Shadow is my only friend von kizakicosplay (Sifki [SifxLoki]) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- “If I had a flower for every time I thought of you...I could walk through my garden forever.” ― Alfred Tennyson Prolog "Wo ist sie?" fragte Thor und sah in die Runde aus Männern die um ihn herumstanden. Er war zurückgekehrt, aus der Menschenwelt und hatte seinen totgeglaubten Bruder zur Heimkehr gezwungen. Der Sieg war Thors. Die Macht der Eisrießen befand sich wieder an dem Ort an dem Loki sie entwendet hatte und niemand würde es wagen sich erneut Thors Zorn auszusetzen. Odins Sohn war ungehalten, alle hatten ihm einen Empfang geboten, seine Waffenbrüder mit denen er alles geteilt hatte, die ihm stehts zur Seite gestanden hatten. Sie alle huldigtem dem Donnergott, ihm dem König, dem Beschützer der Menschenwelt. "Wo ist Sif?" fragte Thor erneut als nichts als Schweigen ihm entgegenhallte. Doch auf eine Antwort wartete er vergeblich denn niemand hatte sie gesehen. Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort Holz splitterte als das Schwert auf die Übungspuppe trat und diese fast spaltete. Ein leises, angestrengtes Keuchen war von der Frau zu hören, deren Haar leicht wehte und deren Kleidung von Dreck und Staub bedeckt war. Die grünen Augen glänzten vor unterdrückter Wut und Erleichterung. Mit einem letzten Schwung trennte die Kriegerin den Kopf vom Torso und sie sank zu Boden. Ihre Hände waren Wund vom dem harten Training das sie sich auferlegt hatte, ihre Wangen glühten vor Scharm, oder war es etwas anderes ? Sie wusste es nicht. Sif hatte ihn für tot gehalten, alle hatten ihn für tot gehalten, alle hatten sie gelitten vorallem Thor und seine Mutter. Sif hatte versucht für ihn da zu sein, doch wie jeder wusste verbarg Thor seine Gefühle vor allen, selbst vor ihr. Genau so wenig wie Sif, auch sie behielt ihre Gefühle,Gedanken und Sehnsüchte für sich, denn Schwäche war ihr größter Feind. Sie riss sich aus ihren Gedanken und stand auf. Mit gesenktem Kopf verließ sie das Gelände und schlich sich durch die Gänge des Königshauses zu ihrem Quartier. Sie wollte niemandem begegnen, sie wusste das Thor erzürnt sein würde weil sie nicht bei seinem feierlichem Empfang gewesen war, doch sie konnte nicht, wollte nicht. Als das heiße Wasser der Dusche ihre Haut aufweichte und das edle Bad in dunstige, schwere Dampfschwaden hüllte, legte sie den Kopf in den Nacken. Sif saß auf dem Boden und ihre Rücken war gegen die Wand aus dunklem Mamor gelehnt. Das nasse Haar hing ihr in losen Strähnen über die Brust und ihre feine Porzelanhaut war einem rötlichen Alabaster gewichten. Sie seuftze leise, immer noch konnte sie seine Umarmung spüren, konnte seinen heißen Atem an ihrem Hals fühlen, konnte immer noch seine geflüsterten Worte hören wenn sie allein waren. Nein, schallte es durch ihren Kopf, ich muss ihn vergessen. Doch so sehr sich Sif auch bemüthe, so sehr sie es sich wünschte, sie konnte nur an ihn denken. ER der ihr so viel Schmerz bereitet hatte, ER der sie verraten hatte, seinen Bruder und ganz Asgard. ER dessen Wärme sie so beruhigt hatte und ER der sie verlassen hatte, im Glauben ER seid tot. Loki. Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- “Never tell the truth to people who are not worthy of it.” ― Mark Twain Chapter 1 Es war ein kühler Morgen... in Asgard. Auch wenn die wärmenden Sonnenstrahlen ein buntes Schattenmuster in ihr Schlafgemacht warfen, fröstelte die Kriegerin. Sie war müde, ihr langes, ebenholzfarbenes Haar fiehl ihr ins Gesicht und ihre Brust hob sich sanft im Halbschlaf. Die halbe Nacht hatte sie wach gelegen und sich gefragt wie es weiter gehen sollte. Bis ihre Gedanken sie in den Schlaf geführt hatten. Untypisch für eine Kriegerin wie sie, die so oft bewießen hatte das sie genauso viel Wert wie die Männer an deren Seite sie kämpfte. Selbst Thor hatte es zugeben müssen und dieser Zuspruch bedeutete Sif sehr viel. Eine sanfte Priese lies die honigfarbenen Vorhänge ihrer Schlafstätte beiseite wehen und bot für einen kurzen Moment einen flüchtigen Blick auf ihre elfenhaften Züge, die milchfarbige Haut die fast wie Porzellan aussah. "Sif !" ein leises Flüstern drang an ihr Ohr und ihrer Seele zog sich sehnsuchtsvoll zusammen. Nein; sie wollte nicht aufwachen, sie wollte weiter in der sanften Wärme ihres Traumes schwelgen und den Moment festhalten den sie gerade erlebte. "SIF !" drang es jetzt roher und lauter in ihren Traum und mit einem frustrierten aufseuftzen erwachte Sif aus der anderen Realität. Verwirrt und mit dem mantel der Müdigkeit umhüllte setzte sie sich auf und versuchte die Quelle der Störung auszumachen. Sie bemerkte nicht wie die wärmende Decke ihre Schultern herunterrutschte denn ihr Blick hatte hinter den Vorhängen bereits die goldenen Haare und den roten Harrnisch erkannt. Thor, ihr König, ihr langjähriger Freund. Was tat er hier, fragte sich Sif und zog die Vorhänge beiseite um ihn besser sehen zu können. Das durchdringende Licht der erwachenden Sonne spiegelte sich auf seiner Rüstung und warf ein Farbenspiel auf Boden und Decke. Doch sie hatte keine Augen dafür, sie sah nur den Mann der sich nur wenige Meter von ihr entfernt auf einem Stuhl befand. "Ihr seid zurück?" fragte sie und strich sich die feinen Strähnen des schwarzen Meeres aus dem Gesicht. Thor seinerseits legte den Kopf schief, "und Ihr seht nicht gtu aus!". Sifs Gesicht nahm einen säuerlichen Ausdruck an, "Ich hatte nicht viel Schlaf!" kahm es murrend von ihr und sie hob die Beine über den Bettrand um aufzustehen. Sie schähmte sich nicht, dafür kannten sie sich zu lange. Das weise Satinnachthemd bedeckte nur das nötigste ihrer alabasterfarbenen Haut. Thor hob den Blick um sie zu mustern, bliebt jedoch stumm. "Wart Ihr erfolgreich?" fragte die Kriegerin sogleich um die aufkommende Stille zu überspielen die sich bereits im Raum ausgebreitet hatte. Sif kehrte ihm den Rücken zu, sein Blick bescherte ihr Unwohlsein musste sie doch die ganze Zeit an jemand anderen denken. Die Sehnsucht und der Schmerz der gleichzeitig in ihr tobten verklärten ihre Sicht. ER war ihre einzige Schwäche, doch das durfte niemand wissen, vorallem nicht Thor. "Ja !" fuhrt Thor selbstgefällig fort und unterbrach so die Gedanken die sich in Sifs Kopf schmerzlich bemerkbar gemacht hatten. " ich habe Loki weggesperrt und die Menschenwelt gerettet!". Stolz war in seiner Stimme zu hören, auch wenn Sif genau wusste wie Thor unter dem Verhalten seines Bruders litt. Er liebte ihn, doch er wurde schon wieder von Loki enttäuscht. "Gut!" fügte Sif hinzu und drehte sich lächelnd zu Thor um "Sonst hätten wir noch nachkommen müssen um dir deinen Hintern zu retten!". Höfliche Floskeln waren noch nie Sif`s Vorliebe gewesen und sie wusste das Thor ebenfalls nicht viel davon hielt wenn sie unter sich waren. Thor lachte amüsiert und der tiefe Barriton vibrierte leicht in Sif`s Brust. "Da du gestern nicht auffindbar warst bin ich nur hier um dich daran zu erinnern das heute Abend das Bankett stattfindet, außerdem hatt mich Mutter gebeten dir das zu bringen!" fügte der Donnergott hinzu und deutete auf eine Schachtel die auf dem kleinen Schreibtisch stand. Sif sah von der Schachtel zu Thor und wieder zurück, "das wäre nicht nötig gewesen sagte sie freundlich!". "Du kennst meine Mutter!" fügte Thor charmant hinzu und stand auf. "Bis heut Abend!" kahm es kess über seine Lippen und er ließ Sif nach einem weiteren prüfenden Blick in ihrem Quartier zurück. Sif atmete aus und ließ sich zurück aufs Bett sinken, sie hatte Angst das ihre Beine ihr nicht mehr gehorchen würden. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Loki war hier, nicht verbannt, er war immer noch hier und schon wieder hatte er sie verraten, sie, Thor, und ganz Asgard. In ihrem Inneren begann die Wunde erneut zu bluten, die schon seit einiger Zeit in ihrer Brust klaffte. Schon seit ER den "Hüter" in der Menschenwelt auf sie gehetzt hatte. Ein Verrat der fast ihr Leben gekostet hätte. Sif`s Blick klärte sich, sie musste wieder einen klaren Kopf bekommen, doch ihr Herz sehte sich immer noch nach ihm. Kapitel 2: Chapter 2 -------------------- “When someone loves you, the way they say your name is different. You know that your name is safe in their mouth.” ― Jess C. Scott, The Intern Chapter 2 Als das blaue Kleid über ihren Körper glitt und den schlanken Körper verdeckte, der vor kurzer Zeit noch in voller Natürlichkeit im Spiegel zu sehne war, hörte man Sif tief Luft holen. Mit geschickten Fingern schnürrte sie die Bänder über ihrer Brust und schloss das das Kleid. Viele Frauen hätten wohl Neid empfunden. Der nachtblaue Stoff ergoss sich in fließenden Treppen auf den Boden und endete in einer eleganten Schleppe zu ihren Hacken. Die Diamanten auf der Vorderseite verliefen in feinen Linien über ihre Brust und verdeckten nur halbherzig die Hügel ihrer Weiblichkeit. Ansonsten war der Traum in Mitternachtsblau sehr schlicht gehalten. Sif hielt nicht viel von Kleider, Bällen, festlichen Anlässen. Doch was sollte sie dagegen tun, die Festlichkeiten von Thors Sieg fiehlen auf den Geburtstag seiner Mutter. Sif mochte die alte Königin die ihr immer wohlgesonnen gegenüber getreten war. Nur für sie quälte sich Sif in diesem Kleid. Sie fand Kleider unbequem, vorallem da sie den Bewegungsfreiraum einschränkten und keinen Platz für Waffen oder sonstigen Schutz boten. Man merkte ihr an das sie sich in Rüstung und Kampftracht wohler fühlte. Mit gleichgültiger Miene betrachtete sie sich im Spiegel, sie mochte das Gefühl von Schutzlosigkeit nicht das sich in ihrem Magen breitmachte. Doch mit eisernem Willen drängte sie die Gedanken zurück und konzentrierte sich auf das Kommende. Bald schon hatte sie ihre Haare mit einer filigranen silbernen Spange zurückgesteckt um ihre schwarze Mähne zu bändigen. Wehmütig betrachtete sie den kleinen Silberanhänger der in der samtgrünen Schatulle auf sie wartete. Nachdem sie ihn an eine schlichte,silberne Kette gefädelt hatte legte sie diesen an. Ein letzer überprüfender Blick in den Spiegel ließ sie die Hand um den Anhänger schließen. Er war eiskalt, doch unter ihrer Berührung begann er warm zu werden und zu pulsieren. Sif konnte sich für das Gefühl nicht begeistern, nicht mehr- und so verließ sie den Raum den das Bankett würde bald beginnen. Als sie die Tür zu ihrem Quartier hinter sich schloss drückte eine Last auf ihre Lunge. Gedanken,Gefühle, Erinnerungen, all dass was sie nicht wollte. Doch sie straffte sich und begann den Gang entlang zu gehen, selbst in einem Kleid, welches ihr so fremd war, strahlte sie Anmut, Schönheit und Entschlossenheit aus. Als sie in den nächsten Gang eingebogen war hörte sie das Klirren von Rüstungen und das gehetze Trappeln von Füßen. Neugierig warf sie einen Blick in den abgedunkelten Gang vor ihr, den sie so oft beschritten hatte. Doch