Wintersonnenwende von Lianait (Götterfunken / 21. Türchen 2012) ================================================================================ Kapitel 3: Die längste Nacht des Jahres --------------------------------------- Williams nickte und mühte sich, erneut zu Atem zu kommen, um zu sprechen. Sie öffnete den Mund und schloss ihn dann aber wieder. „Ich weiß noch nicht einmal, wo ich am besten anfangen soll“, gab sie zu. „Vielleicht damit, was das für seltsame Hunde waren und warum sie uns verfolgt haben?“, schlug David vor. Eigentlich hatte er genervt klingen wollen, doch sah dann, dass sie zitterte. Scheinbar wollte sie nicht, dass er es sah, und ballte die Hände zu Fäusten. „Sie werden Cŵn Annwn oder auch Hunde von Annwn genannt“, erklärte sie noch immer um Atem ringend. „Geisterhunde. Sie sind ein Teil der Wilden Jagd.“ „… das ist ein Witz, oder?“, entgegnete er. Sie schnaubte. „Schön wär’s. Aber vielleicht siehst du ja häufiger riesige Hunde, die sich scheinbar aus dem Nichts manifestieren, was weiß ich schon?“ Er verzog das Gesicht, doch die Erinnerung daran, wie vorhin ein Baum auf ihn zugelaufen kam, ließ ihn nichts auf diese spitze Bemerkung hin erwidern. „Ich weiß, es klingt vollkommen absurd“, räumte sie seufzend ein und schlang die Arme um ihre Beine, „und besonders in einem Zeitalter der Technik sollten so etwas, wie Sagen und Legenden obsolet geworden sein, aber“ – sie holte tief Luft, so als bräuchte sie für das, was sie als nächstes sagen wollte, viel Kraft – „aber alles, was du je gehört hast, ist wahr. Alle Sagen- und Märchenfiguren, Fabelwesen, Helden aus Legenden. Es gibt sie alle wirklich.“ Ihr Gesicht spiegelte Zweifel wieder, so als würde sie zwar glauben, was sie selber sagte, wüsste aber nicht, wie David es aufnehmen würde. „Alles?“, fragte er nach. Er wollte skeptisch sein, aber er war noch zu geschockt von dem gerade zuvor Erlebten und Milena Williams war für ihn immer ein rational denkender Mensch gewesen, wenn er auch Verständigungsschwierigkeiten mit ihr hatte. Zudem schien sie aufrichtig verängstigt. Sie nickte bedröppelt. „Und es tut mir wirklich leid, dass du da mit hineingezogen wurdest.“ „Williams, warum ist die Wilde Jagd überhaupt hinter dir her?“ Sie zuckte leicht zusammen. „Nenn mich nicht ‚Williams‘; dabei fühle ich mich immer nur wie ein Profisportler“, entgegnete sie, ohne zu antworten oder ihn anzusehen. „Milena… warum ist die Wilde Jagd hinter dir her?“, wiederholte er noch einmal. Williams, nein, Milena stieß ihren angehaltenen Atem aus. „Das ist eine längere Geschichte…“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe nicht die Absicht irgendwohin zu gehen.“ Sie verzog das Gesicht. „Alles hat schon vor ein paar Jahren angefangen. Caleb und ich haben damals auch nicht daran geglaubt und uns nur aus Jux und Tollerei mit alldem beschäftigt…“ „Caleb?“, fragte David und runzelte die Stirn bei dem Versuch sich an eine Person mit diesem Namen zu erinnern. „Ich glaube, du kennst ihn nicht. Er war ein sehr guter Freund von mir, aber ist gestorben, ehe du überhaupt an die Schule gekommen bist“, erklärte sie und ihr Blick rückte in die Ferne; auf einen Punkt fixiert, den er nicht sehen konnte. „Das tut mir leid“, entgegnete er und sagte es nicht nur als obligatorische Phrase, die man in solchen Situationen wohl sagen musste, sondern meinte es so. Caleb musste der Schüler sein, nach dessen Tod sie sich noch mehr von allen isoliert hatte. Milena sah ihn an und er