Advent, Advent.... von Dragonohzora (Mamoru x Usagi) ================================================================================ Kapitel 26: 22. Dezember - Vermutungen -------------------------------------- 22. Dezember – Vermutungen „Kommst du heute zu mir?“ Verwirrt ließ Mamoru seine Kaffeetasse sinken. „Waren wir heute verabredet?“ „Ähm nein, eigentlich nicht!“ Bildete er es sich nur ein, oder wurde Usagi verlegen. „Also es ist nur so, ich dachte wir könnten unsere Pläne miteinander besprechen!“ “Unsere Pläne?“ „Ja, ich meine, was mein heimlicher Verehrer angeht!“ „Mhhh...Sag mal Usagi, wieso möchtest du dir die Überraschung verderben? Was bringt es dir, zu wissen, wer dein Adventskalender ist?“ Was sollte sie ihm nun darauf antworten? Eigentlich konnte ja nur Tuxedo Mask ihr heimlicher Verehrer sein. „Ich muss es eben wissen!“ Sie konnte ihm ja wohl schlecht sagen, dass sie ihn finden musste, um sich zu entschuldigen. Dass sie nicht mit ihm zusammen sein konnte, weil ihr Herz schon längst besetzt war? Das Sein Kuss sie verzaubert hatte, aber dass sie ihn trotzdem nicht wollte? Sie musste ihn finden, damit sie ihm sagen konnte, dass er damit aufhören musste. Heute war schon der zweiundzwanzigste Dezember. Ihre Erkenntnis kam viel zu Spät. „Ich muss einfach, hilfst du mir oder nicht!“ „Nein!“ Das hatte gesessen. „Nein? Aber wir haben einen Deal. Du hilfst mir und ich schulde dir etwas!“ „Ich habe es mir eben anders überlegt!“ Sorgsam sah er sie an. „Du kannst mir nicht einmal einen guten Grund nennen, wieso sollte ich dir also helfen wollen?“ „Vielleicht weil du nett bist?“, knirschte Usagi mit ihren Zähnen. „Nett?“ „Ja, kaum zu glauben oder? Ich hätte auch nicht erwartet, dass du nett sein kannst!“ „Das aus deinem Mund zu hören ist irgendwie erfrischend!“ „Baka!“ Mamoru griente. „Odango Atama!“ „Du hast versprochen mich erst einmal nicht mehr so zu nennen!“, brauste sie wütend auf. Was tat er denn jetzt`? War das etwa ein Lächeln. Wütend ballte sie ihre Hand zur Faust. „Vergiss es, du bist nicht nett, du bist ein riesen Blödmann!“ Nachdenklich lehnte sich Mamoru zurück. „Ich möchte nur einen Grund wissen, mehr nicht!“ Tief rot starrte sie ihn an. Sie konnte ihm nicht sagen, dass sie ihrem Verehrer eine Abfuhr erteilen wollte, weil sie sich in ihn verliebt hatte. Sie schluckte, drehte sich um, ohne ihm eine Antwort zu geben und ging einfach. Betrübt starrte Mamoru ihr hinterher. War es so schwer ihm zu sagen, was der Grund war? „Was hast du wieder getan?“ Blinzelnd sah er zu seinem Freund hoch, der wie ein Berserker mit einer Kaffeekanne bewaffnet vor ihm stand. Es war wirklich ein recht bizarrer Anblick. Mamoru zuckte mit der Schulter. „Usagi will unbedingt und um jeden Preis herausfinden, wer ihr Adventskalender ist!“ „Das ist doch nichts neues, deswegen vertreibst du dir schließlich deine Zeit mit ihr?“ „Ja schon, aber sie will mir den Grund nicht nennen!“ „Und?“ „Was und?“ „Ist das so schlimm?“ „Eigentlich nicht!“ „Und was ist jetzt nochmal das Problem?“ Mamoru seufzte. Wie sollte er ihm das nun erklären. „Ich dachte wir sind in den letzten Tagen so etwas ähnliches wie Freunde geworden und sie vertraut mir nicht mal den Grund an!“ „Sind wir etwa eingeschnappt?“ Motoki lachte und goss Mamoru eine weitere Tasse Kaffee ein. „Nun hör mir mal gut zu, du solltest dir nicht wünschen in den Kreis der Freundschaft mit ihr reinzukommen!“ „Ach und wieso nicht?“ „Bist du einmal drin, kommst du nie wieder raus!