Rotkäppchen und der Wolf von Rizumu ([Itachi/Sasuke | NaNoWriMo '12]) ================================================================================ Prolog: „Das Rotkäppchen“ ------------------------- Dunkle Wälder, tiefe Seen und hohe Berge umgaben das Dorf Konohagakure, in dem der sechzehn Jahre junge Uchiha Sasuke lebte und seiner Arbeit als treuer Shinobi nachging. Die Wohnung die er bewohnte war nur mit dem nötigstem ausgestattet, denn als Shinobi war Sasuke viel unterwegs, weswegen er sich mit dem nötigstem zufrieden gab. Viele würden seine vier Wände als leer und einsam beschreiben und tatsächlich, gab es hier kaum persönliche Gegenstände. Nur zwei Fotorahmen standen auf einer Fensterbank, durch dessen Fenster das Licht des nächtlichen Vollmonds drang. Eines zeigte ein Foto von seinem Team und das Andere zeigte ein Bild seiner Eltern, welche er vor neun Jahren verloren hatte. Ihr Tod bleib ungeklärt. Es gab keine Anzeichen für einen Einbruch in das Familienanwesen, noch für einen Kampf. Nur die beiden Leiden hatte man gefunden. Die Polizei ging nicht davon aus, das man noch irgendwelche Durchbrüche in dem Fall Uchiha erreichen würde und wahrscheinlich legte man die Akte in nächster Zeit bei Seite und schloss den Fall ab, doch Sasuke wollte nicht aufgeben. Er würde alleine weiter forschen und den Mörder seiner Eltern finden. Wie in jeder Vollmondnacht, lag der junge Uchiha auf seinem Bett und starrte die Zimmerdecke an. Draußen pfiff der Wind, sein einsames und gruseliges Lied, genauso wie in der Nacht, in der Sasuke seine Eltern tot vorgefunden hatte. Der Uchiha schloss seine Augen und dachte an seine Mutter, mit ihrem wunderschönem langen, schwarzem Haar war sie die wunder schönste Frau gewesen, der Sasuke je begegnet war. Sein Vater wirkte zwar immer grimmig und streng, was er ja auch war, doch hatte er etwas liebevolles an sich. Er hatte nur das Beste für seinen einzigen Sohn im Sinn. Der Junge öffnete wieder seine Augen und erblickte die Decke. Das Zimmer wurde nur von dem Licht des Vollmondes erhellt, sodass Sasuke nur Umrisse sehen konnte. „Übermorgen sind es 10 Jahre ...“, murmelte er in die Einsamkeit und seufzte schwer. Nördlich von Konoha stand ein Tempel, der seiner Familie gehörte, dort befanden sich die Gräber seiner Eltern. Es war der Lieblingsplatz seiner Mutter gewesen, weswegen sich Sasuke für diesen Bestattungsort entscheiden hatte. Jedes Jahr, machte sich der Uchiha auf zu dieser Grabstätte um ihnen zu Gedenken. Er besorgte extra dafür die Lieblingsblumen seiner Mutter: rote Spinnenlilien. Sie standen bereits auf Sasukes Balkon und warteten darauf an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Der Garten ihres Anwesens waren voll davon gewesen, doch da nun sich niemand mehr darum kümmerte, musste alles dort verwachsen und wild sein. Der Uchiha drehte sich zur Seite, sodass er aus dem Fenster sehen konnte. Sterne funkelten am Himmel, wehrend der Wind die Blätter der Bäume vor sich hinscheuchte. Sasuke schloss die Augen. Er sollte morgen zur Hokage gehen, wenn diese ihm einen Auftrag geben wollte, würde er ablehnen, dass musste sie doch wissen. Es gab nichts, was ihn davon abhalten konnte, zum Grab seiner Eltern zu gehen. Gar nichts! So verging die halbe Nacht, in der der Junge grübelte, ehe er endlich zum schlafen kam. Da er nicht die Vorhänge zugezogen hatte, weckte ihn natürlich der erste Sonnenstrahl, doch nicht nur dieser. Irgendetwas oder besser -jemand, hämmerte penetrant gegen die Wohnungstür des Uchihas und bei der Lautstärke, konnte Sasuke sich bereits denken wer davor stand und ihn aus seinem Bett scheuchen wollte: Uzumaki Naruto. Der Blonde konnte wirklich nerven, doch dass nur, weil dieser der Einzige war der von Sasukes „Angewohnheit“ bei Vollmondnächten nicht wirklich zu schlafen wusste. Nur, wenn er darüber schon im Bilde war, warum brachte Naruto seinen Freund denn jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe um seinen ersehnten Schlaf? „Sasuke!