Welcome to the Universe von Jaywalker ================================================================================ Kapitel 12: A Beautiful Lie --------------------------- ~*~ Kapitel 12: A Beautiful Lie ~*~ NOW Der Donner hallte so laut durch das leerstehende Gebäude, dass es sich wie eine gewaltige Explosion anhörte. Die Wände und der Boden schienen zu wackeln, bevor das Grollen endlich wieder leiser wurde und man nur noch die trommelnden Geräusche, die der starke Regen verursachte, hören konnte. Der Blitz, der dem Ganzen voraus gegangen war, hatte für einen kurzen Moment die beiden Gestalten in ein gleißendes Licht getaucht und lange Schatten an die Wände gezaubert. Nun war der Raum wieder erfüllt von einer schwarzen, undurchdringlichen Dunkelheit, zumindest für menschliche Augen. Gabriel konnte die Umrisse seines Bruders nur allzu deutlich ausmachen, wie er starr und regungslos vor ihm stand. Er selbst musste sich schwer atmend mit dem rechten Arm an der Wand abstützen, um nicht einfach umzufallen, was unter anderem an seinem gestörten Gleichgewichtssinn lag. Sowohl seine Jacke, als auch das Hemd darunter war an seiner linken Seite völlig zerrissen und gab den Blick auf eine klaffende Wunde frei. Seine andere Hand hatte sich auf die schmerzende Stelle gepresst, was nicht sonderlich viel brachte, da das Blut trotz allem, warm und schmierig zwischen seinen Fingern hindurch strömte. Das war allerdings nicht einmal das Schlimmste. Selbst aus den Augenwinkeln konnte er das schwache, blaue Leuchten erkennen, das seine Gnade ausstrahlte, als sie gemeinsam mit dem Blut aus seinem Körper heraus sickerte. Das sah nicht gut aus... aber Gabriel würde sich das niemals eingestehen. Ein trockenes Lachen kam über seine Lippen. „Was ist los mit dir? War das etwa schon alles, Großer?“ Die Stimme des Blonden triefte nur so vor Sarkasmus. Raphael ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Lediglich seine Schultern verspannten sich und der Griff um das Engelsschwert wurde noch eine Spur fester, so dass die Fingerknöchel sich zu einem hellen Braunton verfärbten. Ansonsten zeigte der Engel keinerlei Regung. „Ich wäre vorsichtiger, Bruder.“ Raphael hob das Schwert ein Stück an, wodurch der Blick des Kleineren unweigerlich auf das dunkle Blut – sein eigenes – fiel, das an dem glänzenden Metall haftete und langsam von der Spitze in Richtung Griff rann. „Die Jahre als heidnischer Gott scheinen dir nicht gut bekommen zu sein. Du bist ganz schön überheblich geworden...“ Gabriel schnaubte leise und versuchte sich so galant wie möglich etwas aufzurichten. Seine Rippen protestierten und eine Schmerzenswelle jagte durch seinen Körper, jedoch ignorierte er das gekonnt. „Obwohl... Du warst ja schon immer ein ungezogenes, anmaßendes Kind, nicht wahr?“ „Du verletzt meine Gefühle, Bruderherz... Willst du damit etwa sagen, ich wäre das schwarze Schaf der Familie?“ Die Finger des blonden Engels krallten sich in den Stoff seiner Jacke, als er tief Lust holte und seine Lungen sich schmerzhaft ausdehnten. Trotzdem schaffte er es ein belustigten Gesichtsausdruck aufzusetzen und ein keckes Grinsen auf seine Lippen zu zaubern. „Ich denke diese Position ist momentan schon vergeben!“ „Nun, mag sein... allerdings gibt es nur wenige Engel, die es wagen dem Himmel den Rücken zuzukehren um sich wie eine kleine Ratte zu verstecken. Noch weniger maßen es sich an sich als eine lächerliche Gottheit auszugeben... Wie hast du dich nochmal genannt?“ Das Grinsen auf Gabriels Lippen wurde noch eine Spur breiter. „Trickster!“ Die Stimme war urplötzlich hinter dem Rücken des dunkelhäutigen Engels aufgetaucht. Raphael wirbelte so schnell herum, dass er nur noch aus den Augenwinkeln wahrnehmen konnte, wie das Bild des Blonden vor ihm verblasste und die Halluzination schließlich vollständig verschwand. Gabriel lehnte unbeeindruckt mit verschränkten Armen an der gegenüberliegenden Wand und schüttelte belustigt den Kopf. „Der Name ist Trickster...