“ „Wo hast du denn diesen Unfug wieder her?“ Motoki griente. „Frag mal Saori!“ „Was hat Saori denn damit zu tun?“ „Tja, wenn du das nicht weißt!“ Ehrlich Motoki, musst du immer so kryptisch reden?“ „Mamoru du liebst sie doch, hör einfach auf mich. Lass den Freundschaftsteil aus. Mach ihr noch drei schöne Tage und dann nimm deinen Mut zusammen und gestehe ihr, dass du ihr Adventskalender die ganze Zeit warst. Sie wird dir schon nicht den Kopf abreißen!“ Mamoru seufzte, er hatte ja auch recht. Er hatte wirklich Grund zur Hoffnung, dass irgendwo in Usagis Herzen Platz für ihn war, aber irgendwie wusste er gar nicht so recht, ob er das wollte. Er wollte nicht, wegen vergangenen Zeiten von ihr geliebt werden, er wollte von ihr geliebt werden, weil sie ihn in diesem Leben wollte, aber das konnte er Motoki nicht sagen. Sein Freund würde ihn glatt einweisen lassen, wenn er ihm eine Geschichte von einem Königreich auf dem Mond auftischen würde. Von einer Liebe von einer Prinzessin und einem Prinzen. Wieso nochmal hatte Artemis ihm das alles nur erzählt? Selig sind die Unwissenden. Er konnte zwar nun seinen inneren Aufruhr beenden, denn immerhin wusste er, dass die Zuneigung, die er für Sailor Moon empfand nichts damit zu tun hatte, dass er gleichzeitig in zwei Mädchen oder gar drei Mädchen verliebt war, nein alle drei Mädchen waren ein und dieselbe Person. Sein Herz hatte es längst gewusst. „Nun schau nicht so deprimiert. Geh ihr einfach nach!“ Mamoru nickte. Er hatte ja recht, wenn er Usagis Zuneigung wollte, durfte er nicht so kleinlich sein. Er wollte mit der ganzen Aktion ihr doch schließlich beweisen, dass er ein netter Kerl war. Nett? Kurz lächelte Mamoru wieder. Sie hatte gesagt, er wäre nett... „Nun grinse nicht so wie eine Hyäne, das ist ja gruselig. Geh ihr nach und zwar jetzt sofort!“ „Zu Befehl!“, salutierte er und stand auf. Kopfschüttelnd sah Motoki seinem besten Freund hinterher. Er hatte wirklich Gemütsschwankungen, da machte er jede Frau alle Ehre. „Eindeutig PMS!“ ♥ Konnte es eigentlich noch kälter werden? Es schneite wieder und ausgerechnet heute hatte sie ihre Handschuhe nicht dabei. Das war alles so ungerecht. Sie wusste nicht wo ihr Tuxedo Mask gerade steckte. Mamoru wollte ihr nicht helfen und er würde heute Abend auch nicht bei ihr vorbeikommen. Wie sollte sie ihm zeigen, dass sie es Wert war von ihm gemocht zu werden, wenn er keine Zeit mit ihr verbrachte. Betrübt seufzte sie. Er wollte auch keine Zeit mit ihr verbringen. Die letzten Tage, das war nur wegen diesem Deal, den sie beide ja nun nicht mehr hatten. „Arghhhhhhhh…Zum Teufel mit diesem Kerl!“ Voller Wucht wirbelte sie ihre Schultasche um die eigene Achse, bis sie gegen einen Laternenpfahl stieß und mit ihrem Hintern im Schnee landete. „Du kannst es einfach nicht lassen Odango Atama!“ Schmerzlich rieb sich Mamoru seine Brust. Woher nahm dieses Mädchen nur immer wieder diese Kraft her? „Ahhhhhhhhhhh, der Laternenpfahl kann sprechen!“, quiekte sie erschrocken und rutschte noch einen halben Meter weiter durch den Schnee nach hinten. Mamoru rollte mit seinen Augen. Es fiel ihm wirklich schwer ihr jetzt keinen Spruch an ihre Weichbirne zu werfen. Wie konnte es nur passieren, dass er sich ausgerechnet in sie verliebte? Er seufzte und kniete sich vor ihr hin. „Usagi, schau genau hin. Sehe ich aus wie ein Laternenpfahl?“ „Er spricht!“, hauchte sie verwirrt. „Er kann dich hören“, erwiderte dieser und zuckte zusammen, als er ihre kalte Hand berührte. „Ich glaube, die Kälte hat dich etwas verwirrt!