In the year 4545 von Akio21 ================================================================================ Kapitel 1: Sein Meisterwerk --------------------------- „Wir haben einen Neuen rein bekommen. Ganz frisch. Gute Ware,“ stöhnte Kakuzu vor sich hin, als er das eingewickelte Bündel über seiner Schulter herein trug. „Gerade mal siebzehn Jahre geworden, sein Name war Naruto Uzum...“ „Halt die Klappe und leg ihn dahin. Du hast mich schon wieder warten lassen.“ „Hey, du willst doch nur den Preis drücken,“ empörte sich Kakuzu. „Immerhin riskiere ich jeden Tag mein Leben um die Leichen...“ Sasoris eiskalter Blick ließ ihn verstummen. Unbehaglich sah sich Kakuzu in dem Raum des Gamianomachers um. „Also, gib mir mein Geld und ich verschwinde,“ brummte Kakuzu. Insgeheim nahm er sich, wie schon so oft vor, das nächste Mal seine Beute zu einem anderen zu bringen. „Zuerst muss ich das Material prüfen. Wahrscheinlich ist es gar nichts wert. Wie alles, was du mir an schleppst. Nur Müll.“ Kakuzu beschloss, sich nicht aufzuregen. Diesmal hatte er eine Leiche gefunden, die war Gold wert. Sogar mit einem Chip, den er natürlich schon entfernt hatte. Daher wusste er auch über das Alter des Verstorbenen Bescheid. Jung, gut gebaut und ohne äußere Narben oder Entstellungen. Er wusste selbst nicht, woran dieser Junge gestorben war. Auf jeden Fall war er weder verhungert noch verstrahlt. Er war auch nicht ermordet worden. Nun ja, manchmal wusste man es eben nicht. Das konnte schon mal vorkommen. Letztendlich war es ihm auch egal. Kakuzu hoffte nur, dass Sasori keine Mängel fand, um einen Grund zu haben den Preis zu drücken. Aber er war nun mal auch der Beste auf seinem Gebiet. Kakuzu verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. Er wusste aus Erfahrung, dass Sasori erst den Gamiano, an dem er gerade arbeitete fertigstellte, bevor er sich den Neuen ansehen würde. Sasori betrachtete sich selbst als Künstler. Seine Gamianos sahen aus, als würden sie tatsächlich leben. Das musste man ihm lassen. Und sie hielten auch länger, als andere. Aber das konnte auch daran liegen, dass Sasori besonders wählerisch war. Sasori versuchte sich ganz auf seine Arbeit zu konzentrieren. Das war schwieriger als gedacht. Er hatte es im Gefühl. Diesmal hatte ihm Kakuzu was richtig Gutes gebracht. Am liebsten hätte er ihm sein Geld gegeben, um ihn loszuwerden und sich sofort an die Arbeit gemacht. Er warf einen unauffälligen Seitenblick auf die Bahre, auf der der Körper lag. Blondes Haar lugte unter der grauen Decke hervor. Das hier war illegal, das war Sasori durchaus bewusst. Gut möglich, das die Leiche Angehörige hatte. Ansonsten hätte Kakuzu niemals gewusst, wie alt er gewesen war, geschweige denn, den Namen. Auf alle Fälle musste er beim Verkauf besonders sorgfältig darauf achten, wem er ihn geben würde. Die Flüssigkeit war endlich in den Körper vor ihm geflossen und konservierte ihn. Sie funktionierte nach dem gleichen Prinzip wie flüssiger Stickstoff. Zufrieden sah Sasori auf seine Arbeit. Nun musste es nur noch programmiert werden. Der Käufer dieser Puppe war ein reicher, alter Mann. Genau für diesen Fall hatte Sasori die rothaarige Schönheit aufgehoben. Ihre Beine waren gelenkig, die Haut weich, das Gesicht recht hübsch. Sie hatte auch kleinere Muskeln. Genau der richtige Gamiano, um für den Alten zu tanzen und was er sonst noch wollte. Aber das Programm konnte warten. Sasori zog seine Gummihandschuhe