Lily Potter von darkbird ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Wie konnte das nur passieren? Diese Dummheit würde mir ja noch ewig anlasten. Ich stand vor dem Spiegel und fuhr mir, wütend über mich selbst, durch meine langen roten Locken. Als einzige der Potter-Sippe hatte ich die verdammten roten Haare geerbt. Ich kann noch von Glück reden dass sie eher meiner Großmutter Lily ähneln, hätten sie die selbe Farbe wie die meiner Mutter müsste ich wohl eine Glatze tragen. Natürlich ist es unfair so zu denken. Aber meine Mutter kennt mein Problem nicht, kann es nicht verstehen. Sie hat ein Selbstvertrauen das schon immer unerschütterlich war. Deshalb hat sie es wohl auch geschafft meinen Vater für sich zu gewinnen. Und was mache ich? Es ist einfach zum verrückt werden. Lily Potter, das Nesthäkchen, die ewig brave hat eine Dummheit gemacht, für die sie ihre Brüder umbringen würden. Allein bei dem Gedanken an Al's Reaktion überkam mich Übelkeit. Ein Glück das ich James erst zu Weihnachten wieder unter die Augen treten muss. Seufzend schloss ich die letzten Knöpfe meiner Bluse. Zum vierten Mal, die ersten drei mal hab ich es nicht hinbekommen und sie falsch zugeknöpft. Fix griff ich nach meiner Schultasche und spurtete in die große Halle um noch etwas von dem Frühstück ab zu bekommen. In mir machte sich Hoffnung breit, ich war so spät dran, das bestimmt alle schon im Unterricht sein würden. Mit etwas Glück würde ich ihm also nicht begegnen. Ich trat durch das große Tor und mein Blick huschte sofort zum Slytherintisch, wo mein Bruder mit seinen Freunden immer saß. Sie waren alle schon weg. Erleichtert entkam mir die Luft, die ich unbemerkt angehalten hatte. Als ich jedoch gerade den ersten Löffel meines Müslis in den Mund schob kam er an. Er sah müde aus. Seine blonden Haare standen wirr in alle Richtungen. Er hatte also verschlafen. Ausgerechnet heute. Schnell schlang ich noch einige Löffel meines Frühstücks hinunter und im selben Moment in dem er sich setzte stand ich auf. Den Kopf hoch erhoben und ihn keines Blickes würdigend lief ich rasch zum Unterricht. Bis zum Mittagessen würde ich also meine Ruhe haben. Dann würde mir Al den Kopf abreißen. Er würde es bestimmt nicht für sich behalten. Das tat er nie. Albus erzählte immer wie er mit seinen Eroberungen prahlte und nun gehörte ich dazu. Das war zum verrückt werden. Ich ließ mich neben Hugo fallen, der mich besorgt musterte: „Ist alles klar bei dir? Es sieht dir gar nicht ähnlich, das du auf den letzten Drücker kommst Lills.“ Da war es schon wieder. Lily Perfekt Potter. Das geht mir so auf den Keks. „Hab eben mal verschlafen“, ich wusste das ich mürrisch klang. Aber heute war mir einfach nicht nach nett zumute. Entschuldigend hob Hugo sogleich die Arme und machte ein Gesicht, als würde er sich selbst die Schuld geben. Das kannte ich nur zu gut. Er gab sich immer an allem die Schuld, er war eben so. Mir entwich ein Seufzen: „Ich erzähls dir später, OK?“ Die ganze Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste machte ich mir nur über eines Gedanken. Wie sollte ich Hugo das nur erzählen? Wie würde er reagieren? Ich musste es irgendwie geschickt einleiten, ich konnte ja schlecht einfach mit der nackten Tatsache herausplatzen. Mal davon abgesehen, das mir diese Tatsache noch immer Übelkeit bescherte. Ich wusste noch immer nicht wie das passiert war. Der gestrige Abend war so schön gewesen. Dominique hatte ihren Geburtstag gefeiert. Ihre Partys waren Legendär und ich durfte erst zum zweiten mal dabei sein. Davor war ich einfach noch zu jung gewesen. James und Albus hatten mich immer mit allen mitteln davon abgehalten. Aber sein James nicht mehr auf Hogwarts war ging es einfacher. Al hatte mich allein nicht ganz so gut unter Kontrolle, was wohl an den verschiednenen Häusern lag. Ich war nach Gryffindor gekommen und Al war in Slytherin. Gut so. Ein nerviger Bruder in meinem Haus hatte mir voll und ganz gereicht. So konnte er mich nicht Tag und Nacht bewachen und es war ihm lieber ich gehe auf Partys auf denen er sich auch aufhielt, als wenn ich am Ende irgendwo lande und er mich nicht beobachten kann. Und dennoch hab ich es geschafft. Auf einer Party auf der fast meine ganze Familie anwesend war hab ich es geschafft mich abschleppen zu lassen. Und das von dem Menschen den ich als wirklich unmöglich erachtet hätte. Niemals hätte ich mir vorstellen können mit ihm zu schlafen. Als es zum Ende der Stunde läutete schrak ich hoch. Was hatten wir gemacht? Zum dritten mal an einem Tag fuhr ich mir durch die Haare. Ich tat das sonst nie, war eher der Typ sie mit Schwung nach hinten zu werfen und dann hochnäsig davon zu stolzieren. Hugo hielt mich am Arm fest und wir fielen hinter den anderen unserer Klasse zurück. „Nun erzähl schon. Was ist heut los mit dir?“ Wieder entkam meinen Lippen ein Seufzen aber diesmal wusste ich, das ein weiterer Versuch ihn zu vertrösten nichts bringen würde: „Ich hab eine riesen Dummheit gemacht Hugo. Das glaubst du nicht. So blöd waren du und Ted in eurer gesamten Schullaufzeit insgesamt nicht.“ Mein Cousin starrte mich erstaunt an. Das sollte schon was heißen. Ted Lupin, der engste Freund unserer Familie hatte das Erbe von Onkel Fred & Onkel George angenommen, als er nach Hogwarts kam und Hugo kam ihm nach ohne das eine Lücke entstanden wäre. „Das ist nicht dein Ernst? Das ist doch überhaupt nicht möglich.“ Ich zog eine Augenbraue nach oben und nickte beschwörend: „Glaub mir es ist möglich. Doch bevor ich es dir erzähle musst du mir eines Schwören. Du musst es bei deinem Leben schwören oder besser bei deiner Anonymität als Hogwarts erfolgreichster Streichspieler dieser Generation.“ Das ich ihn verpetzen wollte gab wohl den Ausschlag. Er merkte das es mir wirklich ernst war. Mein, trotz seiner fast 16 Jahre, noch etwas kindlich aussehender Verwandter blieb stehen legte eine Hand an die Brust, an die Stelle an der sich das Herz befand, hob die andere Hand in die Luft und sagte: „Bei meiner Anonymität, ich schwöre ich werde niemanden auch nur ein Wort von dem erzählen was nun zwischen uns gesprochen wird.“ Ich nickte, das reichte mir: „Also gut, aber sage nachher nicht ich hätte dich nicht gewarnt. Du weißt ich war gestern auf Domes Party? Da ging es ganz schön heiß her. Die Musik war klasse, alle haben getanzt und der Alkohol floss in strömen. Ich hab mich sehr zurückgehalten. Ich weiß ja wie Al immer aufpasst, wenn ich mich auch nur in die nähe einer Bar begebe. Wenn er wüsste was wir beide schon für Sauforgien veranstaltet haben“, bei diesem Gedanken musste ich tatsächlich lachen. Wenn mein Bruder wüsste, das ich ihn ohne Schwierigkeiten unter den Tisch trinken könnte, ihm würde ganz anders werden, „Na ja ich hab mir dann die Zeit mit Tanzen vertrieben. Immer mal wieder hat mich der ein oder andere Kerl angetanzt. Es war ganz nett. So lange bis Al verschwand war auch alles ganz gesittet. Als er mit seiner Flamme für den Abend verschwunden war, wurden die Tänze auch etwas heißer.“ Ich ließ Hugo ein wenig zeit die Informationen zu verdauen. Er wusste durchaus das ich kein Engel und schon lange keine Jungfrau mehr war, nur hielt ich mich grundsätzlich zurück wenn er dabei war, jedenfalls was die Flirterei anging. „Irgendwann hat mich dann einer von hinten angetanzt, wegen dem trüben Licht konnte ich ihn kaum erkennen aber wir haben uns gegenseitig ganz schön angeheizt. Bei ihm hab ich das nur zu deutlich gemerkt. Seine Beule war nicht zu verstecken.“ Ich grinste ihn breit an: „Irgendwann haben wir angefangen zu knutschen. Oh man ich sag dir der kann Küssen, richtig Feuer hat er, wenn ich nur gewusst hätte... Er hat mich um den Verstand geküsst und als wir uns an der Bar noch ne Flasche Feuerwhiskey holten hab ich auch gesehen, mit wem ich mich da gleich vergnügen würde. Aber ich war so wirr im Kopf. Vielleicht hat er mir auch was gegeben, ich weiß es nicht.“ Ich machte eine Pause und dachte darüber nach. Darauf war ich in diesem Moment erst gekommen. War es möglich, das mir dieser Slytherin was untergejubelt hat? „Und!? Jetz sag schon mit wem hast du letzte Nacht geschlafen?“, Hugo wurde tatsächlich ungeduldig, wer hätte das schon gedacht. „Ich habe nicht nur mit ihm geschlafen es war der beste Sex meines Lebens . . . und eigentlich wollte ich das niemals zugeben.“ Schon zum vierten mal an diesem Tag fuhr ich mir durch die Haare. Das musste ich mir ganz schnell wieder abgewöhnen. Hugo hob nur die Augenbraue und machte eine Auffordernde Bewegung. „Ähm ja, also. . . ich hab mit Lorcan geschlafen“, ich presste es schnell heraus und machte mich auf die Schimpftirade gespannt, die nun folgen würde. Nach zwei Minuten Stille wagte ich es wieder auf zu blicken. Hugo starrte mich noch immer an, der Mund stand ihm offen und die Augen hatte er weit aufgerissen. Seine Haut war fahl geworden. Und dann kam sie doch: „Bist du denn völlig durchgeknallt? Scamander!?! Das kann doch nicht dein Ernst sein! Albus wird dich umbringen und ihn gleich mit. Vermutlich erst ihn dann dich.“ Dann wurde er plötzlich still. Das war nie ein Gutes Zeichen. Ich sah förmlich wie es in seinem Hirn arbeitete. Er schmiedete einen Plan und so wie sich sein Gesicht veränderte würde mir bestimmt nicht gefallen, was gleich kam. Ich sollte recht behalten. „Dein Vorteil ist“, begann mein Cousin seinen teuflischen Plan vor mir auszubreiten, „du musst dir keine Sorgen machen, das Albus was erfährt. Ich schätze den Scamander nicht als Lebensmüde ein. Er wird es nicht verraten. Und daraus ergibt sich. Wenn es wirklich so gut war, was spricht dagegen es zu wiederholen? Denk nur mal an all die Vorteile die du davon hättest. Du könntest ihm Drohen es Al zu verraten wenn er es nicht tut, falls er sich nicht freiwillig dazu bereit erklärt. Ihm tut er zu 100 Prozent schlimmeres an als dir, wenn es raus kommen sollte. Und wenn du genug gelernt hast“, bei diesen Worten zwinkerte er mir zu, „kannst du ihn abschießen.“ Ich konnte ihn nur anstarren. Das war doch tatsächlich sein Ernst. In der nächsten Viertel Stunde auf dem Weg in die Kerker, schilderte er mir ausführlich, wie, wo und wann ich Lorcan am besten darauf ansprechen konnte und wo ich ihn danach am besten flachlegen sollte. Er kannte Al's Gewohnheiten wie kein zweiter. Immerhin nahm er sich vor ihm am meisten in acht, wenn er seine Streiche spielte. Nicht weil Hugo Angst vor ihm hätte, nein Al war beinahe genauso begnadet wie mein Lieblingscousin, aber eben nur fast. Es brachte meinen Bruder fast um den Verstand, das er nicht wusste, wer der ominöse Meister war. In Zaubertränke war heute eine Partnerarbeit dran und ich konnte von Glück sagen, das es so war. Der Scamander hatte sich mit Zabini einen Platz genau vor mir ausgesucht und hätte ich Hugo nicht dabei gehabt, wären mir wohl einige Missgeschicke passiert während ich überlegend auf Lorcans Hinterkopf starrte. Ich dachte über die letzte Nacht nach. Der Blonde war so unglaublich zärtlich gewesen und doch, in den richtigen Momenten hatte er fest zugepackt. Das war es das mir so gut gefallen hatte. Es war, als würde er mich ganz genau kennen. Ich hatte mich nie viel mit den Jungs unterhalten wenn sie Al in den Ferien besucht hatten, sondern hab mich eher mit Rose und Dome oder Roxy irgendwo hin verkrochen, oder bin mit ihnen ausgegangen. Er konnte mich also gar nicht so gut kennen. Es war mir etwas suspekt. Woher sollte er denn wissen wie es mir am besten gefällt. Der einzige mit dem ich darüber redete war Hugo und der würde es nie verraten. Das würde er nicht wagen. Wieder traf mich Hugos Ellenbogen in die Seite und hinderte mich daran, die falsche Zutat in den Kessel zu werfen. Ich sah ihn entschuldigend an, doch er grinste nur, schüttelte den Kopf und sein Blick wanderte zu Lorcan. Ich stöhnte auf und nahm mir die Kelle um siebzig mal gegen den Uhrzeigersinn im Kessel zu rühren, eine Arbeit, bei der ich in Ruhe über Hugos Vorschlag nachdenken konnte. „Hugo das kann einfach nicht dein Ernst sein!“, wir saßen beim Mittagessen, „ich kann ihn doch nicht einfach erpressen. Das gehört sich nicht!“ „Mit einem der besten Freunde deines Bruders zu schlafen auch nicht“, leise hatte Hugo geantwortet und das war auch gut so. In dem Moment als es mir die Sprache verschlug ließen sich Rose und Alice stöhnend neben mir fallen. „Oh man Professor Flint war heute wieder super streng. Wenn sie nicht mit dem Quidditchspieler verheiratet wäre, würde ich ihr mal ordentlich die Meinung geigen. Was ist denn mit euch los? Ihr seht aus als hättet ihr Streit. Hab ich schon erzählt, das Malfoy mich gestern auf der Party tatsächlich angegraben hat? Wie betrunken der wohl war? Und für wie betrunken er mich wohl gehalten haben muss. Als würde ich jemals mit ihm in die Kiste steigen. Nicht mal nach zehn Flaschen Feuerwhiskey!“, Rose redete und redete. Beschwerte sich noch weitere zehn mal über Scorpius Malfoy. Erzählte wie Silvester Zabini versuchte Marisa Parkinson abzuschleppen, mal wieder. Das Antonio Flint es jetzt auf die gute Alice abgesehen hatte. Dieser schien es nicht sehr viel auszumachen. Sie lief leicht rot an, als Rose das Thema in eine für-und-wieder Aufzählung ausarten lies. „Wann warst du gestern eigentlich weg?“, wollte sie nun von mir wissen, „irgendwann warst du verschwunden ohne dich zu verabschieden. Hast was nettes gefunden, das dir den Abend versüßt hat?“ Irgendwie fühlte ich mich ertappt. Verdrehte aber nur die Augen und schüttelte den Kopf. Daraufhin verlief das Essen größtenteils ruhig. Mein Blick wanderte zum Tisch der Slytherins und als ich sah, wie er mich anstarrte zuckte ich zusammen. Was sollte das? Eher unwillkürlich verengten sich meine Augen zu Schlitzen und ich schnaubte wütend, was Hugo dazu brachte sich zu verschlucken und erschrocken meinem Blick zu folgen. Rasch wandte er sich wieder zu mir um und grinste wissend. „Würde mich mal jemand einweihen? Was ist denn so witzig Hugo, das du dich sogar an deinem Essen verschluckst?“, Rose schaute verwirrt zwischen uns hin und her doch ich wandte meinen Blick nicht vom Tisch der Schlangen. Stadtdessen lies ich meinen Blick kurz zu Al und wieder zurück zu Lorcan wandern und malte unauffällig eine Linie mit einem Zeigefinger über meinen Hals. Seine Augen weiteten sich und sein Blick glitt zu Albus. Er wurde kreidebleich. Als er seine stechend blauen Augen wieder mir zu wandte war sein Blick flehend und er schüttelte fast unmerklich den Kopf. In dem Moment als mein Mund sich zu einem fiesen Grinsen verzog stieß Malfoy ihm in die Seite. Ich legte mein Besteck auf den Teller und stand auf: „Tut mir leid Rose aber irgendwie ist mir gerade der Appetit vergangen. Wie sehen uns heute Abend im Turm.