“ Anders konnte er sich das wirklich nicht mehr erklären. „Na komm, ich wohne nicht weit von hier. Möchtest du mit zu mir kommen?“ Usagi schnappte nach Luft. „Mamoru? Du? Hier?“ Erst jetzt realisierte sie, dass es gar nicht der Laternenpfahl war mit dem sie gesprochen hatte. Wo war ein Loch. Verdammt, er musste glauben, dass sie nicht alle Tassen beisammen hatte. „Usagi?“ „Mhh?“ „Und?“ „Wie?“ „Möchtest du mit zu mir kommen, um dich etwas aufzuwärmen?“ „Kneif mich einer“, flüsterte sie und starrte zu ihm hoch. Er hatte so wunderschöne blaue Augen. „Usako?“ Verwirrt und gebannt sah er zu ihr hinab. Ihre Augen sind so klar, wie der Ozean. „Ähm ich meine, ja! Also, wenn du es willst?“ Zaghaft errötete sie. Zum Glück war es so kalt, dass es ihm bestimmt nicht auffiel, dass ihr Gesicht nicht nur rot von der Kälte war. Ihr Herz raste. Usako hatte er sie genannt. Ihr gefiel dieser Spitzname. Zaghaft hob sie ihre Hand und legte sie auf sein Gesicht, strich zaghaft über seinen Wangenknochen drüber. Mamoru hielt seinen Atem an, ihre Berührung erwärmte sein Herz, obwohl ihre Finger kälter als Eiszapfen waren, dennoch hielt er still, wagte es nicht sich zu bewegen. Sein Kopf bewegte sich wie von selbst. Er wollte sie küssen, musste sie küssen. Die Erinnerungen an ihren Geschmack berauschte ihn immer noch, verfolgte ihn in seinen Träumen. Was tat sie hier nur? Wieso traute sie sich Mamorus Wange zu liebkosen, obwohl er diesmal wach war und wieso lachte er sie nicht aus? Oh Gott sein Gesicht kam dem ihren näher. Wollte er sie küssen? Konnte es wirklich sein, dass er sie küssen wollte? Ihr Herz hämmerte immer wilder gegen ihre Brust. „Wollen Sie ihrer Freundin eventuell eine Rose kaufen? Eine wunderschöne Rose, für ein wunderschönes Mädchen?“ Verwirrt und abgelenkt wich Mamoru etwas zurück und starrte zu dem Rosenverkäufer. Wer verkaufte bitte bei diesem Wetter Rosen? Seine Wangen erröteten. „Ähm sie ist nicht, also ich meine…Ok!“ Sie konnte schreien. Wieso? Das war so ungerecht. Er hatte schon wieder vorgehabt sie zu küssen, da war sie sich ziemlich sicher gewesen. Was quatschte sie dieser Rosenverkäufer voll? Sie gab ihm gleich Rosen. Sie konnte wirklich heulen. Das Leben war einfach nicht fair. Bekümmert schob sie ihre Hände erneut in ihre Jackentasche, ehe sie verwirrt auf eine einzelne Rose sah, die Mamoru ihr hinhielt. „Aber...!“ Verwirrt sah sie zu Mamoru. „Ist die für mich?“ Mamoru lächelte und nickte schließlich. Er war dem Rosenverkäufer dankbar. Es wäre ihm beinahe schon wieder passiert. Er hätte sie geküsst. Verdammt, was machte dieses Mädchen nur mit ihm? „Sie ist von dir?“ Mamoru griente. „Ja, sie ist von mir!“ Eine Rose von Mamoru Chiba? Nicht von Tuxedo Mask, sondern von Mamoru? Tief atmete sie ein und wieder aus. Sie musste aufpassen, sonst würde sie hyperventilieren. Sie konnte nicht anders und sprang direkt in seine Arme hinein und umarmte ihn fest. „Dankeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!“ Mamoru war auf Usagis stürmische Art nicht gefasst gewesen und fiel mit ihr nach hinten. Usagi fing an zu kichern. Er konnte wirklich nichts dafür, aber ihr ganzes Wesen war einfach ansteckend. Mamoru stimmte in das Gekicher mit ein. „Heißt das, das wir wieder Freunde sind?“ Glücklich starrte sie ihn an und machte absolut keine Anstalten von ihm runter zu gehen. „Sind wir denn Freunde?