Natsume saves Rapunzel von ElfeFolever ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kapitel 1: Die Jahre zogen über das Land und die Eltern von Mikan, bekamen ihr Kind nicht wieder zusehen. Sie wussten noch nicht einmal, wo ihr Nachbar sie hin gebracht hatte, denn dieser war plötzlich verschwunden und sein Grundstück verlassen. Der Vater versank in großer Traurigkeit und verlor seine Stimme. Die Mutter jedoch lebte so weiter, als sei nie etwas gewesen. So waren nun ganze siebzehn Jahre vergangen und weit weg von ihrem Geburtsort wuchs Mikan, in einem Turm auf. Der Turm war ganz aus Stein gebaut und in den Himmel hinauf. Unten gab es keinen sichtbaren Eingang und nur wenn man ganz genau hoch schaute, so entdeckte man ein Fenster. Und genau an diesem Fenster saß die junge Mikan und blickte jeden Tag sehnsüchtig hinaus. Die hatte noch nie diesen Turm verlassen gehabt, denn ihr Vater verbietet es ihr. Einen Grund hatte sie von ihm jedoch noch nie zuhören bekommen, er reagierte immer sehr erregt auf das Thema und so fragte sie schon gar nicht mehr nach. Stattdessen malte sich die junge Frau, die wildesten Fantasien im Kopf aus: Die wären die einzigen Menschen auf dieser Welt, nachdem eine Zombieapokalypse ausgebrochen sein. Sie sei gar kein Menschen, sondern ein hochrangiges Wesen und ihr Blut bringt die ewige Jungend. Aber so sicher war sich Mikan auch nicht, ob diese Theorien nah an der Wahrheit waren oder nicht. In Gegensatz zu ihr verlies Narumi täglich den Turm, in dem er ihr Haar als Seil benutzte. Mikans Haar ist in den ganzen Jahren unnatürlich schnell gewachsen und reichten, wenn man sie aus dem Fenster hielt, bis zum Boden. Eigentlich waren ihr die Haare viel zu lästig aber ihr wurde verboten sich diese abzuschneiden, weil ihr Vater sie so sehr liebte. Jedes mal wenn ihr Vater die Worte rief: Mikan, Mikan, lass dein Haar herunter. So öffnete Mikan ihre Haare, die sie eigentlich immer zu zwei geflochtenen Zöpfe zuband, wickelte sie einmal um einen Fensterhacken, lies die lange Haarpracht nach unten fallen und Narumi kletterte daran hoch. Eigentlich war Mikan mit ihrem Leben soweit zufrieden, sie kannte ja auch nicht mehr und hatte alles in ihrem Turm was sie brauchte. Wäre da nur nicht diese Sehnsucht, mehr von der Welt sehen zu könne. Eines Tages kam ein schwarzhaariger Prinz auf seinem Pferd an diesem Turm vorbei. Er hatte sich verirrt gehabt, als er mit seinem besten Freund ein Wettreiten gemacht hatte. Vorsichtig sah er sich den hohen Turm aus der Weite an und war eher skeptisch, da er noch nie von diesem Turm gehörte hatte, dabei war diese Gegend noch sein Königreich. Gerade wollte er näher heran reiten, als eine Gestalte mit einem schwarzen Umhang aus dem Wald kam. Schnell versteckte sich der Prinz mit seinem Pferd hinter den vielen Bäumen und beobachtete was geschah. Die Gestalt stellte sich vor den Turm, rief das jemand sein Haar runter lassen soll und noch in der selben Sekunde vielen lange, prachtvolles braune Haare von oben herunter. Die Gestalt hielt sich an ihnen fest und kletterte an der Mauer hoch. Erst jetzt bemerkte der Prinz das Fenster, ganz weit oben im Turm. Es gab nicht vieles was den jungen Mann interessierte aber dies weckte seine kleine Neugier und so schlug er sein Lager im Wald auf. Dort wartete er ganze zwei Tage und zwei Nächte, dann tat sich wieder etwas. Das braune Haar fiel wieder nach unten auf den Boden und die komische Gestalt kam herunter. Sobald die Luft rein war, kam der Prinz aus seinem Versteck hervor und stellte sich vor den großen Turm. Er wollte in den Turm rein. Er wollte wissen wem diese unnormalen langen Haare gehörten und warum diese Person dort oben lebte. Doch der junge Mann hatte die ersten Worte nicht verstanden gehabt und so stand er dort etwas planlos vor dem Gemäuer. Nach kurzer Zeit nuschelte der Prinz einfach etwas vor sich hin: „Mischan, Mischan. Lass dein Haar herunter!