“ Eilig verließ ich die große Halle und nahm aus den Augenwinkeln wahr, das der Scamander mir folgte. Vor der Treppe schlug ich einen Haken und ging an ihr vorbei in Richtung Kerker. Nach kurzer Zeit holte mich der Blonde mit raschen Schritten ein. „Lily du darfst ihm nichts erzählen. Al bringt uns beide um, das weißt du ganz genau“, bei seinen Worten hatte er mich an meinem Arm gepackt und in eine kleine Nische gezogen. Wir waren uns nah, verdammt nah. Es passte gerade noch so eine Hand zwischen uns. „Bist du dir da so sicher? Immerhin bin ich seine einzige Schwester und ich muss ihm nur erzählen, du hättest mir was in mein Butterbier getan und mich verführt. Du hättest keine Chance Scamander“, meine Stimme triefte vor Spott und das obwohl mir gar nicht danach war. Ich musste ihm schnell mein Angebot unterbreiten, sonst hätte ich verloren. Außerdem wollte ich ihn wieder. Ich wollte ihn unbedingt, am besten hier auf der Stelle. Mühsam beherrschte ich meine Stimme und sprach schnell weiter: „Allerdings könnte ich davon absehen. Unter einer Bedingung.“ Ein Kichern konnte ich mir nicht verkneifen, als Lorcan die Gesichtszüge entgleisten. Er rechnete wahrscheinlich mit dem allerschlimmsten, doch er nickte ergeben. „Na, ich will dich nicht bloßstellen Lorcan. Ich fand es gestern gar nicht mal so übel. Das muss ich zugeben und solltest du dich bereiterklären, natürlich unter strengster Verschwiegenheit, mir hin und wieder für die ein oder andere amüsante Stunde zur Verfügung zu stehen, werde ich Albus kein Sterbenswort verraten.“ Ungläubigkeit stand in seinen blauen Augen. Geschlagene fünf Minuten starrte er mich einfach an. Er hätte wohl noch länger so dagestanden aber ich machte Anstalten mich an ihm vorbei in den Flur zu drängen. Ich würde ihm nicht mehr Zeit zugestehen. Es würde schon noch jemand auftauchen, der mich ähnlich auf Touren brachte wie dieser Schnösel. Da bewegte er sich endlich, griff wieder nach meinem Arm: „Wann und wo du willst? Und was ist mit mir? Wenn ich will und du nicht zur Verfügung stehst?“ Ein Schnauben entfuhr mir: „Als hättest du nicht genug Betthäschen, die Springen sobald du >hopp< sagst. Ich bin keine davon. Aber keine Sorge du wirst schon auf deine Kosten kommen.“ Mit diesen Worten drängte ich ihn weiter in den Schatten und presste mein Lippen auf seine. Diese Geste kam Überraschend für ihn, das merkte ich, doch sein Körper reagierte, wo sein Gehirn versagte. Schnell stand sein bestes Stück aufrecht, drückte gegen meinen Bauch und sein Kuss wurde fordernd. Mit flinken Fingern glitt er unter meine Bluse und öffnete die Knöpfe so schnell, das ich es kaum mitbekam. Meine Haut brannte unter seinen Berührungen und ich musste an mich halten um nicht laut zu stöhnen. Meine Hände fuhren über seinen Schritt und knöpften die Hose auf. Freudig reckte sich sein Penis, aus der Enge befreit, entgegen. Gestern war mir gar nicht aufgefallen, wie groß er war. Geschickt schlang ich meine Beine um seine Hüfte, schob meinen Slip zur Seite und er stieß schnell und hart in mich. Mit einer Hand hielt er mich fest, während ich mich ihm bei jedem seiner festen Stöße entgegen bewegte, mit der anderen strich er immer wieder sanft über meine Brustwarzen. Unsere Lippen trennten sich nicht, so wurde das Stöhnen das uns beiden immer häufiger und immer heftiger entfuhr gedämpft. Es dauerte nicht lange und ich fand den Höhepunkt. Es war wieder genau die richtige Mischung aus hart und zärtlich die meinen Unterleib ebenso wie letzte Nacht dazu brachte unkontrolliert zu beben ich krallte mich mit meinen Händen in seine Schultern, fügte ihm auch einige Striemen zuu und stöhnte: „Scamander“ Das war wohl die Bestätigung die er brauchte und nach zwei weiteren Stößen kam auch er während er meinen Namen stöhnte. Es war anders als das erste Mal. Schnell und gut. Ich richtete meine Klamotten, knöpfte meine Bluse wieder zu, was mit zum Glück beim ersten mal direkt gelang, strich mir durch die Haare, das muss ich endlich wieder lassen, nickte Lorcan einmal zu, strich ihm im vorbeigehen neckisch über die Brust und murmelte: „Wir sehen uns.“ Dann eilte ich zum Unterricht um nicht zu spät zu kommen. Im Klassenzimmer angekommen, war der Platz neben Hugo schon besetzt. Ich grinste ihm zu und zeigte mit dem Daumen nach oben, was ihn einmal mehr am heutigen Tage dazu brachte sich zu verschlucken. Ich verkniff mir ein Kichern und setzte mich neben Sandra Wood. Bester Laune schrieb ich mit, was Professor Bins uns diktierte und fing mir einige seltsame Blicke von meinen Klassenkameraden ein. Es war mir herzlich egal. Ich konnte ab heute, wann immer ich wollte den allerbesten Sex haben. Jedenfalls sollte sich Lorcan an die Abmachung halten. Vielleicht würde es ein paar Tage dauern, aber er würde das schon geregelt bekommen. Lorcan POV Ich konnte es einfach nicht glauben. Da trieb sie es mit mir, so heiß wie ich es schon sehr lang nicht mehr hatte und dann lässt sie mich einfach stehen. Als wäre ich nichts weiter als ein Fremder, den sie eben mal so abgeschleppt hatte. Dabei kannte sie mich bereits seit sieben Jahren. Der Abend gestern, gehört mit zu den schönsten meines Lebens. Nie hätte ich gedacht, das sie die süße Lily Potter auf mich einlassen würde. Sie ist immerhin das perfekte Musterkind. Jedenfalls dachte ich das. Doch wie es scheint steht sie ihren Brüdern nichts nach. James hatte schon mit 14 allen Mädchen der Schule egal ob älter, gleichalt oder jünger den Kopf verdreht. Das war schon fast unheimlich und Konkurrenz bekam er erst, als Al und Scorp in das richtige Alter kamen. Da war für jede was dabei. Der braunhaarige Schönling, der schwarzhaarige Draufgänger, und der blonde Unnahbare. Einige Mädchen setzten es sich zum Ziel alle drei zu haben, einfach um damit angeben zu können, andere wollten nur einen davon und diesen dann an sich binden. Da blieb für uns andere nicht mehr all zu viel übrig. Vielleicht lag es auch daran, das ich von Anfang an die Verwandtschaft der Potters im Auge gehabt hatte. Rose war für jeden Tabu, der sich nicht mit Scorpius anlegen wollte. Er würde es nie zugeben, aber er liebt sie. Aber Lily war das absolute Tabu und gerade deshalb hatte sie immer schon diese Anziehung auf mich gehabt, seit sie anfing, sich in eine Frau zu verwandeln. Auch als kleines Mädchen war sie immer hübsch gewesen, aber zu dieser Zeit war es noch lustiger sie in Matschpfützen zu schubsen oder anderes in dieser Art. Wenn Al raus findet was ich mit seiner kleinen Schwester angestellt habe und wohl auch weiterhin mit ihr anstellen werde, er würde mich köpfen und vierteilen. Wie dreist sie mir dieses Angebot gemacht hatte. Ich war eigentlich noch lange nicht fertig das für und wieder abzuwägen, doch als sie sich vorhin aus dem Staub machen wollte musste ich sie einfach aufhalten. Al war doch tatsächlich immer der Meinung sie sei noch Jungfrau, bis gestern war ich der selben Ansicht, doch so wie sie sich auf mir bewegt hatte, konnte das nicht das erste mal gewesen sein. Allein bei dem Gedanken daran wird es wieder eng in meiner Hose. Die Jungs schauen mich seltsam an, als ich etwas zu spät im Unterricht erschien, doch ich zucke nur mit den Schultern und grinse anzüglich. Sie wissen was ich gemacht habe nur nicht mit wem und das werde ich auch für mich behalten. Genauso wie ich der süßen Lily niemals verraten werde, was ich wirklich für sie empfinde. Sie würde unsere Abmachung sofort auflösen und mich an Al verpetzen. Es ist wohl das einzige was ich mir von ihr erhoffen kann. Etwas frustriert lies ich mich neben Zabini fallen und lauschte dem Unterricht nur mit halben Herzen. Lily POV Die Tage, Wochen, Monate vergingen und meine Abmachung mit Lorcan lohnte sich wirklich. Er war für mich jederzeit zur Stelle. Meist war es ein Quickie nach dem Frühstück oder Mittagessen. Hin und wieder holte er mich auch unauffällig aus der Bibliothek. Wenn wir spät abends durch die Korridore schlenderten legte er mir einen Arm um die Schultern oder hakte seinen Arm bei mir unter. Das fand ich süß von ihm. Es waren viele kleine Gesten, die er mir immer wieder entgegen brachte. Ein kleines unauffälliges Lächeln, wenn wir uns zufällig auf dem Flur begegneten. Das sanfte streicheln über meine Wange wenn wir uns verabschiedeten. Eine Strähne die er mir in meinen Zopf zurück steckte. Ich war mir einfach nicht sicher, ob er es mit Absicht machte, oder ob es unwillkürlich geschah. Er war nett und es schien mir, als wüsste er immer was und wie ich es gerade wollte. Manchmal ist er so zärtlich, das es mich fast erschreckt und dann wieder so wild wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Immer öfter hielt er mich danach einfach fest. Damit ich nicht umfalle, sagt er dann, wenn mein Orgasmus besonders heftig war, und grinst mich süffisant an. Hugo machte mir das Leben nicht gerade leichter. Jedes Mal wenn ich zu spät zum Unterricht kam, machte er sich über mich lustig. Und legten Lorcan und ich unser Schäferstündchen vor das Mittagessen und ich kam dann mit etwas zerzausten Haaren am Tisch an schüttete er sich fast aus vor Lachen. Einmal meinte er als wir auf dem Weg in den Unterricht waren: „Du hast echt Glück, das du mit Lorcan schläfst, stell dir vor es wäre Lysander, der mit seiner geschniegelten Frisur, könnte sich danach nicht mehr unter die Leute wagen.“ Darüber musste sogar ich schmunzeln. Immer krallte ich mich in Lorcans Haare und wenn man es so sah wie Hugo konnte ich mich tatsächlich glücklich schätzen, das er keinen Wert auf eine ordentliche Frisur legte und seine Haare immer trug, als wäre er gerade aufgestanden. Mir gefiel es so unordentlich, es gab ihm einen verwegenen Ausdruck, der wie ich in der Zeit mit ihm feststellen musste, oft nur offiziell und aufgesetzt war. Er war gar nicht so ein Draufgänger. Er hatte immer versucht mit Al und Scorp mit zu halten, die beiden waren immerhin schon seit dem Kindergarten Freunde. Er war ein begnadeter Zauberer aber eigentlich legte er gar nicht so viel Wert auf seine Frauengeschichten, wie ich, und wohl jeder andere in der Schule, gedacht hatte. Regelmäßig erstattete ich Hugo Bericht und dabei wurde er jedes mal stiller. Als er eines Abends gar nichts mehr sagte platzte mir der Kragen: „Wo ist dein Problem? Seit zwei Wochen bist du nun schon so still! Bin ich dir irgendwie auf die Füße getreten?“ Er schüttelte nur den Kopf und seufzte bevor er mit seinem Es-ist-alles-meine-Schuld Blick antwortete: „Nein Lills aber ich glaube ich werde dir auf die Füße treten, wenn ich dir sage was ich denke.“ Dazu verdrehte ich nur genervt die Augen, was ihn erneut dazu brachte zu seufzen: „Weißt du ich mach mir ein bisschen Sorgen um dich kleine Lills. Der Scamander wächst dir ganz schön ans Herz. Sogar Rose ist aufgefallen dass du dich irgendwie verändert hast. Ich mach mir nur Sorgen das du dich vielleicht in ihn verliebst und dann hätten wir den Salat.“ „Also erstens kleiner Hugo bin ich zwei Monate älter als du. Und ich verliebe mich schon nicht in Lorcan, vorher friert wohl die Hölle zu. Das mit Rose werde ich schon klären. Mach dir keinen Kopf“, ich wuschelte ihm durch die Haare. Aber seine Worte gaben mir irgendwie doch zu denken. Hatte ich mich verändert, seit ich mit Lorcan schlief? Ich unterhielt mich mittlerweile danach immer noch ganz gern mit ihm, aber es war nur Bettgeflüster nichts weiter. Wer gerade mit wem und wie viele Al die letzten Tage abgeschleppt hatte, was Scorp gesagt hatte als Rose Ben Wood zugesagt hatte, mit ihm am Wochenende nach Hogsmeade zu gehen. Eigentlich war er eine ganz gute Tratsch Quelle. Hatte ich mich in ihn verliebt? Meine Hand fuhr mittlerweile fast selbstständig durch meine Haare. Ich hatte es aufgegeben zu versuchen sie daran zu hindern. Ich beschloss es ganz einfach fest zu stellen. Oder wenigstens eine These aufzustellen und mit gleichzeitig Rose vom Hals zu schaffen Bis zum Wochenende waren noch drei Tage, es hieß also handeln. Vor der Mittagspause fing ich Al an der Tür zur großen Halle ab. „Al, kann ich mal kurz mit dir reden?“ Er wandte sich ohne großes Federlesen von seinen Freunden ab. Er war immer da für seine kleine Schwester. Wenn das auch die meiste Zeit sehr nervig war, heute kam es mir doch sehr zu gute. „Was ist denn Lills?“, der fürsorgliche Ton machte mich ganz irre. „Na ja weißt du, ich bin ein wenig genervt. Es haben mich im Lauf der letzten Woche bestimmt zehn Jungs gefragt ob ich nicht mit ihnen ausgehen würde. Das waren alles die totalen Nieten. Jetzt wollte ich fragen ob du mir nicht einen von deinen Freunden leihen würdest. Der mich in aller Öffentlichkeit fragt. Dann wäre ich die lästigen Typen los.“ Ich blinzelte leicht und legte meinen Ich-bin-unschuldig-rette-mich-Blick auf unter dem meine beiden Brüder und mein Vater immer regelrecht dahin schmolzen. „Hmm“, er tippte sich ans Kinn, „Zabini is glaub ich noch frei. Der würde bestimmt mit dir gehen.“ Ich sah ihn entsetzt an: „Nein auf keinen Fall, ich sitze im Moment neben Parkinson, die würde mir den Kopf einschlagen. Nur weil er sie noch nicht gefragt hab. Tu mir das nicht an Al bitte.“ Mein Bruder schaute etwas pikiert und meinte nach einer kurzen Denkerpause: „Dann geh eben mit Lysander. Der hat nie was anders zu tun als zu lernen, es würde ihm gut tun mal raus zu kommen.“ Jetzt war ich doch tatsächlich angeekelt, bei dem Gedanken schüttelte es mich regelrecht: „Mit dem schmierigen Typ!? Bist du wahnsinnig? Da bleib ich lieber den ganzen Tag im Turm!“ Das schien meinen Bruder nun wirklich zu schockieren. „Und was ist mit Lorcan? Ist dir der gut genug?“ Ich tat als müsste ich überlegen und abwägen und antwortete ihm schließlich. „Bei ihm überkommt mich wenigstens nicht gleich der Würgereiz. Und bevor du noch den armen Scorp zwingst...