“, drang es dumpf durch die Türe in die Wohnung. Es war tatsächlich die Stimme Narutos. Murrend drehte sich der Uchiha mit dem Rücken zu der Tür zum Flur, welcher zur Haustüre führte, doch dadurch schaffte der Junge es nicht, sich von seinem penetranten Besucher abzulenken, der anscheinend nicht damit aufhören wollte, gegen die Wohnungstüre zu hämmern. Sasuke konnte die Stimme seiner Nachbarin hören, die von dem Blonden verlangte, dass er endlich Ruhe gab. „Wie spät ist es denn?“, fragte sich der Uchiha. Denn wenn seine Nachbarin sich beschwerte, musste es wirklich eine unverschämte frühe Uhrzeit sein, zu der Naruto diesen Terror veranstaltete. Also drehte sich der Junge zu seinem Wecker um, der neben seinem Bett auf einem Nachttisch stand. „07:35 Uhr“, murmelte Sasuke und seufzte. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass die Sonne auch noch nicht ganz aufgegangen war. „Sasuke! Jetzt mach auf!“, rief Naruto plötzlich von draußen, mit einer verärgerten Stimme. „Deine Nachbarin beschwert sich schon!“ Der Uchiha quälte sich aus seinem warmen Bett und ging zu der Wohnungstür, hinter der sein Teamkamerad immer noch gegen das Holz hämmerte. Er öffnete die Tür und sah den Blonden murrig an. „Und wessen Schuld ist das bitte schön? Hast du schon einmal auf die Uhr geschaut? Kannst du überhaupt lesen?“, gab er grummig von sich. „Na schönen, gute Morgen auch dir, Sasuke!“, gab Naruto fast schon unbekümmert von sich und ging an dem Schwarzhaarigen vorbei in dessen Wohnung. „Hey! Wer hat dich denn herein gebeten?“, Sasuke schloss die Türe hinter dem ungebetenem Gast und folgte diesem dann. Naruto ging ganz ungeniert in die Küche, wo er ohne Hemmungen in den wenigen Schränken herumkramte. „Es ist nichts neues das ich her komme, außerdem sind wir doch Freunde.“ „Kameraden“, korrigierte der Uchiha seinen Gast und ließ sich dann an dem kleinen Tisch auf einen Stuhl sinken, während Naruto anfing den Frühstückstisch zu decken. „Hast du Reis da?“, fragte er und der Hausherr deutete wortlos auf eine Schublade. Als Naruto das gesuchte Lebensmittel gefunden hatte, machte er sich daran, den Reis zu kochen. „Zieh du dich doch erst einmal um, Sasuke“, sagte er, während er den Deckel des Reiskochers schloss. „ich mache solange dann das Frühstück fertig!“ Sasuke sah in das lächelnde Gesicht Narutos und seufzte. „Gut“, sagte er und erhob sich von seinem Platz. Sollte der Blonde doch machen was er wollte. Mit einem Reiskocher, konnte er schon nicht sonderlich viel falsch machen. Seine Wohnung würde dann wohl nicht in die Luft gejagt werden. Hoffte Sasuke zumindest. Der Uchiha ging in sein Schlafzimmer, wo er sich aus dem Schrank, neue Klamotten zum Anziehen raus suchte. Mit denen er dann ins Badezimmer ging um sich gründlich zu waschen und umzuziehen. Im Spiegel konnte er die Überbleibsel der letzten Nacht sehen: Seine Augenringe. Er hatte definitiv zu wenig Schlaf bekommen und ob er diesen denn so schnell bekommen würde, stand noch in den Sternen. Nach dem er sich sein Gesicht gewaschen hatte, ging er zurück in die Küche, wo Naruto schon auf ihn wartete, zusammen mit rabenschwarzem Reis. Skeptisch betrachtete Sasuke die Lebensmittel, die nun hinüber wahren. „Was, zum Geier hast du da angestellt?