“ Es tat sich jedoch nichts und der Schwarzhaarige wurde ungeduldig: „Lass dein verdammtes Haar herunter!“ Und keine Sekunde später fielen sie von oben herrab. Der Prinz wickelte sie sich ein paar mal um seine Hände und kletterte dann den hohen Turm hinauf. Es dauerte eine ganze Weile, doch der junge Mann wollte auf keinen Fall schlappen machen und so schaffte er den weg nach oben, um erschöpft durch das Fenster zufallen. Sie hatte gewusst, das es ein Fehler sein würde. Ihr Vater hatte es ihr immer gesagt gehabt, sie solle niemals, jemand anderes hier rein lassen. Besonders niemanden der ihren Namen falsch aussprach. Und doch hatte sie es nun getan. Erst hatte sie gedacht, sie hätte sich verhört. Noch nie war ein andere Mensch hier gewesen. So weit sie aus dem Fenster blicken konnte, war ihr wirklich noch nie ein Mensch unter die Augen gekommen. Und nun lag einer vor ihr. Ein lebendiger Mensch, der nicht ihr Vater war, war hier in ihrem Zuhause. Mit großen Augen blickte sie zu ihm herunter. Er atmete schwer, doch das war für Mikan vollkommen verständlich. Der Weg hier hoch, war nicht etwas, was man einfach mal so neben bei bewältigte. Mikan beugte sich über den unbekannten Jungen, als er seine Augen wieder öffnete. Erst sah er etwas verwirrt aus, dann wurden seine Augen größer. Das Mädchen wusste nicht was sie tun sollte. Was tat man den schon mit einem gute aussenden Jungen, alleine in einem Raum? Genau. Sie wusste es nicht. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte. Eigene Erfahrungen konnte sie bisher ja noch nie machen und so kannte sie nur die ganzen Geschichten aus ihren Büchern. Also kramte Mikan in ihrem Hinterstübchen nach den Situationen in den Liebesgeschichten. „Du verliebst dich gerade in mich!“ So war das doch immer. Liebe auf den ersten Blick. Doch der Junge vor ihr schien das nicht so zu sehen, den noch bevor Mikan irgendwie reagieren konnte, spürte sie einen dumpfen Schmerz auf ihrem Hinterkopf. Er hatte sie geschlagen! Entsetzt wich sie von ihm zurück. „Ey?! Was... was sollte das?!“ Langsam richtete sich der schwarzhaarige Junge auf und blickte sie ärgerlich an. „Was erzählst du da von verlieben? Ich bin doch nicht blind im Kopf um mich in so einen Rapunzel wie dich!“ Mikans Mund öffnete sich sprachlos. Was hat der Fremde da gerade zu ihr gesagt gehabt? Doch bevor sie auch nur irgendwie darauf reagieren konnte, rief eine bekannte Stimme, das Mikan ihr Haar herunter lassen soll. Total erschrocken sprang sie auf. „Oh nein, oh nein!“ Panisch lief sie umher. Was sollte sie nun tun? Ohne großartig nach zudenken, griff sie nach dem Handgelenk des Jungen und wollte ihn mit sich ziehen, doch er wollte dies anscheinend nicht, denn er war nicht von der Stelle zubewegen. „Du musst hier weg!“, sagte die Braunhaarige und zerrte weiter an seinem Arm, doch er schien es nicht einzusehen, warum er weg musste. „Wenn mein Vater dich hier sehen wird... er würde ich umbringen!“ Doch noch immer rührte er sich nicht und von draußen hörte man die Schrille Stimme ihres Vater, der fragte, was den da oben los sei. „Bitte. Ich flehe dich an. Bitte, geh in den Schrank.“ Sie wusste nicht was ihn nun umstimmte. Vielleicht ihr verzweifelter Gesichtsausdruck, vielleicht weil er sie liebte oder weil er einfach doch an seinem Leben hängte aber das war ja auch egal, denn er schlug auf ihre Hand, so das Mikan los lies und ging dann schweigen in den Schrank hinein. Erleichtert Atmete die junge Frau aus und eilte schnell zum Fenster. „Es ist alles in Ordnung, Vater.“ Hastig lies sie ihr langes Haar herunter und ihr Vater kletterte hinauf. „Mikan, mein Kind. Was war hier los?“ Narumi drückte Mikan so fest ansich, das sie fast keine Luft mehr bekam. Sie versuchte ihren Vater von sich zudrücken, doch dafür war sie zu schwach, also wartete sie bis er von selbst drauf kam, dass sie so nicht auf seine Frage antworten konnte. Es dauerte zwar eins, zwei Minuten aber dann lies er seine Tochter los. „Es war nicht los...