“, lies ich den Satz unvollendet, drückte ihn Kurz und verschwand zum Essen. Ich wusste ich hatte ins schwarze getroffen. Es war eine schwere Geburt aber nachdem ich Malfoy >Scorp< genannt hatte, konnte Al gar nicht anders als ihm zu verbieten je mit mir auszugehen. Ich war schon gespannt, wie mich der liebe Lorcan fragen wollte und das in aller Öffentlichkeit. Ich beobachtete, wie Al leise flüsternd mit dem Blonden sprach und Scorp immer wieder einen bösen Blick zuwarf. Ein Grinsen zierte meine Lippen, als die blauen Augen meines Sexpartners oder sollte ich sagen meines Sex-Gottes sich auf mich richteten. Er zwinkerte mir zu und wandte sich wieder an Al. Lorcan POV Im ersten Moment durchfuhr mich nackte Panik, als Lily vor dem Essen Albus zur Seite nahm. Sie hatte mich für heute auf Abends vertröstete. Es hatte mich erst nicht gestört, abends waren wir immer im Raum der Wünsche und das war einfach der gemütlichste und beste Ort um Lily zuteil werden zu lassen was sie verdiente und wir hatten die meiste Zeit. Doch als Al nach seinem Gespräch direkt auf mich zu kam und nicht gerade freundlich drein blickte, machte ich mir doch etwas Sorgen. Sollte sie ihm etwa was erzählt haben? Mein Herz begann unangenehm zu klopfen. Doch sein finsterer Blick richtete sich auf Scorpius. Al wandte sich mir zu und erzählte leise Flüsternd von Lilys Bedrängnis. Es war gelogen, das wusste ich. Sie hatte mir gesagt, die zwei Typen die sie gefragt hatten, hätte sie schon vor einem knappen Monat abblitzen lassen. Aber es sollte mir recht sein und als Al mich fragte, ob ich denn noch frei sei und seine Schwester nicht offiziell einladen wollte, kam es mir vor als erfülle sich ein lang gehegter Traum. Lily war einfach klasse. Sie hatte ihren Bruder voll unter Kontrolle. Kurz zwinkerte ich zu ihr hinüber und wand mich wieder an Al um mit ihm zu planen, wo und wann ich sie am besten fragen sollte und versuchte dabei, meine Begeisterung im Zaum zu halten. Al kam eine Idee, die ich zwar etwas übertrieben fand, aber ich widersprach nicht. Lily POV Am nächsten Morgen lauerten mir immer wieder Erst- und Zweitklässler auf, die mir eine gelbe Lilie schenkten, mir aber nicht sagten um was es sich handle. Ich kam dennoch dahinter. Nur Al & James wussten, das Lilien meine Lieblingsblumen waren aber nur Lorcan wusste, das gelb meine aktuelle Lieblingsfarbe war, es war mir letztens mal raus gerutscht, wir hatten uns über irgendetwas unterhalten. Hugo fragte immer nur zum Schulabschluss, weil ich dann einen Strauß Blumen von ihm in der passenden Farbe bekam. Sie hatten es also gemeinsam ausgeheckt und dennoch, das sich der Scamander gemerkt hatte, welche Farbe ich am liebsten mochte, und das obwohl ich es nur nebenbei fallen gelassen hatte, machte mir Hoffnung für unser Date, vielleicht konnte man sich mit ihm ja auch richtig unterhalten. Die anderen Mädels fragten mich die ganze Zeit von wem die Blumen kämen. Ich gab mich ahnungslos und zuckte jedes mal nur mit den Schultern. Zum Abendessen hatte ich schon fast einen ganzen Strauß zusammen. Ich Trug ihn mit mir herum und die Blumen hielten sich, offensichtlich waren sie mit einem Zauber belegt um sie am welken zu hindern. Kaum hatte ich mich an den Tisch gesetzt kam auch schon ein, vermutlich von Al gestriegelter, Lorcan auf mich zu. Ich grinste ihn an als ich die noch fehlenden Blumen in seinen Armen sah. Alle Blickten ihn an, als sei er nicht mehr ganz dicht. Bei mir angekommen verbeugte er sich tief, reichte mir die restlichen Blumen und dann kam die Frage: „Lily Potter, die du schöner bist als all diese Blumen zusammen würdest du mir die Ehre erweisen und am Wochenende mit mir nach Hogsmeade gehen?“ Ich sprang auf, nahm die Blumen entgegen, grinste und nickte dabei. Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange in den ich flüsterte: „um 10 Raum der Wünsche dann bedanke ich mich richtig für die Blumen. Sie sind wunderschön.“ In den blauen Augen meines Gegenübers blitzte es auf, gab nun seinerseits mir einen Kuss auf die Wange: „Gern geschehen. Bis später“, hörte ich ihn murmeln, dann verschwand er. Ich stand da, schaute ihm hinter her und roch gedankenverloren an den Blumen bis Rose mich in die Seite stieß: „Na da bist du aber an einen gekommen was? Du schaust ihm grade nach als wärst du hoffnungslos in ihn verliebt.“ Energisch schüttelte ich den Kopf: „Es ist nur so, das ich noch nie Blumen geschenkt bekommen habe. Naja außer von Hugo, oder James oder Al aber das zählt ja irgendwie nicht so richtig. Und sie riechen so gut.“ Ich hielt ihr die Blumen unter die Nase die wirklich ganz köstlich rochen. Um kurz vor zehn stand ich am Raum der Wünsche und dachte angestrengt daran, was ich für den heutigen Abend geplant hatte. Als der Blonde endlich um die Ecke kam überzog mein Gesicht plötzlich ein Lächeln. Seit wann freute ich mich so ihn zu sehen? Langsam wurde es tatsächlich merkwürdig. Galant hielt er mir die Tür auf und als sie sich hinter uns schloss, entzündete sich der Kamin und einige Kerzen und erhellten den Raum. Am Feuer stand ein großes Rotes Sofa, in der hinteren Ecke ein großes Himmelbett, denen in unseren Schlafsälen nicht ganz unähnlich. Auf einem Nachtkästchen stand ein Tablett mit Obst, Schokosauce & Sprühsahne, auf dem anderen einige seidene Schals. Lorcan sah sich alles genau an und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Du hast aber was vor heute hmm?“ Ich grinse ihn frech an: „Ich sagte doch, ich will mich für die Blumen bedanken.“ Dann schob ich ihn zum Bett und zog ihn währenddessen schon komplett aus. Immer wenn er nackt ist, muss ich ihn bewundern. Seine Muskeln sind einfach genau richtig definiert. Sein Hintern hat genau die perfekte Form. Seine Haare heben sich von seiner nahtlos braungebrannten Haut ab. Sein Penis, der schon aufrecht steht, ruft nach mir. Leicht stieß ich ihn nach hinten auf die Matratze und stieg über ihn um mich zu den Tüchern zu strecken. Dabei lies ich ihn sehen, das ich keine Unterwäsche anhabe. Lorcan streckt die Finger und versuchte die Knöpfe meiner Bluse zu öffnen. Mein Eingang strich über seine Eichel und er hört sofort auf in Erwartung auf mehr. Mittlerweile weiß ich jedoch um seine Standfähigkeit und reize sie bis aufs Blut aus. Seine Hände binde ich oben an den Bettpfosten fest. Dann griff ich nach dem Obst, tunkte es in Schokolade und füttere ihn, nicht ohne >aus versehen< etwas auf seine Brust tropfen zu lassen. Schlecke es rasch mit der Zunge wieder weg. Lorcan genießt immer jede meiner Berührungen. Dann verbinde ich seine Augen. Seine Erektion pocht an meinem Oberschenkel. Ich knöpfe meine Bluse auf und bedecke meine Brustwarzen mit der Sahne. Ich weiß er liebt es an ihnen zu knabbern und heute mache ich es ihm noch schmackhafter. Als meine rechte Brust seit Gesicht streift schnappt er danach, saugt sich fest und ich stöhne leicht auf. Eine seiner Hände wandert zu seinem Glied und reibt er kräftig. Mit einem Stöhnen gibt er meine Brust frei und ich richte mich sofort auf, setze mich auf ihn. Wieder entwich Lorcan ein lautes Geräusch. Er versucht in mich zu stoßen, doch ich bewege mich nicht und warte bis auch er wieder still hält. Dann beginne ich langsam mein Becken zu kreisen. „Goooooooott Lily.“ Das ist die Reaktion die ich haben wollte und ich selbst halte es auch nicht mehr lange aus. Ich bewegen mich schneller erst auf und ab, dann wieder kreisend. Immer wenn ich mein Becken kreise stimuliere ich mich selbst, was Lorcan natürlich mitbekommt, doch da er nichts sieht, lässt er es auf sich beruhen, jedenfalls für den Moment. Beide kommen wir unserem Höhepunkt näher und kurz bevor er soweit ist halte ich inne. Streichle ihn sanft und steige von ihm herunter. Er spürt die Bewegung, als ich mich umdrehe, aber er weiß nicht was ich vorhabe. Seinen Lippen entkommt ein Seufzen. „Wenn es dein Plan war mich zu frustrieren, dann hast du es ...“ der Rest des Satzes ging in seinem Keuchen unter, als ich mich ohne Vorwahrung wieder auf ihm nieder lies, diesmal mit blick zu seinen Beinen. Ich spüre wie er an den Tüchern zieht und muss lachen, streichle mit einer Hand leicht seinen Hoden und spüre wie er kommt. Tief stößt er dabei in mich und bringt mich an den Rand der Klippe über die ich springe als er noch einmal tief in mich stößt. Dieses Gefühl ist einfach unglaublich. Ich schreie auf. So gut war es noch nie. „Lorcan“ hallt es durch den ganzen Raum. Vollkommen zufrieden sackte ich neben ihm zusammen und löse seine Fesseln. Der Blonde zieht mich in seine Arme und seufzt zufrieden. Nach einer ganzen weile meint er: „Weißt du, das du mich heute zum ersten mal beim Vornamen genannt hast?“ Erstaunt schaue ich ihn an. Das war mir nicht aufgefallen: „Echt?“ Er nickte: „Man könnte glatt denken du magst mich ein bisschen.“ Seine Augen blitzten und ich sah ihn skeptisch an: „Man könnte glatt denken, es würde dir gefallen wenn es so wäre.“ Schnell schälte ich mich aus seiner Umarmung und zog meine Kleidung wieder an. „Wir sehen uns Samstag um acht am Eingangstor!“, rief ich ihm noch zu, bevor ich mich rasch aus dem Raum verzog. Er saß immer noch im Bett und sah mir sprachlos hinterher. Im Gemeinschaftsraum angekommen, setzte ich mich nicht zu den anderen sondern zog mich in eine Stille Ecke zurück, zückte meine Feder und versuchte mich an meinem Verwandlungsaufsatz. Doch meine Gedanken drifteten unweigerlich immer wieder ab zu einem gewissen Blonden Mann, der nackt in einem viel zu großen Bett gesessen hatte. Seine Worte gingen mir nicht aus dem Kopf. Mochte ich ihn? War ich vielleicht sogar in ihn verliebt? Ich hasste ihn keineswegs, aber das hatte ich auch noch nie getan, jedenfalls nicht so richtig. Als wir Kinder waren, hatten die Jungs die Mädchen geärgert und umgekehrt. Heute duellierten wir uns je nach Hauszugehörigkeit auf den Gängen, jedenfalls wenn es sich nicht vermeiden lies. Aber mochten wir uns, nur weil wir in den Ferien des öfteren zusammen hingen. Wenn ich ehrlich war, genoss ich seine Gesellschaft. Sowohl den Sex als auch die Zeit die wir danach miteinander verbrachten. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht sicher. Der nächste Tag waren schrecklich, aber anscheinend hatte ich diese Abreibung bitter nötig. Lorcan hatte mich beim Wort genommen und erschien am nächsten Tag nicht in dem leeren Klassenzimmer, in dem wir uns sonst Freitags immer trafen. Es gefiel mir nicht und als ich versuchte ihn unauffällig nach dem Mittagessen abzufangen ignorierte er mich voll und ganz. Das machte mich nun sauer. Meinen Frust lies ich abends an Hugo aus: „Was bildet er sich eigentlich ein, mich einfach zu versetzten? Er weiß doch ganz genau, nur ein Wort von mir und er liegt die Zeit bis Weihnachten im Krankenflügel.“ Während ich schimpfte fuchtelte ich wild mit den Armen. Einmal erwischte ich meine Cousin fast im Gesicht, da wurde es ihm wohl zu viel. Schnaubend sprang er auf griff nach meinen Armen, hielt sie mit einer Hand an meinen Gelenken zusammen und legte die andere auf meinen Mund. Ich hatte nie bemerkt wie stark er war. Schnaubend schloss ich meinen Mund aus dem eh nur noch undeutliches Gemurre kam. Er hielt mich so lange fest, bis ich mich beruhigt hatte, währenddessen sagte er keinen Ton, sah mir nur wortlos in die Augen. Ich wusste auch so was er sagen wollte. Der Scamander hatte Recht behalten. Ich mochte ihn und nun hatte ich ein Problem, mit dem ich mich nicht auseinander setzen konnte oder besser wollte. Am nächsten Morgen erwachte ich frühzeitig und fühlte mich unausgeschlafen. Müde schleppte ich mich ins Bad und machte mich fertig. Ich würde mich bei Lorcan entschuldigend müssen. Also MakeUp und Outfit dementsprechend aussuchen. Es war gar nicht so einfach etwas zu finden, in dem ich mir am heutigen Tag nicht nur gefiel. Ich wollte atemberaubend aussehen ohne dass es zu gewollt wirkte. Als ich endlich fertig war schlug es gerade halb acht. Ich musste mich beeilen, wenn ich noch etwas essen wollte. Ein letzter Blick in den Spiegel sagte mir, das sich die Mühe gelohnt hatte. Ich hatte einen weichen, eng anliegenden, grünen Rollkragenpullover an, dazu meine Lieblingsjeans, eine enge schwarze Röhre die in meinen schwarzen Stiefeln mit dem heute magisch grün eingefärbten Fellrand und dem sieben Zentimeterabsatz. Dazu zog ich meinen schwarzen Ledermantel mit den großen Holzknöpfen und dem Fellbesatz, den ich von meinem Vater zum letzten Weihnachten bekommen hatte. In der großen Halle schnappte ich mir zwei Brötchen und belegte sie mit Käse und einem Blatt Salat, wickelte sie in eine Serviette und machte mich auf den Weg zum Eingangstor. Dort angekommen biss ich während des Wartens genüsslich in das erste hinein. Zehn Minuten vergingen, Lorcan war spät dran, meine beiden Brötchen hatte ich in Rekordzeit verspeist, gerade klopfte ich mir die letzten Krümel von meinem Mantel und überlegte ob ich nicht allein ins Dorf gehen sollte, da räusperte sich jemand hinter mir. Ich fuhr herum. Da stand er und sah mich undurchschaubar an. „Gut siehst du aus“, er gab mir einen Kuss auf die Wange und bot mir seinen Arm an, an dem ich mich nur zu gern einhakte. Sein Anblick hatte mich völlig aus der Bahn geworfen. Er hatte eine schlichte schwarze Jeans an dazu ein weißes Hemd und eine dunkle Winterjacke darüber. An sich nichts aufwendiges, doch mit meiner Erkenntnis vom gestrigen Abend wirkte sein Aufzug auf mich sehr verstörend und atemberaubend. Das was ich eigentlich erreichen wollte und anscheinend voll und ganz verfehlt hatte. „Du siehst auch ganz nett aus“, kam es von mir ungewollt ein wenig schüchtern, was mich fast ins stolpern brachte, so sehr überraschte mich meine Stimme. Schweigend gingen wir eine Weile neben einander her, bis ich es nicht mehr aushielt: „Es tut mir leid Lorcan, dass ich am Donnerstag so abrupt abgehauen bin. Irgendwie wurde mir das alles auf einmal zu viel, ich weiß auch nicht warum.“ Zum ersten mal sah ich ihm wirklich bewusst in die Augen, sie wurden sanft als das neckische Grinsen in sie und auf seine Lippen zurückkehrte. „Ist schon gut Lily, mach dir mal keinen Kopf. Lass uns lieber an unser Date denken. Hast du was bestimmtes vor oder muss ich mir was einfallen lassen um dich den ganzen Tag zu unterhalten?“ Er legte mir nun seinen Arm um die Schultern und zog mich etwas an sich. Es fühlte sich gut an, verboten gut sogar und mir schoss die Röte ins Gesicht. Schnell blickte ich auf den Weg und tat als müsse ich überlegen: „Ich wollte gern in den Quidditchladen und zu Zonko's wenn das für dich in Ordnung ist.“ Mein Date neben mir nickte zustimmend und wir machten uns auf den Weg. Der Tag war einfach herrlich. Nachdem der Knoten geplatzt war unterhielten wir uns über Gott und die Welt. Erstaunt stellte ich fest, das wir viel gemeinsam hatte. Die liebevolle Abneigung gegen unsere Brüder. Die heimliche Faszination für Bücher über die dunklen Künste ohne den Drang diese Zauber jemals aus zu probieren. Die ehrliche Abneigung gegen Kräuterkunde. Die Vorliebe für alles was bei Zonko's Krach machte und im Honigtopf sauer schmeckte. So ein absoluter Quidditch Narr wie ich einer bin, war er nicht, allerdings war das auch sehr schwer, aber er kannte sich aus und hatte mit den Jungs schon des öfteren gespielt wenn die Mannschaften im Sommer nicht gleich groß waren. Zum Abschluss des Tages lud er mich auf ein Butterbier in die drei Besen ein und wir lachten viel. Nie hätte ich gedacht, das er auch noch andere Qualitäten hätte als die, das er der Wahnsinn im Bett war. Auf dem Weg zurück zum Schloss gab ich das auch zu, was ihn stolpernd zum stehen brachte: „Du findest also ich bin >der Wahnsinn< im Bett? Ich erinnere mich noch gut an deine Worte, als wir unsere Abmachung trafen wie war das mit ich bin gar nicht so übel?“, er musste lachen und ich verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, „Kein Grund beleidigt zu sein Lily, ich gebe ehrlich zu, das es für mich nie schöner war als mit dir, besonders das mit den verbundenen Augen am Donnerstag hat mir gefallen. Da werde ich mich bei Gelegenheit revanchieren.“ er kniff mir in den Hintern und ich machte einen Sprung nach vorne und musste lachen: „Na das werden wir sehen, dafür musst du mich erst mal kriegen!“ Und mit fliegenden Schritten rannte ich davon, hörte ihn hinter mir lachen und seine Füße im Kies des Weges schneller werden. Aber sie kamen nur langsam näher. Als wir auf Höhe des schwarzen Sees ankamen ging mir die Puste aus, ich wurde langsamer, doch wollte ich ihm einen Sieg noch nicht ganz einräumen. Lorcan hatte sofort gemerkt das meine Schritte nicht mehr so leicht waren und als wäre er gerade erst los gelaufen, legte er noch einen Zahn zu und hatte mich kurz darauf doch eingeholt. Im vollen Lauf legte er einen Arm um meine Taille und riss mich mit. Erschrocken schrie ich auf, doch er lachte wieder. Da ich mich eh nicht wehren konnte, lauschte ich dem Klang seines Lachens. Es war ein seidig weicher und ausgelassener Ton der mir das Herz noch höher schlagen ließ als es durch die Anstrengung eh schon schlug. Als wir endlich einige Meter weiter zum stehen kamen stellte er mich wieder auf die Füße lies mich jedoch nicht los. „Heißt das jetzt ich darf mich revangieren?