merkte, wie ihre Augen hinter der Brille feucht wurden, aber keine Träne lief ihr Gesicht hinunter. „Danke“, erwiderte sie und es klang, als wäre ihre Kehle wie zugeschnürt. Sie nahm schließlich einen zittrigen Atemzug, um fortzufahren. „Wie schon gesagt, haben wir uns damals einfach nur so mit Fabelwesen, Sagen und was-nicht-alles beschäftigt. Aus Interesse und weil wir zwischen Weihnachten und Silvester schlichtweg nichts zu tun hatten. Ich weiß noch, dass wir über unsere Inputs erfahren haben, dass an einem Punkt die Menschen glaubten, dass wenn eine unverheiratete Frau während der Rauhnächte an einer Kreuzung steht, sie ihren zukünftigen Ehemann treffen soll, aber nicht mit ihm sprechen darf. Caleb hat noch gescherzt, dass ich mich doch einfach an die Kreuzung vor seinem Wohnhaus stellen sollte, damit wir die Theorie so testen konnten. Dann hat draußen ein Hund geheult, als wäre er verletzt, und ich habe aus dem Fenster gesehen, um herauszufinden, was los war. Sein Zimmer war im ersten Stock und man konnte die Nachbarschaft immer gut von dort einsehen. Draußen auf der Straße unter Calebs Fenster stand aber kein Wagen, der vielleicht einen Hund angefahren hatte oder so etwas, sondern ein regelrechtes Heer aus zerlumpten Gestalten in Ketten, das von furchteinflößenden großen Hunden und unheimlichen Pferden begleitet wurde. Mitten in der Stadt! Ich konnte nicht wirklich glauben, was ich da vor mir sah, und habe Caleb zu mir gerufen. Er stellte sich neben mich und sah genauso ungläubig wie ich aus dem Fenster. Fast genau in diesem Moment sahen die Gestalten, ein Mann in nachtschwarzer Rüstung und eine wild aussehende Frau mit weißen Haaren, an der Spitze des Zuges zu uns hoch und die Frau stieß markerschütternde Schreie aus, die uns das Blut in den Adern gefrieren ließen. Caleb hat mich zu Boden gezogen und wir saßen unter dem Fensterbrett vor der Heizung, zu verängstigt, um aus dem Fenster zu sehen. Alles war viel zu surreal für uns und obwohl Calebs Eltern zu Hause waren, hörten wir sie nicht durch das Haus rennen, auf der Suche nach dem Ursprung der Geräusche, obwohl sie schon seitdem wir Kinder gewesen waren, sich immer bei jeder Kleinigkeit über zu laute Musik beschwert hatten. Es war so, als wären sie zwar im Haus, aber würden diese Schreie einfach nicht hören. Nach einer Weile fasste Caleb all seinen Mut und schob den Kopf nach oben, um zu sehen, ob diese Horde noch immer da war. Fast augenblicklich sprang er mit einem Aufschrei zurück und starrte voller Angst in der Mitte seines Zimmers auf dem Boden sitzend auf das Fenster direkt über mir. Ich drehte langsam den Kopf und sah wie über mir, direkt vor der Scheibe nur durch ein bisschen Glas von uns getrennt, ein riesiger Hund saß und zu uns mit glühenden Augen hineinschaute. Seine Schnauze war so dicht an der Scheibe, dass sie bei jedem Atemzug, den er tat, das Glas ein bisschen beschlug. Mit einem Satz und ebenfalls einem Aufschrei sprang ich auf Caleb zu und wir saßen mitten im Zimmer und starrten das Ungetüm auf der anderen Seite der Scheibe an. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, aber es konnte in Wirklichkeit nicht lange gewesen sein, bis schließlich von draußen ein lautes Horn ertönte und der monströse Hund den Kopf umwandte und hinunterschaute. Calebs Vater kam ins Zimmer und wollte wissen, warum wir denn um diese Uhrzeit herumschrien und fand uns noch immer auf dem Boden sitzend und auf das Fenster starrend vor. Er sah ebenfalls zum Fenster und runzelte die Stirn. Er konnte nicht sehen, was wir sahen und fragte uns, ob wir vielleicht irgendetwas geraucht hatten. Der Hund sah noch einmal kurz zu uns herein und sprang dann aber mit einem Satz hinfort. Wir haben eine Standpauke von Calebs Vater bekommen, in der es wahrscheinlich um Drogen ging, aber davon weiß ich nicht mehr viel. Danach haben Caleb und ich uns immer mehr mit seltsamen Vorkommnissen beschäftigt, in der Hoffnung eine Erklärung für den großen Hund vor Calebs Fenster im ersten Stock zu bekommen. Wir kamen schließlich zu dem Schluss, dass es sich um die Wilde Jagd gehandelt haben musste, die besonders während der zwölf Rauhnächte nach dem 21. Dezember durch die Welt reitet. Anfangs wollten wir nicht wahrhaben, dass diese geheime Welt in unserer eigenen tatsächlich existierte, erst recht, da wir keinerlei digitale Informationen darüber finden konnten, aber wir trafen auf immer mehr sonderbare Kreaturen und kamen zu dem Schluss, dass alles wirklich sein musste. Wir hatten Angst, dass die Frau an der Spitze der Wilden Jagd vielleicht eine Banshee gewesen sein könnte, die den Tod eines von uns beiden vorausgesagt hatte und wir machten uns auf die Suche nach… Schutzmaßnahmen. So trafen wir auf Mr. Alexander, dem dieser Laden für entsprechende Artefakte gehört, in den du mir gefolgt bist.“ Ihre Stimme klang nicht anklagend darüber, dass er ihr ohne ersichtlichen Grund einfach nachspioniert hatte, sondern einfach nur müde. Draußen konnte David das Heulen eines Hundes und das Rasseln von Ketten hören und ihm lief ein Schauer über den Rücken. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte alle Ein- und Ausgänge kontrolliert. „Mr. Alexander erklärte uns dann, dass es nicht nur eine einzige Wilde Jagd auf der Welt gibt, sondern viele verschiedene. Manchmal sind es Geisterzüge und in Ländern im fernen Osten, wie zum Beispiel Japan, manchmal Dämonenzüge, aber alle haben ein paar Charakteristika gemeinsam, wie dass sie die Menschen, die sie sehen, entweder jagten, dem Zug einverleiben oder deren Tod voraussagen. Manche Züge sind auf Sünder spezialisiert, andere auf gewaltsam gestorbene Menschen und wieder andere sind offen für alles. Manche ritten nur während der Rauhnächte, andere begannen ihre Jagd schon nach Samhain, der Nacht zu Allerheiligen, Halloween, wie auch immer du es nennen willst. Er riet uns, uns besonders an den Rauhnächten immer drinnen aufzuhalten, da Geister und Dämonen keine Türschwellen zu Eigenheimen oder heiligen Orten, wie Kirchen oder anderen Gotteshäusern überqueren konnten, und die Wilde Jagd während dieser Zeit hier in der Gegend immer besonders aktiv war, aber die Hunde von Annwn schon nach Samhain durch die Nacht jagten. Er bot uns an, uns einen Schutzzauber zu besorgen, der aber jedes Jahr wieder erneuert werden müsste, uns dafür aber auch vor anderen Dingen schützen könnte, sofern wir es nicht ablegten. Natürlich nahmen wir an.“ Milena rieb ihr linkes Handgelenk, so als würde sie etwas daran vermissen, das sonst immer da war. „Allerdings geriet Caleb vorletzten Herbst in einen Streit zwischen zwei Kobolden, die sein Schutzarmband abrissen, als er sich schlichtend zwischen sie stellen wollte. Ich war nicht dabei, deswegen weiß ich nur, was Mr. Alexander herausfinden konnte. Scheinbar waren einige Hunde von Annwn in der Nähe gewesen und jagten ihn, sobald sein Schutz dahin war und sie ihn wahrnehmen konnten. Die Polizei fand ihn und es war offiziell Herzversagen, obwohl Caleb erst 17 gewesen war, aber ich glaube, ich war die einzige, die bei seiner Beerdigung seine weißen Haare bemerkt hat; für alle anderen schienen sie noch immer braun gewesen zu sein“, schloss sie ihre Erzählung. „Aber warum bist du dann heute nicht direkt nach Hause gegangen?