jetzt waren fast alle Fackeln gelöscht, nur ein paar einzelne Feuer brannten und ließen die sonst so freundlichen Gänge gespenstisch und düster wirken. Doch die gefährliche Idylle wurde jeh von den 2 Wachen unterbrochen die um die Ecke stürtzen und scheinbar zu den Gemächern am Ende des Gangs unterwegs waren. Sif blickte diesen für einen Moment ungläubig nach- was suchten sie hier. Wenn jemand hier etwas zu suchen hatte, dann war es vielleicht sie selbst, aber sonst niemand. "Halt!" kahm es bestimmt von Sif und sie ging einige Schritte auf die Wachen zu die jetzt wie angewurzelt stehen blieben. Irgendetwas stimme hier nicht und Sif wollte wissen was es war, denn wenn Feierlichkeiten von statten gingen, hetzten nicht grundlos Wachen der königlichen Garde durch die Gänge. "Was ist hier los?" fügte die Kriegerin hinzu als die Wachen sich umgedreht hatten. "Lady Sif!" kahm es im Einklang und beide verbeugten sich. Sif hatte diesen Schnickschnack noch nie verstanden, denn eigentlich hielt sie davon genau so wenig wie von Kleidern und königlichen Feiern. Doch die Antwort auf ihre Frage ließ nicht lange auf sich warten, denn er jüngere der beiden Wachen begann zu sprechen. "Der Verräter versucht mit Gewalt die Barriere zu durchbrechen, anscheiend wirft er Gegenstände dagegen, die aber hindurchfliegen und so die Tür treffen!". Sie spürte bereits nach den ersten Worten Wut in sich wachsen, eine Wut die sie selbst nicht verstand. "Er ist immer noch dein Prinz, Du schuldest ihm Respekt!". Sif kühle Stimme ließ einen Schauer über den Rücken des jungen Soldaten laufen und hastige stolperte er nach Hinten. Das Lachen das sich in ihrem Hals zusammenbraute musste sie unterdrücken. Sie wusste das viele vor ihr Angst hatten, die einzige Frau die es jeh in die oberen Reihen geschafft hattet und deren Weg dorthin mit Blut und Verderben getränkt war. Auch wenn es niemand zugeben würde, Sif war eine respekteinflößende Persöhnlichkeit. "Ab....aber Lady Sif!" begann der Jüngere wieder doch sie unterbrach seinen Protest "Schweig! Bringt mich zu ihm, ich werde mich darum kümmern!" Das würde sie wirklich, auch wenn sie jetzt noch nicht genau wusste wie, und welche Pferde sie geritten hatten wirklich in seine Nähe zu gehen. Doch etwas trieb sie dazu, etwas das in ihrem Inneren schlummerte und darauf wartete an die Oberfläche zu brechen. "Aber der König hat befohlen das niemand in die Nähe des Prinzen darf!" kahm es nun von dem älteren Soldaten der offenbar seine Stimme wieder gefunden hatte. "Wenn Ihr einfach......!". "Nichts werde ich!" unterbrach Sif den Soldaten und ihr Blick sagte unmissverständlich das sie keine Widerrede mehr dulden würde. Mit einem verbitterten Blick neigte sie erneut die Köpfe und ließen Sif allein in dem Gang zurück. Sif wusste das diese Aktion noch ein Nachspiel haben würde. Neid und Missgunst schwangen ihr entgegen als die Wachen um die Ecke bogen. Sie hatte diese Art an Männer noch nie verstanden. Männer- sie konnte einfach nicht akzeptieren wenn eine Frau stärker und geschickter als sie selbst waren, das hatte Sif bitterer Weiße in ihrer Ausbildung lernen müssen. Eine Bitterkeit die heute nur noch in einsamen Momenten vorkahm. Doch diese Bitterkeit würde sie wohl nie vergessen können. Dieser Idiot, dachte Sif, er wird sich nur selbst verletzen. Sie kannte die Wirkungsweiße der Barriere die Thor gesponnen hatte. Loki würde sich verbrennen wenn er versuchte sie zu berühren oder hindurchzuschreiten. Eine grausame Erfindung, denn jeder konnte diese Barriere gefahrlos durchschreiten, bis auf Loki selbst. Immer wieder hörte Sif das Klatschen und Splittern