“, seine Stimme war atemlos ob des Laufs oder der Vorfreude wusste ich nicht zu sagen. Ich sah ihn gespielt erschrocken an: „Wie jetzt? Hier sofort und auf der stelle!? Du bist doch irre!“ Und er tat das unerwartete und stieg in mein Spiel mit ein. Sein Griff um meine Mitte verstärkte sich und er zog mich an sich, meine Hüfte berührte seine und mich durchfuhr ein Schauder. Seine freie Hand fuhr durch mein Haar, legte sie hinter mein Ohr, das er kurz darauf mit seinen Lippen berührte, was mich wohlig seufzen lies. „Wenn ich wollte könnte ich dich sofort nehmen, du würdest dich nicht lange wehren Lills.“ Meinen Kosename aus seinem Mund zu hören war als würde Honig durch seine Kehle fließen, mit der er mich locken wollte. Es war das erste mal das er mich so nannte, überhaupt das erste mal, das jemand außerhalb meiner Familie es sagte. Ich wusste das er recht hatte, wenn er es darauf anlegte würde ich ihm nicht widerstehen. Keuchend schloss ich die Augen um mich zu besinnen. Ich atmete tief ein. Es war als berührte er mich das erste mal, als röche ich ihn zum ersten mal, schwer legte sich der Geruch von Sanddorn und Moos über meinen Körper „Gott Lorcan... lass es... Albus...“ die Worte die sich in meinem Kopf zu vollständigen Sätzen bildeten kamen so nie an meinem Mund an. Sie verflüchtigten sich einfach, doch das letzte das noch aus meinem Mund kam, zeigte Wirkung. Er wich ein Stück zurück, hielt mich aber weiterhin fest, das war auch gut so, ich wäre sonst auf der Stelle umgefallen. Ich drehte mich ein bisschen von ihm weg und atmete ein paar mal tief durch. „Was hast du nur mit mir angestellt Scamander?“ Wollte ich dann von ihm wissen und sah ihn schief an. Der Blonde zuckte nur mit den Schultern, legte den Kopf auf eine Seite und bedachte mich mit einem prüfenden Blick. „Was habe ich denn gemacht?“ Meine Augen weiteten sich merklich: „Sag nur du hast das hier“, ich machte eine ausholende Bewegung, die uns beide irgendwie mit einschloss, „nicht mitbekommen? Ich wäre fast umgekippt und das nur wegen dir!“ Ich stieß ihm meinen Zeigefinger in die Brust, doch er lachte nur laut los. „Ach Lily so geht das doch immer. Jedes mal wenn wir miteinander schlafen kippst du mir fast weg. Jedenfalls am Anfang. Wenn es dann richtig los geht, bist du wieder da. Sag nur du hast das noch nie bemerkt?“ Da stand ich nun. Mir war, als hätte mich eine Ohrfeige getroffen. Jedes mal war ich Wachs in seinen Händen und hatte es noch nicht einmal bemerkt. Hätten wir nicht in der Öffentlichkeit gestanden, wäre es mir wohl wieder entgangen. Doch das schlimmste war, ich hatte es genossen. Unglaublich sogar. Das Gefühl zu schweben, einen Moment lang alle Sorgen zu vergessen und sich einfach hinfort spülen zu lassen. Das war herrlich und ich wollte mehr davon. Viel mehr und am liebsten für immer. Dieser Gedanke bracht mich in die Realität zurück. Für immer!? Ich musste unbedingt mit Hugo darüber reden. Also schüttelte ich nur verlegen den Kopf, sein Grinsen wurde breiter: „Na dann achte beim nächsten Mal darauf.“ Ich nahm es mir fest vor. Langsam und gemütlich schlenderten wir zurück zum Schloss. Da wir uns in der Eingangshalle verabschieden mussten, gab er mir, wie es sich für den Abschluss eines ersten Dates gehörte, einen leichten Kuss auf die Lippen. Wieder umfing mich diese Lorcan Wolke, doch noch bevor ich den Kuss vertiefen konnte löste er sich von mir Lächelte ein wenig zaghaft und verschwand an den Kerkertreppen. Zwei tiefe Atemzüge brauchte ich, dann ging es wieder und ich eilte die Treppen zur Bibliothek hoch um meinen Cousin zu finden. Hugo starrte mich perplex an, als ich schlitternd vor ihm zum stehen kam, ihn am Arm packte und daran zog um ihm zu verdeutlichen das er sofort mit mir kommen sollte. Als er endlich verstand und so freundlich war mir zu folgen, stolperte er über seine eigenen Füße. Doch heute war ich unerbittlich. Ich zog ihn mit mir in das erstbeste leere Kassenzimmer das ich finden konnte. „Du wirst nicht glauben was mir heute passiert ist! Ich habe mich zu Tode blamiert und das ausgerechnet vor Lorcan. Der hält mich jetzt bestimmt für total bescheuert. Erst hat ihm mein Outfit nicht wirklich zugesagt und dabei hab ich mir so viel mühe gegeben. Dann hab ich mich sogar entschuldigt, sowas tue ich nie, das weißt du. Und nach dem besten Date, das ich jemals in meinem ganzen Leben hatte nimmt er mich in den Arm und was passiert mir? Ich bekomme weiche Knie und falle fast in Ohnmacht. In OHNMACHT! Kannst du dir das vorstellen?“ Erschöpft lies ich mich auf einen Stuhl fallen vergrub den Kopf in den Händen. „Was ist nur los mit mir?“, wollt ich verzweifelt wissen. Antwort kam, von erwarteter Stelle. Hugo lies sich vor mir in die Knie sinken und legte seine Hände auf meine Knie: „Lills, das hört sich ganz so an als wärst du verliebt. Verliebt in einen Scamander. Hätte jemand je mit so etwas gerechnet, dann wäre wohl eher Lysander und Roxy in Betracht gezogen worden.“ Ein hysterisches Lachen entwich ihm und ich konnte nicht anders uns stimmte mit ein. Das war aber auch zu verrückt. Ich, Lily Potter, eine Gryffindor wie sie im Buche steht, sollte sich in eine Schlange verliebt haben. Und dann auch noch in Lorcan. Immerhin war er trotz allem der attraktivste und begehrteste Junge hier an der Schule (nach den beiden Schönlingen, die seine besten Freunde waren). „Oh Hugo wie konnte das nur passieren? Ich wollte doch nur einfach guten Sex und jetzt, sollte Lorcan das selbe empfinden, was ich mal nicht vermute, müssen wir das Land verlassen, damit Al ihn nicht in Stücke schlägt.“ „Na na wertes Cousinchen. Male mal nicht den Teufel an die Wand. Vielleicht solltest du mit ihm darüber reden. Wer weiß es könnte doch sein, das er dich überrascht. Und das mit Al... Da er euer erstes Date gekuppelt hat, kannst du sogar ihm die Schuld in die Schuhe schieben. Mach dir nicht so nen Kopf deswegen. Im Notfall würde ich euch auch verstecken. Dad würde wohl ausrasten, aber Mum bringt ihn dann schon zur Ruhe.“ Jetzt musste ich Hugo einfach umarmen. Stürmisch fiel ich ihm um den Hals: „Du bist einfach der allerbeste. Ich geh jetzt was essen und dann werd ich Lorcan ne Eule schicken.“ Ich war schon auf halben Weg zur Tür hinaus, da machte ich noch einmal kehrt, drückte meinem Cousin einen Kuss auf die Wange, hauchte ein: „Ich hab dich lieb“ und machte mich endgültig auf den Weg. Unterwegs sammelte ich noch Rose und Alice ein, die ebenfalls beide ein Date gehabt hatten. Rose begann sofort zu erzählen, was der wundervolle Ben Wood ihr alles erzählt hatte, was er für Zukunftspläne hatte und vieles mehr. Als ich irgendwann fragte, wie sie denn beide so viel hätten erzählen können wurde sie auf einmal ganz still und murmelte: „Eigentlich hat die meiste Zeit er geredet. Ich bin kaum zu Wort gekommen.“ Wie der Vater so der Sohn, dachte ich mir. Arme Padma, ob sie in seiner Gegenwart wohl jemals den Mund auf bekam, konnte wohl niemand wissen. Schnell hatte sich Rose ihrem Essen zugewandt und sagte die ganze Zeit kein Wort mehr. Mir war das nur Recht, so konnte ich mich schon bald verabschieden. Alice erzählte kurz von ihrem Tag mit Antonio Flint aus Rawneclaw, dann konnte ich mich schon ohne murren von Seiten Rose davon machen. Ich lief ohne Umwege zur Eulerei und kramte eine Feder und ein Stück Pergament aus meinen Umhangtaschen. Schnell schrieb ich Lorcan heute Abend, selbe Zeit selber Ort Dein Versprechen ist bindend bis dann dann schob ich es einer der Schuleulen in den Schnabel und ging los zum Raum der Wünsche um das Zimmer in die richtige Stimmung zu bringen und mir genau zu überlegen was beziehungsweise wie ich es sagen wollte. Fünf mal musste ich neu anfangen, bis mir endlich der richtige Gedanke kam, mit dem ich den richtige Raum für den heutigen Abend schaffen konnte. Ich öffnete die Tür und mir blieb die Spucke weg. Das war einfach perfekt. Im eigentlichen Sinne war es der selbe Raum wie sonst. Nur hatte sich etwas verändert. Es waren eher Kleinigkeiten. Am Kamin stand nun neben dem großen Sofa, das etwas größer war als beim letzten mal, auch ein Tischchen da. Auf ihm Befand sich eine Kanne Tee mit Tassen und ein paar Sandwiches dazu. An dem Bett, das heute etwas schmaler ausfiel war der Himmel verschwunden. Rosenblätter waren auf der Decke verstreut. Auf der rechten Seite des Bettes gab es eine zweite Tür, die ich neugierig öffnete. Es war ein Bad, es war riesig. In der Mitte war eine Wanne in den Boden eingelassen, an einer Seite befand sich eine Dusche mit einem Topfdeckel-großen Massageduschkopf. Eine Toilette war etwas abgegrenzt auch zu finden und direkt hinter der Tür stand eine Kommode, in der sich eine für jeden Anlass passende Garderobe befand. Dankbar sah ich an mir herunter. Eine Dusche bevor Lorcan kam, war genau das richtige, immerhin hatte ich noch immer die selben Sachen an, wie auf unserem Date, es würde zu viel verraten, wenn ich sie noch immer trüge wenn er später in den Raum geplatzt kam. Schnell legte ich meine Klamotten ab, schnappte mir ein Handtuch. Es kam mir vor als wäre es eine Ewigkeit her, seit heute Morgen, als ich das letzte mal unter einer solchen Brause gestanden habe. Nein, es war überhaupt noch nie vorgekommen, das ich unter solch einem entspannenden Wasserstrahl gestanden hatte. Das warme Wasser prasselte auf mich herunter und als ich nach dem Shampoo suchte erschien ein neuer Hahn. Ich drehte an diesem und urplötzlich rieselte Schaum und kein Wasser mehr auf mich herab. Es roch genau wie meines und im nu fühlte ich mich wohl und entspannt. In meinem Kopf formten sich die Worte, die hoffentlich die richtigen für heute Abend wären, fast von allein. Als ich aus der Dusche stieg fühlte ich mich gut und lebendig. Mit geschickten Fingern waren meine Haare schnell in das Handtuch gewickelt und ich begab mich zur Kommode, kramte darin herum bis ich ein türkises Langarmshirt mit V-Ausschnitt und eine gemütliche gerade geschnittene Jeans fand. Auch ein Set hübscher Spitzenunterwäsche in einem hellen Grünton fand sich in einer der Schubfächer. Irgendwie war es schon seltsam, das grün die Farbe war, die mir am besten stand. Ich kämmte durch meine Haare und legte ein leichtes MakeUp auf, dann machte ich es mir auf dem Sofa bequem und wartete. Lorcan war pünktlich, eher noch ein paar Minuten zu früh und ich winkte ihn direkt zu mir. Lässig lies er sich neben mir fallen und zog mich an seine Brust, vergrub seine Nase in meinem Haar, das noch etwas feucht war und sich, dadurch, das ich es am Feuer getrocknet hatte, in sanfte Locken drehte. „Du riechst gut“, war das erste was er sagte und ich kuschelte mich näher an ihn. Mit der Klarheit, die Hugo mir eingegeben hatte, fühlte sich diese Umarmung wahnsinnig gut an. Es war für mich alles unbekannt und neu. Bisher, wollte ich nicht auch noch von anderen als meiner Familie in den Arm genommen werden, aber das hier könnte ich ewig aushalten. Auch Lorcan rührte sich eine ganze Weile nicht, doch irgendwann durchbrach er die Stille: „Wie hat dir unser Date denn gefallen?“ Ich musste Schmunzeln, bewegte mich aber keinen Zentimeter als ich ihm antwortete: „Ich fand es sehr schön. So viel Spaß hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Und wie ist dein Fazit?“ „Kann ich nur zurückgeben. Es war mal was anderes als sich nur zum vögeln zu treffen. Ich hatte ja keine Ahnung, das es ausser mir noch einen Menschen auf der Welt gibt der >Adalbart's Rituale< gelesen hat. Im allgemeinen scheinen wir viel gemeinsam zu haben.“ Das war es was ich hören wollte. Er hatte sich genau so wohl gefühlt wie ich. Sanft strich er über meine Haare, während ich das Gespräch auf den Teil des Tages brachte, der mir etwas peinlich war: „Diese Sache am See, das tut mir leid. Ich wollte mich nicht von dir wegdrehen, aber ich glaub ich wäre sonst umgekippt. Irgendwie hast du mich in dem Moment berauscht. Ist das wirklich immer so, wenn wir miteinander ins Bett gehen?“ Ich hörte ihn Kichern, vergrub mein Gesicht noch tiefer an seinem Hemd, spürte das brummen in seiner Brust: „Nun ja ich würde nicht sagen immer, aber wenn wir Zeit haben und du dich richtig gehen lassen kannst, dann passiert dir das schon ganz gern mal, das ist dann meist der Moment wenn du dich auf das Bett sinken lässt. Aber mach dir keinen Kopf, du und dein Duft machen mich immer ebenso wirr im Kopf. Heute morgen war schlimm. Ich weiß du kannst es nicht leiden, wenn man zu spät kommt, aber als ich dich da in der Tür stehen sah, wie dein Haar in der Sonne geschimmert hat, du herzhaft in dein Frühstück gebissen hast, die Schuhe mal ausser Konkurrenz, war dein gesamtes Outfit der reine Wahnsinn Lills. Da musste ich erst mal runter kommen.“ Konnte es tatsächlich sein, das er auch etwas für mich empfand oder fand er mich einfach nur auf sexuelle weise attraktiv? „Ich würde das bei Gelegenheit gern wiederholen“, deutete ich meine Absicht an ohne ihn in etwas zu drängen. „Gern. Aber dann lass ich mir was einfallen, nicht das du wieder den ganzen Tag verplanst und ich da steh wie ein Idiot, weil ich dich nur auf ein Butterbier einlade, als der Tag schon fast rum ist. Allerdings nur unter einer Bedingung. Wir warten nicht bis zum nächsten Hogsmeade Wochenende. Versprochen?“ Diese letzte Frage war es die mich dazu brachte mich nun doch von ihm zu lösen, nur kurz versteht sich. Ich kletterte auf seinen Schoß, lächelte ihn an und dann senkte ich meine Lippen auf die seinen. Ich versuchte meine Gefühle in diesen Kuss zu legen, nicht nur die Leidenschaft, die ich sowieso für ihn empfand, nein ich wollte auch, das er spürte, das sich etwas verändert hatte. Und ich schaffte es. Seine Hände gruben sich fester in mein Haar und gingen nicht wie sonst auf Wanderschaft. Er zog mich fest an sich und der Kuss wurde fast unerträglich süß. Keuchend mussten wir uns lösen, holten schnappend Luft, doch unsere Gesichter trennten sich nicht vollständig. Heiß fühlte sich seine Stirn an meiner an und sein warmer Atem traf mein Dekolleté „Wann hast du es gemerkt Lills?“, seine Stimme noch immer atemlos und rau war auch eine Spur unsicher. Ich wusste genau wovon er sprach und war froh, das ich es nicht von mir aus ansprechen musste: „Seit mich Hugo heute mit der Nase rein getunkt hat. Davor war ich mir nicht sicher. Und du?“ „Seit Al's 15. Geburtstag. Du langst mit Rose und Roxy draußen in der Sonne. Seit ich dich damals im Bikini gesehen hab, hab ich mir gewünscht dich für mich haben zu können.