Damit wand ich mich ab und sah wieder raus in die Nacht. „Also hast du Probleme vielleicht kann ich helfen?" Seine Worte brachten mich tatsächlich zum Lachen. Ich wusste nicht wann ich das letzte mal gelacht hatte umso mehr erstaunte es mich das gerade Potter mich zum Lachen brachte. „Nein, so sehr du dein Helfersyndrom durchsetzten willst, mir wirst du nicht helfen können" sagte ich nach dem ich mich einigermaßen beruhigt hatte Ich konnte seinen Blick fühlen und schüttelte den Kopf. Ich wusste das ich ihn ohne weiteres nicht mehr loswerde. Typisch Gryffindor, so lange stur und bockig bleiben bis sie bekommen was sie wollen. Ich sah ihn an und grinste leicht. „Ich möchte fast sagen ich nehme Abschied" „Abschied?" wiederholte Potter irritiert „Ja Potter du hast richtig verstanden, Abschied. Ich werde gehen" Der Gryffindor ist wohl begriffstufiger als ich glauben wollte. „Wir alle gehen, nach dem siebten Jahr ist doch logisch" Genervt verdrehte ich die Augen. „Salazar noch mal, nicht nach der Schule. Ich gehe in wenigen Stunden und komme nicht mehr zurück" Seine Augen weiteten sich als er glaubte verstanden zu haben. Er wich ein wenig zurück und sah mich kopfschüttelnd an. „Das geht gar nicht. Man kann Hogwarts nicht einfach so verlassen. Wo willst du überhaupt hin?" „Mach´s gut, Potter" Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief zur Turmtür. Ein heftiger Wind blies mir entgegen als wolle er mich aufhalten aber ich blieb hartnäckig. „Warte!" Der Gryffindor kam angerannt und packte mich am Arm. „Du kannst nicht gehen, Malfoy. Mit wem soll ich mich den dann schlagen?" fragte er aufgebracht und ich grinste Sachte befreite ich mich aus seinem Griff und sah ihn an. „Würde es dir so sehr zu schaffen machen, wenn ich nicht mehr da bin?" fragte ich und zu meiner Überraschung nickte er leicht Ich sah ihn an und seufzte. Würde das mein Heer herausfinden, er würde mich sofort einen Dementoren vorsetzten aber mir war es egal. Wenigstens einmal im Leben wollte ich etwas machen das ich für richtig hielt. Potter sah mich überrascht an als ich mit meinen Händen sein Gesicht umfasste und ihn zu mir zog. „Aber..." flüsterte ich leise und verschloss meine Lippen mit seinen zu einem Kuss Wie nach einer Ewigkeit löste ich mich von ihm und sah ihn an. „wir werden uns wieder sehen" - Er hatte keine Ahnung was es für mich bedeutete ihn jetzt wieder zu sehen. Plötzlich schien alles wieder Sinn zu machen. Das Dunkle das mich seit dieser einer Nacht auf dem Turm begleitete schien endlich zu weichen. Auf einmal schienen alle Grausamkeiten, alle Qualen die ich auf mich nehmen musste gerechtfertigt, für diesen Moment bestimmt zu sein. Seit er damals durch die Tür verschwand brach etwas in mir zusammen ohne das es mir richtig bewusst wurde, bis jetzt. Seine Augen ruhten wieder auf mir und ein wärmendes Gefühl durchflutete mein Körper, das mir neue Kraft zu schenken schien. Ich schaffte es sogar nach all dem Blut vergießen wieder zu lächeln. „Ich weiß nicht was ich sagen soll" Ich war überrascht von seiner Handlung. Hatte er sich doch tatsächlich gegen seinen Vater gestellt um mir das Leben zu retten. Es war eigenartig und berauschend zu gleich. „Es ist vorbei" flüsterte er leise und nahm mir damit eine schwere Last, eine Last die ich ihm damals nicht nehmen konnte Ich nickte und erst nach verstreichenden Sekunden begriff ich seine Worte. Es ist vorbei... Voldemort war besiegt, die Todesser hatten Aufgegeben und Lucius der besessenste von allen war auch vernichtet. Endlich drohte keine Gefahr mehr. Irritiert blickte ich ihn an als seine Hand zu seiner Hosentasche glitt und den Zauberstand hervor holte. Überrascht keuchte ich auf als er ihn auf sich selbst richtete. „Das ganze muss endlich aufhören" sprach er als wäre er nicht ganz bei sich selbst „Aber das hat es doch, du hast es selbst gerade gesagt. Es ist vorbei. Wir haben gewonnen" erklärte ich hastig, er schüttelte seinen blonden Schopf „Nein du hast gewonnen, ich habe verloren schon lange" Verwirrungen machte sich breit. Was sollte das? Was tat er? Wollte er sich jetzt das Leben nehmen , nach dem wir alle die Chance bekommen habe ein neues zu beginnen? „Tu das nicht Draco. Verlass mich nicht!" Er lächelte leicht. „Tut mir Leid aber ich besietze diese Stärke nicht auch wenn ich es selbst nicht glaube kann aber ich bin zu schwach" „So ein Unsinn. Rede nicht so. Sieh nur was du vollbracht hast" schrie ich und zeigte auf den Leichnam seines Vaters „Dafür braucht man verdammt viel Stärker" „Du verwechselst Stärker mit Kaltblütigkeit" wiedersprach er ruhig und sein Zauberstab ruhte an seiner rechten Schläfe Ich schüttelte den Kopf. „Tu das nicht" flehte ich ein letztes Mal Draco lächelte und schloss die Augen. Avada Kedavra Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)