Rotkäppchen und der Wolf von Rizumu ([Itachi/Sasuke | NaNoWriMo '12]) ================================================================================ Prolog: „Das Rotkäppchen“ ------------------------- Dunkle Wälder, tiefe Seen und hohe Berge umgaben das Dorf Konohagakure, in dem der sechzehn Jahre junge Uchiha Sasuke lebte und seiner Arbeit als treuer Shinobi nachging. Die Wohnung die er bewohnte war nur mit dem nötigstem ausgestattet, denn als Shinobi war Sasuke viel unterwegs, weswegen er sich mit dem nötigstem zufrieden gab. Viele würden seine vier Wände als leer und einsam beschreiben und tatsächlich, gab es hier kaum persönliche Gegenstände. Nur zwei Fotorahmen standen auf einer Fensterbank, durch dessen Fenster das Licht des nächtlichen Vollmonds drang. Eines zeigte ein Foto von seinem Team und das Andere zeigte ein Bild seiner Eltern, welche er vor neun Jahren verloren hatte. Ihr Tod bleib ungeklärt. Es gab keine Anzeichen für einen Einbruch in das Familienanwesen, noch für einen Kampf. Nur die beiden Leiden hatte man gefunden. Die Polizei ging nicht davon aus, das man noch irgendwelche Durchbrüche in dem Fall Uchiha erreichen würde und wahrscheinlich legte man die Akte in nächster Zeit bei Seite und schloss den Fall ab, doch Sasuke wollte nicht aufgeben. Er würde alleine weiter forschen und den Mörder seiner Eltern finden. Wie in jeder Vollmondnacht, lag der junge Uchiha auf seinem Bett und starrte die Zimmerdecke an. Draußen pfiff der Wind, sein einsames und gruseliges Lied, genauso wie in der Nacht, in der Sasuke seine Eltern tot vorgefunden hatte. Der Uchiha schloss seine Augen und dachte an seine Mutter, mit ihrem wunderschönem langen, schwarzem Haar war sie die wunder schönste Frau gewesen, der Sasuke je begegnet war. Sein Vater wirkte zwar immer grimmig und streng, was er ja auch war, doch hatte er etwas liebevolles an sich. Er hatte nur das Beste für seinen einzigen Sohn im Sinn. Der Junge öffnete wieder seine Augen und erblickte die Decke. Das Zimmer wurde nur von dem Licht des Vollmondes erhellt, sodass Sasuke nur Umrisse sehen konnte. „Übermorgen sind es 10 Jahre ...“, murmelte er in die Einsamkeit und seufzte schwer. Nördlich von Konoha stand ein Tempel, der seiner Familie gehörte, dort befanden sich die Gräber seiner Eltern. Es war der Lieblingsplatz seiner Mutter gewesen, weswegen sich Sasuke für diesen Bestattungsort entscheiden hatte. Jedes Jahr, machte sich der Uchiha auf zu dieser Grabstätte um ihnen zu Gedenken. Er besorgte extra dafür die Lieblingsblumen seiner Mutter: rote Spinnenlilien. Sie standen bereits auf Sasukes Balkon und warteten darauf an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Der Garten ihres Anwesens waren voll davon gewesen, doch da nun sich niemand mehr darum kümmerte, musste alles dort verwachsen und wild sein. Der Uchiha drehte sich zur Seite, sodass er aus dem Fenster sehen konnte. Sterne funkelten am Himmel, wehrend der Wind die Blätter der Bäume vor sich hinscheuchte. Sasuke schloss die Augen. Er sollte morgen zur Hokage gehen, wenn diese ihm einen Auftrag geben wollte, würde er ablehnen, dass musste sie doch wissen. Es gab nichts, was ihn davon abhalten konnte, zum Grab seiner Eltern zu gehen. Gar nichts! So verging die halbe Nacht, in der der Junge grübelte, ehe er endlich zum schlafen kam. Da er nicht die Vorhänge zugezogen hatte, weckte ihn natürlich der erste Sonnenstrahl, doch nicht nur dieser. Irgendetwas oder besser -jemand, hämmerte penetrant gegen die Wohnungstür des Uchihas und bei der Lautstärke, konnte Sasuke sich bereits denken wer davor stand und ihn aus seinem Bett scheuchen wollte: Uzumaki Naruto. Der Blonde konnte wirklich nerven, doch dass nur, weil dieser der Einzige war der von Sasukes „Angewohnheit“ bei Vollmondnächten nicht wirklich zu schlafen wusste. Nur, wenn er darüber schon im Bilde war, warum brachte Naruto seinen Freund denn jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe um seinen ersehnten Schlaf? „Sasuke!“, drang es dumpf durch die Türe in die Wohnung. Es war tatsächlich die Stimme Narutos. Murrend drehte sich der Uchiha mit dem Rücken zu der Tür zum Flur, welcher zur Haustüre führte, doch dadurch schaffte der Junge es nicht, sich von seinem penetranten Besucher abzulenken, der anscheinend nicht damit aufhören wollte, gegen die Wohnungstüre zu hämmern. Sasuke konnte die Stimme seiner Nachbarin hören, die von dem Blonden verlangte, dass er endlich Ruhe gab. „Wie spät ist es denn?“, fragte sich der Uchiha. Denn wenn seine Nachbarin sich beschwerte, musste es wirklich eine unverschämte frühe Uhrzeit sein, zu der Naruto diesen Terror veranstaltete. Also drehte sich der Junge zu seinem Wecker um, der neben seinem Bett auf einem Nachttisch stand. „07:35 Uhr“, murmelte Sasuke und seufzte. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass die Sonne auch noch nicht ganz aufgegangen war. „Sasuke! Jetzt mach auf!“, rief Naruto plötzlich von draußen, mit einer verärgerten Stimme. „Deine Nachbarin beschwert sich schon!“ Der Uchiha quälte sich aus seinem warmen Bett und ging zu der Wohnungstür, hinter der sein Teamkamerad immer noch gegen das Holz hämmerte. Er öffnete die Tür und sah den Blonden murrig an. „Und wessen Schuld ist das bitte schön? Hast du schon einmal auf die Uhr geschaut? Kannst du überhaupt lesen?“, gab er grummig von sich. „Na schönen, gute Morgen auch dir, Sasuke!“, gab Naruto fast schon unbekümmert von sich und ging an dem Schwarzhaarigen vorbei in dessen Wohnung. „Hey! Wer hat dich denn herein gebeten?“, Sasuke schloss die Türe hinter dem ungebetenem Gast und folgte diesem dann. Naruto ging ganz ungeniert in die Küche, wo er ohne Hemmungen in den wenigen Schränken herumkramte. „Es ist nichts neues das ich her komme, außerdem sind wir doch Freunde.“ „Kameraden“, korrigierte der Uchiha seinen Gast und ließ sich dann an dem kleinen Tisch auf einen Stuhl sinken, während Naruto anfing den Frühstückstisch zu decken. „Hast du Reis da?“, fragte er und der Hausherr deutete wortlos auf eine Schublade. Als Naruto das gesuchte Lebensmittel gefunden hatte, machte er sich daran, den Reis zu kochen. „Zieh du dich doch erst einmal um, Sasuke“, sagte er, während er den Deckel des Reiskochers schloss. „ich mache solange dann das Frühstück fertig!“ Sasuke sah in das lächelnde Gesicht Narutos und seufzte. „Gut“, sagte er und erhob sich von seinem Platz. Sollte der Blonde doch machen was er wollte. Mit einem Reiskocher, konnte er schon nicht sonderlich viel falsch machen. Seine Wohnung würde dann wohl nicht in die Luft gejagt werden. Hoffte Sasuke zumindest. Der Uchiha ging in sein Schlafzimmer, wo er sich aus dem Schrank, neue Klamotten zum Anziehen raus suchte. Mit denen er dann ins Badezimmer ging um sich gründlich zu waschen und umzuziehen. Im Spiegel konnte er die Überbleibsel der letzten Nacht sehen: Seine Augenringe. Er hatte definitiv zu wenig Schlaf bekommen und ob er diesen denn so schnell bekommen würde, stand noch in den Sternen. Nach dem er sich sein Gesicht gewaschen hatte, ging er zurück in die Küche, wo Naruto schon auf ihn wartete, zusammen mit rabenschwarzem Reis. Skeptisch betrachtete Sasuke die Lebensmittel, die nun hinüber wahren. „Was, zum Geier hast du da angestellt?“ „Frag nicht“, war die Antwort des Blonden. „Ich habe schon gefragt“, Sasuke ließ sich seufzend auf seinen Stuhl sinken. „Toll, jetzt sind nicht nur meine Ruhe und mein Schlaf hinüber, sondern auch noch mein Frühstück.“ „Das ist doch nur halb so schlimm!“, beteuerte Naruto, doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Ach und was ist daran das positive?“ „Naja“, fing Naruto an und warf den verbrannten Reis in den Mülleimer. „Ich habe in meiner Wohnung noch ein paar Instandramen. Die können wir uns machen.“ „Nudelsuppen?“ Naruto nickte begeistert. Natürlich tat er das, wo er sich doch eigentlich von nichts anderem ernährte, außer dieser Suppen. Sasuke seufzte und sagte: „Na gut. Irgendetwas muss ich ja essen.“ Noch bevor der Uchiha noch weitere Worte aussprechen konnte, verließ sein Gast die Wohnung mit einem: „Ich borge mir deinen Wohnungsschlüssel!“, was dem Uchiha nicht sehr gut gefiel, wo Naruto doch bereits den Ersatzschlüssel verschlampt hatte und es immer noch nicht auf die Reihe bekommen hatte, diesen zu ersetzen. „Dieser Kerl, ist das Chaos in Person! Wenn nicht sogar noch schlimmer“, gab der Uchiha von sich und fing damit an, das Schlachtfeld zu beseitigen. Er fragte sich, wie Naruto es hinbekommen hatte, dass der Reis in einem Reiskocher verbrannte. Naruto musste da schon das Wasser vergessen haben, damit so etwas geschah und selbst dann, war es doch in dem Gerät unmöglich. Naruto machte eben das Unmögliche möglich. Das hatte bereits ihr Sensei, Hatake Kakashi, gesagt, wobei diese Worte nicht immer positiv zu verstehen waren. Sasuke räumte das Gerät beiseite, welches er von seiner Mutter übernommen hatte, so wie noch ein paar weitere Gegenstände aus ihrem Haushalt. Das war zum Beispiel der Fernseher, der in seinem Schlafzimmer stand, da dieser Raum auch gleichzeitig sein Wohnzimmer war. Jetzt wo ihm sein Schlafgemach einfiel, erinnerte er sich, dass er sein Bett noch machen musste, genauso wie er den Raum noch lüften sollte. Solange wie er auf die Rückkehr des Blonden wartete, der ja eh einen Schlüssel hatte, konnte er sich auch genauso gut um die Hausarbeit kümmern. Er betrat sein Schlafzimmer, welches ihm plötzlich so leer und einsam vorkam. Noch nie hatte er so in seinen eigenen vier Wänden empfunden. Bisher war es ihm einfach egal gewesen, wie es hier aussah. Es hatte ihn nicht interessiert, ob er alleine war, denn das was für ihn am meisten zählte, war es, den Mörder seiner Eltern zu finden. Wo er damit anfangen sollte, wusste er nicht. Ordentlich, machte er sein Bett, so wie es seine Mutter beigebracht hatte, wo bei er vieles alleine hatte lernen müssen, schließlich war er erst sechs Jahre alt, als seine Eltern getötet wurden. Der Junge seufzte und ging dann zu einem der Fenster um dieses zu öffnen, dabei stieß er die beiden Bilderrahmen um, wobei einer davon zu Boden viel. Als der Rahmen am Boden aufschlug, zerbrach die Glasscheibe und unzählige Splitter verteilten sich auf dem Fußboden, wo sie im Sonnenlicht glitzerten. Es war das Foto seiner Eltern, die ihn in den Armen hielten. „Warum das?“, fragte Sasuke leise und hockte sich auf den Boden um die Splitter einzeln aufzuheben. Den Rahmen stellte er wieder an seinen Platz, die Scherben kamen in den Mülleimer, welcher in der Küche stand. Noch heute würde er eine neue Scheibe für das Foto kaufen, damit es wieder in Ordnung war, wenn er zu den Gräbern seiner Eltern ging. Sasuke hörte wie ein Schlüssel im Schloss der Wohnungstüre umgedreht und diese geöffnet wurde. „Sorry, das ich so spät bin Sasuke, aber ich konnte die Ramen nicht finden“, drang dann auch schon Narutos Stimme in die Wohnung. Der Blonde schloss sie wieder hinter sich zu und kam in die Küche. Den Schlüssel legte er auf den Esstisch. „Hast du schon wieder keine Ordnung?“, fragte der Uchiha. Er war schon mehrmals in der Wohnung des Blonden gewesen und jedes Mal hatte er das Bedürfnis verspürt wieder zu gehen, denn Naruto hatte keine Ahnung davon wie man Ordnung hielt. Wie denn auch? Schon seit er klein war, lebte er allein. Zwar hatte der damalige Hokage immer wieder nach ihm geschaut und sich um ihn gekümmert, doch war das ganz und gar nicht damit zu vergleichen, wie ein Leben mit Eltern. Das sie Beide keine Eltern mehr hatten, war wahrscheinlich auch der Grund, warum Naruto so an dem Uchiha hing, jedoch sah Sasuke ihre Situationen ganz unterschiedlich. Der Blonde hatte nie Eltern gehabt und wusste daher nicht, wie es war diese Bindungen zu verlieren. Jedoch fing der Uchiha deswegen nun keinen Streit an, aus dem Alter war er eindeutig raus. „Wo steht dein Wasserkocher?“, fragte Naruto und Sasuke antwortete: „Im dem rechten Schrank oben links.“ Sofort kramte der Uzumaki das Gerät raus und füllte dieses mit Wasser um es zu kochen. „Du sollst heute zu Tsunadebaachan, oder?“ Sasuke nickte nur und setzte sich an den Tisch. Den darauf liegenden Schlüssel, steckte er sich in die Hosentasche, damit er ihn nicht vergaß. „Nach dem Frühstück werde ich gehen.“ „Ich kann dich begleiten, schließlich habe ich genug Zeit. Momentan scheint es keine Aufträge für mich zu geben.“ „Nicht nötig“, gab Sasuke knapp von sich. Auf die Gesellschaft von Naruto konnte er für den Rest des Tages gut und gerne verzichten. Außerdem wollte er nach diesem ungesunden Frühstück, noch unbedingt etwas ordentliches zu sich nehmen. Zudem musste er auch neuen Reis kaufen, denn Naruto hatte es fertig gebracht, ihr Frühstück nicht nur zu ruinieren, sondern den gesamten Vorrat an Reis zu vernichten! Ein zischender Laut verriet dem Uchiha, dass das Wasser im Kocher überlief. „Naruto!“ Sofort eilte der Blonde zu dem Gerät um es von der Wärmequelle runter zu nehmen. „Es tut mir Leid, Sasuke“, gab Naruto von sich, während er das Wasser in die Schüsseln goss. „Heute ist irgendwie nicht mein Tag.“ „Das sagst könntest du fast jeden Tag sagen.“ „Jetzt tust du mir aber unrecht“, beschwerte der Blonde sich und deckte die Schalen mit Tellern zu, damit die Suppe ziehen und somit ihren Geschmack entfalten konnte. Mit ihrem Frühstück setzte sich Naruto zu dem schwarzhaarigen Uchiha, welcher Gedankenverloren aus dem Fenster sah. „Du bist bestimmt schon fast am verhungern. Tut mir echt Leid, das du so lange warten musstest, Sasuke.“ „Halb so wild“, gab der Uchiha von sich, denn wenn er ehrlich war, dann hatte er gar keinen Appetit auf Narutos Ramen. Er musste danach definitiv los um was vernünftiges zu essen. Wenige Minuten später, zog der Blonde die Teller von ihren Plastikschüsseln, aus denen auf der Stelle heißer und duftender Dampf empor stieg. „Guten Appetit!“, rief der aufgeweckte junge und begann auch direkt damit zu essen, während Sasuke sich damit genügend Zeit lies. Mit jeder Nudel die er verspeiste, fragte er sich, wie das Narutos Lieblingsspeise sein konnte. „Bei Ichirakus Ramen schmeckt es natürlich viel besser!“, verkündete der Uzumaki schmatzend. „Ich weiß. Sprich nicht mit vollem Mund, Naruto“, antwortete Sasuke streng. Zusammen mit ihrem Team, waren sie schon oft genug bei dem genanntem Schnellimbiss, der nur Nudelsuppen verkaufte. Früher hatten sie um Gratiscuppons gekämpft, als wären sie Gold wert. Doch aus diesem Alter war Sasuke schon lange heraus. Nur leider nicht Naruto. „Wir sollten Sakurachan und Kakashisensei fragen, ob wir wieder hin gehen!“ Der Uchiha seufzte. „Muss das sein? Kakashi hat genug zu tun, mit seinem neuem Genin Team.“ „Einen Abend wird er ja wohl Zeit haben! Außerdem kann er die Grünschnäbel doch auch mitbringen!“, verkündete der Uzumaki entschlossen. „Morgen Abend!“ „Vergiss es“, war die ablehnende Antwort des Schwarzhaarigen. „Warum nicht?“ „Du weißt es. Denk einfach mal nach was das für ein Tag ist.“ Naruto sah zu dem Kalender, welcher neben dem Kühlschrank hing und erblickte bei dem Datum des Morgigen Tages einen schwarzen Punkt. „Oh“, gab er schuldbewusst von sich. „Das habe ich ganz vergessen ...“ Schweigend aß Sasuke weiter. Wenn sein Freund doch an alles dachte, warum konnte er sich nicht dieses Datum merken? Oder wollte er es einfach nicht? „Du gehst dann morgen wieder zu ihnen, oder?“ Der Uchiha nickte. Was sollte er auch großartig dazu sagen? Es war ein offenes Geheimnis wohin er an dem Todestag seiner Eltern ging. Während Sasuke seine Schüssel leerte, war Naruto schon lange fertig und hatte dem Uchiha beim essen zugesehen. „Soll ich dich nicht begleiten? Du bist immer alleine da.“ Der Ältere schüttelte den Kopf. „Das ist etwas, was ich ganz alleine machen muss.“ „Hm, ja, das kann ich verstehen.“ Sasuke nickte. „Ich muss noch einige Einkäufe erledigen und zur Hokage. Würdest du bitte noch aufräumen?“ Naruto sah die beiden Schüsseln und die zwei paar Essstäbchen an. „Klar“, gab er von sich. Die Behälter kamen in den Müll und die Stäbchen wurden gespült. Da war nichts großartiges dabei. „Wenn ich fertig bin geh ich nach Hause. Ich sollte ein wenig aufräumen.“ Zustimmend nickte der Uchiha und stand dann von seinem Platz auf. „Wir sehen uns dann und danke für das Essen.“ „Klar, gerne“, sagte der Uzumaki und sah zu wie der Schwarzhaarige die Küche verließ und hörte dann wenige Minuten später wie die Türe zu fiel. „Ich würde so gerne, mehr für dich tun, mein Freund.“ Sasuke ging durch die Straßen Konohas und spürte dabei die Blicke der jungen Mädchen auf sich ruhen. Wie er es hasste, das man um ihn einen so großen Wirbel machte. Er war doch niemand besonderes. Nur ein einsames Kind. Jedoch ließ er sich nicht lange davon stören, sondern ging einfach weiter. Im allgemeinen ließ er sich nicht von den Anderen beeinflussen. Die Einzigen die er an sich heranließ waren eh Kakashi, Naruto und seine Teamkameradin Haruno Sakura. Mehr Kontakte brauchte er gar nicht. Der erste laden, den er betrat, führte Lebensmittel, dort kaufte er vorrangig Reis, aber auch ein paar andere Lebensmittel. Danach strebte er einen kleinen Betrieb an, der Glas verarbeitete und bat dort um eine neue Glasscheibe zu kaufen. Mit dieser und seinen Einkäufen ging er wieder zurück in seine Wohnung, welche er vorsichtig betrat. Es war alles ruhig und nirgends war Dreck, oder irgendwelche Brandspuren zusehen. Also hatte Naruto nichts mehr angestellt. Ganz im Gegenteil: Er hatte die Küche aufgeräumt und wie Sasuke es sah, sogar geputzt. Der Uchiha musste schmunzeln. So wie es aussah, konnte der Blonde doch noch was richtig machen. Sasuke wollte gerade damit anfangen die eingekauften Lebensmittel an ihre vorbestimmten Plätze zu räumen, als er Metall klappern hörte, was zweifellos von seinem Briefkasten kommen musste. Und wirklich: Kurz darauf hörte der Junge etwas zu Boden gleiten. Er ging zu seiner Wohnungstüre und hob den hellblauen Briefumschlag auf. Vorne stand in sauberer Schrift „An Uchiha Sasuke“ und hinten „Godaime Hokage Tsunade. Vertrauliche Nachricht.“ Ohne weiter über den möglichen Inhalt nachzudenken, öffnete Sasuke den Umschlag und zog ein weißes Papier hervor, welches eindeutig nach der alten Hokage roch. Er entfaltete den Brief und las die ersten Zeilen. Nun konnte er auch ihre Schrift erkennen. Sie war grauenhaft, doch wenn man wie er, schon so lange als ANBU für sie arbeitete, dann gewöhnte man sich an ihre krakeligen Schrift. (Komischerweise, war ihre Handschrift, im besoffenem Zustand, viel leserlicher, was man eigentlich nicht vermutete.) Sorgfältig, las der Uchiha die Zeilen, er ließ sich mit jedem Wort Zeit, denn schon nach wenigen Zeilen, wurde ihm klar, was die Godaime ihm sagen wollte: „Es ist noch nichts bewiesen, jedoch scheint es neue Spuren zu dem Mörder deiner Eltern zu geben. Weitere Informationen, bekommst du von mir persönlich.“ Sie schrieb dazu dass dieser Brief eindeutig nicht sicher genug dafür wäre. Es wäre zu leicht, ihn zu lesen, weswegen sie ihn sofort persönlich in ihrem Büro sehen wollte. „So schnell wie möglich, Sasuke“, damit endete ihre Nachricht und darunter war nur noch ihre Unterschrift zu lesen. „So schnell wie möglich, was?“, gab Sasuke belustigt von sich. Natürlich belustigte ihn die Nachricht, dass eine verdächtige Person gefunden wurde, denn schließlich wartete er schon so lange auf eine Spur. Sofort vergaß er alle seine Sachen, die Einkäufe und die Scheibe, die er in dem Bilderrahmen einsetzen wollte und verließ seine Wohnung erneut um sich direkt auf den Weg zum Hokageturm zu machen. Er hätte eh zu ihr gehen sollen, von daher machte es nun keinen Unterschied wann er sich dazu auf den Weg machte. Es dauerte gar nicht lange bis er vor dem Gebäude stand. Zum einen hatte er sich beeilt und zum Anderen war der Turm gar nicht so weit von seiner Wohnung entfernt, was definitiv ein Zufall war. Als er das Gebäude betrat, wurde er schon von der Dame am Empfang begrüßt. Er brauchte keinen Termin, oder sich gar anzumelden, denn die junge Frau erklärte ihm, dass die Hokage schon auf ihn warten würde und das sie nicht damit gerechnet hatten, dass er schon so schnell hier auftauchen würde. Sasuke ging nicht auf den Smaltalk, den die Dame mit ihm halten wollte ein, sondern ging weiter , bis zu der Treppe, die ihn hoch in die Etage, auf der das Büro der Hokage lag. Zehn Minuten lang, lief er die unzähligen Treppen hinauf, bis er oben ankam. Das Büro Tsunades war das Einzige auf dieser Etage. Vor der Tür, standen zwei Shinobi, welche links und rechts davon Wache hielten. Vor zwei Jahren, als Sasuke als ANBU angefangen hatte, musste er hier auch stehen. Eine lästige und langweilige Aufgabe, die er nicht noch einmal machen wollte. Er grüßte die beiden Männer kurz, klopfte an der Holztüre und betrat dann das Büro, ohne auf ein Herein zu warten. Tsunade sah von ihren Unterlagen auf, die sie mit ihrer Assistentin Shizune durchzugehen schien. Beide Frauen schienen überrascht zu sein, weil der Uchiha den Raum betrat. „So früh habe ich gar nicht mit dir gerechnet, Sasuke“, gab die Hokage von sich. Sie schien erfreut über den Anblick ihres Besuchers. „Wo doch letzte Nacht Vollmond war.“ „Naruto, hat mich heute morgen aus dem Bett gejagt“, erklärte der Uchiha. „Aber deswegen bin ich nicht hier.“ Sasuke hielt ihr den Brief entgegen, welchen er immer noch in der Hand hielt. „Ah ...“, sagte die Hokage und räumte ihre Unterlagen bei Seite. „Was sind die Informationen, die sie mir nur persönlich geben wollen?“ Tsunade nickte und sah dann den Uchiha vor sich an. Shizune deutete sie an, ins Nebenzimmer zu verschwinden. „Es ist so, dass an dem Abend, als deine Eltern ermordet wurden, eine Person gesehen wurde, die weder gefunden, noch identifiziert werden konnte. Es kann sein, dass diese unbekannte Person, nicht aus Konoha stammt und nur zufällig hier war. Sie kann aber auch genauso gut die Person sein, die deine Eltern ermordete.“ „Aber der dritte Hokage war es doch, der sagte, dass dies kein Mord sein könnte, weil es keine Spuren gibt!“ Die Hokage nickte. „Das stimmt. Ich will das nicht verleugnen, jedoch müssen wir diese Person ausfindig machen. Sie könnte ein wichtiger Zeuge, oder vielleicht auch der Täter sein. Wenn es nämlich ein speziell ausgebildeter Attentäter war, wird dieser wohl kaum irgendwelche Spuren am Tatort hinter lassen. Verstehst du mich, Sasuke?“ Der Uchiha nickte. Er verstand er genau, was Tsunade ihm sagen wollte, denn schließlich gehörte er ja auch zu einer Gruppe von ausgebildeten Attentätern, die nur dem Hokage unterstanden. „Es könnte also ein ANBU eines anderen Dorfes gewesen sein?“ „Wenn diese Vermutung stimmt, wird es den Frieden zwischen den fünf Shinobigroßmächten stören. Das schlimmste, was eintreten könnte wäre ein Krieg.“ Sasuke nickte. „Also hoffen wir, das es ein Abtrünniger war?“ Die Godaime nickte. „Da du ein Angehöriger bist, darf ich dich nicht mit Missionen, die diesen Fall betreffen betrauen“, fing sie an. Dies war der teil, welchen Shizune nicht mit hören durfte. „Jedoch weiß ich, dass es unmöglich ist, dich hier im Dorf zu behalten. Wohl möglich wirst du heute noch aufbrechen und den Verdächtigen suchen, Sasuke. Jedoch muss ich dich streng als deine Vorgesetzte ermahnen. Wage es nicht auf eigene Faust, ohne meine Befehle zu handeln.“ Während die Frau sprach, breitete sich in ihrem Gesicht ein Grinsen aus, welchen Sasuke verstand. Er nickte. „Ich habe gar keine Zeit um nach irgendwelchen Verdächtigen zu suchen, Hokagesama“, gab er mit ruhiger Stimme von sich. „Morgen ist der Todestag meiner Eltern und wie jedes Jahr, werde ich ihr Grab besuchen.“ „Wir wissen alle von dem Tempel im Wald. Wirst du dies nicht als Vorwand benutzen um auf eigenem ermessen zu suchen?“, fragte sie streng. „Gewiss nicht, Hokagesama. Ich werde wie jedes Jahr, keine Missionen an diesem Tag annehmen. Zudem weiß ich von den fähigen Shinobi die für sie arbeiten. Ich kann diese Aufgabe also beruhigt den Anderen überlassen.“ Zufrieden lächelte Tsunade. „Gut, dann kannst du nun gehen. Geh auf deinem Heimweg bei dem Blumengeschäft der Familie Yamanaka. Sie wissen Bescheid und haben die Blumen, welche du in meinem Namen auf das Grab deiner Eltern legen sollst bereits vorbereitet und werden sie dir übergeben.“ „Vielen Dank, Hokagesama. Ich weiß die Ehre zu schätzen“, gab Sasuke von sich und verneigte sich vor dem Oberhaupt seines Dorfes. Dann verließ er das Büro wieder und machte sich auf den Weg zu dem genannten Geschäft um die Spende der Hokage anzunehmen. Danach wollte er alles für den kommenden Tag vorbereiten, denn er würde bereits früher aufbrechen um nach dem Verdächtigen zu suchen, der sich irgendwo im Wald aufhalten musste. Sasuke war sich sicher: er würde diese Person finden, egal was es ihn kosten würde! Kapitel 1 „Rotkäppchen trifft auf den Wolf“ ------------------------------------------- Wie Tsunade es gesagt hatte, bekam er im Blumenladen der Yamanakas Blumen überreicht und zwar von der Tochter der Familie, Ino, welche es sich nicht nehmen ließ ihm noch ihr Mitleid auszusprechen und davon zu berichten, dass sie zu dem Team gehörte welches nach der unbekannten Person suchen sollte. „Dann weiß ich ja, dass die Aufgabe in guten Händen liegt“, gab der Uchiha von sich, während er die ordentlichen Blumen begutachtete. Sie waren wie immer perfekt. Von den Yamanakas konnte man auch nichts anderes erwarten, sie hatten eben ein Händchen für Blumen. „Ja und du kannst den Tag morgen ganz entspannt erleben.“ „Erleben? Welch komisches Wort“, gab der Junge von sich und bestellte noch ein paar rote Spinnenlilien. Von denen konnte er nie genug haben. Ino überreichte dem Uchiha die eingepackten Blumen und lächelte. „Die Spinnenlilien erinnern mich immer an dein Sharingan, Sasuke.“ „Ach so“, gab er von sich. Daran hatte er noch nie gedacht. Wahrscheinlich weil es auch völlige Zeitverschwendung war. „Ich gehe dann mal.“ Der Uchiha legte das Geld für die Blumen auf den Tresen und verließ dann wieder den Laden um nun endlich nach Hause zu gehen. Es war wirklich lästig, dass alle von seinem Schicksal bescheid wussten und das jeder andauernd etwas zu sagen hatte. Sonst vergaßen die Leute doch auch immer alles, warum dann nicht auch den Tod seiner Eltern? Durch den Umweg zum Blumenladen, musste er nun durch das gesamte Dorf laufen, wobei jeder ihn ansprechen musste um ihm sein Mitgefühl kundzugeben. Natürlich bedankte sich Sasuke jedes Mal dafür, doch trotzdem konnte er auch gut darauf verzichten. Mit den Blumen im linken Arm haltend, betrat er seine Wohnung und stellte die zerbrechlichen Pflanzen direkt in einer Vase auf den Balkon, da würden sie sich länger frisch halten, bis er zu der Grabstätte seiner Eltern aufbrach. Schließlich musste er noch so einiges vorbereiten. Zum einem seine Verpflegung und zum anderen seine Ausrüstung, die er für die Suche nach dem Verdächtigen brauchen würde. Sasuke entschied sich für sein Vorhaben die Uniform der ANBU zu tragen. Sie war einfach praktischer und bequemer, vor allem, wenn es zu einem Kampf mit dem unbekannten kommen sollte. Der Junge blieb an dem Fotorahmen stehen, bei dem immer noch die Glasscheibe fehlte. „Es tut mir Leid, Okaasan. Du sagtest, ich sollte immer auf meine Befehle achten, doch ich kann einfach nicht ruhig bleiben, wenn ich die Chance bekomme euren Mörder zu finden“, er nahm den Rahmen in die Hand und ging mit diesem in die Küche, wo er nun endlich die zerbrochene Scheibe einfügen wollte. Vorsichtig setzte er das Glas ein und baute den Rahmen wieder zusammen, dann stellte er ihn auf den Esstisch. „Morgen ist es zehn Jahre her“, murmelte Sasuke und begutachtete das Bild, welches er bereits auswendig kannte. Auf dem Bild, hielt sein Vater ihn auf den Armen und seine Mutter schmiegte sich an ihre Körper heran. Sie alle drei lächelten und im Hintergrund blühten die geliebten Spinnenlilien seiner Mutter. Er sah sich in seiner Küche um. Vielleicht sollte er seine Wohnung mit den Pflanzen verschönern? Der Junge schüttelte den Kopf. Seit wann dachte er über so etwas nach? Das musste eindeutig am Schlafmangel liegen. Vielleicht sollte er sich ja noch einmal für ein paar Stunden hinlegen? Doch wenn er nach dem Verdächtigen suchen wollte, dann musste er früher aufbrechen, damit er auch genügend Zeit hatte. Anderseits musste er sich aus dem Dorf schleichen, weil, so wie Tsunade es ihm gesagt hatte, durfte er als Angehöriger der Opfer nicht an dem Fall aktiv mitarbeiten. Was völliger Schwachsinn war. „Also könnte ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle halten“, gab Sasuke murrend von sich und begann damit die letzten Einkäufe, die noch auf dem Tisch standen, wegzuräumen. Gleichzeitig packte er sich die Sachen zusammen, die er als Verpflegung mit zum Grab seiner Eltern nehmen wollte. Er musste sich entscheiden. Sich bei Tag aus dem Dorf zu schleichen würde schwerer werden, als wenn die Nacht ihm schützende Deckung gab. Also war es naheliegend wenn er den Tag abwartete und noch Schlaf nachholte. Mit diesem fertig gelegtem Plan, bereitete er dann auch noch seine Uniform vor und begann damit sein Schlafzimmer abzudunkeln. An die Wohnungstüre hatte er draußen ein Schild gehangen, welches er sich für seine Missionen vorbereitet hatte. Als ANBU war er oft Nachts unterwegs, oder brach erst spät auf, deswegen hatte er sich das Schild „Nachtschicht, bitte nicht stören“ angefertigt, welches nun draußen hing. Sofern der Besucher nicht Naruto, oder die Hokage waren , hielten sich die Dorfbewohner daran und ließen ihn in Ruhe. Sonderlich auffallend sollte das auch nicht sein, denn schließlich hatte Sasuke eine Ausrede: Er hatte in der letzten Nacht so gut wie gar nicht geschlafen und musste dies nun nachholen. Etwas perfekteres konnte es doch gar nicht mehr geben, oder? Müde legte sich Sasuke ins Bett und schloss die Augen. Erst jetzt merkte er wie erschöpft sein Körper wirklich war und schlief in wenigen Minuten auch wieder ein. Sasuke wachte auf, da war die Sonne gerade dabei wieder unterzugehen. Die Uhr sagte ihm, das es 19:00 Uhr durch war und er beschloss etwas zu essen und wenn es dann dunkel war, würde er über die Dächer der Häuser in den Wald verschwinden. Er hatte eine ganze Nacht Zeit um nach der verdächtigen Person zu suchen, welche sich in den Wäldern Konohas aufhalten sollte. Zugegeben, waren diese sehr weitläufig und groß, also konnte sein Vorhaben schwer werden und eine Garantie, das er Erfolg haben würde, gab es auch nicht, jedoch musste er es versuchen, sonst konnte er nicht zu dem Grab seiner Eltern gehen. Es wäre eine Schande, würde er es nicht einmal versuchen. Er kochte sich etwas Reis, welcher diesmal nicht anbrannte. Naruto war wirklich unfähig. Weswegen er sich wohl auch nur von diesen Fertignudeln ernährte, weil er einfach nichts anderes hinbekam. Sasuke wollte jedoch sich nun nicht weiter mit dem Blonden befassen, sondern bereitete sich zu dem Reis ein einfaches Curry zu. Was er dann wenige Minuten später ganz in Ruhe und genüsslich verspeiste, während es draußen immer dunkler wurde. Wahrscheinlich waren nur noch wenige Leute auf den Straßen Konohas unterwegs, sodass es für den Uchiha einfach werden würde, sich aus dem Staub zu machen, ohne das ihn dabei Jemand entdeckte. Es verging eine Stunde, bevor Sasuke sich seine ANBUuniform anzog und sich seinen roten Mantel umlegte. Er hatte diesen von seiner Mutter geschenkt bekommen, als er seinen ersten Tag an der Akademie für Shinobi hatte. Sie sagte damals, dass sie ihn extra groß angefertigt hatte, damit er Später, wenn er ein erfolgreicher Shinobi war, etwas von ihn hatte. Dafür war Sasuke ihr so unsagbar dankbar, denn so, hatte er immer noch etwas dass ihn an seine Mutter erinnerte. Sasuke öffnete die Balkontür, trat hinaus in die kalte Nachtluft, und schloss die Türe wieder zu. Die Blumen steckte er vorsichtig in die Tasche, in der er auch seine Vorräte, Essen und Trinken, aufbewahrte und sprang dann auf das Dach des Nachbarhauses. Von der Spitze aus, hatte er einen wunderbaren Ausblick, auf das Dorf, doch fehlte ihm die Zeit um sich darüber zu erfreuen. Sofort setzte er sich in Bewegung und sprang von einem Dach zum anderen, in Richtung der Mauer, welche das Dorf schützte. Kurz stoppte er, denn beinahe hätte eine Wache ihn entdeckt. Nur knapp, konnte der Uchiha sich in einem Baum Deckung suchen. Er wartete in seinem Versteck, ehe er weiter sprang, von Baum zu Baum. Nur noch wenige Meter trennten ihn von der Mauer, über die er mit Leichtigkeit springen konnte. Das hatte er schon damals als Genin geschafft, wenn Naruto ihn mal wieder herausgefordert hatte. Der Blonde konnte echt alles zu einem Wettkampf machen. Sasuke drückte sich von dem Ast ab und sprang über die hohe Mauer in die Freiheit. Fast schon Geräuschlos landete er auf dem Boden. Jedoch gönnte er sich keine Pause, sondern rannte los um sich im Schutz der Bäume Deckung zu suchen, denn wenn die Wachen ihn hier entdecken würden, konnte er es sich abschminken, nach dem Unbekannten zu suchen. Erst als die Mauer seines Heimatdorfes nicht mehr durch die Bäume zu sehen waren, gönnte er sich eine Pause um zu überlegen in welche Richtung er anfing zu suchen. „Im Süden liegt der Tempel. Also sollte ich erst einmal den Osten, den Westen und den Norden absuchen“, ging es Sasuke durch den Kopf und nachdem er die vier Himmelrichtungen bestimmt hatte, setzte er sich in Bewegung. Es war lange her, dass er alleine unterwegs war um eine Mission zu erledigen, denn selbst die ANBU erledigten ihre Aufträge meist in zweier Gruppen. Der Wald war dunkel und kaum Licht drang durch die Baumkronen auf den Waldboden, doch Sasuke war ein aufmerksamer Beobachter, mit seinem Sharingan würde er selbst die kleinste Bewegung erkennen. Niemand konnte sich vor ihm verstecken. Vorsichtig bewegte sich der Uchiha durch den Wald, doch bis auf ein paar Tiere, entdeckte er nichts. Kein Mensch war hier unterwegs. Er tröstete sich damit, dass es für eine Person viel zu viel Wald war, den es zu durchsuchen galt. Mit einem größerem Team, das auf die Suche von Zielen spezialisiert war, sollte das alles viel einfacher sein. Dennoch wollte sich der Uchiha nun nicht nur auf die Anderen verlassen, sondern selbst etwas tun. Das war der Grund warum er nicht aufgab und weiter ging. Stunden vergingen, in denen er durch den Wald irrte und so viele Ecken und Winkel untersuchte, doch nirgends fand der Uchiha irgendwelche verdächtigen Spuren. „Dämmerlicht“, murmelte Sasuke, als er den rötlichen Schein der Baumwipfel betrachte. „Die Sonne geht bereits auf.“ Neben der Erschöpfung seines Körpers, spürte der Uchiha auch seine Enttäuschung darüber, dass er bisher noch nichts erreicht hatte. Das einzige was ihm jetzt noch übrig blieb, war Richtung Süden zu laufen und darauf zu hoffen, das er auf dem Weg dorthin noch etwas fand. Eine Spur, oder gar die Person. Jede Kleinigkeit würde den jungen ANBU zufrieden stellen. Jede! Das Knacken eines Astes erklang und Sasuke erschrak. Hastig drehte er sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war und suchte die Gegend ab. Erneut ertönte das Knacken, doch diesmal aus einer ganz anderen Richtung. „Da ist nichts! Ich sehe nichts!“, ging es dem Uchiha durch den Kopf und erneut erklang das Geräusch. Wieder aus einer anderen Richtung. „Wie viele sind das denn noch?!“ Sasuke wusste gar nicht in welche Richtung er nun schauen sollte. Aus jeder erklang irgendein Geräusch, so als hätte man ihn umzingelt. „Wegelagerer? Diebe? Oder doch Konohanin auf der Suche nach dem Verbrecher?“, ging es Sasuke durch den Kopf. Die Geräusche schienen nun immer näher zu kommen. Sie gaben ihm keine Möglichkeit um zu entkommen. Der Junge zwang sich, nun nicht einfach in Panik auszubrechen, sonder Ruhe zu bewahren. Er würde damit schon zurecht kommen, egal was auf ihm zu kam. Dennoch hoffte er darauf, dass es Shinobi aus Konoha waren. Denen musste der immerhin nur erklären was er hier zu suchen hatte und irgendeine Ausrede würde er schon finden. „Oi, Oi“, die Stimme kam von rechts, jedoch wagte Sasuke es nicht, sich in die Richtung zu drehen. „Wenn das nicht mal ein Rotkäppchen ist.“ Die Stimme schien immer näher zu kommen, trotzdem rührte sich Sasuke nicht, auch wenn die anderen Geräusche verstummt waren, blieb er angespannt, denn nur eine einzelne Person konnte doch nicht so viele Laute verursachen. „Keine Angst, kleines Rotkäppchen“, sagte die Stimme. „Ich bin ganz alleine.“ Ungläubig sah Sasuke nun in die Richtung der Worte. Aus dem Wald trat ein großgewachsener Mann, mit langen schwarzen Haaren, die er zu einem Zopf zurück gebunden hatte. Seine Augen funkelten rot und waren voller Gier, doch das auffallendste an dem Fremden waren seine Ohren! Der Unbekannte, welcher wenige Meter vor Sasuke stehen blieb, hatte braune, spitze Tierohren und nicht nur die: Ein ebenso brauner, buschiger Schwanz schwang hin und her, während der Fremde mit seinen langen, spitzen Fingernägeln spielte, die wie die krallen eines Tieres wirkten. Sasuke konnte nicht glauben was er da sah, denn das konnte doch nichts anderes wie eine Verkleidung sein! Solche Menschen gab es nicht. „Deinen Blick kenne ich. So sehen mich alle an“, der Mann grinste und musterte den Jungen vor sich. „Aber ob du es glaubst, oder nicht. Du, Rotkäppchen, bist dem bösen Wolf direkt in die Falle gegangen.“ „Böser … Wolf?“, fragte Sasuke verständnislos. Dieser Typ, der sich als Wolf betitelte, war doch völlig verrückt. „Wo bist du den abgehauen?“ Der „Wolf“, ließ enttäuscht seine Ohren hängen. „Sei doch nicht so hart zu mir. Jetzt wo ich endlich mein eigenes Rotkäppchen gefunden habe. Weißt du wie lange ich nach dir gesucht habe, mein Kleiner?“ „„Dein Rotkäppchen“? Ich denke du brauchst dringend Hilfe“, murrte der Uchiha. „Außerdem habe ich Zutun, also störe mich nicht!“ Der Junge setzte sich in Bewegung und ging weiter, doch er kam nicht weit. Ohne das er es mitbekam, wurde Sasuke von diesem „Wolf“ zu Boden gerissen, welcher sich dann auch noch auf seinen Rücken setzte. „Wo willst du denn nun hin? Wir haben uns doch erst gerade eben kennen gelernt! Da willst du mich schon verlassen? Ich bin gekränkt, kleines Rotkäppchen!“, gab der Mann von sich, welcher sich zu Sasuke hinunter beugte, damit er in sein Ohr sprechen konnte. „Warum müsst ihr Rotkäppchen immer zu euren Großmüttern laufen?“ „Ich bin kein Rotkäppchen!“, beschwerte der Junge sich und versuchte den Mann auf sich, los zu werden. „Runter von mir! Du tust mir weh!“ Als Sasuke zu ende gesprochen hatte, wurde ihm eines schmerzlichst bewusst: Dieser Wolf saß auf den Blumen, die für seine Eltern gedacht waren! Durch die Wut, welche er nun verspürte, schaffte er es sich aufzubäumen und den Mann los zu werden, welcher nicht damit gerechnet hatte, das sein „Rotkäppchen“ sich wehren würde. „Ah, du hast ja etwas drauf, mein Kleiner“, sagte er, doch Sasuke hörte ihm gar nicht zu, sondern sah direkt nach den Blumen in seinem Rucksack. Restlos alle waren unschön gequetscht worden und nun völlig hässlich. „Das waren … Die Blumen für meine Eltern, du Arschloch!“ „Oh, oh, nicht so aufbrausend kleines Rotkäppchen!“, gab der Wolf von sich und gestikulierte mit den Händen. „Das ist doch nur halb so schlimm. Hier im Wald wachsen Unmengen an Blumen und Unkraut! Du findest etwas neues.“ „Etwas neues?“, wiederholte Sasuke wütend und sprintete auf seinen gegenüber zu. Er holte mit der Faust aus und schlug zu, zielte direkt auf das Gesicht des Fremden. Doch dieser schaffte es, den Angriff des Jüngeren mit Leichtigkeit zu parieren. „Nicht schlecht. Du scheinst anders wie die anderen zu sein. Wie ist denn dein Name, kleines Rotkäppchen?“ „Das geht dich einen Scheißdreck an!“, gab der Uchiha wütend von sich und griff erneut an. Diesmal trat er zu, doch auch dieser Angriff, wurde von dem Gegenüber abgewehrt. „Sachte, sachte, kleines Rotkäppchen. Du weißt doch gar nicht was ich von dir will!“, sagte der Wolf, während er weiteren Schlägen des Anderen auswich. „Ich kenne das Märchen! Der Wolf will das Rotkäppchen fressen! Deswegen lockt er es in den Wald!“, gab Sasuke von sich, während er immer wieder den vermeidlichen Wolf angriff. „Naja, aber dieses Märchen kann ja schon mal nicht stimmen“, warf der Andere ein. „Wir sind schon im Wald und ich habe dich hier definitiv nicht hergelockt. Du kamst freiwillig zu mir.“ „Sicher das du mir nicht aufgelauert hast?“, Sasuke sprang nach hinten und brachte Abstand zwischen sie Beide. So viel, dass er eines seiner Jutsus einsetzen konnte, ohne das er selbst zu Schaden kommen würde. Er formte die für die Technik wichtigen Fingerzeichen. „Ah, ein Shinobi“, gab der Wolf anerkennend von sich und formte ebenfalls die selben Zeichen. Beide griffen sich mit dem selbem Jutsu an: „Katon! Gokankyou no Jutsu!“ Die beiden Feuerbälle prallen aufeinander, entfachten eine Flamme und erloschen dann. Während Sasuke erschrocken den Wolf ansah, grinste dieser zuversichtlich. „Ich bin kein einfacher Wolf, kleines Rotkäppchen. Mich wirst du garantiert nicht so einfach besiegen.“ „Das sehe ich auch!“, brummte der Uchiha. „Wer oder was bist du? Wo kommst du her?“ Der Andere zuckte mit den Schultern. „Ich bin ein streunender Wolf, ohne zu Hause auf der Suche nach meinem Rotkäppchen.“ „Das Märchen kannst du kleinen Kindern verkaufen, aber nicht mir! Also, wer bist du und wo kommst du her?