“ Jetzt setzte ich mich einem Reiz folgend kerzengerade auf seinen Schoß und sah ihm in die Augen. Das konnte nicht sein Ernst sein. Das sind schon fast zweieinhalb Jahre. Doch in seinen Augen blitzte nicht der Schalk, den ich so gut kannte, wenn er mir einen Streich spielen wollte. Er wirkte eher ein wenig Traurig. Eine Hand löste ich wie von selbst aus seinen Haaren und fuhr ihm über das Gesicht. Mit zwei Fingern strich ich über seine hohen Wangenknochen, seine Nase, seine Augenbraue entlang, an seinem Ohr vorbei, über den etwas kantigen Unterkiefer, der ihn als einziges sichtbar von seinem Bruder unterschied, hin zu seinem Kinn. Mein Daumen strich über seine Unterlippe, die ich schon so oft geküsst hatte, die mich schon so oft an allen erdenklichen Orten meines Körpers berührt hatte. Meine Augen folgten jeder meiner Bewegungen. Über seine Oberlippe wanderte ich zurück zu seinem Kinn und lies die Finger weiter über seinen Hals wandern. Unter dem Kinn, kratzte sein Bart ganz leicht unter meinen Fingerkuppen an der Haut. Lorcan hatte genießend die Augen geschlossen. Wir liebten uns langsam und zärtlich im sitzen auf dem Sofa. Lorcans Finger brannten auf meiner Haut, als er sie einer Feder gleich über meinen Körper wandern lies. Ich keuchte laut seinen Namen, immer und immer wieder, im Nachhinein wusste ich nicht mehr wie oft ich gekommen war. Drei, vier, fünf mal? Ich könnte es nicht sagen, wenn mein Leben davon abhinge. Irgendwann nachdem wir gemeinsam in der großen Wanne entspannt und viel geredet hatten legten wir uns nackt wie wir waren unter die Decke, schliefen eng aneinander gekuschelt und mit einem Lächeln im Gesicht ein. So könnte es gerne jeden Abend für den Rest meines Lebens sein. Kapitel 2: Kapitel 1 (ohne Adult) --------------------------------- Wie konnte das nur passieren? Diese Dummheit würde mir ja noch ewig anlasten. Ich stand vor dem Spiegel und fuhr mir, wütend über mich selbst, durch meine langen roten Locken. Als einzige der Potter-Sippe hatte ich die verdammten roten Haare geerbt. Ich kann noch von Glück reden dass sie eher meiner Großmutter Lily ähneln, hätten sie die selbe Farbe wie die meiner Mutter müsste ich wohl eine Glatze tragen. Natürlich ist es unfair so zu denken. Aber meine Mutter kennt mein Problem nicht, kann es nicht verstehen. Sie hat ein Selbstvertrauen das schon immer unerschütterlich war. Deshalb hat sie es wohl auch geschafft meinen Vater für sich zu gewinnen. Und was mache ich? Es ist einfach zum verrückt werden. Lily Potter, das Nesthäkchen, die ewig brave hat eine Dummheit gemacht, für die sie ihre Brüder umbringen würden. Allein bei dem Gedanken an Al's Reaktion überkam mich Übelkeit. Ein Glück das ich James erst zu Weihnachten wieder unter die Augen treten muss. Seufzend schloss ich die letzten Knöpfe meiner Bluse. Zum vierten Mal, die ersten drei mal hab ich es nicht hinbekommen und sie falsch zugeknöpft. Fix griff ich nach meiner Schultasche und spurtete in die große Halle um noch etwas von dem Frühstück ab zu bekommen. In mir machte sich Hoffnung breit, ich war so spät dran, das bestimmt alle schon im Unterricht sein würden. Mit etwas Glück würde ich ihm also nicht begegnen. Ich trat durch das große Tor und mein Blick huschte sofort zum Slytherintisch, wo mein Bruder mit seinen Freunden immer saß. Sie waren alle schon weg. Erleichtert entkam mir die Luft, die ich unbemerkt angehalten hatte. Als ich jedoch gerade den ersten Löffel meines Müslis in den Mund schob kam er an. Er sah müde aus. Seine blonden Haare standen wirr in alle Richtungen. Er hatte also verschlafen. Ausgerechnet heute. Schnell schlang ich noch einige Löffel meines Frühstücks hinunter und im selben Moment in dem er sich setzte stand ich auf. Den Kopf hoch erhoben und ihn keines Blickes würdigend lief ich rasch zum Unterricht. Bis zum Mittagessen würde ich also meine Ruhe haben. Dann würde mir Al den Kopf abreißen. Er würde es bestimmt nicht für sich behalten. Das tat er nie. Albus erzählte immer wie er mit seinen Eroberungen prahlte und nun gehörte ich dazu. Das war zum verrückt werden. Ich ließ mich neben Hugo fallen, der mich besorgt musterte: „Ist alles klar bei dir? Es sieht dir gar nicht ähnlich, das du auf den letzten Drücker kommst Lills.“ Da war es schon wieder. Lily Perfekt Potter. Das geht mir so auf den Keks. „Hab eben mal verschlafen“, ich wusste das ich mürrisch klang. Aber heute war mir einfach nicht nach nett zumute. Entschuldigend hob Hugo sogleich die Arme und machte ein Gesicht, als würde er sich selbst die Schuld geben. Das kannte ich nur zu gut. Er gab sich immer an allem die Schuld, er war eben so. Mir entwich ein Seufzen: „Ich erzähls dir später, OK?“ Die ganze Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste machte ich mir nur über eines Gedanken. Wie sollte ich Hugo das nur erzählen? Wie würde er reagieren? Ich musste es irgendwie geschickt einleiten, ich konnte ja schlecht einfach mit der nackten Tatsache herausplatzen. Mal davon abgesehen, das mir diese Tatsache noch immer Übelkeit bescherte. Ich wusste noch immer nicht wie das passiert war. Der gestrige Abend war so schön gewesen. Dominique hatte ihren Geburtstag gefeiert. Ihre Partys waren Legendär und ich durfte erst zum zweiten mal dabei sein. Davor war ich einfach noch zu jung gewesen. James und Albus hatten mich immer mit allen mitteln davon abgehalten. Aber sein James nicht mehr auf Hogwarts war ging es einfacher. Al hatte mich allein nicht ganz so gut unter Kontrolle, was wohl an den verschiednenen Häusern lag. Ich war nach Gryffindor gekommen und Al war in Slytherin. Gut so. Ein nerviger Bruder in meinem Haus hatte mir voll und ganz gereicht. So konnte er mich nicht Tag und Nacht bewachen und es war ihm lieber ich gehe auf Partys auf denen er sich auch aufhielt, als wenn ich am Ende irgendwo lande und er mich nicht beobachten kann. Und dennoch hab ich es geschafft. Auf einer Party auf der fast meine ganze Familie anwesend war hab ich es geschafft mich abschleppen zu lassen. Und das von dem Menschen den ich als wirklich unmöglich erachtet hätte. Niemals hätte ich mir vorstellen können mit ihm zu schlafen. Als es zum Ende der Stunde läutete schrak ich hoch. Was hatten wir gemacht? Zum dritten mal an einem Tag fuhr ich mir durch die Haare. Ich tat das sonst nie, war eher der Typ sie mit Schwung nach hinten zu werfen und dann hochnäsig davon zu stolzieren. Hugo hielt mich am Arm fest und wir fielen hinter den anderen unserer Klasse zurück. „Nun erzähl schon. Was ist heut los mit dir?“ Wieder entkam meinen Lippen ein Seufzen aber diesmal wusste ich, das ein weiterer Versuch ihn zu vertrösten nichts bringen würde: „Ich hab eine riesen Dummheit gemacht Hugo. Das glaubst du nicht. So blöd waren du und Ted in eurer gesamten Schullaufzeit insgesamt nicht.“ Mein Cousin starrte mich erstaunt an. Das sollte schon was heißen. Ted Lupin, der engste Freund unserer Familie hatte das Erbe von Onkel Fred & Onkel George angenommen, als er nach Hogwarts kam und Hugo kam ihm nach ohne das eine Lücke entstanden wäre. „Das ist nicht dein Ernst? Das ist doch überhaupt nicht möglich.“ Ich zog eine Augenbraue nach oben und nickte beschwörend: „Glaub mir es ist möglich. Doch bevor ich es dir erzähle musst du mir eines Schwören. Du musst es bei deinem Leben schwören oder besser bei deiner Anonymität als Hogwarts erfolgreichster Streichspieler dieser Generation.“ Das ich ihn verpetzen wollte gab wohl den Ausschlag. Er merkte das es mir wirklich ernst war. Mein, trotz seiner fast 16 Jahre, noch etwas kindlich aussehender Verwandter blieb stehen legte eine Hand an die Brust, an die Stelle an der sich das Herz befand, hob die andere Hand in die Luft und sagte: „Bei meiner Anonymität, ich schwöre ich werde niemanden auch nur ein Wort von dem erzählen was nun zwischen uns gesprochen wird.“ Ich nickte, das reichte mir: „Also gut, aber sage nachher nicht ich hätte dich nicht gewarnt. Du weißt ich war gestern auf Domes Party? Da ging es ganz schön heiß her. Die Musik war klasse, alle haben getanzt und der Alkohol floss in strömen. Ich hab mich sehr zurückgehalten. Ich weiß ja wie Al immer aufpasst, wenn ich mich auch nur in die nähe einer Bar begebe. Wenn er wüsste was wir beide schon für Sauforgien veranstaltet haben“, bei diesem Gedanken musste ich tatsächlich lachen. Wenn mein Bruder wüsste, das ich ihn ohne Schwierigkeiten unter den Tisch trinken könnte, ihm würde ganz anders werden, „Na ja ich hab mir dann die Zeit mit Tanzen vertrieben. Immer mal wieder hat mich der ein oder andere Kerl angetanzt. Es war ganz nett. So lange bis Al verschwand war auch alles ganz gesittet. Als er mit seiner Flamme für den Abend verschwunden war, wurden die Tänze auch etwas heißer.“ Ich ließ Hugo ein wenig zeit die Informationen zu verdauen. Er wusste durchaus das ich kein Engel und schon lange keine Jungfrau mehr war, nur hielt ich mich grundsätzlich zurück wenn er dabei war, jedenfalls was die Flirterei anging. „Irgendwann hat mich dann einer von hinten angetanzt, wegen dem trüben Licht konnte ich ihn kaum erkennen aber wir haben uns gegenseitig ganz schön angeheizt. Bei ihm hab ich das nur zu deutlich gemerkt. Seine Beule war nicht zu verstecken.“ Ich grinste ihn breit an: „Irgendwann haben wir angefangen zu knutschen. Oh man ich sag dir der kann Küssen, richtig Feuer hat er, wenn ich nur gewusst hätte... Er hat mich um den Verstand geküsst und als wir uns an der Bar noch ne Flasche Feuerwhiskey holten hab ich auch gesehen, mit wem ich mich da gleich vergnügen würde. Aber ich war so wirr im Kopf. Vielleicht hat er mir auch was gegeben, ich weiß es nicht.“ Ich machte eine Pause und dachte darüber nach. Darauf war ich in diesem Moment erst gekommen. War es möglich, das mir dieser Slytherin was untergejubelt hat? „Und!? Jetz sag schon mit wem hast du letzte Nacht geschlafen?“, Hugo wurde tatsächlich ungeduldig, wer hätte das schon gedacht. „Ich habe nicht nur mit ihm geschlafen es war der beste Sex meines Lebens . . . und eigentlich wollte ich das niemals zugeben.“ Schon zum vierten mal an diesem Tag fuhr ich mir durch die Haare. Das musste ich mir ganz schnell wieder abgewöhnen. Hugo hob nur die Augenbraue und machte eine Auffordernde Bewegung. „Ähm ja, also. . . ich hab mit Lorcan geschlafen“, ich presste es schnell heraus und machte mich auf die Schimpftirade gespannt, die nun folgen würde. Nach zwei Minuten Stille wagte ich es wieder auf zu blicken. Hugo starrte mich noch immer an, der Mund stand ihm offen und die Augen hatte er weit aufgerissen. Seine Haut war fahl geworden. Und dann kam sie doch: „Bist du denn völlig durchgeknallt? Scamander!?! Das kann doch nicht dein Ernst sein! Albus wird dich umbringen und ihn gleich mit. Vermutlich erst ihn dann dich.“ Dann wurde er plötzlich still. Das war nie ein Gutes Zeichen. Ich sah förmlich wie es in seinem Hirn arbeitete. Er schmiedete einen Plan und so wie sich sein Gesicht veränderte würde mir bestimmt nicht gefallen, was gleich kam. Ich sollte recht behalten. „Dein Vorteil ist“, begann mein Cousin seinen teuflischen Plan vor mir auszubreiten, „du musst dir keine Sorgen machen, das Albus was erfährt. Ich schätze den Scamander nicht als Lebensmüde ein. Er wird es nicht verraten. Und daraus ergibt sich. Wenn es wirklich so gut war, was spricht dagegen es zu wiederholen? Denk nur mal an all die Vorteile die du davon hättest. Du könntest ihm Drohen es Al zu verraten wenn er es nicht tut, falls er sich nicht freiwillig dazu bereit erklärt. Ihm tut er zu 100 Prozent schlimmeres an als dir, wenn es raus kommen sollte. Und wenn du genug gelernt hast“, bei diesen Worten zwinkerte er mir zu, „kannst du ihn abschießen.“ Ich konnte ihn nur anstarren. Das war doch tatsächlich sein Ernst. In der nächsten Viertel Stunde auf dem Weg in die Kerker, schilderte er mir ausführlich, wie, wo und wann ich Lorcan am besten darauf ansprechen konnte und wo ich ihn danach am besten flachlegen sollte. Er kannte Al's Gewohnheiten wie kein zweiter. Immerhin nahm er sich vor ihm am meisten in acht, wenn er seine Streiche spielte. Nicht weil Hugo Angst vor ihm hätte, nein Al war beinahe genauso begnadet wie mein Lieblingscousin, aber eben nur fast. Es brachte meinen Bruder fast um den Verstand, das er nicht wusste, wer der ominöse Meister war. In Zaubertränke war heute eine Partnerarbeit dran und ich konnte von Glück sagen, das es so war. Der Scamander hatte sich mit Zabini einen Platz genau vor mir ausgesucht und hätte ich Hugo nicht dabei gehabt, wären mir wohl einige Missgeschicke passiert während ich überlegend auf Lorcans Hinterkopf starrte. Ich dachte über die letzte Nacht nach. Der Blonde war so unglaublich zärtlich gewesen und doch, in den richtigen Momenten hatte er fest zugepackt. Das war es das mir so gut gefallen hatte. Es war, als würde er mich ganz genau kennen. Ich hatte mich nie viel mit den Jungs unterhalten wenn sie Al in den Ferien besucht hatten, sondern hab mich eher mit Rose und Dome oder Roxy irgendwo hin verkrochen, oder bin mit ihnen ausgegangen. Er konnte mich also gar nicht so gut kennen. Es war mir etwas suspekt. Woher sollte er denn wissen wie es mir am besten gefällt. Der einzige mit dem ich darüber redete war Hugo und der würde es nie verraten. Das würde er nicht wagen. Wieder traf mich Hugos Ellenbogen in die Seite und hinderte mich daran, die falsche Zutat in den Kessel zu werfen. Ich sah ihn entschuldigend an, doch er grinste nur, schüttelte den Kopf und sein Blick wanderte zu Lorcan. Ich stöhnte auf und nahm mir die Kelle um siebzig mal gegen den Uhrzeigersinn im Kessel zu rühren, eine Arbeit, bei der ich in Ruhe über Hugos Vorschlag nachdenken konnte. „Hugo das kann einfach nicht dein Ernst sein!“, wir saßen beim Mittagessen, „ich kann ihn doch nicht einfach erpressen. Das gehört sich nicht!“ „Mit einem der besten Freunde deines Bruders zu schlafen auch nicht“, leise hatte Hugo geantwortet und das war auch gut so. In dem Moment als es mir die Sprache verschlug ließen sich Rose und Alice stöhnend neben mir fallen. „Oh man Professor Flint war heute wieder super streng. Wenn sie nicht mit dem Quidditchspieler verheiratet wäre, würde ich ihr mal ordentlich die Meinung geigen. Was ist denn mit euch los? Ihr seht aus als hättet ihr Streit. Hab ich schon erzählt, das Malfoy mich gestern auf der Party tatsächlich angegraben hat? Wie betrunken der wohl war? Und für wie betrunken er mich wohl gehalten haben muss. Als würde ich jemals mit ihm in die Kiste steigen. Nicht mal nach zehn Flaschen Feuerwhiskey!“, Rose redete und redete. Beschwerte sich noch weitere zehn mal über Scorpius Malfoy. Erzählte wie Silvester Zabini versuchte Marisa Parkinson abzuschleppen, mal wieder. Das Antonio Flint es jetzt auf die gute Alice abgesehen hatte. Dieser schien es nicht sehr viel auszumachen. Sie lief leicht rot an, als Rose das Thema in eine für-und-wieder Aufzählung ausarten lies. „Wann warst du gestern eigentlich weg?“, wollte sie nun von mir wissen, „irgendwann warst du verschwunden ohne dich zu verabschieden. Hast was nettes gefunden, das dir den Abend versüßt hat?“ Irgendwie fühlte ich mich ertappt. Verdrehte aber nur die Augen und schüttelte den Kopf. Daraufhin verlief das Essen größtenteils ruhig. Mein Blick wanderte zum Tisch der Slytherins und als ich sah, wie er mich anstarrte zuckte ich zusammen. Was sollte das? Eher unwillkürlich verengten sich meine Augen zu Schlitzen und ich schnaubte wütend, was Hugo dazu brachte sich zu verschlucken und erschrocken meinem Blick zu folgen. Rasch wandte er sich wieder zu mir um und grinste wissend. „Würde mich mal jemand einweihen? Was ist denn so witzig Hugo, das du dich sogar an deinem Essen verschluckst?