“ nuschelte Mikan. Sie wollte ihren Vater nicht anlügen, das hatte sie noch nie getan und eigentlich wollte sie es auch nie tun aber sie konnte nicht riskieren, das er diesen fremden Mann entdeckte. Aber da Mikan ihn noch nie angelogen hatte, konnte sie das auch nicht gut und er schaute sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Mikan, Schatz. War hier irgendwer?“ Er sah sie mit eindringlichen Augen an und Mikan schluckte schwer. Ihr Mund war auf einmal ganz trocken, eine weitere Lüge würde sie auf keinen Fall raus bekommen und so schwieg sie. „Deine Schweigen reicht mir schon als Antwort, ich bin sehr enttäuscht von dir. Wo ist die Person?“ Doch ihr Vater wartete gar nicht darauf, dass sie irgendetwas sagte sondern fing sofort an zu suchen und sein erstes Ziel war der Schrank. Erst reagierte Mikan nicht, doch als er seine Hände auf die Griffe legte, versuchte sie ihn dran zu hindern. „Vater, warteeeeee!“ Doch es war zu spät. Langsam und schon fast über dramatisch öffnete er die Schranktür und die Braunhaarige kniff voller Angst ihre Augen zusammen. „Okay, da ist niemand.“ Verwirrt schaute Mikan zu dem Schrank. Wie da war niemand? Das Innere war leer. Kein Mann. Wirklich, da war kein Mensch drin. Aber wie konnte das sein? Während Mikan weiterhin verdutzt in den leeren Schrank schaute, durchsuchte ihr Vater die restlichen Winkel des Turmes, jedoch erfolglos. Damit neigte sich der Tag dem Ende zu. Den fremden Mann hatte Mikan nicht wieder gesehen und so langsam glaubte sie, sie hätte ihn sich einfach nur eingebildet, weil sie sich so sehr wünschte endlich andere Menschen zusehen. Am Abend lag das langhaarige Mädchen in ihrem großen Himmelbett und starrte an die Decke, mit den Gedanken immer noch bei dem jungen Mann. Es konnte doch keine Einbildung gewesen sein, sie war doch nicht verrückt. Diese rubinroten Augen... das konnte nicht ihrer Fantasie entsprungen sein! Energisch schüttelte sie ihren Kopf, sobald ihr Vater morgen früh wieder den Turm verlassen würde, würde sie noch mal alles nach ihm Absuchen. Zwar wusste sie nicht, wie er aus dem Schrank verschwinden konnte aber eins war klar: aus dem Turm konnte er nicht raus. Nicht ohne ihre Haare. Langsam schloss Mikan ihre Augen. Sie war müde, der Tag war ziemlich aufregend gewesen und es war einfach zu anstrengenden, jetzt noch großartig über den schwarzhaarigen Mann nach zudenken. Sie kuschelte sich in ihr Kopfkissen und zog die dicke Bettdecke bis zum Kinn hoch. Es dauerte nicht lange und sie war schon fast im Reich der Träume, doch dann nahm sie warme Luft vor ihrem Gesicht war. Mürrisch öffnete sie wieder ihre Lieder, da sie damit eindeutig nicht schlafen konnte. Zuerst konnte Mikan nicht wirklich etwas erkennen, dazu war es einfach zu dunkel in ihrem Zimmer, dann nahm sie Umrisse von einer Gestalt war. „Wach endlich auf Rapunzel!“ Erschrocken schoss die Braunhaarige mit ihrem Oberkörper hoch und knallte mit ihrem Kopf gegen einen anderen. Murmelnd rieb sie über die schmerzhafte Stelle und erkannte dann, dass eine Person neben ihr auf dem Bett saß. Wie konnte sie es nicht bemerkt haben, das sich jemanden auf ihr Bett setzt? Von der Stimme her wusste sie sofort das es der fremde Mann von heute Mittag war. „Wie konntest du aus dem Schrank verschwinden?“ Das war vielleicht nicht die wichtigste Frage die Mikan stellen wollte. „Das würdest du nicht verstehen.“, meinte er nur knapp und sie runzelte empört die Stirn. Wie konnte er so etwas sagen ohne sie überhaupt zu kennen? „Wie komme ich hier wieder raus, Rapunzel?“, fragte der Schwarzhaarige, noch bevor Mikan irgendetwas sagen konnte. „Nenne mich nicht Rapunzel! Wie kommst du überhaupt darauf?!“ Wenn sie von ihm keine vernünftige Antworten bekam, würde sie ihm auch keine geben. „Dein Kopf hat die Form von einer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)