Blood of the Lilies von SheGo (...ѕσυℓ σƒ вяσкєη нєαятѕ!) ================================================================================ Prolog: ℓσѕт ∂єѕтιηу -------------------- ℓσѕт ∂єѕтιηу What we feel for each other, isn't true. What we know about love, is false. What we should do is stay away, but we can`t. Desires are our sins of our live. Unsere Blicke begegnen sich, mit einem gesunden Misstrauen. Seine Augen sind unergründlich, fast schon hypnotisierend. Doch ich kann ihnen wiederstehen! Aber ob ich auch genug Kraft aufbringe, um seinen Lippen zu entgehen? „Alles in Ordnung?“ fragt er mit rauer Stimme, so schön, so verlockend. „Ich glaube, etwas in meinem Blut fordert etwas Unbekanntes in dir heraus. Wir ziehen uns anscheinend einander magisch an.“ Ich schüttele den Kopf, es kann nicht wahr sein, es muss eine Lüge sein. „Ich fühle mich bestimmt nicht zu dir hingezogen. Ich liebe dich bestimmt nicht!“ Was würde passieren wenn ich es immer wieder zu mir sagen würde? Würde ich es irgendwann auch glauben? Sein Mund verzieht sich wieder zu diesem verschmitzten Lächeln und sein Gesicht sieht fast schon glücklich aus, wenigstens sah er mich nicht mehr mit dieser traurigen Mine an, er wirkt nicht mehr so traurig, so leblos. „Ich verspreche dir, dass ich dich nicht enttäuschen werde…Dir niemals wehtun werde. Dich nur küsse, wenn du es auch selber willst.“ Ich hörte den Klang seiner Stimme, sie zitterte, er war nervös oder hatte etwas zu verbergen. Doch woher sollte ich wissen was auf mich zukam? Was mit mir passieren würde wenn ich mich nicht darauf einließ? „Du weißt es ist unser Schicksal!“ sprach er seelenruhig weiter, als wäre es nichts ungewöhnliches, als hätte er sich damit abgefunden, mich aufgegeben. „NEIN!“ Ich wollte es nicht hören. Meine Hände zitterten, aber mir war alles andere als kalt, doch sie zitterten wie Espenlaub. Mein ganzer Körper bebte. Jeder Atemzug schmerzte in meiner Brust. Aber welchen Grund hatte ich dazu? Ich wusste doch auf was für ein gefährliches Spiel ich mich einließ und nun würde ich die Rechnung dafür bekommen. Wir waren eben nicht füreinander bestimmt! Kapitel 1: мємσяιєѕ тнαт ι нανє ℓσѕт ------------------------------------ Als die Hitze verschwand, folgte ihr die Kälte sogleich. Der Sommer war vorbei und der Winter brach ein. Die Nacht wurde zum Tag. Die Zeit?  Ein einzigartiges System aus Sein und Vergehen.  Mittendrin. Bin ich gefangen. Allein!  Kopflos.  Körperlos. Gedankenverloren.  Alles ist leer. Zerfressen von der Stille. Der Einsamkeit.    Ich bin so allein. Wo bist du?  Wieso hast du mich zurück gelassen?  Was geht nur in mir vor?  Wo ist mein Herz hin?  Meine Seele… Wo ist sie?  Wo ist er?  Wo ist mein Liebster?  Liebster? Nein! Es gibt da niemanden. Nur mich. Ich bin allein!    Langsam und behutsam öffnete ich die Augen. Alles war weiß. In einem weißen Licht getaucht. Kahl. Leer. Verlassen.  Vögel zwitscherten… Vorsichtig drehte ich den Kopf. Sehe lauter goldene Käfige, in denen die kleinen Sänger saßen. Ihre traurigen Augen schrien nach Hilfe. Traurig. Das waren sie. Gefangene. Sie sitzen im selben Boot wie ich. Aber warum hält man sie gefangen? Ich lief zu ihnen und öffnete alle Türen. "Nun seid ihr frei!", hörte ich meine zarte Stimme flüstern.  Glücklich flatterten sie aus ihrem ewigen Gefängnis, prallten jedoch gegen eine unsichtbare Mauer. Sie waren tot! Erschrocken eilte ich zu ihnen, hob einen auf, wog ihn in meiner Hand. Doch es war bereits zu spät. Was habe ich nur getan?  