Der Kuss des Kobolds von Jadis ================================================================================ Kapitel 4: VIER --------------- Ein Klopfen an der Tür riss mich aus dem Schlaf. Scheiße. Ich war vor dem Rechner eingeschlafen und hatte nun den Abdruck der Tastatur auf meinem Gesicht. Mit einer fahrigen Geste rieb ich darüber, um diese schneller verschwinden zu lassen. Ein verschlafener Blick aus dem Fenster verriet mir, dass über Nacht Schnee gefallen war, während ich Ausdrucke über Oscorp Industries erstellt hatte, Peter Parker, Mary Jane Watson und nicht zuletzt Harry Osborn gestalkt hatte. All diese Ausdrucke waren nun auf meinem Schreibtisch verstreut. Ich hatte die wildesten Theorien entwickelt und als ich irgendwann der Meinung war, dass Peter Parker Spiderman war, nur weil er in etwa dieselben Kratzer im Gesicht hatte, wie die Spinne auf einer Fotoaufnahme, war ich wohl weg genickt. Als es erneut, nun energischer, an der Tür klopfte, räumte ich den Kram schnell zusammen und verstaute den ziemlich mächtigen Papierstapel in der obersten Schreibtischschublade. Auf dem Weg zur Tür schnappte ich mir meinen Bademantel von der Badezimmertür und schlüpfte hinein. Ich sollte mir dringend angewöhnen durch den Spion zu schauen, denn auch diesmal tat ich es nicht, riss die Tür einfach auf und blinzelte verdutzt in das Antlitz zweier Police Officer. »Miss Carlyle?«, fragte der eine sofort und ich zog automatisch den Gürtel meines Mantels etwas enger und fuhr mir durch die abstehenden Haare, um sie wenigstens etwas zu glätten. »Carlisle«, sagte ich und visierte die Dienstmarken, welche sie mir kurz unter die Nase hielten. »Ich bin Officer Blake, das ist Officer Levitt. Miss Carlisle, wir würden gerne mit Ihnen über Mr. Brock sprechen.« Ich wurde hellhörig und sah Officer Blake unvermittelt an. Er war jung. In etwa mein Alter. Irgendwie war er mir sympathisch. »Über Eddie?« Ich wusste, dass der Kerl sich früher oder später noch einmal in richtige Schwierigkeiten bringen würde. Jetzt war es wohl soweit. »Was hat er denn angestellt? Braucht er jemanden der seine Kaution bezahlt?« »Dürften wir vielleicht eintreten?«, fragte Officer Blake weiter. Levitt war vermutlich stumm. »Darf ich Ihre Marken noch einmal sehen?« Ich ließ ja hier nicht all x-beliebigen Uniformierten in meine Wohnung. Da konnte ja jeder kommen. »Aber natürlich.« Erneut nahm ich die glänzenden Marken in ihren Lederetuis unter die Lupe. Sie sahen echt aus. Nicht, dass ich je schon einmal eine aus der Nähe gesehen hatte und dies wirklich beurteilen konnte. »Bitte sehr«, sagte ich schließlich und trat zur Seite, um die beiden Herren durchzulassen. »Vielen Dank«, meinte Officer Blake und ließ Levitt den Vortritt, bevor er folgte und ich die Tür hinter ihnen schloss. »Nehmen Sie doch Platz«, bat ich an und räumte vorher ein paar T-Shirts von der Couch, bevor wir uns alle setzten und die Officer ihre Mützen abnahmen. »Darf ich Ihnen etwas anbieten?« »Nein, haben Sie vielen Dank.« Wieder Blake. »Miss Carlisle, in welchem Verhältnis stehen Sie zu Eddie Brock?« Ich fand diese Frage echt merkwürdig, antwortete aber. Immerhin saßen Vertreter der Polizei auf meiner Couch. »Eddie ist mein Ex-Freund.« »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?« Bei dieser Frage musste ich ernsthaft überlegen. Das war eine gefühlte Ewigkeit her. »Das dürfte jetzt schon über ein Jahr her sein«, sagte ich wahrheitsgemäß. Blake nickte verstehend. »Wissen Sie, wo sich Mr. Brock zur Zeit aufhält?