“ Verständnislos schüttelte der Ältere den Kopf und ging auf den Jungen zu, doch dieser wollte den Wolf nicht in seine Nähe lassen und warf ein Kunai, welches vor den Füßen des Anderen im Boden stecken blieb. „Wer bist du?“ „Okay, mein Kleiner. Wenn du mir dann auch deinen Namen verrätst.“ Widerwillig stimmte Sasuke mit einem Kopfnicken zu. „Mein Name ist Itachi und ich streife schon seit etlichen Jahren durch die Wälder dieses Landes“, erklärte der Ältere. „Wie du siehst, bin ich kein gewöhnlicher Mensch, so wie du. Man nennt mich einen Wolf, auch wenn ich nicht so bin wie diese wilden Tiere, die du kennst. Dennoch sind die Ohren und der Schwanz echt. Also bitte reiß nicht an ihnen, kleines Rotkäppchen.“ Sasuke jedoch schien unberührt von den Worten des Anderen. „Und was willst du hier? Stammst du überhaupt aus Hi no Kuni?“ Denkst du nicht, es ist an der Zeit, dass du auch mal etwas von dir preisgibst? Ich bezweifle nämlich, dass dein Name wirklich Rotkäppchen ist.“ „Warum sollte ich dir etwas von mir erzählen?“ „Weil so unsere Abmachung war“, gab der Wolf unbekümmert von sich. „Also?“ Der Uchiha murrte, seufzte und erzählte dem anderen schließlich das was er wissen wollte: „Mein Name ist Sasuke, ich wohne hier in Konoha und bin Shinobi. Im Gegensatz zu dir, bin ich jedoch kein Freak.“ „Das war nicht nett, Sasukekun“, beschwerte sich Itachi. „Was hat es eigentlich mit den Blumen auf sich und warum bist du hier im Wald?“ „Das geht dich einen Scheißdreck an, Wolf“, murrte Sasuke. Er nahm seinen Rucksack und setzte sich in Bewegung. „Wenn du mich nun Entschuldigen würdest: Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen.“ Ohne auf den Wolf zu achten, setzte sich Sasuke in Bewegung und ging in südliche Richtung, wo der Tempel seiner Familie lag. Was der Junge jedoch nicht berücksichtigte, war die Tatsache, dass Itachi ihm folgte und zwar so als wäre es das natürlichste der Welt. Der Uchiha blieb stehen und holte einmal tief Luft. „Was soll das eigentlich? Was willst du von mir?“ „Ich kann doch mein Rotkäppchen nicht alleine durch den Wald laufen lassen! Was wenn ein böser Wolf vorbei kommt und dich fressen will?“, gab der Wolf von sich, mit einer übertrieben, dramatischen Tonlage seiner Stimme. Zunächst schwieg das Rotkäppchen und musterte seinen Gegenüber. „Ach, ein Wolf?“, fragte Sasuke dann skeptisch. „Gut das ich einen Wolf bei mir habe.“ Itachi nickte eifrig und lief dann neben Sasuke her. „Außerdem möchte ich gerne noch mehr von dir erfahren.“ „Wozu? Du reist doch eh weiter.“ „Woher willst du das wissen? Ich habe all die Jahre mein Rotkäppchen gesucht und nun habe ich es gefunden!“ „Und warum glaubst du, dass ich dieses Rotkäppchen bin?“, fragte der Uchiha genervt. Grinsend, griff Itachi hinter den Jungen und zog das rote Stück Stoff hoch. „Naja, du trägst ein rotes Cape. Mit einer Kapuze und läufst durch den Wald“, erklärte er hämisch grinsend. „Deswegen, denke ich bist du ein Rotkäppchen.“ „Ich habe aber weder einen Korb mit Brot und Wein, noch bin ich auf dem Weg zu meiner Großmutter.“ „Dafür bist du aber auf dem Weg zu dem Grab deiner Eltern und hast eine Tasche voller Blumen, die ziemlich mitgenommen wirken.“ Sasuke blieb abrupt stehen, worauf der Wolf erst wenige Sekunden später reagierte und sich zu ihm umdrehte. „Woher weißt du das?“ „Halt mich nicht für dumm. Du hast vorhin gesagt, dass die Blumen für deine Eltern sind. Manche Sachen merke ich mir“, erklärte Itachi Augenzwinkernd. Während er weitersprach, stupste er Sasuke mit dem Zeigefinger der rechten Hand gegen Sasukes Stirn: „Außerdem merke ich mir hin und wieder auch einige Sachen. Besonders wenn es um mein Rotkäppchen geht.“ „Wie oft noch?“, gab das Rotkäppchen von sich und ging weiter, vorbei an dem Wolf. „Ich bin nicht „dein Rotkäppchen“! Und jetzt verpiss dich endlich! Du nervst!“ Itachi zuckte mit den Schultern. „Wenn du das möchtest, dann lasse ich dich eben alleine.“ Verwundert blieb Sasuke erneut stehen und sah zu dem Wolf, welcher wirklich ging. Itachi verschwand zwischen den Bäumen. Der Uchiha konnte es noch gar nicht wirklich glauben, dass er den Fremden endlich los war. Es vergingen einige Minuten. Bis Sasuke endlich seinen Weg fortsetzte und sein Ziel kurz darauf endlich erreichte. Das Grab seiner Eltern, war genauso friedlich wie er es verlassen hatte. Ein schlichtes Holzkreuz, in dem die Namen der beiden Verstorbenen eingeritzt waren. Auf der Erhöhung, lagen vertrocknete Blumen, die Sasuke bei seinem letztem Besuch hergebracht hatte. Diese entsorgte er und kniete sich dann vor das Grab. „Es tut mir Leid, Okaasan. Ich wollte euch neue Blumen mitbringen, jedoch sind sie auf dem Weg hier her ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden.“ Er holte die Blumen aus der Tasche. Einige sahen ganz schön ramponiert aus, nur wenige waren noch wirklich vorzeigbar. Die, die noch in Ordnung waren, legte Sasuke auf das Grab. Sanft und vorsichtig, so als würden sie bei der kleinsten Erschütterung entzwei brechen. Er berichtete seinen Eltern wie seine Tage ablaufen, davon dass Naruto ihn mal wieder um seinen Schlaf gebracht hatte und von den Informationen die er bekommen hatte. Von dem komischen Wolf sagte er jedoch nichts. Er as mit ihnen zusammen, seinen kalten Reis und berichtete von den verschiedensten Missionen und von den Dorfbewohnern, die ihm immer wieder erzählten wie leid er ihnen tun würde. Doch die meiste Zeit saß er einfach nur vor dem Tempel und starrte auf das Grab. Was sollte er auch anderes machen? Er hatte seine Eltern mit gerade mal sechs Jahren verloren und war seit dem auf sich alleine gestellt gewesen. Natürlich hatte er sein Leben gemeistert, dass würde er niemals abstreiten, dennoch war er noch nicht über den Verlust seiner wichtigsten Bindungen hinweg gekommen. Wie oft saß er vor dem Familien Foto und sagte „Ach wärt ihr doch nie von mir gegangen. Wenn ich doch bei euch gewesen wäre“. Manchmal, wenn die Last der Sehnsucht zu schwer auf ihm wog, wünschte er sich, er wäre damals mit ihnen gestorben. In solchen Situationen versuchte Naruto ihn immer aufzumuntern. Sasuke musste schmunzeln. Wenn dies hier ein Märchen wäre, so wie Rotkäppchen und der böse Wolf, dann wäre Naruto die gute Fee. Zumindest gab dieser sich immer die größte Mühe um ihn aufzumuntern, auch wenn es meist vergebens war. So zog sich der ganze Tag hin und es dämmerte bereits, als Sasuke sich auf den Heimweg machte. Während er durch den Wald lief, überlegte er, ob er noch zu Tsunade gehen sollte um zu fragen ob es schon irgendwelche Ergebnisse gab, oder ob er noch ein paar Tage warten sollte. Wobei er nie wissen konnte, wann man ihn auf eine Mission schicken würde und wie lange sie dauerte. Also sollte er sich nicht all zu viel Zeit lassen, sondern spätestens Morgen bei der Hokage nach fragen. Langsam kamen die Mauern des Dorfes in Sichtweite, als ihn eine Stimme dazu brachte stehen zu bleiben: „Du hast mir gar nicht erzählt, das du zum Uchiha-Clan gehörst.“ Es war der Wolf, Itachi, der hinter ihm stand und ihn ansah. Sein Blick war ganz anders wie zu vor. Er war so kalt und ernst. „Ich denke nicht, dass es dich etwas angeht, Wolf.“ „Es ist auch nicht wichtig, Rotkäppchen“, nun schmunzelte Itachi wieder, so wie Sasuke ihn am Morgen kennen gelernt hatte. „Es hat mich nur interessiert.“ Sasuke schwieg und wand sich wieder um. „DU hast also deine Eltern verloren, hm?“, fragte der Wolf. „Ich habe dich beobachtet. Ich weiß nicht, irgendwie hänge ich an dir.“ Desinteressiert ging Sasuke wieder los. Warum rannte dieser komische Kerl ihm nur hinter her? Ehe er reagieren konnte, rannte er in Itachi und fiel nach hinten. Doch bevor er auf dem Boden landete, hielt der Ältere ihn fest. „Hopla, Rotkäppchen.“ Sasuke sah in die roten Augen des Älteren und verweilte eine Zeit lang so, riss sich dann aber los. „Lass mich in Ruhe! Und hör endlich auf mich Rotkäppchen zu nennen!“ „Okay, Sasuke.“ Der Junge ging an Itachi vorbei und strebte das Tor des Dorfes an. „Was ich dich fragen wollte, Sasuke“, rief Itachi und der Uchiha bleib erneut stehen. Drehte sich aber nicht zu ihm um. „Ich bin auf der Suche nach einer Unterkunft. Meinst du, du könntest mich mit zu dir nehmen?“ Nun drehte sich Sasuke zu dem Wolf um. „Und warum sollte ich? Hattest du dich nicht als böser Wolf vorgestellt?“ „Mag schon sein, aber eigentlich bin ich ein zahmer Haushund“, um seine Worte zu bestätigen, schwang der Wolfsschwanz Itachis hin und her. Sasuke seufzte. „Wenn ich dich dann bald los werde, dann komm mit“, gab er von sich und setzte sich wieder in Bewegung. Sofort holte Itachi zu dem Jüngeren auf. „Danke, Sasuke.“ „Aber wehe du bist nicht Stubenrein!“ „Natürlich bin ich das! Was denkst du nur von mir?“ „Du bist ein Wolf ...“ Schweigend gingen die Beiden nebeneinander her, bis zum Tor, wo Sasuke den Wächtern grüßte. „Ah, wo hast du denn den auf gegabelt?“, gab einer lachend von sich, als er Itachi ansah und seine Ohren, so wie seinen Schwanz entdeckte. „Ach, der ist mir zu gelaufen. Irgend so ein Streuner“, gab Sasuke von sich, woraufhin Itachi murrte. „Na dann viel Spaß mit ihm!“ Die Beiden entfernten sich von der lachenden Wache und erst als dieser außer Hörweite war, meldete sich der Wolf zu Wort: „Was für ein unfreundlicher Kerl“, gab er mit einer gedrängten Stimmlage von sich. „So reagieren halt Menschen auf jemanden wie dich, Wolf.“ „Sprich nicht so abfällig von mir, Rotkäppchen. Ich könnte dir noch von Nutzen sein.“ „Ach und wozu? Als Wachhund?“ „Du krängst mich.“ Sasuke sagte darauf hin nichts mehr, sondern führte seinen Gast durch die Straßen Konohas. Sie Sonne war mittlerweile völlig untergegangen. Beide schwiegen, bis Sasuke seine Wohnungstüre aufschloss und seinen Gast hereinbat. Dieser ließ sich das auch garantiert nicht zwei mal sagen und huschte neugierig in die Wohnung, welche er auch gleich erkundete. Sasuke hingegen, zog es vor erst einmal ins Badezimmer zu gehen um sich zu waschen, doch er kam gar nicht dazu, denn er vernahm einen erschrockenen Laut von Itachi, der aus dem Schlafzimmer kam. Genervt betrat Sasuke den Raum. „Was ist los?“ „Das geht doch nicht!“, gab Itachi dramatisch von sich. „Wir kennen uns doch erst sein ein paar Stunden und dann soll ich schon mit dir ein Bett teilen? Das geht doch nicht!“ Noch während der Wolf sprach, setzte sich Sasuke in Bewegung. Er nahm eines der zwei Kissen vom Bett und warf es in eine Ecke. „Du schläfst da!“ „Auf dem Boden?“, fragte Itachi empört. „Du sagtest doch, du bist ein zahmer Haushund und Hunde schlafen nun mal auf dem Boden.“ „Wie kannst du nur so herzlos sein, Rotkäppchen?“, fragte der Ältere und lies es es sich nicht nehmen, die Situation unnötig zu dramatisieren. „Meinst du Rotkäppchen schläft freiwillig mit dem Wolf in einem Bett?“, skeptisch zog Sasuke seine Stirn in Falten. „Eigentlich solltest du draußen vor der Wohnungstüre schlafen, wo du mich nicht fressen kannst!“ In Windeseile saß der Ältere freudestrahlend auf dem für ihn bereit gelegtem Kissen. „Der Platz ist perfekt für einen Wolf wie mich“, gab er schwanzwedelnd von sich. „Wusste ich es doch“, gab Sasuke von sich und ging wieder zurück ins Badezimmer, doch lange währte seine Ruhe nicht, denn kurze Zeit später stand Itachi in der Türe. „Sag mal, jetzt wo ich dein Hauswolf bin, bekomme ich doch auch sicher etwas zu Essen, oder?“ Kurz schielte der Hausherr zu seinem Gast, beugte sich dann jedoch schweigend über das Waschbecken und begann damit sich sein Gesicht zu waschen. „Du ignorierst mich, oder Rotkäppchen?“ Blind fischte der Jüngere nach einen Handtuch, womit er sich das Gesicht abtrocknen konnte. „Siehst du nicht das ich mich wasche?“, fragte Sasuke und sah den Anderen streng an. „Was dir auch gut tun würde. Wann hast du dich überhaupt das letzte Mal gewaschen, hm?“ „Was meinst du wie viele Badezimmer es draußen im Wald gibt?“ „Tja, du könntest dich in einem See Baden“, gab der Junge von sich und warf seinem Gegenüber einen Waschlappen zu. „Wenn du sauber bist, bekommst du auch etwas zu essen. Verstanden?“ Der Wolf betrachtete den Lappen in seinen Händen, so als wüsste er nicht was er damit anstellen sollte. Sasuke bemerkte dies, zeigte jedoch keinerlei Mitleid mit seinem Gast. „Entscheide dich. Entweder du gehst duschen, oder du bekommst nichts zu Essen.“ „Ich muss schon auf dem Boden schlafen und dann willst du mich auch noch verhungern lassen? Das hätte ich nie von dir gedacht, Rotkäppchen! In dem Märchen bist du ein liebevolles Mädchen!“ „Nein, was für ein Schreck, dass dies hier kein Märchen ist und ich auch kein Rotkäppchen bin“, gab der Uchiha spottend von sich und ging zu dem Wolf. „Du kennst die Regeln! Dreckige Hunde kriegen nichts! Sei froh das ich dich nicht auf den Balkon sperre!“ Ungeachtet was der Ältere nun noch in den Raum werfen wollte, ging Sasuke an ihm vorbei in die Küche. Er hatte selber Hunger und wollte zumindest vor dem Schlafen noch etwas warmes in den Magen bekommen. Wobei er eigentlich gar keine Lust darauf hatte noch etwas zu kochen. Als Alternative hatte er noch Ichirakus Ramen. Der Laden war hier ganz in der Nähe. Doch ob sein Gast das essen würde? Was aß so ein Wolf überhaupt? „Ein Lamm werde ich ihm nun nicht besorgen“, dachte sich der Uchiha und ging in sein Schlafzimmer, wo er sich frische Sachen anzog. Schließlich konnte er kaum in seiner ANBU Uniform durch das Dorf laufen. „Ich gehe uns etwas zu Essen besorgen, du wirst dich brav waschen, verstanden?“, rief Sasuke als er an der Tür zum Badezimmer vorbei ging, worauf er ein grummiges „Okay“ bekam. Kopfschüttelnd verließ der Uchiha seine Wohnung und machte sich auf zu dem Nudelsuppenladen. „Ah! Sasukekun!“, hörte er die Tochter des Besitzers rufen, als er unter den Vorhängen durch in den Ladenbereich trat. „Du warst lange nicht mehr hier. Bist du mit Narutokun verabredet?“ Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nur noch schnell etwas zu Essen besorgen.“ „Was hättest du denn gerne?“, fragte sie mit einem freundlichem Lächeln. „Zwei Miso Ramen, bitte.“ „Zwei?“ „Ich habe Besuch“, erklärte Sasuke und seufzte. Die junge Dame lächelte. „Ein Mädchen?“, fragte sie und schrieb die Bestellung auf einen Zettel, welchen sie nach hinten durchreichte, wo ihr Vater, der Besitzer das Ladens die Suppen frisch zubereitete. Dann wand sie sich wieder dem Uchiha zu. „Wird ja auch mal Zeit das du eine Freundin findest.“ „So ist es ganz und gar nicht“, der Junge nahm auf einem der Stühle am Tresen platz. „Er ist mir zufällig begegnet und hat mich gefragt ob er bei mir übernachten könnte.“ Die Sache mit Rotkäppchen und dem Wolf, behielt er lieber für sich. Die Story würde ihm eh keiner Glauben. Eher erklärte man ihn noch für bescheuert. „Das ist aber Schade. Also nicht für deinen Besuch, aber für die Mädchenwelt da draußen.“ „Die kann mir ehrlich gesagt gestohlen bleiben“, murrte der Junge. Die junge Dame lächelte. „Es dauert noch einen kleinen Moment. Ich werde nach hinten gehen und helfen.“ „Es eilt nicht ...“, sagte Sasuke, doch sie war bereits verschwunden. Gelangweilt tippte er auf dem Holz der Theke herum und versuchte seinen knurrenden Magen zu ignorieren. „Morgen werde ich erst einmal zu Tsunade gehen und sie fragen ob sie etwas heraus gefunden haben“, murmelte er vor sich hin. Er hoffte inständig, dass er irgendwelche neue Informationen bekam, wobei. Sasuke dachte an Itachi. Er war hier fremd, trieb sich in den Wäldern von Konoha herum und war somit eine Verdächtige Person. Er kam genauso gut als Mörder in Frage, wie alle anderen. „Hier, deine Bestellung“, die junge Dame riss den Uchiha aus seinen Gedanken, indem sie die beiden Schalen, sicher in einer Tüte verpackt, vor ihm abstellte. Unaufgefordert schob Sasuke ihr das Geld passend zu, nahm die Tüte und machte sich auf den Weg mach Hause. Als Sasuke die Wohnungstür geöffnet hatte, stand Itachi bereits vor ihm, mit spitz aufgestellten Ohren und wedelndem Schwanz. „Willkommen zu Hause!“ „Mach es dir hier nicht zu bequem“, gab der Hausherr seufzend von sich und quetschte sich an dem Wolf vorbei. „Was gibt es zum Abend?“, fragte der Ältere und schloss die Türe hinter seinem Gastgeber. „Miso Ramen“, gab er knapp von sich. „Ich hoffe du hast nichts dagegen dass es kein Lamm ist.“ Itachi schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Ich habe schon lange keine Ramen mehr gehabt.“ „Ah und ich dachte ihr Wölfe jagt euch euer Essen.“ „Das ist ein weitverbreitetes Gerüch, mein liebes Rotkäppchen“, gab Itachi leicht tadelnd von sich. „Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst?“, murrte der Jüngere und ging einfach in die Küche. Auf dessen Tisch er die Tüte abstellte. „Ich bin so frei“, meinte Itachi, der seinem Gastgeber gefolgt war und packte den Inhalt der Plastiktüte aus. „Das riecht köstlich!“ „Die kommen vom besten Ramenladen des Dorfes.“ „Ichirakus Ramen?“ Verwundert sah Sasuke den Älteren an. „Warst du schon einmal hier?“, angespannt beobachtete er den Anderen, denn wenn Itachi schon einmal hier war, dann kam es nur darauf an, wann. Doch ob er wirklich so blöd war um genau zehn Jahre nach seiner Tat zurück zukehren? „Nein, aber ich habe davon gehört“, gab Itachi von sich und setzte sich auf den Stuhl, der eigentlich immer Sasukes Platz war. „Als reisender hört man eine ganze Menge und hin und wieder auch mal was von Konoha.“ „Ah, ja. Ichirakus Ramen sind sehr bekannt“, murmelte Sasuke. Also war Itachi bisher noch nie in Konoha gewesen, oder er log einfach. Der Uchiha suchte zwei paar Essstäbchen raus, mit denen sie essen konnten. „Ah! Sind das deine Eltern?“ Sasuke drehte sich zu Itachi um, der das Familienbild in der Hand hielt, welches immer noch nicht an seinem Platz stand. „Ähm, ja.“ „DU siehst deiner Mutter wirklich ähnlich, Sasuke.“ „Danke ...“, der Junge wusste mit den Worten des Anderen gar nichts anzufangen. Vor allem weil die Meisten immer sagten, er sähe aus wie sein Vater. „Warum sind sie eigentlich tot?“, neugierig sahen die Augen des Älteren ihn an. Sasuke schien es so, als würden diese ihn paralysieren, denn er konnte sich nicht mehr rühren, er stand einfach nur da und sah Itachi an. „Es tut mir Leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin. Das muss ein schweres Thema für dich sein“, Mitleid bildete sich in den Augen des Älteren. Genau so, sahen ihn auch die Dorfbewohner an. Dennoch waren sie irgendwie, anders. „Schon gut“, murmelte Sasuke nach ein paar Minuten. „Lass uns essen.“ Damit setzte sich Sasuke auf den freien Platz am Tisch und reichte dem Älteren seine Stäbchen. Dieser verteilte die beiden Schüsseln und lächelte seinen Gastgeber an. „Danke.“ Verwundert sah Sasuke ihn an. „Warum?“ „Naja, du nimmst einen dir fremden Wolf bei dir auf und gibst ihm etwas zu Essen. Dafür sollte ich mich jawohl bedanken, oder etwa nicht?“ Sasuke nickte und öffnete dann seine Schüssel. „Wenn du dich brav gewaschen hast, musst du dich gar nicht bei mir bedanken.“ „Du bist gemein zu mir, Sasuke“, jammerte der Ältere und öffnete auch seinen Behälter, in dem das köstliche Essen war. Beherzt fing er an die Nudeln zu essen und schlürfte ungeniert drauf los, während Sasuke nur ungläubig zusehen konnte. So wie es auf den Jungen wirkte, schien Itachi schon seit längerem nichts ordentliches zu Essen gehabt haben. Vor allem war die Schüssel in wenigen Minuten leer. „Hast du denn keinen Hunger?“, fragte Itachi verwirrt und sah zu der ungerührten Schüssel des Jüngeren. „Doch, doch, ich fang jetzt an“, Sasuke konnte den Hunger in den Augen des Anderen genau sehen und begann deswegen damit seine Schüssel zu leeren. In einem, für ihn untypischen,schnellen Tempo. „Ich habe sonst nichts, was ich dir anbieten könnte, außer Reis“, gab Sasuke zwischen durch von sich. „Das müsste ich dir dann noch machen.“ Doch Itachi schüttelte den Kopf. „Schon gut. Ich will dir ja nicht alle Haare von deinem niedlichen Kopf fressen.“ „Lass den Scheiß!“, murrte der Jüngere. „Aber ehrlich, wenn du noch Hunger hast, dann sag ruhig Bescheid.“ „Ja, das werde ich machen. Doch für heute reicht es“, antwortete der Wolf. „Danke dass du dich um mich so sorgst.“ „Versteh das nicht falsch. Ich gehe nur meiner Pflicht als Gastgeber nach.“ „Du bist so unnahbar, mein Rotkäppchen!“ „Jetzt hör endlich auf mit dem Scheiß!“ Kapitel 2 „Vom Rotkäppchen und dem Wolf“ ---------------------------------------- Erleichtert ließ sich Sasuke in sein weiches Bett fallen, während Itachi sich brach auf das Kissen setzte. Natürlich jammerte er und der Uchiha konnte es auch gut verstehen. Wer schlief schon gerne auf dem Boden? Genau aus dem Grund hatte er seinem Gast einen Futon dazu gegeben, auf den er sich legen konnte. Dennoch schien es Itachi nicht zu gefallen. „In deinem Bett ist doch so viel Platz!“, jammerte er. Sasuke schaltete die Nachttischlampe aus, die einzige Lichtquelle im Raum. „Hunde schlafen auf dem Boden. Außerdem werde ich mir garantiert nicht mit einem Fremden mein Bett teilen.“ „Jetzt sei doch nicht so herzlos!“ „Du würdest an meiner Stelle genauso handeln wie ich es tue, also sei ruhig“, Sasuke zog sich die Decke über den Kopf um Itachis Beschwerden zu entgehen. „Ganz und gar nicht! Ich würde mein Rotkäppchen doch niemals auf dem Boden schlaffen lassen!“, Itachi wartete auf eine Antwort, doch es blieb still im Raum. „Sasuke?“ Der Junge antwortete nicht. Es war nur ein leises und gleichmäßiges Atemgeräusch zu hören. „Schläft er denn schon?“ Minuten vergingen, in denen Itachi der Stille lauschte, bis er sich in Bewegung setzte und über den Boden zum Bett von Sasuke krabbelte. Er blieb an der Seite sitzen, die frei war. „Er nimmt nicht einmal das ganze Bett in Beschlag“, dachte der Wolf sich und stieg langsam und vor allem vorsichtig in das Bett zu Sasuke. Als der Junge sich regte, hielt der Wolf inne. Doch Sasuke wachte nicht auf, sondern schlief weiter, weshalb Itachi sich traute, sich zu ihm zu legen. Doch gerade als er die Decke über sich ziehen wollte, regte sich der junge Uchiha. „Was?“, fragte er verschlafen. Natürlich spürte er die Wärmequelle und verstand auch direkt wer da neben ihm lag. „Raus aus meinem Bett!“ Itachi hastete zurück auf seinen angestammten Platz. „Du musst doch nicht gleich so austicken, Sasuke!“, jammerte er und lies seine Ohren hängen. Was Sasuke in dem dunklen Zimmer nicht sehen konnte. „Muss ich nicht?!“, der Uchiha war über die Worte des Älteren mehr wie nur empört. „Ich habe dir gesagt, dass ich mir nicht mit dir mein Bett teilen will!“ „Ich hab es verstanden. Du kannst nun in Ruhe schlafen“, murmelte Itachi und legte sich auf seinen Futon, wand Sasuke den Rücken zu und schloss die Augen. Er hörte wie der Junge sich ebenfalls hinlegte. Jedoch dauerte es diesmal um einiges länger, bis er einschlief. Itachi hatte aus seinem Fehler gelernt und würde es nicht noch einmal versuchen, sich mit Sasuke unter eine Decke zu legen. Nein, er schleppte seine Decke und sein Kissen mit ins Bett. Vorsichtig legte er zunächst die beiden Sachen auf die Matratze und stieg dann selber hinein. Zu Itachis Glück, rührte sich der Junge nicht, sodass er sich ganz gemütlich hinlegen konnte. Dennoch horchte er angespannt, ob sein Gastgeber nicht doch noch wach wurde. Erst nach einer elend langen Weile, wagte Itachi sich seine Augen zu schließen. „Gute Nacht, mein Rotkäppchen“, gab der Wolf leise von sich, während von Sasuke nur ein leises Hauchen kam. Ein Klopfen war es, welches Sasuke weckte. Jedoch war es kein lautes und aufdringliches, sowie er es von Naruto gewohnt war. Nein, es war ein angenehmer und höflicher Ton. Auch wurde nicht penetrant sein Name gerufen. „Wie angenehm“, murmelte der Junge. Er wollte noch ein paar Minuten die Augen geschlossen lassen. Angenehm war auch die Wärme an die er sich kuschelte. Genauso die Haare die sanft durch sein Gesicht strichen. Nur der Geruch, der ließ zu wünschen übrig. „Warum riecht mein Bett nach Wald?“, der Duft in seiner Nase brachte den Jungen dazu nun doch seine Augen zu öffnen und das was er sah, erfreute ihn ganz und gar nicht. „Was?!“, schrie er quasi und sprang rückwärts aus seinem Bett. „Was ist los Sasuke?“, die Stimme der Hokage drang in die Wohnung des Uchiha, doch dieser hatte nur Augen für die Person, die dreist in seinem Bett lag. „Itachi“, gab Sasuke von sich, als er sich gefangen hatte. „Hmn?“, gab der Schuldige verschlafen von sich und rieb sich die Augen. „Was machst du verdammt noch mal in meinem Bett?“ „Was ist passiert Sasuke?“, rief Tsunade erneut. „Naja, ich habe hier geschlafen“, Itachi gähnte und setzte sich auf. Sein Haar stand wild in alle Richtungen ab. „Du bist wirklich anhänglich.“ „Wer hat dir das erlaubt?“, keifte Sasuke wütend. Er konnte es nicht fassen, dass Itachi sich über seine Worte hinweggesetzt hat doch noch in sein Bett geschlichen war. „Du hast dein eigenes Bett!“ „Sasuke?“ „Willst du nicht mal an die Tür gehen? Da ist Besuch für dich.“ „Lenk nicht vom Thema ab, Itachi!“ „Aber es scheint wichtig zu sein“, es war offensichtlich, dass der Wolf ablenken wollte. Schweigen trat zwischen den Beiden ein, während Sasuke den Anderen mit einem wütenden Blick bewarf. „Ich trete gleich die Tür ein, wenn du nicht antwortest, Sasuke!“ „Deine Tür“, merkte Itachi an. Es dauerte bis der Hausherr seufzte. „DU bleibst hier im Raum und bewegst dich keinen Zentimeter, verstanden?“ Brav nickte der Wolf und Sasuke schloss die Tür, nachdem er den Raum verlassen hatte. Er seufzte kurz, ehe er zur Wohnungstüre ging und der Hokage öffnete. „Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.“ „Was war denn los? Ich habe dich schreien hören.“ „Nichts. Ich habe vergessen über Nacht die Fenster zu schließen und hatte eine Eule in meinem Schlafzimmer“, log er und bat das Dorfoberhaupt hinein. Er führte sie in die Küche, wo er ihr einen Platz anbot, so wie eine Tasse Tee. „Eine Eule“, die Hokage schien nicht sonderlich überzeugt, jedoch fragte sie auch nicht weiter nach. „Warum seid Ihr denn zu mir gekommen? So früh am Morgen muss es doch einen Grund dafür geben“, fragte der Uchiha, während er zwei Tassen aus dem Schrank holte und das Wasser für den Tee aufsetzte. „Um ehrlich zu sein ja“, gab sie zu. „Und es ist kein sonderlich schöner.“ „Naja, keine Mission kann sonderlich schlimm sein, schließlich verdiene ich mir damit mein Geld.“ „Es geht nicht um eine Mission, sondern um-“ „Sasuke, hast du Klamotten die mir passen?“, fragte Itachi und unterbrach damit die Hokage, welche den Fremden, nur mit einer recht schmutzigen Shorts bekleideten, verwundert und erschrocken zu gleich, ansah. „Wer ist das?“ Erst wollte Sasuke seinen Gast anschreien, dass er doch hatte warten sollen, doch entschied er sich vor Tsunade ruhe zu bewahren. Er atmete vier mal ein und aus, bis er ihr die Situation erklärte. „Das ist Itachi, ich habe ihn gestern kennengelernt. Er ist ein Wo-“ „Ein Wolf. Ich kenne Typen wie ihn“, nun unterbrach Tsunade den Uchiha. Ließ dabei Itachi jedoch nicht aus den Augen. „Wie es mir scheint, haben Sie schon Bekanntschaft mit meiner Spezies gemacht, werte Frau“, die Stimme des Wolfes strotzte nur vor Sarkasmus. „Aber keine Angst, ich werde niemandem etwas tun.“ „Hast du denn etwa schon dein Rotkäppchen gefunden?“, fragte die Frau mit einer schnippischen Tonlage, wobei Itachis Blick kurz zu Sasuke huschte. „Wer weiß?“ „Wo warst du in der letzten Nacht?“, fragte das Oberhaupt des Dorfes. Sasuke bemerkte, wie feindselig die Hokage seinem Gast gegenüber war und wurde misstrauisch. „warum fragt Ihr nach seinem Alibi?“ „Das wirst du gleich erfahren, Sasuke“, gab Tsunade von sich. „Also Wolf. Wo warst du?“ „Ich habe geschlafen. In Sasukes Schlafzimmer“, antwortete Itachi wahrheitsgemäß. „Das stimmt. Ich bin heute Morgen aufgewacht und er lag auf seinem Platz“, er bestätigte die Aussage Itachis, nur wollte er wissen, was Tsunade ihm vorwarf. „Was ist geschehen?“ Die Hokage seufzte und wand sich dann an Sasuke. „Mein Trupp, welchen ich zur Erkundung der Wälder losgeschickt hatte, meldete mir, dass das Grab deiner Eltern zerstört wurde.“ Geschockt sah Sasuke zu Tsunade. „Nein, das kann nicht sein“, er bemerkte nicht einmal, dass das Wasser kochte. Itachi musste den Kocher von der Wärmequelle nehmen. „Doch. Es gibt keinen Zweifel. Ich war selber da“, erklärte die Hokage. „Wir wissen nicht, wer es war.“ Ruckartig wand sich Sasuke an seinen Gast. Er krallte sich regelrecht in die Haut des Älteren. „Warst du das?“, herrschte er ihn an und sah ihn wütend und gleichzeitig verstört an. „Warst du das, du verdammter Wolf?!“ Itachi blieb ruhig und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich war die ganze Nacht über hier und habe deine Wohnung nicht verlassen. Ich hätte auch gar keinen Grund dazu so etwas zu tun.“ „Auch nicht wenn du der Mörder meiner Eltern wärst?“ Erneut schüttelte der Ältere seinen Kopf. „Ich habe mit deinem Tragischem Schicksal nichts zu tun, Sasuke.“ Flehend sah der Junge ihn an. Er hoffte, dass diese Worte stimmten. Er wollte sich nicht vorstellen, das er mit dem Mörder und Grabschänder seiner Eltern in einem Bett geschlafen hatte. Doch da war dieser Geruch nach Wald, der an dem Wolf haftete. „Du riechst nach Wald … Du warst da … Gib es zu ...“, murmelte Sasuke leise und ließ von Itachi ab. Dieser seufzte. „Ich muss gestehen, dass ich mich gestern nur notdürftig gewaschen habe. Wir Wölfe sind nicht so fürs Baden.“ In Sasukes Kopf klang diese Erklärung logisch, doch ein Teil von ihm, wollte es nicht wahrhaben. „Ehrlich“, mischte sich nun Tsunade ein. „Solltest du wirklich duschen, Wolf.“ Emotionslos lächelte der Angesprochene. „Bestimmt. Doch bin ich kein Mensch, so wie ihr.“ Sasuke seufzte. „Geh bitte duschen. Dieser Geruch macht mich noch verrückt“, gab er leise von sich und nahm von Itachi den Wasserkocher entgegen. „Wenn du mich so lieb darum bittest, Sasuke.“ Der Uchiha sah Itachi nach und seufzte erleichtert als dieser im Badezimmer verschwunden und die Tür des Raumes geschlossen war. Der Junge goss Wasser in die beiden vorhandenen Tassen und bereitete noch eine für Itachi vor. „Wie bist du an diesen Wolf gekommen?“ „Ich bin ihm gestern begegnet“, Sasuke wand sich an Tsunade und reichte ihr ihre Tasse. „Ihr sagtet, Ihr kennt seine Spezies.“ Die Hokage nickte. „Ja, einmal. Jedoch weiß ich nicht viel von ihnen. Nur das sie ihr Rotkäppchen suchen.“ „Hmmm“ „Der Wolf kann dir sicherlich mehr darüber erzählen“, sagte Tsunade und drehte die Teetasse in ihren Händen. Aus dem Badezimmer drang das Geräusch der Dusche in die Küche. „Ich werde ihn fragen.“ „Sie nur bloß zu, das du ihn wieder los wirst! Er ist ein Wolf!“, gab die Frau von sich. „Auch wenn er aussieht wie ein Mensch, ist er immer noch ein Tier!“ Sasuke schmunzelte kurz. „Suchen sie nach dem Grabschänder?“ „Ja natürlich. Ich habe noch ein Team los geschickt“, sie stellte die Tasse auf den Tisch und erhob sich von ihrem Stuhl. „Frag deinen Gast bitte, ob es in dieser Gegend noch mehr Wölfe gibt, denn dann müssen wir vorsichtig sein.“ Sasuke nickte, rührte sich aber kein Stück, als Tsunade sich verabschiedete und dann seine Wohnung verließ. Der Junge lauschte dem Wasserrauschen aus dem Badezimmer und fragte sich, ob Itachi wirklich unschuldig war, so wie er es sagte, oder ob er nicht doch log. Immerhin hatte sich Itachi als „bösen Wolf“ vorgestellt. Er wusste nicht, was er glauben sollte, doch irgendetwas in ihm, hoffte das diese ihm unbekannte Person unschuldig war. Minuten vergingen, in denen Sasuke in der Küche stand und auf Itachi wartete. Dieser kam mit nur einem Handtuch um der Hüfte aus dem Badezimmer und sah sich um. „Ist die Oma schon weg?“, fragte er. „Das ist doch offensichtlich, oder?“ „Du denkst doch nicht, dass ich etwas mit der Sache zu tun habe, oder Rotkäppchen?“ Schweigen trat ein, in der Sasuke nachdachte. „Warum nennst du mich erst jetzt wieder Rotkäppchen? Was hat es damit auf sich?“, fragte er und seufzte. „Tsunade hat dich auch danach gefragt.“ Itachi kratzte sich am Kopf und setzte sich dann auf den Stuhl, auf dem zuvor die Hokage gesessen hatte. „Es gibt noch mehr von uns „Wölfen“ und wir alle suchen unser eigenes und persönliches „Rotkäppchen“. Dafür reisen wir durch die ganze Welt“, fing der Ältere an. „Du kennst sicher das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, oder?“ Sasuke nickte. „Jeder kennt es.“ „Dieses Märchen entstand wegen uns. Weil wir Wölfe falsch verstanden werden.“ Fragend sah der Junge den Älteren an. „Jeder Wolf, der sein Rotkäppchen gefunden hat, wird alles tun um dieses zu beschützen. Dafür würden sie sogar morden. Manche von uns übertreiben es auch schon mal. Einer zum Beispiel. Die Vorlage für das Märchen, wollte sein Rotkäppchen fressen um es vor den Gefahren der Welt zu beschützen.“ „Und was hat das alles mit mir zu tun?“, fragte der Uchiha etwas ungeduldig. „Ist es nicht offensichtlich?“ „Woher willst du wissen, das ausgerechnet ich dein Rotkäppchen bin? Jawohl nicht wegen dem rotem Umhang, oder?“ „Das ist tatsächlich ein lustiger Zufall, so wie es bei der Vorlage für das Märchen war“, Itachi seufzte. „Ein Wolf spürt es, wann er sein Rotkäppchen gefunden hat. Er wird von seinem Rotkäppchen angezogen. Wir spüren das und folgen, wenn es sein muss, diesem Gefühl auch durch die ganze Welt.“ „Das ist doch völliger Schwachsinn.“ „Du magst es vielleicht so sehen, doch für uns Wolfgeistern, ist es der Sinn unseres Lebens.“ Sasuke schwieg. Er verstand nicht, was das alles mit ihm zu tun haben sollte. Er wollte ja noch nicht mal ein Rotkäppchen sein. Niemand hatte ihn danach gefragt … „Ich werde bei dir bleiben, Sasuke und dich beschützen. Egal wovor. Selbst wenn du mich wegjagst, werde ich in deiner Nähe bleiben. Schließlich habe ich dich viel zu lange gesucht.“ Sasuke antwortete nicht darauf und schweigen trat ein. Denn Itachi konnte sich definitiv vorstellen, dass der Junge dies nicht so einfach verarbeiten konnte. Es vergingen einige Minuten, bis Sasuke anfing zu sprechen: „Du beschützt mich also ...“ „Ich stehe zu deinen Diensten, mein Rotkäppchen.“ „Du tust was ich dir sage?“ „Gewiss, sofern es wichtig für deine Sicherheit ist.“ „Meine Sicherheit“, murmelte Sasuke und sah zum Fenster hinaus. Es war ein wunderschöner, sonniger Tag. Doch war er für den Uchiha unbedeutend, denn Tsunades Besuch hatte eine graue Wolke hinterlassen. „Sind hier in der Gegend eigentlich noch weitere Wölfe so wie du einer bist?“, fragte der Junge und wand sich wider an Itachi. Dieser schüttelte den Kopf. „Ich bin keinem begegnet.“ „Das bedeutet jedoch nicht, dass es hier keine gibt, oder?“ Nun nickte der Andere. „Es ist nicht so, dass ich sie spüren könnte.“ Schweigen trat ein, welche Itachi nach wenigen Minuten des Nachdenkens brach: „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass irgendwelche Wölfe Interesse an einem Grab haben könnten, Sasuke.“ „Du hast Recht. Es ist ja auch nicht klar, dass es einer war.“ „Eigentlich willst du es doch mit eigenen Augen sehen, oder Sasuke?“, frage Itachi und riss damit den Jungen aus seinen Gedanken. Der Uchiha nickte. „Ja und dennoch will ich den angerichteten Schaden nicht sehen. Aber der Gedanke daran macht mich verrückt. Ich will den Täter und den Mörder meiner Eltern fassen.“ Schweigen trat ein, denn was sollte Itachi darauf schon sagen? Er kannte die Gefühle des Jungen nicht und wenn er ehrlich war, wollte er das auch gar nicht. So vergingen Minuten, in denen die Beiden einfach nur schwiegen. Itachi nur hätte zu gerne gewusst, was in dem Kopf des Jüngeren vor sich ging. Jedoch war er undurchdringlich, wie ein verschlossenes Tagebuch. Aber was ihn auch beschäftigte, war die Frage, ob Sasuke wollte das er bei ihm blieb, oder ob er ihn wieder los werden wollte. Schließlich schien er am vergangenem Abend nicht sonderlich erfreut über seine Anwesenheit gewesen zu sein. „Du hast wirklich geduscht“, Sasuke unterbrach die Stille zwischen ihnen und dem Wolf fiel jetzt erst auf, wie zart seine Stimme klang. So zart und zerbrechlich. Doch das schien der Uchiha ganz und gar nicht zu sein. „Ja natürlich. Schließlich will ich bei meinem Rotkäppchen bleiben dürfen.“ „Du meinst das echt ernst, oder?“ „Warum sollte ich dich anlügen?“, fragte der Ältere. „Was für einen Grund hätte ich dafür?“ „Gar keinen. Wir kennen uns noch nicht einmal.“ „Siehst du?“, Itachi lächelte. „Und das mit dem kennen, wird sich bestimmt ändern lassen.“ Sasuke musste schmunzeln, dann änderte sich sein Gesichtsausdruck jedoch schlagartig. „Wenn du hier in Konoha eine Wohnung findest und sie auch bezahlen kannst, dann wird sich das ändern können.“ „Ah, Rotkäppchen, du willst einen einsamen Wolf doch nicht auf die Straße setzen, oder?“ „Ich kann dich auch ins Tierheim bringen. Ob die dich da haben wollen, bezweifle ich jedoch“, konterte der Uchiha kalt. „Dann zieh ich aufs Dach“, murrte der Ältere schmollend. „Das wirst du nicht! Du verziehst dich! Wenn es muss auch in den Wald!“ „Aber Sasuke! Ich habe es dir doch erklärt!“, gab der Wolf nun etwas panisch von sich. „Ich habe dich so lange gesucht und kann doch nun nicht einfach so gehen!“ „Ja, du hast mir diese merkwürdige Geschichte erzählt! Glaub ja nicht, dass ich sie dir abkaufe!“ „Dann werde ich es dir beweisen! Ich werde nicht von deiner Seite weichen und dir helfen den Täter zu finden, der das Grab deiner Eltern geschändet hat! Auch wenn das nicht zu meinen Aufgaben zählt“, den letzten Satz murmelte Itachi mehr, als das er ihn aussprach. Jedoch war das egal, denn Sasuke hatte ihm nach einem gewissem Satz nicht mehr zugehört. „Du willst mir helfen?“ Der Wolf nickte. „Egal welchen Weg du einschlägst, ich werde dir folgen und dich unterstützen!“ Sasuke sah ihn an, wand dann jedoch seinen Blick zum Fenster. Er sah hinaus in den blauen Himmel hinauf. „Danke, Itachi.“ „Du brauchst mir nicht zu danken, Sasuke. Du solltest lieber etwas essen, bevor wir uns das Grab deiner Eltern ansehen.“ Der Junge nickte zustimmend. „Du hast recht. Außerdem würde es ihnen nicht gefallen, wenn ich verhungern würde.“ „Genau. An dir ist eh schon kaum etwas dran. Lohnt sich gar nicht für mich dich zu fressen.“ „Wage es dich, du hinterhältiger Wolf!“ Itachi lachte laut los. „Als wenn ich das über mein Herz bringen könnte.“ Nach dem Frühstück hatten sich Sasuke und Itachi auf den Weg zu dem Tempel der Uchiha gemacht. Wie sie durch die Straßen des Dorfes gelaufen waren, wurde besonders der Ältere, welcher Klamotten von Sasuke bekommen hatte, beobachtet. In Konoha hatte wohl kein Mensch zuvor ein Wesen wie ihn gesehen. „Wir Wölfe halten uns von Menschen meist fern, aus Angst. Wir nähern uns euch eigentlich nur in Verkleidung.“, hatte Itachi erklärt. „Verständlich, oder?“, hatte Sasuke gefragt. „Ihr seid merkwürdig und wenn du dann auch noch nach einem Rotkäppchen fragst, machst du dich doch nur noch verdächtiger.“ „Ich habe noch niemandem von meiner Suche etwas erzählt. Nur dir. Woher diese alte Schreckschraube so viel über mich wusste, weiß ich nicht. Ich habe sie nie gesehen.“ „Tsunade ist früher viel durchs Land gereist. Dabei könnte sie doch auf einen wie dich getroffen sein“, Sasuke zuckte mit den Schultern, da passierten sie gerade das Tor des Dorfes. „Es kann alles möglich sein.“ „Gewiss … Ich mag sie trotzdem nicht.“ „Ich denke, das beruht auf Gegenseitigkeit, Itachi“, sagte Sasuke und führte den Älteren durch den Wald, was wahrscheinlich völlig überflüssig war, denn wahrscheinlich kannte sich dieser hier besser aus als er selbst. „Da vorne“, gab Itachi plötzlich von sich und hastete voraus. Sasuke versuchte mit ihm Schritt zu halten, doch es war vergeblich. Es schien beinahe so, als wäre der Ältere ein Verbündeter des Windes. Ein paar Minuten später kam der Uchiha endlich bei Itachi an, welcher musternd an dem Grab seiner Eltern stand. Sasuke hatte sich das alles viel schlimmer vorgestellt. Nicht dass das zerstörte Kreuz nicht schon schlimm genug war, ebenso wie die aufgewühlte Erde und die zerstörten Blumen. Aber zumindest waren die Körper noch da, wo sie sein sollten. Itachi starrte ernst auf die Trümmer die auf dem Boden lagen und rannte dann, wie von einer Wespe gestochen in den Tempel. Es schien so als würde er etwas suchen. Sasuke konnte ihn nur beobachten und warten das er mit ihm sprach. „Wir müssen zurück, Sasuke“, sagte er, als er aus dem Tempel kam. Sein Blick und seine Stimme waren ernst, so kannte der Uchiha ihn nicht. „Ich muss mit dieser Oma sprechen.“ „Tsunade? Aber was ist los? Sag es mir!“ Itachi schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt, nicht hier.“ „Wann dann? Was ist los?“ Doch der Ältere schien nicht auf die Wörter des Jüngeren eingehen zu wollen. „Bring mich zu ihr!“, verlangte er und ging Richtung Konoha zurück. Sasuke folgte dem Wolf, welcher einen merkwürdigen Charakterwechsel hatte. Ob er etwas herausgefunden hatte? Der Uchiha führte seinen Gast zu der Hokage, doch als sie zusammen eintreten wollten, wies Itachi den Jüngeren an, draußen zu warten, was dem Jungen definitiv nicht gefiel. Sasuke versuchte an der Türe zu lauschen, doch durch das dicke Holz drang kein Laut hindurch. „So ein Mist!“, gab er fluchend von sich und bemerkte nicht wie sich von hinten eine Person näherte und ihm ihre Hände auf seine Augen legte. Er kannte das Spiel, nur hatte er ehrlich keine Lust darauf. „Lass es. Ich habe dafür keine Zeit“, gab der Uchiha streng von sich, jedoch reagierte die Person nicht. Also musste er wohl raten wer es war. Die Hände waren sanft, eindeutig die einer jungen Frau, aber dennoch fühlten sie sich kräftig an. Die Person benutzte sie also oft. „Sakura?