“ „Frag nicht“, war die Antwort des Blonden. „Ich habe schon gefragt“, Sasuke ließ sich seufzend auf seinen Stuhl sinken. „Toll, jetzt sind nicht nur meine Ruhe und mein Schlaf hinüber, sondern auch noch mein Frühstück.“ „Das ist doch nur halb so schlimm!“, beteuerte Naruto, doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Ach und was ist daran das positive?“ „Naja“, fing Naruto an und warf den verbrannten Reis in den Mülleimer. „Ich habe in meiner Wohnung noch ein paar Instandramen. Die können wir uns machen.“ „Nudelsuppen?“ Naruto nickte begeistert. Natürlich tat er das, wo er sich doch eigentlich von nichts anderem ernährte, außer dieser Suppen. Sasuke seufzte und sagte: „Na gut. Irgendetwas muss ich ja essen.“ Noch bevor der Uchiha noch weitere Worte aussprechen konnte, verließ sein Gast die Wohnung mit einem: „Ich borge mir deinen Wohnungsschlüssel!“, was dem Uchiha nicht sehr gut gefiel, wo Naruto doch bereits den Ersatzschlüssel verschlampt hatte und es immer noch nicht auf die Reihe bekommen hatte, diesen zu ersetzen. „Dieser Kerl, ist das Chaos in Person! Wenn nicht sogar noch schlimmer“, gab der Uchiha von sich und fing damit an, das Schlachtfeld zu beseitigen. Er fragte sich, wie Naruto es hinbekommen hatte, dass der Reis in einem Reiskocher verbrannte. Naruto musste da schon das Wasser vergessen haben, damit so etwas geschah und selbst dann, war es doch in dem Gerät unmöglich. Naruto machte eben das Unmögliche möglich. Das hatte bereits ihr Sensei, Hatake Kakashi, gesagt, wobei diese Worte nicht immer positiv zu verstehen waren. Sasuke räumte das Gerät beiseite, welches er von seiner Mutter übernommen hatte, so wie noch ein paar weitere Gegenstände aus ihrem Haushalt. Das war zum Beispiel der Fernseher, der in seinem Schlafzimmer stand, da dieser Raum auch gleichzeitig sein Wohnzimmer war. Jetzt wo ihm sein Schlafgemach einfiel, erinnerte er sich, dass er sein Bett noch machen musste, genauso wie er den Raum noch lüften sollte. Solange wie er auf die Rückkehr des Blonden wartete, der ja eh einen Schlüssel hatte, konnte er sich auch genauso gut um die Hausarbeit kümmern. Er betrat sein Schlafzimmer, welches ihm plötzlich so leer und einsam vorkam. Noch nie hatte er so in seinen eigenen vier Wänden empfunden. Bisher war es ihm einfach egal gewesen, wie es hier aussah. Es hatte ihn nicht interessiert, ob er alleine war, denn das was für ihn am meisten zählte, war es, den Mörder seiner Eltern zu finden. Wo er damit anfangen sollte, wusste er nicht. Ordentlich, machte er sein Bett, so wie es seine Mutter beigebracht hatte, wo bei er vieles alleine hatte lernen müssen, schließlich war er erst sechs Jahre alt, als seine Eltern getötet wurden. Der Junge seufzte und ging dann zu einem der Fenster um dieses zu öffnen, dabei stieß er die beiden Bilderrahmen um, wobei einer davon zu Boden viel. Als der Rahmen am Boden aufschlug, zerbrach die Glasscheibe und unzählige Splitter verteilten sich auf dem Fußboden, wo sie im Sonnenlicht glitzerten. Es war das Foto seiner Eltern, die ihn in den Armen hielten. „Warum das?