Advent, Advent.... von Dragonohzora (Mamoru x Usagi) ================================================================================ Kapitel 19: 6. Dezember - Der Ball ---------------------------------- 6. Dezember - Der Ball Eisiger Wind fegte ins Zimmer. Ein Fenster stand auf, klapperte gegen den Rahmen. Es war bereits dunkel. Im Schwesternzimmer wurde gerade die Übergabe der Patienten an die Nachtschwester besprochen. Kein Laut war aus dem Krankenzimmer am Ende des Flures zu hören. Kein Licht brannte, kein raschelndes Zeitungspapier machte sich bemerkbar. Auf den weißen Laken des Krankenbettes lag ein Krankenhemd, eine offene Reisetasche, verschiedene Schläuche, eine Pflasterrolle, Mullbinden, eine offene Packung Aspirin, ein halb ausgepackter Schokoladennikolaus dem der Kopf fehlte, ein abgerissener Knopf und ein Rasierer, doch weit und breit war keine Menschenseele, keine Besucher und kein Patient. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Das Fukagawa Edo Museum. Noch nie war sie hier gewesen. Aufgeregt gab sie ihrem Vater ein Zeichen, das er wegfahren sollte. Man musste es ihrem Papa wirklich zugute halten, es gefiel ihm zwar immer noch nicht, das sie jetzt noch ausging, aber er hatte kein Wort der Gegenwehr mehr verlauten lassen. Vielleicht lag es an ihrer Aufmachung, vielleicht aber auch daran, das sie ihm nur hatte versprechen müssen, dass sie nichts dummes anstellen würde. Mit dem Worten, dass er ihr vertraue hatte er sowieso schon jeden Unfug von vornherein im Keim erstickt. Jetzt wollte sie aber nicht mehr an ihren Vater denken, nein jetzt wollte sie daran denken was vor ihr lag. Tief fächerte sie sich Luft zu und sah sich um. Es war sehr voll. Überall waren Menschen. Frauen in den schönsten historischsten Kostümen und hochaufgebauschten Haaren und Perücken. Usagi hatte das Gefühl in einer anderen Epoche gelandet zu seine, eine Art Zeitreise gemacht zu haben. Dagegen kam sie sich sehr schlicht vor, sie hatte keine mehrschichtigen Unterröcke oder gar ein weit ausgestelltes Kleid an. Ihr Mieder was sie trug, war ganz vorsichtig geschnürt worden. Ihre Mutter wollte kein Risiko mit Atemnot eingehen. Sie konnte auch keinen riesige Kehrseite zur Schau stellen. Ihr Kleid war dezent und umschmeichelte ihre Figur. Die Farbe ihres Kleides war in weiß gehalten. Der seidige Stoff floss fallend auf den Boden, versteckte ihre zarten Fesseln und ihre hohen Schuhe, die in Silber gehalten worden waren. Sie hatte etwas üben müssen, um nicht hinzufallen, aber letztlich war es ihr gelungen. Das Kleid schien eine Sonderanfertigung zu sein, zumindest konnte sie kein Schild im inneren des Stoffes finden. Zarte Spagettiträger und kleine verdrehte silberne Kordeln, verdeckten geradeso eben ihre Schultern. Kleine blutrote Rosenblätter zierten die Umrandung ihres Dekolletés, deren Mitte mit silbernen Strass besprenkelt worden war. Ihr Haar war von ihrer Freundin Minako kunstvoll aufgesteckt worden. Sanft hatten sich vereinzelnde Löckchen spielerisch auf ihre Schulter hin verirrt. Das Gold ihres Blonden Tones leuchtete Dank einer besonderen Imprägnierung besonders strahlend, fast wie Feuer. Weiße Perlen und ein silbernes dezentes Diadem schmückten ihre weiches nach Rosenöl duftendes Haar. Das Mieder hatte ihren Busen besonders hervorgehoben. Sie hatte das Gefühl heute eine richtige Frau geworden zu sein, die es Wert war berührt und geküsst zu werden. Lächelnd berührte Usagi die zierliche Perlenkette, die sie von ihrer Mutter sich ausgeliehen hatte, sowie die silbernen kleinen Rosenstecker für ihre Ohrlöcher. Make Up trug sie nur ganz dezent, Hauptsächlich waren ihre Augen und ihre Lippen betont worden. Heute wollte sie ihn beeindrucken, sie war sich nicht so sicher ob es ihr gelingen