Aus einem Tagebuch von Erenya (~~~ Sommerwichtelgeschichte für Peacer~~~) ================================================================================ Prolog: Prolog: Die erste Seite ------------------------------- Vorwort Igor: Willkommen im Velvet Room. Mein Name ist Igor und ich bin sehr erfreut, dich wieder zu sehen, Arisato-chan. Du siehst so anders aus, seit dem letzten Mal, wo wir uns gesehen haben. Ah, du erinnerst dich nicht. Doch keine Sorge, du hast deine Aufgabe hervorragend erfüllt, dennoch, auch in diesem Leben steckt wieder großes Potential in dir. Ich möchte dir ein Geschenk machen, bevor du das Spiel erneut beginnst. Lass mich dir zeigen, was in den letzten Monaten vor deiner Opferung geschehen ist. Wende deinen Blick bitte nicht ab, selbst wenn die Ereignisse tragisch erscheinen. Das Ende ist immer ein neuer Anfang. Und so beginnt es, Arisato-chan. Prolog: Die erste Seite Willkommen, Minako! Willkommen in Tatsumi Port Island! Mehr kann ich von dieser Stadt nicht sagen. Außer, dass ich viel zu spät hier ankam und nichts mehr von der Stadt sehen konnte. Na schön, ich habe das Wohnheim gesehen, in das ich zugeteilt wurde. Liebes Tagebuch, du und ich, Arisato Minako, sind endlich angekommen. Wir leben nun in einem Wohnheim, mit Pistolen tragenden Mädchen, kleinen Jungs die einen, in amerikanischer Strafanstaltskleidung begrüßen und wo man, wie überall anders auch, die volle Verantwortung für die eigenen Taten trägt. Wie wird es da wohl in der Gekkoukan sein? Meine Prognose lautet: Es wird Gerüchte geben, Jungs die sich für super toll halten, es aber nicht sind, Jungs die wirklich super toll sind, Clubs in denen man gleich die Geschenke für die eigenen Date’s vorbereiten kann, Clubs in denen man sportlich gefördert wird und überhaupt wird es hier nicht soviel anders, als in anderen Schulen sein. Dennoch freue ich mich, denn mein Leben hier wird ein neues Abenteuer. Ich möchte Freunde finden, Spaß haben, meinen Abschluss machen und vielleicht auch die große Liebe finden. Und in dir, liebes Tagebuch, werde ich alle Erlebnisse verwahren, damit ich mich später an jedes Ereignis erinnern kann. Aber nun gehe ich schlafen. Morgen wird ein großer Tag. Schlaf gut, liebes Tagebuch. Kapitel 1: Mein kleines schmutziges Geheimnis --------------------------------------------- “…….! … Huh?! Ich spüre noch einen Shadow in diesem Zimmer! Es ist nicht derselbe den ihr besiegt habt! Aber… wo versteckt er sich?” Gemeinsam untersuchte die Gruppe den Raum, als Fuuka sie auf einen weiteren Shadow aufmerksam gemacht hatte. Irgendwo musste er sein, doch nirgends war auch nur etwas zu sehen. Nicht einmal im Spiegel, der sich in dem Zimmer für liebestolle Pärchen befand, sah man auch nur eine Reflexion. “Hm? Liegt es nur an mir, oder stimmt etwas mit diesem Spiegel nicht?” Minako ging langsam näher auf den Spiegel zu, als Yukari ihre bedenken zu dem Reflektor mitteilte. In der Tat, der Spiegel war seltsam. Minako sah näher hin, nur um festzustellen, dass sie sich selbst nicht im Spiegel sah. Den Grund dafür konnte sie aber nicht mehr erforschen, denn wie durch Zauberei wurde dem Mädchen schwarz vor Augen. Vorsichtig strichen ihre zierlichen Finger über seine muskulöse Brust, als er sich über sie beugte und ihre Lippen mit seinen verschloss. Wo war sie hier? Kurz dachte sie nach, ehe die Worte Shirakawa Boulevard deutlich in ihren Gedanken aufblitzten. Wer war dieser silberhaarige Adonis, der sie so leidenschaftlich küsste? Erneut dachte Minako nach, während ihr Blick durch das Zimmer, zu dem roten Oberteil schweifte. ‘Akihiko-senpai!’ Sie erinnerte sich wieder an den Boxchampion der Schule. Viele Mädchen begehrten ihn und nun war sie, Arisato Minako, mit ihm hier im Shirakawa Boulevard. Seine Lippen lösten sich von ihr und ließen ihr die Luft, die er ihr mit dem ersten Kuss geraubt hatte. “Tut mir leid, ich habe das noch nie gemacht”, wisperte er leise und errötete leicht. Das Mädchen lächelte und hob ihre Hand zu seiner Wange, um ganz sanft darüber zu streichen. Sie hatte auch noch nie so etwas gemacht und sie wusste auch nicht, warum sie beide hier waren, doch für diesen Augenblick war das egal. Dieser Moment fühlte sich einfach richtig an. Zärtlich glitt ihre Hand zu seinem Hinterkopf, wo sich ihre Finger ihren Weg durch sein kurzes Haar suchten, ehe sie ihn sanft zu sich runter drückte und ihn erneut küsste. Sicher würde sie ihm nicht erlauben einen Rückzug zu machen, nicht jetzt, wo die Atmosphäre einfach stimmte. Unsicher aber vorsichtig zog Akihiko an der Schleife des Mädchens, um die sommerliche Uniform Stück für Stück von dem zierlichen Körper der Brünetten zu lösen. Langsam lösten sich seine Lippen nur widerwillig von dem überaus sinnlichen Kussmund dieser Gekkoukan Schülerin, die ihn gerade so wahnsinnig machte. Er wollte jede Faser ihres Körpers liebkosen und zu erbeben bringen. Noch nie hatte er so ein Verlangen nach einem Mädchen wie jetzt in diesem einen Augenblick. ‘Warum sind wir hier?’ Nur kurz keimte der kleine Zweifel auf. Doch genauso schnell wie er aufgekommen war, wurde er von der Leidenschaft niedergerungen, als seine Lippen die zarte Haut an ihrem Hals berührten. Schon das war mehr als er gehofft hatte, als er sie um eine Verabredung gebeten hatte. Küssend glitten seine Lippen tiefer ihren Hals hinab, während er mit der linken Hand Knopf um Knopf ihrer Bluse öffnete und immer mehr von dem weißen Stoff ihres samtenen BHs offenbarte. Er schluckte, als er die weiblichen Wölbungen erblickte, die sich im gleichmäßigen Takt ihres Atems hoben und senkten. Wieviel von diesem Mädchen würde er noch sehen, was würde sie zulassen? Akihikos Hals wurde trocken, als sich seine linke Hand ihren Weg unter ihre halb geöffnete Bluse suchte und darauf bedacht war ihre schönen Brüste zu berühren. Und sie war die erste, die ihn mit ihren Blicken dazu aufforderte, es zu tun. ‘Was tun wir hier?’ Wieder flammte eine unnötige Frage in seinen Gedanken auf, doch dieses Mal schob er sie direkt beiseite und umgriff meiner starken Hand ihre Brust. Weich ruhte sie unter seinen Fingern. Er fühlte, dass er vorsichtig zupacken konnte, ohne ihr wirklich wehzutun. Das konnte er trotz des störenden Stoffes ihres Büstenhalters spüren. ‘Warum ausgerechnet sie?’ Die Fragen in seinem Kopf wurden immer störender, doch er hatte nun zum ersten Mal auch eine Antwort parat. ‘Weil ich sie will!’ Keuchend schlug der Warme Atem Akihikos gegen Minakos Hals. Ein wohliger Schauer fuhr über ihren zierlichen Körper und überzog ihn mit einer hauchdünnen Gänsehaut. Ihre Sinne waren wie vernebelt und ihr wurde mit jeder seiner Berührung nur noch heißer. ‘Wann sind wir hier hergegangen?’ Wie durch einen geistigen Schleier drang die Frage zu ihr vor. Die Antwort interessierte sie aber nicht. Viel zu schön war das Gefühl, als sie seine warme Hand auf ihrer Brust spürte und er diese sanft massierte. Deutlich spürte sie, dass er ein Boxer war. Seine kräftigen Hände packten mit dieser unsicheren Stärke zu und entlockten ihr das erste, flüchtige Keuchen. Warmes Blut schoss in ihre Wangen und färbte, vor Verlegenheit, die blasse Haut in ein zartes Rosa. ‘Das ist so falsch…’ Wieder erhob sich ein Gedanke über das schöne Gefühl, dass nicht enden sollte. Es musste auch noch nicht enden. Sie musste einfach nur diese lästigen Gedanken unterdrücken. ‘Aber es ist so gut!’ Tiefer glitten seine Lippen über ihre entblößte Haut. Er ließ wirklich keinen Zentimeter aus und zeigte ihr Gefühle, die sie noch nie empfunden hatte. Schneller schlug ihr Herz, je weiter sich seine Lippen ihren bedecktem Busen näherten. Erwartungen stiegen in ihr hoch. Wie würden sich diese unerfahrenen Lippen nur auf ihrer nackten Brust anfühlen? Nur noch der Stoff ihres BHs stand diesem Gefühl, das sie empfinden wollte, im Weg. Doch sie wollte mehr. Sie wollte alles spüren. Vorsichtig fanden seine Hände ihren Weg zu Minakos Rücken auf dem der Verschluss zu der letzten Barriere zwischen seinen Lippen und ihren nackten Brüsten ruhte. Ein letztes Mal sah er zu ihren bedeckten Wölbungen und sah die zwei Spitzen ihrer hart werdenden Nippel, die den zarten Stoff hoben. Nur kurz gab der Verschluss des BHs etwas Widerstand, ehe sich die Haken voneinander lösten und die schönen runden Brüste Minakos von ihren Fesseln erlösten. Langsam hob er den schützenden Stoff von den ästhetischen Hügeln und beobachtete, wie sich ihm die zwei rosafarbenen Nippel entgegenstreckten. Akihiko genoss diesen Anblick, immerhin war er auch nur ein Mann und er war sich sicher, dass kein Mann der Hetero war, diesen Anblick nicht genossen hätte. Röter wurde der Schimmer auf Minakos Wangen, als er sie mit diesem erregten Blick fixierte. Hauchzart ließ er seine Fingerspitzen über die warme Haut ihrer Brüste entlang gleiten. Es schien ein Versehen zu sein, als seine Finger über ihre erregten Nippel strichen und sie mit dieser einen Berührung liebkosten. Leise seufzte sie genussvoll auf, als sie diese zärtliche Berührung spürte. Er war froh das hören zu können, denn nur so wusste er, dass es ihr gefiel. Vorsichtig nahm er eine der rosafarbenen Erhebungen zwischen Daumen und Zeigefinger und rieb, in einer leichten Drehbewegung, an ihr. Es reichte, um den zierlichen Körper unter ihm aufbegehren zu lassen und sich diesen atemberaubenden Körper nur noch mehr in die Hände zu spielen. Er erkannte, dass sie mehr wollte und ihm ging es nicht anders. Er wollte mehr von diesem sinnlichen Körper sehen und vor allem auch spüren. ‘Nur Geduld. Du hast Zeit’ Akihiko spürte deutlich, wie seine Aufregung stieg. Und doch war immer noch die Frage allgegenwärtig, wie weit Minako gehen würde. Sie konnte jederzeit Stopp sagen, auch wenn es ihm schwer fallen würde, das zu beenden. Doch Minako zeigte ihm nur zu deutlich, dass sie es nun bis zum Schluss durchziehen würde. Denn es waren ihre Hände, die ihren Weg zu seiner Hose fanden und diese zu öffnen versuchten. Ein wenig zitterten Minakos Hände, als sie blind nach dem Knopf seiner Hose tastete und diese versuchte zu öffnen. Ihr Atem ging schwerer, denn Akihiko hielt mit seinem wundervollen Tun nicht inne und liebkoste weiterhin ihre Brüste. In dieser Stellung fiel es ihr schwer, irgendwas an der Hose zu öffnen, weswegen sie die Arme und ihr rechtes Bein um ihn schlang und sich mit ihm drehte, so dass sie nun die obere Position inne hatte und auf dem Boxer saß. Sofort als sie erkannte, dass sie nun in gewisser Weise die Oberhand hatte, nutzte sie die Chance und warf sich die Bluse, die geöffnet über ihrer Schulter lag, von dieser. Leicht rutschte Minako etwas zurück, so dass sie nur noch auf Akihikos Schenkeln saß und ihm besser die Hose öffnen konnte. “Du machst das so… als wäre es nicht dein erstes Mal”, wisperte der Boxer, errötete aber, als er verstand, was er da gerade gesagt hatte. “Ich meine…” Er befürchtete, dass er Minako nun verärgert hatte und versuchte sich zu erklären, doch er kam nicht weit, denn ihre Lippen brachten ihn zum schweigen, als sie diese auf seine drückte und ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss überredete. Er nahm kaum wahr, dass ihre Hände wieder über seine Brust strichen. Obwohl er diese vorsichtigen, sanften Berührungen wahrnahm, realisierte er nicht, dass ihre Hand tiefer und tiefer glitt. Erst als ihre filigranen Finger über