von Gegenständen die offensichtlich von Innen gegen die Tür geschleudert wurden, die jetzt vor ihr lag. Es wundere Sif das Thor Loki in seinen eigenen Gemächern eingesperrt hatte. Eigentlich hatte sie erwartet das Thor ihn in eines der Verliese stecken würde. Doch anscheinend hatte dieser eine Ausnahme gemacht und wieder einmal machte sich bemerkbar wie viel Loki seinem Bruder bedeutete, auch wenn Loki dieses Tatsache immer schon abgetan hatte. Sif versicherte sich ein letzes Mal das sie allein im Gang war bevor sie tief Luft holte und die Tür öffnete. Sif sah nicht auf als sich die Flügeltüren hinter ihr Schlossen und die prickelnde Athmosphäre der Barriere sie einhüllte aber keinen Schaden hinterlies. Dennoch stellten sich die Haare in ihrem Nacken warnend auf. Das erste was ihr auffiehl war das der Boden auf dem sie stand übersäht war von Holz,Stein und Metall. Offenbar hatte Loki in seiner Wut alles zerstört was sich in seinem Quartier befand. Seine Bücher ausgenommen, ja seine Bücher, Loki hatte sie immer schon geliebt und behütet wie einen Schatz. Sie waren seine Freunde gewesen und die Quelle aus der er seine Macht bezog. Sif wusste das, sie wusste vieles was niemand wusste. Doch jetzt wo sie allein und schutzlos in seinem Quartier stand war sie sich nicht mehr sicher was sie wirklich wusste, was sie noch glauben konnte. Es wäre glatter Selbstmord gewesen hier unbewaffnet zu erscheinen, doch die Armreife die an Lokis Handgelenken befestigt waren unterdrückten seine magischen Kräfte, so war Sif immerhin vor dieser Kraft beschützt. "Sif!" hörte sie seine schneidene Stimme die wie ein Eisregen durch den Raum hallte. Sie Schwarzharrige hob den Kopf und starrte in die dunklen Seen seiner Augen. Diese Augen so tief, ein Abgrund der alles verschlingen würde das in seinem Weg stehen würde. Sich fühlte sich beklommen, die Sicherheit die sie zuvor bei den Wachen ausgestrahlt hatte verließ sie. Doch rechtzeitig bemerkte sie ihre Schwäche und baute die Mauer die eingefallen war sofort wieder auf. Bevor sie dem Prinzen jedoch antworten konnte hatte er das Wort bereits erneut an sie gerichtet. Sein charmantes Lächeln nahm einen süffisanten Ausdruck an, "Wie schön dich hier zu sehen, doch das Kleid hätte doch nicht sein müssen!". Der Sarkassmus der seine Worte rühmte war kaum zu überhören. Die Worte krallten sich in das dunkle Meer ihrer Seele und zerrten an den Wunden die sich immer noch nicht geschlossen hatten. "Ich würde dir ja einen Stuhl und etwas zu trinken anbieten!" fügte er hinzu "doch das dürfte sich in meiner momenaten Situation als schwierig gestalten!". Mit diesen Worten hob er die Hände damit sie die Armschienen sehen konnte und nickte abfällig in die Barriere, die er ohne diese Armschienen einfach zerstört hätte. Sif warf ihm nur einen abfälligen Blick zu, sie würde sich durch seine Art nicht provozieren lassen. Das war Lokis Masche, sie hatte sie schon zu oft miterlebt als darauf herein zu fallen. "Diese Situation, wie du sie nennst, hast du dir allein zuzuschreiben, vielleicht hättest du vorher überlegen sollen was du tust!". Doch alles was ihr entgegen schlug war ein Lachen und das unwillkürliche Lächlen auf seinem Gesicht das ihm einen Ausdruck von Wahnsinn verlieh. "Diese Situation ist eine Faß, eine Lächerlichkeit meines unfähigen Bruders, er schickt dich doch, ich bin mir fast sicher, hat er sich doch noch kein einziges Mal hier blicken lassen!" fuhr Loki fort und begann Sif zu umkreisen. "Sag es mir, hat er dich geschickt? Könntest du ihm vielleicht ausrichten, dass ich es dieses Jahr leider versäumt habe Mutter ein Geschenk