“, fragte Sasuke leise und hockte sich auf den Boden um die Splitter einzeln aufzuheben. Den Rahmen stellte er wieder an seinen Platz, die Scherben kamen in den Mülleimer, welcher in der Küche stand. Noch heute würde er eine neue Scheibe für das Foto kaufen, damit es wieder in Ordnung war, wenn er zu den Gräbern seiner Eltern ging. Sasuke hörte wie ein Schlüssel im Schloss der Wohnungstüre umgedreht und diese geöffnet wurde. „Sorry, das ich so spät bin Sasuke, aber ich konnte die Ramen nicht finden“, drang dann auch schon Narutos Stimme in die Wohnung. Der Blonde schloss sie wieder hinter sich zu und kam in die Küche. Den Schlüssel legte er auf den Esstisch. „Hast du schon wieder keine Ordnung?“, fragte der Uchiha. Er war schon mehrmals in der Wohnung des Blonden gewesen und jedes Mal hatte er das Bedürfnis verspürt wieder zu gehen, denn Naruto hatte keine Ahnung davon wie man Ordnung hielt. Wie denn auch? Schon seit er klein war, lebte er allein. Zwar hatte der damalige Hokage immer wieder nach ihm geschaut und sich um ihn gekümmert, doch war das ganz und gar nicht damit zu vergleichen, wie ein Leben mit Eltern. Das sie Beide keine Eltern mehr hatten, war wahrscheinlich auch der Grund, warum Naruto so an dem Uchiha hing, jedoch sah Sasuke ihre Situationen ganz unterschiedlich. Der Blonde hatte nie Eltern gehabt und wusste daher nicht, wie es war diese Bindungen zu verlieren. Jedoch fing der Uchiha deswegen nun keinen Streit an, aus dem Alter war er eindeutig raus. „Wo steht dein Wasserkocher?“, fragte Naruto und Sasuke antwortete: „Im dem rechten Schrank oben links.“ Sofort kramte der Uzumaki das Gerät raus und füllte dieses mit Wasser um es zu kochen. „Du sollst heute zu Tsunadebaachan, oder?“ Sasuke nickte nur und setzte sich an den Tisch. Den darauf liegenden Schlüssel, steckte er sich in die Hosentasche, damit er ihn nicht vergaß. „Nach dem Frühstück werde ich gehen.“ „Ich kann dich begleiten, schließlich habe ich genug Zeit. Momentan scheint es keine Aufträge für mich zu geben.“ „Nicht nötig“, gab Sasuke knapp von sich. Auf die Gesellschaft von Naruto konnte er für den Rest des Tages gut und gerne verzichten. Außerdem wollte er nach diesem ungesunden Frühstück, noch unbedingt etwas ordentliches zu sich nehmen. Zudem musste er auch neuen Reis kaufen, denn Naruto hatte es fertig gebracht, ihr Frühstück nicht nur zu ruinieren, sondern den gesamten Vorrat an Reis zu vernichten! Ein zischender Laut verriet dem Uchiha, dass das Wasser im Kocher überlief. „Naruto!“ Sofort eilte der Blonde zu dem Gerät um es von der Wärmequelle runter zu nehmen. „Es tut mir Leid, Sasuke“, gab Naruto von sich, während er das Wasser in die Schüsseln goss. „Heute ist irgendwie nicht mein Tag.“ „Das sagst könntest du fast jeden Tag sagen.“ „Jetzt tust du mir aber unrecht“, beschwerte der Blonde sich und deckte die Schalen mit Tellern zu, damit die Suppe ziehen und somit ihren Geschmack entfalten konnte. Mit ihrem Frühstück setzte sich Naruto zu dem schwarzhaarigen Uchiha, welcher Gedankenverloren aus dem Fenster sah. „Du bist bestimmt schon fast am verhungern. Tut mir echt Leid, das du so lange warten musstest, Sasuke.“ „Halb so wild“, gab der Uchiha von sich, denn wenn er ehrlich war, dann hatte er gar keinen Appetit auf Narutos Ramen. Er musste danach definitiv los um was vernünftiges zu essen. Wenige Minuten später, zog der Blonde die Teller von ihren Plastikschüsseln, aus denen auf der Stelle heißer und duftender Dampf empor stieg. „Guten Appetit!“, rief der aufgeweckte junge und begann auch direkt damit zu essen, während Sasuke sich damit genügend Zeit lies. Mit jeder Nudel die er verspeiste, fragte er sich, wie das Narutos Lieblingsspeise sein konnte. „Bei Ichirakus Ramen schmeckt es natürlich viel besser!