“, Rose schaute verwirrt zwischen uns hin und her doch ich wandte meinen Blick nicht vom Tisch der Schlangen. Stadtdessen lies ich meinen Blick kurz zu Al und wieder zurück zu Lorcan wandern und malte unauffällig eine Linie mit einem Zeigefinger über meinen Hals. Seine Augen weiteten sich und sein Blick glitt zu Albus. Er wurde kreidebleich. Als er seine stechend blauen Augen wieder mir zu wandte war sein Blick flehend und er schüttelte fast unmerklich den Kopf. In dem Moment als mein Mund sich zu einem fiesen Grinsen verzog stieß Malfoy ihm in die Seite. Ich legte mein Besteck auf den Teller und stand auf: „Tut mir leid Rose aber irgendwie ist mir gerade der Appetit vergangen. Wie sehen uns heute Abend im Turm.“ Eilig verließ ich die große Halle und nahm aus den Augenwinkeln wahr, das der Scamander mir folgte. Vor der Treppe schlug ich einen Haken und ging an ihr vorbei in Richtung Kerker. Nach kurzer Zeit holte mich der Blonde mit raschen Schritten ein. „Lily du darfst ihm nichts erzählen. Al bringt uns beide um, das weißt du ganz genau“, bei seinen Worten hatte er mich an meinem Arm gepackt und in eine kleine Nische gezogen. Wir waren uns nah, verdammt nah. Es passte gerade noch so eine Hand zwischen uns. „Bist du dir da so sicher? Immerhin bin ich seine einzige Schwester und ich muss ihm nur erzählen, du hättest mir was in mein Butterbier getan und mich verführt. Du hättest keine Chance Scamander“, meine Stimme triefte vor Spott und das obwohl mir gar nicht danach war. Ich musste ihm schnell mein Angebot unterbreiten, sonst hätte ich verloren. Außerdem wollte ich ihn wieder. Ich wollte ihn unbedingt, am besten hier auf der Stelle. Mühsam beherrschte ich meine Stimme und sprach schnell weiter: „Allerdings könnte ich davon absehen. Unter einer Bedingung.“ Ein Kichern konnte ich mir nicht verkneifen, als Lorcan die Gesichtszüge entgleisten. Er rechnete wahrscheinlich mit dem allerschlimmsten, doch er nickte ergeben. „Na, ich will dich nicht bloßstellen Lorcan. Ich fand es gestern gar nicht mal so übel. Das muss ich zugeben und solltest du dich bereiterklären, natürlich unter strengster Verschwiegenheit, mir hin und wieder für die ein oder andere amüsante Stunde zur Verfügung zu stehen, werde ich Albus kein Sterbenswort verraten.“ Ungläubigkeit stand in seinen blauen Augen. Geschlagene fünf Minuten starrte er mich einfach an. Er hätte wohl noch länger so dagestanden aber ich machte Anstalten mich an ihm vorbei in den Flur zu drängen. Ich würde ihm nicht mehr Zeit zugestehen. Es würde schon noch jemand auftauchen, der mich ähnlich auf Touren brachte wie dieser Schnösel. Da bewegte er sich endlich, griff wieder nach meinem Arm: „Wann und wo du willst? Und was ist mit mir? Wenn ich will und du nicht zur Verfügung stehst?“ Ein Schnauben entfuhr mir: „Als hättest du nicht genug Betthäschen, die Springen sobald du >hopp< sagst. Ich bin keine davon. Aber keine Sorge du wirst schon auf deine Kosten kommen.“ Mit diesen Worten drängte ich ihn weiter in den Schatten und presste mein Lippen auf seine. Diese Geste kam Überraschend für ihn, das merkte ich, doch sein Körper reagierte, wo sein Gehirn versagte. Schnell stand sein bestes Stück aufrecht, drückte gegen meinen Bauch und sein Kuss wurde fordernd. Es dauerte nicht lange und ich fand den Höhepunkt. Es war wieder genau die richtige Mischung aus hart und zärtlich die meinen Unterleib ebenso wie letzte Nacht dazu brachte unkontrolliert zu beben ich krallte mich mit meinen Händen in seine Schultern, fügte ihm bestimmt auch einige Striemen zu und stöhnte: „Scamander...“ Das war wohl die Bestätigung die er brauchte und er kam auch während er meinen Namen stöhnte. Es war anders als das erste Mal. Schnell und gut. Ich richtete meine Klamotten, knöpfte meine Bluse wieder zu, was mit zum Glück beim ersten mal direkt gelang, strich mir durch die Haare, das muss ich endlich wieder lassen, nickte Lorcan einmal zu, strich ihm im vorbeigehen neckisch über die Brust und murmelte: „Wir sehen uns.“ Dann eilte ich zum Unterricht um nicht zu spät zu kommen. Im Klassenzimmer angekommen, war der Platz neben Hugo schon besetzt. Ich grinste ihm zu und zeigte mit dem Daumen nach oben, was ihn einmal mehr am heutigen Tage dazu brachte sich zu verschlucken. Ich verkniff mir ein Kichern und setzte mich neben Sandra Wood. Bester Laune schrieb ich mit, was Professor Bins uns diktierte und fing mir einige seltsame Blicke von meinen Klassenkameraden ein. Es war mir herzlich egal. Ich konnte ab heute, wann immer ich wollte den allerbesten Sex haben. Jedenfalls sollte sich Lorcan an die Abmachung halten. Vielleicht würde es ein paar Tage dauern, aber er würde das schon geregelt bekommen. Lorcan POV Ich konnte es einfach nicht glauben. Da trieb sie es mit mir, so heiß wie ich es schon sehr lang nicht mehr hatte und dann lässt sie mich einfach stehen. Als wäre ich nichts weiter als ein Fremder, den sie eben mal so abgeschleppt hatte. Dabei kannte sie mich bereits seit sieben Jahren. Der Abend gestern, gehört mit zu den schönsten meines Lebens. Nie hätte ich gedacht, das sie die süße Lily Potter auf mich einlassen würde. Sie ist immerhin das perfekte Musterkind. Jedenfalls dachte ich das. Doch wie es scheint steht sie ihren Brüdern nichts nach. James hatte schon mit 14 allen Mädchen der Schule egal ob älter, gleichalt oder jünger den Kopf verdreht. Das war schon fast unheimlich und Konkurrenz bekam er erst, als Al und Scorp in das richtige Alter kamen. Da war für jede was dabei. Der braunhaarige Schönling, der schwarzhaarige Draufgänger, und der blonde Unnahbare. Einige Mädchen setzten es sich zum Ziel alle drei zu haben, einfach um damit angeben zu können, andere wollten nur einen davon und diesen dann an sich binden. Da blieb für uns andere nicht mehr all zu viel übrig. Vielleicht lag es auch daran, das ich von Anfang an die Verwandtschaft der Potters im Auge gehabt hatte. Rose war für jeden Tabu, der sich nicht mit Scorpius anlegen wollte. Er würde es nie zugeben, aber er liebt sie. Aber Lily war das absolute Tabu und gerade deshalb hatte sie immer schon diese Anziehung auf mich gehabt, seit sie anfing, sich in eine Frau zu verwandeln. Auch als kleines Mädchen war sie immer hübsch gewesen, aber zu dieser Zeit war es noch lustiger sie in Matschpfützen zu schubsen oder anderes in dieser Art. Wenn Al raus findet was ich mit seiner kleinen Schwester angestellt habe und wohl auch weiterhin mit ihr anstellen werde, er würde mich köpfen und vierteilen. Wie dreist sie mir dieses Angebot gemacht hatte. Ich war eigentlich noch lange nicht fertig das für und wieder abzuwägen, doch als sie sich vorhin aus dem Staub machen wollte musste ich sie einfach aufhalten. Al war doch tatsächlich immer der Meinung sie sei noch Jungfrau, bis gestern war ich der selben Ansicht, doch so wie sie sich auf mir bewegt hatte, konnte das nicht das erste mal gewesen sein. Allein bei dem Gedanken daran wird es wieder eng in meiner Hose. Die Jungs schauen mich seltsam an, als ich etwas zu spät im Unterricht erschien, doch ich zucke nur mit den Schultern und grinse anzüglich. Sie wissen was ich gemacht habe nur nicht mit wem und das werde ich auch für mich behalten. Genauso wie ich der süßen Lily niemals verraten werde, was ich wirklich für sie empfinde. Sie würde unsere Abmachung sofort auflösen und mich an Al verpetzen. Es ist wohl das einzige was ich mir von ihr erhoffen kann. Etwas frustriert lies ich mich neben Zabini fallen und lauschte dem Unterricht nur mit halben Herzen. Lily POV Die Tage, Wochen, Monate vergingen und meine Abmachung mit Lorcan lohnte sich wirklich. Er war für mich jederzeit zur Stelle. Meist war es ein Quickie nach dem Frühstück oder Mittagessen. Hin und wieder holte er mich auch unauffällig aus der Bibliothek. Wenn wir spät abends durch die Korridore schlenderten legte er mir einen Arm um die Schultern oder hakte seinen Arm bei mir unter. Das fand ich süß von ihm. Es waren viele kleine Gesten, die er mir immer wieder entgegen brachte. Ein kleines unauffälliges Lächeln, wenn wir uns zufällig auf dem Flur begegneten. Das sanfte streicheln über meine Wange wenn wir uns verabschiedeten. Eine Strähne die er mir in meinen Zopf zurück steckte. Ich war mir einfach nicht sicher, ob er es mit Absicht machte, oder ob es unwillkürlich geschah. Er war nett und es schien mir, als wüsste er immer was und wie ich es gerade wollte. Manchmal ist er so zärtlich, das es mich fast erschreckt und dann wieder so wild wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Immer öfter hielt er mich danach einfach fest. Damit ich nicht umfalle, sagt er dann, wenn mein Orgasmus besonders heftig war, und grinst mich süffisant an. Hugo machte mir das Leben nicht gerade leichter. Jedes Mal wenn ich zu spät zum Unterricht kam, machte er sich über mich lustig. Und legten Lorcan und ich unser Schäferstündchen vor das Mittagessen und ich kam dann mit etwas zerzausten Haaren am Tisch an schüttete er sich fast aus vor Lachen. Einmal meinte er als wir auf dem Weg in den Unterricht waren: „Du hast echt Glück, das du mit Lorcan schläfst, stell dir vor es wäre Lysander, der mit seiner geschniegelten Frisur, könnte sich danach nicht mehr unter die Leute wagen.“ Darüber musste sogar ich schmunzeln. Immer krallte ich mich in Lorcans Haare und wenn man es so sah wie Hugo konnte ich mich tatsächlich glücklich schätzen, das er keinen Wert auf eine ordentliche Frisur legte und seine Haare immer trug, als wäre er gerade aufgestanden. Mir gefiel es so unordentlich, es gab ihm einen verwegenen Ausdruck, der wie ich in der Zeit mit ihm feststellen musste, oft nur offiziell und aufgesetzt war. Er war gar nicht so ein Draufgänger. Er hatte immer versucht mit Al und Scorp mit zu halten, die beiden waren immerhin schon seit dem Kindergarten Freunde. Er war ein begnadeter Zauberer aber eigentlich legte er gar nicht so viel Wert auf seine Frauengeschichten, wie ich, und wohl jeder andere in der Schule, gedacht hatte. Regelmäßig erstattete ich Hugo Bericht und dabei wurde er jedes mal stiller. Als er eines Abends gar nichts mehr sagte platzte mir der Kragen: „Wo ist dein Problem? Seit zwei Wochen bist du nun schon so still! Bin ich dir irgendwie auf die Füße getreten?“ Er schüttelte nur den Kopf und seufzte bevor er mit seinem Es-ist-alles-meine-Schuld Blick antwortete: „Nein Lills aber ich glaube ich werde dir auf die Füße treten, wenn ich dir sage was ich denke.“ Dazu verdrehte ich nur genervt die Augen, was ihn erneut dazu brachte zu seufzen: „Weißt du ich mach mir ein bisschen Sorgen um dich kleine Lills. Der Scamander wächst dir ganz schön ans Herz. Sogar Rose ist aufgefallen dass du dich irgendwie verändert hast. Ich mach mir nur Sorgen das du dich vielleicht in ihn verliebst und dann hätten wir den Salat.“ „Also erstens kleiner Hugo bin ich zwei Monate älter als du. Und ich verliebe mich schon nicht in Lorcan, vorher friert wohl die Hölle zu. Das mit Rose werde ich schon klären. Mach dir keinen Kopf“, ich wuschelte ihm durch die Haare. Aber seine Worte gaben mir irgendwie doch zu denken. Hatte ich mich verändert, seit ich mit Lorcan schlief? Ich unterhielt mich mittlerweile danach immer noch ganz gern mit ihm, aber es war nur Bettgeflüster nichts weiter. Wer gerade mit wem und wie viele Al die letzten Tage abgeschleppt hatte, was Scorp gesagt hatte als Rose Ben Wood zugesagt hatte, mit ihm am Wochenende nach Hogsmeade zu gehen. Eigentlich war er eine ganz gute Tratsch Quelle. Hatte ich mich in ihn verliebt? Meine Hand fuhr mittlerweile fast selbstständig durch meine Haare. Ich hatte es aufgegeben zu versuchen sie daran zu hindern. Ich beschloss es ganz einfach fest zu stellen. Oder wenigstens eine These aufzustellen und mit gleichzeitig Rose vom Hals zu schaffen. Bis zum Wochenende waren noch drei Tage, es hieß also handeln. Vor der Mittagspause fing ich Al an der Tür zur großen Halle ab. „Al, kann ich mal kurz mit dir reden?“ Er wandte sich ohne großes Federlesen von seinen Freunden ab. Er war immer da für seine kleine Schwester. Wenn das auch die meiste Zeit sehr nervig war, heute kam es mir doch sehr zu gute. „Was ist denn Lills?“, der fürsorgliche Ton machte mich ganz irre. „Na ja weißt du, ich bin ein wenig genervt. Es haben mich im Lauf der letzten Woche bestimmt zehn Jungs gefragt ob ich nicht mit ihnen ausgehen würde. Das waren alles die totalen Nieten. Jetzt wollte ich fragen ob du mir nicht einen von deinen Freunden leihen würdest. Der mich in aller Öffentlichkeit fragt. Dann wäre ich die lästigen Typen los.“ Ich blinzelte leicht und legte meinen Ich-bin-unschuldig-rette-mich-Blick auf unter dem meine beiden Brüder und mein Vater immer regelrecht dahin schmolzen. „Hmm“, er tippte sich ans Kinn, „Zabini is glaub ich noch frei. Der würde bestimmt mit dir gehen.“ Ich sah ihn entsetzt an: „Nein auf keinen Fall, ich sitze im Moment neben Parkinson, die würde mir den Kopf einschlagen. Nur weil er sie noch nicht gefragt hab. Tu mir das nicht an Al bitte.“ Mein Bruder schaute etwas pikiert und meinte nach einer kurzen Denkerpause: „Dann geh eben mit Lysander. Der hat nie was anders zu tun als zu lernen, es würde ihm gut tun mal raus zu kommen.“ Jetzt war ich doch tatsächlich angeekelt, bei dem Gedanken schüttelte es mich regelrecht: „Mit dem schmierigen Typ!? Bist du wahnsinnig? Da bleib ich lieber den ganzen Tag im Turm!“ Das schien meinen Bruder nun wirklich zu schockieren. „Und was ist mit Lorcan? Ist dir der gut genug?“ Ich tat als müsste ich überlegen und abwägen und antwortete ihm schließlich. „Bei ihm überkommt mich wenigstens nicht gleich der Würgereiz. Und bevor du noch den armen Scorp zwingst...