“ Kurz dachte er wieder an den Freunde Vortrag von Motoki, verdrang es aber schnell. Das war doch totaler Humbug. Alles in ihr sträubte sich. Sie wollte nicht mit ihm befreundet sein, sie wollte mehr, viel mehr, aber wenn es nur Freundschaft war, was er ihr nur geben würde können, dann würde sie auch das annehmen. Usagi lächelte. „Ich weiß es nicht!“ Mamoru nickte. „Ich auch nicht“, flüstert er leise und schob sie schließlich von sich herunter. „Ich glaube, nun müssen wir uns beide aufwärmen!“ Lächelnd nahm er einfach ihre Hand. „Ich wohne wirklich nicht weit von hier!“ Usagi stolperte fast, als er sie mitschleifte. „Nicht so schnell, ich habe viel kleinere Beine als du!“ Mamoru lachte. „Du bist wirklich ein Original!“ Usagi gluckste, als er sie in eines der Hochhäuser hineinschob und den Fahrstuhl ansteuerte. „Ich nehme das mal als ein Kompliment!“ Als sie schließlich im Fahrstuhl waren und Mamoru auf die Taste zur sechsten Etage drückte wurde es kurzweilig still zwischen ihnen. Glücklich sah Usagi auf die rote Rose. Diese Rose würde sie für immer aufheben. Ob Mamoru Haarspray hatte? Verwirrt schüttelte sie ihren Kopf. Wozu sollte er welches haben? Benutzen schien er schließlich keines. Es sei denn er hatten ab und an eine Frau über Nacht bei sich? Nein, der Gedanke alleine war viel zu grausam. „Usako, es ist wirklich fasziniert, welche Mimik du zu Tage pflegst, wenn du im stillen eine Unterhaltung mit dir selber führst!“ Usagi konnte nicht anders und errötete vor Scham. „Woran denkst du? Verrätst du mir das?“, fragte er sie sanft. Tief atmete Usagi ein, langsam spürte sie ihre Finger wieder. „Sind wir wieder Partner?“ In tausend Jahren, würde sie ihm nicht verraten, woran sie gerade gedacht hatte. Stumm sah er zu Usagi hin. Am liebsten würde er ihr nun sagen, dass sie für immer Partner sein könnten. „Ja“, raunte er schließlich. „Das sind wir!“ „Danke Mamoru!“ Wie konnte nur ein ganz einfaches danke aus ihrem Mund, seine Beine weich wie Wackelpudding werden lassen? Er konnte nicht sprechen, seine Stimme würde bestimmt versagen, wenn er es auch nur versuchen würde. Mamoru brachte nur ein stummes nicken zustande. Ob Usagi bewusst war, dass sie beide immer noch Händchen hielten? Vermutlich nicht und er würde den Teufel tun, sie daran zu erinnern. „Es ist kalt!“, unterbrach Usagi die Stille die zwischen ihnen eingekehrt war. Ihr Herz hämmerte wild und unbarmherzig in ihrer Brust. Ihre Hand, die immer noch in seiner lag kribbelte unablässig. Ob ihm bewusst war, dass er ihre Hand immer noch in der seinen hielt? Er hatte schöne Hände, er hatte warme Hände. Ihre waren im Gegenzug viel zu klein und zierlich, vermutlich spürte er nicht einmal mehr, dass er ihre noch festhielt. „Wir sind ja da!“, unterbrach er dann ihre Gedanken. Neugierig sah sie zu, wie er seine Wohnungstür aufschloss. Hier wohnte er also? Sie war noch nie bei ihm gewesen und sie platzte vor Neugier. Wie er wohl wohnte? Ob er so unordentlich war, wie Motoki?, denn in dessen Wohnung war sie mit ihren Freundinnen schon häufiger gewesen, allerdings konnte sie sich das kaum vorstellen, das passte nicht zu dem großen Mamoru Chiba, allerdings waren Stille Wasser, bekanntlich nicht sehr tief. Stolz grinste sie bei diesem Gedanken und spätestens jetzt hatte sich das großen Sprichwörter Lexikon, das sie geschenkt bekommen hatte rentiert. „Bis du zu einem Eiszapfen gefroren?