“ „Wie bist du nur so schnell darauf gekommen?“, fragte das Mädchen kichernd und ließ von Sasuke ab. „Kaum jemand würde auf eine solch kindische Idee kommen“, bemerkte er und sah die junge Frau kurz an. „Willst du eigentlich zu Tsunadesama?“, fragte Sakura und sah verwundert zu wie Sasuke fast schon nervös zu Tür sah. Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Nein, ich warte auf jemanden der bei ihr ist.“ „Oh. Na dann“, Sakura lächelte. „Ich habe das mit dem Grab deiner Eltern erfahren. Weiß man schon etwas mehr darüber?“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein. Zumindest hat man mir noch nichts gesagt. Deswegen gehe ich davon aus, dass-“, Sasuke stoppte, denn die Türe wurde geöffnet, jedoch trat Itachi nicht heraus. Dabei fiel ihm ein, dass es nur umständlich werden würde, Sakura das Aussehen Itachis zu erklären und wahrscheinlich würde sie Panik schieben, wenn sie von dieser „Rotkäppchen und Wolf“ Sache erfuhr. Deswegen musste sie verschwinden, ehe der Ältere raus kam. Zu Sasukes Glück, wurde die Tür zu dem Büro der Hokage wieder geschlossen. Somit hatte er ein wenig Zeit um Sakura hier weg zu lotsen. „Was wird denn da drinnen besprochen?“, fragte die Rosahaarige verwundert. „Keine Ahnung“, Sasuke wusste wirklich nicht was da los war und was Itachi von der Hokage nun wollte. Nur eines war ihm klar: Es hatte etwas mit dem Grab seiner Eltern zu tun. „Ich geh rein.“ Sasuke schreckte aus seinen Gedanken auf. „Nein! Ich muss ja auch hier draußen warten.“ „Hä?“, Sakura war sichtlich verwundert, weil Sasuke sich so entschlossen war, sie davon abzuhalten in das Büro zu gehen. „Warum musst du warten?“ „Weil es ein privates Gespräch ist. Wir müssen doch nicht immer und überall dabei sein.“ Sakura schwieg, anscheinend war sie am überlegen. „Ja … Eigentlich muss ich auch eh zu Kakashisensei. Er hat immer noch nicht alle seine Berichte abgegeben.“ Der Uchiha nickte. Das war doch ein triftiger Grund, damit sie endlich ging. „Das ist eben Kakashi.“ Das Mädchen nickte ebenfalls. „Ich werde mich dann mal bei dir melden, Sasuke“, damit verabschiedete sie sich und ging den Gang entlang zur Treppe. Sasuke seufzte erleichtert, als sie außer Sichtweite war. „Warum war sie dann überhaupt hier?“ Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde die Tür zu Tsunades Büro komplett geöffnet und Itachi trat heraus. „Da bin ich wieder, Sasuke. Hast du mich vermisst?“ „Nicht im geringsten“, murrte der Junge. „Was hast du mit ihr besprochen?“ „Ach, nur das ich hier bleiben werde. Bei dir.“ „Mehr nicht?“, fragte der Jüngere ungläubig. „Mehr nicht. Sie hat zwar versucht es mir auszureden und meinte, dass ich es ja nicht wagen sollte an irgendeinem im Dorf Hand anzulegen. Sonst würde sie mich eigenhändig töten.“ „Natürlich hast du beteuert das nichts geschehen wird, oder?“ Anders, als Sasuke es erwartet hatte, schüttelte Itachi den Kopf. „Gewiss nicht. Ich sagte ihr, ich könne ihr nichts versprechen, schließlich bin ich nur ein wildes Tier.“ „Wozu tust du so etwas? Hast du ihr nicht erzählt, dass du mich für dein Rotkäppchen hältst?“ Ohne auf den Jungen zu achten, setzte sich Itachi in Bewegung und ging zur Treppe um herunter zu gehen und dann das Gebäude zu verlassen. Natürlich folgte der Junge ihm empört. „Ich habe es ihr nicht verraten um dich zu schützen, Sasuke“, gab der Wolf von sich. Während er die Stufen der Treppe hinunter stieg, sah er das Dorf unter sich an. „Was meinst du, würde passieren, wenn bekannt wäre, dass du mein Rotkäppchen bist? Du kennst das Märchen!“ „Du glaubst, sie würde es dir nicht glauben, dass du mir nichts tust?“ „Das Märchen beweist doch das Gegenteil, oder etwa nicht?“, fragte Itachi und sah zurück zu Sasuke. „Es gibt so viele Wölfe meiner Art die ihr Rotkäppchen getötet haben, weil sie glaubten dass sie es so besser beschützen könnten.“ „Ich habe dir ja auch nicht getraut“, murmelte Sasuke. Wobei der Uchiha sich das Recht dazu nahm, denn schließlich hatte Itachi ihm als erstem die Geschichte aufgetischt. „Und wenn ich ehrlich bin, tue ich das jetzt auch noch nicht ganz.“ Schweigen trat ein, denn Itachi hatte darauf nichts mehr zu sagen. Er war es gewohnt, dass niemand seine Geschichte glaubte, doch Sasuke würde schon noch einsehen, dass er Recht hatte. „Wir sollten zusehen, das wir für dich Klamotten finden, mit denen du deine Ohren und deinen Schwanz verstecken kannst, Itachi“, merkte Sasuke an, als sie an der Empfangsdame vorbei gingen und ins Freie traten. „Warum? Ich habe kein Problem mit meinem Aussehen. Du etwa?“ „Naja, bemerkst du nicht, wie dich die Leute ansehen?“ Die Passanten wichen vor Itachi weg, zeigten mit dem Fingern auf ihn, oder tuschelten miteinander. Sasuke kannte dieses Verhalten. Er hatte es am eigenem Leib gespürt, jedoch war es bei ihm nicht so negativ wie bei Itachi. „Ich bin es gewohnt. Wenn du damit jedoch Probleme hast, werde ich deinem Wunsch folge leisten, Sasuke.“ Der Angesprochene überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Nein, wenn es dich nicht stört, dann tut es das mich auch nicht.“ Itachi lächelte. „Das ist eben mein Rotkäppchen.“ „Nenn' mich in der Öffentlichkeit nicht so!“ „Ah, in deiner Wohnung und wenn wir alleine sind darf ich das also?“, fragte der Ältere grinsend. Sasuke seufzte. „Wenn du es nicht übertreibst.“ Der Junge spürte wie Itachi in seine Seite kniff und zuckte leicht zusammen. „Was soll das?“, fragte er, doch der Ältere lachte nur. „Wie wäre es, wenn wir uns etwas zu essen besorgen? Ich habe nämlich riesigen Hunger!“ Sasuke seufzte darauf nur. Er konnte es nicht verstehen, dass Itachi in einem solchen Moment ans Essen denken konnte. Doch hatte der Ältere Recht, denn der Uchiha war nicht auf Besuch vorbereitet und somit fehlten ne ganze Menge an Lebensmittel. Also willigte er ein und führte den Wolf durchs Dorf. Dabei erklärte er ihm direkt wo welche wichtigen Orte waren und was es für Läden hier im Dorf gab. „Du musst mich unbedingt diesem Ichiraku vorstellen, Sasuke.“ „Wozu?“, fragte der Junge verwundert, als sie gerade einen Lebensmittelmarkt betraten. „Naja, er macht so köstliche Ramen, die will ich auch mal frisch probieren.“ Der Junge schüttelte den Kopf und gab ein „Mal schauen“ von sich. Dann widmete er sich seinem Einkauf. Itachi bettelte darum auch etwas Fleisch zu kaufen, denn ein Wolf könnte sich unmöglich nur von Gemüse und Reis ernähren. Also willigte Sasuke ein und sie packten Fleisch in ihren Einkaufskorb. Auch bei Sachen wie den Dangos, bat der Wolf darum sie zu kaufen. „Dafür trägst du dann die Einkaufstüten“, verlangte der Uchiha, wo er die Sachen doch alleine bezahlen musste. Das war eindeutig ein Punkt, über den sie noch reden mussten, denn Sasuke konnte unmöglich alles alleine bezahlen, wenn Itachi wirklich bei ihm blieb. Wobei seine Wohnung eigentlich viel zu klein war, für sie Beide. Also musste der Ältere definitiv ausziehen. Doch ob er als Shinobi arbeiten konnte? „Wie hast du dich eigentlich bisher ernährt? Oder eher wovon?“, fragte Sasuke neugierig, als sie auf dem Weg zur Kasse waren. „Naja, ich habe hier und dort Wild gejagt. Hin und wieder war auch ein Mensch dabei.“ Geschockt sah Sasuke zu dem Älteren auf, welcher anfing laut zu lachen. „Das war ein Scherz! Ich habe immer mal kleine Aufgaben erledigt. Meist die eines Attentäters“, erklärte er. „Wenn du einen Menschen tot sehen willst, ist es dir egal was das für ein Mensch ist, der deine Mission ausführt.“ „Also hast du quasi als Shinobi gearbeitet.“ „Genau. Daher kann ich auch einige Techniken. Man lebt mit ihnen eindeutig besser.“ Sasuke reichte der Verkäuferin eine Ware nach der Anderen und packte diese dann in die Tüte, nachdem er sie wieder hatte. Mit den bezahlten Lebensmitteln, verließ er zusammen mit Itachi den Laden, indem sie natürlich genauso beobachtet worden waren, wie zuvor auf der Straße. So jemanden wie Itachi hatte hier wohl niemand bisher gesehen. „Hund!“, quiekte eine Kinderstimme. Itachi drehte sich zu ihr um und entdeckte einen kleinen Jungen, der nach seinem Schwanz griff. „Hund! Spielen!“ „Lass los“, gab der Wolf etwas schroff von sich und wollte das Kleine Kind schon wegschieben, doch Sasuke hielt ihn davon ab. „Hund!“, gab der Junge noch einmal von sich. Er schien völlig begeistert von dem Wolf zu sein. Am Rande der Straße standen Frauen, die verängstigt zu ihnen sahen. Sasuke wollte diese Chance nutzen um zu beweisen das Itachi nicht gefährlich war. Das Kind zog derweilen an dem Schwanz des Wolfes, welcher einen fast schon knurrenden Laut von sich gab. „Weißt du, Kleiner“, fing Sasuke an und zog dabei die Aufmerksamkeit des Jungens auf sich. „Das tut ihm weh. Würdest du ihn bitte los lassen?“ „Hund?“, nun sah das Kind zu Itachi auf. „Aua?“ „Ja, das tut mir weh“, gab der Ältere von sich und sah hilfesuchend zu seinem Rotkäppchen, doch dieser widmete sich ganz dem Kind. Dem Jungen schien seine Tat leid zu tun, den er strich sanft über den Wolfsschwanz und sagte dabei „Aii, aii.“ „Tomoe!“, rief eine Frau, die wohl die Mutter des Jungens war. Sie eilte auf ihren Sohn zu und hob ihn auf ihre Arme. „Entschuldigen Sie bitte“, sagte sie, verschwand dann aber auch schon wieder eilend. „Was sollte das, Sasuke?“ „Ich will den Dorfbewohnern zeigen, dass du nicht gefährlich bist.“ „Ehrlich: Das musst du nicht machen. Ich bin das schon gewohnt.“ Sasuke schüttelte jedoch den Kopf. „Wenn du hier leben willst, dann sollten die Bewohner nichts dagegen haben, oder meinst du nicht? Sonst werden sie dich wie ein Tier jagen und töten wollen.“ Itachi schwieg, anscheinend nahm er sich die Worte des Anderen zu Herzen. „Lass uns Heimgehen. Du hast schließlich Hunger, oder Itachi?“ Der Wolf nickte und ging dann voran. Er ließ sich von Sasuke sagen in welche Richtung er musste und versuchte sich den Weg dabei einzuprägen. Für Itachi würde sich nun einiges in seinem Leben ändern, denn er hatte schon lange nicht mehr zwischen Menschen leben dürfen. Seit dem Tag, an dem er sich auf die Suche nach deinem Rotkäppchen gemacht hatte und das war vor genau zehn Jahren. Damals hatte er mitten in der Nacht den Drang verspürt, nach dieser Person zu suchen, weil er das Gefühl gehabt hatte, dass diese sich in Gefahr befand. Ob es wirklich so gewesen war, wusste er nicht, doch da die Eltern von Sasuke anscheinend ermordet wurden, ging er davon aus. Auch wenn er als Wolf, über die Geschichte des Rotkäppchens bestens Bescheid wusste, verwunderten ihn solche Sachen. Es war ja schließlich nicht so, dass es eine Gebrauchsanleitung gab, oder das er bereits schon andere Rotkäppchen gehabt hatte. Nein, für jeden Wolf gab es nur eines. Eines das er beschützen musste und für ihn war es eben Sasuke. Er würde alles für den Jungen geben, oder tun dafür, dass er ihm einen Sinn im Leben gab, sein Schicksal erfüllte und ihm eine Heimat gab, auch wenn sie sich eigentlich kein Stück kannten. Itachi spürte einfach, dass sie zusammen gehörten. Als Rotkäppchen und Wolf. Sie waren vom Schicksal füreinander bestimmt. Sie waren gerade mit dem Essen fertig, als Itachi sich dazu durchrang um Sasuke nach seinen Eltern zu fragen. Zunächst wirkte es noch so, als würde der Uchiha auf die Frage nicht antworten, denn er schien Itachi zu ignorieren und räumte lieber den Tisch ab. Doch mitten in der Bewegung lieb er stehen und seufzte. „Na gut“, sagte Sasuke und drehte sich zu dem Älteren herum. „Es geschah vor zehn Jahren. Ich war noch länger weg, weil ich unbedingt trainieren wollte. Schon immer wollte ich der Beste sein, selbst als ich noch auf der Akademie war. Auf jeden Fall, kam ich viel zu spät Heim, ich hatte die Zeit ganz vergessen und so war es schon stockdunkel. Ich machte mich schon auf eine Standpauke gefasst. Du kennst es bestimmt. Eltern hassen es, wenn ihre Kinder zu spät zum Abendessen kommen.“ Sasuke schwieg und sah Itachi an, in der Hoffnung das von ihm eine Regung kam. Irgendeine, doch der Ältere blieb stumm. Der Uchiha konnte in seinen Augen lesen, dass er die Geschichte weiter hören wollte, ohne ihn zu unterbrechen. Also seufzte der Junge und fuhr dann fort: „Schon als ich die Straßen unseres Viertels entlang rannte, spürte ich das etwas nicht in Ordnung war. Angst packte mich und ich rannte nur noch schneller.“ Erneut hörte Sasuke auf zu erzählen, doch nicht weil er eine Reaktion von seinem Zuhörer wollte, sondern weil dieses Thema immer noch schwer für ihn war. „Lass dir Zeit, Sasuke“, vernahm er plötzlich die sanfte und mitfühlende Stimme Itachis. „Es muss nicht jetzt sein. Wenn du nicht möchtest ...“ Doch der Uchiha schüttelte seinen Kopf. „Es ist schon in Ordnung.“ Der Ältere wirkte so, als würde er etwas sagen wollen, jedoch schwieg er und wartete darauf, dass Sasuke weiter sprach. „Wir lebten in einem Anwesen, in dem abends immer Licht brannte. Der Eingangsbereich war immer erleuchtet, von Lampen, die das Wappen unserer Familie zieren, doch in dieser Nacht, war alles stockfinster. Kein Licht brannte, weswegen ich mir Sorgen machte und meine Angst immer weiter anwuchs. Als ich mein Zuhause betrat, zitterte mein gesamter Körper und ich hatte das Gefühl, als würden meine Beine jede Sekunde zu Brei werden. Bei keiner Mission, die ich danach übernommen hatte, verspürte ich eine vergleichbare Angst, wie die in dieser Nacht.“ Erneut schwieg der Junge. Er verstand nicht, warum ihm das Erzählen, von der Nacht vor zehn Jahren so schwer fiel, doch Itachi schien dies zu können, denn sein Blick war verständnisvoll und sanft. „Du hast sie gefunden, oder?“ Der Junge nickte. „Ja, sie lagen in einem Raum, den mein Vater für Besprechungen nutzte.“ „Es muss ein grässlicher Anblick für dich gewesen sein.“ „Über all war ihr Blut. Nächte lang habe ich es in meinen Träumen gesehen.“ Itachi wollte etwas sagen um den Jungen aufzumuntern, doch ihm fiel nichts ein. „Vor zehn Jahren sind sie gestorben?“ Sasuke nickte. „Genau. Gestern war ihr Todestag.“ Der Ältere sah zur Seite. Das war die gleiche Tag, an dem er, das erste mal das Gefühl hatte, dass sein Rotkäppchen in Gefahr war. Die Nacht, bevor er aufgebrochen war um sich auf die Suche zu machen. Konnte das denn ein Zufall sein? „Ist etwas, Itachi?“ Der Wolf schreckte aus seinen Gedanken hoch. „Eh, nein. Es ist alles in Ordnung.“ „Wirklich?“, fragte Sasuke noch einmal nach. Er glaubte seinem Gast nicht wirklich, dass alles in Ordnung sein sollte. „Ja natürlich. Was sollte denn auch mit mir sein? Deine Geschichte hat mich nur etwas mit genommen“, gab er von sich und sah zum Fenster hinaus. Es gab also kein Zweifel daran, dass Sasuke sein Rotkäppchen war. Es konnte gar nicht anders sein. Kapitel 3 „Rotkäppchen und Wolf auf Mission [Teil 1]“ ----------------------------------------------------- Sasuke konnte die Entgeisterung in den Augen seiner Kameraden lesen, als sie Itachi sahen. Er hatte dem Älteren zwar gesagt, dass er zu Hause bleiben sollte, doch Itachi hatte nicht auf ihn hören wollen. Somit stand er nun hinter Sasuke und grinste die Beiden Shinobi an. Der Uchiha hatte geahnt, dass die Idee ihn mit Naruto und Sakura auf eine Mission zu schicken in einem totalem Chaos enden würde, wenn er Itachi nicht dazu überreden da zubleiben. „Wer ist das, Sasukekun?“, fragte Sakura und konnte den Blick nicht von Itachi nehmen. Der Uchiha seufzte. „Das ist mein Besuch. Itachi heißt er. Er wohnt vorübergehend bei mir.“ „Und warum ist er dann hier?“, fragte die junge Frau schnippisch. Man konnte es ihr ansehen, dass es ihr nicht gefiel, dass der Fremde dabei war. „Es ist gegen die Regel das ein Fremder mit kommt!“ „Keine Sorge“, sagte Itachi mit einem lächeln. „Es ist alles schon mit Tsunadesama abgesprochen.“ Skeptisch sahen die drei jungen Shinobi den Älteren an und es trat Stille ein. Dieses „Okay“, war das was sie gebraucht hatten um die Diskussion zu beenden, auch wenn Sasuke nicht wusste, ob Itachi wirklich mit Tsunade darüber geredet hatte. Doch warum sollte der Wolf lügen? „Was soll eigentlich dieser Aufzug?“, fragte Sakura nach einer Weile schnippisch und deutete auf Itachis Ohren. Dieser sah das Mädchen nur verwundert und fragte: „Aufzug? Welcher Aufzug? Ich verstehe nicht was du meinst.“ Wobei Sasuke sich klar war, dass der Ältere genau wusste, was die Haruno meinte. „Was soll diese Verkleidung? Bist du ein Freak?“, fragte sie nun in einem fast schon verletzendem Ton. Es fehlte nur noch das Messer, dann wäre es perfekt. „Freak?“, fragte der Angesprochene und schien etwas getroffen zu sein. „Das ist nicht nett von dir, wo meine Ohren doch echt sind.“ „Die sind doch nie im Leben echt! Genauso wie der Schwanz!“, murrte das Mädchen. „Was bist du nur für ein Freak! So etwas wie dich können wir nicht gebrauchen!“ Belustigt beugte sich Itachi zu Sakura vor. „Junges Fräulein, so etwas wie mich, nennt man einen bösen Wolf. Wie du bestimmt wissen wirst, fressen wir am liebsten hübsche Jungfrauen“, hauchte er in ihr Ohr und nahm dann wieder Abstand von dem Mädchen. „Das reicht jetzt!“, gab Sasuke dann streng von sich, ehe das Ganz noch in einem Streit, oder einer Panik ausarten konnte. Zum Glück wendeten sich beide Partein ihm zu. „Itachi kommt mit“, gab er von sich und sofort stand der Gemeinte neben ihm, freudestrahlend und mit dem Schwanz wedelnd. „Selbst wenn wir ihm sagen, er müsse hier bleiben, würde es keinen Zweck machen, denn so wie ich ihn einschätze, würde er uns im verborgenen Folgen.“ Itachi nickte zustimmend, während Sakura das ganze nicht zu gefallen schien. Doch Sasuke fuhr mit seiner Ansprach fort, ohne darauf zu achten. Immerhin hatte Tsunade ihm die Leitung überlassen. „Wir haben den Auftrag, einen gefährlichen Verbrecher zu jagen, der sich im Süden von Konoha aufhalten soll. Genauer gesagt am Meer!“ „Die Bezahlung ist wie immer miserabel“, murrte Naruto und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Das wir für das bisschen Geld nur einen Finger bewegen ...“ „Halt die Klappe, Naruto!“, beschwerte sich Sakura, woraufhin Sasuke nur seufzte. „Wir führen diesen Auftrag aus und machen diesen Verbrecher ausfindig.“ „Wenn wir ihn gefunden haben, was dann?“, fragte Itachi und beugte sich etwas zu Sasuke vor. Dieser wich von dem Älteren etwas weg. „Wir sollen ihn nach Konoha bringen, wenn es nicht anders geht, dürfen wir ihn in der Not auch töten, doch dann müssen wir die Leiche mit uns schleppen.“ „Was bedeutet das du ihn lebendig willst, oder?“, fragte Itachi und lehnte sich mehr zu dem Uchiha, welcher ihn bestimmend von sich drückte. „Genau. Um den ganzen Erklärungen und Scherereien aus dem Weg zu gehen, werden wir ihn lebendig fangen. Zudem kann er dann selber laufen.“ „Das gefällt mir auch besser. Leichen sind nicht mein Fall“, gab Itachi von sich und richtete sich wieder auf. „Du gehörst ja nicht einmal zum Team, also hast du absolut kein Mitsprache Recht“, murrte Sakura. Sasuke seufzte genervt, denn er wusste genau, wenn die Beiden Streithähne sich nicht einkriegten, würde das noch die ganze Mission über weiter gehen. „Dabei ist sie doch sonst immer die vernünftige gewesen ...“, ging es dem Uchiha durch den Kopf. Eigentlich hatte er eher damit gerechnet, dass Naruto irgendwelche Mätzchen machte, wegen Itachi. So konnte Sasuke nur noch hoffen, dass Sakura irgendwann ihre Vernunft wieder fand und sich nicht mehr wegen Itachis Anwesenheit aufregte. „Wir gehen jetzt los!“, gab Sasuke von sich. Sie hatten sich extra vor dem großem Tor zu Konoha getroffen, damit sie schnell aufbrechen konnten, nicht damit sie sich noch stritte und nun brachen sie, mit etwas Verspätung endlich zu ihrem Ziel auf. Itachi hing dabei immer an Sasukes Seite, so als wäre er ein kleines Kind, welches seine Mutter nicht verlieren wollte. „Haben wir ein Bild von ihm?“, fragte Naruto, der links hinter Sasuke lief. „Ja. Ich werde es euch schon noch zeigen, wenn wir unser erstes Tagesziel erreicht haben“, erklärte der Uchiha und sah starr gerade aus. „Haben wir denn keine Socke, damit unser Hund seinen Geruch aufnehmen kann?“, Sakuras frage war spöttisch, jedoch ignorierte Itachi diese gekonnt. „Wir werde ihn auch ohne einen Spürhund finden“, antwortete Sasuke, wobei er die Art seiner Kameradin nicht nachvollziehen konnte. Was gefiel ihr an Itachi nicht Er war gut aussehend und große gebaut. Da konnte man doch über die Ohren und den Schwanz hinwegsehen, oder? Ganz davon ab, dass Itachi wohl nie im Leben von Sasuke ablassen würde, so wie er an dem Jungen hin. Bäume rauschten an der vierer Gruppe vorbei, Vögel und andere Tiere erschreckten sich, jedoch begegneten sie keinem Menschen, niemand befand sich im Süden des Dorfes. Somit konnte Sasuke es auch vergessen, den Täter, der das Grab seiner Eltern verwüstete, zu finden. Ihr erstes Tagesziel war ein Felsen, welcher aus dem Wald herausragte. Von dort hatte man eine prima Aussicht auf das umliegende Gelände und man konnte von dort aus seinen nächsten Kurs ausmachen. Am Fuße dieses Felsens machte die kleine Gruppe eine Rast, sie waren schon mehrere Stunden unterwegs und machten nun gingen nun ihre nächste Route durch. Zudem zeigte Sasuke ihnen das Bild eines Mannes. Es war nur eine Zeichnung, jedoch sollte sie ausreichend sein. „Wir suchen also einen Mann mit langen dunkelbraunen Haaren?“, fragte Naruto, woraufhin Sakura nickte. „Wenn die Angaben stimmen, dann sollte das Ziel leicht zu finden sein. Er wird sich nicht in der Nähe von Menschen aufhalten.“ „Sei dir da mal nicht so sicher, Mädchen“, mischte sich nun Itachi ein. „Ich habe mich auch all die Jahre, die ich nun unterwegs bin unter den Menschen aufgehalten, ohne das ich entdeckt wurde und das obwohl ich weitaus auffälliger bin wie euer Ziel.“ Sakura schenkte Itachi für diese Bemerkung einen giftigen Blick. „Als wenn wir kleine Kinder wären. Wir schaffen das auch ohne die Kommentare eines Unwissenden!“ „Itachi hat dennoch recht. Wenn er kein Idiot ist, wird er sich unauffällig unter die Menschen mischen“, gab Sasuke von sich. „Außerdem ist braun keine wirklich seltene Haarfarbe, so wie rosa“, bemerkte Naruto, woraufhin der Uchiha nickte. „Sollte er sich in der Menge verstecken, wird es für uns nur schwerer.“ „Hmpf“, gab Sakura nur von sich. Ihr gefiel es ganz und gar nicht, dass ihre Kameraden Itachi recht gaben. „Macht euch also darauf gefasst, dass diese Mission unter Umständen auch länger dauern kann“, Sasuke gefiel es eigentlich ganz und gar nicht, länger als nötig unterwegs zu sein, schließlich wollte er immer noch den Mörder seiner Eltern suchen, nur konnte er sich nicht über einen Befehl der Hokage hinwegsetzen. „Zudem“, Itachi riss mit seinem Wort den jungen Uchiha aus seinen Gedanken, doch achtete er nicht darauf ob ihm jemand zuhörte, oder nicht. Sondern sprach einfach weiter: „Wenn er wie ihr ein Shinobi ist, wird er mit Sicherheit Henge einsetzen können. Es ist also noch nicht mal sicher, ob das wirklich sein Aussehen ist.“ „Niemand von uns hat ihn wirklich gesehen. Wir kennen weder seinen Namen, noch sein Aussehen. Wir raten also Blind drauf los, Sasuke“, bemerkte Sakura. „Bist du dir sicher, dass es richtig war, den Auftrag anzunehmen?“ Der Uchiha packte seine Karte wieder ein und nickte, ging jedoch nicht weiter auf die Frage der Haruno ein. „Wir sollten weiter. So lang ist der Tag nicht mehr und ich denke nicht, dass ihr unterm freiem Himmel schlafen wollt“, merkte Itachi an, als Sasuke an ihm vorbei gehen wollte. Dieser sah kurz zu ihm hoch, ging dann jedoch weiter. „Wer hat dir denn erlaubt irgendetwas zu sagen?“, fragte Sakura mit einem fast schon schnippischen Unterton in der Stimme. „Ich habe mir lediglich erlaubt, einen Vorschlag zu unterbreiten und soweit ich weiß, führt Sasuke diese Gruppe.“ Der Blick des Mädchens wechselte von Itachi zu Sasuke, welcher dem Älteren zunickte und sagte: „Er hat recht. Wenn wir Glück haben, gelangen wir heute noch ins Dorf und können dort in einer Pension übernachten.“ „Und leckere Ramen essen!“, rief Naruto, doch niemand beachtete diesen Vorschlag, außer Itachi. Sasuke vermutete, dass der Wolf einfach viel zu lange im Wald gelebt hatte und deswegen so scharf auf das Essen war. Also brach die kleine Gruppe auf, weiter in Richtung Süden, durch den Wald hindurch, der nie enden zu wollen schien. Stunden vergingen, in denen sie mehrere kleine Pausen machen mussten um zu trinken, oder etwas zu essen. Doch die kleinen Portionen Reis reichten ganz und gar nicht um ihre Mägen zu füllen, sodass sich alle vier nach dem Dorf und einer ordentlichen, warmen Mahlzeit sehnten. Doch wie das Schicksal nun mal spielte, schafften sie es nicht bin ins Dorf. Grund dafür waren ein paar Räuber gewesen, die an ihnen ihr Glück versuchen wollten und sie überfallen hatten. Natürlich hatten sie keinerlei Chancen gehabt, denn so spielte nun mal das Schicksal. Ein paar positive Aspekte hatte dieser Überfall aber schon: Sie hatten nun mehr Proviant und fanden eine heiße Quelle, die nicht auf Sasukes Karte verzeichnet war. Somit konnten sie es sich nach dem Essen in dem heißem Wasser gut gehen lassen. Der Einzige der nicht baden ging, war Sasuke. Der Uchiha blieb am Feuer sitzen und tilgte die letzten Reste seiner Portion Reis. Itachi wich dabei nie erwähnenswert von seiner Seite. „Du solltest auch baden“, gab er von sich, während er sich neben Sasuke setzte. „Naruto und Sakura sind noch da. Du könntest dich zu ihnen gesellen.“ „Naruto und Sakura?“, fragte der Uchiha sichtlich amüsiert. „Sicherlich darf er sich kein stückchen bewegen und muss wegschauen.“ Itachi sagte darauf nichts. Sasuke hatte Recht und das wusste er wahrscheinlich auch. Warum sollte es auch anders sein? Selbst Itachi hatte bemerkt, dass Sakura auf den Uchiha stand. „Was hältst du von dem Mädchen eigentlich?“, fragte er dann mit einer recht nüchternen Tonlage. „Warum willst du das wissen?“ „Naja, ich muss doch darüber im Bilde sein, wen mein Rotkäppchen mag und wen nicht“, antwortete der Ältere und lehnte sich zurück. „Sie ist eine Kameradin, mehr nicht“, murmelte der Uchiha und nickte auf das „Wirklich?“ des Älteren nur. Schweigen trat ein, was Itachi nicht leiden konnte. Zumindest nicht zwischen ihm und Sasuke, denn es fühlte sich unheimlich falsch an. „Du wurdest verletzt, bei dem Kampf, weil du sie geschützt hast.“ Sasuke schloss die Augen und ließ die Situation in dem Kampf mit den Räubern noch ein mal in seinem Kopf abspielen. „Ja und wenn du nicht gewesen wärst, wäre es schlimmer ausgegangen.“ Itachi zog Sasukes Oberteil hoch und besah sich die Verbände, welche Sakura um die Wunde am Bauch gewickelt hatte. Es war nur ein Kratzer, dennoch hatte er schlimm geblutet. „Es ist eine Schande, das diese Verletzung dir zugefügt werden konnte, obwohl ich bei dir war.“ „Ganz und gar nicht, Itachi. Ich bin Shinobi. So etwas geschieht mir andauernd.“ Der Wolf seufzte und erhob sich. „Komm, steh auf“, sagte er und sah auf Sasuke hinab, welcher verwundert den Worten folge leistete. „Du wirst dir nun das Blut von der Haut waschen. Außerdem geht es dir dann besser.“ „Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht baden will“, murrte der Junge und war im Begriff sich wieder hinzusetzen, doch Itachi hielt ihn an seinem rechten Oberarm fest. „Und du hast mich dazu gezwungen zu duschen?“ „Das ist etwas ganz anderes!“, Sasuke wehrte sich, doch der Ältere schien ihn nicht los lassen zu wollen. Ganz im Gegenteil: Er hob den Uchiha auf seine Arme und wollte mit dem zeterndem Jungen zu der Quelle gehen, als Sakura und Naruto ihnen entgegen kamen. Die junge Kunoichi verstand die Situation natürlich ganz falsch und fing direkt an zu zetern und zu keifen: „Was hast du mit Sasuke vor! Lass ihn sofort runter! Ich wusste das mit dir etwas nicht stimmt!“ Itachi wollte sich gerade verteidigen, als Sasuke das Wort ergriff: „Jetzt sei ruhig“, er ließ sich von Itachi absetzen und sah Sakura eindringlich an. „Itachi und ich wollten nur baden gehen.“ Ohne weiter auf die Kunoichi zu achten, ging Sasuke an ihr vorbei in Richtung der heißen Quelle. „Was ist den mit ihm los?“, fragte Naruto, während Sakura regungslos dastand und Itachi wütend ansah. Der Wolf schüttelte den Kopf. „Nichts. Was sollte auch mit ihm sein?“, dann folgte er dem Uchiha. Sasuke hatte sich bereits sein Oberteil ausgezogen, wodurch Itachi einen freien Blick auf dessen Rücken hatte und auf der linken Seite seines Nackens ein Mal erblickte. „Was ist das?“ Sasuke schreckte auf. „Was ist was?“, fragte er wobei ihm auch gleich bewusst wurde, was der Andere meinte. „Ach das, das habe ich von meinen Eltern. Warum weiß ich nicht. Meine Mutter hat das Zeichen ebenfalls gehabt.“ „Hmm“, gab Itachi von sich und schien ganz in Gedanken versunken zu sein. „Itachi?“, der Angesprochene schreckte aus seinen Gedanken auf. „Was ist mit dem Zeichen?“ „Nichts Sasuke, nichts. Ich sehe es nur zum ersten Mal“, antwortete der Wolf, schien aber dennoch nicht ganz bei der Sache zu sein. „Ah, okay“, der Uchiha ahnte, das irgendetwas nicht mit dem Zeichen auf seiner Haut in Ordnung war, oder dass Itachi etwas darüber wusste, was er ihm nicht sagen wollte. Doch zog er es vor nun lieber zu Baden, als nach zu bohren. „Wolltest du nicht auch baden, Itachi? Deswegen wolltest du mich doch verschleppen, oder nicht?“ Erneut wurde Itachi aus seinen Gedanken gerissen und musste kurz überlegen, was der Uchiha mit seinen Worten meinte. „Ah ja ...“, mit schnellen Handbewegungen entledigte er sich seiner Kleidung und stieg zu Sasuke in die Quelle. Dieser zuckte regelrecht zusammen und lief rot an. „Deine Shorts hättest du ruhig anbehalten können.“ Der Angesprochene musste grinsen. „Hat mein Rotkäppchen etwa angst, dass ich etwas unanständiges mit ihm anstelle?“ Sasuke schüttelte den Kopf und wand sich dann ab. „Wir sind hier um zu entspannen.“ Der Junge zuckte zusammen, als er eine Zunge spürte, die über seine Haut leckte. Genau die Stelle, an der er dieses Mal trug. „Lass das, Itachi.“ „Was ist denn?“, ragte der Wolf und musste grinsen, hörte jedoch nicht auf über die Haut zu lecken. „Wenn uns einer der Beiden sieht!“, zischte der Junge mit leiser Stimme. „Ist das deine einzige Sorge, Sasuke?“, fragte Itachi skeptisch. „Wenn ja, dann kannst du unbesorgt sein, ich rieche es, wenn sie her kommen. Sie werden nichts sehen.“ „Darum geht es doch gar nicht!“, der Junge löste sich von Itachi. „Lass die Finger von mir!“ Sasuke suchte den weit möglichsten Abstand zu Itachi und ließ den Älteren nicht aus den Augen. „Du siehst mich an wie ein aufgeschrecktes Rehkitz, Sasuke“, gab Itachi von sich und ließ sich in das warme Wasser sinken. „Und ich dachte, du weißt dass ich dir nie etwas tun könnte.“ „Das sah gerade eben aber ganz anders aus!“ „Ich bitte dich, Sasuke. Wen ich dich wirklich überfallen wollen würde, gäbe es da nichts was was mich daran hindern sollte. Oder hast du schon vergessen was ich bin?“ Misstrauisch sah Sasuke den Älteren an. „Außerdem ist noch alles an dir dran“, der Wolf schloss die Augen und genoss die angenehme Wärme. „Du solltest gleich erst mal den Verband wechseln. Außerdem solltest du die Situation nutzen und deine Wunde reinigen.“ Sasuke legte seine Hand auf die Wunde. Er hatte den Verband ganz vergessen, als er ins Wasser gestiegen war. „Danke, dass du mich beschützt hast, Itachi.“ „Danke mir nicht dafür, schließlich ist es meine Pflicht dich zu beschützen“, Itachi sah den Jungen an, welcher zur Seite blickte. „Außerdem habe ich das gerne getan. Ich will nicht das du noch mehr Leid erfahren musst, als du es jetzt schon tust.“ „Du kennst mich nicht.“ „Das haben wir schon einmal durchgekaut, Sasuke. Du kennst mich nicht und ich dich nicht. Jedoch hatte das Schicksal etwas ganz anderes mit uns vor“, der Wolf lächelte sanft. „Außerdem klappt es doch bisher ganz gut mit uns, oder Rotkäppchen?“ „Du nennst mich nur so, wenn wir alleine sind“, stellte Sasuke fest. „Warum? Schämst du dich dafür?“ „Pfe! Wo denkst du hin?“ Der Uchiha zuckte mit den Schultern. „Es wirkt so.“ „Es muss nicht jeder wissen, was du bist“, antwortete Itachi und schloss die Augen. „Außerdem sollte dir der Name peinlich sein, nicht mir.“ Sasuke nickte. „Da hast du recht. Ich sollte dir also dankbar sein, für diese Freundlichkeit.“ Itachi musste anfangen zu lachen. „Aber auch meine Freundlichkeit ist irgendwann ausgeschöpft, Sasuke.“ „Sollte es jemals soweit kommen, mache ich mir aus dir einen Bettvorleger.“ „Du bist schon wieder so kalt und grausam, Rotkäppchen“, jammerte Itachi dramatisch, wobei er wie immer maßlos übertrieb. „Das steht dir überhaupt nicht!“ „Und was steht mir deiner Meinung nach eher?“ „Ein rotes Cape, ein Korb voll Brot und Wein ...“ „Du Perversling …“, raunte Sasuke, woraufhin der Wolf lachen musste. „Das hast nun du gesagt, mein Kleiner.“ Die restlichen Minuten, die die Beiden in der heißen Quelle verbrachten, schwiegen sie und genossen die entspannende Ruhe. Der Tag war zwar nicht wirklich anstrengend gewesen, doch war es lange her, dass Sasuke sich einen Tag Ruhe in einer Quelle gegönnt hatte. Das letzte Mal war er mit seinem Vater bei einer gewesen. „Raus aus dem Wasser, Sasuke“, gab Itachi von sich und erhob sich aus dem Wasser. „Zuviel Hitze ist nicht gut.“ Handtücher hatte Sakura bevor sie selber baden gegangen war für sie alle bereit gelegt. Davon nahm sich nun Itachi eines der beiden Letzten und trocknete sich sorgfältig ab. Die meiste Zeit nahm dabei sein Schwanz ein. Sasuke musste Grinsen. „Sind wir ein wenig Eitel?“ „Hm?“, Itachi wand sich zu dem Jungen um, der aus dem Wasser stieg. Leider hatte Sasuke seine Shorts angelassen. Hatte er denn wirklich etwas anderes erwartet? „Ja natürlich. Ich und die meisten Anderen lieben meinen Schwanz.“ „Ah, gut zu wissen“, ohne weitere Worte zu verlieren, nahm sich Sasuke das letzte Handtuch und trocknete sich ab. Er tauschte seine nasse Shorts gegen eine trockene, zog sich Schuhe und Hose an und ging dann mit seinen restlichen Klamotten zurück in ihr Lager, wo er sich von Sakura den Verband wechseln lassen wollte. Itachi trödelte dabei absichtlich. Sein Blick ging hoch zum Himmel, wo der Mond strahlte. „Dieses Mal, hm?“, murmelte er in die Dunkelheit. „Oh man, du hättest daran denken müssen, Sasuke“, gab Sakura tadelnd von sich, als sie die Wunde neu versorgte. „Warum habe ich sie überhaupt abgebunden? Der Verband ist hin!“ „Du wusstest das er zur Quelle geht“, mischte sich Naruto ein, während Sasuke alles stillschweigend über sich ergehen ließ. „Du hättest ihm das sagen können!“ „Ist er denn ein kleines Kind?“, meckerte die Kunoichi und zog den neuen Verband extra straff, woraufhin Sasuke die Luft scharf einzog. „Außerdem war doch dieser Itachi dabei! Der kann doch so viel und weiß alles!“ „Es tut mir ja leid, dass ich nicht auf alles achten kann“, gab Itachi von sich, als er das Lager betrat. Naruto und Sakura hatten neues Holz für ihr Lagerfeuer besorgt und saßen nun zu dritt, so nahe wie es noch sicher war, neben der wärmenden Quelle. „Dann Spiel dich hier nicht so auf!“ „Es reicht, Sakura. Ich bin kein kleines Kind, also mach Itachi dafür nicht verantwortlich“, gab Sasuke von sich und stand auf, als die Haruno endlich fertig war. „Habt ihr die Fallen aufgestellt?“ Naruto und Sakura nickten. „Es ist alles gesichert.“ „Gut, dann sollten wir nun schlafen gehen, schließlich haben wir morgen einen langen Tag vor uns.“ Sakura murrte noch einmal, packte dann jedoch ihre Sachen zusammen und legte sich in ihren Schlafsack. Auch Sasuke und Naruto legten sich auf ihre Plätze. Der von Itachi, war jedoch viel zu nahm an dem des Uchihas, zumindest empfand Sasuke es so. „Kannst du dich bitte wo anders hinlegen?“, fragte er mit strenger Stimme, doch die Augen des Älteren sahen ihn so flehend an. „Soll das ein Hundeblick werden?“ Mysteriöser weise nickte Itachi auch noch eifrig. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, murrte der Uchiha. Ihn störte es, dass Sakura und Naruto die ganze Szenerie mitbekamen. Die Beiden mussten doch denken er wäre schwul. Nein, das wollte sich Sasuke nicht vorstellen. „Na gut“, murrte er. Der Junge wollte nicht, dass dies alles noch in irgendwelche zweideutigen Gespräche endete, weil Itachi nicht das bekam was er wollte, da gab Sasuke ihm seinen Willen lieber freiwillig. Somit kuschelte sich der Wolf wenige Sekunden später an sein Rotkäppchen und umschlang ihn mit seinen Armen, so als wolle er ihn wärmen. Sasuke musste ja zugeben, das Itachi etwas liebevolles an sich hatte. Es fühlte sich fast schon so an, als hätte er plötzlich einen Oniisan. Wobei sich der Ältere meist eher wie ein Otouto benahm. „Ist dir das nicht lästig, Sasuke?“, vernahm er Sakuras Stimme. Vorsichtig wand er sich zu ihr, ohne das Itachi sich regte. Anscheinend schlief er schon. Seit Atem war jedenfalls ruhig und gleichmäßig. „Was sollte mir lästig sein?“, eigentlich konnte er es sich schon denken, was sie meinte, doch er wollte es aus ihrem Mund hören. „Na dieser Itachi. Er hängt an dir, wie ein hysterisches Fangirl“, beschwerte sich Sakura und achtete nicht darauf leise zu sprechen. „Na und?“, mischte sich Naruto ein. Wenigstens er sprach in einem Flüsterton. „Itachi kümmert sich halt um ihn. Dann ist Sasuke wenigstens nicht mehr alleine.“ „Nicht mehr alleine?“, ging es Sasuke durch den Kopf. Naruto hatte schon recht. Seit dem Itachi bei ihm war, war er nicht mehr alleine, hatte jedoch keine Ruhe mehr. Immer dieses „Rotkäppchen“ und „Wolf“, waren schon nervig, doch irgendwie tat es gut jemanden zu haben, der sich um einen Sorgt. Sasuke schüttelte innerlich den Kopf. Er durfte sich von so etwas nicht aus der Bahn bringen lassen. Das dies nicht mal das schlimmste, sondern das harmloseste war, wusste er zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Sonst hätte er sich den Gedanken freiwillig hingegeben. „Ihr solltet endlich schlafen, morgen geht es früh weiter“, gab der Uchiha streng von sich um sich von den Gedanken abzulenken. „Sollte nicht immer einer von uns Wache halten?“, fragte Sakura besorgt. „Ich mache das schon“, Sasuke wendete sich Itachi zu und sah in dessen schlafendes Gesicht. Warum war er eigentlich kein Wachhund? Der Uchiha musste schmunzeln. „Gute Nacht, Sasukekun“, vernahm er von der Kunoichi und wenige Sekunden später dann auch von Naruto, was er auch gleich beantwortete. Während sich seine Beiden Kameraden hinlegten und schliefen, sah Sasuke weiterhin in das Gesicht vor ihm, welches ihm so bekannt vor kam, als hätte er all die Jahre kein anderes gesehen. „Wo kommst du eigentlich her, Itachi?“, fragte er leise und war sich bewusst, dass er von ihm keine Antwort bekommen würde. Dennoch würde er es nur zu gerne wissen. Vielleicht, stellte er ihm diese Frage direkt am Morgen, wenn sie alleine waren? Bei dem Gedanken, erinnerte er sich an die Situation in der Quelle. An die Zunge, die Zunge, die sich massierend und geschickt über seine Haut geschlängelt hatte und an das angenehme Kribbeln in seinem Körper. Itachi hatte recht gehabt: Sasukes eigentliches Problem war es, dass Sakura und Naruto sie hätten sehen können, jedoch wollte er sich auch nicht eingestehen, dass ihm diese Berührung gefallen hatte. So etwas war doch unmöglich! Er konnte nicht schwul sein! Sasuke schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an Itachis Brust. Er sog den angenehmen und bald schon vertrauten Duft des Älteren ein und hatte das Gefühl so in einen angenehmen und erholsamen Schlaf driften zu können. Naruto hatte Recht: Dank Itachi war er nicht mehr alleine. Auch wenn er immer sein Team an seiner Seite gehabt hatte, war Itachis Nähe eine ganz andere, wie er sie zuvor gehabt hatte. Sie ähnelte der seiner Famile. „Bei ihm, fühle ich mich so als wäre ich zu Hause. Egal wo ich auch gerade bin“, mit diesem Gedanken schlief Sasuke ein und driftete in einen wundersamen Traum, an den er sich später nicht mehr erinnern konnte. Kapitel 4 „Rotkäppchen und Wolf auf Mission [Teil 2]“ ----------------------------------------------------- Itachi war es, der Sasuke sanft weckte, in dem er ihm die Haare aus dem Gesicht strich. „Aufwachen Rotkäppchen“, sagte er mit liebevoller Stimme. Sasuke brauchte ein paar Minuten um zu realisieren wo er gerade war: Er lag im Wald, in einem Schlafsack und dazu noch in Itachis Armen. Er hatte in Itachis Armen geschlafen?! Sasuke stieß sich von dem Älteren weg und sah ihn fast schon panisch an. Er musste eine Erinnerung sortieren, was war in der Nacht passiert? Plötzlich fing Itachi an zulachen. „Ich war genauso überrascht wie ich aufgewacht bin und dich gesehen habe“, der Ältere schmunzelte. „Aber es ist nichts passiert. Das schwöre ich. Wir haben nur nebeneinander gelegen und geschlafen. „Mehr nicht?“ „Mehr nicht.“ „Wir haben nur nebeneinander geschlafen?“ „Genau.“ „Mehr nicht?“ Itachi schüttelte belustigt den Kopf. „Glaub mir ruhig. Ich würde nichts gegen dein Einverständnis tun. Außerdem müsstest du es doch wissen, wenn irgend etwas gelaufen wäre.“ Fragend sah Sasuke den Älteren an. Es war eindeutig noch zu früh für solche Gespräche. „Naja, Sakura hätte mich definitiv nicht am leben gelassen.“ Der Junge sah sich um und bemerkte dass Sakura und Naruto gar nicht im Lager waren. „Die Beiden sind los um sich zu waschen. Sie sind sich einig, dass ihr schnell aufbrechen solltet“, erklärte Itachi und strich dem Jungen einige Strähnen aus dem Gesicht. „Bist du dir sicher, das es nicht deine Idee war?“ Der Ältere zuckte gelassen mit den Schultern. „Wer weiß?