“ Raphaels Augen weiteten sich. Wie hatte er das gemacht? Wie hatte er... Ein überraschtes Keuchen kam über die Lippen des Erzengels, als er schließlich die henochischen Symbole entdeckte, die neben Gabriels Oberkörper an der Wand prangten. Das dunkle Blut lief gemächlich an dem rauen Putz hinab. Raphael machte schon Anstalten sich in Bewegung zu setzen, als der Kleinere die Hand hob und ihm somit Einhalt gebot. Die Finger glänzten rot, was erklärte wie das Blut an die Wand gelangt war. „Ich fürchte die lächerliche Gottheit hat dich soeben mächtig verarscht.“ Es war das erste Mal, dass Raphael sich zu einer richtigen Gefühlsregung hinreißen ließ, als er ein unbeherrschtes Schnauben von sich gab. Diese verdammte Ratte wagte es doch wirklich ihn vorzuführen. „Nun... Es war wirklich schön dich wieder zu sehen, Bruder, aber unsere nette, kleine Unterhaltung ist somit leider beendet!“ Mit diesem Worten klatschte die Hand des blonden Erzengels auf die noch feuchte Wandbemalung und ein gleißendes Licht erfüllte den Raum. Dieses Mal folgte jedoch kein lautes Donnergrollen. Lediglich der wütende Schrei Raphaels hallte durch den Raum, ehe er gemeinsam mit der Lichtflut verschwand und Gabriel mit dem trommelnden Regengeräusch alleine zurück blieb. ~*~ IN BETWEEN „Das soll Ihr ach so tolles Angebot sein? Das kann ja wohl nicht Ihr Ernst sein...“ Jensen starrte den Engel ungläubig an und wusste nicht was er von alldem halten sollte. Zachariah hatte sich in der Zwischenzeit endlich von dem Krankenbett entfernt und stand nun einige Schritte neben Danneel und Jared, die von alldem natürlich keine Kenntnis nehmen konnten. Das sorgte nicht unbedingt dafür, dass sich Jensen ein wenig entspannen konnte. Im Gegenteil... Die Nähe des Engels zu seiner Frau beunruhigte ihn. „Oh... das ist mein voller Ernst!“ Ein warmes Lächeln lag auf den Lippen des Älteren, allerdings erreichte es die kalten, grauen Augen nicht und konnte Jensen somit nicht täuschen. „Ich biete Ihnen hier eine einmalige Möglichkeit!“ Der Blick des Engels wanderte wieder in Richtung Bett und das Lächeln verschwand von seinen Lippen. Dort war er wieder... Dieser mitleidige Gesichtsausdruck. Jensens Magen zog sich unangenehm zusammen und er schaffte es nicht länger den Engel anzusehen. „Oder wollen Sie etwa wirklich den Rest Ihres Lebens... so verbringen?“ Der Schauspieler gab ein widerwilliges Schnauben von sich. „Das ist keine Möglichkeit, die Sie mir hier bieten!“ Jensen verschränkte die Arme vor der Brust, was ihm ein trügerisches Gefühl der Sicherheit gab. Sein Blick verfinsterte sich, jedoch starrte er nach wie vor auf den Boden. „Das ist Erpressung... nichts weiter...“ Der Engel hatte sich so schnell bewegt, dass Jensen unweigerlich zusammen zuckte, als er wie aus dem Nichts genau vor seinem Blickfeld auftauchte. Diese tonnenschwere Hand hatte ihren Weg wieder auf die Schulter des Dunkelblonden gefunden und sorgte dafür, dass er sich nicht mehr vom Fleck rühren konnte. „Oh... Übertreiben Sie da nicht ein wenig! Ich lasse Ihnen doch die freie Wahl...“ Zachariah beugte sich ein Stück nach vorne, so dass sich ihre Nasenspitzen schon fast berührten. Die linke Hand des Engels schloss sich um Jensen Kinn und zwang ihn somit seinen Kopf zu heben und direkt in die kalten Augen zu blicken. Jensens Finger krallten sich daraufhin in seinen Oberarmen fest nur um irgendeinen Halt zu finden, der nicht auf dem Engel vor ihm beruhte. „Ein 'Nein' genügt schon und ich werde Sie in Ihre heile Welt zurück schicken, wenn es das ist, was Sie wollen. Ich werde sogar dafür sorgen, dass Sie aus dem Koma wieder erwachen. Sie werden Ihre Freunde wieder sehen, Sie werden wieder bei Ihrer Frau sein und... Sie werden den Rest Ihres Lebens als Krüppel verbringen. Keine Kontrolle über Ihren Körper, hilflos und gefangen. Das verspreche ich Ihnen.