“ Erneut riss er sie aus seinen Gedanken und bemerkte erst jetzt, das Mamoru ihr die Tür bereits aufhielt und auf sie wartete. Erstaunt starrte sie auf ihre Hand, die er dennoch immer noch fest in seiner Hand hielt, ehe sie wieder zu ihm hinsah. Nervös nickte sie zaghaft. „Fast“, flüsterte sie und betrat schließlich gemeinsam mit Mamoru seine Wohnung. Als Mamoru hinter ihr eintrat, ließ er schließlich ihre Hand los. Seufzend beobachtete Usagi, wie er seine Hand in seine Jackentasche schob, so als ob ihm plötzlich bewusst geworden war, wo seine Hand gewesen war. War es ihm etwa unangenehm? Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, was Mamoru wohl von ihr dachte? Nervös zog sie ihre Schuhe aus. Wollte sie das wirklich wissen? Wenn sie ehrlich war, dann verstand sie Mamoru nicht wirklich. Jahrelang quälte er sie, zog sie auf, ärgerte sie, wo er nur konnte und jetzt lud er sie in seine Wohnung ein?, um sich aufzuwärmen? War es wegen dem Waffenstillstand, den sie beide vereinbart hatten oder hatte Mamoru in den letzten Wochen feststellen können, dass sie doch garnicht so übel war? Ob sie doch eine Chance bei ihm hätte? Nervös rieb sah sie zur Seite. Sie war ja so dämlich, als ob Mamoru sie mögen würde, nur weil er mal nett zu ihr war und seine Zeit mit ihr verbrachte. „Ich weiß nicht woran du gerade denkst, aber zerknautsche doch dein Gesicht dabei nicht so, das steht dir nicht meine Weichbirne!“ Das konnte nur Mamoru...Eine Beleidigung, wie ein Kompliment klingen zu lassen. Puterrot sah Usagi ihn schließlich bitterböse an. Kurz überlegte Usagi, ob sie ihm die Zunge rausstrecken sollte, entschied sich aber letztlich dagegen. Ihre Hand prickelte immer noch von seiner Wärme und wieso glaubte sie, dass seine Stimme, ebenso warm geklungen hatte.? Eigentlich sollte sie ihm nun eine runterhauen, aber stattdessen verspürte sie den Drang, sich seine Hand wieder zu schnappen und nie wieder loszulassen. Sie war langsam wirklich reif für den Psychiater. Sie brauchte wirklich Hilfe....Zumindest war ihr nun wirklich klar, dass sie sich immer noch zu Mamoru hingezogen fühlte. Sie war wirklich ein Hoffnungsloser Fall, da war ein Typ, der sie haben wollte, und ihr eine unglaubliche Vorweihnachtszeit bereitete, aber dessen Identität ihr nach wie vor ein Rätsel war und der unglaublich gut küssen konnte, mit Worten geschickt umging, sie mit Geschenken überhäufte und schlichtweg der romantischste Kerl war, den sie kannte und dann war da einfach Mamoru, der war...Nun, er war eben Mamoru und doch...Sie wollte ihn und nur ihn. Sie wollte keinen geheimnisvollen Verehrer, sie wollte Mamoru, doch er würde sich nie in sie verlieben, das war ebenso klar. Tief atmete sie ein und wieder aus. Die Welt war so ungerecht. „Wieso schaust du denn nun so traurig? “War das etwa eine Träne? „Odang...Usagi?“ Hatte sie sich das eben etwa zu Herzen genommen? Das schlechte Gewissen überkam ihm, als er sich endlich besann und ebenso seine Schuhe auszog. Er musste sich wirklich zusammenreißen. Natürlich wollte er das eben nicht zu ihr sagen, zumindest nicht so, aber in ihrer Gegenwart schaltete sich eben einfach immer sein Hirn aus. Es war wirklich schwer ihr so nah zu sein, ohne sie zu berühren. Hätte er nichts gesagt, dann…wer weiß, was er getan hätte? Nur noch wenige Tage, dann hatte diese Geheimniskrämerei endlich ein Ende und Usagi wusste dann, was Sache war. Die Frage war einfach nur, würde sie sehr Sauer auf ihn sein, oder nur ein bisschen? Er betete inständig, das letzteres der Fall sein würde. Betrübt schaute Mamoru auf Usagis Rückseite, auf ihren anmutigen und kerzengeraden Rücken, soweit er diesen in ihrer doch recht dicken Winterjacke erhaschen konnte. “Rede mit mir? Es tut mir leid, ich weiß auch nicht, wieso ich das eben gesagt habe!