“, fragte er und stand dann auf. „ich war so frei und habe mir die Karte angesehen. Ich habe eine Route entdeckt, durch die wir schneller ankommen sollten.“ „Wenn du meinst.“ „Dann können wir heute noch anfangen nach der Zielperson zu suchen.“ Sasuke seufzte. „Du darfst dich in die Angelegenheiten des Einsatzes nicht einmischen.“ „Meinst du das ernst, Sasuke? Du weißt das ich dir nicht von der Seite weichen werde, oder?“ „Das ist mir klar, trotzdem wirst du dich heraushalten, ja?“ Itachi seufzte. „Wenn du das willst. Ich bleibe trotzdem bei dir, verstanden?“ Sasuke lächelte und stand dann auf. „Wir machen uns gleich auf den Weg. Du führst uns klar?“ Der Ältere nickte und sah Sasuke nach, als er in Richtung der Quelle ging. Wahrscheinlich um sich zu waschen. Itachi führte die Gruppe seinen auserkorenen Weg entlang. Er war unüblich und teilweise auch schwer zu durchschreiten, dennoch erfüllte er seinen Zweck. Am späten Nachmittag erreichten sie das Dorf, in dessen Nähe sich die Zielperson aufhalten sollte. Wo sie erst einmal ihre Vorräte aufstockten und eine Pension aufsuchten, wo sie ihre Sachen lagerten und ihr weiteres Vorgehen planten. „Je unauffälliger wir sind, desto besser. Das heißt, wir dürfen uns nicht als Konohanin zu erkennen geben“, erklärte Sasuke, während er seinen Stirnprotektor ablegte. „Aber, dann sollte Itachi hier bleiben. Er fällt auf wie ein bunter Hund“, merkte Sakura an und wechselte ihr Stirnband gegen ein normales Haarband aus. „Ich weiß wie ich unauffällig werde, ich verstecke mich nicht das erste Mal unter Menschen“, gab Itachi etwas murrend von sich. „Außerdem habe ich schon oft genug als Shinobi gearbeitet.“ „Trotzdem! Wenn diese Mission schiefgeht, wird es Konohas Ruf schädigen!“, warf das Mädchen ein. „Glaub mir, Mädel, mir liegt nichts ferner als Sasukes Leben zu ruinieren. Ich werde euch schon nicht im Weg stehen.“ „Wer's glaubt ...“ Sasuke seufzte gut hörbar, damit die Beiden Streithähne schwiegen. „Wir werden uns in Gruppen aufteilen, damit wir mehr Gebiete absuchen können.“ „Wir sind nur zu dritt, Sasuke“, gab Naruto von sich, der auf einem der drei betten saß. „Oder willst du Itachi mit einbeziehen?“ „Natürlich. Mit seiner Hilfe werden wir wohl möglich mehr schaffen.“ „Naruto kann mit ihm ein Team bilden! Ich gehe mit dir, Sasukekun!“, gab Sakura eilig von sich. „Nein, du gehst mit Naruto. Itachi bleibt bei mir“, sagte der Uchiha und sah zu Itachi. „Ich hoffe du bist damit einverstanden, Naruto?“ Der Angesprochene nickte. „Klar.“ „Gut, dann machen wir uns auf den Weg. Sammelt Informationen, durchsucht das umliegende Gelände, sucht nach Verstecken, wo man untertauchen kann. Alles kann uns helfen.“ „Sehr wohl!“, gaben Sakura und Naruto im Chor von sich und verschwanden dann. „Soviel zu raus halten, was?“, fragte Itachi und lehnte sich an eine Wand. „Es ist, so wie ich es sage“, gab er unbekümmert von sich. „Mit deiner Hilfe werden wir schneller fertig.“ Der Uchiha ging zu der Zimmertüre und sah den Älteren auffordernd an. „Was ist nun?“ „Ich komme ja schon, Sasuke“, sagte er und setzte sich in Bewegung. „Du solltest doch wissen, dass ich gerne mit dir unterwegs bin.“ Somit gingen die Beiden los um das Dorf zu durchsuchen. Wobei sie andauernd im Kontakt mit Naruto und Sakura blieben, indem sie über Funk miteinander sprachen. Stunden zogen sich dahin, ohne dass sie auch nur eine Spur fanden. Da es zu viel Aufsehen erregen würde, konnten sie niemanden um Rat fragen, oder ob der gesuchte Mann gesehen worden war. Sie waren also ganz auf sich allein gestellt. Es dämmerte bereits und sie waren schon eine weile durch einen naheliegenden Wald gelaufen, als Itachi seinen jüngeren Begleiter dazu zwang, stehen zu bleiben. „Was ist los, Itachi?“ Doch der Wolf reagierte nicht. Er blieb da stehen, als wäre er angewachsen und horchte. Doch etwas anderes wie das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln, war nicht zu hören. „Verdammt noch mal!“, gab der Uchiha nun etwas wütend von sich. „Was ist da los?“ „Scht“, machte Itachi nur und setzte sich plötzlich in Bewegung. Er deutete Sasuke mit seinen Händen, dass er dort stehen bleiben sollte. Doch der Uchiha dachte nicht daran und folgte dem Älteren. Er ließ sich doch nichts von ihm sagen! Itachi schien das gar nicht mit zu bekommen, denn er schlich einfach weiter. Sasuke vermutete jedoch eher, dass der Ältere es einfach ausblendete und sich auf, was auch immer, konzentrierte. Und weil durchaus die Möglichkeit bestand, dass es mit der gesuchten Person zusammen hing, schwieg er und beobachtete den Wolf einfach nur. Itachi führte ihn immer tiefer in den Wald hinein, in einen immer dunkler werdenden Bereich, den Sasuke eigentlich hatte meiden wollen. Diesen Teil des Waldes, hatte er mit Sakura und Naruto durchsuchen wollen. Doch würde er den Wolf nun nicht von seinem tun abbringen, wer weiß was dieser entdeckt hatte. Immer dunkler wurde es um Sasuke, sodass er das Gefühl bekam, dass die ganze Umgebung unecht war. Es wirkte alles so, als hätte jemand ein schwarzes Tuch über den Wald gelegt. Ein knacken zerbrach die Stille zwischen den Beiden und Itachi wies Sasuke an stehen zu bleiben. „Da kommt jemand“, flüsterte der Wolf. Sein ganzer Körper war angespannt, das konnte der Jüngere sehen. Unbehagen breitete sich in seinem Körper aus und lies ihn näher an den Älteren rücken. Soweit wie es eben ging. „Na, na“, ertönte es aus der Dunkelheit. „Wen haben wir denn da?“ Von Itachi ging ein drohendes Knurren aus. „Ich hätte nie gedacht, dass ich dir noch einmal begegne und dann auch noch in Begleitung eines Menschenjungens“, aus der Dunkelheit trat eine Person, doch Sasuke konnte sie nicht erkennen, nur eine mit jedem Schritt deutlicher werdende Silhouette. „Das kann ich nur zurück geben“, gab Itachi von sich und schob Sasuke hinter sich, so als würde er ihn so beschützen wollen. „Wer ist das?“, fragte der Uchiha murmelnd und musterte die dunkle Gestalt vor ihnen. Er war der Meinung, Ohren, wie die Itachis und einen Schwanz zu erkennen. „Ist das etwa auch ein Wolf, so wie du?“ Doch der Ältere schwieg und fixierte die Person, die er zu kennen schien. „Was willst du hier in der Gegend? Ich dachte du ziehst die Berge vor?“ Die Person trat aus der Dunkelheit hervor, sodass Sasuke ihn erkennen konnte. Der Fremde hatte schwarzer, wildes Haar, Wolfsohren und einen wuscheligen und wild wachsenden Schwanz. „Ich hörte von einem Rotkäppchen, dass sich hier aufhalten soll“, dabei musterte der Fremde Sasuke. „Aber das dieses zu dir gehören würde, hätte ich nie gedacht, oder-“ Itachi gab ein Knurren von sich, was den Anderen jedoch nicht daran hinderte weiter zu sprechen. „Oder hast du ihm die gleichen Lügen erzählt wie all den anderen Kindern?“ Itachi schwieg und Sasuke sah ihn fragend an. „Was meint er damit?“, fragte er und erhoffte eine Antwort, doch die bekam er von dem Fremden: „Itachi ist ein Betrüger, Kleiner.“ „Schweig, Madara!“, herrschte Itachi ihn an, jedoch konnte Sasuke aus seiner Stimme heraushören, dass dieser mindestens Respekt vor diesem Madara hatte, wenn nicht sogar Angst. „Warum soll ich denn schweigen, Itachi?“, fragte der Andere spöttisch. Sasuke fand, dass er viel älter wie Itachi wirkte, so als würde er schon seit vielen Jahren leben. Außerdem, sah er mehr wie ein wilder Wolf aus, wie der, hinter dem sich der Uchiha versteckte. „Ich sage doch nur die Wahrheit!“, verkündete Madara lachend. „Du hast ihm doch erzählt, er sei dein Rotkäppchen, oder?“ Itachi schwieg und Sasuke fühlte wie irgendetwas in ihm an dem Älteren zweifelte. „Was soll das heißen? Bedeutet das, dass du mich belogen hast?“ Madara fing an zu lachen. „Armer, kleiner, schwacher Menschenjunge. Du bist auf die Worte dieses Lügners reingefallen?“, seine Stimme triefte vor Spott und Verachtung. „Er war schon immer ein guter Lügner gewesen, schon seit ich ihn vor 14 Jahren das erste Mal begegnet war. Damals warst du doch erst sechs Jahre alt, oder Itachi?“ Der Angesprochene schwieg und wand sich zu Sasuke um. Still sah er ihm in die Augen, als wolle er ihn so anflehen, den Worten Madaras keine Beachtung zu schenken. Doch der Uchiha holte mit seinem rechtem Arm aus und schlug zu. Er erwischte die linke Gesichtshälfte des Älteren und hinterließ einen rot leuchtenden Handabdruck auf der Haut. „Ich wusste, dass du ein mieser Lügner bist. Ich hab es von Anfang an geahnt!“, herrschte er ihn an und rannte dann hinfort. „Bist du nun zufrieden, Madara?“, fragte er mit bebender Stimme. „Jetzt sag mir nicht, dass dies wirklich dein Rotkäppchen ist, Itachi.“ „Das geht dich nichts an!“, murrte der Jüngere, jedoch bereute er seine Worte sofort, denn er fand sich an den Baum gepinnt wieder. Madara beugte sich zu ihm vor und raunte in sein Ohr: „Hüte deine Zunge,Itachi. Wenn du mir nicht die Wahrheit über den Kleinen sagen willst, werde ich ihn töten. Dann geh ich auf Nummer sicher.“ „Das wagst du dich nicht!“ „Warum nicht? Du hast doch eh keine Chance, Itachi“, Madara ließ von dem Jüngeren ab, schlug ihm jedoch gleichzeitig so feste in die Magengrube, dass er zusammensackte. „Was willst du gegen mich ausrichten?“ Itachi brachte kein vernünftiges Wort zusammen, was den Älteren erfreute. „Gut, dann werde ich mich nun um den Kleinen kümmern“, mit diesen Worten ließ Madara Itachi alleine zurück, der sich nur wütend in den Boden krallte. „Scheiße“, zischte er. Ihm war klar in welche Gefahr er gerade Sasuke gebracht hatte und das er keine Chance hatte um gegen den Älteren anzukommen. Sasuke war gerannt, weiter und tiefer in den Wald. Die Tatsache, das Itachi ihn wohl möglich verarscht hatte, nagte tief in ihm, an seinem Vertrauen in sich selbst. All die Jahre hatte er sich geschworen gehabt, sich nicht an andere zu binden um einem solchem Verlust und die damit zusammen hängenden Schmerzen zu verhindern, doch nun bereute er es, dass er Itachi an sich herangelassen hatte, ohne zu bemerken, was dieser für ein Lügner war. Um ihn herum wurde der Wald immer düsterer und das obwohl es mitten am Tag war. Ob das mit diesem Madara zusammen hing? Der Kerl schien im Gegensatz zu Itachi wirklich ein böser Wolf zu sein. „Tsunade hatte es gesagt! Warum habe ich Itachi nur vertraut? Alle haben ihm misstraut! Nur ich war so dumm!“, herrschte er sich in Gedanken an und blieb endlich stehen. Wo war er eigentlich? Er hatte nicht auf den Weg geachtet, er war einfach los gerannt. Hatte eine Kurve nach Links, und dann mal nach rechts gemacht, doch wann er wo abgebogen war, wusste er nicht. „Das ist alles die Schuld dieses Itachis!“ „Na, hast du dich verlaufen, Rotkäppchen?“, die Stimme die aus der Dunkelheit erklang, ließ Sasuke zusammen zucken. „Was willst du, Madara?“, er hatte nicht vor sich von diesem Wolf einschüchtern zu lassen. Doch den Älteren schien das nicht zu beeindrucken, ganz und gar nicht. Eher schien es ihn zu belustigen, dass Sasuke keine Angst zeigen wollte. „Das muss wirklich schwer für dich sein. Da kommt dieser Typ, der dir ewige Treue schwört, weil du sein vom Schicksal erwähltes Rotkäppchen sein solltst und dann musst du erfahren, dass dies alles gelogen war“, sagte der Ältere, während er auf Sasuke zutrat. Der Junge hingegen schwieg, während der Wolf weitersprach: „Und das wo du doch schon deine Eltern verloren hast.“ „Woher weißt du das?“, fragte Sasuke fast schon geschockt. Dabei ahnte er es schon, von wem dieser Wolf es wusste. Es konnte gar nicht anders sein. „Itachi war sehr auskunftsfreudig“, erklärte der Andere. „Er hat mir mit Freuden alles über dich verraten.“ Eine Stimme in Sasuke schrie: „Das kann nicht stimmen! Wieso sollte er das tun?“, doch eine Andere rief viel lauter: „Dieser dreckige Verräter! Das ist der Beweis das du auf ihn hereingefallen bist!“ Sasuke sah sich um, ob er Itachi irgendwo in der Dunkelheit ausmachen konnte, doch da war nichts. „Er wird nicht kommen. Itachi sucht sich schon längst ein neues Opfer. Vielleicht noch in der Stadt? Oder in eine Anderen. Er erzählt ihnen immer das selbe, den Kindern, denen er begegnet.“ „Was du sagst, interessiert mich nicht!“, keifte Sasuke. „Genauso wenig wie Itachi!“ „Ist das so?“, fragte Madara unbekümmert. Er setzte sich in Bewegung und pinnte Sasuke grob gegen einen Baum, so wie er es zuvor auch bei Itachi getan hatte. „Ich bin auf keinen Fall, so ein zahmer Wolf, wie Itachi“, hauchte er bedrohlich in das Ohr des Jüngeren. „Im Gegensatz zu ihm, bin ich nicht auf ein kuschelig, warmes Plätzchen in einem Haus eines Menschen aus um diesen zum Dank zu töten und dann weiter zu ziehen.“ Sasukes Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, was für eine Bestie er in seine Nähe gelassen hatte. Doch fragte er sich, inwiefern dieser Madara nun gefährlicher sein sollte. Wollte er ihn etwa auch töten? „Was willst du von mir?“; gab der Uchiha von sich und versuchte sich aus dem Griff des Wolfes zu befreien „Du bist ein lästiger Mitwisser, kleiner Menschenjunge“, Sasuke ahnte schon was Madara ihm sagen wollte und kniff die Augen zu, so als müsse er die Worte so nicht mit anhören, doch er vernahm die Worte des Älteren trotzdem laut und deutlich: „Deswegen werde ich dich töten, damit du uns keine Schwierigkeiten bereitest. Wir können es nicht gebrauchen, dass uns noch mehr Menschen jagen.“ Statt ihn zu töten, schwieg Madara, so als wolle er die Wirkung seiner Worte auskosten. „Die Menschen? Du fürchtest also die unwissenden Menschen?“, fragte der Jüngere spöttisch. „Als wenn ihr uns nicht überlegen wäret, ihr Monster!“ „Wir? Überlegen?“, Madara fing laut an zu lachen. „Es sind doch die Menschen die uns wie Hunde zähmen! Es sind die Rotkäppchen die uns wie Sklaven halten!“ „Und deswegen tötest du mich? Wenn du einen Hass auf die Rotkäppchen hegst, dann räche dich an denen und nicht an mir!“ „Du gefällst mir“, gab der Wolf plötzlich von sich. „Du willst deine eigene Haut retten und opferst andere dafür. Das mag ich, doch wird es dir nichts bringen.“ Wie zuvor auch bei Itachi, ließ Madara den Jungen los, ehe er zuschlug. Nur war es diesmal nicht so heftig, wie bei dem anderen Wolf zu vor. Sasuke krümmte sich vor Schmerz, doch ehe er etwas tun konnte, spürte er wie ein Knie gegen seinen Kiefer knallte. Er hatte das Gefühl, das ein Knochen knackte. Seine Zähne fühlten sich an, als würden sie wie Glas zersplittern und er schmeckte Blut. Zudem taumelte er und sackte nach Hinten auf den Boden. „War es das etwa schon?“, fragte der Wolf spöttisch, er griff an den Kragen des Jungens und zog ihn hoch. „Du bist wirklich lächerlich.“ Wie ein Stück Müll warf er Sasuke weg, welcher auf dem Boden aufkam und sich nicht rührte. Warum auch? Dieser Mann war ihm Haushoch überlegen. Der Uchiha schloss die Augen und erwartete sein Ende. „Gibst du etwa auf, weil dieser Itachi dich betrogen hat?“, herrschte er sich in Gedanken an. „Was bist du nur für ein Weichei, Uchiha Sasuke! Jetzt steh auf und wehre dich!“ Doch ehe Sasuke sich bewegen konnte, spürte er wie ein Fuß sich auf seinen Rücken stellte und ihn so davon abhielt sich zu bewegen. Er drückte ihn sogar weiter auf den Boden. Sasuke spürte die Erde und nachdem er einen Schmerz getränkten Laut von sich gab, schmeckte er sie sogar. „So mag ich euch Menschen. Wenn ihr vor mir im Dreck liegt und um euer Leben bettelt“, raunte Madara, der sich zu seinem Opfer herunter beugte. „Willst du das nicht auch tun? Willst du nicht flehen, dass ich dich am Leben lasse?“ „Denn Gefallen werde ich dir gewiss nicht tun!“, zischte Sasuke, doch seine Laute wurden von der Erde und den am Boden liegenden Blätter erstickt, wodurch sie nur noch halb so beeindruckend klangen, wenn Madara sie überhaupt ernst nahm. „Du gefällst mir wirtlich. Es ist echt schade, dass du so ein wertloser Mensch bist.“ „Schieb' dir deine Worte sonst wohin!“, herrschte Sasuke den Wolf an. Er hatte Angst, doch das wollte er nicht zugeben. „Itachi!“, ging es ihm durch den Kopf, doch warum dachte er jetzt ausgerechnet an den Verräter? „Lass deine dreckigen Griffel von dem Jungen.“ Beide sahen in die Richtung aus der die Stimme kam und waren verwundert darüber, dass Itachi aufgetaucht war. Warnend fixierte er den Älteren , der sein Rotkäppchen immer noch mit einem Fuß in den Dreck drückte, mit seinen durchdringenden. „Was willst du hier, Itachi?“, fragte Madara amüsiert. „Willst du den Jungen nun doch selber töten?“ „Tu nicht so dumm, du weißt genau warum ich hier bin!“ Sasuke lauschte einfach nur der Unterhaltung der beiden Wölfe. Er hatte nicht das Bedürfnis sich da einzumischen, denn es schien sich etwas zwischen ihnen aufzukochen. „Willst du ihm immer noch etwas vorspielen?“, fragte Madara unbeeindruckt. „Nur um Rache an den Menschen zu nehmen?“ „Rache?“, gab Sasuke von sich. „Itachis Eltern sind von den Menschen getötet worden. Sie waren eine liebe und friedliche Wolfsfamile, die etwas Abseits von einem Dorf gelebt haben. Sogar in Frieden, zusammen mit den Menschen“, erklärte Madara und ließ dabei den anderen Wolf nicht aus den Augen. Itachi schwieg, weswegen der Ältere weiter sprach: „Sie hatten keiner Menschenseele etwas getan, doch aus irgendeinem Grund bekamen die Menschen angst und töteten seine Eltern. Nur Itachi überlebte. Damals warst du fünf, oder?“ Itachi, der mit gesengtem Kopf dastand, nickte kurz. „Ein Jahr später trafen wir uns, schließlich war er auf der Suche nach anderen Wölfen um zu lernen, wie man Menschen tötete“, Madara tat so, als schwelge er in seinen wertvollsten Erinnerungen. „So fing alles an. Das ist der Grund warum er die Menschen hereinlegt und tötet. Du bist da nicht anders, kleiner Menschenjunge.“ „Das stimmt nicht!“, rief Itachi fast schon panisch. „Natürlich, ich werde meine Vergangenheit nicht abstreiten, ich habe wirklich viel zu oft diesen Fehler begangen, aber du bist nicht ein weiteres meiner Opfer, Sasuke! Glaub ja nicht was dieser Irre dir sagt!“ Doch der Junge wand sich ab. „Du solltest ihm nicht glauben, Sasuke. Ich darf dich doch Sasuke nennen, oder?“, Madara grinste amüsiert und erntete einen wütenden Blick von seinem am Boden liegendem Opfer. Doch der Wolf störte sich nicht im geringsten daran. „Aber wenn du nicht weißt, ob du Itachi vertrauen kannst, oder nicht, dann teste es doch.“ Sasuke zuckte zusammen. Wie sollte er testen ob Itachi log? „Itachi hat keine Chance gegen mich, deswegen steht er auch da, wie angewurzelt, weil er weiß, dass er verlieren würde, doch wenn du von ihm verlangst, dass er dich rettet, wird er dennoch gegen mich antreten und dich retten wollen.“ Der Uchiha sah zu Itachi, der ihn flehend ansah. Doch er konnte die versteckte Botschaft nicht deuten. War es: „Tu mir das nicht an! Ich will nicht sterben!“, oder „Befehl es mir! Damit ich dir beweisen kann, dass ich nicht gelogen habe!“ Er konnte es einfach nicht deuten. Also schloss er die Augen. „Also? Was machst du? Oder hast du schon mit deinem Tod abgeschlossen?“ Sasuke schwieg. Würde er dann endlich seine Eltern wiedersehen? Was würde dann aus seiner Rache werden? Er konnte doch nicht einfach aufgeben? Er musste am Leben bleiben! „Itachi!“, rief Sasuke deswegen. „Was stehst du da so doof herum und schaust nur zu?“ Der angesprochene Wolf zuckte zusammen, so plötzlich rief der Junge nach ihm. „Du hast versprochen das du mich beschützt! Egal was passiert!“ Auf die Lippen des Älteren schlich sich ein Lächeln. „Ich werde dich sicherlich nicht enttäuschen, mein Rotkäppchen.“ „Willst du das wirklich wagen?“, fragte Madara und trat noch fester mit seinem Fuß auf Sasukes Rücken, sodass dieser einen Schmerzenslaut von sich gab. Der Junge hatte das Gefühl, dass einige seiner Rippen brechen würden, wenn dieser Wolf nicht endlich von ihm abließ. „Itachi!“, keuchte er mit zusammengekniffenen Augen. Er wollte wieder nach Hause, wenn es sein musste auch mit Itachi, aber er wollte das dies alles nur ein böser Traum war und dass er aufwachte und nichts geschehen war. „Bitte! Itachi!“, das war das Stichwort, zumindest schien es so, als hätte Itachi die ganze Zeit darauf gewartet, dass Sasuke diese Worte über seine Lippen brachte. Der Wolf stürmte auf Madara zu, schlag nach ihm, doch dieser fing die Faust des Jüngeren einfach ab. „Du willst mich also aufhalten? Den Kleinen beschützen? Wo ist dein Stolz geblieben?“, fragte er spöttisch, doch Itachi reagierte nicht, sondern schlug erneut nach dem Älteren. Doch auch dieser Versuch scheiterte und Madara grinste hämisch während er sprach: „Du wolltest dich keinem Menschen unterwerfen! Das hast du am Grab deiner Eltern geschworen! Du wolltest sie hassen, bis dein Leben endet! Wo ist all das geblieben, Itachi?“, fragte Madara mit einer wütenden Stimme. Itachi antwortete darauf nicht, sondern griff erneut an. Dabei waren all seine Gedanken bei Sasuke. Er musste ihn einfach beschützen, damit er den Worten dieses Lügners keinen Glauben schenkte. Er musste Sasuke wieder wohlbehalten zurück nach Hause bringen, wo er ihn doch endlich gefunden hatte, nach all den Jahren! Mit einem Tritt, schaffte es der jüngere Wolf, dass Madara von dem Uchiha abließ und zurück trat. Das war die Chance für Itachi um ihn mit seinen Feuerjustu zu attackieren. Schnell formte er seine Fingerzeichen und wenige Sekunden später spie er einen riesigen Feuerball seinem Gegner entgegen, welcher zurückwich um dem Feuer zu entgehen. Madara gab einen schlechtgelaunten Laut von sich. „Gut. Für heute lass ich euch gehen, aber sei gewarnt Itachi … Wir haben uns nicht das letzte Mal gesehen!“, mit dieser Drohung verschwand der Wolf und die Dunkelheit verzog sich. Ruhe trat ein, in der nur die Vögel sangen. Erst jetzt fiel Itachi auf, das sie stumm gewesen waren, seit er Madaras Präsenz das erste Mal gespürt hatte. „Was war das für einer?“, hörte der Wolf Sasuke murmeln, der immer noch auf dem Boden lag, da wo Madara ihn fest gepinnt hatte. Sofort half Itachi ihm auf und klopfte ihm den Dreck von den Kleidern. An seinen Mundwinkeln waren feine Blutspuren, doch ansonsten schien es ihm gut zu gehen. „Es tut mir Leid, dass du in den ganzen Mist mit hineingezogen wurdest. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen“, gab Itachi von sich und wollte Sasuke das Blut aus dem Gesicht wischen, doch der Junge schlug seine Hand weg. „Vergiss es!“, murrte er. Der Wolf konnte es spüren, dass Sasuke ihm nicht mehr vertraute. „Du darfst ihm kein Wort glauben! Ich habe dich nicht belogen. Du bist wirklich mein Rotkäppchen. Ich würde dir niemals etwas antun!“, gab Itachi flehend von sich. Doch Sasuke winkte ab und deutete ihm, dass er schweigen sollte. „Wer war das nun? Du kanntest ihn, oder?“ Itachi nickte. „Madara ist ein grausamer Wolf und der Grund warum wir von euch Menschen gehasst werden. Seine Geschichte ist tragisch, doch rechtfertigt es nicht sein Handeln.“ „Jetzt erzähl und rede nicht um den heißen Brei!“, gab Sasuke ungeduldig von sich. Er hasste es, wenn er warten musste und dann war da auch noch der Vertrauensbruch zwischen ihnen. Deswegen war sich Sasuke auch sicher, dass Itachi ihm alles erzählen würde. „Einige von uns Wölfen erzählen sich, dass Madara schon etliche Jahre lebt und nur durch seinen Hass von seinem verdientem Tode bewahrt wird. Man erzählt sich, dass er erst sterben würde, wenn er seine Rache vollends befriedigt hat“, erzählte Itachi und seufzte kurz. „Madara hat sein Rotkäppchen gefunden und geliebt. Er hatte es vor allen Gefahren bewahrt und mit ihm in einem Dorf gewohnt, ohne das etwas geschah. Man erzählt sich, dass die Menschen im Dorf an einer Krankheit starben, doch das wussten die Dorfbewohner nicht, sie vermuteten, dass der Wolf der Mörder wäre, so wie es zunächst Jeder denkt, der uns sieht. Die halten uns für gewissenlose Mörder.“ Sasuke hörte Itachi gespannt zu. „Was geschah dann?“ „Sie zogen los um den Wolf zu töten, doch nicht nur den Wolf wollten sie töten, sondern auch sein Rotkäppchen. Sie wussten nicht, dass jeder Wolf sein eigenes hatte. Sie befürchteten, dass wenn sie diesen Jungen am Leben ließen, dass ein neuer Wolf kommen würde, also wollten sie auch ihn töten. Der Junge aber, litt an einer schweren Krankheit und lag angeblich im Sterben, weswegen Madara in den Wald gezogen war um Heilkräuter zu sammeln. Als er wieder zurückkam, war es zu spät. Die Dorfbewohner hatten sein Rotkäppchen bereits getötet. Rasend vor Wut, tötete Madara alle Bewohner und flüchtete dann in die Berge. Es vergingen Jahre bis er zurück kam, mit einem Ziel, welches er bis heute verfolgte: Er wollte verhindern, dass noch irgendein Wolf sich an ein Rotkäppchen binden musste, indem er sie alle tötet!“ Sasuke schluckte. „Deswegen wollte er mich töten?“ Itachi nickte. „Er ist besessen von diesem Hass, doch richtet er sich gegen die Falschen! Rache macht nicht glücklich. Er hat sie bekommen, doch wo sollte er mit seinem ganzen Hass hin? Er jagt nun die unschuldigen Rotkäppchen, obwohl er sein eigenes so sehr geliebt hatte.“ „Geliebt? Du meinst ...?“, fragte der Uchiha, wagte es jedoch nicht sie vollends auszusprechen. Trotzdem verstand Itachi was der Junge meinte: „Ja, er hat ihn geliebt, sie waren ein Paar.“ „Geht das überhaupt? Ein Wolf und ein Mensch?“ „Du beleidigst mich, Sasuke“, gab Itachi nicht besonders ernst von sich. „Ich bin doch kein Tier! Wir sind eigentlich nur Wolfgeister. Wir sind Menschen mit Wolfsmerkmalen. Madara hält sich zwar für etwas besseres, aber naja. Wieso sollte es nicht gehen?“ Der Junge zuckte mit seinen Schultern. „Ich mein ja nur. Es wirkt etwas merkwürdig.“ Itachi musste schmunzeln. „Lass uns zurück zu den anderen gehen. Ich trage dich auch den Weg!“ „Schon gut … Das ist nicht nötig“, murrte der Junge und setzte sich in Bewegung, doch zuckte er sofort vor Schmerz zusammen. „Ich trage dich“, gab Itachi dann bestimmend von sich und zog den Jungen auf seine Arme. Madara hatte ihn doch schlimmer zugerichtet, als er es gedacht hatte. Itachi hoffte nur, dass er dabei nicht das Mal auf Sasukes Schulter entdeckt hatte, denn dann würden sie den wirklich bösen Wolf erst recht nicht mehr los werden und das war etwas, was er sich für Sasuke nicht wünschte. Das wünschte er sich für niemanden auf der Welt! Kapitel 5 „Rotkäppchen und Wolf zurück in Konoha“ ------------------------------------------------- Das Einzige, was die Beiden nie geklärt hatten, war Itachis Vergangenheit. Auch nicht als sie schon lange wieder zurück in dem Dorf waren. Sasuke fragte wahrscheinlich nicht, weil er nicht wissen wollte, warum Itachi zuvor die Menschen getötet hatte, oder weil er einfach nur Angst davor hatte. Außerdem hatte sich Itachi seit dem Auftauchen von Madara verändert. Er war stiller und ernster geworden. Er zuckte bei jedem unbekanntem Geräusch zusammen und war wirklich angespannt. Doch der Wolf wollte das alles nicht hören. Immer wieder wenn Sasuke ihn darauf ansprach, sagte er: „Das bildest du dir nur ein, Sasuke.“ Vielleicht war das auch der Grund, weswegen Sasuke nicht nachfragte. Doch etwas in ihm wollte es unbedingt wissen. Er wollte die Worte, die Madara ausgesprochen hatte, auch von Itachi hören. Er war sogar der Meinung, dass es ihn etwas anging. Außerdem wusste Itachi ja auch von dem Tod seiner Eltern. Der Uchiha hatte frei bekommen, weswegen er beschlossen hatte, Itachi nach seiner Familie zu fragen. Er zerrte ihn aus der Wohnung und nahm ihn mit in das Viertel indem seine Familie gelebt hatte. Davon versprach er sich, dass Itachi ihm mehr von sich selbst preisgab. Es musste einfach funktionieren. Er erzählte ihm von seinem Leben hier und zeigte Itachi sein Elternhaus. Dieser sog quasi alle Informationen auf. Daran konnte Sasuke feststellen, das der Ältere es wirklich ernst nahm. Er wollte wirklich bei ihm sein. Das Letzte was er ihm zeigte, war der Ort, wo er seine toten Eltern gefunden hatte. Keiner der Beiden wollte lange in dem engen Raum bleiben und so saßen sie zusammen auf der Veranda und sahen sich die wild bewucherten Garten an. Sasukes Mutter, hatte ihn früher immer gepflegt, doch nun war er herunter gekommen und ein wirklich trauriger Anblick. Es hatte angefangen zu regnen. Die niederprasselnden Regentropfen störte die Ruhe die zwischen den Beiden herrschte. „Wie war eigentlich deine Familie?“, fragte Sasuke nach einigen Minuten des Schweigens. Er hoffte, dass Itachi ihm etwas erzählen würde. Doch es vergingen Minuten, in denen der Wolf nichts sagte. Sasuke hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, als Itachi anfing zu sprechen: „Madara hat nicht ganz die Wahrheit gesagt. Meine Mutter war kein Wolf.“ „Warum hat er das dann behauptet?“ Itachi zuckte mit den Schultern. „Ich vermute, weil er euch Rotkäppchen so hasst, wie er es bei den Menschen tut.“ „Soll das heißen, deine Mutter war ein Rotkäppchen?“, fragte der Uchiha und starte dabei Itachi an. Der jedoch sah in den grauen Himmel hinauf. „Sie liebten sich. Reicht das nicht?“, fragte er und seufzte. „Wir haben bei den Menschen gelebt. Nahe an einem Dorf. Es gab keine Probleme zwischen uns. Sie hatten sich Zeit gelassen mit Nachwuchs.Schließlich wollten sie sich ganz sicher sein, bevor sie mich bekamen. Auch als ich auf der Welt war, gab es keine Probleme. Ich ging sogar zur Schule, doch als ich eines Abends nach Hause kam, fand ich sie, so wie bei dir, tot in unserem Haus. Jemand hat sie getötet, doch ich weiß nicht wer. Ein Jahr lang blieb ich noch da, dann zog ich los, Ziellos, Heimatlos. Ich wusste nicht wohin, doch dann kam Madara. Er war nett zu mir. Er kümmerte sich um einen verlorenen Jungen, so als wäre ich sein eigener Sohn. Er fragte mich, was passiert sei, warum ich alleine durch die Welt reiste und ich erklärte ihm was geschehen war. Du kennst Madara, er hatte gleich die Antwort: Die Menschen! Sie hatten meine Eltern aus Angst getötet und wenn ich nicht weggelaufen wäre, hätten sie es bei mir mit Sicherheit genauso getan. Hass schlich sich in mein Herz und ich tat all die Grausamen Dinge. Ich spielte den Menschen vor, sie seien mein Rotkäppchen, nur um sie zu töten. Ich schwor, dass ich mich niemals von einem Menschen versklaven lassen würde! Doch vor zehn Jahren passierte etwas in mir. Ich spürte dass ich jemanden finden musste, der meine Hilfe brauchte. Zunächst ignorierte ich dieses Gefühl, doch mit den Jahren wurde es immer stärker. Es schien mich zu zerreißen“, Itachi schwieg und seufzte, dann sah er zu Sasuke. „Als ich dich getroffen hatte, fiel diese Last von mir. Mein Körper fühlt sich so leicht und befreit an. Ich Spüre das du mein Rotkäppchen bist, dass ich dich all die Jahre über gesucht hatte!“ Erneut schwieg Itachi und wartete darauf, ob Sasuke etwas sagen würde, doch er schwieg. Also sprach der Wolf weiter: „Ich schwöre dir, das ich dich immer beschützen werde und das ich niemals zulassen werde, das irgendjemand dir etwas antut! Weder Madara, noch sonst wer!“ „Meinst du, er wird wiederkommen?“ Itachi nickte. „Jetzt wo er weiß, dass du ein Rotkäppchen bist, wird er nicht aufhören.“ „Wenn er mich töten sollte, was wird dann aus dir?“ Der Wolf zuckte mit den Schultern und sah wieder zum Himmel hinauf. „Sollte er es schaffen, dann weiß ich nicht was mit mir geschieht. Jeder Wolf hat nur ein Rotkäppchen, ich bin dann also allein. Ob mich dann die Rache zerfrisst, wie damals bei meinen Eltern?“, der Ältere seufzte. „Ich weiß es nicht. Und ganz ehrlich: Ich will das auch gar nicht wissen. Du wirst immer bei mir sein, weil ich es nicht zulasse, dass er dir nur ein Haar krümmt.“ Schweigen trat zwischen den Beiden ein und es vergingen einige Minuten, bis Sasuke anfing zu sprechen: „Weißt du was mich verwirrt?“ „Was denn?“ „Als Madara mich töten wollte, sagte er, ich solle es dir befehlen, dass du mich retten sollst. Doch du sagtest bei unserem erstem Treffen, das du mich vor allem beschützen musst, dass mein Leben bedroht“, erklärte der Uchiha und sah nun ebenfalls in den Himmel hinauf. „Hättest du mich nicht auf jeden Fall retten müssen?“ Itachi gab einen amüsierten Laut von sich. „Du hast recht, Sasuke. Ich kann es dir nicht erklären, warum Madara das gesagt hat. Vielleicht wollte er mich damit demütigen? Es kann sein, dass sein eigentliches Ziel war, dass ich sage, ich will keine Befehle von einem Menschen annehmen und das ich mich dann von dir abwende?“, der Wolf zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sollten wir ihn fragen, bei unserem nächsten Treffen?“ „Ich will ihn gar nicht wiedersehen ...“ Itachi zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück. „Ich will das mit Sicherheit auch nicht“, sagte er und schloss die Augen. „Doch er wird da wohl keine Rücksicht drauf nehmen. Er wird wieder kommen, schon allein weil wir ihn nicht noch mal treffen wollen.“ „Ich habe ihn von Anfang an nicht gemocht.“ „Ich hatte damals keine andere Wahl. Ich war ganz auf mich allein gestellt und er war der erste der sich wirklich um mich gekümmert hat, nach dem Tod meiner Eltern.“ Erneut trat schweigen zwischen ihnen. Sasuke konnte ganz gut verstehen, wie sich Itachi fühlte und wahrscheinlich hätte er an seiner Stelle genauso gehalten. Er hätte sich ebenfalls auf Madara eingelassen. Wenn Sasuke genau darüber nachdachte, war ihre Situation die selbe. Sie hatten Beide das Selbe durch gemacht. Hatten keine Eltern mehr, deren Tod völlig ungeklärt war. Sasuke sah in das Gesicht Itachis. Seine Augen wirkten so traurig und einsam, so wie er sich selber immer gefühlt hatte. Plötzlich hatte der Uchiha das Gefühl, dass er seinen Gast noch nie so genau betrachtet hatte und das obwohl er ihn bereits einmal das Leben gerettet hatte. „Ich habe dir noch gar nicht wirklich gedankt, dafür das du mir das Leben gerettet hast.“ Itachi stutzte und sah den Jungen neben sich verwundert an. „Dafür musst du mir doch nicht danken, Sasuke.“ „Doch. Du hast dich in Gefahr gebracht“, erwiderte Sasuke und seufzte. „Er ist viel stärker als er aussieht.“ „Ja natürlich hatte ich Angst vor ihm“, gestand der Wolf. „Deswegen habe ich auch so lange gebraucht um zu dir zu kommen. Doch trotzdem habe ich es versucht. Ich wollte nicht zulassen, das irgendjemand dich mir wegnimmt. Auch wenn es vielleicht etwas egoistisch von mir ist, so zu denken.“ „Warum sollte das egoistisch sein?“, fragte der Jüngere. „Ich kann dich gut verstehen. Im Grunde haben wir doch das Selbe durch gemacht.“ Der Ältere lächelte ihn dankbar an. „Vielleicht, ja. Auch wenn meine Situation ganz anders ist. Du wirst über all von den Menschen aufgenommen, vor mir haben sie Angst.“ „Du bist hier bei mir“, antwortete der Uchiha etwas beleidigt. „Und bisher haben die Dorfbewohner Konohas nichts gegen dich gesagt.“ „Vielleicht liegt das an der Hokage“, während er sprach, legte er seine Hand auf Sasukes Kopf. „Ich muss dir danken, Sasuke. Schließlich hast du mich bei dir aufgenommen.“ Der Uchiha sagte darauf nichts, sondern lächelte nur. „Woher hast du eigentlich dieses Zeichen im Nacken?“, fragte Itachi dann plötzlich. Die Frage nach dem Mal lag ihm schon lange auf der Zunge, doch hatte er sich nie durchringen können danach zu fragen, doch jetzt, wo sie so ruhig beieinander saßen, konnte er es ruhig wagen. Was war schon dabei? „Das? Ich weiß nicht. Meine Mutter sagte, es würde mir Glück bringen“, Sasuke zuckte mit den Achseln. „Ich kann mich nicht daran erinnern woher ich es habe. Es ist da, seit ich denken kann.“ Der Uchiha sah zu dem Wolf, doch der sah geistesabwesend in den Himmel. „Warum fragst du danach?“ Itachi schüttelte den Kopf. „Nur so. Schließlich will ich alles über mein Rotkäppchen wissen.“ „Du bist ein Idiot“, gab Sasuke von sich und stand auf. „Wie lange will es eigentlich noch regnen? So sitzen wir hier ewig fest!“ „Das klinkt als würde es dich stören mit mir hier allein zu sein.“ „Das nicht, Itachi“, der Uchiha seufzte. „Wir haben hier nur keine Lebensmittel und schlafen können wir wohl kaum hier. Außerdem-“, Sasuke stoppte, denn er wusste nicht, ob er Itachi wirklich davon erzählen sollte. „Außerdem?“, fragte der Wolf nach und sah zu dem Jungen hoch. „Was ist außerdem?“ „Ich hatte überlegt, ob wir essen gehen sollen“, gestand er. „Schließlich haben wir noch den Lohn von der letzten Mission. Wir müssen ja auch noch deinen Einzug bei mir feiern.“ „Du bist dir also sicher, dass ich bei dir bleiben darf?“ Sasuke nickte. „Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass meine Wohnung viel zu klein für uns Beide ist.“ „Hm“, nur erhob sich auch Itachi und sah sich um. Mit flinken Füßen setzte er sich in Bewegung und erkundete das Anwesen. „Das hier sollte doch groß genug sein, oder?“ Der Uchiha stutzte. Wie kam der Wolf nur auf die Idee dass sie hier wohnen könnten? „Aber hier ist alles alt und schmutzig!“ „Das kann man renovieren. Ist zwar viel Arbeit, aber das sollte machbar sein.“ Itachi sah sich alles genau an. So schlimm, wie Sasuke sagte, war es gar nicht. Ja klar, es hatte sich einiges an Staub angesammelt, doch es war noch erträglich. Zusammen würden sie das schon schaffen. „Es gibt genug Zimmer. Jeder bekommt sein eigenes Schlafzimmer. Natürlich kannst du wenn du Angst hast dann auch zu mir ins Bett kommen.“ „Du scherzt!“, murrte Sasuke. „Du kriechst doch in mein Bett.“ „Aber auch nur, weil wir nur eines haben“, konterte der Ältere. „Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass wir es uns hier richtig schön machen könnten.“ „Du hast dir das richtig in den Kopf gesetzt, oder?“ Itachi grinste nur darauf und wechselte das Thema: „Wo wolltest du denn essen gehen?“ „Da du so auf Ichirakus Ramen stehst, dachte ich daran.“ „Wir haben schon lange keine Nudelsuppe mehr gegessen. Nur an dem Abend, wo wir uns das erste Mal getroffen hatten.“ „Eigentlich bin ich nicht der Fan davon, aber weil es dir so gut schmeckt, mache ich eine Ausnahme.“ „Aber, Naruto und Sakura kommen nicht mit, oder?“, fragte der Ältere skeptisch. Sasuke schüttelte wie selbstverständlich den Kopf. „Natürlich nicht.“ „Gut“, gab Itachi von sich und sah sich in dem Hausflur um. „Zeig mir dein Zimmer!“, verlangte er plötzlich. „Ich will wissen wie du aufgewachsen bist!“ Sasuke stutzte? „Es ist ein Kinderzimmer“, warf er ein. „Nichts besonderes.“ „Ich will es trotzdem sehen“, sagte der Wolf und nahm die rechte Hand Sasukes in die Seine. „Nur ein kurzer Blick, bitte Sasuke.“ Der Uchiha seufzte. Was war schon dabei, wenn sie sich sein Kinderzimmer ansahen? Also ging er vor und führte Itachi die Treppe hinauf, in das obere Geschoss, wo die Schlafzimmer lagen. Es gab das Elternschlafzimmer und zwei Kinderzimmer, wovon nur eines bewohnt gewesen war. Sasukes Eltern hatten sich nichts sehnlicheres gewünscht als ein zweites Kind, doch hatten sie warten wollen, bis Sasuke alt genug war um sich um ein jüngeres Geschwisterchen kümmern zu können. Der Uchiha zeigte seinem Gast alle drei Zimmer. „Das Badezimmer ist unten“, erklärte er, als sie das Elternschlafzimmer besichtigt hatten. „Es ist wirklich groß und hat zwei abgetrennte Bereiche. Eines zum baden und eines zum waschen. Die Toilette hat noch mal ihren eigenen Raum.“ „Es ist also ganz anders wie deine Wohnung.“ „Natürlich. Das hier ist ein Anwesen“, gab Sasuke von sich. Itachi schien es so, als könnte er eine Spur von Spott aus seiner Tonlage heraushören. Doch er sagte nichts dazu. „Es ist wirklich ziemlich schmutzig. Und an einigen Stellen in der Decke tropft es durch. Aber das sollte zu schaffen sein.“ „Bist du denn Schreiner? Oder gar Dachdecker?“, fragte der Jüngere skeptisch, doch der Wolf verneinte: „Keines von Beidem. Doch davon sollte es wohl im Dorf genug geben, oder?“ „Die sind teuer? Wie soll ich das bezahlen?“ „Du vergisst das ich auch noch da bin!“, warf der Ältere ein. „Ich werde das Geld schon verdienen können!“ Sasuke seufzte. Er war bei der Sache ziemlich skeptisch, doch er versuchte es vor Itachi zu verbergen. „Ich werde morgen fragen, ob diese Oma mir Arbeit geben kann!“ „Dann tu mir bitte einen Gefallen.“ Verwundert und gleichzeitig aufgeregt sah Itachi den Jüngeren an. „Der da wäre?“ „Sprich sie bitte mit Hokagesama, oder Tsunadesama an, aber nicht mit „Oma“. Sonst wird sie dir mit Sicherheit keine Arbeit geben, Itachi.“ Der Andere seufzte und nickte. „Wenn du meinst. Ich mag sie trotzdem nicht.“ „Ich denke, das gleiche gilt für sie. Jedes mal wenn sie mir begegnet, erzählt sie mir von ihren bedenken, wegen dir.“ „Was bildet sich diese alte Schachtel ein?“, gab Itachi aufgebracht von sich. „Sie hat sich da gar nicht einzumischen! Das geht nur mich und dich etwas an!“ „Der Esel nennt sich immer zu erst“, dachte sich Sasuke und amüsierte sich innerlich über das Verhalten des Älteren. Wie konnte man sich wegen so etwas nur aufregen? „Ich sollte sie fressen!“ „Meinst du nicht, das geht etwas zu weit?“, fragte der Uchiha skeptisch. „Findest du?“ Der Junge nickte. „Vielleicht sollte ich dich besser begleiten, wenn du sie um Arbeit bittest.“ „Glaubst du etwa, dass ich das nicht alleine schaffe?“ „Wie ich sehe, bist du sehr temperamentvoll“, warf Sasuke ein. „Sieh mich einfach als Vermittler an. Ich weiß wie Tsunade tickt und kann dir sicherlich von großer Hilfe sein.“ „Vielleicht“, gab Itachi von sich und sah aus einem Fenster hinaus. „Der Regen ist weniger geworden. „Wir sollten wieder nach Hause gehen.“ „Lass mich raten, Itachi“, gab Sasuke von sich und ging als erster die Treppe hinunter. „Du hast Hunger.“ „Nicht nur das, Sasuke.“ „Was denn noch?