“, frage David, als ihm einfiel, dass heute am 21. Dezember die erste Rauhnacht war, wie ihm seine vorangegangen Recherchen beigebracht hatten. „Dieses und auch schon letztes Jahr hatte Mr. Alexander Probleme damit den Schutz erneuern zu lassen. Letztes Jahr hat er es auch erst am 21. geschafft, sodass ich letztes Jahr um diese Zeit auch unterwegs war. Als ich das letzte Mal vor zwei Wochen mit ihm geredet hatte, hatte er gemeint, dass er sein Möglichstes versucht, die Hexe, die ihm die Zauber erneuert, aufzutreiben und ich war jeden Tag seitdem in seinem Laden. Gestern meinte er, dass ich mein Armband heute abholen könnte, aber erst nach sieben, weil er es vorher nicht schaffen würde. Und den Rest kennst du.“ „Aber wer war dann der Kerl in dem Laden?“, wollte David wissen. „Keine Ahnung“, seufzte sie. „Er hat mir gesagt, dass er Mr. Alexander vertritt, weil dieser unvorhergesehen ein Orakel aufsuchen musste, er aber mein Armband hier habe. Wahrscheinlich hat er auch noch nicht einmal gelogen, aber ich glaube, er war einer der freieren Reiter der Jagd. Laut Mr. Alexander nehmen sie es manchmal sehr persönlich, wenn man versucht sich ihrem Zugriff zu entziehen. Hoffentlich ist er in Ordnung…“ fügte sie niedergeschlagen hinzu. „Oh, Mr. Alexander meine ich, nicht den Reiter.“ Da er nicht wusste, was er sagen sollte, nickte David einfach nur. „Aber er ist mütterlicherseits zu einem Viertel Troll, er wird schon auf sich aufpassen können, denke ich…“ Sie schien verhältnismäßig von dieser Aussage überzeugt zu sein, auch wenn sie die Stirn in Überlegung runzelte. Und David ein vollkommen neues Bild von Mr. Alexander bekam. „Tut mir leid, dass du da mit reingeraten bist. Du wärst mir wohl besser nicht gefolgt“, meinte sie wehmütig. Doch dann runzelte sie die Stirn. „Warum bist du mir eigentlich überhaupt gefolgt?“ „Hm… Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung.“ Sie starrte ihn an, zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn dann noch einmal über den schwarzen Rand ihrer Brille hinweg, ehe sie trotz allem in schallendes Gelächter ausbrach. „Du bist seltsam“, lachte sie. Er schnaubte. „Und das muss ich mir von einem Technik-Nerd, der von mystischen Wesen verfolgt wird, sagen lassen…“ Anstatt auf irgendeine Weise beleidigt zu sein, lachte sie nur noch mehr, aber David fand, dass es ihr gut zu Gesicht stand. Wahrscheinlich hatte sie schon lange nicht mehr richtig gelacht und konnte nun nicht mehr aufhören. Aber ihr Lachen war ansteckend und obwohl er in seiner eigenen Wohnung festsaß und draußen Monsterhunde auf ihn warteten, musste er grinsen. Als sie sich wieder beruhigt hatten und Milena sich die Augen unter der Brille rieb, fragte David: „Aber was machen wir jetzt?“ „Ich weiß es auch nicht…“ Als er überlegte, neigte er den Kopf. „Deswegen hast du mich vorhin auch gefragt, was heute für ein Tag ist, oder?“ Sie machte eine Bewegung zwischen Nicken und Schulterzucken und ihr Gesicht verschloss sich wieder, als offenbar das ganze Gewicht ihrer Situation wieder auf ihre Schultern hinuntersank. „Danach habe ich noch ein paar Nachforschungen angestellt, weil ich wissen wollte, was du von mir wolltest“, erzählte er. „Irgendwo stand, dass man früher Kerzen in alle Fenster während der Rauhnächte gestellt hat, um Geister fernzuhalten.