seinen noch bedeckten Schritt strichen, bemerkte er es. Überrascht löste er seine Lippen von ihr und erlaubte einem leisen Keuchen die Flucht. Selten hatte er Mädchen erlebt, die so genau wussten, was sie wollten und vor allem, die so deutlich zeigten, dass er es war, was sie begehrten. Minako lächelte sanft über diesen Laut und packte sanft im Schritt des Boxers zu. Sie hatte noch nie so etwas gemacht, aber sie wusste, dass es ihm gefallen würde, denn es war nur eine Massage, die sie ihm am intimeren Bereich seines Körpers gab. ‘Wach auf, Minako…’ Sie hatte gehofft, dass diese Stimme nun endgültig aufgegeben hatte, doch scheinbar war dem nicht so. Doch wie zuvor ignorierte sie diese einfach und beugte sich vor, um Akihikos Hals sanft zu küssen und ihn als ihr Eigentum zu markieren. Mit einem Lächeln sah sie auf den dunkelroten Fleck und leckte entschuldigend darüber, auch wenn Akihiko sich nicht beschwerte. ‘Mach endlich die Augen auf!’ Leise murrte Minako. Diese Stimme nahm ihr jegliche Lust, doch das wollte sie nicht vor Akihiko zeigen, weswegen sie weiter seinen härter werdenden Schritt massierte und seinen Oberkörper mit ihren Lippen liebkoste. Vorsichtig hob Akihiko seine Hand und ließ diese unter Minakos Rock gleiten, wo sie auf ihrem rund geformten Po zur Ruhe kam. Er hatte entschieden, selbst mutiger zu werden, wenn sie scheinbar keine Berührungsängste hatte. Immerhin sollte sie das Ganze genauso genießen wie er. Sanft massierte er ihren Po, der noch bedeckt von ihrem Slip war. Er konnte es kaum noch erwarten Minako zu sehen, so nackt und schön wie Gott sie geschaffen hatte. Schon der Gedanke erregte ihn, weswegen er sich wie ein hungriger Wolf über die Lippen leckte. “Akihiko-senpai~” Leise keuchte das Mädchen seinen Namen und entlockte ihm ein seichtes, seltenes Lächeln. ‘Glaubst du wirklich, dass das hier real ist?’ Der Weißhaarige hörte schon nicht mehr auf die Stimme in seinem Kopf. ‘Dieser Moment ist realer als du glaubst!’, dachte der Boxer und richtete sich zu Minakos Oberkörper auf um mit seinen Lippen ihren Busen sanft zu liebkosen. ‘Da weißt du erst, wenn du die Augen öffnest.’ Wie ein gellender Schrei belehrte ihn die Stimme. Sie schien förmlich auf schmerzhafteste Weise in seinem Kopf zu explodieren. Minako sah und spürte, dass Akihiko inne hielt. Vorsichtig blickte sie zu ihm, als er sich zurück ins Kissen fallen ließ. “Tut mir leid… Das ist… nicht real…”, wisperte er, und wie als wollte er diese Worte unterstreichen, löste er sich auf. Fragend sah sich Minako im Zimmer um, doch sie sah Nirgends auch nur eine Spur von ihm. Wie ein Traumgebilde hatte er sich aufgelöst ‘Nun du… Folge dem Rauschen…’ Minako verstand nicht ganz, was hier vor sich ging, doch vielleicht hatte die Stimme Recht. Leise seufzte die Brünette und konzentrierte sich. Erst jetzt bemerkte sie das Rauschen einer Dusche, dass sie langsam aus dem Sumpf der Träume in die Realität holte. Obwohl ihr Geist noch vernebelt war und Minako nicht mehr wusste, warum sie hier war, hatte sie das Gefühl, dass sie noch etwas Wichtiges zu tun hatte. ‘Was habe ich…?’ Klar und deutlich vernahm sie die Dusche, die sie aus ihren Träumen gerissen hatte. ‘Nimm deine Gelüste an…’ Wie schon in ihrem Traum ertönte eine Stimme in ihrem Kopf, doch es war eine andere, dunklere Stimme, der sie nicht so leicht vertrauen oder glauben konnte wie der anderen. Sie hatte etwas Schattenhaftes. ‘Die Gegenwart ist alles was wir haben.’ Minako schüttelte den Kopf. Sie wusste, selbst wenn diese Stimme behauptete ein Teil von ihrem inneren Selbst zu sein, sie niemals so denken würde. ‘Entlasse unsere Gelüste von unseren Fesseln… Das ist mein Wunsch…’ Erneut schüttelte die Brünette ihren Kopf. Sie versuchte die Stimme loszuwerden. Immerhin sagte sie Dinge, die einfach nicht zu ihr passten. Sie konnte doch nicht einfach ihrer Lust nachgeben. ‘Du kannst dich nicht deinen Instinkten widersetzen… Nimm deine Gelüste an…’ Minako spürte, dass ihr Geist sich klärte. Sie hatte dafür keine Zeit. Nicht jetzt. Sie hatte etwas zu tun, träumen konnte sie also später noch. Die Dusche verklang und Minako stand auf. Sie wollte sehen wer darin war und lief zur Tür, wo schon nach wenigen Sekunden der weißhaarige rauskam. “Hey, du bist dran…” Kurz schwieg er und die Brünette sah auf ihren halbnackten Teamkollegen. “Woah! Wa-Was zum?” “Zieh dich an.” Ruhig sprach Minako die Worte aus, als Akihiko realisierte, dass diese Szenerie alles andere als richtig war. “J-Ja, du hast absolut recht!” Sofort rannte Akihiko zurück ins Bad und ließ eine verschmitzt grinsende Minako im Zimmer zurück. Sie hatte genau den kleinen, kratzerähnlichen roten Fleck an seinem Hals erkannt. Und obwohl sie wusste, dass sie nur geträumt hatte, vereinbarte sie mit sich dass dieser Fleck nur von ihr stammen konnte. Doch das, sollte ihr kleines, schmutziges Geheimnis bleiben. Kapitel 2: Memories of you -------------------------- Es war eine Minute vor Mitternacht, am zweiten Januar. Minako und ihre Freunde standen geduldig wartend vor der Gekkoukan High. “Gleich ist es soweit…”, flüsterte Akihiko und sah auf seine Digitaluhr, die ihm zeigte, wie schnell sich diese Minute dem Ende neigte. Fest umklammerte Minako ihr Naginata. Sie hatte sich entschlossen heute unter Umständen Tartarus von unten nach oben abzusuchen. Eigentlich war der Plan aber ein anderer. Sie wollten die letzten Etagen des Turms meistern, um am Tag des Versprechens die große Hürde zurück gelegt zu haben. Doch Minako hatte für heute nicht solche Pläne. Pünktlich wie an jedem Abend, kehrte um Punkt Zwölf Uhr die “Dark Hour” zurück. Minako achtete nicht auf ihre Umgebung, die die