Das Strahlen des atomaren Honigkuchenpferdes von Memphis (Mitbewohner sind eine Plage) ================================================================================ Kapitel 10: Titel folgt noch ... -------------------------------- Sorry, dass es solange gedauert hat ... bin zur Zeit ziemlich fertig und kaputt und verbringe die meiste Zeit damit, fertig und kaputt zu sein. Aber jetzt endlich, das letzte Kapitel! ---- Ich hätte erwartet, Mirco würde einen Schmollmund ziehen und sich querstellen. Aber stattdessen befasst er sich intensiv und mit großer Ernsthaftigkeit mit seiner Gaderobe für heute Abend. Die Auswahl, die er getroffen hat, ist nicht sehr überzeugend, aber ich vermute, es zählt der Gedanke, der dahinter steckt. Mirco ist nicht sehr begeistert, dass ich mit Dave immer noch befreundet bin und mich regelmäßig mit ihm treffe, auf ein Bier, zu einem guten Essen, öfter auch zum Brunch. Manchmal ist sein neuer Freund mit dabei. Ein ziemlich attraktiver Kerl mit dunkler Stimme und einer sehr gelassenen Art. Mary findet, das Antonio sie an mich erinnert. Ich fasse das als Kompliment auf. Heute bietet sich, etwas unerwartet, die Gelegenheit, dass auch Mirco mitkommen kann. Ich habe es nicht direkt vorgeschlagen, sondern nur beiläufig erwähnt, dass ich mich mit Dave und Antonio im Bananas treffe. Bin aber davon ausgegangen, nun... dass Mirco schmollen würde und sich darüber beschweren würde, dass ich schon wieder etwas mit den Beiden unternehme. Aber er grinste nur und meinte, er komme heute mit. »Willst du wirklich … eine Krawatte tragen?«, frage ich schließlich. Als er mit einem strahlenden Lächeln, dem scheußlichen Hemd und einer noch viel häßlicherne Krawatte vor mir steht, als wäre er damit fertig angezogen. Eine Hose hatte er noch nicht an, deswegen hege ich die Hoffnung, dass das nicht sein finales Outfit ist. »Nicht gut?« Er sieht an sich herunter, als wäre ihm nicht ganz klar, was mir nicht gefällt. »Nein, gar nicht gut. Willst du nicht einfach den Longsleeve anziehen, den ich dir geschenkt habe?« Ich habe, in den Jahren, in denen ich mit ihm zusammen gelebt habe, rausgefunden, dass es am einfachsten ist, Mirco mit Kleinigkeiten zu manipulieren, damit er schließlich das tut, was man möchte. Es funktioniert manchmal, so ähnlich wie bei Tom Sawyer und dem Lattenzaun. Aber manchmal ist es auch einfacher, und ich musse ihm nur Kleidung schenken, die ihm steht. Darin bin ich gut. »Ich will heute aber erwachsen und seriös aussehen!« Er streicht sich die Haare hinter die Ohren, schaut wieder in den Spiegel, der in meinem großen Kleiderschrank hängt. Ich merke, wie er etwas nervös an der Krawatte rumfummelt. Er will neben Dave eine gute Figur machen. »Ich will aber, dass du heute einfach nur scharf aussiehst!«, raune ich ihm ins Ohr und fange an, seine Krawatte zu lösen. Er wird tatsächlich etwas rot. Ich küsse ihn, fange neben her an, sein Hemd aufzuknöpfen. Eigentlich hätte ich früher darauf kommen können: Mirco ist mit Sex viel leichter aus häßlichen Klamotten rauszubringen, als mit Kompromiss-Angeboten zu seiner Gaderobe. Er entledigt sich selbst von seinem scheußlichen Hemd und zieht mich jetzt energisch zum Bett. Mary meint, wir sind gerade in einer Honey-Moon-Phase. Naja, eigentlich hat sie gesagt, wir treiben es seit Wochen wie die Karnickel und das sie das für sehr gesund hält. Aber ich bin mir sicher, dass das in Nicht-vulgärer-Mary-Sprache Honey-Moon-Phase heißt. Bestimmt. »Boah, ich will gar nicht wissen, warum du zu spät bist, so wie du aussiehst!« Dave lacht, als er mich zur Begrüßung herzlich umarmt. Ich grinse nur breit. Antonio und ich umarmen uns kurz und männlich. Und Dave und Mirco winden sich beide ein halbherziges Lächeln für einander ab. Die beiden mögen sich – zu meiner Überraschung – nicht sonderlich. Ich bin mir nicht sicher, ob das an mir liegt und an dieser komischen Ex-Freund-Neuer-Freund-Situation, oder ob sie sich einfach generell nicht leiden können. »Das ist dein Freund?