Toboes Geburtstag von jyorie ================================================================================ Kapitel 1: Mal wieder Streit im Rudel ------------------------------------- „Wow, wow, wow, mal ganz langsam mit den jungen Wölfen.“ Tsume hatte dem kleinen braunen Wolf seine große Pranke auf den wilden Schopf gelegt. Er hielt ihn davon ab, weiterhin wie besessen durch ihre Küche zu fegen und alle mit seiner Hyperaktivität kirre zu machen. „Tsume, lass das!“, maulte ihn der Jüngste an. Toboe wich einen Schritt zurück und funkelte ihn mit seinen dunklen Augen an, wobei er vehement die Hände in die Hüfte stemmte, um resoluter zu wirken. „Kleiner, was bist du denn so aufgekratzt? Komm mal wieder runter“, lachte der graue Wolf und drehte sich um, ohne den Braunen weiter zu beachten. „Kleiner?“, Toboe schäumte vor Wut, „Ich bin nicht klein, ich bin ein vollwertiges Rudelmitglied und morgen werde ich sechzehn, ich werd euch allen schon beweisen, wie GROSS ich bin.“ Gleich darauf fand er sich in gebeugter Haltung wieder und eine Hand zerwuschelte ihm die Haare, während er in den Schwitzkasten genommen wurde. „Nimm nicht alles so heiß, Kleiner, du kennst Tsume doch.“ „Hige!“, mit beiden Pfoten versuchte sich der junge Wolf aus dem Klammergriff zu lösen, „fang du jetzt nicht auch noch an. Ich bin nicht mehr klein.“ Kaum, dass er es endlich geschafft hatte, sich loszustrampeln, knurrte er noch einmal alle an, die im Raum versammelt waren. „Ich bin schon fast erwachsen!“ Damit verschwand er dann auch aus ihrer gemeinsamen Wohnung. „Tsume, das war unnötig. Warum musst du ihn immer provozieren?“ „Halt du dich da raus, Kiba“, kam es zischend, „du bist nicht unser Anführer.“ Nun schaltete sich auch Blue ein: „Ihr solltet ihn lieber auch mal etwas machen lassen. Er kommt sich bei euch Raufbolden ja immer wie ein kleines Kind vor.“ „Ich werd ihm nachgehen“, schlug Hige vor. „Lass ihn sich einfach erstmal abkühlen. Ich denke, er braucht auch mal seine Einsamkeit“, riet Kiba. „Oh, wow, der große, weiße Einzelgänger-Wolf hat gesprochen!“, spie Tsume sarkastisch und verdrehte die Augen, mit verschränkten Armen an der Wand lehnend. „Hey Leute, was habt ihr denn alle? Wieso seid ihr so gereizt? Uns geht’s doch prima, wir haben es kuschelig warm hier und immer was zu fressen“, versuchte Hige die allgemeine Stimmung, die mal wieder den Tiefpunkt erreicht hatte, aufzuheitern. „Lass gut sein, unsere beiden Leitwölfe brauchen das“, stichelte Blue und schnappte sich ihren Wolf am Halsband, um ebenfalls zu gehen. Sollten die beiden sich doch die Köpfe einschlagen und ihr Machtgerangel allein austragen, halbstarke Rüden eben. „Da waren es nur noch zwei“, gab Tsume einen überflüssigen Kommentar und warf Kiba einen Blick zu, der sagen sollte, „und was machen wir beide jetzt?“ „Ich werd mal wieder ne Runde Streunen“, der idealistische, weiße Wolf erhob sich und verließ ebenfalls die Wohnung. Nun war der Graue allein, was ihm auch durchaus recht war. Er ging ins Wohnzimmer und streckte genüsslich die langen Glieder auf der Couch von sich. Dann kreuzte er die Arme unter seinem Kopf und winkelte ein Bein an, damit er es richtig schön gemütlich hatte. Unterdessen streifte Toboe einsam durch die Stadt. Warum mussten die ihn nur wie ein Kleinkind behandeln? Das war doch alles so gemein und morgen würde er schon sechzehn Jahre alt werden. Und was änderte sich? Rein gar nichts. Bevor ihm noch eine, eines Wolfes unwürdige Träne aus den Augenwinkeln kullern konnte, gab er seine Menschengestalt auf und rannte in einem irren Tempo durch die Straßen. Vielen Dank für die Beta an: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)