Lektion in Sachen Liebe von ReWeJuIs ================================================================================ Kapitel 10: Der Sünde verfallen ------------------------------- Eine Stunde später betraten sie Londons exklusivsten und begehrtesten Gentlemens Club, Almacks. Ciel war in den vergangenen zwei Jahren schon öfters hier zu Gast gewesen um mit dem einen oder anderen Geschäftspartner in entspannter Atmosphäre Verträge abzuschließen und anschließend dem Glücksspiel zu frönen, nicht, dass er spielsüchtig wäre, das könnte er sich in seiner Position gar nicht leisten, aber diese Art von Unterhaltung förderte in Adelskreisen das gemeinsame Miteinander und brachte die Männer einander auf ein Art näher, wie Geld allein es niemals zu Stande bringen würde. Männer waren eben doch allesamt Kinder mit einem ausgeprägten Spieltrieb, und Ciel wusste diese Tatsache ausgezeichnet zu seinem Vorteil zu nutzen. Einer der Kellner erkannte ihn und brachte ihn zu seinem angestammten Platz, einem kleinen Tisch in einer der Ecken, wo weiche Ledersessel bereitstanden und zwei kleine Paravents zumindest einen Hauch von Privatsphäre vermittelten. „Setzen wir uns doch! Ihr auch Agni und Sebastian, heute ist ein besonderer Tag!“, erklärte der Prinz euphorisch und ließ sich in einen der weichen Sessel sinken, legte den Kopf zurück und schloss entspannt die Augen. Sebastian warf noch einen kurzen Blick in Richtung Ciel und wartete auf dessen Reaktion, bevor auch er sich niederließ und sich zumindest den Anschein gab sich zu entspannen. Außer in einer Kutsche sah man den Butler äußerst selten sitzen, er zog es vor hinter seinem Herrn zu stehen, immer bereit dessen Wünsche zu erfüllen, zumindest war dies das Bild, dass ein jeder von dem schwarzgewandeten Butler des Earls haben musste. Mit der geschmeidigen Eleganz einer Katze ließ sich Sebastian in den Stuhl neben Ciel sinken, nachdem dieser selbst Platz genommen hatte und beobachtete seinen Herrn aufmerksam aus den Augenwinkeln. Ciel war immer noch wütend. Und erregt. Aber in erster Linie wütend. Das hätte wirklich ins Auge gehen können, er konnte nur von Glück reden, dass Prinz Soma so ein einfältiger Kerl war, der nichts um sich herum mitbekam was ihn nicht direkt selbst betraf. Seine Gedanken wurden unterbrochen als ein Kellner an den Tisch trat und die bereits beim Eintreten bestellten Getränke brachte. Zähneknirschend wartete er, dass Soma seinen langatmigen Tost auf ihn zu Ende brachte und leerte dann sein Glas fast komplett in einem Zug, er musste sich dringend beruhigen. Das hier war sein Junggesellenabschied und wenn er schon hier sein musste, konnte er sich auch genauso gut entspannen, aber auch nach dem zweiten Glas 200 Jahre alten Sherry wollte sich keine Entspannung bei ihm einstellen, eher war das Gegenteil der Fall. „Sebastian, hol mir etwas zu essen!“, befahl er knapp und musste sich zusammennehmen um seine Zunge daran zu hindern, irgendwelche Kapriolen in seinem Mund zu schlagen, er vertrug einfach keinen Alkohol, aber anders wusste er seine flatternden Nerven nicht zu beruhigen. Gehorsam erhob sich sein Butler, wollte sich gerade auf die Suche nach irgendwelchen Knabbereien machen die auf den Tischen der anderen Gäste standen, als ihm noch etwas einzufallen schien. Mit einem sanften Lächeln beugte er sich, den Rücken dem Prinzen und dessen Diener zugewandt, Ciel und seinen Kopf somit vor ihren Blicken abschirmend zum Ohr seines Herrn hinunter, brachte seine Lippen viel näher als nötig an das wie er wusste empfindliche Sinnesorgan, und fragte betont unschuldig: „Und an was genau habt Ihr da gedacht?