blutigen Taten aus alter Zeit widerspiegelte und die Welt in ein schauriges Giftgrün tauchte. Ohne zu zögern lief das Mädchen auf ihre Schule zu, die nun als Tartarus bekannt war. “MINAKO!!!” “Arisato, warte!!!” Sie hörte die Rufe von Yukari und Mitsuru, die versuchten sie aufzuhalten, doch sie wollte sich nicht aufhalten lassen. Für gewöhnlich war sie immer die Vernünftige, doch heute wollte sie etwas tun, wogegen keine Vernunft etwas machen konnte. ‘Ryoji…’ Wie ein gehetztes Tier lief Minako die Treppe zum Eingang, der in den ersten Turmabschnitt führte, hoch. Sie hörte nur noch einen Moment die Rufe ihrer Teammitglieder, die versuchten sie mit ihren Worten zu erreichen, doch es war zu spät. “Ja… “Minako”. Ich habe in ihr gelebt.” Atemlos lief Minako am Checkpoint der fünften Etage vorbei, als ihr wieder in Erinnerung kam, was Ryoji ihnen erklärt hatte, als sie Aigis und ihn auf der Moonlight Bridge gefunden hatte. Ryoji… nein, Pharos hatte in ihr gelebt und ihre Kraft, und die ihrer Freunde, dazu benutzt sich von seinen Fesseln zu lösen. Minako war nicht wütend auf ihn, denn schließlich hatte er davon genauso wenig gewusst. “Alle Fragmente meiner Erinnerung… haben sich zusammengefügt. Ich kenne jetzt meine Rolle.” Wütend schlug Minako auf einen ankommenden Shadow ein, als sie sich an ihre letzte Begegnung mit Pharos erinnerte. An diesem Morgen hatte er doch alle Erinnerungen wiedergefunden. ‘Warum bist du ohne diese Erinnerungen zurückgekommen?’ Erneut schlug Minako mit ihrer Waffe zu, ehe sie sich ihren Weg höher bahnte. ‘Du musst hier irgendwo sein! Du kannst doch nicht einfach so verschwinden und denken, dass ich es einfach akzeptier.’ Etage für Etage suchte Minako ab, doch ihre Suche in Thebel blieb vollkommen erfolglos. “Sollen wir ihr nicht nachlaufen?” Yukari war voller Sorge um ihre Freundin, die gerade Hals über Kopf den schlimmsten Ort der Welt alleine betreten hatte. Bisher war noch keiner von ihnen so größenwahnsinnig gewesen. Yukari wusste zwar, dass Minako stark war, vor allem weil das wechseln der Personas und ihre Fusion ihr ungeahnte Möglichkeiten offenbarten. “Lass sie. Ihr wird nichts passieren. Wir sollten ihr die Chance geben, die Antworten zu finden, die sie momentan braucht.” Yukaris Augen weiteten sich, als sie hörte, was Akihiko da sagte. Sie verstand es nicht. Sie starb schließlich fast vor Sorgen um das Mädchen, doch die Anderen blieben so ruhig. “Wuff wuff wuff wuff!” “Koromaru sagt, dass sie nicht alleine ist, Yukari-san.” Immer fassungsloser sah die Brünette zu ihren Gefährten. Gerade von Aigis hätte sie erwartet, dass sie ihre Sorgen verstand. War sie denn wirklich die Einzige, die drauf und dran war, Minako nachzulaufen? “Takeba! Lass Arisato diese Angelegenheit für sich klären. Sie wird schon wissen, wie sie ihr Herz heilen kann.” Sanft hatte Mitsuru ihre Hand auf Yukaris Schulter gelegt und zog sie von der Treppe des Einganges zurück. Mit ihren Worten wollte sie der Teamkollegin klar machen, was wohl in ihrer Anführerin vor sich ging. Und Yukari verstand diese Andeutung, doch mehr noch verstand sie, was sie seit Kyoto hätte wissen müssen. “Moment! Ihr meint Ryoji und Sie?!” Schon in Kyoto hatte sie diesen Verdacht gehabt, als Ryoji gemeint hatte, dass er mehr von Minako wissen wollte und dass sie schon sehr gut miteinander auskämen. Damals hatte sie jedoch diesen Verdacht einfach weggewischt, weil der Womanizer einfach nicht zu Minako passte. “Sie… liebte Ryoji also…”, flüsterte sie leise, nun verstehend, warum Minako das alleine tun musste. Keuchend stützte Minako ihre Hände auf ihren Knien ab. Sie war ungefähr in der 48. Etage von Tartarus, da wo ihr Pharos das zweite Mal außerhalb ihres Zimmers begegnet war. Mit dem Handrücken wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und sah sich in dem kleinen Raum um. Auch hier war er nicht. “Ich bin immer bei dir.” Genau diese Worte hatte er zu ihr gesagt. Wenn sie damals nur geahnt hätte wie richtig sie doch waren. Hätte sie dann vielleicht etwas ändern können? ‘Wohl eher nicht…’, dachte Minako und seufzte leise. “Rabit rabit rabit!!!” Unwillkürlich zuckte Minako zusammen, als sie die Laute anriechender Shadows vernahm. Sie wusste, dass sie zu lange hier geblieben war. Um einen Kampf würde sie nicht drum herum kommen. Ohne zu zögern, zog sie ihren Evoker aus dem Halfter und hielt sich diesen an den Kopf. Nur einen Augenschlag lang hielt sie inne, ehe sie abdrückte und Ghoul rief. Blind steckte sie die Pistole zurück und umklammerte ihre Naginata. Sie war bereit, es mit allem und jeden aufzunehmen, solange sie Ryoji fand und ein letztes Mal mit ihm reden konnte. “Oh… Ich verstehe. Ich bin Mochizuki Ryoji. Sehr erfreut dich kennenzulernen.” Noch während sie die letzte Treppe Arquas erklomm, kam ihr der Blick Ryojis, als sie sich zum vermeintlich ersten Mal gesehen hatten, wieder in den Sinn. Sie blieb stehen und ließ diese eine kostbare Erinnerung einfach fließen. “Hey, was ist los? Was starrst du so an?” Damals war auch ihr nicht entgangen, dass Ryoji sie angestarrt hatte und ihr selbst war es nicht leicht gefallen, ihren Blick von Neuen, dessen Augen ihr so seltsam vertraut vorgekommen waren, zu nehmen. “Huh? Oh, ähm… Ich bekomme die seltsamsten Gefühle wenn ich Minako-chan ansehe… … Es ist als… Ich weiß nicht… Nostalgie? Haben wir uns schon einmal getroffen?” Nur zu gut hatte Minako verstanden, was Ryoji zu sagen versucht hatte. Es war nicht einfach nur der Spruch eines Typen, der Junpei-like versuchte sie aufzureißen. Es waren die aufrichtigsten Gefühle Ryojis gewesen. ‘Er hat mich nie belogen. Er hat immer seine Gefühle mit mir geteilt, sich mir geöffnet.’ Tränen rannen über Minakos Wangen, als sie sich an Ryoji erinnerte. Er hatte ihr soviel anvertraut und unbewusst hatte er auch diesen Moment vorhergesehen. “Du hast so ein freundliches Herz… Du solltest nicht soviel von dir an mich geben. Ich werde… dich wahrscheinlich traurig machen.” Verzweifelte wischte sich Minako die Tränen weg. Doch auf jede Träne die sie wegwischte, folgten weitere. “Obwohl du mir so wichtig bist… Es ist wahrscheinlich falsch von mir, so zu empfinden… Es ist wie… eine verbotene Liebe.” Weinend brach Minako auf der obersten Stufe zusammen. Soviel Zeit hatte sie mit Ryoji verbracht. Er war einer der wenigen, der es je geschafft hatte, sie vor den anderen in Verlegenheit zu bringen. “Ich liebe dich.” Wie ein Donnerschlag hallten Ryojis warmen Worte in ihrem Kopf wider und ließen ihre Tränen unaufhörlich weiter fließen. Nur unbewusst nahm sie die Geräusche der Shadows wahr, die sich ihr hungrig näherten. Doch von einer unsichtbaren, sanften Hand geführt, griff Minako zu ihrem Evoker. “Pale Rider…”, flüsterte sie leise, ehe sie sich die Waffe an den Kopf hielt und abdrückte. Minako war der Erschöpfung nahe, doch sie konnte nicht aufhören, weiter zulaufen. Sie wollte ihn finden und noch ein letztes Mal sehen. Ein letztes Mal wollte sie dieses charmante Lächeln sehen, sein nachdenkliches Gesicht, einfach alles. ‘Geh zurück zu den Anderen. Sie warten auf dich.’ Sie wusste, dass die männliche Stimme in ihrem Kopf Recht hatte. Die Anderen warteten sicher auf sich, aber solange sie Ryoji nicht gefunden hatte, konnte sie nicht zurück. “Loa…” Wie schon ein paar Mal in dieser Nacht, beschwor sie mit ihrem Evoker eine weitere Persona und stürzte sich auf eine Gruppe angreifender Shadows. Sie dachte nicht mehr darüber nach was sie tat, oder wie es ihr ging. Wichtig war nur noch das Ziel. “Samael!!!” Erneut drückte die Brünette ab, nachdem Loa siegreich aus seinem Kampf gegangen war. Sie wusste nicht mehr wo genau sie war, in welcher Etage. Alles was sie bemerkte, waren die Gegner die immer zahlreicher und mächtiger wurden. Sie musste also auch zu mächtigeren Masken greifen, wenn sie weiter nach oben kommen wollte. “Mot!!!” Gerade als Minako die nächste Persona beschwor, spürte sie, dass etwas sie zu Boden warf. Sie musste hier raus. Sie musste unbedingt in die nächste Ebene. Langsam öffnete Minako die Augen und sah in das lächelnde Gesicht von Alice. Sanft nahm die Blonde Minakos Hand und legte einen ihr wohl vertrauten Ring in diese hinein. “Das ist mein Schatz. Ich hoffe, dass ich mehr und mehr Schätze bekomme, solange das Leben weiter geht… Ich bin mir sich, dass dies der Fall sein wird… … wenn ich bei dir bin…” Lächelnd sah Alice die Brünette an. Sie erinnerte sich an Kyoto, wo Ryoji diesen Ring gekauft hatte und an dem Abend, wo er in ihren Besitz übergegangen war. Ryoji hatte ihn ihr anvertraut und damit auch seine menschliche Hälfte überlassen. “Er ist immer noch bei dir. Und nun geh bitte zu deinen Freunden zurück. Sie brauchen dich.” Verwundert sah Minako zu ihrer Persona auf, die ihr klar machte, was sie schon längst hätte wissen sollen. Ryoji war immer bei ihr, denn er war es schon immer, seit zehn Jahren gewesen. Mit allem was sie an Kraft noch aufbringen konnte, erhob sie sich und lief an Alice vorbei. Sie wusste nun, wo sie Ryoji finden konnte, aber vorerst musste sie ihren Freunden helfen, mit der Unterstützung des Jungen den sie liebte. Gerade rechtzeitig wich Akihiko dem Angriff von Deaths Sense aus. Wie aus dem Nichts war dieser übermächtige Shadow aufgetaucht und verriet der Gruppe, dass sie viel zu lange hier verweilt hatten. “Verdammt! Wo kommt der auf einmal her?” Geschockt und wütend zugleich, zog Akihiko seinen Evoker. Ihm war klar, dass sie nun wohl oder übel kämpfen und gewinnen mussten. “Es tut mir leid! Ich habe ihn erst zu spät bemerkt.” Schützend bauten sich Yukari und Aigis vor Fuuka auf, die mit ihren Fähigkeiten versuchte Death zu analysieren. “Er ist zu stark! Wir schaffen das nicht alleine!” Fuuka erkannte rech schnell, dass sie, obwohl sie zahlenmäßig überlegen waren, keine Chance hatten. Bisher hatten sie es immer geschafft, den Rückzug anzutreten, aber heute war das unmöglich. Sie mussten immerhin auf Minako warten. Keuchend rappelten sich Ken und Akihiko vom Boden auf. Neben Aigis und Koromaru waren sie die Einzigen, die noch einigermaßen stehen und kämpfen konnten. “Wenn das so weiter geht… war es das für uns…”, keuchte der Boxer und hob erneut seinen Evoker. Ihnen war klar, dass sie durchhalten mussten, zumindest solange, bis Minako wieder kam. “THANATHOS!!!” Akihiko wollte gerade auf Death zulaufen, als er diese vertraute Stimme höre und sein Blick zum Eingang in den Turm wanderte. Da stand sie, Minako, mit gezücktem Evoker am Kopf und auf Death raste die Persona zu, die Minako auch zu ihrem Erwachen als Personanutzer beschworen hatte. Blitzschnell raste Thanathos auf Death zu und blockte dessen Sense ab. Staunend sah die Gruppe auf die Persona, die Minako so gut wie noch nie beschworen hatte. “Wir sollten diese Chance zum Rückzug nutzen!” Akihiko nickte auf Fuukas Worte hin. Selbst wenn Minako ihnen eine Verstärkung war, hatten sie noch immer keine Chance gegen Death. Sofort lief der Weißhaarige zu Junpei und half dem Jungen auf die Beine. “Aigis, bring Mitsuru und Yukari raus!” Ernst nickte das Robotermädchen und schulterte sich ihre Teamkolleginnen auf. “Passt auf!!!” Entsetzt sah Aigis hinter sich, wo Death auf sie zukam, doch Thanathos stieß das Monster von seinem anvisierten Opfer weg und gab der Blonden und auch Fuuka die Gelegenheit zur Flucht. Keine Sekunde zu spät verließ Minako