Das Strahlen des atomaren Honigkuchenpferdes von Memphis (Mitbewohner sind eine Plage) ================================================================================ Kapitel 9: Gravitation (von lat.: gravitas, Schwere) ---------------------------------------------------- Das Kapitel war nicht geplant und habe ich noch spontan geschrieben, ermuntert durch , aber auch und . Das letzte Kapitel ist eigentlich schon länger fertig, aber in dem gab es keinen Donatello und ich dachte mir, machste halt noch eines mehr. Das heißt, nach dem Kapitel kommt noch eines und dann ist Schluss. Aaaaber ihr dürft mir gerne auch noch Fragen stellen, oder Wünsche äußeren, auf die ich gerne in einem Weblogeintrag oder einem weiteren Kapitel eingehe. :) Und jetzt das kleine Bonus-Kapitel mittendrin, das es ohne euch nicht gegeben hätte. ---------------- „Schau, er kann sich tot stellen!“, werde ich von Mirco begrüßt, bevor ich überhaupt meinen Mantel ausziehen kann. Ich komme gerade vom Arbeiten und wünsche mir nur ein warmes Bad und ein gutes Essen. Aber erwarten tut mich nur mein durchgeknallter Liebhaber und mein dreckiger Hundwelpen. Kommen wohl von einem Spaziergang. Mirco schaut begeistert zwischen Donatello und mir her. Mein Hund sitzt schwanzwedelnd vor ihm und beobachtet jede von Mircos Bewegungen mit leuchtenden Hundeaugen. Donatello liebt Mirco. „Donnie, Peng!“, ruft Mirco und schießt mit einer imaginären Waffe auf meine Welpen. Donatello zuckt mit einem Ohr, legt seinen Kopf schief. „Peng, Donnie!“, wiederholt mein Mitbewohner nochmal das Kommando. Donatello schaut mit einem verwirrten Blick von mir, als wäre er sich nicht ganz sicher, was er tun soll. Ich lächle ihn mitleidig an, hänge aber schließlich meine Jacke auf einen Kleiderbügel und an die Garderobe. „Wir haben das doch geübt, Kleiner!“ Mirco klingt ernsthaft enttäuscht. „Peng, Donnie!“ Ich bin tatsächlich ein wenig beeindruckt von Mirco, dass er noch nicht aufgegeben hat. Und es zahlt sich ein wenig aus, Donnie hat sich jetzt zumindest mal hingelegt. „Peng!“, ruft er nochmal und tatsächlich legt sich der Hund etwas zaghaft auf die Seite. Begeistert sieht Mirco zu mir. „Macht er das nicht schön?!“ „Er wedelt noch mit dem Schwanz …“, merke ich an, werde aber völlig ignoriert. Mirco wuschelt lieber den kleinen Welpen durchs Fell und überschüttet ihn mit Lob. Seufzend ziehe ich meine Schuhe aus und stelle meine Aktentasche ab. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht erwartet, dass sich Mirco mit solcher Begeisterung in das Hundehalterleben stürzen würde. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er Donatello nicht vielleicht zu sehr verwöhnt und verhätschelt. „Ach, sei nicht so! Er hat heute im Park die Enten auch ganz in Ruhe gelassen. Naja, fast, er hat nur kurz gebellt“, erzählt Mirco begeistert, als er mich mit Donatello an den Hacken in die Küche begleitet. Enttäuscht stelle ich fest, dass er nichts gekocht hat. Nicht das Mirco kochen könnte, aber ein Butterbrot wäre ganz nett gewesen. Manchmal macht er mir eines zum Frühstück, weil er meint, dass ich eine miserable Brotschmiertechnik habe. „Auf der Arbeit vermissen ihn schon alle.“ Das haben sie wirklich auf der Arbeit gesagt, aber das ist wahrscheinlich nicht der einzige Grund, warum ich es erwähne. Immerhin ist Donnie immer noch mein Hund und ich finde es zwar wirklich toll, dass die Beiden sich so gut verstehen, aber mussten sie soviel Spaß ohne mich haben? „Ab morgen darf er wieder bei dir mit.