“, fragte der Uchiha, doch als Antwort bekam er nur ein „Das verrate ich dir nicht“, von dem Wolf. In Konoha herrschte trotz des Nieselregens, aufgeregtes Treiben. Die Dorfbewohner wollten schnell ihre Einkäufe erledigen. So auch Itachi und Sasuke. Der Uchiha hatte den Wolf dazu gedrängt, das sie ihre Haushaltspflichten erledigten, bevor sie essen gingen, was dem Älteren natürlich ganz und gar nicht gefiel, denn er lief mürrisch hinter dem Jungen her und gab Kommentare wie „Den könnte ich fressen“, oder „ Die schmeckt bestimmt gut!“ von sich. Sasuke jedoch ignorierte das. Itachi musste da schon durch, wenn er bei ihm bleiben wollte. Wenn er ehrlich war, musste er sogar zugeben, dass es ihn sogar amüsierte, wie sich Itachi anstellte. Er benahm sich wie ein kleines Kind, das nicht das bekam, was es wollte. Zu Itachis Glück, waren sie viel schneller mit ihren Einkäufen fertig, wie die Mütter, die ganze Familien versorgen mussten, doch das tröstete den Wolf natürlich nicht im geringsten. „Können wir dann nun endlich essen gehen?“, murrte er. „Ich garantiere für nichts, wenn mein Magen nicht bald etwas zu verdauen bekommt!“ „Du wirrst dich wohl oder übel noch etwas gedulden müssen. Schließlich will ich die Tüten nicht mit zum Essen nehmen.“ Itachi betrachtete die beiden Plastiktüten, die er in den Händen trug, so als könnte er damit bewirken, dass sie von alleine nach Hause gingen. „Mach nicht so ein Gesicht. Die Wohnung liegt eh auf dem Weg dahin“, gab der Uchiha sichtlich gut gelaunt von sich. Itachi konnte das ganze nicht verstehen. Warum hatte Sasuke nicht so viel Hunger wie er? Oder konnte er sich einfach nur gut zurück halten? Er wusste so wenig über den Jungen und das obwohl er nun schon fast 2 Wochen bei ihm lebte. „Das ist doch traurig“, ging es dem Wolf durch den Kopf und sagte: „Dann lass uns die Sachen heim bringen, damit wir zum gemütlicherem Teil übergehen können.“ „Das sage ich doch die ganze Zeit“, warf Sasuke mit sanfter Stimme ein. Er konnte sich nicht erinnern, dass er sich so befreit gefühlt hatte, seit dem Tod seiner Eltern. Itachi tat ihm irgendwie gut. „Ich bin froh ihm begegnet zu sein! Und auch erleichtert“, als der Junge seine Gedanken beendet hatte blieb er abrupt stehen. Was hatte er gerade gedacht? Seit wann gingen ihm solche Sachen durch den Kopf? „Kommst du nun, Sasuke?“, Itachi hatte natürlich bemerkt, dass Sasuke stehen geblieben war und musterte nun sein verwirrtes Gesicht. „Was ist los mit dir? Hast du einen Geist gesehen?“ Der Jüngere brauchte ein paar Sekunden um sich zu fangen, schüttelte dann den Kopf und sagte: „Nein, es ist nichts. Mir ist nur etwas eingefallen“, er setzte sich wieder in Bewegung und die Beiden gingen weiter. „Was denn?“ „Nicht wichtiges“, antwortete Sasuke und wechselte dann das Thema: „Soll ich dir eine Tüte abnehmen?“ Doch der Wolf schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Das schaffe ich schon so.“ Den Rest des Weges gingen sie schweigend nebeneinander her. Die Tüten stellten sie erst einmal nur auf den Tisch in der Küche, denn es war nichts dabei, was in den Kühlschrank musste und dann gingen sie weiter zu Ichirakus Ramen. Zumindest meckerte Itachi nun nicht mehr das er so schrecklichen Hunger hatte, jedoch spürte Sasuke nun ebenfalls, dass sein Magen dringend etwa zu Essen brauchte. Er hoffte nur, dass Itachi davon nichts bemerkte. Als sie die kleine Bude betraten, hielt sich die Überraschung über Itachis Aussehen in Grenzen. Natürlich hatte es sich bereits herumgesprochen, was der Gast des jungen Uchihas für ein Wesen war und die Angst ließ sich nicht ganz vertreiben. Jedoch hatte die Hokage geschworen, dass dieser Wolf ihnen nichts tun würde und auf das Wort von Tsunade konnte man sich verlassen. „Was kann ich euch bringen?“, fragte die junge Frau hinter der Theke. Es war Ayame, die Tochter des Ladenbesitzers. Sie musterte Itachi so skeptisch, wie ein Mensch es nur konnte. Sasuke beschloss nicht darauf einzugehen. Sie würde ihm sowieso nicht glauben, wenn er sagte, dass Itachi völlig ungefährlich sein würde. Sie musste ihn halt erst kennenlernen. So wie all die anderen im Dorf. Es brachte da nichts, wenn er predigte, dass der Wolf eigentlich nur ein zahmer Haushund war. „Ich bin genauso ein Mensch wie du!“, hatte Itachi einmal gesagt, als Sasuke ihn gefragt hatte, was so ein Wolf den essen würde. Eigentlich war der Ältere sogar andauernd dran, zu beteuern, dass er ein ganz normaler Mensch war, nur mit dem Unterschied, das er etwas anders aussah. „Dieses etwas, ist eindeutig untertrieben“, hatte Sasuke darauf erwidert. „Zwei mal das übliche“, sagte der Uchiha, was sich Ayame eiligst notierte. „Kommt sofort“, sagte sie und reichte den Zettel nach hinten durch. „Du bist nicht sehr oft hier, Sasukekun“, sagte sie, als sie sich wieder nach vorne umwand. Es schien so, als würde sie Itachi völlig ignorieren. Wahrscheinlich war das erst einmal richtig so, zumindest solange wie Itachi damit klar kam. „Nein. Ich koche ehrlich gesagt auch lieber zu Hause, doch Itachi“, er deutete zu ihm, schließlich musste er bewirken, dass die Bewohner des Dorfes keine Angst mehr vor ihm hatten. Erst als sie den zweiten Gast ansah sprach der Uchiha weiter. „Er mag eure Nudelsuppen wirklich gerne.“ Itachi lächelte, auch wenn ihm nicht danach war. Doch Sasuke hatte ihm nahe gelegt das zu tun, damit er sympathischer herüber kam. „Das bringt doch nichts!“, hatte er zuvor gesagt. „Sie werden trotzdem Angst vor mir haben!“ „Das freut mich“, sagte Ayame, doch ihre Stimmlage klang nicht wirklich überzeugend. „Außerdem wollen wir seinen Einzug bei mir feiern“, erklärte der Uchiha. Eigentlich war er niemand, der seine privaten Angelegenheiten an die große Glocke hing, doch nun ging es darum, dass die junge Frau keine Abneigung gegen den Wolf hegte. „Ihr wohnt zusammen?!“, das Entsetzen, konnte man deutlich aus ihrer Stimme heraus hören. Dafür musste man noch nicht einmal genau hinhören, so offensichtlich war es. Sasuke nickte ganz ruhig, jedoch schaffte es Itachi nicht so leicht wie er: „Was soll das denn bitte heißen? Ich bin kein gefährliches Tier, welches ihn ohne mit der Wimper zuzucken umbringen würde!“, fuhr er sie an. Er konnte es nicht verstehen wie sich die Dorfbewohner ihm gegenüber verhielten, schließlich hatte er ihnen nie etwas getan. Der Uchiha versuchte den Wolf zur Ruhe zu ermahnen, doch er schaffte es nicht. „Sasuke hat es bei mir gut! Ich beschütze ihn!“ Leider hatte Itachi mit seinen, vielleicht etwas unüberlegten, Worten Ayame eingeschüchtert, sodass diese sich in die hinterste Ecke geschoben hatte. „Es tut mir leid!“, stammelte sie leise. „Ich wollte Sie nicht verärgern, Wolfsan.“ „Wolfsan?“, fragte Itachi nun sichtlich skeptisch. Doch wenigstens schien er sich beruhigt zu haben. „Ich bin kein wirklicher Wolf. Ich bin ein Mensch, mit Merkmalen eines Wolfes. Die genaue Bezeichnung ist „Wolfgeist“, jedoch werden wir fälschlicher Weise einfach nur als „Wölfe“ bezeichnet.“ Skeptisch sah Sasuke den Älteren an, worauf hin er noch hastig ein paar Worte hinzufügte: „Wir nennen uns selber aber auch gerne so. Es ist einfacher.“ „Ach so ...“, ließ Ayame von sich hören, trat aber dennoch nicht aus ihrer Ecke. „Sie sind also völlig ungefährlich?“ Itachi nickte und lächelte. „Wie ein zahmer Haushund“, gab er von sich. „Mein Name ist übrigens Itachi.“ Nun trat die junge Frau endlich hervor und musterte den Fremden. „Ich heiße Ayame“, sagte sie und lächelte zaghaft. Sasuke hatte die Hoffnung, dass dies der erste Schritt in eine ruhige und vor allem gemeinsame Zukunft, zwischen Itachi und dem Dorf war. Denn er wusste nicht, was er tun würde, wenn sie ihn hinfort jagen, oder gar töten würden. Er wusste es wirklich nicht. Tief ihn ihm drin, spürte er, dass er Itachi nicht mehr verlieren wollte, doch woher dieses Gefühl kam, konnte er sich nicht erklären. Plötzlich erklang ein Klingeln und von hinten rief eine Männerstimme: „Die Bestellungen sind fertig!“ Schnell eilte Ayame zur Durchreiche und übergab den beiden Gästen, ihre Suppen. „Ich wünsche euch einen guten Appetit“, sagte sie mit sanfter Stimme. Man konnte aus ihr heraushören, dass sie es diesmal ernst meinte. Wie ein ungeduldiger Schuljunge fing Itachi an zu essen. Kein Wunder, schließlich jammerte er schon so lange, dass er Hunger hatte. Ayame beobachte ihn dabei interessiert und stellte hin und wieder zaghafte Fragen. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur höflich sein und ihrem Gast nicht zu nahe treten, indem sie viel zu private Fragen stellte. Unter anderem fragte sie, wie Sasuke und er sich denn kennengelernt hatten und woher er den kommen würde. Soweit es nicht zu kompliziert war, antwortete er der jungen Frau. Das mit dem Rotkäppchen, verschwieg er. Es war einfach zu merkwürdig und würde auf Grund des Märchens sie nur verwirren. Zudem kam es ja dadurch zu der Meinung, das Wölfe wie Itachi gefährlich waren. Sasuke lauschte stumm den Worten. Er wollte sich nicht darin einmischen, schließlich war dies der erste Kontakt, den der Wolf von sich aus knüpfte und vertiefte. Es sollte seine Entscheidung sein, was er ihr sagte und was er Ayame lieber verschweigen wollte. Der Uchiha blieb ruhig, auch wenn er bei dem Ganzen eine merkwürdige Eifersucht verspürte, die er sich nicht erklären konnte. Er versuchte diese merkwürdigen Gefühle zusammen mit einer Nudel aus der Suppe herunter zu schlucken, doch es funktionierte nicht. Im Gegenteil, je mehr Ayames Augen leuchteten, desto schlimmer wurde es. Er wollte hier einfach nur weg. „Oh“, hörte er die Stimme der jungen Frau sagen. „Es regnet schon wieder.“ „Tatsächlich“, Itachi hat sich herum gedreht um hinaus sehen zu können. „Und wir haben keinen Regenschirm dabei.“ „Sag mir nicht, dass ihr Wolfgeister wasserscheu seid“, sagte die junge Frau kichernd und hielt sich ihre Hand vor dem Mund. Ihre Wangen zierte ein leichter Rotton. Der Wolf hob seine rechte Hand und ermahnte sie mit dem Zeigefinger zu schweigen. „Es ist bewiesen das wir zu 100% aus Zucker bestehen!“ „Wie süß!“, quietschte die junge Frau, die in etwa in Itachis Alter sein musste. Sasuke hingegen versuchte die ganze Situation zu ignorieren, schaffte es jedoch nicht und konnte nur noch genervt mit den Augen rollen. Das Einzige was er jetzt noch wollte, war nach Hause. Weg von Ayame und Itachi durfte die Nacht über auf dem Balkon schlafen, oder direkt bei ihr. Das war ihm fast schon egal. „Nein!“, ging es ihm durch den Kopf. „Er schläft auf dem Balkon, da wo ich ihn sehe! Dann kann er auch gleich beweisen aus wie viel Prozent Zucker er besteht!“ „Hast du keinen Hunger mehr, Sasuke?“ Die Stimme Itachis riss den jungen aus seinen Gedanken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er nicht weiter aß. Er nickte und schob die Schüssel von sich. „Ich gehe schon einmal heim. Wir sehen uns gleich, Itachi“, sagte er und legte das Geld für die Beiden Portionen auf die Theke. „Ich bezahle diesmal“, sagte der Ältere stolz, woraufhin Sasuke sein Geld wieder einsteckte und wortlos den kleinen Laden verließ. Er wollte einfach nur noch weg von den Beiden und von diesem unerklärlichem Eifersuchtsgefühl, das ihm den Hals zuzuschnüren drohte. „Was bist du nur für ein dummer, dummer Junge, Sasuke!“, herrschte er sich in Gedanken an, während er die Straßen entlang nach Hause rannte. Das er dabei klatsch nass wurde, ignorierte er. Als er die Wohnungstüre aufschloss, klebten seine Klamotten ganz unangenehm an seiner Haut. Er wollte nur noch raus aus den Sachen. „Ein warmes Bad, sollte ein pures Wunder sein“, er wollte den Plan durchziehen, doch dann entdeckte er die Einkäufe vom Tag, die immer noch auf dem Tisch standen und darauf warteten, dass Sasuke sich um sie kümmerte. Schnell waren die Sachen eingeräumt und er konnte die Badewanne für sich vorbereiten. Itachi war noch nicht zurück. Wahrscheinlich war er noch mit Ayame am reden. Bevor er in die Wanne stieg, musste er ihm noch einen Zettel an die Tür hängen, auf dem stand, dass er noch warten musste, ehe er in die Wohnung kam. Aber auch nur, wenn er nicht in den nächsten Minuten zurück kam. Als Sasuke daran dachte, wie Itachi nun mit Ayame redete und wahrscheinlich auch lachte, spürte er wie Wut in ihm aufkeimte. Warum hatte er ihm nicht gesagt, dass er ihn begleiten sollte? Wieso hatte er Itachi dort zurück gelassen? Und warum hatte er sich überhaupt darum gekümmert, dass die Beiden sich so gut verstanden? Der Uchiha schüttelte den Kopf. Er war doch kein verliebtes Kind, also brauchte er auch nicht so eifersüchtig zu sein, nur weil Itachi sich mit jemand anderem unterhielt. Er wollte doch, dass das Dorf ihn aufnahm. Er erinnerte sich, wie begeistert Itachi davon geredet hatte, dass sie in das Anwesen von Sasukes Eltern ziehen sollten. Der Junge seufzte und stellte das Wasser ab. Die Wanne war voll genug, also besorgte er sich frische und vor allem trockene Sachen und schrieb schnell den Zettel. Als er die Haustüre öffnete, sah er Itachi vor sich stehen. „Hast du meine Gedanken gelesen?“, fragte er schmunzelnd. „Nein“, erwiderte Sasuke und ließ den Wolf eintreten. „Du hast Glück, ich wollte gerade in die Wanne steigen. Dann hätte ich dich erst mal nicht mehr in die Wohnung lassen können.“ Itachis Blick fiel auf den Zettel in der Hand des Jüngeren. „Da habe ich meine Ankunft ja gut getimet!“, verkündete. „Ich will mich nur schnell umziehen. Meine Sachen sind klatsch nass!“ „Okay, aber beeil dich. Mein Wasser wird noch kalt“, murrte der Junge. „Gut“, natürlich bemerkte Itachi die Laune seines Gastgebers, doch verstand er nicht woher sie kam. Doch fragte er nun nicht weiter danach, sondern holte sich neue Klamotten aus dem Schlafzimmer, welche sie nach der gemeinsamen Mission gekauft hatten und zog sich schnell im Badezimmer um, damit Sasuke endlich sein Bad nehmen konnte. Vielleicht lag seine Laune ja auch nur daran, das er ebenfalls nass bis auf die Knochen war. Itachi hörte wie der Junge die Badezimmertüre zuschloss und setzte sich dann ins Schlafzimmer, wo er sich den Fernseher anschaltete um sich etwas von der Einsamkeit und der dazugehörigen Langeweile abzulenken. Obwohl eigentlich gerade erst die Sonne untergehen sollte, war es draußen schon so dunkel wie bei Nacht, was den Wolf wirklich störte, denn so war die Welt einfach nur traurig und öde. Sie wirkte so, wie Sasuke sich zu fühlen schien. Itachi machte sich Sorgen um ihn, weil er das Ganze nicht verstand und das es an ihm liegen könnte, daran dachte der Wolf gar nicht. Warum denn auch? Er hatte doch nichts falsches gemacht. Minuten vergingen, genau eine halbe Stunde brauchte Sasuke, ehe er aus dem Badezimmer heraus kam. Seine Laune schien sich nicht wirklich verbessert zu haben, weswegen sich Itachi dazu durchrang, ihn zu fragen: „Was ist los mit dir? Du wirkst so niedergeschlagen“, gab er von sich. „Schon als du den Laden so überstürzt verlassen hast.“ „Hm“, gab Sasuke von sich und fuhr sich durch seine noch feuchten Zotteln. Dabei sah er so unbekümmert wie es nur möglich war, aus dem Fenster hinaus. „Ich wollte dir keine Sorgen bereiten, Itachi.“ „Schon gut, aber was ist denn los?“ Der Uchiha zuckte mit den Schultern. „Ich denke, es ist das Wetter“, sagte er. „Ja genau, das Wetter ist daran schuld. Schlägt es dir nicht auch auf die Laune?“ Der Wolf schüttelte völlig unbekümmert den Kopf. „Nein.“ „Ach so“, der Jüngere überlegte, er wollte das Thema wechseln, doch ihm fiel nichts anderes ein wie: „Du bist nicht wirklich aus Zucker, oder? Das sagtest du nur um mit Ayame zu flirten, oder?“ „Natürlich bin ich nicht aus Zucker, das habe ich doch nur aus Spaß gesa-“, Itachi verstummte plötzlich, denn ein merkwürdiger Verdacht beschlich ihn. Doch der erschien ihm einfach zu merkwürdig. Es konnte doch nicht sein, dass Sasuke eifersüchtig wegen ihm und dem Mädchen war, oder? Flüchtig verglich er den Uchiha mit dieser Sakura, die ja auf jeden Fall eifersüchtig war, sie machte sich ja noch nicht einmal die Mühe es zu verbergen. Noch nicht einmal vor Sasuke. Doch zwischen den Beiden gab es definitiv Unterschiede. Der Junge war nicht so aggressiv, also ging er davon aus, dass es wirklich nur am Wetter lag. „Ich hoffe, der Regen hört bald auf. Nicht das es mir auch noch auf's Gemüt schlägt.“ Sasuke nickte zustimmend und setzte sich dann zu Itachi aufs Bett und betrachtete den Fernseher. „Was läuft da gerade?“ „Ach, nichts besonderes. Sie wirft ihm vor, sie betrogen zu haben und das mit ihrer Schwester.“ „Hm“, gab Sasuke nur von sich und ließ sich nach hinten ins Bett fallen. „Langweilig.“ „Naja, was besseres läuft nicht. Man könnte noch eine Dokumentation sehen“, gab der Ältere von sich und schaltete den Kanal um. „Das ist auch alles langweilig“, murrte der Junge und drehte Itachi den Rücken zu. „Ich will schlafen.“ „Jetzt schon? So spät ist es gar nicht.“ „Egal“, murrte der Junge. Sasuke musste wirklich schlechte Laune haben, also stand Itachi auf, schaltete das Elektrogerät aus und setzte sich auf seinen Futon, der immer noch vor der Balkontüre lag. Doch ehe sich der Wolf darauf legen konnte, saß der Uchiha kerzengerade in seinem Bett. „Legst du dich nicht zu mir?“ Verwundert sah Itachi zu dem Jungen. „Du warst sonst immer dagegen“, gab er von sich, bewegte sich jedoch kein Stück von seinem Platz. „Jetzt bitte ich dich darum, dich zu mir zu legen“, murmelte der Junge fast schon verlegen. „Bist du dir sicher, dass es dir gut geht, Sasuke?“ „Da bitte ich dich schon, dich zu mir zu legen und du hinter fragst es?“, fragte der Jüngere und versuchte seinen Ärger zu überspielen. „Hast du etwas dagegen?“ Hastig schüttelte Itachi den Kopf. „Nein, nein!“, gab er überrascht von sich. „Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass du möchtest, dass ich mich zu dir lege, Sasuke.“ „Ich habe halt auch meine sentimentalen Momente“, gab der Junge von sich. Er legte sich erst wieder hin, als Itachi aufgestanden war und er hören konnte wie er zum Bett ging. Der Uchiha machte ihm direkt platz, so das der Wolf sich gemütlich ins Bett legen konnte. „Bist du dir wirklich sicher?“ „Jaha!“, antwortete der Junge nun etwas genervter. „Doch vielleicht überlege ich es mir auch gleich wieder anders!“ Daraufhin entschloss sich Itachi zu schreiben. Er sollte die Situation einfach genießen, denn wann bat der Junge ihn schon um so etwas? Also legte er sich zufrieden zu ihm, wagte es sogar ihn vorsichtig an sich zu ziehen und die arme um den kleineren Körper zu schmiegen. Sasuke gab keinen laut von sich, sondern atmete nur ruhig. In seinem Kopf kreisten seine Gedanken und schienen sich nicht ordnen zu lassen. Was war nur los mit ihm? Konnte es denn wirklich sein, dass er eifersüchtig war, weil Itachi sich mit Ayame unterhielt? „Du und Ayame“, gab Sasuke plötzlich ohne Warnung von sich. „Seid ihr nun Freunde?“ „Wie kommst du den plötzlich auf die Frage?“ „Antworte mir doch einfach nur“, Sasuke fiel es eh schon schwer die Frage überhaupt zu stellen und dann kam der Ältere ihm auch noch mit einer Gegenfrage? Das konnte er dann nun gar nicht gebrauchen. Er hörte wie Itachi seufzte. Dann war es ruhig. Sasuke hatte die Befürchtung, dass der Ältere ihm gar nicht mehr auf seine Frage antworten würde, doch dann hörte er die Stimme Itachis: „Wir haben uns unterhalten, mehr nicht“, erklärte er. Jedoch konnte der Uchiha aus der Stimme heraus hören, dass der Wolf nicht so recht wusste, was er sagen sollte. „Ich denke nicht, dass man behaupten könnte, dass wir nun Freunde sind“, fügte er dann hinzu. „Doch nun sag mir, warum fragst du danach?“ Sasuke überlegte, ob er einfach schweigen sollte. Doch war das fair? Itachi hatte ihm doch auch geantwortet, auch wenn der Uchiha sich sicher war, dass dies etwas ganz anderes war. „Was soll schon passieren?“, fragte Sasukes innere Stimme. „Er wird dich auslachen und was sonst? Was ist schon dabei? Dann bist du es wenigstens los.“ Doch auch als die Stimme in ihm verstummt war, schwieg der Junge. Es war nicht so einfach, wie es im Fernsehen, oder in Büchern schien. Wobei er teilweise dachte, dass über all in solchen Sachen maßlos übertrieben wurde. „Sasuke?“, fragte Itachis sanfte Stimme und der Jüngere seufzte. „Okay", dachte er. „Du sagst es ihm.“ „Geht es dir nicht gut, mein Rotkäppchen?“ Ohne auf die Frage zu antworten, fing der Junge einfach an zu reden: „Schwöre mir, dass du dich nicht über mich lustig machen wirst.“ Überrascht nickte Itachi und vergaß dabei, dass der Jüngere ihn ja nicht sehen konnte. Also antwortete er zusätzlich mit „Werde ich nicht, versprochen“, auf die Frage. Dann dauerte es wieder ein paar Minuten, bis der junge Uchiha weiter sprach: „Ich denke, ich bin eifersüchtig“, er sah es nicht ein, weiter um den heißen Brei herum zu reden, denn er wollte dieses Gespräch hinter sich haben. Sasuke konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass Itachi ihn auslachen würde. Doch das passierte nicht. Es blieb still im Zimmer und einige Minuten vergingen, ehe der Wolf mit leiser Stimme nachfragte, als wenn er angst hätte, dass Sasuke gehen würde, wenn er laut sprach: „Eifersüchtig? Weswegen?“ Der Junge drehte sich auf den Bauch und murmelte Worte in das Kissen, die Itachi unmöglich verstehen konnte. Also ließ er von dem Jüngeren ab und setzte sich auf. „Wegen Ayame?“ Sasuke nickte, dass konnte Itachi noch gerade eben, in dem mittlerweile dunklem Zimmer, erkennen. Doch der Junge drehte sich nicht wieder um, sondern blieb so liegen wie er war. Also strich Itachi ihm sanft durch sein strubbeliges und noch leicht feuchtes Haar. „Wir haben uns einfach nur unterhalten. Mehr nicht“, sagte der Wolf. „Es hat gut getan sich mit jemandem zu unterhalten, aber mehr war das auch nicht.“ Itachi konnte erkennen wie Sasuke seinen Kopf anhob, doch der Junge schwieg. Der Wolf schmunzelte und legte seinen eigenen Kopf so auf dem Kissen ab, dass er einen Teil von Sasukes Gesicht im Profil sehen konnte. Sasuke war froh darüber, dass es dunkel war, so konnte Itachi nicht die Röte seines Gesichtes sehen. „Du musst mich doch für verrückt halten.“ „Warum sollte ich das tun?“, fragte der Ältere und strich ihm erneut durch das Raben schwarze Haar. Sasuke wand nun Itachi sein Gesicht zu. „Nicht?“ Gerade drang das Licht einer Straßenlaterne in den Raum, sodass der Wolf die leichte Röte auf den Wangen erkennen. Es stand dem Jungen wirklich zu gerne. „Wirklich nicht“, sagte er und lächelte, während er sich mit seinem Kopf, dem Gesicht seines Gegenübers näherte. Warum war ihm erst jetzt aufgefallen, wie wundervoll geschwungen die Lippen des Jüngeren waren. So wundervoll weich und rot. Vielleicht lag es ja nur an dem Thema, über das sie gerade geredet hatten. „Itachi?“, hauchte Sasuke und wenige Minuten verschlossen sich ihre Lippen miteinander. Doch der Uchiha, stieß den Älteren von sich. Er sagte nichts, sondern sah nur Itachi an, keuchend. Der Wolf lächelte und küsste den Jungen erneut, diesmal wehrte er sich auch gar nicht, sondern fing an denn Kuss zu genießen und erwiderte diesen sanft. Kapitel 6 „Rotkäppchen überrascht den Wolf“ ------------------------------------------- Tage vergingen, in denen sie sich immer wieder näher kamen und Sasuke verstand endlich das er viel mehr für den Älteren empfand, als er es gedacht hatte. Dennoch zog er es vor, es nicht zu zeigen. Jedes Mal, wenn Itachi in der Öffentlichkeit nur seine Hand nahm, zog er sich zurück und wand sich ab. Itachi schmunzelte dann immer. „Lass dir Zeit“, sagte er und ging an dem Jüngeren vorbei. Tsunade ließ ihn momentan Testen, indem sie ihm Aufträge gab, wie Sasuke sie als Genin erledigen musste. Eigentlich hatte er sich darüber lustig machen wollen, doch es funktionierte nicht. Jeder Spruch den er sagen wollte, blieb ihm verwehrt, sobald er das fröhliche Gesicht Itachis sah. Der Wolf war so stolz darauf, dass er endlich etwas tun konnte, das Sasuke einfach nicht gemein zu ihm sein konnte. Itachis heutiger Auftrag bestand darin eine entschwundene Katze wieder zu beschaffen, was für den Wolfgeist doch einfach sein sollte. Zumindest hatte er das überzeugt gesagt, als sie von Tsunade den Auftrag erhalten hatten. Sasuke sollte sich dabei völlig raus halten. Er durfte keine Tipps geben und auch nicht helfen. Seine Aufgabe bestand darin ihn zu überwachen und darauf zu achten, dass er nichts unerlaubtes machte. „Was könnte Itachi hier bei nur schlimmes machen?“, schoss es dem Uchiha durch den Kopf, als er sich auf einen Ast setzte, von dem aus er die ganze Szenerie gut beobachten konnte. „Er könnte den Wald in Brand stecken, doch ich gehe davon aus, dass dies nicht Itachis Ziel ist.“ Sasuke beobachtete wie Itachi sich durch die Büsche wühlte und nichts weiteres als ein paar Kaninchen aufscheuchte. „Wo ist die verdammte Katze?“, hörte er ihn fluchen. Anscheinend gefiel ihm sein Auftrag nicht halb so gut wie er es gesagt hatte. „Wann bekomme ich eigentlich mal richtige Aufträge?“ „Wenn du dich bewährt hast, Itachi“, rief Sasuke zu ihm herunter. „Wir wissen doch nicht einmal, ob wir dir wirklich vertrauen können.“ „Du kränkst mich, Rotkäppchen!“, jammerte der Wolf und stoppte seine Arbeit um zu dem Jüngeren hinauf zu sehen. „Du musst doch wissen das man mir trauen kann! Warum setzt du dich dann nicht für mich ein?“ „Weil ich solche Aufträge auch bewältigen musste?“, erwiderte der Uchiha. „Da muss jeder Shinobi durch! Nicht nur du!“ „Ich glaube, ich schmeiße alles hin!“ „Vergiss nicht, dass du in das Haus meiner Eltern ziehen wolltest!“ Sasuke hatte recht. Es war Itachis Idee gewesen, dass sie zusammen in das Anwesen der Uchiha zogen, weil es dort einfach viel mehr Platz für sie gab. „Aber wo wir doch jetzt zusammen in einem Bett schlafen, brauchen wir doch keine weitere Zimmer mehr!“ Sasuke schüttelte verständnislos den Kopf. „Meine Wohnung ist trotzdem zu klein! Es bleibt bei dem Plan!“, gab er bestimmend von sich, wobei ihm noch etwas einfiel: „Außerdem werde ich dich nicht durchfüttern können! Dafür fehlt mir das Geld!“ „Wo du recht hast ...“, murmelte Itachi seufzend und machte sich wieder daran die Katze zu finden. Die Suche gestaltete sich umständlich, denn das einzige was der Wolf aufschreckte, waren Hasen und Vögel, die Katze jedoch schien sich nicht zeigen zu wollen. „Die ist hier nicht!“, jammerte der Wolf. „Beschränke dich doch nicht nur auf den Boden, Itachi!“, rief Sasuke zu dem Verzweifelten hinunter. „Sie kann doch auch genauso gut auf irgendeinem Baum hocken und da nicht mehr herunter kommen!“ Der Uchiha war zu einem nächsten Baum gesprungen, wenn Itachi weiter gezogen war, damit er ihn immer im Auge behalten konnte, doch eine Katze hatte er dabei nicht entdeckt. „Vielleicht ist sie auch gar nicht hie-“, der Wolf verstummte plötzlich. „Hörst du das Sasuke?“ Der Uchiha schwieg und lauschte, doch er hörte nichts. „Was soll ich denn hören?“ „Na das Miauen!“, plötzlich rannte der Wolf los, sodass Sasuke ihm viel zu spät. Der Uchiha konnte nichts hören, außer ein paar Vögel und den Wind in den Bäumen. Wahrscheinlich waren Itachis Ohren um weiten besser. Dieser hatte ja auch Madara bemerkt, ehe Sasuke etwas gespürt hatte. Also sprang Sasuke von seinem Ast hinunter und folgte dem Wolf. Nun konnte er auch einen leisen Laut vernehmen, der einem Miauen sehr ähnlich war. Einen sehr erzürnten Laut! Itachi musste schon dabei sein die Katze zu fangen, sonst würde sie nicht so kläglich schreien. Der Junge beeilte sich und kam gerade bei den Beiden an, als die Katze Itachi dabei war das Gesicht zu zerkratzen. „Du kleines Mistvieh!“, raunte er erzürnt, doch es brachte nichts, die Katze rannte weiter und kletterte elegant den Stamm eines Baumes empor. „Was soll das?! Komm da sofort runter!“ „Ist wohl doch nicht so einfach“, gab Sasuke belustigt von sich. „Wo das doch nur eine kleine Katze ist.“ „Wenn du das besser kannst, mach du es doch“, murrte der Wolf und sah kurz zu dem Jüngeren herüber. „Du musst es alleine machen, dass war die Bedingung von Tsunade. Außerdem habe ich das schon hinter mir.“ Erneut schenkte Itachi dem Jüngeren einen Blick, nur diesmal war er völlig verwundert. „Ich sagte doch, dass sind Aufgaben, die Genin bewältigen, bevor man sie auf eventuelle Gegner los lässt“, Sasuke lehnte sich lässig gegen einen Baumstamm. „Du sagtest, es wäre leicht eine kleine Katze zu fangen.“ „Jetzt hör doch auf damit, auf mir herum zu hacken. Ich sehe ja ein, dass ich falsch liege“, murrte der Ältere und besah sich eingehend den Baum um einen Plan zu schmieden. „Ich werde wohl hoch klettern müssen.“ Itachi griff nach herab hängenden Ästen und zog sich an diesen hoch. Er griff nach neuen und kletterte langsam und vorsichtig immer weiter nach Oben hinauf. Dabei behielt er die fauchende Katze im Auge. Das Tier war fett und sein Fell war orange mit sogenannten dunkleren „Tiger streifen“. Es war ein Wunder, das die Katze überhaupt auf den Baum hinauf gekommen war. „Nur noch ein kleines Stückchen“, murmelte Itachi. Sein Ziel war fast schon in greifweite. Der Wolf schob sich ein Stück höher hinauf und griff zu. Tatsächlich erwischte er eine Pfote der Katze, doch dem Tier schien das Ganze nicht zu gefallen, denn es schlug nach seinem „Retter“ und wollte ihm die Haut zerkratzen. Dadurch, dass Itachi dem entgehen wollte, verlor er das Gleichgewicht und fiel nach hinten in die Tiefe, zusammen mit dem Katzentier. Sasuke hatte noch „Vorsicht“ gerufen, doch es war zu spät. Wenige Sekunden später kam Itachi auf dem Boden auf. Er gab einen schrecklichen Schmerzenslaut von sich. „Ist dir etwas passiert?“, fragte der Uchiha besorgt, als er bei dem Wolf ankam. Zum Glück war dieser in einem Dornengestrüpp gelandet, das hatte seinen Sturz ein wenig abgefangen. Dafür sah Itachi nun so aus, als wäre er in eine Grube voller wütender Katzen gefallen. „Mir geht es gut“, murmelte Itachi mit geschlossenen Augen. Die Katze hielt er immer noch in den Armen fest und verhinderte, dass das geschockte Tier wegrennen konnte. „Wölfe sind eben keine Katzen. Wir landen nicht auf unseren Beinen.“ „Du hast mir einen echten Schrecken eingejagt. Ich dachte schon, das wäre es“, gab der Uchiha von sich und schmunzelte über die Worte des Älteren. „Aber du hast es endlich geschafft. Du hast das Tier.“ „Dieses verfluchte Mistvieh.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Nun komm. Wir gehen heim“, er hielt dem Älteren seine Hand hin, welcher erst jetzt die Augen öffnete. Dankend nahm Itachi die Hand des Jüngeren an und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. Die Katze drückte er jedoch immer noch feste an sich. Viel würde die sich wohl nicht mehr wehren, so geschockt wie sie aussah. „Wir bringen das Tier zu Tsunade und dann versorgen wir deine Wunden.“ Natürlich hatte die Hokage es sich nicht nehmen lassen ein paar Kommentare zu Itachis Auftreten von sich zu geben, was den Wolf gestört hatte, doch wegen Sasuke hatte er geschwiegen und die alte Frau nur in seinen Gedanken beschimpft. Nun war er wieder in Sasukes Wohnung, wo der Junge seine Wunden reinigte und versorgte. „Damit du keine Blutvergiftung erleidest“, hatte er gesagt und zog hin und wieder auch einen Dornen aus dem Geschändetem Fleisch. „Durch deinen Sturz konnten sie ziemlich tief eindringen.“ „Ich hab es gemerkt“, murrte der Wolf. Der Jüngere seufzte. „Ihr wart wie Hund und Katz, ihr Beiden.“ Doch der Wolf zuckte nur desinteressiert und murrig die Schultern. „Jetzt lass doch nicht deine schlechte Laune an mir aus!“ „Mach ich doch gar nicht!“, beschwerte sich die Ältere wobei man seiner Stimme eindeutig heraushören konnte, dass er schlecht gelaunt war. „Machst du sehr wohl!“, trotzig drehte sich Sasuke von ihm weg. Die Letzte Wunde des Wolfes hatte er versorgt und somit musste er ihm auch nicht mehr helfen. „Jetzt sei hier nicht so einge-“, in dem Moment wo er das Wort „eingeschnappt“ sagen wollte, wurde ihm bewusst, dass er sehr wohl seine schlechte Laune an dem Jungen ausließ. Ein schlechte Gewissen machte sich in ihm breit, doch wollte er es nicht zu geben. Wie konnte er nur seine Laune an dem Jungen auslassen, der ihn unterstützte? Itachi verstand sich selber nicht. Schweigend zog er den Jungen an sich, sodass dieser mit dem Rücken an seiner Brust lehnte. Seinen Kopf, legte der Ältere auf dem des Kleineren und schloss seine Augen. Er konnte den Duft von Sasukes Haaren einatmen, welcher ihn wirklich beruhigte. Auch der Junge schwieg, so als wollte er nicht darüber reden. Er atmete ruhig und hatte die Augen geschlossen. Es war lange her, dass ihn jemand so in den Armen gehalten hatte und es fühlte sich gut an. Im Allgemeinen war es ein ganz anderes Lebensgefühl, seit Itachi da war und vor allem seit ihrem Kuss. „Der Kuss“, zwar war dieser schon ein paar Tage her, doch trotzdem beschäftigte er ihn immer noch. Er ging ihm nicht aus den Kopf. Wieso hatte Sasuke ihn erwidert? Warum hatte der Junge ihn genossen? Warum hatte er ihm gefallen? Warum? „Warum ...“ Der Uchiha hatte keine Ahnung was mit ihm los gewesen war, doch eines wusste er genau: Er hatte herausgefunden warum er so eifersüchtig wegen Ayame gewesen war, denn er fühlte viel mehr für Itachi als er es zuvor gedacht hatte. „Viel zu viel ...“ „An was denkst du, Sasuke?“ Itachis Stimme riss den Jungen aus seinen Gedanken. „An nichts“, log er. Sasuke sah keinen Grund um den Älteren mit seinen wirren Gedanken zu belasten. Wahrscheinlich würde sich dann auch sein Handeln verändern und das wollte Sasuke auf keinen Fall. Itachi sollte so bleiben. Sanft strich der Ältere ihm über den Kopf. Er hatte sich wieder aufgerichtet. Ob er sich etwas bestimmtes ansah? Sasuke wusste es nicht. Er vernahm ein seufzen von dem Älteren. Es war ein glückliches, das konnte er deutlich hören. „Ich bin glücklich. Habe ich dir das schon einmal gesagt?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Hast du bisher noch nicht.“ Itachi lächelte und küsste den Jüngeren auf den Hinterkopf. „Ich bin so froh das ich dich gefunden habe.“ Erneut nickte der Junge. „Was war eigentlich dein Ziel, als du durch den Wald um Konoha gelaufen bist?“ „Ich hatte kein Ziel. Ich bin einfach drauf los gelaufen und bin dahin gegangen, wohin mich der Wind getrieben hat.“ „Also war es Zufall?“ „Ich denke“, sagte Itachi. „Aber ich finde die Bezeichnung „Schicksal“ viel schöner, Sasuke.“ „Schicksal, hm? Wirst du auf deine alten Tage noch Senil?“ Neckend kniff der Wolf dem Jungen in die Seite und sprach mit tadelnder Stimme: „Wirst du nun etwa frech?“, er lachte dabei, weswegen Sasuke ihm deswegen nicht böse sein konnte, auch wenn es etwas weh tat. „Hast du dir eigentlich schon überlegt was es zum Mittagessen geben soll?“, fragte Itachi so unerwartet, dass Sasuke sich zu ihm umdrehte, damit er ihn verwundert und fast schon verständnislos ansehen konnte. „Du hast doch nicht schon wieder Hunger, oder?“ „Nein, ich frage mich nur ob du etwas geplant hast“, gab der Ältere von sich. „Ich könnte ja auch mal zur Abwechslung etwas kochen.“ Skeptisch schwieg Sasuke ein paar Minuten, ehe er sich dazu äußerte: „Du? Kochen?“ „Warum nicht?“ „Du hast doch heute Geld bekommen, oder?“ Der Wolf nickte und erwartete etwas ganz anderes, als das was Sasuke sagte: „Dann könntest du ja mit der Renovierung meines Elternhauses anfangen. Schließlich soll ich das ja dir überlassen.“ Erneut trat schweigen ein, nur ein leises Murren war von Itachi zu hören. Anscheinend gefiel ihm das nicht. „Ich hab doch schon den ganzen Tag lang gearbeitet“, sagte er und seufzte laut. „Du weißt das wir hier keinen Platz haben um zusammen zu leben. Das hast du selbst schon gesagt.“ „Ja, ich weiß … Aber trotzdem.“ Der Uchiha seufzte und küsste den Wolf kurz auf die Wange. Dadurch verfärbten sich seine eigenen Wangen leicht rötlich, so ungewohnt und fremd war ihm diese Geste. „Bald kommt der Winter und dann wird das Renovieren noch viel schlimmer.“ „Ich weiß ...“ Sasuke seufzte. „Ich mache dir einen Vorschlag, Itachi.“ „Der da wäre?“, fragte der Wolf neugierig. Das war Itachis Schwäche, seine Neugierde. Er konnte es nicht haben, wenn irgendjemand in seinem Umfeld von Geheimnissen sprach, die er nicht wissen durfte. Somit hatte Sasuke gleich gewusst, dass er die volle Aufmerksamkeit des Älteren bekommen würde. „Während du schon mal anfängst die Renovierung zu planen und in Gang zusetzen, werde ich das Essen für dich vorbereiten. Dabei werde ich mir etwas ganz besonderes für dich einfallen lassen.“ Die Falle hatte zugeschnappt. Aufgeregt zuckten Itachis Wolfsohren und seine Augen glitzerten fast schon. (Zumindest hätte es Sasuke nicht gewundert, wenn sie das täten.) „Was es sein wird, werde ich dir nicht verraten, dass wirst du dann sehen, wenn es soweit ist.“ „Muss das denn wirklich sein?“, jammerte der Ältere, der sich durch aus wie ein kleines Kind verhalten konnte. „Du kannst es mir doch jetzt schon sagen. Das wäre ein richtiger Ansporn wie ich.“ „Nein“, sagte Sasuke streng. Er wollte sich auf jeden Fall durchsetzen und seinen Plan in die Tat umsetzen. Auch wenn er noch nicht wirklich eine Idee hatte. „Das wird eine Überraschung und die muss geheim bleiben.“ „Du weißt doch, dass du mich damit quälst, oder?“, gab er schmollend von sich. Jedoch machte er keine weitere Versuche um mehr es aus den Jungen heraus zu bekommen. Was den Jüngeren erleichterte, denn er wusste nicht, wie lange er dem Ganzen noch hätte standhalten können. „Jeder muss das mal in seinem Leben durchmachen, also auch du.“ Ein Murren ging von dem Wolf aus, der sich kurz abwandte, nur für ein paar Minuten, dann seufzte er. „Gut“, sagte Itachi und sah Sasuke in die Augen. „Ich werde gehen und du wirst die Überraschung vorbereiten.“ Der Junge nickte zustimmend. Das war schließlich sein Plan. „Wehe es gefällt mir nicht, Sasuke“, murrte er, was ihm auch so gleich wieder Leid tat. Also küsste er den Jüngeren kurz und sah ihn entschuldigend an. „Ich werde mich beeilen, damit ich schnell wieder bei dir sein kann.“ „Du bist ein Spinner, Itachi. Völlig kitschig.“ „Jetzt lass mich doch. Ich liebe dich halt.“ Sasuke lief hellrot an, im Gesicht. Solche Worte waren für ihn immer noch ein Ding der Unmöglichkeit, egal wie oft Itachi es auch sagte. Sasuke konnte sich einfach nicht an den Satz „Ich liebe dich“ gewöhnen. Ob das an dem Wolf lag? Vielleicht hatte Sasuke sich auch einfach noch nicht daran gewöhnt schwul zu sein. Wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt hatte er sich eh noch nicht. Er schob es einfach vor sich hin. Wie sollte er sich damit auch auseinandersetzen? „Ich gehe dann nun“, sagte Itachi und riss den Jungen aus seinen Gedanken. „Ich hoffe ich werde nicht all zu lange unterwegs sein.“ Geistesabwesend nickte Sasuke, was der Wolf natürlich bemerkte, doch er fragte nicht danach, sondern stand schweigend auf. Der Ältere strich ihm über den Kopf und verließ den Raum und wenige Minuten später die Wohnung. Sasuke hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Der Junge seufzte und ließ sich rückwärts auf die weiche Matratze fallen. Warum konnten Gedanken einen Menschen so einfach aus der Bahn werfen? Warum brachte Itachi ihn so einfach aus dem Konzept? Sasuke schloss die Augen und sofort sah er den Wolf vor sich stehen, wie er in neckend angrinste. Ja, er würde sich wahrscheinlich über ihn amüsieren. Das war Itachis Charakter. Doch er nahm ihm das gar nicht mal übel. Sasuke erhob sich wieder, wobei er seufzte. Er musste sich doch tatsächlich noch etwas für den Älteren überlegen. Was war er eigentlich so dumm und versuchte mit einer Überraschung Itachi zu ködern? Nur damit er sich um sein Elternhaus kümmerte. „Er liebt Ichirakus Ramen und Dangos“, murmelte Sasuke, stand auf und sah aus dem Fenster. „Aber das wäre nichts besonderes. Vor allem wäre es gekauft.“ Nein, das wäre keine Option für den Uchiha. Er hatte Itachi eine Überraschung versprochen, also würde dieser die auch bekommen. Doch es war so schwer, wenn man einen Menschen noch nicht so lange kannte. Eigentlich hatten sie sich noch nie wirklich darüber unterhalten was sie so mochten. Sasuke legte seine Hand an die Fensterscheibe, welche auf der Stelle beschlug. Er hatte lange niemandem mehr eine Freude bereiten wollen, die letzte Person war seine Mutter gewesen und die war schon von ein paar Blumen, oder einem selbst gemaltem Bild begeistert gewesen. Sie war halt seine Mutter gewesen. Itachi war hingegen etwas ganz Anderes. Sie führten so etwas wie eine Beziehung, wobei sie auch darüber noch kein Wort miteinander gesprochen hatten. „Was ist das zwischen uns?“, ging es Sasuke durch den Kopf. Er malte die Worte an die Scheibe, so als würden sie sein Geheimnis bis an ihr Ende bewahren. Dem Uchiha wurde klar, dass es so vieles gab, was er mit Itachi noch klären musste. Darüber was er mochte, wie er war und was das zwischen ihnen war. Vor allem das. Sie brauchten Klarheit zwischen ihnen, sonst würde Sasuke irgendwann einfach verrückt werden. Doch wie sprach man über so ein, für ihn, merkwürdiges Thema? Wie sollte Sasuke es angehen, ohne dass der Ältere sich angegriffen, oder beleidigt fühlte? Itachi war etwas ganz besonderes, dass wusste Sasuke. Besonders für ihn war der Wolf das. „Ich brauche dich“, murmelte er gegen die Scheibe. Der Herbst legte sich langsam über die Wälder in Konoha und auch im Dorf machte er sich so langsam breit. Es fiel nur nicht so deutlich auf, weil es im Ort mehr Häuser wie Bäume gab, doch man merkte es. Bald würde der Winter kommen und die Welt unter eine dicke Schneeschicht verstecken. Wie mit Puderzucker bestreut, würden die Straßen Konohas aussehen und die Missionen würden schwerer werden, weil es kaum noch Möglichkeiten gab sich vor dem Feind zu verbergen. Über all im Dorf würden die Kinder Schneemänner bauen und sie würden ahnungslose Passanten mit Schneebällen bewerfen. Doch eines würde anders sein: Der Wolf, der durch die verschneiten Straßen lief. „Wie Itachi wohl bisher seine Winter verbracht hatte?