“, lies ich den Satz unvollendet, drückte ihn Kurz und verschwand zum Essen. Ich wusste ich hatte ins schwarze getroffen. Es war eine schwere Geburt aber nachdem ich Malfoy >Scorp< genannt hatte, konnte Al gar nicht anders als ihm zu verbieten je mit mir auszugehen. Ich war schon gespannt, wie mich der liebe Lorcan fragen wollte und das in aller Öffentlichkeit. Ich beobachtete, wie Al leise flüsternd mit dem Blonden sprach und Scorp immer wieder einen bösen Blick zuwarf. Ein Grinsen zierte meine Lippen, als die blauen Augen meines Sexpartners oder sollte ich sagen meines Sex-Gottes sich auf mich richteten. Er zwinkerte mir zu und wandte sich wieder an Al. Lorcan POV Im ersten Moment durchfuhr mich nackte Panik, als Lily vor dem Essen Albus zur Seite nahm. Sie hatte mich für heute auf Abends vertröstete. Es hatte mich erst nicht gestört, abends waren wir immer im Raum der Wünsche und das war einfach der gemütlichste und beste Ort um Lily zuteil werden zu lassen was sie verdiente und wir hatten die meiste Zeit. Doch als Al nach seinem Gespräch direkt auf mich zu kam und nicht gerade freundlich drein blickte, machte ich mir doch etwas Sorgen. Sollte sie ihm etwa was erzählt haben? Mein Herz begann unangenehm zu klopfen. Doch sein finsterer Blick richtete sich auf Scorpius. Al wandte sich mir zu und erzählte leise Flüsternd von Lilys Bedrängnis. Es war gelogen, das wusste ich. Sie hatte mir gesagt, die zwei Typen die sie gefragt hatten, hätte sie schon vor einem knappen Monat abblitzen lassen. Aber es sollte mir recht sein und als Al mich fragte, ob ich denn noch frei sei und seine Schwester nicht offiziell einladen wollte, kam es mir vor als erfülle sich ein lang gehegter Traum. Lily war einfach klasse. Sie hatte ihren Bruder voll unter Kontrolle. Kurz zwinkerte ich zu ihr hinüber und wand mich wieder an Al um mit ihm zu planen, wo und wann ich sie am besten fragen sollte und versuchte dabei, meine Begeisterung im Zaum zu halten. Al kam eine Idee, die ich zwar etwas übertrieben fand, aber ich widersprach nicht. Lily POV Am nächsten Morgen lauerten mir immer wieder Erst- und Zweitklässler auf, die mir eine gelbe Lilie schenkten, mir aber nicht sagten um was es sich handle. Ich kam dennoch dahinter. Nur Al & James wussten, das Lilien meine Lieblingsblumen waren aber nur Lorcan wusste, das gelb meine aktuelle Lieblingsfarbe war, es war mir letztens mal raus gerutscht, wir hatten uns über irgendetwas unterhalten. Hugo fragte immer nur zum Schulabschluss, weil ich dann einen Strauß Blumen von ihm in der passenden Farbe bekam. Sie hatten es also gemeinsam ausgeheckt und dennoch, das sich der Scamander gemerkt hatte, welche Farbe ich am liebsten mochte, und das obwohl ich es nur nebenbei fallen gelassen hatte, machte mir Hoffnung für unser Date, vielleicht konnte man sich mit ihm ja auch richtig unterhalten. Die anderen Mädels fragten mich die ganze Zeit von wem die Blumen kämen. Ich gab mich ahnungslos und zuckte jedes mal nur mit den Schultern. Zum Abendessen hatte ich schon fast einen ganzen Strauß zusammen. Ich Trug ihn mit mir herum und die Blumen hielten sich, offensichtlich waren sie mit einem Zauber belegt um sie am welken zu hindern. Kaum hatte ich mich an den Tisch gesetzt kam auch schon ein, vermutlich von Al gestriegelter, Lorcan auf mich zu. Ich grinste ihn an als ich die noch fehlenden Blumen in seinen Armen sah. Alle Blickten ihn an, als sei er nicht mehr ganz dicht. Bei mir angekommen verbeugte er sich tief, reichte mir die restlichen Blumen und dann kam die Frage: „Lily Potter, die du schöner bist als all diese Blumen zusammen würdest du mir die Ehre erweisen und am Wochenende mit mir nach Hogsmeade gehen?“ Ich sprang auf, nahm die Blumen entgegen, grinste und nickte dabei. Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange in den ich flüsterte: „um 10 Raum der Wünsche dann bedanke ich mich richtig für die Blumen. Sie sind wunderschön.“ In den blauen Augen meines Gegenübers blitzte es auf, gab nun seinerseits mir einen Kuss auf die Wange: „Gern geschehen. Bis später“, hörte ich ihn murmeln, dann verschwand er. Ich stand da, schaute ihm hinter her und roch gedankenverloren an den Blumen bis Rose mich in die Seite stieß: „Na da bist du aber an einen gekommen was? Du schaust ihm grade nach als wärst du hoffnungslos in ihn verliebt.“ Energisch schüttelte ich den Kopf: „Es ist nur so, das ich noch nie Blumen geschenkt bekommen habe. Naja außer von Hugo, oder James oder Al aber das zählt ja irgendwie nicht so richtig. Und sie riechen so gut.“ Ich hielt ihr die Blumen unter die Nase die wirklich ganz köstlich rochen. Um kurz vor zehn stand ich am Raum der Wünsche und dachte angestrengt daran, was ich für den heutigen Abend geplant hatte. Als der Blonde endlich um die Ecke kam überzog mein Gesicht plötzlich ein Lächeln. Seit wann freute ich mich so ihn zu sehen? Langsam wurde es tatsächlich merkwürdig. Galant hielt er mir die Tür auf und als sie sich hinter uns schloss, entzündete sich der Kamin und einige Kerzen und erhellten den Raum. Am Feuer stand ein großes Rotes Sofa, in der hinteren Ecke ein großes Himmelbett, denen in unseren Schlafsälen nicht ganz unähnlich. Auf einem Nachtkästchen stand ein Tablett mit Obst, Schokosauce & Sprühsahne, auf dem anderen einige seidene Schals. Lorcan sah sich alles genau an und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Du hast aber was vor heute hmm?“ Ich grinse ihn frech an: „Ich sagte doch, ich will mich für die Blumen bedanken.“ Dann schob ich ihn zum Bett und zog ihn währenddessen schon komplett aus. Immer wenn er nackt ist, muss ich ihn bewundern. Seine Muskeln sind einfach genau richtig definiert. Sein Hintern hat genau die perfekte Form. Seine Haare heben sich von seiner nahtlos braungebrannten Haut ab. Leicht stieß ich ihn nach hinten auf die Matratze und stieg über ihn um mich zu den Tüchern zu strecken. Dabei lies ich ihn sehen, das ich keine Unterwäsche anhatte. Lorcan streckt die Finger und versuchte die Knöpfe meiner Bluse zu öffnen. Seine Hände binde ich oben an den Bettpfosten fest. Dann griff ich nach dem Obst, tunkte es in Schokolade und füttere ihn, nicht ohne >aus versehen< etwas auf seine Brust tropfen zu lassen. Schlecke es rasch mit der Zunge wieder weg. Lorcan genießt immer jede meiner Berührungen. So gut war der Sex noch nie. „Lorcan“ hallt es durch den ganzen Raum. Vollkommen zufrieden sackte ich neben ihm zusammen und löse seine Fesseln. Der Blonde zieht mich in seine Arme und seufzt zufrieden. Nach einer ganzen weile meint er: „Weißt du, das du mich heute zum ersten mal beim Vornamen genannt hast?“ Erstaunt schaue ich ihn an. Das war mir nicht aufgefallen: „Echt?“ Er nickte: „Man könnte glatt denken du magst mich ein bisschen.“ Seine Augen blitzten und ich sah ihn skeptisch an: „Man könnte glatt denken, es würde dir gefallen wenn es so wäre.“ Schnell schälte ich mich aus seiner Umarmung und zog meine Kleidung wieder an. „Wir sehen uns Samstag um acht am Eingangstor!“, rief ich ihm noch zu, bevor ich mich rasch aus dem Raum verzog. Er saß immer noch im Bett und sah mir sprachlos hinterher. Im Gemeinschaftsraum angekommen, setzte ich mich nicht zu den anderen sondern zog mich in eine Stille Ecke zurück, zückte meine Feder und versuchte mich an meinem Verwandlungsaufsatz. Doch meine Gedanken drifteten unweigerlich immer wieder ab zu einem gewissen Blonden Mann, der nackt in einem viel zu großen Bett gesessen hatte. Seine Worte gingen mir nicht aus dem Kopf. Mochte ich ihn? War ich vielleicht sogar in ihn verliebt? Ich hasste ihn keineswegs, aber das hatte ich auch noch nie getan, jedenfalls nicht so richtig. Als wir Kinder waren, hatten die Jungs die Mädchen geärgert und umgekehrt. Heute duellierten wir uns je nach Hauszugehörigkeit auf den Gängen, jedenfalls wenn es sich nicht vermeiden lies. Aber mochten wir uns, nur weil wir in den Ferien des öfteren zusammen hingen. Wenn ich ehrlich war, genoss ich seine Gesellschaft. Sowohl den Sex als auch die Zeit die wir danach miteinander verbrachten. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht sicher. Der nächste Tag waren schrecklich, aber anscheinend hatte ich diese Abreibung bitter nötig. Lorcan hatte mich beim Wort genommen und erschien am nächsten Tag nicht in dem leeren Klassenzimmer, in dem wir uns sonst Freitags immer trafen. Es gefiel mir nicht und als ich versuchte ihn unauffällig nach dem Mittagessen abzufangen ignorierte er mich voll und ganz. Das machte mich nun sauer. Meinen Frust lies ich abends an Hugo aus: „Was bildet er sich eigentlich ein, mich einfach zu versetzten? Er weiß doch ganz genau, nur ein Wort von mir und er liegt die Zeit bis Weihnachten im Krankenflügel.“ Während ich schimpfte fuchtelte ich wild mit den Armen. Einmal erwischte ich meine Cousin fast im Gesicht, da wurde es ihm wohl zu viel. Schnaubend sprang er auf griff nach meinen Armen, hielt sie mit einer Hand an meinen Gelenken zusammen und legte die andere auf meinen Mund. Ich hatte nie bemerkt wie stark er war. Schnaubend schloss ich meinen Mund aus dem eh nur noch undeutliches Gemurre kam. Er hielt mich so lange fest, bis ich mich beruhigt hatte, währenddessen sagte er keinen Ton, sah mir nur wortlos in die Augen. Ich wusste auch so was er sagen wollte. Der Scamander hatte Recht behalten. Ich mochte ihn und nun hatte ich ein Problem, mit dem ich mich nicht auseinander setzen konnte oder besser wollte. Am nächsten Morgen erwachte ich frühzeitig und fühlte mich unausgeschlafen. Müde schleppte ich mich ins Bad und machte mich fertig. Ich würde mich bei Lorcan entschuldigend müssen. Also MakeUp und Outfit dementsprechend aussuchen. Es war gar nicht so einfach etwas zu finden, in dem ich mir am heutigen Tag nicht nur gefiel. Ich wollte atemberaubend aussehen ohne dass es zu gewollt wirkte. Als ich endlich fertig war schlug es gerade halb acht. Ich musste mich beeilen, wenn ich noch etwas essen wollte. Ein letzter Blick in den Spiegel sagte mir, das sich die Mühe gelohnt hatte. Ich hatte einen weichen, eng anliegenden, grünen Rollkragenpullover an, dazu meine Lieblingsjeans, eine enge schwarze Röhre die in meinen schwarzen Stiefeln mit dem heute magisch grün eingefärbten Fellrand und dem sieben Zentimeterabsatz. Dazu zog ich meinen schwarzen Ledermantel mit den großen Holzknöpfen und dem Fellbesatz, den ich von meinem Vater zum letzten Weihnachten bekommen hatte. In der großen Halle schnappte ich mir zwei Brötchen und belegte sie mit Käse und einem Blatt Salat, wickelte sie in eine Serviette und machte mich auf den Weg zum Eingangstor. Dort angekommen biss ich während des Wartens genüsslich in das erste hinein. Zehn Minuten vergingen, Lorcan war spät dran, meine beiden Brötchen hatte ich in Rekordzeit verspeist, gerade klopfte ich mir die letzten Krümel von meinem Mantel und überlegte ob ich nicht allein ins Dorf gehen sollte, da räusperte sich jemand hinter mir. Ich fuhr herum. Da stand er und sah mich undurchschaubar an. „Gut siehst du aus“, er gab mir einen Kuss auf die Wange und bot mir seinen Arm an, an dem ich mich nur zu gern einhakte. Sein Anblick hatte mich völlig aus der Bahn geworfen. Er hatte eine schlichte schwarze Jeans an dazu ein weißes Hemd und eine dunkle Winterjacke darüber. An sich nichts aufwendiges, doch mit meiner Erkenntnis vom gestrigen Abend wirkte sein Aufzug auf mich sehr verstörend und atemberaubend. Das was ich eigentlich erreichen wollte und anscheinend voll und ganz verfehlt hatte. „Du siehst auch ganz nett aus“, kam es von mir ungewollt ein wenig schüchtern, was mich fast ins stolpern brachte, so sehr überraschte mich meine Stimme. Schweigend gingen wir eine Weile neben einander her, bis ich es nicht mehr aushielt: „Es tut mir leid Lorcan, dass ich am Donnerstag so abrupt abgehauen bin. Irgendwie wurde mir das alles auf einmal zu viel, ich weiß auch nicht warum.“ Zum ersten mal sah ich ihm wirklich bewusst in die Augen, sie wurden sanft als das neckische Grinsen in sie und auf seine Lippen zurückkehrte. „Ist schon gut Lily, mach dir mal keinen Kopf. Lass uns lieber an unser Date denken. Hast du was bestimmtes vor oder muss ich mir was einfallen lassen um dich den ganzen Tag zu unterhalten?“ Er legte mir nun seinen Arm um die Schultern und zog mich etwas an sich. Es fühlte sich gut an, verboten gut sogar und mir schoss die Röte ins Gesicht. Schnell blickte ich auf den Weg und tat als müsse ich überlegen: „Ich wollte gern in den Quidditchladen und zu Zonko's wenn das für dich in Ordnung ist.“ Mein Date neben mir nickte zustimmend und wir machten uns auf den Weg. Der Tag war einfach herrlich. Nachdem der Knoten geplatzt war unterhielten wir uns über Gott und die Welt. Erstaunt stellte ich fest, das wir viel gemeinsam hatte. Die liebevolle Abneigung gegen unsere Brüder. Die heimliche Faszination für Bücher über die dunklen Künste ohne den Drang diese Zauber jemals aus zu probieren. Die ehrliche Abneigung gegen Kräuterkunde. Die Vorliebe für alles was bei Zonko's Krach machte und im Honigtopf sauer schmeckte. So ein absoluter Quidditch Narr wie ich einer bin, war er nicht, allerdings war das auch sehr schwer, aber er kannte sich aus und hatte mit den Jungs schon des öfteren gespielt wenn die Mannschaften im Sommer nicht gleich groß waren. Zum Abschluss des Tages lud er mich auf ein Butterbier in die drei Besen ein und wir lachten viel. Nie hätte ich gedacht, das er auch noch andere Qualitäten hätte als die, das er der Wahnsinn im Bett war. Auf dem Weg zurück zum Schloss gab ich das auch zu, was ihn stolpernd zum stehen brachte: „Du findest also ich bin >der Wahnsinn< im Bett? Ich erinnere mich noch gut an deine Worte, als wir unsere Abmachung trafen wie war das mit ich bin gar nicht so übel?“, er musste lachen und ich verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, „Kein Grund beleidigt zu sein Lily, ich gebe ehrlich zu, das es für mich nie schöner war als mit dir, besonders das mit den verbundenen Augen am Donnerstag hat mir gefallen. Da werde ich mich bei Gelegenheit revanchieren.“ er kniff mir in den Hintern und ich machte einen Sprung nach vorne und musste lachen: „Na das werden wir sehen, dafür musst du mich erst mal kriegen!“ Und mit fliegenden Schritten rannte ich davon, hörte ihn hinter mir lachen und seine Füße im Kies des Weges schneller werden. Aber sie kamen nur langsam näher. Als wir auf Höhe des schwarzen Sees ankamen ging mir die Puste aus, ich wurde langsamer, doch wollte ich ihm einen Sieg noch nicht ganz einräumen. Lorcan hatte sofort gemerkt das meine Schritte nicht mehr so leicht waren und als wäre er gerade erst los gelaufen, legte er noch einen Zahn zu und hatte mich kurz darauf doch eingeholt. Im vollen Lauf legte er einen Arm um meine Taille und riss mich mit. Erschrocken schrie ich auf, doch er lachte wieder. Da ich mich eh nicht wehren konnte, lauschte ich dem Klang seines Lachens. Es war ein seidig weicher und ausgelassener Ton der mir das Herz noch höher schlagen ließ als es durch die Anstrengung eh schon schlug. Als wir endlich einige Meter weiter zum stehen kamen stellte er mich wieder auf die Füße lies mich jedoch nicht los. „Heißt das jetzt ich darf mich revangieren?“, seine Stimme war atemlos ob des Laufs oder der Vorfreude wusste ich nicht zu sagen. Ich sah ihn gespielt erschrocken an: „Wie jetzt? Hier sofort und auf der stelle!? Du bist doch irre!“ Und er tat das unerwartete und stieg in mein Spiel mit ein. Sein Griff um meine Mitte verstärkte sich und er zog mich an sich, meine Hüfte berührte seine und mich durchfuhr ein Schauder. Seine freie Hand fuhr durch mein Haar, legte sie hinter mein Ohr, das er kurz darauf mit seinen Lippen berührte, was mich wohlig seufzen lies. „Wenn ich wollte könnte ich dich sofort nehmen, du würdest dich nicht lange wehren Lills.“ Meinen Kosename aus seinem Mund zu hören war als würde Honig durch seine Kehle fließen, mit der er mich locken wollte. Es war das erste mal das er mich so nannte, überhaupt das erste mal, das jemand außerhalb meiner Familie es sagte. Ich wusste das er recht hatte, wenn er es darauf anlegte würde ich ihm nicht widerstehen. Keuchend schloss ich die Augen um mich zu besinnen. Ich atmete tief ein. Es war als berührte er mich das erste mal, als röche ich ihn zum ersten mal, schwer legte sich der Geruch von Sanddorn und Moos über meinen Körper „Gott Lorcan... lass es... Albus...