“, verkündete der Uzumaki schmatzend. „Ich weiß. Sprich nicht mit vollem Mund, Naruto“, antwortete Sasuke streng. Zusammen mit ihrem Team, waren sie schon oft genug bei dem genanntem Schnellimbiss, der nur Nudelsuppen verkaufte. Früher hatten sie um Gratiscuppons gekämpft, als wären sie Gold wert. Doch aus diesem Alter war Sasuke schon lange heraus. Nur leider nicht Naruto. „Wir sollten Sakurachan und Kakashisensei fragen, ob wir wieder hin gehen!“ Der Uchiha seufzte. „Muss das sein? Kakashi hat genug zu tun, mit seinem neuem Genin Team.“ „Einen Abend wird er ja wohl Zeit haben! Außerdem kann er die Grünschnäbel doch auch mitbringen!“, verkündete der Uzumaki entschlossen. „Morgen Abend!“ „Vergiss es“, war die ablehnende Antwort des Schwarzhaarigen. „Warum nicht?“ „Du weißt es. Denk einfach mal nach was das für ein Tag ist.“ Naruto sah zu dem Kalender, welcher neben dem Kühlschrank hing und erblickte bei dem Datum des Morgigen Tages einen schwarzen Punkt. „Oh“, gab er schuldbewusst von sich. „Das habe ich ganz vergessen ...“ Schweigend aß Sasuke weiter. Wenn sein Freund doch an alles dachte, warum konnte er sich nicht dieses Datum merken? Oder wollte er es einfach nicht? „Du gehst dann morgen wieder zu ihnen, oder?“ Der Uchiha nickte. Was sollte er auch großartig dazu sagen? Es war ein offenes Geheimnis wohin er an dem Todestag seiner Eltern ging. Während Sasuke seine Schüssel leerte, war Naruto schon lange fertig und hatte dem Uchiha beim essen zugesehen. „Soll ich dich nicht begleiten? Du bist immer alleine da.“ Der Ältere schüttelte den Kopf. „Das ist etwas, was ich ganz alleine machen muss.“ „Hm, ja, das kann ich verstehen.“ Sasuke nickte. „Ich muss noch einige Einkäufe erledigen und zur Hokage. Würdest du bitte noch aufräumen?“ Naruto sah die beiden Schüsseln und die zwei paar Essstäbchen an. „Klar“, gab er von sich. Die Behälter kamen in den Müll und die Stäbchen wurden gespült. Da war nichts großartiges dabei. „Wenn ich fertig bin geh ich nach Hause. Ich sollte ein wenig aufräumen.“ Zustimmend nickte der Uchiha und stand dann von seinem Platz auf. „Wir sehen uns dann und danke für das Essen.“ „Klar, gerne“, sagte der Uzumaki und sah zu wie der Schwarzhaarige die Küche verließ und hörte dann wenige Minuten später wie die Türe zu fiel. „Ich würde so gerne, mehr für dich tun, mein Freund.“ Sasuke ging durch die Straßen Konohas und spürte dabei die Blicke der jungen Mädchen auf sich ruhen. Wie er es hasste, das man um ihn einen so großen Wirbel machte. Er war doch niemand besonderes. Nur ein einsames Kind. Jedoch ließ er sich nicht lange davon stören, sondern ging einfach weiter. Im allgemeinen ließ er sich nicht von den Anderen beeinflussen. Die Einzigen die er an sich heranließ waren eh Kakashi, Naruto und seine Teamkameradin Haruno Sakura. Mehr Kontakte brauchte er gar nicht. Der erste laden, den er betrat, führte Lebensmittel, dort kaufte er vorrangig Reis, aber auch ein paar andere Lebensmittel. Danach strebte er einen kleinen Betrieb an, der Glas verarbeitete und bat dort um eine neue Glasscheibe zu kaufen. Mit dieser und seinen Einkäufen ging er wieder zurück in seine Wohnung, welche er vorsichtig betrat. Es war alles ruhig und nirgends war Dreck, oder irgendwelche Brandspuren zusehen. Also hatte Naruto nichts mehr angestellt. Ganz im Gegenteil: Er hatte die Küche aufgeräumt und wie Sasuke es sah, sogar geputzt. Der Uchiha musste schmunzeln. So wie es aussah, konnte der Blonde doch noch was richtig machen. Sasuke wollte gerade damit anfangen die eingekauften Lebensmittel an ihre vorbestimmten Plätze zu räumen, als er Metall klappern hörte, was zweifellos von seinem Briefkasten kommen musste. Und wirklich: Kurz darauf hörte der Junge etwas zu Boden gleiten. Er ging zu seiner Wohnungstüre und hob den hellblauen Briefumschlag auf. Vorne stand in sauberer Schrift „An Uchiha Sasuke“ und hinten „Godaime Hokage Tsunade. Vertrauliche Nachricht.