« »Nein. Wir stehen nicht mehr in Kontakt. Alles was ich weiß ist, dass er als freiberuflicher Fotograf arbeitet und gerade versucht eine Festanstellung beim »Daily Bugle« zu bekommen, genau wie...« Ich unterbrach mich selbst. Genau wie Peter Parker. »Genau wie?«, hakte nun Levitt nach. Sieh an. Der Kerl war ja doch nicht stumm. »Wie viele Andere auch«, beendete ich meinen Satz und wollte endlich wissen, was denn eigentlich passiert war. »Was ist mit Eddie?« »Er wird seit vorgestern vermisst«, sagte Blake vorsichtig und gab mir das Gefühl, dass es ihm Leid tat mir dies mitteilen zu müssen. »Vermisst«, wiederholte ich ungläubig und lehnte mich zurück. Das war ja... »Schrecklich.« »Wenn Sie irgendeinen Hinweis auf sein Verbleiben haben oder auch nur einen Verdacht, dann sagen Sie dies bitte.« Ich nickte mechanisch. »Ja, aber ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen.« Konnte ich wirklich nicht. »In Ordnung«, machte sich Officer Blake nach seinem kurzen Besuch bereits wieder zum Aufbruch bereit und Levitt tat es ihm gleich. Ich begleitete die Herren noch zur Tür. »Haben Sie trotzdem noch einen schönen Tag. Auch in Anbetracht der Umstände.« »Das wünsche ich Ihnen auch.« Ich verabschiedete die Officer, doch Blake wandte sich noch einmal um, während Levitt bereits im Flur verschwunden war. »Ähm, verzeihen Sie bitte, aber Sie haben da...« Er deutete kurz auf meine Wange und ich erinnerte mich an den Tastaturabdruck. Schnell schoss meine Hand dahin, um die unschönen Abdrücke wegzurubbeln. »Danke«, sagte ich leicht peinlich berührt und Blake berührte zum Abschied nickend seine Mütze. Ich schloss die Tür hinter den Ordnungshütern und ließ mich erneut auf die Couch nieder. Ich sah Eddie vor meinem geistigen Auge. Ich hatte schon lange nicht mehr an ihn gedacht. Bei unserer Trennung war er einfach nicht mehr er selbst gewesen. Das war auch der Grund, weswegen ich ihn verlassen hatte. Aber würde Eddie einfach so verschwinden? Nein. Da musste etwas passiert sein. Ich schlug mit den Händen auf meine Oberschenkel und fasste einen Entschluss. Kaum zehn Minuten später war ich angezogen, schnappte mir meine Umhängetasche und verließ eilig meine Wohnung. ~ Das Schloss gab ein Klicken von sich und ich stieß die Tür, den Kauf drehend, auf. Nach unserer Trennung wollte ich Eddie den Zweitschlüssel für seine Wohnung irgendwann zurück geben, doch ich hatte es einfach vergessen und trug den Schlüssel seitdem in meiner Geldbörse mit mir herum. Man konnte ja nie wissen, für was er noch gut war. Ich war erleichtert, dass Eddie überhaupt noch hier wohnte und auch der Schlüssel passte. »Hallo?«, rief ich und trat in das Dunkel ein. »Eddie?« Stille grüßte meine Worte, also schloss ich die Tür und tastete mich stolpernd zu den Fenstern, um Vorhänge aufzureißen und Tageslicht hereinzulassen. Ich sah mich um und schüttelte den Kopf. »Oh, Eddie«, sagte ich zu mir selbst, als ich das Chaos in der Wohnung überblickte. Ich verspürte das Verlangen, ein Fenster zu öffnen, also tat ich es, auch wenn vereinzelte Schneeflocken herein wehten. Ich ließ meine Tasche achtlos irgendwo fallen und stieg über Kleiderberge hinweg. Essensreste begannen zu Müffeln und tote Pflanzen verrieten, dass sie schon lange kein Wasser oder Tageslicht mehr zu sehen bekommen hatten. Hier war schon ewig niemand mehr gewesen. Unschlüssig sah ich mich weiter im Raum um. Ich hatte keine Ahnung, was ich hier eigentlich suchte. Ich wusste nur, dass schon bald die Polizei hier sein würde und ich mich beeilen musste. Dann fiel mein Blick auf Eddies geliebte Kameras. Seltsam. Er wäre er doch niemals ohne... Ich flog