“ Entschlossen berührte er ihre Schultern und drehte sie wieder zu sich herum, so dass er nun wirklich sah, dass ihre Augen feucht glänzten. Verdammt, was hatte er nur getan. „Oda…Usako!“ Ihre Augen wurden groß, er hatte sie schon einmal so angesprochen, aber sie hatte geglaubt, dass es ein Versehen gewesen war. Stumm schaute sie zu ihm hoch, direkt in seine Augen und zum ersten Mal fiel ihr auf, dass dieses Blau seiner Augen ihr sehr vertraut vorkamen. So als ob…, aber nein…Das konnte nicht sein, schalt sie sich sofort. „Kakao?“ „Wie?“ „Möchtest du vielleicht einen Kakao haben, um dich aufzuwärmen?“ „Ähm, noch bevor sie etwas erwidern konnte, löste Mamoru seinen Blick und der Zauber war vorbei. Usagi seufzte und sah ihm nachdenklich hinterher, ehe sie ihm dann doch hinterherging. Es brachte ja jetzt nichts, im Vorflur stehen zu bleiben. Stattdessen blieb sie im Wohnzimmer stehen. Wow, wie sauber……Wenn sie da an Motokis Junggesellenbude dachte…Neugierig drehte sie sich im Kreis. Blitzeblank. Wohnte er hier wirklich? Es sah eher so aus, wie in einem Möbelkatalog. Sauber, penibel, ordentlich, kein Staubkorn, kein Krümel, keine alten Flecken waren zu sehen. Es hing nur ein Bild an der Wand, sonst nichts. Fasziniert betrachtete sie es. „Gefällt dir es?“ Stumm nickte Usagi nur. „Was ist das?“ „Das sind die Säulen der Schöpfung!“ „Der Schöpfung?“ „Ja, sie befinden sich im Adlernebel!“ „Ok? Im Weltall?“ „Ja!“ Stumm betrachtete Usagi das Bild. „Es ist…“ „Faszinierend“, beendete Mamoru ihren Satz. Usagi nickte und setzte sich schüchtern auf seine Couch. Etwas mulmig war ihr schon zumute. Er hatte ihr einen Kakao gemacht und seine Couch war sauber...Extrem sauber. „Deine Wohnung ist wirklich toll!“ Allerdings etwas unpersönlich, fast schon so, wie in einem Museum. Abgesehen von diesem großen Fernseher an der Wand. „Trink Usagi, sonst wird dein Kakao kalt!“ Nervös sah sie zu ihm auf. „Ich kann nicht“, murmelte sie. „Oh!“ verwirrt sah er sie an. „Wieso nicht, du magst doch Kakao, oder etwa nicht?“ Nein, sie liebte Kakao, er hatte sie schon oft welchen trinken sehen. „Schon, aber ich kleckere bestimmt“, murmelte sie schließlich kleinlaut. Verdutzt grinste Mamoru. „Das stört dich doch sonst auch nicht?“ „Jetzt aber schon, es ist hier so sauber!“ Leise lachte Mamoru. „Denkst du etwa, es ist immer so sauber hier?“ „Natürlich!“ Nachdenklich setzte sich Mamoru neben ihr hin. „Ok, du hats recht, es ist hier immer so sauber, aber wenn du kleckerst, ist das nicht schlimm. Man kann es wieder aufwischen.“ „Ich trau mich aber nicht!“ Nachdenklich sah Mamoru sie an, ehe er dann aufstand und den Kakao an sich nahm. Verwirrt beobachtete Usagi, wie Mamoru damit wieder in der Küche verschwand. Was dachte er nun über sie? Wie sollte sie ihm beweisen, dass sie kein Kind mehr war, wenn sie sich so benahm? „Hier!“ Freundlich sah Mamoru sie an, als er ihr einen Kaffee to go Becher mit Deckel hinhielt. „Nimm einfach kleine Schlucke, dann passiert schon nichts!“ „Kaffee?“ „Quatsch…dein Kakao!“ „Oh!“ neugierig sah sie auf Mamorus Hände. „Ich denke, das sollte gehen!“ „Na klar geht das!“ Seine Zuversicht wollte sie wirklich haben. „Aber sei vorsichtig, er ist noch heiß!“ „Danke“, hauchte Usagi peinlich berührt und sah ihn an, sah wieder seine Augen und schon wieder hatte sie das Gefühl, das diese Augen ihr vertraut vorkamen. Sie konnte doch nicht so blind gewesen sein? Nein, auf garkeinen Fall. Es gab überhaupt keine Gemeinsamkeiten!