Nur wegen mir sind sie ins Reich der Vergänglichkeit gelangt, dort, wo es kein Entrinnen und kein Glück gibt. Dorthin wo ich niemals Zutritt haben würde. Egal wie sehr ich mich danach sehnte. Sie würden mir keinen Zutritt gewähren.   Ich drehte meinen Kopf in die andere Richtung. Blickte weg. In einer Ecke des Zimmers entdeckte ich ein Himmelbett, in dem ich wohl geschlafen hatte. Doch für wie lange war ich weg? Tage? Wochen? Monate, oder vielleicht sogar Jahre. Ich konnte mich daran nicht erinnern.   Nun erst erkannte ich, dass ich ein dünnes, weißes Nachthemd trug. Die Schamröte stieg mir bei dieser Erkenntnis ins Gesicht. Hatte ich das schon immer an?  Eine Kette mit einem Anhänger in Form von zwei ungleichen Flügeln baumelte an meinem Hals. Meine Finger tasteten zum Amulett. Ich wollte es abnehmen, damit ich es genauer betrachten konnte, aber es ließ sich nicht öffnen, egal wie fest ich daran zog.  Daher beließ ich es lieber dabei. Es war wahrscheinlich sowieso sinnlos. So wie meine Lage. Ich würde es tragen müssen, so wie ich wohl hier mein restliches Leben verbringen müsste.   Mit kalten Fingern fuhr ich über die liebevoll handgeschnitzte Verzierung am Fußbrett meines Bettes. Meine Finger zitterten. Die wundersame Geschichte eines kleinen Mädchens war eingeritzt. Das außerhalb von Zeit und Raum lebte. Von einem atemberaubenden Abenteuer.  Von den Gefahren der Welt und der Liebe. Eine süße Legende, die Mütter gerne ihren Kindern erzählten. Diese Legende handelte von einer Prinzessin, ein uneheliches Kind, was damals unverzeihlich war. Die Eltern des Mädchens hatten keine andere Wahl, als ihre kleine Tochter in die Obhut eines alten Vertrauten zu geben, welcher das Mädchen groß zog und ihr alles lehrte, was sie wissen musste, um zu überleben. Die Schnitzereien erzählen von einen Tag, an dem sowohl die Sonne, als auch der Mond miteinander vereint waren. Der Tag, an dem sich alles ändern sollte, denn am 18. Lebensjahr der Prinzessin sollte man die Klingen erheben und sich gegen den schwarzen Mann stellen. Sie sollte ihre Klinge führen und ihn umbringen, so wie es ihr all die Jahre gelehrt wurde. Doch sie konnte es nicht, denn ein Blick hatte genügt, um ihr naives Herz zu erobern. Stattdessen täuschte sie nur seinen Tod vor. Sie flüchteten zusammen. Verbrachten Tage und Nächte zusammen. Aßen gemeinsam, schliefen gemeinsam und liebten gemeinsam. Jeder kannte diese Legende. Es war eine der beliebtesten Gutenachtgeschichten die man kannte. Es handelte um Liebe und Verrat. Ob ich auch irgendwann einen Mann finde, der mich liebt?   Ich lehnte mich ans Gitter meines Fensters und versuchte einen Blick hinaus zu erhaschen. Ein Hof erstreckte sich vor meinem Auge, bis hin zur nächsten Mauer. Geschäftiges Treiben herrschte dort, Mägde und Knechte liefen mit ernsten Mienen hin und her. Und sie alle waren anders als normale Menschen. Unter ihnen lebten sie. Friedlich und verborgen. Zum Schein. Bestimmt hielten sie mich hier gefangen, wie die kleinen Sänger. Meine Geiselnehmer. Sie mussten zu ihnen gehören. Er war bestimmt einer von ihnen.  Auch wenn sie so friedlich unter den Menschen lebten, sie waren es nicht. Sie waren Monster. Werwölfe, Vampire, Sirenen, Feen und die Schlimmsten von ihnen, Dämonen.     Ein Räuspern ließ mich erschrocken herumfahren. Er stand vor mir. Mein Peiniger. Ein Name schoss mir durch den Kopf. Doch ich kannte ihn nicht. Ob es sein richtiger Name war?  Ohne ein Wort kam er einem Schritt auf mich zu. Panik breitete sich in mir aus. Was wollte er von mir? War es wieder soweit?  