förmlich in das zur Dunkelkammer umgebaute Abstellzimmer und knipste das rote Licht an. Die Behälter vor mir waren leer. Auch in der Trockenpresse oder unter dem Vergrößerungsgerät lagen keine Fotos, aber an einer Schnur auf Kopfhöhe hingen etliche Bilder zum Trocken. Ich warf einen Blick darauf. Einige davon waren echt gut. Sie zeigten Spiderman, wie er sich durch die Häuserschluchten von New York schwang. Zur heutigen Zeit das beliebteste Motiv vieler Fotografen. Wahnsinn. Wenn Eddie damit nicht die Festeinstellung bekommen hätte, dann wusste ich auch nicht mehr. Von Bild zu Bild kam mehr Leben in die Aufnahmen. Als ich auf einem Foto Venom entdeckte, der seine Fänge in die Kamera bleckte, schreckte ich zurück. »Alienfresse«, murmelte ich und wunderte mich, wie Eddie zu dieser Aufnahme gekommen war. Dann sah ich es. Hochauflösend und glasklar. Spiderman, wie er seine Maske vom Kopf nahm und seine Identität einem Fotografen preisgab, der vermutlich in einer Mülltonne auf der Lauer lag. Beinahe hätte ich aufgeschrien. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um es zu verhindern. Den Kerl kannte ich doch! Ich brauchte eine Minute bis ich wieder klar denken konnte. Dann wusste ich, was zu tun war. In Windeseile zerrte ich die verräterischen Fotos von der Leine, stürzte zu meiner Tasche und stopfte die Aufnahmen hinein. Dann ging ich zurück und durchwühlte die Schränke, fand aber nur Flaschen voll mit Entwicklerflüssigkeit. Zufrieden schaltet ich das Licht aus, verließ den Raum und visierte ein Regal im Wohnzimmer an. In beschrifteten Stapelkisten bewahrte Eddie seine Negative auf. Ich zerrte die Kisten der letzten paar Monate heraus und suchte hastig nach weiteren belastendem Material. Dabei stellte ich fest, dass die gesamte mit »12/05 – 12/10« beschriftete Kiste ziemlich belastend war und klemmte sie mir einfach unter den Arm. Ich durchforstete noch schnell Eddies Schreibtisch und hoffte, dass er keine digitalen Kopien gemacht hatte, konnte aber keinen Scanner entdecken und war daher etwas beruhigter. In einer der Schubladen entdeckte ich ein eingerahmtes Foto, welches mich inne halten ließ. Es zeigte Eddie und mich auf einem dieser Boote bei den Niagarafällen. Wir trugen beide dieses blöde blaue Regencape und waren trotzdem nass bis auf die Knochen. Eddie lachte und ich küsste seine Wange, während der Auslöser gedrückt wurde. Ich musste lächeln, als ich mich an diesen Tag erinnerte. Es war einer der guten gewesen. Kurz war ich versucht das Foto mitzunehmen, doch ich verwarf den Gedanken wieder. Die Zeiten waren vorbei. Mit ihnen hatte ich abgeschlossen. Ich fischte den Zweitschlüssel aus meiner Hosentasche und legte ihn in die Schublade. Hier war ich fertig. Bevor ich mit den Fotos und den, unter den Arm geklemmten Negativen, das Haus verließ, schloss ich Fenster und Vorhänge wieder. Ganz so, als wäre ich nie hier gewesen. Schnee wehte mir in das Gesicht, als ich auf die Straße trat. Ich hob den Blick und sah wie Officer Blake soeben die Straße überquerte. Ein paar Sekunden eher und wir wären uns im Treppenhaus begegnet, was unangenehme Fragen zur Folge gehabt hätte. Hastig drehte ich mich nach rechts und flüchtete einer U-Bahn-Station entgegen. Ob er mich gesehen hatte? Menschen rempelten mich an, als ich in den Untergrund stieg, dann wurde ich von der Menge verschluckt. ~ Die Dielen knarrten unter meinem Gewicht, als ich mich auf den Fußboden setzte und die Negative sichtete. Eines nach dem anderen verschwand auf Nimmerwiedersehen im Aktenvernichter, nachdem ich es kurz gegen das Licht