“ Milena nickte. „Ja, das funktioniert sogar. Irgendetwas an der Wärme und dem Licht des Feuers schreckt sie ab.“ Er stand von seiner sitzenden Position wieder auf, um sich auf die Suche nach Kerzen zu machen, und reichte auch Milena eine Hand, um ihr aufzuhelfen. Nach einem kurzen Zögern ergriff sie seine dargebotene Hand und er zog sie auf die Füße. „Ich glaube, meine Schwester hat hier irgendwo welche gelagert.“ Er öffnete die Schränke, die er am wenigsten benutzte, weil dort die Chancen immer gut waren, dass Elaine irgendetwas dort hineingeräumt hatte. Manchmal hatte er das Gefühl, dass ihr ihr eigener Lagerraum in ihrer Wohnung nicht ausreichte und sie deswegen alles hier bei ihm bunkerte. Schon sehr bald fand er auch schon Kerzen und gab Milena ein paar ab, sodass sie ihm helfen konnte die Kerzen in die Fenster zu stellen, während er Streichhölzer aus der Küche holte. Seine Wohnung war nicht groß, nur ein Wohnzimmer und ein minimalistisches Schlafzimmer, in das nicht einmal sein Kleiderschrank passte, sodass sie schnell fertig waren. „So, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als die Nacht auszuharren und morgen deinen Mr. Alexander zu suchen“, meinte er als alle Kerzen angezündet waren und er die Streichholzer in die Küche zurückbrachte. „Allerdings habe ich nur noch Ravioli hier.“ Er runzelte die Stirn, als er im Kopf alles Essbare durchging, das seine Wohnung zu bieten hatte. „Danke“, sagte Milena leise. Er wusste nicht warum, aber war sich ziemlich sicher, dass sie nicht die Ravioli meinte und zuckte mit den Schultern. Eigentlich recht unverständlich; er mochte Ravioli. „Passiert ist passiert und ändern können wir es ohnehin nicht mehr, also machen wir einfach das Beste draus.“ Sie musterte ihn und legte den Kopf schief. „Hattest du schon immer eine heroische Ader oder ist das noch der Schock?“ „Der Schock, definitiv“, meinte David leichthin und nickte bestimmt, als er versuchte der Raviolidose ihren Inhalt zu entlocken. Milena lächelte leicht. „Du bist wirklich seltsam, David.“ „Also ich empfinde mich eher als hungrig…“ Wie um ihn unterstützen zu wollen, knurrte sein Magen vernehmlich und sie lachte wieder auf. „Du solltest häufiger lachen“, meinte er nach einer Weile, als er die Ravioli in einem Topf erhitzte. Sie verzog die Mundwinkel ein bisschen. „Naja, ich hab nicht viel zu lachen…“ „Ach, das kann man ändern“, meinte er leichthin und wedelte das Argument mit einer Handbewegung beiseite. „Immer positiv denken. Zum Beispiel ist heute nicht nur die erste Nacht der Rauhnächte, sondern auch Wintersonnenwende. Jede Nacht nach dieser wird ein bisschen kürzer sein, als die vorangegangene.“ Sie schnaubte kurz, aber ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge. „So kann man das auch sehen.“ „Außerdem haben wir Ravioli.“ „Und das verändert die Situation inwiefern?“ „Ravioli machen immer alles besser“, antwortete er schlicht. Als sie daraufhin erneut lachte, machte sich in ihm der Gedanke breit, dass doch alles gar nicht so schlimm war. Selbst wenn draußen große Geisterhunde durch die Gegend streiften und sie wahrscheinlich fressen wollten, konnte er die längste Nacht des Jahres hier drinnen gut mit Milena aussitzen, solange sie nur lachte. Und die Ravioli verbesserten die Situation natürlich noch zusätzlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)