“ Ciel spürte wie ihm augenblicklich heiß wurde. Das war doch nicht zu fassen! Was viel diesem Kerl ein ihn in aller Öffentlichkeit so… so... Nun gut, er machte ja gar nichts, dennoch stand der junge Earl kurz davor aus der Haut zu fahren als er sich erinnerte, wie Sebastian noch Stunden zuvor sinnlich über sein Ohr geleckt und ihn damit zum Keuchen gebracht hatte, wie sehr wünschte er sich doch… „Vergiss es! Lass mich aufstehen!“, versetzte er gereizt, schob seinen Butler mit einer Hand von sich und versuchte sich zu erheben, allerdings wurde ihm bei seiner plötzlichen Gewichtsverlagerung etwas schwindlig und hätte Sebastian nicht so schnell reagiert, wäre er direkt wieder nach hinten umgefallen. „Was habt Ihr vor?“, wollte Sebastian mit ruhiger Stimme wissen und Ciel würde ihn am liebsten schlagen für seinen so widerlich unschuldigen Gesichtsausdruck, diese Heuchelei würde ihn noch in den Wahnsinn treiben! „Na was glaubst du wohl!“, giftete er, entriss Sebastian seinen Arm als er wieder einen einigermaßen sicheren Stand hatte und wandte sich nach einer unbestimmten Geste Richtung Soma und Agni in Richtung der Toiletten. Er kam genau zwei Schritte weit, als er plötzlich merkte wie das Zimmer nach rechts kippte und er einen großen Schritt zur Seite machen musste, um das plötzliche Ungleichgewicht auszugleichen. „Ich werde Euch begleiten Mylord, wie es scheint, birgt der Weg das eine oder andere tückische Hindernis das es gilt gekonnt zu umschiffen.“, erklärte Sebastian mit einem süffisanten Grinsen und griff nach seinem Arm um ihn zu stützen. Ciel konnte die neugierigen Blicke der anderen Personen im Raum fast schon körperlich spüren und wagte es nicht Sebastian zurückzuweisen, wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen und ließ sich von dem Mann, vor dem er eigentlich gerade versucht hatte zu fliehen, auf die Toilette begleiten. Die Stelle an der er Sebastians Hand durch den Stoff seines Jacketts spüren konnte brannte wie Feuer und bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatten war ihm, als stünde sein ganzer Körper in Flammen. Sein Kopf schwirrte, ihm war schwindelig und er war sich plötzlich nicht mehr sicher, warum er eigentlich vor dem Mann an seiner Seite Abstand halten sollte, fühlte sich dessen Nähe doch so herrlich an, vermittelte ihm ein Gefühl der Geborgenheit und versetzte ihn so in Aufruhr, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte. Unsicher setzte er einen Fuß vor den anderen, bemühte sich nicht zu stolpern oder sich andern artig zu blamieren und beschloss, dass mehr Nähe zu seinem Butler noch mehr Stabilität bedeutete und so lehnte er sich an die Seite des hochgewachsenen Mannes neben sich und ließ sich zu einer der Kabinen bringen, nie würde er sich an eines dieser Pissoire stellen, und seine edelsten Teile Gott und der Welt präsentieren, so weit käme es noch! Allerdings… Er musste ja gar nicht. Kurz bevor er die kleine Kabine betrat blieb er stehen, schüttelte verwirrt den Kopf und versuchte sich zu konzentrieren. Dann wandte er sich um, schob Sebastians Hand von seinem Arm und wankte hinüber zu einem der drei großen weißen Waschbecken an der Wand, wo er sich schwer dagegen lehnte und einen Blick in den Spiegel riskierte, der