«, fragt mich Antonio etwas überrascht, während die beiden noch versuchen eine halbwegs zivile Begrüßung hinzukriegen. Antonio klingt wie alle, die mich und Mirco das erste Mal zusammen sehen. Etwas verwundert und skeptisch. »Er ist nicht so schlimm, wie man denkt!«, erwidere ich aus Reflex. Muss dabei kurz an Donatello denken, der gestern im Park zwei kleine Mädchen zum Weinen gebracht hat, als er bellend auf sie zu gerannt ist. Sowohl Donatello, als auch Mirco sind nicht immer gut darin, ihre guten Charaktereigenschaften für alle offen zu legen. Ich habe mir schon von einigen Leuten anhören müssen, dass ich mich mit Mirco unter meine Wert verkaufe, weit unter meinem Wert. Und das ich zwanzig, nein, dreißig Kerle … ach, hundert Kerle haben könnte, die besser wären. Ich merke, dass selbst Mary etwas skeptisch reagiert. Aber vielleicht nimmt sie ihm das mit den Butterbroten und den vielen Anrufen noch übel. Es ist zwar so, dass Mirco mir im Aussehen nichts nachsteht, aber unter Leuten neigt er gerne dazu, etwas prahlerisch und aufmerksamsheischend zu werden. Viele finden das eher … gewöhnungsbedürftig. »Er scheint jedenfalls einen ähnlich eigenwilligen Kleidergeschmack wie Dave zu haben«, sagt Antonio in einem amüsierten Tonfall. Wir betrachten beide unsere Freunde, die sich gerade darum stritten, wer die erste Runde Getränke holt. Ich habe Mirco trotz Sex und wunderschönen Klamotten-Alternativen nicht dazu überreden können, ihm von dem Hemd abzubringen. Wenigstens die Krawatte hat er gelassen. Dave trägt einen rosanes Polo-Shirt. Ich verstehe, auf was Antonio hinauswill. »Ja, ist wohl mein Ding.« Ich seufze. Antonio klopft mir brüderlich auf die Schulter. »Wenn er ähnlich gut im Bett ist, wie Dave, versteh ich dich.« Ich lache. Wenigstens einer, der mich versteht. Nicht, dass das der Hauptgrund ist, warum ich mit Mirco zusammen bin. Aber es ist sicher ein wichtiger Grund, warum ich mit ihm zusammen bleiben werde. »Über was redet ihr?«, fragt Dave neugierig. Er stellt einen Gin Tonic vor Antonio, hat sich selbst einen bunten Cocktail geholt. »Über Klamotten«, antwortet Antonio, ein spitzbübisches Funklen in den Augen. Dave verzieht kurz das Gesicht, als würde er das Thema nicht sonderlich mögen. Ich lächle Mirco entgegen, der sich gerade mit zwei Weizen in der Hand, seinen Weg zu mir bahnt. Ich freu mich, dass er weiß, dass ich mit Cocktails und Mixgetränken jeglicher Art wenig anfangen kann. Mirco kann sich nämlich durchaus Kleinigkeiten merken. Wenn er will. ----- So, wer jetzt weiß, woher Antonio ist, darf sich was von mir wünschen! XD (Ich mache übrigens auch ganz exzellente Butterbrote, nur so als Wunschanreiz.) Wer sich über das etwas nutzlose letzte Kapitel wundert: Es ist ein Art Teaser für einen Yaoi, den und ich zusammen machen werden. Die Storyidee ist von uns beiden. Von mir stammt das Skript und die Charaktere, Oni wird zeichnen, und eventuell werde ich dann noch colorieren. Es wird auch gedruckt erhältlich sein, aber wohl eher Ende diesen Jahres oder nächstes Jahres. Ist für ein Projekt, das noch in den Kinderschuhen steckt. Jedenfalls werden Antonio und Dave die Hauptrolle spielen - und noch ein Kerl, den man in meinen Geschichten findet (Diesmal aber etwas kniffeliger rauszufinden, wer das ist.). Und es wird ein Dreier geben. O_O Also für alle Leser, die sich bei mir immer um die Sexszenen betrogen fühlen: Dieser Yaoi wird eine gute Gelegenheit sein, sich zu entschädigen! :) Die Tage schreibe ich übrigens noch einen rührseligen Weblog-Eintrag, bei dem ich davon schwärme, wie viel ihr Leser mir bedeutet und das viele schon seit Jahren meinen Kram lesen und mich das total sentimental macht und so ... Aber gerade bin ich noch zu beschäftigt fertig und kaputt zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)