“ die Worte die sich in meinem Kopf zu vollständigen Sätzen bildeten kamen so nie an meinem Mund an. Sie verflüchtigten sich einfach, doch das letzte das noch aus meinem Mund kam, zeigte Wirkung. Er wich ein Stück zurück, hielt mich aber weiterhin fest, das war auch gut so, ich wäre sonst auf der Stelle umgefallen. Ich drehte mich ein bisschen von ihm weg und atmete ein paar mal tief durch. „Was hast du nur mit mir angestellt Scamander?“ Wollte ich dann von ihm wissen und sah ihn schief an. Der Blonde zuckte nur mit den Schultern, legte den Kopf auf eine Seite und bedachte mich mit einem prüfenden Blick. „Was habe ich denn gemacht?“ Meine Augen weiteten sich merklich: „Sag nur du hast das hier“, ich machte eine ausholende Bewegung, die uns beide irgendwie mit einschloss, „nicht mitbekommen? Ich wäre fast umgekippt und das nur wegen dir!“ Ich stieß ihm meinen Zeigefinger in die Brust, doch er lachte nur laut los. „Ach Lily so geht das doch immer. Jedes mal wenn wir miteinander schlafen kippst du mir fast weg. Jedenfalls am Anfang. Wenn es dann richtig los geht, bist du wieder da. Sag nur du hast das noch nie bemerkt?“ Da stand ich nun. Mir war, als hätte mich eine Ohrfeige getroffen. Jedes mal war ich Wachs in seinen Händen und hatte es noch nicht einmal bemerkt. Hätten wir nicht in der Öffentlichkeit gestanden, wäre es mir wohl wieder entgangen. Doch das schlimmste war, ich hatte es genossen. Unglaublich sogar. Das Gefühl zu schweben, einen Moment lang alle Sorgen zu vergessen und sich einfach hinfort spülen zu lassen. Das war herrlich und ich wollte mehr davon. Viel mehr und am liebsten für immer. Dieser Gedanke bracht mich in die Realität zurück. Für immer!? Ich musste unbedingt mit Hugo darüber reden. Also schüttelte ich nur verlegen den Kopf, sein Grinsen wurde breiter: „Na dann achte beim nächsten Mal darauf.“ Ich nahm es mir fest vor. Langsam und gemütlich schlenderten wir zurück zum Schloss. Da wir uns in der Eingangshalle verabschieden mussten, gab er mir, wie es sich für den Abschluss eines ersten Dates gehörte, einen leichten Kuss auf die Lippen. Wieder umfing mich diese Lorcan Wolke, doch noch bevor ich den Kuss vertiefen konnte löste er sich von mir Lächelte ein wenig zaghaft und verschwand an den Kerkertreppen. Zwei tiefe Atemzüge brauchte ich, dann ging es wieder und ich eilte die Treppen zur Bibliothek hoch um meinen Cousin zu finden. Hugo starrte mich perplex an, als ich schlitternd vor ihm zum stehen kam, ihn am Arm packte und daran zog um ihm zu verdeutlichen das er sofort mit mir kommen sollte. Als er endlich verstand und so freundlich war mir zu folgen, stolperte er über seine eigenen Füße. Doch heute war ich unerbittlich. Ich zog ihn mit mir in das erstbeste leere Kassenzimmer das ich finden konnte. „Du wirst nicht glauben was mir heute passiert ist! Ich habe mich zu Tode blamiert und das ausgerechnet vor Lorcan. Der hält mich jetzt bestimmt für total bescheuert. Erst hat ihm mein Outfit nicht wirklich zugesagt und dabei hab ich mir so viel mühe gegeben. Dann hab ich mich sogar entschuldigt, sowas tue ich nie, das weißt du. Und nach dem besten Date, das ich jemals in meinem ganzen Leben hatte nimmt er mich in den Arm und was passiert mir? Ich bekomme weiche Knie und falle fast in Ohnmacht. In OHNMACHT! Kannst du dir das vorstellen?“ Erschöpft lies ich mich auf einen Stuhl fallen vergrub den Kopf in den Händen. „Was ist nur los mit mir?“, wollt ich verzweifelt wissen. Antwort kam, von erwarteter Stelle. Hugo lies sich vor mir in die Knie sinken und legte seine Hände auf meine Knie: „Lills, das hört sich ganz so an als wärst du verliebt. Verliebt in einen Scamander. Hätte jemand je mit so etwas gerechnet, dann wäre wohl eher Lysander und Roxy in Betracht gezogen worden.“ Ein hysterisches Lachen entwich ihm und ich konnte nicht anders uns stimmte mit ein. Das war aber auch zu verrückt. Ich, Lily Potter, eine Gryffindor wie sie im Buche steht, sollte sich in eine Schlange verliebt haben. Und dann auch noch in Lorcan. Immerhin war er trotz allem der attraktivste und begehrteste Junge hier an der Schule (nach den beiden Schönlingen, die seine besten Freunde waren). „Oh Hugo wie konnte das nur passieren? Ich wollte doch nur einfach guten Sex und jetzt, sollte Lorcan das selbe empfinden, was ich mal nicht vermute, müssen wir das Land verlassen, sollte Al jemals etwas herausfinden." „Na na wertes Cousinchen. Male mal nicht den Teufel an die Wand. Vielleicht solltest du mit ihm darüber reden. Wer weiß es könnte doch sein, das er dich überrascht. Und das mit Al... Da er euer erstes Date gekuppelt hat, kannst du sogar ihm die Schuld in die Schuhe schieben. Mach dir nicht so nen Kopf deswegen. Im Notfall würde ich euch auch verstecken. Dad würde wohl ausrasten, aber Mum bringt ihn dann schon zur Ruhe.“ Jetzt musste ich Hugo einfach umarmen. Stürmisch fiel ich ihm um den Hals: „Du bist einfach der allerbeste. Ich geh jetzt was essen und dann werd ich Lorcan ne Eule schicken.“ Ich war schon auf halben Weg zur Tür hinaus, da machte ich noch einmal kehrt, drückte meinem Cousin einen Kuss auf die Wange, hauchte ein: „Ich hab dich lieb“ und machte mich endgültig auf den Weg. Unterwegs sammelte ich noch Rose und Alice ein, die ebenfalls beide ein Date gehabt hatten. Rose begann sofort zu erzählen, was der wundervolle Ben Wood ihr alles erzählt hatte, was er für Zukunftspläne hatte und vieles mehr. Als ich irgendwann fragte, wie sie denn beide so viel hätten erzählen können wurde sie auf einmal ganz still und murmelte: „Eigentlich hat die meiste Zeit er geredet. Ich bin kaum zu Wort gekommen.“ Wie der Vater so der Sohn, dachte ich mir. Arme Padma, ob sie in seiner Gegenwart wohl jemals den Mund auf bekam, konnte wohl niemand wissen. Schnell hatte sich Rose ihrem Essen zugewandt und sagte die ganze Zeit kein Wort mehr. Mir war das nur Recht, so konnte ich mich schon bald verabschieden. Alice erzählte kurz von ihrem Tag mit Antonio Flint aus Rawneclaw, dann konnte ich mich schon ohne murren von Seiten Rose davon machen. Ich lief ohne Umwege zur Eulerei und kramte eine Feder und ein Stück Pergament aus meinen Umhangtaschen. Schnell schrieb ich Lorcan heute Abend, selbe Zeit selber Ort Dein Versprechen ist bindend bis dann dann schob ich es einer der Schuleulen in den Schnabel und ging los zum Raum der Wünsche um das Zimmer in die richtige Stimmung zu bringen und mir genau zu überlegen was beziehungsweise wie ich es sagen wollte. Fünf mal musste ich neu anfangen, bis mir endlich der richtige Gedanke kam, mit dem ich den richtige Raum für den heutigen Abend schaffen konnte. Ich öffnete die Tür und mir blieb die Spucke weg. Das war einfach perfekt. Im eigentlichen Sinne war es der selbe Raum wie sonst. Nur hatte sich etwas verändert. Es waren eher Kleinigkeiten. Am Kamin stand nun neben dem großen Sofa, das etwas größer war als beim letzten mal, auch ein Tischchen da. Auf ihm Befand sich eine Kanne Tee mit Tassen und ein paar Sandwiches dazu. An dem Bett, das heute etwas schmaler ausfiel war der Himmel verschwunden. Rosenblätter waren auf der Decke verstreut. Auf der rechten Seite des Bettes gab es eine zweite Tür, die ich neugierig öffnete. Es war ein Bad, es war riesig. In der Mitte war eine Wanne in den Boden eingelassen, an einer Seite befand sich eine Dusche mit einem Topfdeckel-großen Massageduschkopf. Eine Toilette war etwas abgegrenzt auch zu finden und direkt hinter der Tür stand eine Kommode, in der sich eine für jeden Anlass passende Garderobe befand. Dankbar sah ich an mir herunter. Eine Dusche bevor Lorcan kam, war genau das richtige, immerhin hatte ich noch immer die selben Sachen an, wie auf unserem Date, es würde zu viel verraten, wenn ich sie noch immer trüge wenn er später in den Raum geplatzt kam. Schnell legte ich meine Klamotten ab, schnappte mir ein Handtuch. Es kam mir vor als wäre es eine Ewigkeit her, seit heute Morgen, als ich das letzte mal unter einer solchen Brause gestanden habe. Nein, es war überhaupt noch nie vorgekommen, das ich unter solch einem entspannenden Wasserstrahl gestanden hatte. Das warme Wasser prasselte auf mich herunter und als ich nach dem Shampoo suchte erschien ein neuer Hahn. Ich drehte an diesem und urplötzlich rieselte Schaum und kein Wasser mehr auf mich herab. Es roch genau wie meines und im nu fühlte ich mich wohl und entspannt. In meinem Kopf formten sich die Worte, die hoffentlich die richtigen für heute Abend wären, fast von allein. Als ich aus der Dusche stieg fühlte ich mich gut und lebendig. Mit geschickten Fingern waren meine Haare schnell in das Handtuch gewickelt und ich begab mich zur Kommode, kramte darin herum bis ich ein türkises Langarmshirt mit V-Ausschnitt und eine gemütliche gerade geschnittene Jeans fand. Auch ein Set hübscher Spitzenunterwäsche in einem hellen Grünton fand sich in einer der Schubfächer. Irgendwie war es schon seltsam, das grün die Farbe war, die mir am besten stand. Ich kämmte durch meine Haare und legte ein leichtes MakeUp auf, dann machte ich es mir auf dem Sofa bequem und wartete. Lorcan war pünktlich, eher noch ein paar Minuten zu früh und ich winkte ihn direkt zu mir. Lässig lies er sich neben mir fallen und zog mich an seine Brust, vergrub seine Nase in meinem Haar, das noch etwas feucht war und sich, dadurch, das ich es am Feuer getrocknet hatte, in sanfte Locken drehte. „Du riechst gut“, war das erste was er sagte und ich kuschelte mich näher an ihn. Mit der Klarheit, die Hugo mir eingegeben hatte, fühlte sich diese Umarmung wahnsinnig gut an. Es war für mich alles unbekannt und neu. Bisher, wollte ich nicht auch noch von anderen als meiner Familie in den Arm genommen werden, aber das hier könnte ich ewig aushalten. Auch Lorcan rührte sich eine ganze Weile nicht, doch irgendwann durchbrach er die Stille: „Wie hat dir unser Date denn gefallen?“ Ich musste Schmunzeln, bewegte mich aber keinen Zentimeter als ich ihm antwortete: „Ich fand es sehr schön. So viel Spaß hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Und wie ist dein Fazit?“ „Kann ich nur zurückgeben. Es war mal was anderes als sich nur zum vögeln zu treffen. Ich hatte ja keine Ahnung, das es ausser mir noch einen Menschen auf der Welt gibt der >Adalbart's Rituale< gelesen hat. Im allgemeinen scheinen wir viel gemeinsam zu haben.“ Das war es was ich hören wollte. Er hatte sich genau so wohl gefühlt wie ich. Sanft strich er über meine Haare, während ich das Gespräch auf den Teil des Tages brachte, der mir etwas peinlich war: „Diese Sache am See, das tut mir leid. Ich wollte mich nicht von dir wegdrehen, aber ich glaub ich wäre sonst umgekippt. Irgendwie hast du mich in dem Moment berauscht. Ist das wirklich immer so, wenn wir miteinander ins Bett gehen?“ Ich hörte ihn Kichern, vergrub mein Gesicht noch tiefer an seinem Hemd, spürte das brummen in seiner Brust: „Nun ja ich würde nicht sagen immer, aber wenn wir Zeit haben und du dich richtig gehen lassen kannst, dann passiert dir das schon ganz gern mal, das ist dann meist der Moment wenn du dich auf das Bett sinken lässt. Aber mach dir keinen Kopf, du und dein Duft machen mich immer ebenso wirr im Kopf. Heute morgen war schlimm. Ich weiß du kannst es nicht leiden, wenn man zu spät kommt, aber als ich dich da in der Tür stehen sah, wie dein Haar in der Sonne geschimmert hat, du herzhaft in dein Frühstück gebissen hast, die Schuhe mal ausser Konkurrenz, war dein gesamtes Outfit der reine Wahnsinn Lills. Da musste ich erst mal runter kommen.“ Konnte es tatsächlich sein, das er auch etwas für mich empfand oder fand er mich einfach nur auf sexuelle weise attraktiv? „Ich würde das bei Gelegenheit gern wiederholen“, deutete ich meine Absicht an ohne ihn in etwas zu drängen. „Gern. Aber dann lass ich mir was einfallen, nicht das du wieder den ganzen Tag verplanst und ich da steh wie ein Idiot, weil ich dich nur auf ein Butterbier einlade, als der Tag schon fast rum ist. Allerdings nur unter einer Bedingung. Wir warten nicht bis zum nächsten Hogsmeade Wochenende. Versprochen?“ Diese letzte Frage war es die mich dazu brachte mich nun doch von ihm zu lösen, nur kurz versteht sich. Ich kletterte auf seinen Schoß, lächelte ihn an und dann senkte ich meine Lippen auf die seinen. Ich versuchte meine Gefühle in diesen Kuss zu legen, nicht nur die Leidenschaft, die ich sowieso für ihn empfand, nein ich wollte auch, das er spürte, das sich etwas verändert hatte. Und ich schaffte es. Seine Hände gruben sich fester in mein Haar und gingen nicht wie sonst auf Wanderschaft. Er zog mich fest an sich und der Kuss wurde fast unerträglich süß. Keuchend mussten wir uns lösen, holten schnappend Luft, doch unsere Gesichter trennten sich nicht vollständig. Heiß fühlte sich seine Stirn an meiner an und sein warmer Atem traf mein Dekolleté „Wann hast du es gemerkt Lills?“, seine Stimme noch immer atemlos und rau war auch eine Spur unsicher. Ich wusste genau wovon er sprach und war froh, das ich es nicht von mir aus ansprechen musste: „Seit mich Hugo heute mit der Nase rein getunkt hat. Davor war ich mir nicht sicher. Und du?“ „Seit Al's 15. Geburtstag. Du langst mit Rose und Roxy draußen in der Sonne. Seit ich dich damals im Bikini gesehen hab, hab ich mir gewünscht dich für mich haben zu können.“ Jetzt setzte ich mich einem Reiz folgend kerzengerade auf seinen Schoß und sah ihm in die Augen. Das konnte nicht sein Ernst sein. Das sind schon fast zweieinhalb Jahre. Doch in seinen Augen blitzte nicht der Schalk, den ich so gut kannte, wenn er mir einen Streich spielen wollte. Er wirkte eher ein wenig Traurig. Eine Hand löste ich wie von selbst aus seinen Haaren und fuhr ihm über das Gesicht. Mit zwei Fingern strich ich über seine hohen Wangenknochen, seine Nase, seine Augenbraue entlang, an seinem Ohr vorbei, über den etwas kantigen Unterkiefer, der ihn als einziges sichtbar von seinem Bruder unterschied, hin zu seinem Kinn. Mein Daumen strich über seine Unterlippe, die ich schon so oft geküsst hatte, die mich schon so oft an allen erdenklichen Orten meines Körpers berührt hatte. Meine Augen folgten jeder meiner Bewegungen. Über seine Oberlippe wanderte ich zurück zu seinem Kinn und lies die Finger weiter über seinen Hals wandern. Unter dem Kinn, kratzte sein Bart ganz leicht unter meinen Fingerkuppen an der Haut. Lorcan hatte genießend die Augen geschlossen. Wir liebten uns langsam und zärtlich im sitzen auf dem Sofa. Lorcans Finger brannten auf meiner Haut, als er sie einer Feder gleich über meinen Körper wandern lies. Ich keuchte laut seinen Namen, immer und immer wieder, im Nachhinein wusste ich nicht mehr wie oft ich gekommen war. Drei, vier, fünf mal? Ich könnte es nicht sagen, wenn mein Leben davon abhinge. Irgendwann nachdem wir gemeinsam in der großen Wanne entspannt und viel geredet hatten legten wir uns nackt wie wir waren unter die Decke, schliefen eng aneinander gekuschelt und mit einem Lächeln im Gesicht ein. So könnte es gerne jeden Abend für den Rest meines Lebens sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)