vor ihm an der Wand hing. //Meine Güte, ich sollte weniger trinken…//, dachte er und fuhr sich mit einer Hand durch die dunklen Strähnen. Sein Blick wanderte unstet durch den Raum, doch dann entdeckte er seinen Butler der etwa zwei Meter hinter ihm stand, fing seinen Blick ein und fixierte ihn. Mit ruhigen Schritten näherte sich der schwarzhaarige Mann, stellte sich ganz nahe hinter ihn, griff nach einem den Handtücher, die auf einem kleinen Regal gegenüber lagen, lehnte sich an ihm vorbei, befeuchtete das weiche weiße Tuch und strich ihm dann sanft über sein erhitztes Gesicht. „Geht es Euch gut Mylord?“ „Hmm…“, gab Ciel vage zurück, er hatte seine Augen geschlossen und genoss sie zarte Berührung in seinem Gesicht, wie wohltuend sich die Kühle auf seiner Haut anfühlte, er könnte ewig hier so stehen und einfach nur den Moment genießen. „Verzeiht, dass ich es nicht verhindern konnte, dass der Unterricht von Prinz Soma und Agni gestört wurde.“, erklärte er weiterhin, strich ihm mit sanften Bewegungen über Stirn und Wangen, glitt dann seinen Hals hinab und verschaffte Ciel so zumindest einen Hauch von Erfrischung. „Schon gut, du kannst ja nichts dafür.“, brummte der junge Mann und gab sich ganz dem Gefühl der Geborgenheit hin, das er stets in den Armen Sebastians empfand, lehnte sich mit seinem Rücken an dessen breite Brust und entspannte sich. Als er dann Sebastians Finger in seinem Nacken spürte, wie ihn die kundigen Finger sanft massierten war er vollends soweit, dass er sich am liebsten schnurrend auf den Boden gelegt hätte. Fast wären ihm die Beine weggeknickt, hätte Sebastian ihn nicht aufgefangen, herumgedreht und auf den Zwischenraum zwischen zwei der Waschbecken gesetzt. In Ciels Kopf drehte sich alles und er hatte einen Moment lang Probleme zu erkennen, dass Sebastian nun vor ihm, und nicht mehr hinter ihm stand. Mühsam blinzelte er zu seinem Butler hoch, dachte darüber nach, was sie heute Nacht noch alles hätten tun können und nun verpassen würden wegen dieser elenden Nervensäge und deren Schoßhund, bekam daraufhin hochrote Ohren und schlug sich peinlich berührt die Hände vor das brennende Gesicht. „Was ist mit Euch Mylord? Kann ich irgendetwas für Euch tun?“, fragte Sebastian nach, und einmal mehr war Ciel sich nicht sicher, ob aus den Worten des Butler wirkliche Sorge sprach, oder ob er sich viel mehr heimlich über ihn amüsierte. „Nein… ich…“, begann er, stockte aber, weil er vergessen hatte, was er eigentlich sagen wollte. In der nächsten Sekunde spürte er Sebastians Hand an seinem Kinn, wie er sanft seinen Kopf nach oben zwang und mit der anderen Hand seine eigenen vom Gesicht wischte. „Geht es Euch gut?“, hakte er ein weiteres Mal nach, beugte sich etwas weiter zu ihm hinunter, viel näher als nötig, und blickte ihm tief in sein verbliebenes Auge. Sebastians Geruch hüllte ihn ein, seine Wärme verbrannte ihn und wenn er ihn nicht sofort küssen würde, würde er sterben, dessen war er sich zu hundert Prozent sicher. „Sebastian…!“ TBC AN: Entschuldigt bitte die lange Wartezeit, ich hab schlicht das Hochladen vergessen! D: Ihr dürft mich gerne nerven wenn ich wieder zu lange brauche, ist echt schlimm mit mir! xD https://www.facebook.com/pages/ReWeJuIs/373472609331767?ref=hl <- Meine FB Autorenseite, wer mag, darf die gerne liken, ich freu mich!^^ (falls ichs nicht schon mal erwähnt hab.... *pfeif*) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)