“, fragte sich der Uchiha. Noch etwas, dass er nicht von seinem Mitbewohner wusste. Andersherum war es jedoch nicht anders. Itachi wusste so wenig von seinem Rotkäppchen. Doch sollte er sich jetzt den Kopf darüber zerbrechen? Nein, er musste etwas finden, womit er Itachi überraschen konnte, in der Hoffnung, dass es nichts damit zu tun hatte, dass er sich nackt ins Bett legen musste. Wobei … „Damit würde er nicht rechnen und es wäre die beste Möglichkeit um mehr über meine Gefühle herauszufinden“, während er das dachte, lief der Junge im Gesicht dunkel rot an. „Aber, es kommt auf einen Versuch an.“ Itachi war schon so oft, kitschig gewesen, warum sollte er es denn dann nicht auch sein dürfen? Außerdem war es ja nicht so, dass er noch eine ahnungslose Jungfrau war, wobei er die Bezeichnung Jungfrau, bei einem heranwachsenden Mann als sehr merkwürdig empfand. Konnte man das so sagen? Es war egal, denn Sasuke würde seinen Plan nun nicht mehr verwerfen, er würde ihn durchziehen. Der Uchiha hatte alles geplant, ein Essen, bei dem sich Itachi stärken sollte, danach schickte er ihn duschen, währenddessen Sasuke alles in ihrem Schlafzimmer vorbereitete. Er wollte eigentlich Mut zum Kitsch beweisen, doch dazu hatte er sich einfach nicht durchringen können. Somit ließ er einfach nur die Vorhänge zu und das war es. Keine Kerzen und auch keine Rosenblätter. Immerhin hatte er seinen Stolz, auch wenn er schwul zu sein schien. Während er alles hier vorbereitet hatte, hatte er es geschafft, sich immer mehr mit dem Gedanken anzufreunden, Sex mit Itachi zu haben. Wenn es denn dazu kam. Er wusste ja nicht ob der Ältere überhaupt wollte. Sasuke wollte es darauf ankommen lassen. Der Junge musste schmunzeln, als er daran dachte, wie Itachi reagiert hatte, als er ihn unter die Dusche schickte. „Das ist ja wohl kaum eine Überraschung, oder?“ Sasuke hatte gegrinst. „Vielleicht. Aber sei so lieb und geh duschen.“ Seufzend hatte Itachi zugestimmt. „Wenn du es willst.“ „Lass dir etwas Zeit“, hatte der Junge gesagt, danach hatte er ihn auf die Wange geküsst. „Komm wenn du fertig bist ins Schlafzimmer.“ Fragend hatte Itachi ihn angesehen, doch war der Wolf ohne weiter nachzufragen ins Badezimmer gegangen. Seit dem rauschte das Wasser, mit kurzen Unterbrechungen. Lange würde er nicht mehr brauchen. So viel stand fest. Schnell zog sich Sasuke um. Eine schlichte Shorts und ein Ärmelloses Shirt, damit legte er sich auf die Matratze, auf der nur noch die Kissen waren. Die Decke hatte er auf den Boden verbannt, sie würde einfach nur stören. Seine Nachttischlampe, spendete spärliches Licht, welches ausreichte um das Bett etwas zu erleuchten. Mehr Romantik konnte er sich einfach nicht abverlangen, wobei das eher fragliche Romantik war. Er war halt ein Kerl und keine Frau. Das Geräusch des Wassers verstummte im Badezimmer und wenige Minuten später hörte Sasuke wie die Tür entriegelt und geöffnet wurde. Der Uchiha legte sich auf die Seite, stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab und wartete darauf das Itachi in dem Zimmer erschien. Und als er dastand, musterte er ihn verwirrt. Er musterte den Jungen, von Kopf bis zu seinen nackten Füßen. Sasuke konnte erkennen, dass er die Szene nicht verstand. Also klopfte er auf die Matratze und sprach mit sanfter Stimme: „Komm her.“ Itachi ließ sich nicht lange bitten, jedoch ging er langsam, so als müsse er sich jede Sekunde genau einprägen. Der Uchiha wusste nicht, was er davon halten sollte, jedoch schwieg er dazu. „Das nasse Haar steht dir wirklich ausgezeichnet“, hauchte er, während Itachi sich zu ihm auf die Matratze legte. Sofort legten sich die Arme des Jungen um seinen Nacken, damit er sich an ihn schmiegen konnte und küsste den Älteren so leidenschaftlich wie er nur konnte. Ja, er wollte versuchen ihn zu verführen und das obwohl sie sich noch gar nicht lange kannten, oder gar zusammen waren. Itachi erwiderte den Kuss, drückte ihn bestimmend an sich und erkundete mit seinen Händen begierig den Körper des Anderen. Der Ältere konnte das alles nicht einordnen. Die Gesten Sasukes sprachen für sich, sie zeigten ihm, dass der Jüngere auf Sex aus wahr, doch das konnte doch nicht stimmen, oder? Es war viel zu früh um über so etwas nachzudenken. Wobei sie nicht in einer Zeit lebten, wo Sex vor der Ehe verboten war. Also warum nicht? Wenn der Junge es doch wollte? Sasuke hatte damit begonnen und Itachi würde weiter gehen. Er löste den Kuss und grinste den Jungen an, welcher ihn nur fragend ansah. „Bist du dir sicher, dass du das willst?“ Sasuke spürte Zweifel in ihm aufkeimen, doch wollte er sie nicht zugeben. Er konnte doch nun keinen Rückzieher machen. „Warum sollte ich mir nicht sicher sein?“, fragte er und schaffte es, das Grinsen des Älteren zu erwidern. Er wusste nicht einmal wie er das geschafft hatte, denn Itachis Verhalten war so verunsichernd. So oft er auch versuchte, die Zweifel herunter zu schlucken, es funktionierte nicht. „Überlass es einfach Itachi“, dachte er. Er hätte nie gedacht, dass er einmal auf die Idee kommen würde, sich von Jemanden dominieren zu lassen, doch der Wolf schien in der Lage zu sein, völlig fremde Eigenschaften aus ihm hervorzurufen. Sasukes Tun, war zögerlich und unsicher, das spürte Itachi genau, trotzdem, oder gerade deswegen drückte er den Jüngeren sanft ins Bett. Ihre Oberteile trugen sie mittlerweile nicht mehr, da sie den Wolf gestört hatten und somit konnte der Ältere ungehindert die Brustwarzen des Jüngeren, einer nach der Anderen, mit seinen Lippen liebkosen. Sasuke unter Itachi, keuchte auf und wand sich unter diesen ungewohnten Gefühlen. Warum waren sie ihm eigentlich so fremd? Er hatte bereits mit ein paar Mädchen geschlafen und die hatten ihn ebenfalls so verwöhnt, mit ihren Lippen und ihren Zungen. Normalerweise hatte ihn dieser Gedanke immer erregt, doch nun konnte er nur an den Älteren denken. Er spürte nur ihn. Trotzdem wand er sich nervös unter ihm. Der Zweifel schien gegen dieses berauschende Gefühl ankämpfen zu wollen. „Es ist nur Sex … Entspann dich ...“, hörte er die beruhigende Stimme des Älteren sagen. „Das sagt sich so einfach ...“, gab der Jüngere leise von sich und sah zur Seite. „Sieh mich an, Sasuke ...“ Der Angesprochene wand seinen Blick zu dem über ihm Liegenden und sah in ein sanftes und besorgtes Gesicht. „Ich vergewaltige dich nicht und ich werde dir auch nicht weh tun. Ich werde vorsichtig sein“, erklärte Itachi ruhig. „Außerdem gehören immer zwei zum Sex ...“ Sasuke sah den Wolf mit großen Augen an und legte zögerlich eine Hand auf dessen Wange. „Sex mit einem Mann wirkt für mich irgendwie falsch, auch wenn ich es mit dir will“, dachte er, sprach es jedoch nicht aus. Doch er hatte das Gefühl, dass Itachi es in seinen Augen ablesen konnte. Ob es daran lag das er sein Rotkäppchen war und sie miteinander verbunden waren? Weil sie eine ähnliche Vergangenheit teilten? Aus irgendeinem Grund verspürte er den Drang Itachi zu berühren und dessen Körper zu untersuchen. Zögerlich strich Sasukes Hand von der Wange aus hinab zum Hals und von da zum Oberkörper des Älteren wo sich seine andere Hand hinzugesellte. Nur am Rande bekam der Uchiha mit das sich die Gesichtszüge des Wolfes änderten weswegen er zurück zuckte und von dem Körper Itachis abließ. „Schon in Ordnung, Sasuke ...“, erst jetzt bemerkte er das Lächeln des Älteren. Sasuke legte seine Hände wieder auf den Oberkörper und strich neugierig über die weiche Haut. Es war immer noch ungewohnt den Körper eines Mannes zu berühren, doch der von Itachi regte Neugierde und eine leichte Erregung in seinem Inneren aus. Itachi registrierte jede Regung in dem Gesicht des Jüngeren und konnte somit fast schon seine Gedanken und Gefühle lesen. Kurzerhand drehte er sich mit Sasuke um, so das dieser auf seinem Becken saß. Verwirrt sah sein Rotkäppchen ihn an. Er erkannte die Unsicherheit und das Zögern in ihm, aber auch die Neugierde und die leichte Erregung, die sich bei ihm breit machte und der Wolf war sich im Klaren, dass er dagegen etwas unternehmen musste und wollte. „Nur zu, Sasuke ...“, sagte der Ältere sanft. Nur zögerlich legte der Angesprochene die Hände auf Itachis Oberkörper. Erneut packte den Jungen die Neugierde und er untersuchte den Körper des Älteren. Strich über die Haut und suchte nach Spuren der Verletzlichkeit, nach Narben auf dem so undurchdringlichen Itachi. Tatsächlich fand Sasuke eine kleine und feine Narbe an der rechten Seite und der Ältere wusste noch genau woher er diese hatte. Damals war er noch nicht lange allein unterwegs und es war bei seiner ersten Jagd auf einen Menschen gewesen als ihn ein Kunai an der Seite streifte, er war nicht stolz auf die Seite seiner Vergangenheit, doch konnte er sie auch nicht ändern. Der Ältere spürte wie Sasuke fast schon ehrfürchtig über die alte Narbe strich. „Noch nie eine Narbe gesehen?“, fragte Itachi belustigt. „Auf dem Körper eines Wolfes?“, Sasuke sah den unter ihm Liegenden verwundert an. „Nicht das ich wüsste.“ Der Ältere grinste nur und beobachtete wie Sasuke seinen Körper untersuchte. Er schloss die Augen und genoss die Berührungen, als eine zurückhaltende und vorsichtige Zunge über seine Haut leckte. Der Wolf öffnete seine Augen und sah wie sein Rotkäppchen, fast schon Schüchtern, aber genüsslich seine Haut verwöhnte, so wie Itachi es bei seinen Brustwarzen gemacht hatte. Mit jeder Bewegung des Jüngeren konnte man sehen das die Zweifel in ihm nagten und widerstrebend kleiner wurden. Je mehr er sich traute, desto kleiner würden sie werden, bis sie ganz verschwanden, sodass er ohne Bedenken handeln konnten. Jedoch musste sich Itachi gestehen, dass er so nicht mehr lange weiter machen konnte. Er war keiner der sich gerne für Uke zum ausprobieren zur Verfügung stellte, denn so geduldig war er nun mal nicht, vor allem nicht bei Sasuke, auch wenn er ihn noch nicht lange kannte, das Verlangen nach ihm war unbeschreiblich. Sanft drehte er sich mit dem Uchiha um, sodass dieser wieder unter ihm lag. Erschrocken sah Sasuke den Älteren an, welcher den Blick sanft erwiderte, so das sich der Junge beruhigte. „Du brauchst keine Angst zu haben, Sasuke ...“ Vorwurfsvoll sah Sasuke ihn an. „Behandle mich nicht wie eine verstörte Jungfer, Itachi.“ Der Wolf lachte kurz auf. „Dann nehme ich weniger Rücksicht auf dich, okay?“, fast als wolle er seine Worte bestärken zog er Sasuke die Shorts aus. Der Jüngere jappste daraufhin kurz. „Geht dir das zu schnell?“ „Ich habe eher die Befürchtung das du es gar nicht drauf hast, Itachi ...“ „Du solltest aufpassen was du sagst, Sasuke“, gab der Wolf belustigt schmunzelnd von sich. „Angst das ich Recht haben könnte?“, der Jüngere grinste Itachi frech an. „Kann es sein das du langsam auftaust?“ „Du hältst mich für verklemmt, oder?“ Skeptisch sah Itachi sein Rotkäppchen an. „Das sah gerade fast so aus ...“ „Idiot ...“, gab Sasuke murrend von sich. Itachi strich mit seinen Händen Sasukes Seiten entlang, angefangen am Brustkorb, am Bauch entlang und über die Hüften. Seine rechte Hand glitt die Innenschenkel des Jüngeren hoch und griff in dessen Schritt, während er dem Jungen einen Kuss aufdrückte. Sasuke keuchte durch die Berührungen, was durch die Lippen des Älteren erstickt wurde. Als der Griff in seinem Schritt sich verstärkte zuckte der Uchiha kurz zusammen. „Hmpf ...“, gab der Junge unterdrückt in den Kuss von sich und wand sich unter dem Wolf. Itachi freute sich regelrecht über die Laute und die Regungen des Jüngeren. Er löste seine Lippen um dessen keuchen zu hören, welches sich in ein Stöhnen wandelte. Auch wenn Sasuke nicht sein erster Kerl war, stellte das Bild, welches der Junge bot, alles zuvor gesehene in den Schatten. Woran dies lag, vermochte er nicht zu sagen, er wusste nur das die Laute des Jüngeren einfach nur unglaublich waren. Itachi umgriff das Glied Sasukes um noch mehr der wundervollen Töne zu hören. Der Uchiha ließ den Wolf auch gar nicht lange warten und Stöhnte laut auf. Der Ältere schmunzelte und fing an die Männlichkeit seines Rotkäppchens zu massieren, wodurch sich dieser stöhnend unter ihm wand. Sasuke schien sich immer noch nicht im klaren zu sein was er wollte. Itachi beugte sich zu dem Ohr des Jüngeren vor. „So kenne ich dich gar nicht, Sasuke ...“, wisperte er in dieses und erntete einen bösen Blick, jedoch schien dies den Älteren nur zu belustigen. Ohne weitere Worte zu verlieren widmete sich Itachi wieder der Erregung des Jüngeren, schließlich wollte er den Jüngeren nicht nur ärgern, sondern auch verwöhnen. Leicht hob er das Becken des Jungen an und zog ihn auf seine Oberschenkel. „Hng … Itachi ...“, gab der junge Uchiha unter Stöhnen von sich. Itachi jedoch grinste nur und strich mit seiner linken Hand sanft über Sasukes Pobacken, welcher darauf mit einem Zucken reagierte.. Der Ältere wanderte mit seiner Hand zu dem Anus des Jüngeren und umkreiste diesen mit seinem Finger, drückte gegen die Öffnung, drang jedoch nicht in ihn ein. „Itachi!“, keuchte Sasuke erregt, die Zweifel waren immer noch in seinem Hinterkopf vorhanden. Es verwunderte den Älteren wie einfach es war den Jungen zu erregen und grinste. „Nur ruhig, Sasuke ...“, er zog seine Hand unter Sasuke hervor um sich seiner eigenen Hose zu entledigen. Fast schon anmutig landete die Hose, samt Shorts, auf dem Boden, als sich der Wolf erneut seinem Rotkäppchen widmete. Sanft strich er mit seinen Fingern über Sasukes Lippen, ehe er mit diesen in dessen Mund eindrang. „Hng!“, gab der Junge keuchend von sich. „Saugen, Sasuke ...“, wies Itachi den Jüngeren an, welcher zögerlich den Worten des Älteren folgte. Sorgfältig befeuchtete er die Finger mit seiner Zunge, umspielte diese sanft und strich über die weiche Haut, solange bis Itachi ihm seine Finger entzog. Zufrieden grinste der Ältere und führte seine Hand erneut zu Sasukes Anus, welchen er erst um strich, ehe er in diesen eindrang. Erst nur mit einem Finger, denn er wollte Sasuke schließlich nicht weh tun. Der Junge wand sich, denn auch wenn Itachi vorsichtig war, vermutete der Junge das es schmerzen würde. Es ging gar nicht anders, dass hatte er in seinem Kopf, fester wie die Zweifel. „Ah ...“, gab Sasuke stöhnend von sich und gewöhnte sich langsam an den einen Finger in sich, in dem Wissen das der Zweite wohl bald folgen würde. Tatsächlich führte Itachi seinen zweiten Finger vorsichtig in den Jungen ein, auf die Laute die er von sich gab, denn sobald es zu schmerzhaft wurde, würde der Wolf innehalten. Doch dazu kam es nicht. Sasuke schien nicht sonderlich anfällig für Schmerzen zu sein. Er keuchte zwar kurz vor Schmerz auf, doch was anderes blieb aus. Ohne jegliche Zwischenfälle konnte er seinen zweiten Finger in den Jungen einführen. Genauso schnell gewöhnte sich Sasuke an diesen, sodass Itachi ihn weiten konnte, indem er seine Finger in ihm spreizte. Es wirkte so unwirklich wie sie hier lagen. Das sie zusammen im Bett landen würden, hätte Itachi sich nie zu träumen gewagt. Besonders nicht so früh. „Ahh ..!“, das Stöhnen Sasukes riss den Wolf aus seinen Gedanken und holte ihn zurück ins Jetzt. „Itachi!“, das Keuchen des Jungen wurde verlangender und vor allem ungeduldiger, all seine Zweifel schienen wie weggeblasen. Der Ältere zog seine Finger aus ihm zurück und brachte Sasuke und sich in die richtige Position, damit er in ihn eindringen konnte. „Es wird etwas weh tun, Sasuke“, warnte er ihn vor. „Egal! Mach schon!“, keuchte der Junge und wand sich erregt unter dem Älteren. Itachi küsste Sasuke während er vorsichtig in ihn eindrang. Der Jüngere war gewillt den Kuss zu erwidern, doch dadurch das der Ältere nun in ihm war, war er dazu nicht in der Lage. Itachi löste den Kuss und sah Sasuke in die Augen. Er hatte sich noch kein Stück bewegt seit er in den Jungen eingedrungen war, damit dieser sich an das neue Gefühl gewöhnen konnte. Doch so langsam hielt der Wolf das nicht mehr aus. Die Enge um sein Glied war zu berauschend und zu verlockend als das er weiterhin ruhig verharren konnte, also fing er an sich langsam in Sasuke zu bewegen. Sein Rotkäppchen antwortete ihm mit einem Stöhnen, welches ihm die Sicherheit gab, das er anfangen konnte. Somit zog er sich ein Stück aus Sasuke zurück und drang dann wieder in ihm ein. Dadurch stöhnte nun auch Itachi und wurde, langsam und vorsichtig, in seinen Stößen immer schneller. Seine rechte Hand umgriff dabei Sasukes Glied, welches er im Takt der immer schneller werdenden Stöße zu pumpen begann. „Itachi!“, stöhnend klammerte sich der Junge an den über ihm Liegende, indem er die Arme um dessen Nacken schlang. Das Gefühl der immer angenehmer werdenden Stöße Itachis war unbeschreiblich. Es war völlig anders als das was er bisher kannte. Sasuke hatte das Gefühl mit jeder Sekunde die verging lauter zu stöhnen und das er durch die Hitze in sich verbrennen würde. Er spürte wie die Schweißperlen an seiner Haut entlang glitten und auch den Schweiß der sich von Itachis Haut abperlte und auf ihn herabtropfte, spürte er genau. „Itachi ...“, das Sasuke immer wieder seinen Namen stöhnte, war für Itachi quasi das Sahnehäubchen auf seinem Dessert. Es war einfach unglaublich, so wie das Gefühl mit dem Jungen verbunden zu sein, eins mit diesem zu sein. Zuvor war allein ein ruhiges zusammen sein der Brüder undenkbar und nun das. Itachi antwortete dem Jüngeren in dem er dessen Namen stöhnte und schneller und tiefer in ihn stieß. Der Wolfi konnte dem Jungen ansehen, dass dieser nicht mehr lange aushalten würde. „Ihtachi ...“, gab Sasuke stöhnend von sich und wand sich unter dem Anderen, ehe er sich laut stöhnend in seiner Hand ergoss. Sasuke zog sich um Itachis Glied zusammen, sodass dieser es schwerer hatte in den Jüngeren zu stoßen und kam tief in seinem Rotkäppchen, ebenfalls zu seinem Höhepunkt, jedoch wollte der Ältere sich nicht gleich von Sasuke trennen und verweilte noch ein paar Minuten in ihm, ehe er sich aus ihm zurück zog. Keuchend ließ sich der Ältere ins Bett, neben dem Uchiha fallen, welcher völlig außer Atem nach Luft rang und dessen Körper so wundervoll durch die Schweißtropfen glänzte. Der Wolf erkannte die Erschöpfung auf Sasukes Gesicht, doch auch, dass dieser dagegen ankämpfte. „Schon gut, Sasuke ...“, gab Itachi sanft von sich, woraufhin ihn der Angesprochene mit einem verwirrten Blick ansah. „Schlaf ruhig ...“, Itachi strich seinem Rotkäppchen über die Wange und sah diesen sanft an. Er hatte nichts dagegen, wenn dieser nun einschlief, denn dann könnte er seinen blassen Engel beim Schlafen beobachten. Das hatte er zwar schon einige Nächte tun können, doch nun war es anders. Kurz nach ihrem Sex, lag auf dem Gesicht des Jungens eine Befriedigung, die ihn unwiderstehlich machte. Itachi wusste, dass er nie jemanden so lieben könnte, wie er es bei Sasuke tat. „Ich liebe dich“, hauchte der Wolf und erwartete keine Antwort. Doch zu seiner großen Überraschung bekam er diese doch: „Ich dich auch“, hauchte Sasuke und war kurz darauf eingeschlafen. Der Ältere hingegen blieb noch wach. Er hob die Decke vom Boden auf und legte sie über ihre Körper. Kapitel 7 „Rotkäppchen in Gefahr“ --------------------------------- Die Renovierungsarbeiten an dem Familienanwesen, waren in vollem Gange. Es konnte eigentlich nicht besser laufen. Nach ihrem Sex, hatte sich so einiges zwischen ihnen verändert. Sie redeten miteinander über unterschiedliche Dinge, so als wäre etwas von ihnen gegangen, das sie behindert hatte. Zusammen arbeiteten sie am Haus, wobei Itachi ganz Macho mäßig die schwere Arbeit alleine machen wollte. Sasuke durfte gerade einmal die Regie übernehmen. Der Uchiha ließ es Kopfschüttelnd zu. Sollte Itachi doch die schwere Arbeit übernehmen, doch wenn er dann wegen Schmerzen jammern wollte, war Sasuke nicht die Person die ihm zu hörte. Der Uchiha saß auf der Veranda, während Itachi dabei war das Dach zu reparieren. So viele Stellen waren da nicht, die ausgebessert werden mussten, was ihr eindeutiges Glück war. So würden sie vor dem Wintereinbruch in das Haus einziehen können. „Ist es nicht verwunderlich, was in zehn Jahren so alles passieren kann?“, fragte Sasuke, als Itachi gerade die Leiter hinabstieg. „Ich denke das liegt am Wetter“, erklärte der Wolf. „All die Jahre hat keiner auf das Wetter geachtet.“ Der Junge nickte nur und ansonsten schwieg er dazu. Im Gebäude war alles schon soweit in Ordnung. Viele der alten Möbel hatten sie einfach weggeschmissen und durch Neue ersetzt, andere hatten sie nur gereinigt und manche auch einfach nur neu angestrichen. Die neuen Möbel hatten sie zusammen ausgesucht. Als Paar, was sie ja nun waren. „Ein Paar“, dachte Sasuke. Es wirkte immer noch so unwirklich, als wäre es ein Märchen, doch es war Wahr. Sie waren ein Paar und es war auch nicht bei dem einem Sex geblieben. Seit der Nacht, in der Sasuke den ersten Schritt gemacht hatte, hatte sich vieles grundlegend verändert. Vor allem der Umgang miteinander. Der Uchiha konnte es zwar nicht erklären, doch so war es. Es war anders. Itachi küsste den Jungen und schmunzelte. Etwas, dass sich auf jeden Fall geändert hatte, war die Tatsache, dass Sasuke in der Lage war Itachis Gesichtszüge und Gedanken zu lesen, wie ein Buch. „Du hast Hunger, oder?“ „Ich frage mich wie du es aushältst, ohne vernünftig zu essen.“ Sasuke schüttelte den Kopf und schmunzelte. „Ich habe mir überlegt, dass wir heute Dangos essen gehen.“ Itachis Leibspeise, dass wusste der Jüngere. Zufrieden küsste der Wolf den Jungen. „Das ist eine Prima Idee, doch was gibt es als Nachtisch?“, er grinste, was Sasuke mit einem Schmunzeln beantwortete. „Du hattest gestern erst welchen.“ „Ich kann nie genügend davon bekommen“, gab der Ältere schmunzelnd von sich und küsste seinen Freund erneut. „Ist es bei dir nicht so?“ Amüsiert schüttelte der Uchiha den Kopf. „Was stellst du mir nur für komische Fragen?“ „Wusste ich es doch. Du kannst ohne den Nachtisch auch nicht mehr leben.“ „Ich kann mich einfach nur mehr zurückhalten, wie du, Itachi.“ Eigentlich wollte der Ältere es nicht zu lassen, doch der Uchiha konnte den Ärger auf seinem Gesicht genau erkennen. „Wir essen Dangos und weil wir heute noch nicht fertig geworden sind, wird es auch keinen Nachtisch geben“, gab der Jüngere streng von sich. „Morgen vielleicht.“ „Dann lass mich den Rest jetzt noch fertig machen!“, verlangte der Wolf und war schon dabei zu der Leiter zu gehen um wieder auf das Dach zu steigen. „Nein. Ich bin müde und möchte mich ausruhen. Außerdem wollte Tsunadesama noch kommen um mit dir wegen deiner Anerkennung als Shinobi sprechen.“ Itachi hatte es wirklich geschafft, dass die Hokage dem Antrag, ihn als Shinobi für das Dorf arbeiten zu lassen, bewilligte. Es war ja auch ein langer und nervenaufreibender Weg gewesen. Eine lächerliche Aufgabe nach der Anderen hatte der Wolf von ihr bekommen. Itachi hatte nicht mal mehr damit gerechnet, diese Prüfung zu bestehen. „Du hast recht ...“, gab der Wolf von sich und seufzte. „Ich räume kurz noch die Leider und das restliche Holz ins Haus, damit die Sachen nicht nass werden, wenn es in der Nacht regnen sollte.“ Sasuke nickte zustimmend und kurz darauf räumte der Ältere alle Sachen an ihren vorbestimmten Platz. Der Uchiha konnte es noch gar nicht glauben, dass er bald wieder in sein Elternhaus ziehen würde und das mit Itachi zusammen. „Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass du mich zu einem glücklichen Menschen machst, Itachi?“, fragte er, als der Wolf die Verandatüre hinter sich zuzog. „Nein, dass hast du noch nicht“, antwortete er ihm und grinste. „Ich wusste aber auch noch nicht, dass du so kitschig sein kannst. Ich dachte das wäre mein Gebiet.“ „Manchmal“, der Junge lächelte kurz, dann wand er sich zum Gehen um. „Lass uns gehen. Es sieht nach Regen aus.“ Sie gingen zurück zum Dorf, wo sie einen Laden anstrebten, der Itachis Leibspeise verkaufte: Dangos. Nur durch Zufall hatten sie das Geschäft entdeckt, welches auch noch gar nicht so lange geöffnet hatte. Als sie den Laden das erste mal besucht hatten, erzählte der Wolf von seiner Mutter, die diese süße Köstlichkeit immer selber hergestellt hatte, was auch der Grund war, warum er sie so liebte. Sasukes Fall waren sie nicht, weswegen sie die auch nicht so oft aßen, doch Itachi störte sich nicht daran. Das machte seine Dangos gleich viel besser. Somit saßen die Beiden in einer ruhigen Ecke, jeder von ihnen hatte eine Portion, wobei Sasuke eh nur die Hälfte aß und Itachi den Rest davon bekam. Sie unterhielten sich über die Renovierungsarbeiten und darüber, dass sie hofften, dass sie nicht auf Mission geschickt wurden, denn das würde ihre Planung völlig über den Haufen werfen. Sie würden einfach nachher mit der Hokage darüber reden, in der Hoffnung, dass sie für ihre Situation Verständnis hatte. Doch Itachi mochte sie trotzdem nicht, auch wenn sie ihn nun aufnehmen wollte. „Bekomme ich dann auch so ein Stirnband?“, er zeigte auf das von Sasuke, welches neben ihm auf dem Tisch lag. „Das ist das Zeichen des Dorfes. Natürlich bekommst du dann auch eines.“ „Wird uns das eigentlich oft trennen?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich gehe zumindest nicht davon aus, dass sie uns immer zu zweit los schicken wird“, erklärte der Junge und verspeiste einen der bunten Bällchen. „Vorkommen wird es mit Sicherheit.“ Ein Murren ging von Itachi aus und der Jüngere zweifelte daran, dass diese Tatsache ihm die Hokage sympathischer machte. „Hör mal, Itachi“, der Ältere sah von seinen Dangos auf und Sasuke sprach weiter: „Tsunade ist die Hokage, das Oberhaupt des Dorfes, sie wird die Teams so einteilen, wie es für die jeweilige Mission am Vorteilhaftesten ist. Es kann sein das wir selten zusammen, oder getrennt arbeiten. Das wissen wir noch nicht.“ Itachi ließ demonstrativ seine Ohren hängen. „Aber dennoch, egal was kommt, wir werden unsere Arbeit zu ihrer vollsten Zufriedenheit erledigen, oder?“ Seufzend stimmte der Wolf seinen Worten zu. „Außerdem werden wir ja nicht für immer voneinander getrennt sein, beachte das.“ „Du hast eh viel mehr Ahnung voll all dem“, sagte Itachi und verspeiste seinen letzten Dango. „Ich werde mich also überraschen lassen. Isst du die noch auf?“ Kopfschüttelnd schob Sasuke ihm seinen Teller zu. „Iss ruhig auf. Ich bin satt.“ „Mir wäre es aber lieber wenn ich bei dir bleiben könnte, dann kann ich auch besser auf dich aufpassen“, gab er von sich und aß nun auch die Reste des Jüngeren auf. „Was ist, wenn dir etwas geschieht, weil ich nicht bei dir sein kann?“ „Du bist viel zu besorgt um mich. Ich habe zuvor auch schon alleine überlebt.“ „Aber da war Madara noch nicht hinter dir her!“ Beide schwiegen so plötzlich und sahen sich an. Madara. Sie hatten ihn völlig vergessen, in den letzten Tagen. Sie hatten aber auch nichts mehr von ihm gehört, so als gäbe es ihn gar nicht. „Ob er wirklich hinter mir her ist?“, fragte Sasuke dann mit leiser Stimme. Wie hatten sie diese Gefahr vergessen können? „Ich kann es mir nicht vorstellen, dass er seinen Plan verworfen hat. Das passt nicht zu ihm.“ Plötzlich war die Stimmung so gedrückt und düster, so als wäre jemand wichtiges gestorben. Keiner von ihnen wusste wo Madara sich aufhielt und was er plante und das war ja auch das Gefährliche. Er konnte über all sein. „Wir müssen vorsichtiger sein, Sasuke.“ Der Jüngere nickte zustimmend. „Wir sollten ihn suchen und ihn vernichten, denn wenn wir das nicht tun, wird er weiter morden.“ „Er wird alle Rotkäppchen auf der Welt töten“, sagte Itachi, während er sich in dem kleinem Geschäft umsah, als könnte es sein, dass Madara einer der Gäste war. Heute waren nicht viele Menschen hier anwesend, denn es regnete mittlerweile, sodass die Leute lieber daheim blieben und es sich dort gemütlich machte. So gerne wäre Itachi nun auch mit Sasuke zu Hause, ohne die Sorgen wegen Madara, die er in den letzten Tagen gar nicht beachtet hatte. „Was ist mit den Leuten im Dorf?“, hörte er Sasuke fragen, doch der Wolf hatte keine Ahnung, weswegen er nur mit den Schultern zuckte. Was würde Madara nur mit ihnen tun? Das naheliegende war, sie alle zu töten. Schließlich hasste Madara die Menschen und wenn er neben dem gejagtem Rotkäppchen noch ein halbes Dorf töten konnte, würde es den Braten auch nicht dicker machen. Würde das nicht seine Rache noch einen Tick kompletter machen? „Sollten wir Tsunadesama davon berichten?“ Itachi schüttelte den Kopf. „Wir bringen das ganze Dorf in Gefahr, wenn wir sie damit hinein ziehen. Das willst du doch nicht, oder?“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Doch vielleicht würde es einfacher werden ihn zu töten? Wenn sich alle zusammen gegen ihn stellen.“ „Du kennst Madara nicht. Er hat schon in der Vergangenheit große Mengen an Menschen auf einmal getötet. Auch dieses Dorf wird keine Chance gegen ihn haben.“ „Und was ist dann mit dir?“, fragte Sasuke. Er fand seine Angst nachvollziehbar. Wenn Itachi doch schon sagte, dass Madara unglaublich und unmenschlich stark war, wie sollten Itachi und er dann alleine gegen ihn ankommen? „Gegen einen solchen Wolf, kommt nur ein Wolf an, Sasuke“, sagte Itachi, während er so etwas wie ein schlechtes Gewissen spürte. „Ich werde dich beschützen, egal was er vorhat. Das verspreche ich dir.“ „Ich weiß, dass du das tun wirst und das macht mir auch solche Angst, denn du wirst dein Leben dafür aufs Spiel setzen. Was ist wenn du dabei stirbst?“ „Dann nehme ich Madara zumindest mit mir!“, Itachi zwang sich zu einem Lächeln, doch der Jüngere nahm ihm dieses nicht ab. „Und wenn er dich zuvor tötet?“ „Das wird nicht passieren, Sasuke. Ich werde dich beschützen. Eine andere Option gibt es für mich nicht.“ Sasuke würde dem Älteren nur zu gerne glauben, auch das er wieder zu ihm zurück kam, doch irgendetwas verhinderte es, ein Gefühl so ähnlich wie die Angst. Doch seit wann fürchtete er sich vor einem Gegner? Und seit wann ließ er sich so leicht beiseite schieben? „Ich werde an deiner Seite bleiben“, sagte er, so selbstsicher wie er nur konnte. Wieso brachte dieser Madara ihn nur so aus dem Konzept? „Alleine werde ich dich nicht gegen ihn kämpfen lassen.“ „Weißt du eigentlich was du da sagst? Du hast doch keine Ahnung wie stark er ist!“ „Natürlich habe ich das! Er hat mich mit Leichtigkeit zu Boden gebracht! Vielleicht habe ich ihn auch einfach unterschätzt, wer weiß! Aber wenn du sagst, das Dorf hätte keine Chance gegen ihn, werde ich dich nicht alleine gegen ihn kämpfen lassen!“ Itachi seufzte und schüttelte den Kopf. „Du bist kein schlauer Junge, Sasuke. Bitte, bleib zu Hause, oder halte dich zumindest zurück“, sagte der Ältere, doch er konnte in den Augen des Jüngeren lesen, dass dieser viel zu stur war um einzulenken. Nein, Sasuke würde sich ganz bestimmt nicht zurück halten und wenn Itachi nachdachte, wüsste er, dass er es an Sasukes Stelle genauso wenig tun würde. „Warten wir es ab, was passieren wird“, sagte der Wolf dann plötzlich und aß den letzten Dango auf. „Gehen wir nun erst einmal Heim, Tsunade wird bald da sein und ich bezweifle das sie gerne auf uns wartet.“ Sasuke stimmte ihn mit einem Nicken zu und sie machten sich auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Von der Hokage war weit und breit nichts zu sehen, also waren sie entweder pünktlich, oder viel zu spät. Doch nach einem Blick auf die Küchenuhr, wusste der Uchiha, dass sie noch 15 Minuten bis zu ihrer Verabredung hatten. Also noch genug Zeit für Itachi um zu duschen. Nachdem er seine Abneigung gegen Wasser überwunden hatte, war es für ihn fast schon normal, sich zu waschen. Nicht das er es zu vor überhaupt nicht getan hatte, er sah es nur nicht immer als besonders dringend an. Doch nun war der Wolf ohne etwas zu sagen im Badezimmer verschwunden und Sasuke musste sich an einem Satz erinnern, der irgendjemand gesagt hatte, entweder Madara, oder Itachi. „Itachi ist wie ein zahmer Haushund, auch wenn die selbst nicht gerne baden. Also ist er eigentlich noch schlimmer“, gab er leicht schmunzelnd von sich, während er sich trockene Sachen anzog. Draußen regnete es immer noch, ein Zeichen, dass der Herbst näher kam und der Welt die Kälte bringen würde. Ein schreckliches Wetter, wie der Junge fand. Am liebsten würde er sich nun unter der Bettdecke, vor seinen Gedanken über Madara und vor dem Wetter, verkriechen, doch musste er noch den Tee für Tsunade kochen. „Wenn sie bei diesem Wetter überhaupt auftaucht“, ging es Sasuke durch den Kopf, als er die Küche betrat. Das Wasser hatte er schnell aufgesetzt, eine Kanne vorbereitet und musste nur noch auf das Wasser warten. Dabei sah er durch das kleine Küchenfenster, hinaus in den Regen. Da draußen war irgendwo dieser Madara, dessen Vergangenheit seiner Eigenen so ähnlich war. Trotzdem hatte Sasuke kein Mitleid mit ihm, weil er Unschuldige für sein Leid verantwortlich machte, nur um sich an irgendjemanden rächen zu können. Wobei der Uchiha seine eigene Rache schon so gut wie vergessen hatte. Er war doch all die Jahre auf der Suche nach dem Mörder seiner Eltern gewesen und nun, seit dem Itachi bei ihm war, lief alles aus dem Ruder. Doch gab er ihm deswegen noch lange nicht die Schuld daran, oder jagte ihn aus dem Haus heraus. Sasuke war ganz allein dafür zuständig, dass sein Leben so verlief. Vielleicht war ihm die Rache nur nicht mehr so wichtig, nun, wo er nicht mehr alleine war. „Wer kann das schon wissen?“ Gerade in dem Moment, in dem das Wasser anfing zu kochen, klopfte es an der Wohnungstüre. „Einen Moment, bitte!“, rief er und schaltete den Wasserkocher ab, dann eilte er zur Türe und öffnete diese für seinen Gast. Sasuke hatte es schon vermutet: Tsunade stand vor ihm, in der Hand einen Regenschirm haltend. Er bat sie einzutreten, was sie auch sogleich tat. „Schreckliches Wetter“, sagte sie und drückte Sasuke den Schirm in die Hand. „Das stimmt“, murmelte er. „Setzen Sie sich bitte in die Küche, Itachi ist eben duschen und kommt bestimmt gleich.“ „Ich hoffe doch, schließlich habe ich noch andere Dinge zu erledigen!“, sagte sie und ging vor. „Hast du Tee vorbereitet?“ „Das Wasser hat schon gekocht! Den Rest muss ich noch machen“, rief er ihn hinter her. So langsam verstand er, warum Itachi sie nicht mochte. Genau in dem Moment, wurde die Tür zum Badezimmer geöffnet und Itachi trat heraus. „Ich höre sie ist schon da“, murmelte er leise. „Ich zieh mich eben an ...“ „Das du auch nackt durch die Wohnung laufen musst“, murrte der Uchiha und brachte den tropfenden Regenschirm ins Badezimmer, da war es nicht sonderlich schlimm, wenn der Schirm in der Wanne eine Wasserpfütze hinterließ. Danach ging er zu der Hokage um sich um den Tee zu kümmern. Natürlich hatte Tsunade keinen Finger gerührt. „Ich dachte sie will Tee ...“, er wagte es nicht, seine Gedanken laut auszusprechen. „Itachi ist fertig?“, fragte die Frau. „Ich meine seine Stimme gehört zu haben.“ „Er wird gleich hier sein.“ „Was habt ihr nur angestellt, dass er mitten am Tag duschen muss?“, fragte das Dorfoberhaupt, während Sasuke ihr schon mal eine Tasse an den Platz stellte. „Wir renovieren das Haus meiner Eltern.“ „Das alte Anwesen der Familie Uchiha?“, fragte sie und war sichtlich verwundert. „Wie kommt ihr dazu?“ „Naja, die Wohnung ist definitiv zu klein für uns zwei.“ „Zu klein?“, Sasuke konnte die Verwunderung in ihrem jung gebliebenem Gesicht ablesen. „Willst du ihn hier behalten?“ „Warum sollte ich ihn wegschicken?“, fragte der junge Uchiha. Auch wenn der Wolf sich als zuverlässig erwiesen hatte, traute die Hokage ihm immer noch nicht. „Außerdem sind-“ Aus irgendeinem Grund schaffte der Uchiha es nicht zu ende zu sprechen. Es war einfach schier unmöglich für ihn, die letzten Worte gegenüber einer außenstehenden Person über die Lippen zu bringen. Dafür konnte es Itachi: „Außerdem sind wir zusammen. Ein Paar und da ist es üblich, dass man zusammen wohnt“, sagte er mit kritischer und ernster Stimme. Sie konnten sich beide nicht gerade gut leiden. „Egal warum, ich bin nicht hier um über so etwas zu diskutieren“, sagte die Hokage und kramte in ihrer Hosentasche. Sie legte ein blaues Stirnband, mit einer Platte, auf der das Zeichen Konohas ein gestanzt worden war: Das Blatt. Man nannte ihr Dorf nicht umsonst, „Das Dorf, versteckt unter den Blättern“. „Das ist nun deines. Sei Vorsichtig damit, es ist das Zeichen deiner Ehre als Konohanin und ist somit sehr wertvoll.“ Ehrfürchtig nahm Itachi den Gegenstand an sich. Ihm war die Ehre der Konohanin egal, es ging ihm schließlich nur um Sasuke. Es war das selbe Stirnband was auch der Junge trug und das war das wertvollste daran. Er durfte endlich bei Sasuke bleiben. Ganz offiziell! Keiner, auch niemand aus dem Dorf, durfte und konnte etwas gegen ihn sagen. Niemand, konnte sich noch gegen ihn stellen! „Wenn ich eine Mission für dich habe, werde ich dich kontaktieren, Itachi“, fing Tsunade an, während Sasuke ihnen Tee servierte. „Was es für welche sind, wirst du dann von mir erfahren, auch mit wem du los geschickt wirst.“ „Ich würde lieber mi-“, Itachi wollte ihr erklären, dass er bei Sasuke bleiben wollte, doch die Hokage schnitt ihm das Wort ab: „Auch wenn du nun ein Konohanin bist, werden dich die Dorfbewohner trotzdem nicht einfach so akzeptieren. Du weißt was du bist und deswegen wirst du es wohl auch verstehen können, warum ich das sage.“ Itachi nickte nur und sah zu Sasuke, fragte mit seinem Blick nach Hilfe, doch was sollte der Junge tun? Die Hokage trank von ihrem Tee und schien z u überlegen. „Da ihr wohl am Renovieren und dann am umziehen sein werdet, werde ich euch erst einmal frei geben, doch danach werdet ihr Beide hart arbeiten! Das gilt auch für dich, Sasuke!“ Der Uchiha nickte zustimmend. „Selbstverständlich.“ „Du hast einen ganz anderen Rang als Itachi und wirst deswegen ganze andere Missionen annehmen, das weißt du sicher“, die Hokage sah zu erst zu Sasuke und dann zu Itachi. „Doch ich bin mir sicher, dass Itachi dich schnell einholen kann. Das Potenzial hat er zumindest dafür.“ Das war, wenn Sasuke sich nicht irrte, dass erste Lob, welches sie für den Wolf übrig hatte. „Ich werde mich anstrengen“, sagte Itachi, wobei ihm weniger die Anerkennung der Hokage wichtig war. Eher dass er dann mit Sasuke zusammen sein konnte. „Gut. Ich habe nichts anderes von dir erwartet“, sie trank noch einen Schlug aus der Tasse. „Ach das ist wirklich ein schreckliches Wetter.“ „Das stimmt“, gab Sasuke von sich und trank ebenfalls aus seinem Becher. Das Wetter schlug wirklich auf die Stimmung, doch nicht nur das, sondern auch der Gedanke an diesen Madara schlich sich immer wieder in seinen Kopf. Sollte er ihr davon erzählen? Sasuke suchte den Blick von Itachi und als ihre Augen sich trafen, war es so, als könnte der Älter seine Gedanken lesen, denn er sah ihn tadelnd an. Also schwieg Sasuke. Es ging nur sie Beide etwas an und nicht das Dorf. „Wie laufen eure Renovierungsarbeiten eigentlich?“, fragte die Frau und trank etwas von ihrem Tee. „Es ist nicht mehr so viel“, sagte Sasuke. „Wir sind bald fertig“, Itachis Stimme klang etwas trotzig, so als wollte er ihr davon eigentlich nichts erzählen. „Dann zieht ihr bald um?“ Sasuke nickte. „Natürlich werden wir Euch informieren, wenn es soweit ist.“ „Damit ich euch zu Missionen einteilen kann“, Tsunade trank den Rest ihres Tees aus und stellte die Tasse ab. „Ich hoffe doch, du wirst mich nicht enttäuschen, Itachi.“ „Gewiss nicht“, antwortete er und fragte sich, wie die alte Frau auf diese Idee kam. Der Wolf würde nie auf eine solche kommen. „Möchtet Ihr noch einen Tee, Hokagesama?“, fragte Sasuke um das Thema zu wechseln, nicht das die Beiden sich noch an die Gurgel gingen, denn dann konnte selbst Sasuke dem Älteren nicht mehr aus der patsche helfen. Doch die Hokage verneinte. „Ich sollte mich auf den Weg in mein Büro machen, da stapeln sich mal wieder die Aufträge, irgendwelcher reichen Leute, die der Meinung sind, sie brauchen die Unterstützung von uns Shinobi.“ „Aber ihr lebt doch von diesen Aufträgen, oder habe ich das falsch verstanden?“, fragte Itachi und sah die Hokage ernst an. „Schon, dennoch könnten sie mehr über ihre Aufträge nachdenken, bevor sie uns damit belasten.“ „Wenn ihr davon lebt, solltet ihr nicht so abfällig über die Auftraggeber reden“, sagte der Wolf mit recht strenger Stimme. „Ihr solltet froh sein, dass ihr das Geld bekommt.“ Sasuke hatte erwartet, dass Tsunade nun aus der Haut fuhr, doch dem war nicht so. Sie blieb gelassen und schloss die Augen. „Ich werde nun gehen und mich um meine Unterlagen kümmern. Sollte ich eine Mission für einen von euch haben, melde ich mich“, ohne auf die Beiden zu achten, stand sie auf und verließ die Küche. Doch an der Wohnungstüre musste sie stoppen. Wo hatte Sasuke nur ihren Regenschirm hin getahn? „Wo ist mein Regenschirm, Sasuke?“, rief sie und wenige Sekunden später eilte der junge Uchiha von der Küche in das Badezimmer. Mit dem gewünschtem Gegenstand in den Händen, kam er zu ihr zurück und reichte ihr diesen. „Vielen Dank für den Tee, Sasuke“, sagte sie, öffnete die Türe und verließ die Wohnung. Sasuke zog die Tür wieder zu, damit es nicht rein regnete. Es schien heute einfach nicht aufhören zu wollen. „Die Frau ist wirklich anstrengend“, hörte er Itachi hinter sich sagen, der im Rahmen der Küchentüre stand und seinen Tee trank. „Was denkt sie sich eigentlich?