Tartarus, ehe die Midnight Hour endete und der Turm wieder sein ursprüngliches Aussehen annahm. “Du bist gerade rechtzeitig gekommen.” Minako zuckte kurz zusammen, als sie Akihikos Stimme vernahm. Sie wusste, dass sie Schuld an der ganzen Sache hatte und es tat ihr auch leid. “Hast du ihn gefunden, Arisato?” Ernst sah Mitsuru die Brünette an. Sie seufzte leise, doch schließlich kam ihr ein Lächeln über die Lippen und sie nickte. “Es ist so, wie er sagte. Er wird immer über uns wachen und auch über mich. Denn selbst jetzt, ist er noch ein Teil von mir.” Lächelnd legte Minako ihre Hände auf die Brust und offenbarte dabei Ryojis Schatz, der an ihrem Finger ruhte. Sie spürte ihren und Ryojis Herzschlag. Sie waren eins und er würde sie und die Anderen immer beschützen. Kapitel 3: Bitte unterstütz uns ------------------------------- Es war Sonntag, der 24. Januar und Minako erwachte früh am Morgen in ihrem Bett. Ihr Blick fiel sofort auf ihren Kalender, auf dem der 31. Des Monats rot eingekreist war. Es machte ihr bewusst, wie schnell und unaufhörlich der Tag des Versprechens sich näherte. ‘Was mache ich heute?’ Minako fragte sich, was sie an ihrem freien tag tun sollte. Alleine sein wollte sie eigentlich nicht, doch ihre Freunde und Teamkollegen hatten alle ihre eigenen Probleme und Pläne. ‘Vielleicht sollte ich Shinjiro-senpais Zimmer putzen…’ Seufzend dachte die Brünette an das Teammitglied, dass nicht sehr lange in ihrer Gruppe gewesen war. Doch die Zeit hatte gereicht, um ihn kennenzulernen. Umso größer war die Trauer, als er ins Koma gefallen war. ‘Immerhin lebt er noch. Er kann jederzeit wieder aufwachen.’ Es waren Gedanken, die sie immer motivierten und sie aufbauten. Immerhin konnte Shinjiro jederzeit erwachen. Er sollte dann, wenn er zurück ins Wohnheim kam, ein sauberes Zimmer vorfinden. Verstohlen sah sich Minako in der zweiten Etage um, als sie bewaffnet mit einem Wassereimer und Schrubber vor Shinjiros Zimmer stand. Es war den Mädchen eigentlich verboten die Jungszimmer zu betreten, doch daran hielt sich selten jemand. Allerdings hatte sie als Anführerin auch so etwas wie eine Vorbildsfunktion. Deswegen wollte sie sicher gehen, dass niemand sie sah. Erst als sie sicher war, dass niemand sie hörte oder auch nur sehen konnte, öffnete sie die Tür, die seltsamerweise nicht abgeschlossen war. Die Tür war noch nicht einmal richtig offen, da sah sie auch schon die Kiste, die auf dem Schreibtisch stand. Nichts hatte sich seit ihrem letzten Besuch verändert. Alles war genauso leer, wie bei ihrem aller ersten Besuch. Sie hatte das Zimmer damals nur betreten können, weil sie den Außenseiter fast schon dazu gezwungen hatte, es ihr zu zeigen. “… Also? Bist du jetzt glücklich? Du schubst mich immer die ganze Zeit herum. Du ignorierst einfach was ich will, was?” Leicht schmunzelte Minako als sie sich an diesen Abend erinnerte. Er hatte versucht ihr Angst zu machen, doch dabei war er gescheitert, ebenso wie bei dem Versuch sich von jedem zu isolieren. “Das ist deine Schuld, weißt du? Ich bin so verwirrt. Du bist alles, woran ich Tag und Nacht denken kann.” Shinjiro hatte einsehen müssen, dass er sich selbst versuchte hatte etwas vorzumachen. Und sie war irgendwie schuld daran, dass er das erkannt hatte. “Verdammt, so sollte das nicht sein…” Seufzend stellte Minako den Eimer ab und schloss die Tür fast vollständig. ‘Sollte es etwa so sein?’ Sie wusste noch immer nicht, was Shinjiros letzte Worte genau bedeuten sollten, doch auf eine gewisse Weise hatte sein Verlust, den er so bewusst gewählt hatte, das Team gestärkt. Langsam ging Minako auf die Kiste mit Shinjiros Hab und Gut zu. Mantel, Mütze, Waffe… Es war alles drin und wie sonst auch, griff Minako in die Kiste und zog den alten rotbräunlichen Mantel aus diesem raus und drückte ihn sich sanft ins Gesicht. Er roch immer noch nach ihm, und das, obwohl er den Mantel schon lange nicht mehr getragen hatte. Wie sonst auch hatte sich Minako auf den Stuhl gesetzt und umklammerte fest den Mantel. Sie dachte an ihren Teamkollegen und stellte sich vor, wie er in dem weißen Krankenhausbett lag und an den Maschinen hing, die im Takt des Lebens piepten. Nicht einmal im Kopf ertrug sie dieses Bild. Deswegen war sie noch nie bei ihm Krankenhaus gewesen. Mehr vergrub sie ihre Finge in den alten Stoff. Sie war die Einzige im Team, die Shinjiro noch nie besucht hatte. Sie konnte es einfach nicht, denn in all der Zeit war soviel passiert und sie hatte das Gefühl, Shinjiro mit Ryoji betrogen zu haben. Dabei war sie es doch gewesen, die ihm ihre Liebe gestanden hatte. Sie war so glücklich darüber gewesen, dass er diese Gefühle auf seine Weise erwidern konnte. Tränen rannen über Minakos Wangen, als sie sich an die zärtlichen Berührungen und Küsse Shinjiros erinnerte. Selbst jetzt fühlten sie sich so real an. Es war fast so, als berührte er gerade jetzt ihre Schulter. Vielleicht suchte sein Geist sie heim und wollte ihr mit dieser Berührung größere Schuldgefühle machen. “Du bist es also!” Minako zuckte zusammen, als sie Akihikos Stimme von der Tür hörte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass jemand sie hier finden würde, denn niemand traute es sich, dieses Zimmer zu betreten. Niemand, außer ihr und Akihiko, der immerhin Shinjiros bester Freund war. “Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wer Shinjis Zimmer in Stand hält. Eigentlich hätte ich es mir denken können.” Akihiko schien nicht überrascht zu sein, als er Minako sah, im Gegenteil, ein Lächeln auf seinen Lippen verriet ihr, dass er es schon längst gewusst hatte. Sie konnte ihm diesbezüglich einfach nichts vormachen. “Du bist die Einzige von uns, die Shinji kein einziges Mal im Krankenhaus besucht hat. Dabei würde er sich sicher darüber freuen, wenn du kämst.” Langsam kam der Boxer näher auf Minako zu, die betreten auf Shinjiros Mantel sah. Jeder wusste, dass sie ein tiefes emotionales Band mit Ryoji hegte. Und Akihiko war der Einzige, der wahrscheinlich ahnte, wie sie für seinen besten Freund empfand. Sie konnte es also verstehen, wenn er ihre Gründe falsch verstand. Sanft legte Akihiko seine Hand auf Minakos Schulter und lächelte diese zärtlich an. Verwundert darüber sah die Brünette ihn an. Diese Freundlichkeit verwirrte sie, denn sie selbst hatte das Gefühl, dass sie das nicht verdient hatte. “Komm mit. Wir gehen ihn gemeinsam besuchen.” Minakos Augen weiteten sich. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, aber eines war sicher, sie konnte Akihikos Bitte nicht ablehnen. Vielleicht war es auch gut so, dass sie endlich Mal Shinjiro besuchte. Anders als es sich Minako all die Monate vorgespielt hatte, hing Shinjiro nicht an einem Beatmungsgerät oder Herzmonitor. Am Anfang war das vielleicht der Fall gewesen, doch sein Körper hatte sich gut genug von seinen Verletzungen erholt, so dass er nur noch an dem Tropf hing. “Es sieht aus, als würde er nur schlafen, nicht wahr?” Minako nickte stumm. Er schien wirklich zu schlafen und wirkte so friedlich, dass sie sich fragte, wovon er wohl träumte. “Schau mal, Shinji. Wie versprochen habe ich Minako mitgebracht” Lächelnd ging Akihiko zu dem Tisch für die Besucher und nahm einen Stuhl, den er auf die rechte Seite des Krankenbettes stellte. Unschlüssig blieb Minako an der Tür stehen und sah zu dem Schlafenden, der auf die Worte Akihikos nicht reagierte. “Setz dich doch.” Die Brünette konnte nicht anders als Akihikos Aufforderung Folge zu leisten und ging zu dem Stuhl, der schon auf der linken Seite des Bettes bereit stand. “Eigentlich sollte es andersrum sein. Ich sollte diejenige sein, die dich hier herschleifen muss.” Leise seufzte Minako und setzte sich, denn immerhin war sie bisher die Einzige gewesen, die es sich nicht gewagt hatte, ihren Teamkollegen zu besuchen. “Aber nun… Shinjiro sagte mir, dass er sich keine Sorgen um dich macht, weil wir bei dir sind. Und nun müsste er sich Sorgen machen, weil ich…” Sie konnte die Worte nicht aussprechen und sah einfach auf Shinjiro. “Du machst dir zu viele Gedanken. Das mit Ryoji würde er dir nicht böse nehmen. Weißt du noch, was seine letzten Worte an dich waren?” Stumm nickte Minako. Nur zu gut waren ihr noch diese Worte in Erinnerung geblieben. “Weine nicht… Minako…”, wisperte sie leise, seine Worte wiederholend. Akihiko nickte, denn scheinbar war er der Einzige, der neben ihr diese Worte gehört hatte. “Bis zum Schluss wollte er, dass du lächelst. Ryoji hat dich zum Lächeln gebracht und dich die Tränen vergessen lassen.” Minako war erstaunt, wie sicher sich Akihiko bei diesen Worten war, doch gleichzeitig verwunderte es sie nicht. Er kannte Shinjiro schon länger und vor allem besser. Und noch viel mehr zeigte er ihr nur, wie Recht der Komatöse mit seiner Beschreibung von Akihiko hatte. “Er hatte Recht. Du bist dumm, ehrlich, stolz, nett… und eine Heulsuse.” Einen kurzen Moment war Akihiko sprachlos, doch schließlich lächelte er und schüttelte den Kopf. “Er ist keinen deut besser. Nun ja, ich geh mir was zu trinken holen.” Obwohl sie noch nicht solange im Zimmer waren, erhob sich Akihiko und verließ den Raum, als wollte er den beiden Zeit für sich allein geben. Schweigend saß Minako auf ihrem Platz und sah Shinjiro an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, und ob es ihn überhaupt erreichen würde. Doch irgendwas musste sie sagen. “Also… Naja…” Sie seufzte, denn sie wusste nicht wirklich, was sie sagen sollte. “Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, dich hier liegen zu sehen und mir eingestehen zu müssen, dass ich den Menschen betrogen habe, der mir am nächsten steht. Verzeih mir bitte…” Es war ein Anfang den Minako gemacht hatte. Ein aufrichtiger Anfang, doch wieder fehlten ihr die Worte. “In einer Woche treffen wir auf Nyx. Angeblich kann sie nicht besiegt werden, aber wir wollen es versuchen. Keiner von uns will etwas bereuen, weil wir es vielleicht nicht versucht haben. Den leichten Weg zu gehen wäre sicher nicht in deinem Sinn gewesen.” Vorsichtig nahm Minako die Hand des Schlafenden. Sie hatte eine Bitte an ihn und auch wenn sie wusste, dass es dreist war ihn zu fragen, wollte sie es tun. “Ich werde mein Bestes geben und auf Akihiko und die anderen aufpassen. Bitte… Shinjiro… steh mir mit deiner Kraft bei. Ohne euch, ohne dich, werde ich es nicht schaffen.” Es war ihre größte Sorge, die sie hatte. Obwohl die anderen ihr beistanden, trug sie deren Sicherheit auf ihren Schultern. Sie wollte jeden beschützen, doch war ihr im Klaren, dass ihre Kraft dafür nicht ausreichen würde. Sie hielt vorsichtig Shinjiros Hand und sah ihn an. Sie wusste, dass er im Koma lag und ihr wohl auch nicht antworten würde, doch hoffte sie, dass er auf ihre Worte reagieren würde. “Du bedeutest wirklich eine ganze Menge Arbeit, weißt du das…? … Ich werde mich klar und deutlich ausdrücken…” Verwirrt sah sich Minako im Krankenzimmer um. Sie hatte Shinjiros Stimme klar und deutlich hören können. Es war so, als hätte er ihr etwas versucht zu sagen. Und als sie auf ihre Hand sah, die seine hielt, erkannte sie, wie seine die ihrige umgriff. Lächelnd sah sie den Schlafenden an, denn sie hatte verstanden, was er sagen wollte. “Vielen Dank, Shinjiro.” Kapitel 4: Ich bin immer bei dir -------------------------------- “Gratulation, ihr hab das Wunder was ihr wolltet. Eines Tages