“ Jensen biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen nur um nicht mehr in das grausame Gesicht des Engels sehen zu müssen. „Oder aber... Ihre Antwort lautet 'Ja'...“ Der heiße Atem streifte über Jensens Wangen und sorgte dafür, dass er versuchte sein Gesicht wegzudrehen, jedoch hinderte ihn der feste Griff des Engels daran. „Ein einfach, kleines, unbedeutendes 'Ja'... Sie werden als gefeierter Held aus dieser ganzen Geschichte hervor gehen und was noch viel wichtiger ist... Sie bekommen Ihr altes Leben zurück, ganz so als wäre nichts geschehen, als hätte es diesen kleinen Unfall niemals gegeben. Sie können sogar Ihrer erbärmlichen Arbeit weiter nachgehen... Ein Happy End in allen Punkten...“ Jensen atmete einmal zittrig ein und öffnete schließlich seine Augen wieder. Sein Blick wanderte über das unbarmherzige Gesicht des Engels, bis er schließlich über die breite Schulter seine Frau und Jared ausmachen konnte, die mittlerweile gemeinsam neben dem Krankenbett saßen. Danneel starrte auf die piependen Geräte und wagte es scheinbar nicht einen Blick auf das Gesicht des Schlafenden zu werfen, wohingegen Jareds Hand auf dem zugedeckten Oberschenkel lag und behutsam einige Falten glatt strich. Alleine der Gedanke an ein Happy End war schon zu verlockend und ließ Jensens Herz ein wenig schneller schlagen... „Und... wie lautet Ihre Antwort?“ ~*~ NOW – SIOUX FALLS, SOUTH DAKOTA „Nein! Nein! Und nochmals NEIN...“ Der ältere Winchester gab ein missbilligendes Schnauben von sich. Er verschränkte die Arme vor der Brust und baute sich vor seinem Bruder auf, was allerdings nicht sonderlich viel brachte, da er trotz allem ein gutes Stück kleiner als der Jüngere war. Was musste dieser Kerl auch so verflucht groß sein? „Sie ist deine durchgedrehte Freundin verdammt nochmal, wieso muss ich dann...“ „Dean... Ich werde Bobby hier helfen und du...“ „Aber sie hat dich angerufen und nicht mich... und sie...“ „Das ist doch echt kindisch...Wie alt bist du? 5?!“ „Ich will aber nicht...“ „Haltet endlich die verdammte Klappe... IHR IDIOTEN!“ Bobby rollte energisch um den alten Schreibtisch herum und wäre dabei beinahe an der Ecke hängen geblieben. Diese beiden Jungs würden ihn irgendwann noch ins Grab bringen und das war ein beachtlicher Rekord, wenn man bedachte mit was für grässlichen Monstern und Kreaturen Bobby es sonst so zu tun hatte. Nun standen Sam und Dean vor ihm wie zwei Kinder, die mit eingezogenen Köpfen auf ihre Standpauke warteten und sonst kein Wässerchen trüben konnten, was den älteren Mann innerlich zum Schmunzeln brachte. Manchmal glaubte Bobby, dass doch noch mehr von den beiden kleinen Jungs in ihnen steckte, die er vor so vielen Jahren kennen gelernt hatte, als er für möglich hielt. „Jetzt reicht es aber! Was ist bloß los mit euch?“ Castiel, der das Ganze schweigend mit angesehen hatte, lehnte an einem der Regale und wusste scheinbar nicht so genau, was er von all dem halten sollte. Er sah ein wenig verwirrt aus, hatte den Kopf leicht zur Seite geneigt und sein Blick ging zwischen den Winchesterbrüdern immer wieder hin und her. Schließlich wandte er sich Bobby zu, der ihn auffordernd ansah. „Na los... nimm diesen Nichtsnutz mit und seht zu, dass ihr etwas über diesen Propheten rausbekommt. Sam... du bleibst hier und hilfst mir bei der Suche nach eurer Beschwörungsformel!“ Auf den Lippen des jüngeren Winchester breitete sich ein triumphierendes Grinsen aus und es hätte nur noch gefehlt, dass er seinem älteren Bruder die Zunge herausstreckte, was er allerdings zu Bobbys Erleichterung nicht tat. Dean hingegen setzte schon zu einem heftigen Widerspruch an, wobei sich seine Unterlippe schmollend nach vorne schob. „Keine Widerrede, verdammt nochmal!