aus, warf sie in den Müllvernichter und nahm sich neue Handschuhe aus einem Vakuum verschlossenen Behälter. Dann wandte er sich dem Neuen zu. Kakuzu sprang von seinem Stuhl auf und kam herbei gerannt. Während Sasori seine Maske richtete, enthüllte Kakuzu die Leiche so vorsichtig, wie ein Goldgräber aus alten Zeiten, der nach jahrzehntelanger Suche endlich ein Nugget gefunden hatte. „Das wird mein Meisterwerk,“ dachte Sasori sofort, als er auf die ebenmäßigen Gesichtszüge hinunter sah. Dieser Junge sah sogar jetzt so aus, als würde er nur schlafen. Einfach phantastisch. Seine Wangen schienen sogar einen leichten Rotschimmer zu haben, die Farbe der Haare war ebenfalls von einem lebendigen und keinem stumpfen Blond, die schön geschwungenen Lippen rosa, er würde sie nicht mal färben müssen. Sasori erkannte auf einen Blick den Wert, aber er behielt sein Pokerface bei und sah Kakuzu geringschätzig an. Dann erst begutachtete er die Gesamtverfassung des vor ihm liegenden Körpers. „Hm,“ brummte er ab und zu. Schließlich war er mit seiner Untersuchung am Ende angelangt. „Und? Was willst du dafür?“ Kakuzu holte eine kleine Tafel aus seiner Jacke. Sie war höchstens so groß wie eine Visitenkarte. Dort tippte er eine Zahl ein. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass man den Preis eines Gamianos niemals laut aussprach. Nach einigem Hin und Her waren sie sich endlich einig. Sasori nahm Kakuzus Alro-Karte, steckte sie in den schmalen Spalt seines Computers und übertrug das Geld. Dann gab er ihm die Karte zurück. Ohne sich zu verabschieden verschwand Kakuzu sehr zufrieden und ließ einen nicht weniger zufriedenen Sasori zurück. Normalerweise fror Sasori die Leichen zuerst ein, bevor er sie bei Bedarf wieder auftaute und konservierte. Aber diesen hier wollte er sofort konservieren. Und – wenn möglich – auch so sofort verkaufen. Nichts von seiner Lebendigkeit, auch wenn sie nur eine Täuschung war, durfte verloren gehen. Während er das Neue schon konservierte, programmierte er den fast fertiggestellten Gamiano. Dann teilte er dem Käufer mit, dass er es abholen konnte. Da er nur ungern wartete, entschloss er sich, sein neuestes Meisterwerk schon mal über Computer zu fotografieren und das Endergebnis auf dem Markt vorzustellen. Wenn Sasori Glück hatte, musste er es nicht erst noch einfrieren. Und er hatte Glück. Kaum, das er ihn online gestellt hatte, kamen auch schon zahlreiche Anfragen. Besser konnte es gar nicht laufen. Sasori war seinen Kunstwerken durchaus zugetan, er würde es nur dem verkaufen, von dem er überzeugt war, dass er sich auch wirklich gut um es kümmern würde. Zahllose ältere Frauen und Männer kündigten ihr Interesse an, an dem blonden Gamiano. Nun, Sasori konnte sich denken, wofür sie ihn haben wollten. Er legte ihre Anmeldungen zur Seite. Endlich fand er einen jüngeren Mann, der ganz normal aussah. Und dazu noch außergewöhnlich gut aussehend. Der hatte einen Gamiano nicht unbedingt nötig, außerdem schien er seriös zu sein. Aber der entscheidende Punkt war, dieser Mensch war nicht mehr anonym. Er war Sasori bekannt. Wenn er sein Kunstwerk durch unachtsame Behandlung zerstörte, würde er ihn selbst als Ersatz fordern. Ob er bereit war, soweit zu gehen? Sasori musste grinsen. Dies war ein besserer Preis, als alles Geld der Welt. Ohne noch länger überlegen zu müssen, setzte sich Sasori mit Sasuke Uchiha in Verbindung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)