gehalten hatte. Das Mysterium um die Fotos wurde immer größer. Ich hatte keinen Schimmer, wie Eddie an die Aufnahmen gekommen war und weshalb er sie nicht schon längst veröffentlicht hatte. Hatte er Gewissensbisse bekommen oder war ihm gar etwas zugestoßen, bevor er dazu gekommen war? Ich bekam langsam ein ziemlich mulmiges Gefühl, was die ganze Sache anbelangte. Nachdem das letzte Negativ seinen Weg gegangen war und in handliche Fetzen geschreddert war, widmete ich mich den vor mir ausgebreiteten Fotos. Sollte ich die Aufnahmen ebenfalls vernichten? Verkaufen vielleicht? Oder einfach nur wegschließen und jemanden damit erpressen? Kurz hielt ich inne, dann raffte ich die Bilder zusammen und schredderte auch diese. Das letzte Bild behielt ich in der Hand und fischte mein Handy vom Schreibtisch. Ich durchsuchte die ausgegangenen Anrufe und fand die zweite unbekannte Nummer, die Peter gewählt hatte. Ich hoffte, dass ich mit meiner Vermutung Recht hatte und wählte. Meine Finger trommelten nervös auf meine Oberschenkel, als das Freizeichen erklang. Was sollte ich sagen? Hallo Spidey? Die Entscheidung wurde mir abgenommen, da niemand das Telefonat annahm. Einigermaßen enttäuscht legte ich auf, faltete das verbliebene Foto zweimal zusammen, verramschte es ebenfalls in meiner Tasche und machte mich auf zur Universität. ~ Nach den Vorlesungen hatte ich mich in der Bibliothek verschanzt, ein Buch über Stratigraphie aus dem Regal gezogen und blätterte seitdem darin herum, ohne auch nur irgendetwas von dem Gelesenen zu behalten. Ich wusste nicht, wie viel Zeit bereits vergangen war. Draußen wurde es schon wieder Dunkel, der Schneefall war stärker geworden und meine Gedanken überschlugen sich, wie die wirbelnden Flocken vor den hohen Fenstern. In diesem Moment hörte ich die flüsternde, leise Stimme das erste Mal. Tess... Ich sah mich um, konnte jedoch niemanden sehen, der mit mir sprach. Tess... Alle waren nur in ihre Bücher vertieft und beachteten mich nicht. Tess! Ich schreckte hoch, als mein Telefon begann »I will survive« zu dudeln. Ich hatte keine Ahnung, wie sich das Teil von »stumm« auf »laut« gestellt hatte und suchte schnell nach dem Ding. Ich hämmerte förmlich auf die »stumm«-Taste und sah mich entschuldigend um, da einige der Anwesenden mich missbilligend ansahen. Ich raffte schnell meine Sachen zusammen und stürmte dem Ausgang entgegen. »Entschuldigung«, sagte ich, als ich mich an den Tischen vorbei drängte. »Verzeihung. Tut mir wirklich Leid.« Zuletzt warf mir die Bibliothekarin einen vernichtenden Blick zu und ich war froh, als sich die massiven Eichentüren der Einrichtung hinter mir schlossen und ich im Freien stand. Ich schaute auf mein Handy. Ich hatte Glück, denn der Anrufer hatte noch nicht aufgegeben. »Hallo?«, nahm ich das Gespräch an und ärgerte mich, dass ich keine Handschuhe mitgenommen hatte. Es war echt eisig kalt. »Tess? Bist du es?« »Peter?«, antwortete ich mit einer Gegenfrage. »Ich bin froh, dass du anrufst. Ich muss mit dir reden.« Hatte ich doch gewusst, dass die zweite Nummer ihm gehörte. »Ja, wir sollten uns treffen.« Mooo~ment. Das ging mir eindeutig zu schnell. Außerdem war er überhaupt nicht mein Typ. »Was sagt denn Mary Jane dazu?«, wollte ich wissen. »Na ja, es war ihre Idee.« »Oh«, konnte ich nur sagen. »Wir haben einiges zu besprechen.« Oh ja, das konnte man wohl sagen. »Mein Terminkalender ist ziemlich voll«, log ich und war sauer, dass ich kein Blatt Papier zum Rascheln hatte. »Wie wäre es mit heute?« »Heute?« »Kennst du das Fusion Café?« Ich bejahte. »Wann?« »Jetzt.« »Jetzt?