würde, aber sie wollte es Wert sein, das er sie auserwählt hatte für diese wunderbare Kleid. Aufgeregt ging sie die Stufen zum Museum herauf, Die Treppe war breit und rundete sich. Suchend kramte Usagi ihre Einladung hervor. Sie schien die Einzige hier zu sein, die ohne Begleitung kam...aber sie wusste ja, dass drinnen ihr Begleiter irgendwo auf sie warten würde. Es war kalt und sie trug keinen Mantel, sie wollte das Kleid einfach nicht ruinieren und da ihr Vater sie hergefahren hatte in einem warmen Auto, hatte sie es auch nicht für nötig gehalten sich etwas überzuziehen. Ihre Mutter hatte das verstanden, ihr Vater nicht so, aber er hatte heute sowieso kein wirkliches Mitspracherecht gehabt. Als sie endlich ins warme trat und dem Türvorsteher ihre Karte hinhielt und ihm ihren Namen murmelte, hatte sie kurz Angst, dass sie nicht auf dieser langen Liste stand. Es schien eine Ewigkeit zu dauern ehe er sie gefunden hatte, aber schließlich wünschte er ihr viel Spaß und drückte ihr noch etwas in die Hand. Verwirrt stolperte Usagi beinahe, als sie bemerkte dass man ihr gerade eine Maske in die Hand gedrückt hatte. Entsetzt blickte sich Usagi um. Wie konnte sie das nicht bemerkt haben? Sie war auf einem historischen Maskenball gelandet. Enttäuscht verfluchte Usagi diesen Umstand. Wie sollte sie ihn in diesem Gewusel nur finden? War das überhaupt möglich? ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Interessiert nippte Mamoru an seinem Weinglas. Es war vermutlich nicht das Beste mit den Medikamenten die er intus hatte Alkohol zu konsumieren, aber er war aufgeregt, ihm war übel, was vermutlich nicht von seiner Nervosität herrührte, sondern von seiner Gehirnerschütterung. Seufzend hoffte er, das er diesen Abend gut überstehen würde. Schnell schluckte er noch eine Aspirin, die er mit seinem Wein runterspülte, ehe er sein Glas auf eines der Getränketabletts wieder zurückstellte. Hastig holte Mamoru seine Taschenuhr hervor und schaute auf die Zeit. Sie war Spät dran, aber das war er von ihr ja gewohnt. Lächelnd richtete er seine Maske im Gesicht. Er trug einen ganz normalen Domino, wie ihn die Herren aus dem 18. Jahrhundert gerne zu solchen Anlässen getragen hatten. Auf sein Tuxedo Kamen Outfit hatte er heute verzichtet, so wie er seine Usako kannte, würde sie sowieso nicht ganz genau hinschauen. Die Maske genügte um ihn als ihren maskierten Retter auszuweisen. Seine wirkliche Identität konnte er ihr heute noch nicht zeigen, auch wenn vieles in ihm Schrie genau das zu tun, doch noch war die Zeit nicht gekommen. Unruhig betrachtete er die verschiedensten Schaugläser. Im Moment stand er nicht in der Menge, er hatte einen abgeschiedenen Raum im oberen Stockwerk entdeckt. Er befand sich in einem der oberen Ausstellungsräume. Sorgsam betrachtete er ein altes Buch in hinter der Glaswand, sowie verschiedene Kriegsporträts direkt daneben. Die Renaissance hatte ihn schon immer fasziniert. Die Wiederkehr, oder Wiedergeburt der griechischen und römischen Antike, auf all ihren Kunstgegenständen der damaligen Zeit. Im Hintergrund hörte Mamoru die ersten Geigen klingen, die zum tanzen aufforderten. Fasziniert schaute Mamoru auf das Original Skript von Shakespeares Romeo und Julia. Das Museum musste es sich extra für diese Ausstellung aus Europa importiert haben. Eine tragische Liebesgeschichte, wie sie in der Geschichte der Romantik immer wieder vorgekommen war. Die Ballade von Hero und Leander hatte ihn schon immer berührt. Hero war die Aphroditenpriesterin in Sestos an der Meerenge Hellespont, den ihr geliebter Leander aus Abydos jede Nacht durchschwamm, nur um mit ihr vereint sein zu können. Als das helle Licht, das Hero als Wegweiser dienen sollte in einem Sturm erlosch, ihn verirren ließ und er