“ Mein Mitbewohner lässt sich salopp auf einen der Küchenstühle fallen und beobachtet mich neugierig, wie ich anfange, Lebensmittel aus dem Kühlschrank zu holen, aus denen ich mir ein leckeres Abendessen mit wenig Aufwand verspreche. „Oh, warum?“, frage ich abwesend. Mirco hatte vor einem Jahr sein Studium geschmissen und hatte sich seit dem mit kleineren Jobs über Wasser gehalten. Aktuell ist es ein Barkeeper-Job bei dem er meistens Abends und am Wochenende arbeitete. Morgen war Dienstag. Da hatte er noch nie Mittagsschicht. „Hab jetzt eine Festanstellung.“ Er grinst. „Als was?“, frage ich etwas überrascht. Ich wusste nicht einmal, dass er wieder auf Jobsuche ist. „Druckhelfer in einer Druckerei. Klingt jetzt nicht soviel, aber für die Firma ist es okay, wenn ich noch als Barkeeper jobbe und naja, es ist unbefristet und ich kann jetzt auch endlich wieder meinen Teil der Miete zahlen.“ „Hm, so ambitioniert kenn ich dich gar nicht“, merke ich an, während ich Pilze klein schnitt. Er hat mir schon so oft erklärt, dass Festanstellung nichts für ihn ist und er seine Freiheiten braucht und lieber mehrere kleine Jobs hat, anstatt sich in einem richtigen zu langweilen. Ich habe mich da nie eingemischt, aber der plötzliche Sinneswandel irritiert mich. „Kannst du dich nicht einfach freuen?“ Er klingt verärgert. Überrascht drehe ich mich zu ihm. Er sieht demonstrativ in eine andere Richtung, eine feine Röte im Gesicht und die Arme verschränkt. Er schmollt. „Ich freu mich!“ Ich lächle, als er mir verärgert zusammen gezogenen Augenbrauen zu mir sieht. Seine Augen blitzen. Er glaubt mir nicht, dass ich mich freue. Ich muss anfangen zu lachen. Wahrscheinlich kenne ich Mirco einfach zu lange, um ihn wirklich ernst zu nehmen, wenn er so wütend schaut. „Ich bin stolz auf dich! Und finde auch, du machst das fantastisch mit Donnie.“ Das meine ich sogar ehrlich. „Ja, find ich auch. Ich hab es schon ziemlich drauf.“ Sein Gesichtsausdruck hellt sich auf und sieht jetzt mehr selbstgefällig, als verärgert aus. Ich lache, schüttle dabei den Kopf. Er grinst zumindest. „Dann hilf mir mal bei den Nudeln.“ Mache ein Knopfnicken in Richtung Herd. Nicht das er sich zu voll nimmt und denkt, er müsse hier gar nichts mehr machen, sobald er auch arbeiten geht. Das klingt gemein von mir, aber so ist er nun mal. Wenn man das weiß, kann man damit auch besser umgehen. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie sich Mirco tatsächlich vom Stuhl erhebt. Zufrieden greife ich nach einem weiteren Pilz, merke aber plötzlich seine Arme um meine Taille und wie er seine Gesicht in meine Halsbeuge drückt. Seine Hände fahren unter mein Hemd, ich bekomme eine Gänsehaut, spanne mich unbewusst an. Ehrlich gesagt, tue ich mir mit seiner Nähe manchmal noch schwer, einfach weil wir hier bekanntes Terrain verlassen. Ich kann mit einem schmollenden Mirco umgehen, mit einen glücklichen, mit einem traurigen, mit einem Mirco, der ein gebrochenes Herz hat. Aber mit einem sexy Mirco … „Du bist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist“, flüstert er mir zu, so dass sein warmer Atem mein Ohr streift. Ich lege mein Messer in Ruhe beiseite und überlege, ob ich nicht auch mit einem Butterbrot in ein, zwei Stunden glücklich bin und die Zeit … anderweitig nutze. „Verdammt, ich werd wegen dir noch verhungern!“ Ich drehe mich in seiner Umarmung um, sofort sind seine Lippen auf meinen. Geschickt beginnt er damit, die Knöpfe meines Hemds zu öffnen, während ich ihn einfach näher zu mir ziehe. Unbekanntes Terrain muss erkundet werden, oder nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)