Nein. Er drehte sich einfach um und ging. Ohne Fragen zu stellen, folgte ich ihm, denn diesmal eilte er nicht hinaus, sondern schleifte sich langsam hinaus. So, als hätte er keine Kraft mehr.  Als würde seine Macht schwinden. Wohin führte er mich?  Der Geruch von Schwefel überkam mich. Übelkeit. Doch ich durfte es mir nicht anmerken lassen. Meine Miene blieb eisern. Unser Gang endete in einem kleinen schnuckeligen Garten, der von einer Glaskuppel überdacht war, damit es nicht hereinschneite oder ich fliehen konnte.   War das unser Schicksal? Waren wir deshalb hier gefangen?  Vielleicht war es so, doch ich würde nicht so schnell aufgeben. Denn mein Herz sagte mir, das er für mich kommen würde!    Es war so schön hier. Zu schön für ein Gefängnis. Es muss eine riesige Arbeit sein, die Pflanzen am Leben zu erhalten und ich wollte gar nicht erst wissen, wie er das angestellt hatte. Denn in der Mitte des prachtvollen Gartens stand ein Springbrunnen mit glasklarem Wasser. Dahinter entnahm eine wunderschöne Weide ihren Lebenssaft aus den kleinen Ritzen der Gemäuer des Brunnens. Unter den langen Armen des Baumes lagen riesige, bunte Kissen, auf denen man sich niederlassen konnte. Eine Schale mit Weintrauben stand daneben. Sollte das eine Einladung sein?   „Setz dich.“, forderte der schwarze Mann mich kalt auf und nahm sogleich mir gegenüber Platz. Er hatte kurzes, dunkelbraunes Haar, wobei sie an den Seiten kürzer waren, als in der Mitte. Sein Gesicht war nicht kantig, viel mehr hatte es die Form von einem Ei. Doch seine Augen faszinierten mich am allermeisten, denn sie waren bernsteinfarben. Sie waren so wunderschön und doch so furchteinflößend zugleich. Er nahm sich ein paar Trauben und schob sie sich zwischen die Zähne. Sie strahlten in einem unnatürlichen Weiß, doch viel wichtiger, seine Eckzähne waren nicht spitz. Er war kein Vampir.  Weiterhin sah ich stumm zu ihm, bis er wieder das Wort an mich richtete.  „Ab heute wirst du hier an diesem Hof leben. Sieh es als dein neues Zuhause an." Seine Augen wirkten immer noch so kalt und herzlos, aber was beunruhigender war: Sie ruhten auf meinem leicht bedeckten Körper.  Doch ich wollte nicht, dass er meine Angst sah, weshalb ich ihn mit hoch gezogenen Augenbrauen fragend ansah. Mein Kopf fühlte sich auf einmal so leer an.  So schwer. "Was war vor heute? Lebe ich nicht schon immer hier? Bitte, mein Herr, klärt mich auf. Bringt Licht in die Dunkelheit", hörte ich wieder meine hauchdünne, zarte Stimme. Es war wie verhext. Ich wollte nicht reden, dennoch tat ich es.  Als würden seine Augen mich hypnotisieren und zum Reden zwingen. Er lachte auf. Leicht verärgert und leicht amüsiert.   „Ich hätte nie gedacht, dass du wie ein ergebener Diener sprichst. Und dabei wirst du eines Tages Königin sein“, stellte er nun sachlich fest. „Königin?“ Ich sah ihn kopfschüttelnd an, „Bitte, Herr, scherzt nicht mit mir.“ Das konnte er nicht ernst meinen. Ich und eine Königin? Niemals!   Er schnaubte verächtlich auf. Sein kalter Blick ruhte immer noch auf mir. Es missfiel mir, doch ich wollte ihn auch nicht verärgern. Also sagte ich lieber nichts, wobei ich mir sicher war, das er meine Gedanken lesen konnte - so wie seine Augen mich durchbohrten. "Die Zeit ist noch nicht reif! Denn im Moment bist du nicht mehr wert als eine lausige Magd." Mit diesen verachtenden Worten erhob er sich. Wollte sich schon von mir abwenden, doch dann verharrte er einen Augenblick, bevor er sich wieder seufzend an mich wandte. "Doch wenn du erst gereift bist, wirst du bestimmt eine wunderschöne Königin abgeben, mein süßes Engelchen!" Verwirrt fasste ich mir an den Kopf. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Es raste. Mein Herz fühlte sich so an, als wollte es aus meiner Brust springen. "Ihr müsst euch täuschen. Ich bin ein ganz normales Mädchen..."  "Schluss jetzt!“, fuhr er mir harsch dazwischen, „Es ziemt sich nicht, deinem zukünftigen Gemahl zu widersprechen!" Mit Missachtung in den Augen winkte er mich fort. Als wäre ich nur eine von vielen. "Nun geh!", fuhr er mich schon an, als ich immer noch da saß. Wie versteinert. Doch wohin sollte ich gehen?  Ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts mehr. "Bitte...ich möchte nicht." Etwas von mir wollte hier nur weg. Es fühlte sich so falsch an. Langsam erhob ich mich und sah ihn mit großen Augen an. "Wieso haltet Ihr mich hier gefangen?" Seine Augen funkelten auf. Ich schien ihn verärgert zu haben, denn er packte mich grob am Arm. Seine Hände waren rau, vielleicht von der Arbeit. "Gefangen nennst du das hier? Ich biete dir ein besseres Leben und das ist der Dank dafür?" Seine Stimme war hart, rauchig und maskulin. Sie passte nicht zu seinem Äußeren. "Gut, dann wirst du auch wie eine Gefangene leben!" Ein britischer Akzent war herauszuhören, als er mich anschrie.   Er zerrte mich zurück in mein Gemach. Warf mich ins Bett und griff nach meinem Bein. Seine Lippen waren zu einer dünnen Linie verzogen. Fest drückte er auf meinen Knöchel. Ich keuchte vor Schmerz auf, doch er hörte nicht auf, bis sich eiserne Ketten um mein rechtes Bein legten. Magie? Dann schritt er einfach davon. Meine Finger zitterten, als ich mir über meine feuchte Wange fuhr. Ich weinte. Ich ließ etwas Zeit verstreichen, bevor ich mich erhob und zum Spiegel sah, welcher direkt gegenüber von meinem Bett stand. Meine Haut war so blass, als hätte ich lange nicht mehr die Sonne gesehen. Meine goldblonden Engelslocken fielen leicht über meine Schulter. Meine hellblauen Augen waren feucht, sie erinnerten einen an das Meer, so wie sie glitzerten. Genauso wie meine Haut glitzerte. Leicht an der Tränenspur entlang. Meine Haut war weich.   Warum war ich nur hier? Wieso ich? Wieso hatte er so geredet, als sei ich nicht immer hier gewesen? Als wäre ich eine Fremde. Was verschwieg er mir nur? Und um Himmelswillen, was war dieses seltsame Gefühl in meiner Brust? Als ob mir etwas sehr Wichtiges fehlte! So als sei ein Teil von mir abhandengekommen, oder mir entrissen worden.   Ich presste meine Hand auf meine Brust und horchte in mich hinein. Etwas in mir schrie ganz laut. Ich konnte nur das beschleunigte Klopfen meines Herzen hören. Ich schloss die Augen, versuchte mich zu beruhigen. Aber seine Worte jagten mir große Angst ein. Ich sollte seine Braut sein? Ich liebte ihn doch gar nicht. Wusste noch nicht einmal seinen Namen. Zumindest glaubte ich es. Müde legte ich mich wieder ins Bett. Die Käfige waren leer, wo einst die Sänger saßen und ihr wunderschönes Lied zum Besten gaben. Nun waren sie einfach nur noch leer. Die kleinen Vögel waren frei, aber auch wieder nicht. Sie waren nun Gefangene der Unendlichkeit. Sie waren vergänglich, doch ich nicht! Ich würde leben, auch wenn sie starben. Ich konnte nicht anders.  Denn sonst würde ich nie erfahren, was mein Schicksal war. So endete der Tag, wie er begonnen hatte. Meine schweren, müden Glieder fielen aufeinander. Und weg war ich. Ich fiel ins Land der Träume. In meine eigene kleine Welt! Wo ich frei war, von allem. Von der Last. Von der Sünde. Und von ihm! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)