“ „Sie ist Hokage, Itachi. Sie hat das Sagen und das letzte Wort.“ „Schrecklich, diese Frau.“ Sasuke seufzte daraufhin nur. Wenn der Ältere sich doch nicht mit ihr verstand, warum tat er sich das Ganze dann noch an? Wieso lebte er dann nicht einfach so weiter wie zuvor auch schon? Der Uchiha konnte das alles nicht nachvollziehen. „Wie wäre es, wenn wir jetzt einfach nur noch den Rest des Tages genießen?“, fragte der Wolf und leerte seine Tasse. „Das Wetter ist scheiße, da können wir kaum raus, also legen wir uns ins Bett und machen es uns gemütlich. Was hältst du davon?“ „Von deinem gemütlich nicht viel.“ Itachi zog einen übertriebenen Schmollmund. „Warum denn das?“ „Weil ich einfach nicht in der Stimmung bin. Hast du es nicht selbst gemerkt?“, fragte er und sah den Älteren abwartend an. „Seit dem wir uns an Madara erinnert haben.“ Zustimmend nickte der Wolf. „Wir sollten uns jedoch nicht die Laune verderben lassen. Schon mal gar nicht von ihm.“ „Als wenn ich das freiwillig mache!“, gab der Jüngere fast schon patzig von sich. „Du solltest die Situation echt etwas ernster nehmen!“ „Das tue ich! Meinst du ich lasse zu, dass dir etwas passiert?“, fragte Itachi und schaffte es in einem ruhigem Ton zu sprechen, anders als Sasuke. „Ich will nur nicht, dass Madara unser Leben manipuliert und das obwohl er nicht einmal hier ist.“ Schweigen trat zwischen ihnen ein. Itachi hatte recht, dass wusste der Jüngere, doch irgendetwas in ihm wollte sich das nicht eingestehen. Ob es diese merkwürdige Angst war, die in Sasukes Körper wohnte und sich dort breitmachen wollte? „Also werden wir uns nun aufs Bett legen und den Fernseher anmachen, damit wir uns entspannen und den Rest des Tages totschlagen können.“ Am nächsten Tag, war nichts mehr von dem Regen zu sehen, außer vielleicht an den Pfützen auf dem Boden, doch der Himmel strahlte, als würde sich der Sommer gegen den Herbst wehren. Sasuke hatte nichts gegen weitere warme Tage und Sonne, das machte nicht so depressiv, wie der ganze Regen, der in den letzten Tagen runter gekommen war. Itachi und Sasuke waren wieder am Anwesen um weiter zu arbeiten. Der Wolf war auf dem Dach, während sein Rotkäppchen im Haus beschäftigt war. Es gab noch einige Ecken in dem großem Haus, die sauber gemacht werden mussten und Sasuke fragte sich, wie sie das in Zukunft schaffen wollten, wenn sie Beide als Shinobi arbeiteten. Doch darüber wollte er sich nun nicht den Kopf zerbrechen. Gerade als er eine Kommode von ihrem Platz schieben wollte, wurde er von einem Geräusch gestört und hielt deswegen inne: Die Haustüre wurde aufgeschoben und jemand hatte das Gebäude betreten. Der Junge blieb still und horchte. Das Gespräch zwischen Itachi und ihm, über Madara, kam ihm wieder in den Sinn. Ob er das wirklich war? Wer sollte es sonst sein? Aber woher sollte er wissen, dass sie hier waren? Das konnte er nicht sein! „Wer ist da?“, fragte er, doch seine Stimme klang viel ängstlicher als er es wollte. Die Stimme war so brüchig, als würde sie nicht ihm gehören. Doch es kam keine Antwort. Dafür näherten sich ihm die Schritte, die von der Haustüre kamen. „Itachi?“ Doch auch darauf bekam er keine Antwort, nur die immer näher kommenden Schritte, waren auf dem Holzboden zu hören. Sasuke konnte sogar nun an dem Klang herausfinden, dass die Person Barfuß lief. „Itachi ist oben und er würde auf dem dreckigen Boden nicht Barfuß laufen“, ging es dem Uchiha durch den Kopf und die Vorstellung, dass Madara sie hier gefunden hatte, wurde immer deutlicher. „Itachi?“, rief er erneut, doch keiner Antwortete. Der Wolf war oben auf dem Dach und schien ihn nicht hören zu können. Wie denn auch? Er war ja auch mit seiner Arbeit zugange. Er dachte wahrscheinlich auch nicht daran, dass hier jemand vorbei kommen könnte und vor allem nicht Madara. „Itachi hört dich wohl nicht, kleines Rotkäppchen“, die spöttische, kalte Stimme erkannte Sasuke direkt, er hätte sie unter tausenden wieder erkannt. Doch er antwortete nicht, er sah zu wie Madara immer näher kam, denn zu erst sah er nur seinen Schatten, erst wenige Schritte später konnte er den Wolf sehen. „Du hättest nicht gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen, oder Sasuke?“, fragte Madara und grinste hämisch. „Ich bin schon lange in der Nähe von Konoha und habe euch beobachtet. Es ist wirklich rührend wie nahe ihr euch gekommen seid.“ Sasukes Kopf brauchte etwas länger um das zu verarbeiten was der Andere ihm da sagte. Madara hatte sie also die ganze Zeit über beobachtet. Er hatte gesehen wie sie sich geküsst hatten und ihr erstes Mal im Bett- „Seid wann bist du hier?“ „Ich bin mit euch hier angekommen“, sagte Madara nüchtern und musterte die starre Miene des Jungen vor ihm. „Ich habe euch nie wirklich verlassen, mein Junge.“ „Das kann nicht sein! Warum machst du das alles?“, fragte Sasuke und wich vor dem Wolf zurück, doch er stieß gegen die Kommode, die er verrücken wollte. „Nur wegen deiner Rache?“ „Zum einem. Zum anderen ist mir noch nie ein Rotkäppchen entkommen“, Madara leckte sich über die Lippen. „Mir gefällt das Spiel, das ihr hier treibt. Außerdem hast du etwas, dass mich wirklich interessiert.“ „Und was sollte das sein?!“, herrschte der Uchiha den Wolf an. Seine Stimme war lauter als er es geplant hatte, denn eigentlich wollte er nur seine Angst und seine Unsicherheit verstecken. Doch an der Mimik des Älteren konnte er erkennen, dass es nicht wirklich funktionierte. Ganz im Gegenteil: Es schien Madara eher zu amüsieren. „Ach mein Kleiner, hat Itachi noch nichts von dem Wappen erzählt, welches du in deinem Nacken, auf der linken Seite trägst?“ Verständnislos schüttelte Sasuke den Kopf, doch dann fiel ihm ein, dass Itachi ihm tatsächlich nach dem Mal gefragt hatte, doch dieser schien nichts näheres darüber zu wissen. „Das habe ich von meiner Mutter.“ „Von deiner Mutter, hm?“, gab der Wolf von sich, sah sich im Raum um und trat näher auf den Jungen zu, der ihm nicht ausweichen konnte. Sasuke war ihm ausgeliefert, ohne einen einzigen Fluchtweg. Ihm blieb nur der Kampf. „Natürlich, von wem denn auch sonst.“ „Mach dich nicht über mich lustig!“, herrschte Sasuke ihn wütend an. Wie konnte er es wagen so spottend über seine Mutter zu reden? „Soll ich dir etwas verraten, Sasuke? Etwas das nicht einmal Itachi von mir weiß?“, der Wolf ging immer weiter auf sein Opfer zu, in einem quälend, langsamen Tempo. „Ich war schon einmal hier. Vor 10 Jahren.“ Verwundert sah der Uchiha seinen Gegenüber an. Dieser Stoppte, als er direkt vor ihm stand und beugte sich zu ihm herunter. In dem Moment wurde Sasuke alles klar: „Du warst es!“ „Was war ich?“, Madara grinste den Jungen an, denn er wollte es aus seinem Mund hören: „Was habe ich getan?“ „Du hast meine Eltern getötet! Du warst das! Du alleine!“, zischte Sasuke seinen gegenüber an. Voller Hass, der sich in den letzten zehn Jahren in ihm angestaut hatte. Er hatte dieses Gefühl für den Mörder seiner Eltern aufbewahrt und nun, nun stand er endlich vor ihm. „Richtig“, lobte der Wolf ihn spöttisch. „Ich wusste nicht, dass Mikoto einen Sohn hat, sonst wärst du natürlich schon lange tot. Auch bei unserem letztem Treffen habe ich es nicht gewusst, das du Uchiha Sasuke bist. Der letzte Lebende Uchiha, in diesem Dorf.“ „Was willst du von mir?“, die Stimme des Jüngeren glich einem knurren und während er sich einen Plan ausdachte, wie er gegen Madara kämpfen sollte, sah er ihm voller Hass in die Augen. „Warum willst du das wissen, kleiner Uchiha?“ Sasuke gab nur ein Knurren von sich. „Du bist ein mieser Mörder“, gab er mit leiser Stimme von sich. „Doch mich wirst du nicht töten!“ Ohne eine Vorwarnung schlug Sasuke zu, er traf sogar den Wolf, doch der schien sich nicht wirklich über den Abdruck der Faust auf seiner Wange zu stören. „Du willst also Ärger haben?“ Sasuke wich kurz zurück, entschloss sich dann jedoch seine Angst im Keim zu ersticken und griff den Älteren erneut an. Er war ein ANBU aus Konoha, er konnte hier nicht einfach so aufgeben. Doch leider war es nicht ganz so einfach, wie der Uchiha es sich vorstellte, denn Madara fing die Fäuste des Jüngeren immer wieder ab, die auf ihn nieder regnen zu schienen. So wie es das Wetter am Vortag getan hatte. „Gib auf, kleiner Sasuke. Du hast nicht die geringste Chance gegen mich!“, mit den Worten, griff Madara ihn an und schlug zurück. Unsanft landete Sasuke auf dem dreckigen Boden. „Das ist die reinste Zeitverschwendung, Sasuke“, sagte der Wolf, als der Junge sich wieder aufrichtete. „Ich werde mich dir bestimmt nicht unterwerfen und einfach so aufgeben“, zischte er, während er sich den Dreck aus dem Gesicht wischte. „Dafür hast du dir eindeutig den Falschen ausgesucht!“ Erneut griff Sasuke den Anderen an, doch nur damit dieser ihn erneut mit einem Schlag zu Boden jagte. Der Junge gab einen Schmerzverzerrten Laut von sich, denn diesmal war Madara weniger vorsichtig mit ihm umgegangen, wie beim ersten Mal. „Du stellst meine Geduld auf die Probe, Sasuke.“ „Das ist mir so was von egal. Du wirst nicht das bekommen was du willst“, gab der Junge von sich und spuckte dem Wolf vor die Füße. Es war ein Blut-Spucke Gemisch, das nun den Boden zierte. „Hat Itachi dir nicht gesagt, dass ich gefährlich bin?“ „Itachi wird es nicht zu lassen, dass du mir etwas tust.“ „Denkst du, Sasuke?“ „Sasuke?“, Itachis Stimme drang zu den Beiden ins Haus. „Hast du mich nicht gehört? Lass uns eine Pause machen und Nudelsuppe essen ge-“ Sasuke konnte ihm nicht ins Gesicht sehen, als Itachi da vor ihnen stand und mit ansehen musste, wie sein Rotkäppchen vor Madara auf dem Boden lag. „Was tust du hier, Madara?“, die Stimme des zahmen Wolfes, war nicht mehr wie ein Knurren. „Wonach sieht es denn aus?“, fragte der Wolf mit gespielt unschuldiger Stimmlage. „Ich nehme mir das was ich will und keiner wird mich daran hindern können. Weder der Kleine“, Madara hob Sasuke vom Boden auf und warf ihm sich über die Schulter. „Noch du, Itachi.“ „Ich lasse dich nicht mit ihm gehen!“, herrschte der Jüngere ihn an. Doch der Wolf schien sich daran nicht zu stören. „Ich könnte das alles hier auch niederbrennen, willst du das? Willst du, dass ich das Erbe deines geliebten Sasukes zerstöre?“ Schwach wehrte sich der Junge gegen den Arm, der ihn festhielt. „Lass mich runter, du verdammter Bastard! Ich werde dich töten! Ich räche mich für meine Eltern!“ Doch Madara lachte nur amüsiert. „Ich habe noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Wenn du Lust hast, kannst du gerne dabei sein, Itachi“, sagte der Ältere und formte einhändig Fingerzeichen. „Das heißt, wenn du mir folgen kannst.“ Als er zu ende gesprochen hatte, spie er Feuer aus seinem Mund und steckte somit das Haus in Brand. Eine Feuerwand erhob sich zwischen den Beiden Wölfen und verhinderte, dass Itachi seinem Rotkäppchen zu Hilfe kommen konnte. Doch finden, würde er die Beiden auf jeden Fall, das wusste Madara. „Was tust du da?“, gab Sasuke panisch von sich. Die Flammen spiegelten sich in seinen dunklen Augen wieder. „Das ist mein zu Hause!“ Doch Madara interessierte sich nicht im geringsten dafür, was der Junge auf seiner Schulter von sich gab, sondern verließ das brennende Haus, welches mehr und mehr von den Flammen verschluckt wurde. Es würde nicht mehr als ein Berg von Asche übrig bleiben und das gefiel ihm. Als sie ins Freie getreten waren, konnte Sasuke sehen, wie die Flammen immer höher um das Anwesen seiner Eltern tanzten und vor seinem geistigen Auge, sah er seine Eltern, wie sie zusammen aßen, wie sie spielten. Jetzt hatte er sie endgültig verloren und das nur wegen Madara, dem Mann, der ihm alles zu nehmen wollen schien. „Du bist ja so still, kleiner Sasuke“, gab Madara belustigt von sich. „Freust du dich so über diese schöne Farbe, dass dir die Worte ausbleiben?“ Doch der Junge reagierte nicht darauf, sondern fixierte das Gebäude vor sich und dann wurde ihm eines klar: Es gab noch etwas, dass er auf keinen Fall verlieren durfte! „Itachi!?“, laut schrie er den Namen, sodass Madara ihn schlug, weil er ihm direkt ins Ohr geschrien hatte. „Wirst du wohl schweigen? Oder soll ich dir den Mund stopfen, du kleine Made?“ Sasuke schwieg. Einzelne, stumme Tränen rannten über seine Wangen und tropften zu Boden. Er hatte Glück, denn der Wolf schien sie zu ignorieren. Statt etwas dazu zu sagen, setzte er sich in Bewegung und entfernte sich von dem brennenden Gebäude, zusammen mit Sasuke. Der Uchiha hatte keine Ahnung wo er hingebracht worden war. Er hatte keinen Gedanken fassen können, oder geschweige den, die Umgebung betrachten. Als Madara ihn auf das alte, knartschende Bett schmiss, fand sich Sasuke in einem dunklen Raum wieder, der sich unter der Erde befand. Er war nicht besonders groß und die Decke hing tief. Madara hatte sich bücken müssen um durch ihn gehen zu können. Der Uchiha bewegte sich nicht, als Madara sich zu ihm herunter beugte. In der Dunkelheit konnte er nur schwer das Grinsen des Älteren erkennen. „Es ist wirklich etwas dunkel hier. Ich sollte Licht machen“, Madara wand sich ab, Sasuke wusste nicht wohin, doch kurz darauf erklang erst zwei Geräusche und dann wurde der Raum plötzlich heller. „Er hat eine Kerze angezündet“, ging es dem Jungen durch den Kopf. Doch seine Gedanken hafteten nicht lange an der Lichtquelle, sondern wandten sich bald darauf etwas anderem zu: Dem brennenden Anwesen und Itachi. (Aber auch nur vor seinem geistigem Auge.) Ob er es geschafft hatte zu entkommen? Er konnte nur hoffen. Sasuke hörte etwas schweres knallen und wand sich zu dem Geräusch um. Madara hatte die Tür des Raumes so Geräuschvoll geschlossen und schloss nun die Tür komplett ab, als befürchtet er, dass Sasuke flüchten könnte. „Oder er will verhindern das Jemand herein kommt. Itachi ...“ „Nun sind wir Zwei endlich ungestört“, sagte der Wolf und kam wieder auf das Bett zu. „Was willst du von mir?“ „Das wirst du schon sehen“, Madara beugte sich zu ihm herunter und zog ihm grob das Oberteil aus. Erschrocken wich der Junge von ihm weg. „Jetzt zier dich nicht so, bei Itachi hast du schließlich auch keine Hemmungen.“ „Lass deine Finger von mir!“, die Stimme des Jungen klang überhaupt nicht eindrucksvoll, weswegen Madara auch ungehindert weiter machte. Er strich über den Oberkörper des Jüngeren, erkundete jeden Teil der Haut, bis er ihn grob herum drehte. Sasuke lag nun auf dem Bauch und wurde in die Matratze gedrückt. Kurz darauf spürte er wie Madaras Zunge über das Mal in seinem Nacken leckte und er erschauderte. „Lass das!“ „Nicht doch, nicht doch mein Kleiner“, gab der Ältere belustigt von sich. „Ich weiß was du von mir willst“, der Uchiha versuchte sich gegen den Wolf zu stemmen um von ihm frei zu kommen, doch dieser gab ihm dazu keine Chance. „Was will ich denn von dir?“, man konnte das Grinsen aus seinen Worten hören. „Du willst einfach nur meinen Hinter!“, wie auf Stichwort fühlte er wie Madaras Hand über seine rechte Pobacke strich. „Deinen Hintern? Tatsächlich ...“ „Du sollst mich in Ruhe lassen! Ich gehöre zu Itachi!“, keifte Sasuke, doch immer noch ohne Eindruck zu hinterlassen. Er fühlte sich wie ein kleines Kind, dass gegen Wellen ankämpfte. Madara zog Sasuke seine Hose samt Shorts herunter und entblößte so das Gesäß des Jüngeren. „Ich habe gesehen das du zu Itachi gehörst. Doch ob es ihn noch gibt?“, Madara strich über das Steißbein des Jüngeren. „Ich würde mir nicht all zu viele Hoffnungen machen, an deiner Stelle.“ „Itachi wird kommen und mich retten! Das hat er versprochen!“ Kapitel 8 „Rotkäppchens Wahrheit“ --------------------------------- Sasukes Körper erzitterte, als Madaras Hand seine Wirbelsäule entlang strich. Er konnte es nicht glauben, dass er ihm hier so wehrlos ausgeliefert war. Wieso war Itachi nicht da, um ihn zu retten? Wo blieb er denn nur? Er konnte doch nicht tot sein! Sasuke wollte nicht, dass sich das Bild der verkohlten Leiche seines Freundes in seinen Kopf schlich. Er wollte es nicht sehen. Doch das Bild kannte keine Rücksicht. Es war Herz- und Gnadenlos! „Ach Kleiner, was du dir so alles ausmalst“, plötzlich spürte er nicht mehr die Hände des Älteren auf seinem Körper, weswegen gleich Panik in ihm aufstieg. Wollte er ohne Vorbereitung in ihn eindringen? Das konnte er doch nicht machen! „Nicht“, wimmerte der Uchiha. Er konnte es nicht verhindern, dass dieser Laut seine Lippen verließ. Madara fing laut an zu lachen. Was der Junge sich so alles ausdachte. „Ich kenne das Geheimnis hinter deinem Mal, welches dir deine Mutter gab. Es hat einen Grund warum du es trägst und den werde ich nun, großzügig wie ich nun mal bin, für dich lösen.“ Der Ältere biss sich auf die Lippen und beugte sich dann zu dem Mal hinunter. „Deine Mutter hat mir ein wirklich großzügiges Geschenk gemacht“, hauchte er gegen die Haut des Jüngeren und biss dann grob zu. Sasuke schrie, er schrie vor Schmerz, so laut wie er es seit Jahren nicht mehr getan hatte und wünschte sich, dass alles vorbei war. Ihm war es egal, ob Madara ihn nun tötete, es war ihm ganz egal, der Schmerz sollte nur aufhören. Es fühlte sich so an, als würde die Zunge des Wolfes, das Blut von ihm und Sasuke, auf der Haut des Jungen verteilen und sofort spürte er einen pulsierenden Schmerz an der Stelle wo sich das Mal befand. Der Junge fühlte sich, als würde man ihn zerreißen und gleichzeitig verbrennen wollen. Vielleicht rissen auch die Flammen an ihm, doch warum? Madara löste sich von seinem Opfer, doch dieser schien das gar nicht erst zu bemerken. Er wand sich auf der Matratze, hatte sich auf den Rücken gedreht, als wolle er die imaginären Flammen so löschen, in dem er sie um ihren Sauerstoff brachte. Doch das Einzige was er damit bezweckte war, dass sich das Blut auf dem alten, vergilbten und dreckigem Lacken verteilte. „Du wirst es bald verstehen, kleiner Sasuke“, hauchte Madara amüsiert. Er konnte nicht den Blick von seinem Opfer nehmen. Schon immer hatte es ihn erfreut, wenn seine Opfer qualvoll litten, doch bei dem Uchiha war es etwas ganz besonderes. „Doch wenn du es verstanden hast, ist es schon viel zu spät, kleiner Sasuke.“ Der Junge wand sich. Er hörte die Stimme Madaras nicht, so laut schrie er, außerdem konzentrierte er sich nur auf die immer heißer werdenden Flammen in seinem Körper, die sich immer mehr ausbreiteten. Ob auch schon das Bett brannte? Anders konnte es doch nicht sein, oder? Sasuke würde genauso wie Itachi verbrennen. Wenigstens waren sie dann wieder miteinander vereint. „Itachi!“, schrie Sasuke und es ertönte ein Hämmern an der Tür. Nur Madara bekam es mit, Sasuke wand sich weiter auf der Matratze und schrie nach seinem Wolf. Dieser stand auf der anderen Seite der Türe und schrie, er wollte herein, wollte sein Rotkäppchen retten. Doch es war zu spät, dass wusste Madara, deswegen brauchte er sich keinen Kopf mehr machen, dass Itachi ihm irgendwie gefährlich werden könnte. Was wollte er denn noch verhindern? Das Band zwischen ihnen war endgültig zerrissen. Sasuke war bald kein Rotkäppchen mehr, sondern etwas ganz Anderes. Der Wolf ging zu der Türe und schloss sie auf. Sofort stürmte Itachi in den Raum hinein und auf Sasuke zu. Madara beachtete er erst einmal nicht. Dafür musterte der Ältere ihn. Itachi war über und über mit Ruß bedeckt, was nicht ungewöhnlich war, wenn er an das brennende Anwesen dachte. Ob es immer noch brannte, oder ob es schon in sich zusammen gestürzt war? Itachi hockte vor dem alten, morschem Bett und rüttelte an Sasuke, der sich wand und schrie. Er rief den Namen des Wolfes, doch reagierte er nicht auf die Stimme des Älteren. „Was soll ich bloß tun, Sasuke? Ich will dir helfen, doch was soll ich tun? Was hat er dir angetan?“, fragte Itachi verzweifelt, doch der Junge antwortete ihm nicht. Dafür aber Madara: „Es ist zu spät, Itachi. Du hast ihn verloren!“ Der Jüngere wand sich von der Seite des Uchihas ab. „Was hast du ihm angetan?“, fragte er mit einem von hasserfülltem Ton in der Stimme. „Was hast du ihm angetan!?“ „Ich habe ihn von einem Fluch erlöst“, antwortet der Ältere unbekümmert, während Sasuke hinter Itachi weiter schrie, wie am Spieß, als würde er wahrlich in einem Flammenmeer liegen und verbrennen. „Das müssen unglaubliche Qualen sein, die er erleidet“, dachte Itachi und wagte es nicht Madara aus den Augen zu lassen. „Du hast doch bestimmt das Mal in seinem Nacken erkannt, oder?“ Der Jüngere nickte. „Mein Familienwappen“, gab er von sich. „Was hat es damit auf sich?“ Madara grinste, so als wäre Itachi ihm in eine Falle getappt. „Es wird in deiner Familie weiter vererbt. Von den Eltern an die Kinder, wie du sicherlich weißt.“ „Natürlich weiß ich das!“, herrschte er den Älteren an. „Jetzt sag mir warum Sasuke es trägt!“ „Vor 100 Jahren wurde es dafür genutzt um Wolfsgene zu unterdrücken, sie einzusperren. Diejenigen deiner Familie, die das taten, wurden verbannt. Sie lebten weiter, unter den Menschen, ohne das diese etwas merkten, denn durch das Bannmal, welches jeder von ihnen am Körper trug, sahen sie aus wie echte Menschen.“ Itachi schwieg, er konnte die Geschichte des Älteren nicht glauben. Sie klang so unwirklich. Doch warum sollte er ihn anlügen? „Sasuke ist einer dieser Nachkommen! Seiner Mutter bin ich vor zehn Jahren zufällig begegnet. Ich wusste nicht das sie einen Sohn hat, sonst hätte ich ihn schon damals getötet, denke ich, aber so. Da der Schutz seiner Mutter schon zu schwach ist, wäre das Siegel eh in ein paar Jahren gebrochen und er hätte sich verwandelt. Ich habe das ganze einfach nur vorgezogen. Das Blut von ihm und einem Wolf, ist der Schlüssel dazu. Doch nun, kann er nicht mehr zurück in seinen alten Körper.“ „Was erzählst du da nur für widerliche Märchen?“, zischte Itachi gefährlich. „Ich glaube dir keines deiner verlogenen Worte! Sasuke ist und bleibt ein Mensch!“ Verächtlich schnaubte Madara. „Du wirst schon sehen, wenn die Verwandlung abgeschlossen ist, ist er ein ganz neuer „Mensch“.“ Itachi knurrte und lauschte nach Sasuke. Dieser war verstummt und schien zu schlafen. Waren die Schmerzen abgeklungen, oder war der Junge einfach nur Ohnmächtig? „Du wirst mir büßen, was du Sasuke angetan hast. Erst tötest du seine Eltern, dann brennst du seine Heimat nieder und jetzt wagst du es auch noch ihn anzufassen.“ „Was willst du denn tun, Itachi? Du hast keine Chance gegen mich.“ Doch der Jüngere schien sich nicht an den Worten Madaras zu stören. Unüberlegt griff er den Älteren an. Er schlug mit der geballten, rechten Faust zu, so hart wie er konnte. Er wollte das der Wolf die selben Schmerzen durchmachte, wie Sasuke. Er wollte das Madara am Boden lag und um Gnade winselte. Doch Itachi würde ihm diese nicht geben. Im Gegenteil: Er würde sein Lebenslicht auslöschen, wie eine schwache Kerze. Zur Verwunderung Madaras, war der Jüngere Wolf viel stärker, als er es gedacht hatte, oder war es einfach nur ein emotionaler Schub? Er konnte auf dem Gesicht seines Gegners so viele verschiedene Gefühle lesen, wie sonst nie. Sasuke hatte ihn wirklich verändert. Doch nicht zum Positiven. „Du bist nur noch ein einfacher Haushund, Itachi! Wo ist deine Ehre?“, Madara versuchte die Angriffe des wesentlich jüngeren so gut es ging zu parieren, doch er steckte viel mehr ein, als es sonst der Fall war. „Ich habe dich von deinem Halsband befreit und so dankst du es mir?!“ „Mir ist es scheiß egal, wovon du mich befreist!“, Itachi trat dem Älteren in den Magen. „Mir geht es um Sasuke und ich werde ihn beschützen! Auch wenn es das letzte ist, was ich tue!“ Der Junge Uchiha fühlte sich, als würde er in ein sehr tiefes Loch fallen. „Wo bin ich?“, fragte er sich und sah sich um. Doch er konnte nichts erkennen außer endlose Dunkelheit. Nirgendwo konnte er ein Licht sehen. Keine wärmende Quelle, nicht mal ein Funken des Feuers, welches ihn noch bis gerade eben verbrennen wollte. „Wo bin ich nur? Wo ist Itachi? Ich habe doch seine Stimme gehört“, er schloss die Augen und sah das Gesicht des Wolfes vor sich. Er lächelte ihn sanft an und sofort fühlte sich Sasuke geborgen und Sicher. „Ich komme zu dir zurück. Ich werde dich finden“, vielleicht war er ja tot und nun auf den Weg ins Jenseits. Dorthin, wo seine Eltern und auch Itachi auf ihn warteten. Er wusste es, dass er sie wiedersehen würde. „Sasuke“, als er die Frauenstimme vernahm, öffnete er sie Augen. Um ihn herum war es immer noch schwarz, doch eines hatte sich geändert. Vor ihm schwebte ein Licht. Es war klein, wahrscheinlich war es weit entfernt, doch es kam immer näher auf ihn zu. Wurde immer größer und heller, bis es stehen blieb. Aus dem Leuchten formte sich ein Körper. Lange, schlanke Beine, eine Hüfte, ein Oberkörper, Arme, langes, elegantes, schwarzes Haar und das Gesicht seiner Mutter. Das Gesicht der Frau, die ihn am meisten liebte und die er so vermisste. „Mein lieber, kleiner Sasuke“, sagte sie und breitete die Arme aus, in die der Junge sofort hineinstürmte. Er vergrub seinen Kopf an ihrer Brust. „Du bist groß geworden, mein Sohn.“ „Okaasan“, jappste der Junge und seine Mutter legte ihre Hand auf seinen Kopf. Sie strich ihm durch das zerzauste Haar. „Das alles tut mir leid. Es tut mir wirklich so leid. Ich wollte nicht das du das durch machen musst.“ Sasuke sah sie an. Er war mittlerweile genauso groß wie sie, wenn er aufrecht stand. Er fühlte sich so riesig. „Was sagst du da?“ „Ich bin an all dem schuld, was du und Itachi durchmachen musst. Es ist alles wegen meinen Genen und weil ich dir nie davon habe erzählen können.“ „Was redest du da für einen Müll?!“, fragte der Junge empört. Er spürte wie Wut in ihm aufkeimte, auf Madara und auf seine Mutter. „An all dem ist dieser Madara schuld! Nur er! Er allein!“ Traurig lächelte Mikoto ihren Sohn an und legte ihre Hand auf seine linke Wange. „Ich muss dir etwas wichtiges erzählen.“ „...“, abwartend sah Sasuke sie an und schwieg. Er konnte sich nicht Vorstellen, was sie zu erzählen hatte. „Es geht um den Glücksbringer an deinem Nacken.“ Instinktiv fasste sich Sasuke an die Stelle, doch seine Mutter schüttelte den Kopf. „Es ist nicht mehr da. Madara hat es entfernt.“ „Was hat das zu bedeuten? Warum hat er das gemacht?“ Mikoto schwieg und seufzte kurz, ehe sie weiter sprach: „Ich bin so wie Itachi ein Wolfsgeist“, sagte sie und hob ihre Bluse hoch. Zu sehen war dort, auf ihrem Bauch, das selbe Zeichen wie Sasuke es getragen hatte. „Dank diesem Mal, werden die Gene jedoch eingesperrt und sind nicht zu sehen. Nur deswegen sind wir Menschen.“ „Wir? Soll das heißen ..?“ Die Frau nickte. „Du bist mein Sohn, deswegen habe ich dir diese schrecklichen Gene vererbt.“ „Aber … Warum hast du mir das nie gesagt, das ich kein Mensch bin?“, fassungslos stand Sasuke da. Er wusste nicht was er tun, oder gar denken sollte. Er fühlte sich als würde seine Welt, sein ganzes Leben gerade wie eine Glasscheibe in tausend Stücke zerbrechen. „Du warst zu Jung. Ich hätte es dir bei deinem 16. Geburtstag gesagt, doch Madara kam uns dazwischen.“ „Das ich kein Mensch bin?“ „Du darfst dich nicht dafür schämen was du bist, Sasuke!“, sagte die Frau mit verzweifelter Stimme. Sie hatte nicht vorgehabt, ihren Sohn zu zerstören. In keiner Sekunde. „Itachi ist auch stolz auf das was er ist.“ „Er leidet“, murmelte der Junge. „Er leidet. Weil er das ist, was er nun mal ist, wurden seine Eltern getötet. Deswegen meiden ihn die Dorfbewohner.“ „Kannst du das nicht verstehen? Sie kennen ihn nicht. Trotzdem ist die Zeit anders. Er lebt doch immer noch, oder nicht?“ Der Junge nickte zustimmend. „Als ich geboren wurde, jagte man noch die Wölfe. Mittlerweile gibt es von ihnen nur noch so wenige, dass sie in Vergessenheit geraten sind“, erklärte sie. „Die Zeit hat sich verändert. Mit etwas Geduld, können sich die Menschen an die Wölfe gewöhnen und sie alle können zusammen in Frieden leben, Sasuke. Und du hast die Chance diese Welt ins Rollen zu bringen!“ Sasuke erkannte das Flehen in ihrem Blick, doch wusste er nicht, ob er sein neues „Leben“ so einfach akzeptieren konnte. „Du darfst dich weder hassen, noch dich schämen, nur weil du der Sohn einer Wölfin bist. Ich habe dich beobachtet. Ich war all die Jahre über bei dir und weiß was für wundervolle Freunde du hast“, Sasuke schwieg. Er sah Sakura und Naruto nicht als seine Freunde an. „Sie werden dich niemals verraten, du musst ihnen nur etwas Zeit geben um sich daran zu gewöhnen. Sie wissen das du ein guter Mensch bist, Sasuke.“ Der Junge schwieg immer noch und Mikoto zweifelte daran, dass sie ihn erreichte. Doch dann sagte er endlich etwas, nur wechselte er das Thema: „Seid ich Itachi getroffen habe, hat sich einiges in meinem Leben geändert. Ich wurde sein Rotkäppchen und er hat so ziemlich alles auf den Kopf gestellt. Doch ich will ihn niemals verlieren. Er ist doch, das Einzige was ich noch habe“, während er sprach, wagte er sich nicht, ihr in die Augen zu sehen. Er fühlte sich, als würde er sie verraten. „Nachdem Madara nun auch euer Haus abgebrannt hat, habe ich doch nichts mehr, außer Itachi.“ „Ich weiß“, sagte Mikoto sanft. „Und ich bin so glücklich, dass du nicht mehr alleine bist. Du sollst für immer bei Itachi bleiben können. Das ist mir lieber. Auch wenn mir das, was ihr tut nicht wirklich gefällt. Doch solange du glücklich bist, bin ich es auch.“ Sasuke schmunzelte sanft. „Ich liebe dich, Okaasan.“ „Ich dich auch, mein kleiner Sasuke“, sagte sie leise und begann zu leuchten. „Ich muss nun gehen. Du wirst gleich wieder zu dir kommen.“ „Du darfst nicht gehen!“, der Junge griff nach ihrem Arm, doch bekam er sie nicht mehr zu packen. Er griff einfach durch sie hindurch, wie bei einem Geist, in den Büchern. „Denk daran, du musst dich nicht dafür schämen, was du bist“, Mikoto löste sich ganz auf und Sasuke schloss die Augen. Er spürte wie eine Träne seinen Wangen entlang glitt und als er seine Augen wieder öffnete, sah er die Decke des Zimmers, in das Madara ihn geschleppt hatte. Der Geruch von Feuer drang ihm in die Nase und er wand sich in die Richtung. Itachi stand da umgeben von hohen Flammen, Madara konnte er nicht sehen. Vorsichtig setzte der Junge sich auf um zu dem Älteren zu gehen, doch sein Blick blieb auf dem Wolfsschwanz liegen, der von seinem Steißbein aus anfing. Er war schwarz und etwas kürzer wie der von Itachi. Sasuke griff sich an den Kopf und spürte sie, die Ohren. Weich, fast samtig, so wie die des Älteren. „Sasuke?“, fragte Itachi verwirrt. Der Junge wand sich ihm zu. Nun konnte er auch Madara sehen. Er lag reglos auf dem Boden, in einer Blutlache. Auch die rechte Hand von Itachi war voller Blut. „Er hat ihn getötet“, ging es dem jungen Wolf durch den Kopf. Wankend und etwas schwach auf den Beinen stand er auf. Sasuke zog die Hose und seine Shorts hoch, die Madara ihm runter gezogen hatte. Der Bund endete kurz vor dem Schwanzansatz. „Bleib da“, sagte Itachi besorgt. Sein Blick haftete an den Ohren, des Jungen. Madara hatte also doch nicht gelogen. Sasuke schien nicht vorgehabt zu haben, auf den Älteren zu hören, denn er stolperte auf ihn zu. Wäre der Andere nicht auf ihn zu gelaufen und hätte ihn hoch gehoben, wäre der Junge wohl entweder zusammen gesunken, oder durch die Flammen gelaufen. „Du bist ganz wacklig auf den Beinen, Sasuke“, sagte er leise Tadelnd. „Ich bringe dich hier raus.“ Itachi setzte sich mit dem Jungen auf den Armen in Bewegung. Sie mussten hier raus, ehe sie noch erstickten, oder verbrannten. Eine Rauchvergiftung war auch nicht wirklich etwas schönes. Also rannte Itachi den Flur entlang, hinaus aus dem Bunker, den Madara als Versteck gewählt hatte. Itachi hatte es nicht leicht gehabt, ihn zu finden, doch hatte er es geschafft. Er hatte Sasuke beschützt, auch wenn dieser sich verändert hatte. Der Wolf rannte mit dem Jungen durch den Wald, in eine unbestimmte Richtung, denn er wollte erst einmal nur weg von den Flammen, sonst nichts. „Itachi“, hauchte der Jüngere in seinen Armen und schmiegte sich an ihn. „Es tut mir Leid.“ „Was soll dir denn leid tun? Ich muss mich bei dir entschuldigen, schließlich konnte ich dich nicht beschützen.“ Sasuke schüttelte den Kopf, dass konnte der Ältere spüren. „Das wäre eh passiert, auch ohne Madara“, murmelte er. „Ich weiß. Er hat es mir erklärt.“ Sasuke klammerte sich nur fester an den Älteren. Er konnte es nicht fassen, dass sie das tatsächlich überlebt hatten. „Er ist tot, oder?“ „Ja, ich habe ihn getötet.“ „Er wird uns nun in Ruhe lassen.“ „Er hat doch eh das was er wollte, Sasuke.“ Der Junge schwieg. Ob Madara das wirklich wollte? Das er zum Wolf wurde, ebenso wie Itachi einer war? Hatte er sie so voneinander trennen wollen? „Bist du ihm böse? Wegen dem was ich nun bin?“ Der Wolf blieb stehen, setzte den Jungen jedoch nicht auf seine Beine. „Warum sollte ich das? Ich liebe dich, Sasuke. Egal was du bist. Ob nun Mensch, oder Wolf. Das ist mir völlig egal.“ Der Junge schmunzelte erleichtert und er überlegte, ob er ihm von seiner Mutter erzählen sollte. „Die Frage ist, ob du dich damit wohl fühlst und ob du damit leben kannst. Es wird sich alles ändern.“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Ich soll mich nicht dafür schämen, was ich bin, sagte mir meine Mutter“, er erkannte den fragenden und verwirrten Blick des Älteren. „Ich habe sie gesehen. Im Schlaf. Ich glaube ich wahr Ohnmächtig.“ Itachi schwieg. Was sollte er auch darauf sagen? Er wusste nicht, ob das was Sasuke gesehen hatte wirklich die Wahrheit war, oder von den Schmerzen kam. Aber egal was es war, der Junge wirkte Glücklich. Also war Itachi es auch. „Sie wünscht sich, dass ich glücklich bin“, sagte der Jüngere. „Und hofft dass du nun bei mir bleibst. Was ich auch tue.“ „Was denkst du nur von mir, Sasuke?“, fragte der Ältere. „Ich werde für immer bei dir bleiben. Du bist doch mein Rotkäppchen.“ Sasuke schmunzelte. „Ich bin froh darüber.“ „Ich liebe dich, Sasuke“, gab Itachi von sich. Dabei fiel ihm etwas ein, was Madara ihm gesagt hatte. „Zwar meinte „er“, du wärst nun nicht mehr mein Rotkäppchen, doch ich spüre es, dass er falsch liegt. Du wirst für immer mein Rotkäppchen und die Person die ich liebe sein.“ „Du bist schon wieder kitschig. Anscheinend geht es dir gut“, gab der Jüngere von sich. Wobei er sich an den Brand in seinem Elternhaus erinnerte. „All unsere Arbeit ist dahin.“ Natürlich verstand der Ältere was Sasuke sagte, doch wusste er keine aufmunternde Worte für solche Situationen. „Wir suchen uns etwas anderes“, klang für ihn wie Spott und auch all die anderen Sätze, die ihm im Kopf herumspukten, wirkten wie blanker Hohn und völlig unangebracht. Doch zu seinem Erstaunen war es Sasuke, der dazu etwas sagte: „Wir werden uns etwas anderes suchen! Außerhalb des Dorfes. Nicht ganz soweit, aber sodass wir die Dorfbewohner nicht mit der Anwesenheit von zwei Wölfen stressen. Sie werden sich an all das hier noch gewöhnen müssen!“ Itachi war regelrecht erstaunt über das was der Jüngere von sich gab. „Ist das wirklich in Ordnung für dich?“, fragte er deswegen nach und Sasuke nickte. „Natürlich“, gab er von sich. „Die Hauptsache ist, wir bleiben zusammen, oder?“ Itachi nickte. „Und was willst du Tsunade sagen?“ „Die Wahrheit, natürlich. Wie jedem der sie hören will. Ich habe nichts zu verbergen. Vor niemanden. Ich bin, was ich bin. Ein Wolfsgeist. So wie meine Mutter vor mir.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog Itachi den Jungen in seine Arme und küsste ihn auf die Stirn. „Ich werde immer an deiner Seite sein, egal was passiert, Sasuke“, hauchte er und pustete kurz in das rechte Ohr des Jüngeren, welche daraufhin seinen Kopf schüttelte und ein „Lass das“, murrte. Itachi musste lachen. „Ich war noch nie so glücklich, Sasuke.“ „Ich auch nicht, Itachi.“ Itachi war mit dem Jungen erst einmal in ihre Wohnung gegangen, damit Sasuke sich ein Oberteil anziehen konnte, denn das hatten sie in dem Bunker vergessen. Was laut Sasuke kein Untergang war. Danach machten sie sich auf den Weg zu Tsunade. Bereits da, lagen alle Blicke auf ihnen. An Itachi hatten sie sich ja schon ein wenig gewöhnt, doch Sasuke als Wolf? Zum Glück sprach niemand ihn an, denn er hatte noch gar keine Ahnung wie er das alles erklären sollte. Er wusste ja noch nicht einmal was er Tsunade sagen sollte. Würde sie ihm die Wahrheit glauben? Außerdem war sie doch schon von Itachi nicht begeistert gewesen. Wie würde sie dann auf Sasuke reagieren? Der Junge wusste es nicht und auch sein Älterer Begleiter, konnte ihm da nichts sagen. Die junge Dame am Empfang, musterte ihn verwundert, lies ihn aber ohne ein Wort passieren. „So wie es aussieht, sind sie alle zu geschockt um dich anzusprechen. Wenn das nicht mal Glück ist, hm?“, fragte Itachi und musste lächeln. Ihm gefiel es das er diesmal nicht die Person war, die alle Blicke auf sich zog. So konnte er sich mal in Bild davon machen, wie der Junge sich zuvor immer gefühlt hatte. „Sollen sie doch. Mein Äußeres wird sich nun nicht mehr ändern. Entweder sie kommen damit klar, oder sie lassen es bleiben“, Sasuke selber war überrascht über seine fast schon gleichgültige Antwort. Aber so ein dickes Fell würde er wohl in der Zukunft brauchen. Wie viele wohl versuchen würden ihn und Itachi zu töten? Und überhaupt. Was die Zukunft wohl für sie Beide vorbereitete hatte? So viele Überraschungen konnte es ja gar nicht mehr geben. Zumindest hatte Sasuke nun das Gefühl, schon alles Mögliche durchgemacht zu haben. Tsunade war genauso überrascht über Sasuke auftreten wie all die anderen Dorfbewohner, jedoch tat sie ihre Gefühle auch ganz ungeniert kund, ohne sich zurück zu halten. Sie war wenig über die Geschichte erfreut, sie äußerte sogar ihre Wut, indem sie sagte, dass sie es nicht verstehen könnte, warum Sasuke ihr nichts von diesem Madara gesagt hatte, wo sie sich doch in den letzten Tagen so oft getroffen hatten. Doch als Itachi und der Uchiha sich erklärten, schien sie langsam zu verstehen und ihr Zorn verflog. Natürlich bot sie Sasuke direkt ihre Hilfe an. Sie wollte sich darum kümmern, dass es keine Probleme im Dorf gab und das niemand ihn belästigen würde, wofür der Junge wirklich dankbar war. Er erklärte ihr auch, dass das Anwesen seiner Eltern wegen diesem Madara abgebrannt war und das er noch nicht wusste, wo er nun mit Itachi hin sollte. Er sagte ihr auch, dass sie ein Haus etwas außerhalb des Dorfes haben wollten, wo sie ungestört waren. „So wie es für Wölfe gehört“, hatte Itachi hinzugefügt. Doch die Hokage hatte ihn einfach ignoriert. Vielleicht lag es dann doch nicht nur an der Tatsache das Itachi ein Wolf war, warum sie ihn nicht leiden konnte, sondern an etwas ganz anderem. Tsunade beteuerte, dass sich alles regeln würde und dass Sasuke solange Zeit bekam, wie er brauchte um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zwar wollte er keinen extra Urlaub, doch der Ältere hatte ihm dazwischen gefunkt. „Das ist wichtig für dich“, hatte er gesagt. „Du musst dich von all dem erst noch erholen und dein Körper erst!“ Seufzend hatte er dem zugestimmt. Was blieb ihm auch anderes übrig und so lag er nun in seinem Bett, in das Itachi ihn gesteckt hatte und trank Tee. „Möchtest du wirklich nicht noch etwas essen? Ich könnte dir eine Nudelsuppe besorgen“, sagte Itachi, der neben ihm auf der Matratze saß. „Willst du nicht lieber mal deine Wunden versorgen?“, fragte der Uchiha skeptisch und deutete auf Itachis Arm. Madara hatte ihn dort gebissen. Zudem hatte der Ältere zahlreiche Brandblasen auf der Haut. „Wie soll ich das denn bitte anstellen?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Dazu brauche ich schon deine Hilfe.“ „Das ist doch nur ein Vorwand, oder?“ „Vielleicht?“ Der Jünger seufzte. „Gut. Du gehst nun duschen und dann werde ich mich darum kümmern“, er fragte sich, warum Itachi erst darauf bestanden hatte, dass er sich hinlegte und nun doch noch von ihm versorgt werden wollte. „Willst du nicht mit mir Baden gehen?“, wahrscheinlich hatte Itachi die Frage unauffällig stellen wollen, doch das gelang ihm in keinster Weise. „Nein. Ich gehe morgen früh duschen. Mein Körper fühlt sich dazu noch lange nicht in der Lage“, antwortete der Junge deswegen nüchtern und wand sich dem eingeschaltetem Fernsehgerät zu. Dort wurde gerade über die zwei Feuer in der Nähe Konohas berichtet. Doch Itachi schien das nicht zu interessieren. „Glaubst du nicht, ich weiß was gut für deinen Körper ist und was nicht?“ „Ich weiß was du willst. Du willst einfach nur an meine Wäsche, Itachi. Mehr nicht“, gab Sasuke seufzend von sich und sah dann wieder dem Älteren in die Augen, dessen Hand er gerade an seinem Schwanz spürte. Er fühlte wie er vorsichtig über das Fell strich. Es war ein ungewohnter Gedanke. „Sein Schwanz“, wahrscheinlich würde er es genauso wenig aussprechen können, wie er es mit „Ich liebe dich“, gehabt hatte. Doch würde sich das mit der Zeit legen. Alles würde normal werden. „Bitte, Sasuke“, Itachi schob seine Lippe vor und Sasuke musste lachen. „Der Hundeblick funktioniert bei mir nicht mehr. Wenn er überhaupt bei mir jemals gewirkt hat.“ „Du bist richtig herzlos“, der Ältere kniff ihm sanft in die Seite. „Au. Ich weiß, aber jetzt lass mir doch bitte meine Ruhe. Ich bin wirklich fertig Itachi. Morgen. Bestimmt.