ertrank. Als Hero am morgen seinen Leichnam entdeckte stürzte sie sich aus Verzweiflung um ihren Verlust von einer Klippe in den Tod. Aus irgendeinem Grund mochte Mamoru die Dramatik in der griechischen Mythologie, sie fütterte zwar seine Melancholie die ihn vor allem in den Wintermonaten befiel und er sich an den einsamen Abenden in der Bibliothek oder bei sich zu Hause von diesen Werken quasi nährte. Besonders hatten es ihm aber die Werke von John Keats angetan, besonders eines seiner Werke.....Endymion. Er war vermutlich die tragischste Gestalt der Mythologie. Endymion und seine ausweglose Liebe zu der Mondgöttin Selene......Wenn Mamoru an diese Geschichte dachte, hatte er das Gefühl vor Trauer zerfließen zu müssen. Endymion, ein König oder auch Schafhirte aus Elysion, der ewige Geliebter der Mondgöttin, der in einem tiefen Schlaf gefangen gehalten wurde und nur im Traume Besuch von seiner geliebten Göttin erhalten durfte. Hier in diesem Museum gab es sogar ein Porträt des schlafenden Jünglings. Vielleicht lag es an der Ähnlichkeit seiner eigenen Träume, doch diese Sage, diese Ballade hatte ihm schon die schlimmsten Nächte beschert. Es war fast so, als ob er sich selber dort hinein versetzen konnte. Manchmal war er einfach zuviel Bücherwurm, er vertiefte sich zu sehr in seinen Lesestoff und nahm einiges auch mit in seine eigene Welt, in der er lebte, wenn er sich einsam fühlte. Die Klassischen Streicher drangen in sein Ohr und Mamoru erinnerte sich wo er sich befand. In solchen Räumen konnte er Stunden verbringen, sinnieren und philosophieren, doch heute war er wegen etwas anderen gekommen, wegen seiner persönlichen Göttin, die ihm ebenso traumlose Nächte bescherte. Er hoffte inständig dass sie nun da war, doch um das herauszufinden würde er sich wohl oder übel in die Menge hinauswagen müssen. Tief atmete Mamoru ein und aus. Er fühlte sich erhitzt, was wahrscheinlich vom Wein kam, aber das ließ sich nun einmal nicht ändern. Falls er sich doch dazu entschied, sein Studium in die Medizin hinein zu wechseln, sollte er sich immer vor Augen führen, das er ein Paradebeispiel für einen schlechten und ungehorsamen Patienten abgab. „It’s Showtime“, flüsterte Mamoru zu sich und zupfte an seiner Krawatte aus feinstem Leinen und ordnete seinen schwarzen Frack, kurz blickte er auf seine ebenso schwarze Kniebundhose und die Stulpenstiefel die er trug und gluckste. Dieses Kostümfest stellte sich als außerordentlich interessant heraus und er war gespannt wie die Prinzessin seines Herzen in dem Kleid aussah, das er ihr geschenkt hatte. Das Kleid war eine Maßanfertigung seiner Schneiderin gewesen, seine Lieblingsschneiderin, die auch sein grüne Jackett hergestellt hatte, dass zu seinem Leidwesen Motoki eingesackt hatte, alles betteln und flehen half nichts, sein Freund rückte es einfach nicht mehr heraus. Es war ein Einzelstück, daher hing er auch wirklich daran. Die Farbe war ihm eigentlich egal, aber dieser besondere Schnitt war sein ganz eigener persönlicher Stil, er war dem seines Vaters nachgeahmt und grün war nun einmal die Lieblingsfarbe seines Vaters gewesen, zumindest hatte man ihm das damals erzählt. Er hatte keine Erinnerungen an seinen Vater und daher schuf er sich eben seine eigenen Erinnerungen, was hatte er auch für eine andere Wahl seinen Eltern näher zu sein? Und nun hatte er für Usagi bei seiner Schneiderin ein Kleid anfertigen lassen. Minako hatte ihm ihre Maße aufgeschrieben, es musste also perfekt passen. Es war ebenso ein Einzelstück. In seinen Träumen besuchte ihn immer eine Prinzessin, sie trug nicht immer dasselbe Kleid, jedoch beinahe. Da er ihr Gesicht nie erkennen konnte hatte er sich ihre wundervolles Kleid eingeprägt, und in seiner Vorstellung passte dieses Kleid perfekt zu Usagi. Es war vielleicht nicht ganz identisch wie in seinen Träumen, aber es war ähnlich genug und er konnte es kaum abwarten, seine Märchenprinzessin in diesem Kleid zu sehen. Alleine die Vorstellung beflügelte Mamoru und er legte einen Schritt zu um auf die Empore hinauf zu treten und den Ballsaal überblicken zu können, auf der Suche nach einer ganz bestimmten Lady, die ihm hoffentlich diesen Abend versüßen würde. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Genussvoll stellte Usagi ihr Glas zurück und lauschte den sanften Klängen der Violinen. Wie schön die Musik sich anhörte. Aufgeregt beobachte Usagi wie ein Menuett getanzt wurde. Seufzend schnappte sich Usagi ein weiteres Glas. Zusehen zu müssen machte sie wirklich durstig und dieser Saft war wirklich köstlich, ob es hier auch etwas zu essen gab? Vor lauter Aufregung hatte sie vergessen am Abend etwas zu sich zu nehmen. Beschwingt von den Kingen wippte Usagi im Takte der Melodien und lächelte. Soviele Tuxedo Masks, große , dürre, dicke und kleine Exemplare. „Enemene Muh...wo verflixt bist du?“ Wer war nun der richtige? Kichernd fächerte Usagi sich mit ihrer Maske Luft zu , ehe sie die Maske ans Gesicht hielt und sich umschaute. Faszinierend musterte sie ihre Umgebung. Sie war ergriffen von der Atmosphäre, Packend schaute sie zu den Kandelabern, die die große emporische Balustrade ins Obere Stockwerk kleidete. Die Kerzen flackerten und gaben dem Raum eine süße romantische dämmrige Stimmung. Wie es wohl war diese Treppe hinauf und hinunter zu schreiten, wie eine Prinzessin? Ob es solche Treppen auch auf dem Mond gegeben hatte? Ob sie solche Feste wie diese ständig gefeiert hatte? Hatte sie getanzt?, sich amüsiert? Hatte sie gar einen Verehrer gehabt? Die Zeit im Silbermillennium war in ihrer Erinnerung sehr dunkel, sie erinnerte sich nur an ganz wenige Einzelheiten. Manchmal hatte sie das Gefühl, da wäre eine Person, doch ehe sie nach dem Bild greifen konnte, verblasste es wieder. Da waren blaue Augen und.....Geschockt hielt sie inne und ließ ihren Blick wieder an der obersten Stufe der Balustrade zurücksenken. Wärme durchfloss sie, ob es an dem Saft lag, das wusste sie nicht. Ihr Herz schlug schneller und sie wusste nur eines, sie musste zu dieser Treppe, musste auf sich aufmerksam machen. Sie konnte es kaum fassen, sie hatte ihn erkannt, von allen maskieren Männern hatte sie ihn gefunden. Sie mussten füreinander bestimmt sein. Er war ihr Schicksal. Sein Blick war suchend, wahrscheinlich hielt er Ausschau nach ihr. Sie musste sich bemerkbar machen, laut hallo schreien...ehe er....Oh Gott nein, er wendete sich ab, er würde sie nicht sehen. „Tuxedoooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo!“ Wieso musste die Musik nur so laut sein? Aufregt hüpfte Usagi auf und ab, wippte dabei unbewusst mit ihrem Busen und zog edie Blicke einiger Männer auf sich. Er hörte sie nicht, doch was war nun? Er drehte sich wieder um? Hatte er sie doch gehört? Glücklich war Usagi endlich an der Treppe angekommen und schnappte nach Luft, ehe sie ihre Hände verkrampfte, als sie sah wie ihr Tuxedo Mask sich galant vor einer anderen Frau verbeugte, aber...aber er war doch ihr Tuxedo? Das konnte sie doch nicht zulassen oder? Betroffen schaute Usagi wie ihr Tuxedo sich zu dieser Frau rüberbeugte und ihr anscheinend etwas ins Ohr flüsterte, was diese Frau zum lachen brachte, ehe er ebenso lachte, seinen Kopf hob und in ihre Richtung sah. Er schien überrascht zu sein, als sich ihre beide Blicke trafen, als er zu lächeln anfing. Ihr Herz schmolz, floss dahin, als er diese Frau einfach stehen ließ und die Balustrade herunterschritt. Was sollte sie tun? Sie war sich auf einmal nicht mehr so sicher. Wer war diese Frau? Eine bekannte, eine Freundin...oder..... „Prinzessin“, flüsterte er und senkte huldvoll seinen Kopf. „Darf ich um diesen Tanz bitten?