« Ich versuchte mich zu orientieren. In welcher Richtung lag das Fusion gleich noch einmal? Dann setzte ich mich in Bewegung. »Bin sofort da.« ~ »Sofort« war ein wirklich dehnbarer Begriff. Vor allem bei mir. Ich irrte eine Weile durch die Straßen, ehe ich das Fusion fand. Und auch das war eher Zufall. Eigentlich hatte ich es ganz woanders vermutet. Ich packte meine Tasche fester und trat ein, versuchte dabei den meisten Schnee auf der Straße zu lassen. Eine Glocke über der Tür verkündete das Eintreten der Kundschaft. Ich scannte den Raum und sah in einer Ecke direkt am Fenster drei wartende Gestalten. Ach du liebe Zeit. Die waren ja alle da! Noch konnte ich umdrehen, wieder gehen und mich auf Nimmerwiedersehen davon machen. Eine neue Handynummer konnte dabei ja auch nicht schaden. Ich zögerte einen Moment. Dann sah mich Mary Jane und winkte mich an den runden Tisch heran. Ich schluckte trocken. Chance verpasst. Gut, jetzt gab es also kein Zurück mehr. Ich schlurfte näher, raunte dabei einer Kellnerin meinen Getränkewunsch zu und fühlte mich wie bei dem Gang zum Schafott. »Hallo Tess«, sagte Mary Jane und ich setzte mich langsam. »Mary Jane, Peter, Miss Lohan«, grüßte ich die Anwesenden und war dabei bemüht, niemanden anzusehen und schwer damit beschäftigt meinen Schal abzuwickeln. Trotzdem bekam ich mit, dass aufgrund meiner Begrüßung seltsame Blicke zwischen Mary Jane und Peter getauscht wurden. Harry grinste und ich lächelte in mich hinein. »Wir wollten bezüglich des vorgestrigen Abends mit dir sprechen«, sagte Peter und wartete ab, bis die Kellnerin einen Milchkaffee vor mich stellte. »Danke«, sagte ich artig und nutzte die Gelegenheit um selbst das Wort zu ergreifen. »Das trifft sich gut. Ich will euch auch etwas zeigen.« Mit einem Griff in das Innere meiner Tasche, hatte ich das gefaltete Foto über den Tisch zu Peter geschoben. Er nahm es entgegen, faltete es auseinander, nur um es entsetzt wieder zusammenzufalten, als er sich selbst darauf sah. Er blickte sich um, um sicher zu gehen, dass es außer den Anwesenden niemand gesehen hatte, dann steckte er es in seine Jackentasche. »Was willst du?«, fragte er und sah mich abwartend, beinahe böse, an. Die Formulierung und der Tonfall, die er für seine Frage gewählt hatte, passten mir so gar nicht und ich wurde schlagartig zickig. Dabei bemerkte ich, dass die Kratzer in seinem Gesicht bereits wieder geheilt waren. Krass. »Was ich will?«, echauffierte ich mich. »Ich will, dass du in Zukunft vorsichtiger bist. Wenn jemand wie Eddie solche Bilder macht, dann schaffen das Andere vielleicht auch.« Alarmierte Blicke grüßten meine Worte. »Keine Angst, ich habe alle Fotos und alle Negative, die ich finden konnte, vernichtet. Das dürfte das letzte Foto sein.« Ich deutete auf Peters Jackentasche, nahm einen Schluck Kaffee und verbrannte mir just die Zunge. »Gern geschehen«, fügte ich hinzu, um von meinem Missgeschick abzulenken. Die alarmierten Blicke änderten sich in... Entsetzen? Ich wusste es nicht genau zu deuten. Irgendetwas, was ich noch nicht verstand, lief hier gerade. »Du kanntest Eddie?«, fragte Peter erneut und mir kam die Frage seltsam vor. »Ich kenne E-... Was?« Oh. Mein. Gott. »Eddie war Venom«, flüsterte Mary Jane regelrecht und ich sah, wie Venom in einer schrecklichen Explosion vor meinem inneren Auge zerfetzt wurde. Scheiße, war das mies. Jetzt wünschte ich, dass ich das Foto von uns beiden doch mitgenommen hätte. ~ Ende des 4. Kapitels ~ Jaja, Officer Blake... falsches Fandom, ich weiß xDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)