“ Bobby zog sich die Kappe von seinem Kopf und fuhr sich mit der Hand einmal übers Gesicht. Diese Idioten raubten ihm wirklich noch den letzten Nerv. Aus den Augenwinkeln konnte er mit ansehen, wie Castiel sich neben Dean aufstellte und zu ihm beugte, was dafür sorgte, dass Deans gemurmelter Protest endlich verstummte und sich die beiden schließlich mit einem Flügelschlagen in Luft auflösten. Ein erleichtertes Seufzen kam über Bobbys Lippen, allerdings wusste er nur zu gut, dass er diese Ruhe leider nicht lange genießen konnte. So war es schon immer gewesen... ~*~ NOW Gabriels Herz machte einen unangenehmen Aussetzer, als er in dem Hotelzimmer auftauchte und den Schauspieler nicht wie angenommen auf dem Sofa, oder gar im Bett ausfindig machen konnte. Seine Hand presste sich nach wie vor auf seine schmerzende Seite und vor seinen Augen verschwamm immer mal wieder die Sicht. Er hatte schon lange nicht mehr eine Wunde von einem Engelsschwert zugefügt bekommen und mit einem Mal fiel ihm wieder ein wie beschissen das doch war. Er konnte regelrecht spüren, wie seine ganze Kraft gemeinsam mit seiner Gnade aus seinem Körper heraus sickerte ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte. „Jensen?“ Die Stimme des Erzengels zitterte leicht, da er es nicht fassen konnte, dass der Schauspieler scheinbar wirklich weg war. Sein Blick blieb schließlich an der rosanen Maoam Packung hängen, die neben dem kleinen Couchtisch auf dem Boden lag und die er noch vor wenigen Stunden bei Jensen zurück gelassen hatte. Verdammter Mist aber auch... Schließlich wandte Gabriel sich ganz ab und zog bei dem Anblick, der sich ihm bot scharf die Luft ein. „Jensen!“ Die regungslose Gestalt sorgte dafür, dass sein klares Denkvermögen sich für einen kurzen Moment verabschiedete und eine unbedachte Reaktion hervorbrachte, obwohl er doch genau wusste, dass er seine schwindenden Kräfte nicht unnötig verbrauchen sollte. Obwohl der dunkelblonde Mann nur wenige Schritte von ihm entfernt, regungslos auf dem kalten Fliesenboden lag, teleportierte Gabriel sich lieber in das kleine Badezimmer, anstatt zu ihm zu laufen, wie jeder normale Mensch es getan hätte. Seufzend kniete er sich neben den Schauspieler und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter um ihn vorsichtig auf den Rücken zu drehen. Auf der Schläfe des Mannes prangte eine unschöne Platzwunde, die nur noch schwach blutete, jedoch bestimmt für höllische Kopfschmerzen sorgen würde. Die Haut des Schauspielers war unnatürlich blass, was zur Folge hatte, dass die Sommersprossen, die sich unregelmäßig über Nase und Wangen des Mannes verteilten, dem Engel regelrecht entgegen leuchteten. Auf Jensens Stirn hatten sich einige Schweißperlen gebildet. Ansonsten konnte Gabriel keine äußerlichen Verletzungen ausmachen. „Hey... Jensen?“ Behutsam übte der Erzengel ein wenig mehr Druck auf die Schulter des Mannes aus und schüttelte ihn leicht. Viel Erfolg zeigte das jedoch nicht. Sanft streifte er mit den Fingern über die blasse Wange des Dunkelblonden und tätschelte sie schließlich sogar. Jedoch zeigte der Angesprochene keinerlei Reaktion. Nicht einmal ein Wimpernzucken oder ein widerwilliges Stöhnen. Gar nichts... Lediglich das kaum sichtbare Heben und Senken seines Oberkörpers deutete darauf hin, dass er noch lebte. Vielleicht hatte Zachariah ihn hier wirklich gefunden und hatte irgendetwas mit ihm angestellt, hatte ihn verletzt... oder... Der Erzengel wollte gar nicht so genau darüber nachdenken. Vielleicht war Jensen ja auch einfach nur unglücklich gestürzt und somit verwundeter als es jetzt den Anschein machte... Gabriel wagte es allerdings nicht seine heilenden Fähigkeiten ein weiteres Mal bei Jensen anzuwenden um diese These zu testen. Das Risiko war einfach zu groß, immerhin würde er dann zu viel von seiner Gnade verbrauchen und das konnte er sich definitiv nicht leisten. Momentan verließ diese wertvolle Kraft nämlich lieber in Form von einer zähen, leuchtenden Masse seinen Körper und schwächte ihn somit von Minute zu Minute mehr. Er wusste nicht wie lange er sich noch auf den Beinen halten konnte und wenn er erst einmal zu kraftlos war, würde es noch schwerer werden Jensen zu helfen. Gabriel atmete tief durch und seufzte schließlich ergeben. Er gab es ja nur ungern zu, aber er brauchte Hilfe. Dringend... Leider war die Liste der Verbündeten erschreckend kurz – was bestimmt nichts neues war - und bot somit nur eine Möglichkeit... Zugegeben... eine sehr abwegige Möglichkeit, aber wie hieß es so schön? Not machte ja bekanntlich erfinderisch! ~*~ NOW – SIOUX FALLS, SOUTH DAKOTA „Sam... Ich denke ich habe hier etwas gefunden!