“ Mamoru war wie erstarrt, sein ganzer Körper kribbelte, er hörte kaum zu, als diese junge Frau ihn ansprach, er hatte wirklich anderes im Kopf. Sie fragte ihn glaube ich, ob er mit ihr tanzen würde wollen und erzählte ihm irgendeine Zweideutigkeit, wo sie lachte. Er war höflich genug, neben seinen Kopfschmerzen, das er ihr die Ehre erwies und ebenso lachte, nachdem er ihr ins Ohr flüsterte, das er mit einer anderen Dame hier war und schon alle Tänze von ihm besetzt hielt und in genau diesem Moment sah er sie. Sein Atem stockte, vergessen war die Frau und die Abfuhr die er ihr hatte geben müssen. Einen Augenblick dachte er, er wäre gestorben und im Himmel. Ihre Schönheit übertraf alles was er je gesehen hatte oder geglaubt hatte, dass es überhaupt existieren konnte. Ihr Strahlen ließ ihn alles vergessen, es gab nur eines, er musste zu ihr, musste in ihre Nähe, sich an ihrem Anblick ergötzen, sich unter ihrem hellen Licht suhlen, musste sich versichern, dass sie wirklich da war und nicht nur wieder eines seiner Traumgebilde, die er des öfteren hatte. Mamoru blinzelte und ehe er es selber registrierte hörte er schon seine Stimme und bat sie mit ihm zu tanzen, so als würde dieser Engel wirklich auch nur einen Moment in betrachtet zu ziehen, ihr Licht mit ihm zu teilen. „Gerne“, hörte Mamoru nur ein flüstern und um ihn war es geschehen. Als er ihre Hand nahm und ihr einen sanften Kuss hin andeutet, ehe er sie mit sich auf die Tanzfläche führte. Die Streicher hatten inzwischen eine andere Melodie angestimmt, als Mamoru sie dicht an seine Brust heranzog und ihr direkt in die Augen schaute. Hier war sie, der Stern seines Lebens, es war das Einzige was Bedeutung für ihn hatte....Mamoru nahm kaum etwas anders war, als ihren Körper, ihren Duft, ihre erhitzen Wangen, ihre rosigen Lippen, als er unter einem Mistelzweig stehen blieb und seinen Kopf zu ihr herabsenkte, seine Lippen mit den ihren verschloss. Er spürte ihre Hand auf seiner Schulter und bemerkte wie sie herabfiel und umschloss sie nur stärker in seiner Umarmung. Ihr Geschmack machte ihn wahnsinnig, nicht in seinen erotischsten Träumen hatte er sich je ausgemalt wie köstlich dieser Engel schmecken würde. Im Hintergrund vernahm er gedämpft die Melodie der kleinen Nachtmusik von Wolfgang Amadeus Mozart, doch ihm war das alles egal....keine Melodie der Welt würde ihn von hier fort bewegen. Er war hier, mit ihr unter einem Mistelzweig und erfüllte sich wohl den schönsten Wunsch am heutigen Nikolausabend. Zusammen mit ihr....seiner Usako, seinem Mondhässchen... ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Nach weiteren klangvollen Tänzen und noch schöneren Kuss führte Mamoru sie auf eines der Außenbalkone, immer darauf bedacht sie nicht loszulassen. Es war sehr kalt und dennoch froren sie wohl beide nicht. Sie waren erhitzt vom vielen Tanzen, vom Wein und der köstlichen Stimmung die zwischen ihnen herrschte. Lange sahen sie sich an, ehe Mamoru sie erneut in die Arme zog und wieder küsste. Im Schatten des Mondlichtes, der am Abendhimmel leuchtete, liebkosten sich ihre Münder, sanft streichelte Mamoru die weiche Seide ihres Kleides, während er ihre Lippen neckte. „Tuxedo Mask“, flüsterte Usagi seufzend „Sag mir wer du bist“, murmelte sie zwischen seinen Liebkosungen hindurch. Glücklich lehnte sie sich an ihn, genoss seine sanften Berührungen, genoss die Schauer die über sie kamen. Kurz strich er an ihrer Brust entlang und unterdrückte ein Stöhnen. War es Absicht oder nicht?, das wusste sie wirklich nicht, doch ihr war so unheimlich warm und schummrig. „Das obliegt nicht an mir“, hörte sie seine dunkle verführerische Stimme. Was wollte er ihr damit nur sagen? Ach egal.....Ihre Sinne schwirrten, sie war bei ihrem Held, das war alles was zählte. „Tanz wieder mit mir!