werden wir uns wieder sehen.” Minako hörte wie Ryojis Stimme verklang und sah ihre Freunde, die sie scheinbar nicht einmal bemerkt hatten, verschwinden. Sie war froh, dass sie die Kraft gefunden hatte, alle vor dem Ende zu bewahren. “Du hast einen hohen Preis dafür bezahlt, Minako-chan.” Verwundert drehte sich Minako um, wo sie Ryoji sah. Da war er wieder, ihr Ryoji. “Die Dark Hour wird bald verschwinden. Niemand wird sich an irgendwas erinnern, doch deine Freunde werden ihr Versprechen sicher nicht vergessen.” Lächelnd kam Ryoji näher auf Minako zu und umarmte sie. Sein Körper war ungewohnt warm, aber doch so real und wirklich. “ich will dich nicht vergessen…”, flüsterte Minako leise und drückte sich fester an den Jungen, den sie vor wenigen Minuten als Nyx Avatar bekämpft hatte. “Ringe scheinen nicht nur Erinnerungen an die Menschen zu binden.” Leise sprach Ryoji die Worte, die scheinbar aus den Zusammenhang gerissen waren, aus. Vorsichtig nahm er die Hand von Minako, an der sie seinen Ring trug. “Du hast meine menschliche Seite bewahrt. Irgendwie glaube ich, dass man sich dank dir auch unbewusst an mich erinnern wird. Aber… wird sich an dich erinnern, wenn ich dich nun mitnehme?” Ryoji schien nachdenklich zu werden und strich sanft und gedankenverloren über den Ring, den er ihr einst geschenkt hatte. Die Brünette verstand, was ihr Freund aus alten Tagen meinte. Immerhin war ihr auch bewusst, wie groß ihr eigentliches Opfer gewesen war und es machte sie traurig, denn zum ersten Mal in ihren Leben bestand die Gefahr, dass sie ein Versprechen nicht halten konnte. “Menschen… sterben. Ich denke, dass ist etwas was man akzeptieren muss.” Minako sah zu Ryoji auf, der die Worte wiederholte, die er einst gesagt hatte, als Junpeis große Liebe scheinbar verstorben war. “Wenn sie sich an dich erinnern… können sie es sicher nicht akzeptieren. Nicht, wenn ihnen bewusst wird, warum du gehen musstest. Du… konntest dich nicht einmal verabschieden.” Die Worte des Jungen Thanathos klangen bedrückt. Er schien sich Sorgen zu machen, denn auch die anderen, die Tartarus bereits verlassen hatten, waren ihm sehr wertvolle und wichtige Freunde geworden. “Wo ist sie?” Laut und deutlich vernahmen Minako und Ryoji die Worte Yukaris, die scheinbar ihre Anführerin vermisste. “Du willst gerne euer Versprechen einhalten, oder?” Minako wunderte es nicht, dass Ryoji das wusste, denn er hatte all die Zeit noch über sie gewacht. Minako blieb nichts anderes übrig als stumm zu nicken. “Ich werde immer bei dir sein…”, wisperte der Brünette ihr ins Ohr und strich mit seinem Daumen über den Ring. Sie sah ihn an und bemerkte wie der Junge kleiner und kleiner wurde, bis er schließlich als Pharos wieder vor ihr stand. “Bis dein Versprechen eingelöst wurde, lasse ich dich gehen. Ich weiß, dass du zu mir zurückkommen wirst.” Der kleine Junge lächelte, ehe er sich auflöste und dort wo er stand eine Tür erschien. Minako legte ihre Hand auf diese und stieß sie auf, wissend, dass es bald sie war, die für immer bei Ryoji war. Der Ring an ihrem Finger war ihr persönlicher Beweis dafür, denn es gab ihn trotz der verlorenen Dark Hour. Epilog: Die letzte Seite ------------------------ Liebes Tagebuch, Heute ist letzte Tag für die Abschlussklassen, der Tag des Versprechens. Ich habe mich von allen verabschiedet und hoffe nur noch, dass die anderen sich doch noch an alles erinnern werden, denn bisher scheint das nicht der Fall zu sein. Die Zeit bis zum heutigen Tag war nicht leicht, denn Tag für Tag wurde ich müder und müder. Dank Ryoji weiß ich aber, dass ich bis zu dem Treffen mit den anderen meine Augen offen halten kann. Meine Kisten sind bereits gepackt, sie werden es also nicht schwer haben, mein Hab und Gut zusammen zu suchen. Ich habe hier wirklich viele schöne Erinnerungen gesammelt. Ich habe Freunde gefunden und verloren, habe mich mehr als einmal verliebt und ich hab die besten Noten meiner Klassenstufe erhalten. Im Prinzip gibt es nichts, was ich bereuen könnte. Und nun möchte ich mich auch bei dir bedanken, mein liebes Tagebuch. Bitte bewahre die Erinnerungen an mein letztes Jahr, mit den wohl liebsten und besten Freunden die ein Mensch in seinem Leben nur finden kann. Bitte, sorge dafür, dass sie mich nicht vergessen. Und bitte, vergiss mich nicht. Danke für alles, liebes Tagebuch. Auf ewig bei Ryoji und weiterhin für die Menschheit kämpfend, Deine Arisato Minako. Nachwort: Igor: Du siehst, Minako-chan, dein Leben war sowohl theatralisch als auch romantisch. Und dass hier waren nur ein paar deiner Erinnerungen. Es noch reichlich von ihnen. Ich hoffe, dass auch dein neues Leben so erfolgreich wird. Oh, und mach dir keine Sorgen, deine wahre Liebe wird dir auch in diesem Leben begegnen. Schicksale verbinden sich schon bei ihrer Geburt. Aber bevor du gehst, hat Theo noch eine Nachricht für dich. Theo: Ich bin froh, doch wieder zu sehen. Ich bedaure nur, dass dies wohl die erste und letzte Begegnung in deinem neuen Leben sein wird. Dennoch, ich habe hier einen Brief für dich, den ich dir nicht vorenthalten möchte. Brief: Liebe , Das war nun dein Wichtelgeschenk. Ich hoffe es gefällt dir, obwohl es nicht sonderlich lang ist. In der Regel schreibe ich mehr und meine Wichtelkinder kommen nicht unter 30 Seiten davon, aber die Zeit hat dieses Mal nicht gereicht. Das nächste Mal wird es größer, dass verspreche ich dir. Dann erschlage ich dich mit einem ganzen 300 seitigen Duden XDD. Dann bekommst du auch eine besser durchgeplante Persona 3 PSP FF. Das schwöre ich dir bei meiner Ehre. Also dann, bis zum nächsten mal! Deine anonyme Wichtelmama. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)