“ Ohne weiter über den möglichen Inhalt nachzudenken, öffnete Sasuke den Umschlag und zog ein weißes Papier hervor, welches eindeutig nach der alten Hokage roch. Er entfaltete den Brief und las die ersten Zeilen. Nun konnte er auch ihre Schrift erkennen. Sie war grauenhaft, doch wenn man wie er, schon so lange als ANBU für sie arbeitete, dann gewöhnte man sich an ihre krakeligen Schrift. (Komischerweise, war ihre Handschrift, im besoffenem Zustand, viel leserlicher, was man eigentlich nicht vermutete.) Sorgfältig, las der Uchiha die Zeilen, er ließ sich mit jedem Wort Zeit, denn schon nach wenigen Zeilen, wurde ihm klar, was die Godaime ihm sagen wollte: „Es ist noch nichts bewiesen, jedoch scheint es neue Spuren zu dem Mörder deiner Eltern zu geben. Weitere Informationen, bekommst du von mir persönlich.“ Sie schrieb dazu dass dieser Brief eindeutig nicht sicher genug dafür wäre. Es wäre zu leicht, ihn zu lesen, weswegen sie ihn sofort persönlich in ihrem Büro sehen wollte. „So schnell wie möglich, Sasuke“, damit endete ihre Nachricht und darunter war nur noch ihre Unterschrift zu lesen. „So schnell wie möglich, was?“, gab Sasuke belustigt von sich. Natürlich belustigte ihn die Nachricht, dass eine verdächtige Person gefunden wurde, denn schließlich wartete er schon so lange auf eine Spur. Sofort vergaß er alle seine Sachen, die Einkäufe und die Scheibe, die er in dem Bilderrahmen einsetzen wollte und verließ seine Wohnung erneut um sich direkt auf den Weg zum Hokageturm zu machen. Er hätte eh zu ihr gehen sollen, von daher machte es nun keinen Unterschied wann er sich dazu auf den Weg machte. Es dauerte gar nicht lange bis er vor dem Gebäude stand. Zum einen hatte er sich beeilt und zum Anderen war der Turm gar nicht so weit von seiner Wohnung entfernt, was definitiv ein Zufall war. Als er das Gebäude betrat, wurde er schon von der Dame am Empfang begrüßt. Er brauchte keinen Termin, oder sich gar anzumelden, denn die junge Frau erklärte ihm, dass die Hokage schon auf ihn warten würde und das sie nicht damit gerechnet hatten, dass er schon so schnell hier auftauchen würde. Sasuke ging nicht auf den Smaltalk, den die Dame mit ihm halten wollte ein, sondern ging weiter , bis zu der Treppe, die ihn hoch in die Etage, auf der das Büro der Hokage lag. Zehn Minuten lang, lief er die unzähligen Treppen hinauf, bis er oben ankam. Das Büro Tsunades war das Einzige auf dieser Etage. Vor der Tür, standen zwei Shinobi, welche links und rechts davon Wache hielten. Vor zwei Jahren, als Sasuke als ANBU angefangen hatte, musste er hier auch stehen. Eine lästige und langweilige Aufgabe, die er nicht noch einmal machen wollte. Er grüßte die beiden Männer kurz, klopfte an der Holztüre und betrat dann das Büro, ohne auf ein Herein zu warten. Tsunade sah von ihren Unterlagen auf, die sie mit ihrer Assistentin Shizune durchzugehen schien. Beide Frauen schienen überrascht zu sein, weil der Uchiha den Raum betrat. „So früh habe ich gar nicht mit dir gerechnet, Sasuke“, gab die Hokage von sich. Sie schien erfreut über den Anblick ihres Besuchers. „Wo doch letzte Nacht Vollmond war.“ „Naruto, hat mich heute morgen aus dem Bett gejagt“, erklärte der Uchiha. „Aber deswegen bin ich nicht hier.