“ Seufzend erhob sich Itachi. „Okay. Aber dann bleibst du hier liegen und versuchst zu schlafen. Ich bin gleich wieder da“, sagte er und ging dann alleine ins Badezimmer um zu duschen. Es würde sich wirklich noch vieles ändern. Das wusste selbst Itachi. Doch ob zum positiven, oder zum negativen, konnte allein Sasuke nur entscheiden. Alles was der Ältere tun konnte, war ihm zur Seite stehen und ihn so gut es ging zu unterstützen. Doch das wusste der Jüngere wahrscheinlich auch. Er wusste, dass Itachi ihn niemals im Stich lassen würde. Als der Wolf unter die Dusche stieg und das Wasser andrehte, (Wobei er natürlich seine Sachen ausgezogen und in den Wäschekorb geschmissen hatte), wurde ihm klar, dass er noch nie dringender eine Dusche gebraucht hatte und das nicht mal nur wegen dem ganzem Feuer. Nein. Das Wasser schien ihm all seine Sorgen und schlechten Gedanken hin fortzuspülen. Alles was übrig blieb war der Gedanke an Sasuke und an ihre gemeinsame Zukunft. Auch er fühlte sich geborgen in der Nähe des Jüngern, so als wäre er seine Familie, so als hätte er seinen Bruder nach einer langen Suche endlich wieder gefunden. Er konnte es gar nicht in Worten ausdrücken. So Glücklich war er. Nun würde alles besser werden. Das wusste er. Es konnte nicht anders sein. Das Sasuke nun ein Wolf war, so wie er, musste ein Geschenk des Himmels sein. Es konnte nichts anderes wie ihr Schlüssel ins Glück bedeuten. Wenn nicht das, was dann? Vielleicht sollte er Madara dankbar sein, denn Itachi alleine hätte niemals die Bedeutung des Wappens auf Sasukes Haut herausgefunden. Wobei Sasuke gesagt hatte, das sich das Siegel eh bald aufgelöst hätte und er sich eh verwandelt hätte. Ach was sollte er eigentlich seinen Kopf deswegen zerbrechen? Itachi stellte das Wasser doller ein und legte sein Kinn auf seine Brust, sodass das Wasser auf seinen Nacken niederprasselte und ihn wunderbar massierte. „Madara ist weg, Sasuke immer noch bei mir ...“, murmelte Itachi und schloss die Augen. „Es kann nichts mehr schief gehen. Niemand kann uns voneinander trennen.“ Jeder würde es sehen, dass sie zusammen gehörten und das nur wegen Sasukes Ohren. Wegen dieser samtenen Wolfsohren. Der Junge war zwar noch ein junger Wolf, wahrscheinlich wegen des Bannmals, welches er seit der Geburt getragen hatte, doch würde er heranwachsen, viel schneller als es musste. Epilog: „Es war einmal ...“ --------------------------- Der Wald war ein Zufluchtsort gewesen. Seine Heimat. Der Ort wo man ihn in Ruhe ließ, sofern er nicht zu nah an das Dorf kam, welches nicht weit von seiner kleinen Hütte entfernt lag. Ja, die Menschen hatten Angst vor ihm und sie hassten ihn, obwohl sie sich nicht kannten. Er hatte sie noch nie gesehen und sie ihn nicht. Es war eine alte Hexe gewesen, die ihn beobachtet und das Dorf gewarnt hatte. Seitdem streiften die Männer durch den Wald um sich vor ihm zu schützen, so als könnten sie etwas gegen ihn ausrichten. Er hatte Glück, denn die Männer wussten nicht wonach sie genau suchten. Sie gingen von dem Tier aus, nicht von jemandem wie ihm. Ja, er war ein Wolf, wenn auch nur ein Wolfsgeist, doch man hatte Angst vor ihm. Auch wenn er noch keinem Menschen irgendetwas getan hatte. Oft hatte er vor seiner Hütte gesessen, zu den Sternen hinauf gesehen und sich gefragt, warum er nicht einfach von hier verschwand. Denn hier hatte er nur die Einsamkeit und die Sehnsucht nach einer Familie, nach Geborgenheit und Liebe nicht mehr. Trotzdem blieb er hier, denn er hatte so ein Gefühl, eine Ahnung. „Hier wartet mein Schicksal auf mich“, dachte er dann immer wieder. Doch er konnte es sich nicht erklären. Und dennoch blieb er hier. In der Hoffnung, dass sein Gefühl und diese Ahnung ihn nicht im Stich ließen. Es war Zufall gewesen, dass er auf der Suche nach etwas Essbarem in die Nähe des Dorfes geraten war. Der Wolf hatte es nicht einmal mit bekommen, wohin ihn seine Füße trugen. Somit stand er nun vor dem Bauernhof und beobachtete eine Frau bei der Gartenarbeit und einen Jungen, der auf einem kleinem Rasenstück mit Bauklötzen spielte. Er schien fast schon zu alt dafür zu sein. Der Wolf hatte keine Ahnung warum, doch er konnte sich einfach nicht von diesem Anblick lösen. Dabei knurrte sein Magen schon seit Tagen und auch wenn er ein unbeschreibliches Hungergefühl verspürte, sah er diese Menschen nicht als seine „Beute“ an. Es war etwas Anderes, dass ihn nicht gehen lassen konnte. Etwas ähnliches, was ihn auch nicht von diesem Ort verschwinden lies. Sehnsucht, nach Geborgenheit. War er etwa neidisch? Der Wolf hätte wohl möglich Stundenlang da stehen können, wenn nicht ein Mann dazugekommen wäre. Wohl möglich der Familienvater. Aus Angst, von diesem gejagt und getötet zu werden, verschwand er, mit dem Wissen, dass er noch einmal herkommen würde um den kleinen, ärmlichen Hof zu beobachten. Auf dem Rückweg, hatte der Wolf das Glück, einen Hasen fangen zu können. Nicht wirklich sättigend, bei einem Wolf, der schon seid Tagen nichts mehr gegessen hatte, aber es reichte. Vielleicht sollte er sich ins Dorf schleichen, mit Verkleidung und versuchen die Tiere des Waldes zu verkaufen? Es war Herbst und da würden die Menschen öfters durch seinen Wald streifen um genug Fleisch für den kalten Winter zu jagen. Warum sollte der Wolf ihnen da nicht behilflich sein können? Schließlich hatte er nichts gegen die Menschen. Ganz im Gegenteil. Er fühlte sich schließlich wie einer. Der Wolf sah hinauf zum Himmel, der sich durch den Sonnenuntergang rötlich verfärbte. Der Tag war also schon wieder vorbei. Für einen Geist wie ihn, hatte das Leben kein Ende. Erst wenn seine Kraft zur neige ging, würde er sterben und das konnte bei einem Wesen wie ihm ewig dauern. Jahre, oder Jahrtausende vielleicht. Somit war er verdammt, auf ewig in dieser Einsamkeit zu verharren, in der Hoffnung, dass sich irgendwann doch noch mal etwas änderte und die Menschen keine Angst mehr vor ihm haben musste. „Irgendwann...“ Bis dahin, würde ihn seine Sehnsucht vielleicht schon zerfressen haben. Das Dorf war lebendig. Lebendiger als der Wald, in dem er sich versteckte, auch wenn es dort unzählig viele Tiere gab. Der Wolf hatte noch nie in seinem Leben so viele Menschen auf einmal gesehen, wie auf diesem Marktplatz. Auf einem Karren, hatte er die toten Tiere geladen, die er im Wald gefangen und hier verkaufen wollte. Seine Ohren und seinen Schwanz versteckte er unter seinen verschlissenen, alten Klamotten. Er brauchte dringend neue. Besonders für den bitter kalten Winter. Die kalte Jahreszeit war in dieser Region besonders hart und vor allem gab es immer eine Menge an Schnee. Frauen und Männer standen auf dem Markt, stritten sich um ihre Kunden und versprachen beste Qualität. Der Blick des Wolfes glitt zu seinem Karren. Die toten Tiere lagen unter einer Decke, die sie vor Dreck und der Sonne schützen sollte. Ob er damit Gewinn machen konnte? Der Wolf musste es einfach versuchen, denn es blieb ihm gar nichts anderes übrig. Also schob er seinen Karren in eine freie Ecke des gut besuchten Marktplatzes und zog das Tuch ab. Er wartete. Der Wolf wagte es nicht seine raue Stimme zu erheben um seine Ware zu umwerben und Kunden anzulocken, denn er war sich sicher, dass man sein Gebrüll aus den ganzen Schreien heraushören könnte und daher Angst vor ihm haben würde. Schließlich war er kein Mensch, so wie all die Anderen. Also stand er da und wartete. Er beobachtete wie all die Menschen an ihm vorbei gingen und ihn keines Blickes würdigten. Sollte er am Ende dann doch noch schreien? Nein, dass war ihm eindeutig zu peinlich. Dafür war der Wolf einfach zu stolz und wohl auch zu schüchtern. Er fühlte sich unwohl, zwischen all den Menschen, die er nicht kannte. Ein Wolf gehörte eben in den Wald und nicht in ein Dorf voller Leute. Der Tag verging dann auch, ohne dass der Wolf irgendetwas verkaufte. Nicht mal die Pfote eines Hasen. Das Einzige was er erntete, waren die skeptischen Blicke der Menschen, aufgrund seiner Kleider. Klar, wer kaufte schon bei einem Händler, der sich verhüllte? Niemand. Niemand traute einem Wolf. Keiner. Genauso verliefen auch die restlichen Tage ab. Immer wieder stand der Wolf mit seinem frisch gefangenem Fleisch in der kleinen Ecke, doch niemand traute sich zu ihm hin. Er wollte schon früher Heim gehen und die ganze Sache vergessen, als er ein Ziehen an seinem Umhang spürte. Verwundert drehte er sich nach Rechts und sah den Jungen, den er schon auf dem Bauernhof gesehen hatte an. „Was verkaufen Sie?“, fragte der Junge neugierig und höflich. Er hatte schwarzes langes Haar, was er zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Erwartungsvoll sah der Junge ihn mit seinen großen, schwarzen Augen an, die denen des Wolfes sehr ähnelten. „Äh“, der Ältere sah zu seinem Karren und der Bauernjunge tat es ihm gleich. „Frisches Fleisch. Das sind Tiere aus dem Wald.“ Abschätzend besah sich der Kleinere die Wahre auf dem Karren und wog skeptisch seinen Kopf hin und her. „Sie scheinen nicht viel davon zu verkaufen.“ Der Wolf schüttelte den Kopf und zog seine Kapuze tiefer in sein Gesicht, damit der Kleine seine Ohren nicht entdecken konnte. „Machen sie Werbung dafür? Sie müssen auch rufen.“ „Nein.“ „Warum nicht?“ Der Wolf antwortete auf die Frage nicht. Er war einfach zu stolz dafür. „Dann wird keiner wissen was Sie verkaufen.“ Erneut schwieg der Ältere. Wahrscheinlich war es besser, wenn er nichts verkaufte, dann würde er auch nicht die Gefahr eingehen, dass Jemand bemerkte, was er war. „Ich wollte eh nach Hause gehen“, sagte er, doch der Jüngere schien das nicht einmal zu bemerken, oder einfach zu ignorieren. Er lief um den Karren herum, stellte sich davor und fing an zu rufen: „Leckeres Fleisch! Frisch gefangen und erlegt im Wald! Machen Sie sich nicht die Mühe und jagen es selbst, sondern kaufen Sie es hier!“ Der Wolf konnte es nicht glauben, was der fremde Junge da tat. Er half ihm, einen völlig Fremden, ohne zu wissen wer, oder was er war. Einfach so. Oder wollte er dafür einen toten Hasen haben? Der Wolf beobachtete den Kleineren dabei, wie er Werbung für ihn machte und teilweise die Menschen auf dem Markt direkt ansprach. Es funktionierte. Kurz darauf, verkaufte der Wolf seinen ersten Hasen und dann immer mehr. „Wow“, gab der Wolf von sich und besah sich den vollen Beutel indem die Münzen lagen. Wenn er ihn schüttelte, konnte er das Geld klimpern hören. Der Junge stand grinsend neben ihm, sichtlich glücklich und vor allem Stolz auf sich. „Vielen Dank, Kleiner“, sagte der Wolf und sah den Jungen abschätzend an. Er konnte es sich nicht erklären, aber irgendetwas, hatte der Fremde an sich. „Das habe ich gerne gemacht“, entgegnete er ihm und lächelte kurz. „Ich muss jetzt aber gehen. Auf wiedersehen!“ Ohne das der Wolf seinen Retter nach seinem Namen fragen konnte, war der Junge auch schon weggerannt und der Ältere spürte wieder seine Einsamkeit. Sie war ihm die ganze Zeit über gar nicht mehr aufgefallen, wo sie doch sonst immer auf seinen Schultern lastete und ihn zu erdrücken drohte. Er hatte keine Ahnung, woran es lag, doch er fühlte sich so merkwürdig befreit. „Ein wirklich merkwürdiger Junge.“ Das erste was er sich am nächsten Tag kaufte, waren neue Klamotten. Ein neuer Umhang, ein Oberteil und eine Hose, danach kaufte er auf dem Markt frische Lebensmittel, wie Gemüse. Fleisch hatte er schließlich genug in seinem Wald. Erst dann stellte er sich wieder mit seinem Karren auf seinen Platz in der Ecke, wo zu seiner Verwunderung, der Junge wartete. „Da sind Sie ja!“, sagte er lächelnd. In seiner Hand hielt er einen kleinen, braunen Beutel. „Meine Okaasan möchte das ich Ihnen einen Hasen abkaufe.“ „Möchte sie das?“, der Wolf musste lächeln, als er eine angenehme Wärme in seinem Körper spürte, die von dem Fremden auszugehen schien. Der Junge nickte. „Ja.“ „Wenn du mir heute wieder hilfst“, der Ältere deutete auf den Beutel und dann auf seinen Karren. „Schenke ich dir das größte und schönste Kaninchen, dass ich habe.“ Ein Leuchten legte sich auf das Gesicht des Jungens. „Natürlich gerne!“ Der Junge machte sich gleich an die Arbeit und half dem Wolf dabei seine Waren los zu werden und einen genauso hohen Gewinn, wie am letztem Tag, zu erwerben. So lief das jeden Tag ab. Der Junge half dem Wolf und dafür bekam er ein besonders gutes Tier geschenkt und das, ohne, dass sie einander nach den Namen fragten. Es war so, als würden sie diese gar nicht gebrauchen. Sie waren sich auch ohne dieses Wissen nahe. Es schneite schon vor Winteranfang und der Wolf hatte durch seinen Verkauf auf dem Markt noch gar nicht für die kalten Tage sorgen können. Ihm fehlte es an Holz für ein wärmendes Feuer im Kamin und warme Decken für sein Bett. Nahrungsmittel hatte er auch noch zu wenige, weswegen er diesen einen Tag nicht zum Markt ging um zu verkaufen, sondern um einzukaufen. Jetzt, wo er sich sicher fühlte unter den Menschen, traute er sich viel öfters irgendetwas einzukaufen. Der Wolf zog seinen Karren hinter sich her, auf dem er nun die gekauften Waren transportierte und kam durch Zufall an seinem Platz vorbei, den er immer zum verkaufen genutzt hatte. Da stand der Junge. Eingepackt in einen warmen Umhang, mitten im Schnee. Es fing sogar erneut an zu schneien. Der Mann schüttelte belustigt den Kopf und ging zu dem Jüngeren hin, der ihn sofort anstrahlte. „Sie sind spät“, bemerkte er und sah sich verwundert nach dem Karren mit den Tieren um. „Verkaufen Sie heute nichts?“ Der Wolf schüttelte den Kopf. „Nein, ich muss mich um meine Wintervorräte kümmern.“ „Ach so. Okaasan ist auch einkaufen.“ „So ist das auch richtig. Es wird nun immer kälter.“ „Wo wohnen Sie?“, fragte der Junge neugierig. Der Wolf wusste nicht wie er darauf antworten sollte, denn welcher normale Mensch lebte schon draußen im Wald? Keiner. Doch er beschloss diesen lieben Jungen, dem er so viel verdankte, nicht anzulügen. „Draußen im Wald, in einer Hütte. Nördlich von hier, am Fuße des Berges.“ Der Junge sah in die genannte Richtung. „Da draußen?“ Der Ältere nickte zustimmend. „Sind Sie da nicht einsam? Haben Sie keine Angst vor wilden Tieren?“ Der Wolf musste schmunzeln und antwortete mit einem „Nein.“ Schweigen trat ein. Der Junge schien über etwas nachzudenken und dann, platzte die Frage, die all die Tage nie gestellt wurde, aus ihm heraus. „Wie heißen Sie?“ Die Frage, die keiner der Beiden gestellt hatte, die sie nicht für nötig gehalten hatten, wurde ausgesprochen, von dem Jüngeren und der Ältere konnte sehen, dass dieser die Antwort unbedingt wissen wollte. Also ging er in die Knie um dem Jungen besser in die Augen zu sehen. Schwarz traf auf Schwarz. „Mein Name ist Madara und du bist?“ „Izuna“, war die kurze Antwort. „Izuna“, ging es Madara durch den Kopf. Für ihn gab es in diesem Moment keinen schöneren Namen und er spürte, das sie mehr miteinander verband, als die Tage auf dem Marktplatz und die tiefen, schwarzen Augen. Der Wolf war so in seinen Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte wie ein kräftiger, kalter Windstoß ihm die Kapuze seines Umhangs vom Kopf wehte und seine Ohren freigab. Mit neugierigen Blicken musterte Izuna die Ohren des Älteren. Er war keines Falls erschrocken, oder hatte Angst vor ihnen. Er fand sie viel mehr faszinierend. Madara bemerkte das Ganze erst, als er die Hand des Jüngeren in seinen Haaren spürte. Sie tasteten sich vorsichtig vor, bis hin zu seinem rechtem Ohr, über das er zögerlich strich. „So weich“, murmelte Izuna. Der Ältere bewegte sich nicht. Er hoffte nur, das keiner sie entdeckte, doch das panische Kreischen einer Frau bewies ihm das Gegenteil. Ehe er reagieren konnte, traf etwas hartes seinen Kopf: Eine Kartoffel. Madara rutschte von dem Jungen weg und sah in das panische Gesicht der Bäuerin. Izunas Mutter. „Bleib von meinem Kind weg, du … Du … Du“, sie suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, mit denen sie Madara betiteln konnte, doch sie fand sie nicht. Eine andere Frau griff ihr da unter die Arme: „Du Monster!“ Immer mehr Menschen beschmissen Madara mit Obst, oder Gemüse, sodass dieser immer weiter in die Ecke gedrängt wurde. Das Izuna ihn schützen wollte, zeigte keine Wirkung. Sie hatten eben Angst vor dem Wolf und da würde auch kein Kind sie nicht von abbringen können. Egal wie oft es sagte, dass Madara kein schlechter Mensch seie. „Verschwinde von hier!“, kreischte eine Frau und bewarf den Wolf mit einem Fisch. Madara stieß sich von der Mauer ab, an die er sich gekauert hatte und rannte los. Schnappte sich seinen Karren und flüchtete aus dem Dorf. „Madara!“, hörte er Izunas Stimme rufen, doch er reagierte nicht darauf und rannte immer weiter. Sie würden sich nie wieder sehen. Madara würde niemals mehr in die Nähe des Dorfes gehen. Nie wieder, dem war er sich bewusst. Madara hing an seinem Leben, weswegen er sich, trotz der Sehnsucht die er nach dem Jungen verspürte, von dem Dorf fern hielt. Er wollte Izuna wieder sehen, doch es ging nicht. Man würde ihn töten, würde er diesem Drang nach gehen. Das Wetter half dem Wolf dabei sich von den Menschen fernzuhalten, denn der Schnee wurde immer höher und höher, durch das fast schon tagelange durch schneien. Es war kalt in der Hütte Madaras, denn da das Wetter verhinderte, dass er hinaus kam, konnte er kein neues Holz für ein wärmendes Feuer sammeln und selbst wenn, würde dieses nass und unbrauchbar sein. Es war einfach nicht seine Zeit. Vielleicht wollte der Winter ihm ja auch all seine Kraft rauben und ihn in den Tod treiben? Vielleicht würde er dann endlich von seinem leidvollem Leben erlöst werden. Seit Tagen war er sich bereits sicher, dass ihn die Sehnsucht nach Izuna an diesem Ort hielt. Er konnte es sich nicht erklären, doch er wusste, dass er sich schon vor ihrem ersten Treffen nach dem Jungen gesehnt hatte. Es war, wie Zauberei. Als wären sie durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden. Madara wusste noch nicht wie, doch er wollte Izuna wiedersehen. Auch wenn er ihn nur aus der Ferne beobachten konnte, das war ihm egal. Hauptsache sie konnten sich wiedersehen. Der Wolf erschrak, als er plötzlich ein Klopfen an der Tür hörte. Wer konnte das schon sein? Ein Wanderer, der in seiner Hütte Schutzsuchen wollte? „Verschwinde!“, knurrte Madara und hatte ein komisches Gefühl dabei. So als sollte er ihn nicht wegschicken. Doch warum sollte er einem Menschen helfen? Ein schwaches Husten drang von draußen durch das alte Holz der Tür und dann krächzte eine heisere Stimme erleichtert: „Ich hab dich gefunden!“ „Izuna!“, ging es dem Wolf durch den Kopf und sofort öffnete er die Türe, durch die er schon lange nicht mehr gegangen war. Der Schnee ging ihm bereits bis zu der Hüfte und obenauf, hockte der kleine Izuna, völlig durchgefroren, mit halb geschlossenen Augen. Sofort zog Madara hin hinein, schloss die Tür wieder zu und bugsierte den Jungen zu dem Bett. Seine Hütte hatte nur zwei Räume. Einen großen, indem der Wolf aß, kochte und schlief. Hier stand ein alter Kamin, indem eine nicht mal nennenswerte, kleine Flamme loderte und eine Tür zu einem Raum, indem Madara sich wusch und seine Geschäfte verrichtete. „Was machst du hier?“, fragte der Ältere und wickelte den Jungen in die alte, löchrige Decke. Darüber legte er die, die er vor wenigen Wochen neu gekauft hatte. „Ich habe dich gesucht“, murmelte der Junge und sah dem Wolf in die Augen. Dann musterte er ihn. Seine Ohren, sein langes, wildes schwarzes Haar und der buschige Wolfsschwanz, den er nun zum ersten Mal sah. „Du solltest nicht hier sein. Nicht bei mir und vor allem nicht bei dem Wetter“, Madara fühlte wie abgekühlt der Körper des Jüngeren war. Er musste ihn wärmen und brauchte Holz. Dazu opferte er seinen einzigen Stuhl, den er an dem kleinem Tisch stehen hatte und warf das zerbrochene Holz langsam und ein Stück nach dem Anderem in den Kamin, sodass die Flamme langsam immer größer wurde. „Schickst du mich jetzt wieder weg?“, fragte Izuna unsicher, woraufhin Madara den Kopf schüttelte. „Bei dem Wetter mit Sicherheit nicht.“ „Da bin ich aber erleichtert“, murmelte der Jüngere und kuschelte sich in die Decken. „Warum bist du überhaupt hier?“, fragte der Wolf streng. „Ich wollte dich sehen. Also bin ich weggelaufen.“ Madara stutzte. Hatte er das richtig gehört? Izuna wollte ihn sehen? Hatte er denn gar keine Angst vor ihm? Er war doch ein Monster! Er hatte die anderen Menschen im Dorf doch gehört! Er musste Angst vor ihm haben! Dennoch war er hier, bei ihm, saß auf seinem Bett und kuschelte sich in seine Decke. Also hatte er keine Angst vor ihm. Spürte Izuna vielleicht sogar die selbe Sehnsucht nach ihm, wie Madara es tat? War es vielleicht möglich, dass sie durch das Schicksal miteinander verbunden waren? Der Junge wirkte so glücklich und zufrieden, wie er da saß. Fest umschlungen von den Decken und der Wärme. „Ich dachte, du bist vielleicht einsam, so ganz alleine hier draußen“, gab Izuna von sich und sah den Wolf an. „Daran bin ich schon gewohnt.“ „Was bist du eigentlich?“ Fragend sah Madara zu seinem Gast. Er wusste, was dieser meinte, dennoch stellte er eine Gegenfrage. „Was meinst du damit, was ich bin?“ „Naja, du bist ein Mensch, aber dennoch hast du Ohren und einen Schwanz, wie ein Wolf.“ Schweigen trat ein, während der Ältere in der Flamme stocherte. Langsam wurde es warm in seiner kleinen Hütte. „Ich bin kein Mensch, Izuna“, antwortete ihm. „Ich bin aber auch kein Tier. Ich bin ein Wolfsgeist.“ „Du tust keinem Menschen etwas, oder?“ Madara schüttelte den Kopf. „Nein. Das habe ich noch nie und werde ich auch niemals tun.“ „Gibt es noch mehr, die so sind wie du?“ Der Wolf zuckte mit den Schultern und stand auf. „Ich weiß es nicht. Ich bin auf jeden Fall noch Keinem begegnet.“ „Was ist mit deinen Eltern?“ „Ich kann mich nicht an sie erinnern.“ Schweigen trat zwischen ihnen und Madara seufzte. Das waren so viele Fragen, die der Junge ihm stellte. „Warum willst du das alles wissen?“ „Ich will dich kennenlernen, Madara.“ „Hm“, gab der Wolf nur von sich und wandte sich zu dem Jungen um. „Wie alt bist du?“ „15. Aber im Februar nächstes Jahr werde ich 16“, erklärte Izuna und sah den Älteren abwartend an. Madara wusste, dass nun eine Frage von ihm kam. „Wie alt bist du?“ „24“, antwortete er. „Ich habe am 24. Dezember Geburtstag.“ „Das ist schon bald.“ Der Wolf nickte. „Feierst du ihn?“ „Du bist ganz schön neugierig“, gab Madara schmunzelnd von sich. „Ich habe meinen Geburtstag noch nie gefeiert. Schließlich bin ich alleine. Was gibt es da also zu feiern?“ „Ich werde ihn mit dir feiern.“ Der Ältere stutzte, bei den Worten des Jüngeren und setzte sich auf die Oberfläche seines Tisches. Schließlich brannte sein Stuhl gerade munter vor sich hin. „Du bist merkwürdig, Izuna.“ „Warum?“ „Du scheinst gar keine Angst vor mir zu haben.“ „Das brauche ich nicht“, sagte der Jüngere lächelnd. „Ich spüre, dass du mir nichts tun wirst. Außerdem hattest du dazu schon oft genug die Chance. Du bist ein lieber Mensch.“ „Vertraust du jedem?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Nur dir. Eigentlich bin ich eher schüchtern, weil ich so schwach bin. Die Anderen in meinem Alter sind viel stärker als ich es bin, deswegen ärgern sie mich oft und nennen mich ein Mädchen. Ich bin aber kein schwaches Mädchen!“, Izuna sah ihn ernst an, die Wangen etwas aufgeblasen. Es war ein niedlicher Anblick. „Ich weiß, dass du kein Mädchen bist, Izuna.“ Der Junge lachte kurz. „Ich weiß das du weder mir, noch jemand Anderem etwas tun würdest. Die Leute im Dorf müssen das nur noch glauben!“ Entschlossenheit blitze in den Augen Izunas auf und Madara glaubte ihm, dass er dem Wolf dabei helfen wollte unter den Menschen leben zu können. „Dann darf ich dich auch treffen und muss mich nicht fortschleichen.“ Izuna blieb bei ihm. Madara wollte den Jungen nicht bei einem solchem Wetter zurück schicken, denn er bemerkte schnell, dass der Jüngere nicht nur wenig Kraft hatte, sondern dass er auch gesundheitlich nicht besonders stark war. Deswegen achtete er darauf, dass er sich nicht überanstrengte, auch wenn er ein richtiger Wirbelwind und nicht in der Lage war, lange stillzusitzen. Doch Madara genoss seine Nähe. Bereits nach wenigen Nächten teilten sie sein Bett und kuschelten sich aneinander. Erst nach dem Geburtstag des Wolfes, hörte es auf zu schneien, sodass Madara seinen Besucher ohne bedenken nach Hause schicken konnte. Seine Eltern suchten ihn mit Sicherheit schon und es war eh nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihn bei ihm fanden. Was dann passierte, wollte er nicht wissen. Izuna ging wieder, mit dem Versprechen, dass er noch einmal wiederkommen und das er nicht noch einmal durch einen Schneesturm wandern würde. Somit wartete Madara, auf die Rückkehr des Jungen, doch er kam nicht. Selbst als der Schnee langsam schmolz, blieb Izuna fern. „Seine Eltern werden ihn wohl nicht gehen lassen“, ging es Madara durch den Kopf, während er wie schon so oft in die Richtung sah, in der das zu Hause des Jungens lag. Seine Eltern hatten Angst vor dem Wolf, weswegen sie ihren Sohn sicher nicht zu ihm gehenlassen würden. Die Tage zogen sich, voller Sehnsucht und dem Verlangen zu Izuna zu gehen. Der Schnee war bereits komplett verschwunden und es wurde immer wärmer. Madara hatte sich einen neuen Stuhl gebaut und einen für Izuna. Auch ein größerer Tisch stand nun in seiner Hütte. Doch der Junge kam nicht. Auch nicht als über all die Frühlingsboten blühten, ließ sich Izuna nicht blicken. „Er hatte es versprochen!“, dachte Madara und machte sich, mitten im April, auf den Weg in Richtung des Bauernhofes, doch das was er da sah, ließ den Wolf erstarren. Der Hof war verlassen. Niemand war mehr hier. Die Felder nicht bestellt, es liefen keine Tiere umher und keine Bäuerin arbeitete im Garten. „Izuna ist fort. Fort. Er hat mich verlassen“, ging es Madara durch den Kopf, doch ein Gefühl, eine Ahnung, verscheuchte diese Gedanken und pflanze ihm neue ein: „Du weißt, dass er noch hier ist! Du spürst es! Du wüsstest es, wenn er nicht mehr hier wäre! Er ist im Dorf! Such ihn!“ Genau das tat Madara auch. Ohne seine Ohren und seinen Schwanz zu verstecken, machte er sich auf den Weg in das naheliegende Dorf, in dem er Izuna das aller erste Mal getroffen hatte. Er spürte genau, dass der Junge dort war. Er musste ihn nur finden. Madara ignorierte die ängstlichen Blicke und wütenden Rufe der Menschen, er schritt einfach stur durch die Straßen, auf der Suche nach Izuna. Irgendwo würde er schon sein. Das spürte er. „Verschwinde, du Monster!“, rief eine Frau und warf mit einer Tomate nach dem Wolf. Doch die rote Frucht verfehlte ihr Ziel und zerschellte an der Wand. Der Mann schenkte ihr einen wütenden Blick, worauf sie kreischend wegrannte. Doch Madara störte sich nicht daran und ging weiter. Er geriet noch in weitere Auseinandersetzungen, bei einer musste er sogar handgreiflich werden. Er verletzte niemanden. Das würde er niemals tun. Egal was war. Er wollte doch nur seinen Izuna sehen und sich von niemandem davon abhalten lassen. Madara wollte erneut zuschlagen, als er eine ihm bekannte Stimme vernahm, die seinen Namen rief. In der Ferne stand Izuna, der von seiner Mutter festgehalten wurde. Anscheinend wollte sie ihn wegzerren, doch der Junge wehrte sich. „Izuna“, murmelte der Wolf und befreite sich von seinen Gegnern um kurz vor dem schwarzhaarigen Jungen stehen zu bleiben. „Geh weg, du Monster!“, kreischte die Mutter und schob sich schützend vor ihren Sohn. Sie hatte so panische Angst, das konnte Madara in ihren Augen lesen. „Nimm mir nicht meinen Sohn!“ Madara konnte ihr Verhalten schon verstehen, doch wollte er doch niemandem etwas tun. „Er tut mir nichts! Er tut niemanden etwas!“, hörte er den Jungen sagen. „Bitte lass mich gehen, bitte!“ Es tat dem Wolf im Herzen weh, den Jungen so flehen zu hören. „Bitte“, murmelte der Wolf. „Ich tue niemandem etwas. Ich will genauso leben wie ihr auch!“ „Monster!“, mit dem Wort traf den Wolf eine Tomate am rechtem Oberarm. „Dir glauben wir kein Wort!“ „Okaasan, bitte!“, jammerte Izuna, während er versuchte sich an ihr vorbei zu drängen. „Wenn ich ihn nicht sehen darf“, fing der Wolf an. „Dann könnt ihr mich genauso gut töten.“ Der Junge glaubte nicht, was er da hörte. Wollte Madara wirklich sterben? „Nein! Tut das nicht!“, flehte er, während zwei Männer mit Mistgabeln kamen. Wollten sie ihn etwa damit erstechen? Nein! „Nicht Madara!“ Doch der Wolf stand einfach nur da und tat nichts. Er streckte sogar seine Arme aus, als Zeichen das er sich nicht wehren würde. „Nicht!“, ging es dem Jüngeren durch den Kopf. Er sammelte all seine Kraft und befreite sich von seiner Mutter, rannte auf den Wolf zu und fiel ihm um den Hals. Seinen Kopf legte er auf Madaras Brust. Seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten, war er ein ziemliches Stück gewachsen. „Was machst du da, Izuna?“, fragte der Wolf leise und legte seine Arme um den Jüngeren. „Ich will bei dir sein, deswegen lasse ich nicht zu, dass du dich töten lässt.“ Madara musste schmunzeln und sah, wie die Männer mit den Mistgabeln verwirrt stehen blieben. „Lass meinen Sohn los!“, fauchte Izunas Mutter. „Bitte“, hauchte der Junge in das rechte Ohr des Wolfes. Dafür musste er sich noch nicht einmal mehr auf die Zehenspitzen stellen, so wie es letztes Jahr gewesen war. „Nimm mich mit dir und lass mich nie wieder gehen.“ Bei diesen Worten jagte ein Schauer über Madaras Körper. „Wenn du das wünscht“, hauchte er glücklich und richtete sich auf, während er Izuna an sich drückte. „Lass meinen Sohn gehen!“, verlangte die Frau erneut, doch der Wolf achtete darauf nicht, sondern hob den Jungen auf seine Arme. „Lass uns gehen“, gab Izuna von sich und klammerte sich an den Wolf. Es fühlte sich richtig an, was er tat. Er wollte bei Madara bleiben, egal was die Anderen sagten. „Ihr werdet schon sehen, dass ihr keine Angst vor ihm haben braucht!“, rief er, als der Ältere sich in Bewegung setzte und ihn mitnahm. So vergingen Tage, Wochen und Monate. Madara und Izuna hatten sich ein neues Dorf gesucht, in dessen Nähe sie leben konnten. Es war sonst viel zu riskant da zu bleiben. Die ersten Flocken fielen zu Boden und verkündeten den Einbruch des Winters. „Vor nun fast einem Jahr kam ich zu dir, in deine Hütte“, sagte Izuna und schwelgte in Erinnerungen. „Seit dem liebe ich dich“, hauchte der Wolf und stellte sich neben dem Jüngeren ans Fenster. Dieser lief bei den Worten des Älteren rot an. Ihm waren die Worte immer noch unangenehm, auch wenn er die Gefühle des Wolfes erwiderte. „Das Dorf“, gab Madara dann ernst von sich. „Du warst heute Morgen da, oder?“ Der Junge nickte. „Sie wollen immer noch, dass wir verschwinden. Sie haben Angst vor dir, auch wenn ich sage, dass du nichts mit den Morden zu tun hast.“ „Menschen“, gab der Wolf knurrend von sich. „Ich bin doch auch einer.“ Madara schüttelte den Kopf. „Du hast die selben schwarzen Augen wie ich. Du gehörst zu mir. Du bist mein Rotkäppchen.“ Auf dem Weg hier her, sind sie einer, wie Madara sie nannte, Hexe begegnet, die ihnen erklärt hatte, was der Wolf war und was zwischen ihnen existierte. Dadurch wussten sie, dass Izuna ein Rotkäppchen war, dass nur Madara gehörte und das sie sich deswegen so stark voneinander angezogen fühlten. Nur zusammen konnten sie glücklich sein. Ein sehr offensichtliches Zeichen dafür, waren die identischen, schwarzen Augen. „Aber dennoch bin ich ein Mensch.“ „Kein „Aber“, Izuna. Du gehörst zu mir und bist etwas Besonderes“, Madara küsste den Jüngeren auf die Stirn. Sie lebten nicht mehr in einer gebirgigen Gegend, es war flach und es schneite nicht so stark wie in ihrer früheren Heimat, trotzdem war der Winter hart und Izunas Körper schwach, sodass dieser durch Fieber im Bett liegen musste. Madara war losgezogen um bei der alten Hexe Medizin zu besorgen, die den Jungen heilen sollte, von dem Geld, das Izuna im Dorf durch den Verkauf von Fleisch verdiente. Er war seit den frühen Morgenstunden unterwegs gewesen und der Himmel leuchtete bereits rot als er Heim kam. Doch nicht nur der Himmel war in einem leuchtendem Rot getaucht, sondern auch die Hütte, in der Madara und sein Rotkäppchen lebte trug diese Farbe. Ihr zu Hause brannte. Es brannte lichterloh und unerbittlich. Der Gefahr trotzend, rannte der Wolf in die kleine Hütte, versenkte sich dabei seinen Schwanz und blickte zum Bett. Er kam zu spät. Das Bett brannte lichterloh. Das Bett, in dem Izuna geschlafen hatte. Er lag immer noch da und brannte. Es war zu spät, das spürte der Wolf. Trotzdem hob er den brennenden Körper auf dem Bett und rannte mit ihm hinaus. Madara löschte die Flammen mit dem Schnee, der über all lag, doch das Einzige was über blieb, war der Schmerz in seiner Brust und ein verkohlter Körper. Er kam zu spät. Er war schuld. Die Menschen hatten Izuna getötet, wegen ihm. Madara weinte. Er weinte. Er hatte schon lange nicht mehr geweint und noch nie so sehr und schmerzhaft. Die Tränen tropften auf den schwarzen Körper im Schnee hinab. Man konnte Izuna nicht mal wirklich erkennen. Nur an den langen, Haaren, die er wie immer zu einem Zopf gebunden hatte und ihm zerzaust ins Gesicht fielen. Madara konnte nicht sagen, wie lange er neben Izuna im Schnee hockte, doch als er den Kopf hob, war es stockfinster im Wald und es hatte erneut angefangen zu schneien. Seine Gedanken waren regelrecht im Kreis gerannt. Er hatte versucht alles klar und nüchtern zu betrachten, doch immer wieder wurden seine Gedanken von Hass getränkt, sodass er kaum noch klar denken konnte. Für ihn waren die Dörfer schuld. Das, indem die Mörder Izunas lebten und das in dem sie zuvor gelebt hatten. Sie alle trugen die Schuld an dem Tod des Jungens, weswegen Madara nun ein klares Ziel fasste: Er wollte Rache und beginnen würde er mit diesem Dorf. Mit all den Menschen die in ihm lebten. Er würde sie alle töten, so wie sie es mit Izuna getan hatten. Madara würde keinen verschonen. Weder Frau, noch Mann, noch Mädchen oder Junge! Sie würden alle sterben, so wie der unschuldige Izuna es musste. Der Wolf zog los um die Nacht in ein blutiges Rot zu tauchen. Es war die Nacht, des 24. Dezembers. 『 Viele Jahre Später in der Nähe von Konohagakure 』 Madara lag in Mitten der Flammen, in denen Itachi und Sasuke ihn zurück gelassen hatten und ließ sein Leben an sich vorbei ziehen. Wann war es so weit gekommen, dass er Jagd auf die Rotkäppchen machte? Jahre nachdem er auch das andere Dorf zerstört und die Bewohner getötet hatte, hatte er seinen Hass und seine Einsamkeit auf etwas anderes Fokussieren müssen und da kamen ihm die Menschen, die durch das Schicksal an einen Wolfsgeist gebunden waren gerade recht. Also hatte er angefangen sie zu jagen und zu töten um sich selbst zu befriedigen, doch wenn er ehrlich war hatte es ihm nie etwas gebracht. Izuna war immer noch tot und er ganz allein. Selbst Itachi, der niemals mit den Menschen etwas zu tun haben wollte, lebte nun glücklich in Konohagakure. Er wurde akzeptiert und aufgenommen. Anders als es bei Madara gewesen war. Wegen ihm hatte Izuna sterben müssen. Weil sie Angst vor dem Wolf hatten und wollten das er verschwand, hatten sie den wehrlosen Jungen getötet, der Niemandem jemals etwas getan hatte und einfach nur die Welt verändern wollte. Izunas Traum war es gewesen, dass die Menschen keine Angst mehr vor den Wolfsgeistern hatten. Das sie zusammen in Frieden leben konnten. Doch am Ende, hatte ihn dieser Traum sein Leben gekostet. Der Wolf schloss die Augen und sog den Duft der Flammen in sich ein. Wenn er hier liegen blieb, dann würde das Feuer seinen Körper fressen und er würde hier sterben. Wollte er das denn? Er hatte doch immer noch nicht seine Rache bekommen! Itachi war einfach mit dem Verräter raus gegangen! Sie lebten einfach weiter, so als hätte es ihn niemals gegeben! „Izuna“, hauchte Madara. Er wollte keine Rache. Das was er wirklich wollte, war sein Rotkäppchen. Doch weil ihm seines nicht gegönnt war, sollte kein Wolf das Recht dazu haben! Er wollte Sasuke und Itachi trennen. Er wollte den selben Schmerz, den er verspürt hatte, auch in Itachis Augen sehen! Er wollte Gerechtigkeit! „Die Welt hat sich geändert“, hörte er die Stimme Izunas in seinem Kopf sagen. „Wölfe und Rotkäppchen können endlich zusammen leben. Ist es nicht das was wir immer wollten?“ „Zu welchem Preis, Izuna? Zu welchem?“, raunte Madara gegen den Boden. Er schloss die Augen um die Nähe des Jungens zu spüren. Es war vergebens. „Es ist nicht fair! Du hast gekämpft! Nur du hast das verdiehnt! Das ist nicht fair!“ Die Flammen knisterten bedrohlich. Sie waren seinem Körper nahe. Wenn er nicht bald wegrannte, dann würde er hier sterben. Er würde das nicht überleben und würde seine Rache nicht bekommen. „Ich habe nicht nur für uns gekämpft, Madara“, sagte die Stimme. Sie klang ruhig und geduldig. Das was Madara nicht sein konnte. Er war aufgewühlt und hektisch. „Ich habe für alle Wölfe und Rotkäppchen gekämpft! Ich wollte das die Welt sich ändert und das tut sie, mit diesen Beiden.“ Madara knurrte und pustete den Dreck hinfort. „Du bist schon immer viel zu gütig gewesen. Ich war immer dagegen, dass du mit den Menschen über uns redest“, gab er von sich und öffnete die Augen. Er blickte in die Flammen und meinte den verstorbenen Izuna erkennen zu können, wodurch er die Tränen in sich aufkommen spürte, die er nicht unterdrücken konnte. Ungehindert rannten sie seine dreckigen und zerkratzten Wangen hinab. „Du könntest noch bei mir sein!“ Das Abbild Izunas lächelte. „Du hattest doch den selben Traum wie ich, Madara.“ „Ja, aber nicht wenn du stirbst! Ich wollte das du bei mir bist! Und nur wegen mir haben sie dich getötet!“, schrie Madara. Die Flammen, in denen er Izunas Bild sah, tanzten gefährlich und für einen Moment war der Junge verschwunden. Der Wolf spürte einen Klos in seinem Hals, der erst verschwand, als er erneut Izunas Gesicht erkannte. „Ich bin schuld an all dem, was du durchmachen musstest! Nur wegen mir musstest du sterben! Ich bin an all dem Schuld, Izuna!“ „Du lebst schon so lange. Du hast so viel gesehen. Leid, Hass, Einsamkeit, aber auch Liebe“, sagte der Junge. „Du liebst mich und ich liebe dich. Ich bin so glücklich das ich dir begegnen und dein Rotkäppchen sein durfte.“ „Nein, du darfst dich nicht verabschieden!“, raunte Madara panisch. Das war das erste Mal, seit dem Tod des Jüngeren, dass sie sich wieder sahen und es fühlte sich so echt an. „Izuna, du musst bei mir bleiben!“ Die Flammen um ihn herum, fraßen sich immer weiter zu ihm vor. Der Wolf konnte sie an seinen Beinen spüren, tat aber nichts gegen sie. Er blieb einfach reglos liegen. „Du hängst noch zu sehr an deiner Rache, Madara, nur deswegen lebst du nach all den Jahren noch.“ Der Ältere wusste, dass der Junge recht hatte, doch was sollte er tun? Er musste sich Rächen, dafür, dass er alleine war! Doch machte ihn das wirklich glücklich? „Befriedigt dich die Rache?“, fragte Izuna und Madara schüttelte gehetzt den Kopf. „Was befriedigt dich dann?“ Da brauchte der Wolf nicht lange zu überlegen, denn es gab nur eines was er wollte und was ihn wirklich glücklich machen konnte: „Izuna.“ Der Junge antwortete nicht. War ihm das noch nicht Antwort genug? „Nur du machst mich glücklich, Izuna! Es gibt nichts was mich so befriedigen kann wie deine Anwesenheit! Nur mit dir kann ich glücklich sein!“, gab Madara gehetzt von sich, während sich die Flammen seine Beine hinauf fraß. Es war eine unerträgliche Hitze, doch der Wolf regte sich nicht. Auch nicht, als die Flammen seinen Schwanz erreichten. „Nur du.“ „Ich wäre auch glücklich, wenn ich bei dir bin“, antwortete der Junge. „Ich liebe dich. Ich habe dich schon immer geliebt und so wird es auch bleiben. Bis zum Ende der Zeit.“ „Auch wenn ich all diese Menschen getötet habe?“, plötzlich erdrückte die Schuld Madara, sodass er sich nicht traute, dem Jüngeren ins Gesicht zu sehen. „Egal was du tust. Ich werde dich immer lieben.“ Der Wolf konnte sein Glück gar nicht fassen. Womit hatte er jemanden wie Izuna verdient? Womit? „Ich will für immer bei dir sein.“ „Das kannst du, Madara.“ „Wie kann ich das sein? Du bist tot.“ „Wenn du aufhörst, dich an dein Leben zu krallen und du deine Ruhe findest, können wir endlich wieder zusammen sein.“ Madara war sich bewusst, was sein Rotkäppchen meinte: Wenn er einfach hier liegen blieb und sich von den Flammen fressen ließ, dann würde er endlich wieder bei Izuna sein können und nicht nur das, er würde den selben Schmerz spüren, mit dem auch der Junge von dieser Welt gegangen war. „Ich werde bei dir sein.“ „Für immer.“, das war das Letzte, was der Wolf von Izuna hörte, doch er spürte keine Panik in ihm aufkommen, so wie wenige Minuten zu vor schon, der Klos in seinem Hals. Nein. Er wusste das sie in wenigen Minuten vereint sein würden und das niemand sie mehr trennen konnte. Kein Mensch, kein Feuer, einfach niemand. Sie würden für immer zusammen sein und das war das, was zählte. Die Flammen knisterten, so wie schon in vielen Momenten, in denen Madara mit Izuna zusammen am Kamin gesessen hatte um ihre Körper im kalten Winter aufzuwärmen, oder um sich ihre Mahlzeit zu braten. Doch diesmal fraßen die Flammen kein Holz, sondern den Körper Madaras, so wie einst den Izunas und der Wolf hieß den erlösenden, fast schon süßlichen Schmerz willkommen, der für ihn nicht nur den Tod bedeutete, sondern der Schlüssel war, mit dem er zu der Person gelangte, die er liebte. Die er schon immer geliebt hatte und die er immer weiter lieben würde. Es gab keine Person, die ihm diese Geborgenheit geben konnte, außer Izuna. „Warte auf mich, Izuna“, hauchte Madara leise und schwach. Er schloss die Augen um mit einem Lächeln in den erlösenden Tod zu gleiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)