“ Ohne eine Antwort abwartend zog er Usagi wieder in seine Arme hinein, hier auf dem Balkon waren sie alleine, die Musik drang von drinnen heraus, als Mamoru sie im Kreise drehte, im Takte der Musik mit ihr tanzte und sie gemeinsam über den weißen Schneeflaum über den Boden schwebten. Noch nie war sie glücklicher gewesen, es war fast wie eine Erinnerung aus langer vergessener Zeit. Nach diesem Tanze tranken sie diesen leckeren Saft, den sie unbedingt wieder haben wollte, sie kicherte als sie mit ihm durch das Museum forschend herumgeisterte. Tuxedo Mask wusste fast über jedes Kunstwerk Bescheid. Er erzählte ihr Geschichten von Sagen aus der Mythologie und küsste sie immer wieder. Vor dem Bildnis des schlafenden Endymions hielt Tuxedo Mask plötzlich inne und riss sie an sich. „Heute bist du meine Göttin.....“, flüsterte er ihr nahe ans Ohr. „Lass mich aus dem tiefen Schlaf erwachen......meine kleine Prinzessin......“ Letztlich verbeugte er sich galant. „Mein Herz gehört dir, egal wo, egal wann zu welcher Zeit Usagi, oder sollte ich Sailor Moon sagen?“ Lächelnd beugte er sich zu ihr. „Mein Geschenk heute an dich kommt nicht von mir....“, flüsterte er. „Doch ich hab es genossen, dir deinen ersten Kuss zu schenken.........sag hast du es auch genossen?“ Seine Worten drangen kaum zu Usagi hindurch, mir rosigen Wangen nickte sie eifrig. Sanft drückte er ihr etwas in die Hand. Überrascht starrte sie auf den Mistelzweig unter denen sie sich geküsst hatten. „Das 6. Türchen schenkt dir einen Kuss, verwahre ihn gut in dir, behalte ihn ihm Herzen und lass zu, das nur diejenige deine Küsse bekommen, die es auch Wert sind!“ „Tuxedo Mask“, fiepte Usagi atmelos. “Eine schönere Frau als dich habe ich nie gesehen…..du bist süß, wenn du alkoholisiert bist”, lächelte Mamoru und strich ihr ein letztes Mal über die Wange. Wovon sprach er eigentlich? Sie hatte doch gar nichts getrunken, nur diesen leckeren Saft? Verwirrt umfasste sie die Hand von Tuxedo Mask. „Mir ist so warm“, flüsterte sie schließlich in seinen Armen. „Mir auch süße Usagi, mir auch.“ Leidenschaftlich küsste Mamoru sie erneut. Leidenschaft war in ihm erwacht, er fühlte sich benommen und fern von dieser Welt, doch er musste sich zusammenreißen. Es sollte nicht Tuxedo Mask sein, der sie in die Welt der Liebe einführte und schon gar nicht in ihrem Zustand. Ihr Schamgefühl war gelockert und vermutlich küsste sie ihn deswegen so bedingungslos und mehr konnte er ihr im Namen von Tuxedo Mask nicht geben. „Es ist Mitternacht“, flüsterte er Schwerenherzens, doch er hörte nur leise Atemgeräusche. Liebevoll hob er sie in seine Arme hinein. Es wurde Zeit zu gehen....Egal wie es am 24. Dezember ausgehen mochte, den heutigen Abend würde er immer in Erinnerung behalten. „Liebe Usagi, wenn Du wüsstest was ich noch nicht bereit bin Dir zu sagen, ich wünschte Du würdest es verstehen, mir eine Chance geben. Ich hoffe dass Dir der Abend genau so gefallen hat wie mir.....Mir geht es nicht berauschend und doch war es vielleicht der schönste Abend meines bisherigen Lebens...lass mich eines Tages Dein sein.....wie der schlafende Endymion seiner Mondgöttin gehörte, so will ich eins Tages Dir gehören.....Happy Nikolaus... Dein heimlicher Verehrer“ Ein Lächeln umspielte Usagis Lippen, als sie sein Geflüstere mit ihrem restlichen Bewusstsein hörte. Seufzend schmiegte sie sich tiefer an ihn, genoss seinen Duft während sie fortgetragen wurde. So würde es sein.....er würde ihr gehören, eines Tages, in nicht mehr all zu ferner Zukunft...sie hatte gewusst dass er es war, ihr Tuxedo Mask.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)