“ Sasuke hielt ihr den Brief entgegen, welchen er immer noch in der Hand hielt. „Ah ...“, sagte die Hokage und räumte ihre Unterlagen bei Seite. „Was sind die Informationen, die sie mir nur persönlich geben wollen?“ Tsunade nickte und sah dann den Uchiha vor sich an. Shizune deutete sie an, ins Nebenzimmer zu verschwinden. „Es ist so, dass an dem Abend, als deine Eltern ermordet wurden, eine Person gesehen wurde, die weder gefunden, noch identifiziert werden konnte. Es kann sein, dass diese unbekannte Person, nicht aus Konoha stammt und nur zufällig hier war. Sie kann aber auch genauso gut die Person sein, die deine Eltern ermordete.“ „Aber der dritte Hokage war es doch, der sagte, dass dies kein Mord sein könnte, weil es keine Spuren gibt!“ Die Hokage nickte. „Das stimmt. Ich will das nicht verleugnen, jedoch müssen wir diese Person ausfindig machen. Sie könnte ein wichtiger Zeuge, oder vielleicht auch der Täter sein. Wenn es nämlich ein speziell ausgebildeter Attentäter war, wird dieser wohl kaum irgendwelche Spuren am Tatort hinter lassen. Verstehst du mich, Sasuke?“ Der Uchiha nickte. Er verstand er genau, was Tsunade ihm sagen wollte, denn schließlich gehörte er ja auch zu einer Gruppe von ausgebildeten Attentätern, die nur dem Hokage unterstanden. „Es könnte also ein ANBU eines anderen Dorfes gewesen sein?“ „Wenn diese Vermutung stimmt, wird es den Frieden zwischen den fünf Shinobigroßmächten stören. Das schlimmste, was eintreten könnte wäre ein Krieg.“ Sasuke nickte. „Also hoffen wir, das es ein Abtrünniger war?“ Die Godaime nickte. „Da du ein Angehöriger bist, darf ich dich nicht mit Missionen, die diesen Fall betreffen betrauen“, fing sie an. Dies war der teil, welchen Shizune nicht mit hören durfte. „Jedoch weiß ich, dass es unmöglich ist, dich hier im Dorf zu behalten. Wohl möglich wirst du heute noch aufbrechen und den Verdächtigen suchen, Sasuke. Jedoch muss ich dich streng als deine Vorgesetzte ermahnen. Wage es nicht auf eigene Faust, ohne meine Befehle zu handeln.“ Während die Frau sprach, breitete sich in ihrem Gesicht ein Grinsen aus, welchen Sasuke verstand. Er nickte. „Ich habe gar keine Zeit um nach irgendwelchen Verdächtigen zu suchen, Hokagesama“, gab er mit ruhiger Stimme von sich. „Morgen ist der Todestag meiner Eltern und wie jedes Jahr, werde ich ihr Grab besuchen.“ „Wir wissen alle von dem Tempel im Wald. Wirst du dies nicht als Vorwand benutzen um auf eigenem ermessen zu suchen?“, fragte sie streng. „Gewiss nicht, Hokagesama. Ich werde wie jedes Jahr, keine Missionen an diesem Tag annehmen. Zudem weiß ich von den fähigen Shinobi die für sie arbeiten. Ich kann diese Aufgabe also beruhigt den Anderen überlassen.“ Zufrieden lächelte Tsunade. „Gut, dann kannst du nun gehen. Geh auf deinem Heimweg bei dem Blumengeschäft der Familie Yamanaka. Sie wissen Bescheid und haben die Blumen, welche du in meinem Namen auf das Grab deiner Eltern legen sollst bereits vorbereitet und werden sie dir übergeben.“ „Vielen Dank, Hokagesama. Ich weiß die Ehre zu schätzen“, gab Sasuke von sich und verneigte sich vor dem Oberhaupt seines Dorfes. Dann verließ er das Büro wieder und machte sich auf den Weg zu dem genannten Geschäft um die Spende der Hokage anzunehmen. Danach wollte er alles für den kommenden Tag vorbereiten, denn er würde bereits früher aufbrechen um nach dem Verdächtigen zu suchen, der sich irgendwo im Wald aufhalten musste. Sasuke war sich sicher: er würde diese Person finden, egal was es ihn kosten würde! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)