“ Kurz ging ihr Blick, zu der Rose die Mamoru ihr gekauft hatte. Oder etwa doch? ♥ Usagi war länger bei Mamoru geblieben, als sie vorgehabt hatte. Es war einfach so angenehm bei ihm, vor allem, wenn er sie nicht ärgerte. Ihr grauste es schon vor dem Tag, wo sie kein Grund mehr hatte ihn um Hilfe zu bitten. Würde denn wieder alles so werden, wie es vorher gewesen war? Nachdenklich besah sie sich all ihre Geschenke. Es war verrückt, aber immer wieder musste sie an Mamorus Augen denken. Es konnte nicht sein, nicht mit der Vergangenheit, wie er sie immer geärgert hatte. Alleine, dass sie darüber nun nachdachte war ein Witz. Was aber wenn doch? „Ach was! Das würde ja bedeuten, das Mamoru sie die ganze Zeit beschwindelt hätte. Immer wieder schüttelte sie ihren Kopf, während sie ihre Adventsgeschenke auf ihrem Schreibtisch betrachtete. Allerdings ließ sich nicht verleugnen, das Mamoru bei vielen ihrer Geschenke in der Nähe gewesen war. Verwirrt runzelte sie ihre Stirn. Das ihr das jetzt erst auffiel. Aber als sie auf dem Nikolausball war, lag Mamoru im Krankenhaus. Er konnte es nicht sein, das war absolut nicht möglich. Seufzend legte sie ihren Kopf im Nacken. Es würde so vieles vereinfachen, wenn Mamoru ihr heimlicher Verehrer wäre, aber wem machte sie etwas vor. Mamoru Chiba würde siech niemals im romantischen Sinne mit ihr abgeben, wobei sie schon das Gefühlt hatte, das er mit ihr flirtete und dass er sie schon ein paar Mal küssen wollte, aber vielleicht hatte sie sich alles nur eingebildet. Sie war ein Schulmädchen und Mamoru war so viel reifer. Brummend nahm sie ihr Geschenk von heute dem 22. Dezember in die Hand und las die Karte dazu. Viel Spaß! Mehr hatte er ihr nicht geschrieben, nichts Poetisches, nichts Süßes, romantisches oder erregendes. Bei dem letzten Gedanken errötete sie und seufzte. Vielleicht hatte es sich ihr Verehrer ja doch anders überlegt, oder ihm gefiel es nicht, dass sie soviel Zeit mit einem anderen verbrachte. Ja genau, das müsste ihn doch stören, oder etwa nicht? Wer verschenkte bitte eine romantische Kutschfahrt, die sie dann mit einem anderen machte? Sorgsam nahm sie das Porträt von Mamoru in die Hand. „Wer schenkte dem Mädchen das er mochte ein Bild von einem anderen Jungen?“ Nachdenklich nahm sie die Gutscheine, die ihr Verehrer ihr heute geschenkt hatte ihn die Hand. War es doch Mamoru? Aber es passte nicht alle zusammen. „Er war im Krankenhaus, im Krankenhaus...“ Stöhnend griff sie nach ihrem Handy. Sie hatte Gutscheine geschenkt bekommen und diesmal nicht so blödsinnige, wie fürs schwimmen gehen. Sie wählte und lauschte. „Hey Mina…hast du Bock auf einen Karaoke Abend, ich habe Gutscheine geschenkt bekommen!“ Mamoru anzurufen wagte sie nicht, mal davon abgesehen, konnte sie sich ihn nicht singend vorstellen. Vielleicht war es auch ganz gut so…Sie musste gründlich nachdenken. Seine Augen und die von Tuxedo Mask gingen ihr nicht aus dem Kopf und wenn sie so darüber nachdachte, rochen sie beide ziemlich ähnlich. „Ahhhhhhhhhhhhhhhh, ich werde noch verrückt…Was? Nein, ich meinte nicht dich, sag den anderen Bescheid, das wird heute Abend bestimmt lustig werden!“ Als sie auflegte ging ihr Blick wieder zu Mamorus Bild hinüber. „Blödsinn, die Indizien sprechen nicht alle für ihn!“ Dennoch blieben Zweifel, ununterbrochen dachte sie daran…Was wäre, wenn doch…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)