“ Bobbys Stimme klang ein wenig heiser, was wahrscheinlich an dem allgegenwärtigen Schlafmangel des älteren Mannes lag. Vor ihm auf dem Schreibtisch lag ein ganzer Stapel an Pergamenten, die ein heilloses durcheinander bildeten in dem sich nur noch Bobby zurechtfinden konnte. Jedoch lag ein einzelner großer Papierbogen über allen anderen und schien momentan die volle Aufmerksamkeit des ehemaligen Automechanikers für sich zu beanspruchen. Er blickte nicht einmal auf als der jüngere Mann neben ihn trat und über seine Schulter hinweg einen Blick auf das Schriftstück warf. Das war ein ganzer Haufen an henochischer Zeichen und Sam konnte damit leider nicht sonderlich viel anfangen. Er wusste, dass Bobby mittlerweile einiges zu deuten wusste, aber die würden wohl oder übel auf Castiels Rückkehr warten müssen um den Text vollständig übersetzen zu können. Wie gerufen erklang auch schon ein leises Flügelschlagen hinter ihnen. Sams Augenbrauen wanderten ein Stück nach oben, da Dean und Castiel bestimmt nicht länger als eine halbe Stunde weg gewesen waren. Entweder hatte Becky einen falschen Alarm gegeben und das alles war nur ein verzweifelter Versuch gewesen um Sam wieder zu Gesicht zu bekommen, oder aber sie hatten schon ausschlaggebende Hinweise finden können und hatten ihre Spurensuche deshalb vorzeitig beendet. „Dean, Cas... wieso seid ihr...“ Die Worte blieben Sam regelrecht im Halse stecken, als er sich umdrehte und plötzlich in das Gesicht eines blonden Erzengels starrte, der knapp hinter Bobbys Rollstuhl stand. Die Augen des Winchesters weiteten sich fassungslos und ein leises irritiertes „Gabriel?“ kam über seine Lippen, da er zu mehr gerade nicht imstande war. Sein Blick wanderte über das ungewohnt ernste Gesicht. Scheinbar hatte der Engel einige unangenehme Begegnungen hinter sich gebracht, zumindest sah er ziemlich mitgenommen aus. Schließlich fiel Sams Blick auf den schlaffen Körper, der regungslos in den Armen des Blonden lag und für einen kurzen Moment glaubte er, dass irgendetwas gewaltig schief gegangen war. Immerhin sah das nur allzu sehr nach seinem Bruder aus. Jedoch... Nein... er war schon einmal darauf hereingefallen, aber dieses Mal war er sich hundertprozentig sicher... Das war nicht Dean. Sams Augen wurden noch eine Spur größer, wenn das überhaupt noch möglich war. Das war... dieser mysteriöse Schauspieler... Aber... wieso tauchte Gabriel gerade hier mit Jensen auf den Armen auf? „Verdammter Mist!“ Bobby hatte sich so gut es ging in seinem Rollstuhl umgedreht. Zwar konnte er nicht wissen, wer dieser Engel war, jedoch erkannte er Dean – oder in diesem Fall Doppelgänger-Dean – nur allzu genau und er war über dessen Verfassung alles andere als erfreut. Gabriels Finger, die bei näherer Betrachtung verdammt blutig aussahen, krallten sich regelrecht in die blasse Haut des Schauspielers. Es sah fast so aus als kostete es ihn alle Kraft, die er aufbringen konnte Jensen in den Armen zu halten, obwohl das für einen Engel doch eigentlich kein Problem darstellen sollte. Und schließlich wurde Sam auch erst richtig bewusst, dass Jensen lediglich in Shorts bekleidet mehr schlecht als recht in Gabriels Armen hing. Was zum... „Überraschung...“ Das war das Einzige, was der blonde Erzengel von sich gab, ehe seine Augen sich unnatrülich verdrehten und er gemeinsam mit Jensen zu Boden ging... ~*~ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)