zu besorgen? Nicht, dass sie am Ende noch enttäuscht von mir ist." Sif verschränkte die Arme vor der Brust. Sie ließ ihm seine Spielchen, sollte er sie umkreisen so viel er wollte, sie würde sich nicht von ihrem aus der Reserve locken lassen, jedenfalls nicht so. "Ich dachte du würdest wenigsten deine Mutter mit Respekt behandeln, wenn du schon deinen König nicht respektierst!", sie wusste das sie einen wunden Punkt ansprach. Loki war schon immer "merkwürdig" gewesen wenn es um seinen Bruder ging. Doch vielleicht bemerkte er ihre List auch, es war ihr einerlei. Mit störrichem Eigensinn verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihn wieder an. Keine Weichheit lag ihn ihrem Blick, auch nicht der Schmerz den sie jetzt noch schlimmer spürte jetzt wo er so nah war. Eine Maske die sie schon seit Jahren perfekt beherrschte. Doch diese Tage waren lang vorbei und belasteten sie nur in ihren einsamen Momenten. Jetzt war es der Spott Loki`s der wie ein heißes Eisen in ihrer Magengegend brannte. Eine Übelkeit stieg in ihr auf die sie nicht erwartet hatte. Sif seuftze trocken auf als sie seinem Blick folgte. Wie von selbst legte sich ihre Hand auf den Anhänger und spürte erneut die Kälte die sich durch ihrer Berührung wieder in Wärme verwandelte. Ein kleiner Zauber der wohl ewig bestehen würde. Eine kleine Bedeutung,die nur beide kannten. Doch als Loki`s Blick ihren streifte ließ Sif die Kette sofort los, fast als hätte sie sich verbrannt. Sif straffte sich innerlich. Sie wollte sich hier nicht mit endlosen Gesprächen über Lapalien aufhalten lassen. Sie kannte Loki`s Art. Auch wenn sie damals seine Nähe genoßen hatte, und die Dinge über die sie frei mit ihm reden konnte wenn sie sich sonst niemandem anvertrauen konnte. Doch jetzt war es vorbei, alles hatte sein Ende gefunden, das hoffte sie jedenfalls, denn ihr Herz sehnte sich nach einer sachten Berührung. Doch Sif konnte diesem Wunsch nicht nachgeben. Nicht nach allem was passiert war. "Vielleicht hättet du dir vorher überlegen sollen, wem du den Rücken zukehrst nur um deine selbstsüchtigen Pläne zu erfüllen!" fuhr sie fort und sah ihn weiterhin an. Sif wich seinem Blick nicht aus, das würde nur Schwäche ihrerseits bedeuten, und das würde Sif auf keinen Fall zulassen. Sie verstand nicht warum er das alles getan hatte. Sie wusste um seine Vergangenheit, doch war es nicht ein Grund es jetzt besser zu machen. Rache und Selbstjustiz war keine Lösung. Doch selbst Sif hatte die düsteren Schatten die Loki`s Gedanken heimsuchten nicht verteiben können. Hatte sie es doch oft genug versucht. Jetzt stand ihre Welt in Scherben und niemand wusste darum außer er, der jetzt selbstgefällig und eiskalt vor ihr stand ohne zu wissen was er ihr angetan hatte. Kapitel 3: Chapter 3 -------------------- “Man may have discovered fire, but women discovered how to play with it.” ― Candace Bushnell, Sex and the City Chapter 3 Sif "Du hast Asgard verraten, deinen Bruder UND mich!" sagte Sif leise und mit einer Traurigkeit in der Stimme die fast greifbar war. "Der Wächter hätte mich töten konnen, und du was hast du getan ? Du hast absolut NICHTS getan!". Sif's Gesicht nahm wieder den maskenhaften Ausdruck an den sie in der Öffentlichkeit stets zu wahren pflegte. Mit einem Ruck riss sie sich die Kette vom Hals und warf sie vor Lokis Füße bevor sie hinter dir Barriere trat, damit er ihr nicht noch einmal zu nah kommen konnte. Ihr Gesicht war emotionslos auch wenn sie innerlich brodelte. Sie bemerkte nicht was hinter ihrem Rücken vor sich ging doch vor der Tür blickte sie sich um und musterte ihn. "Nach allem was passiert ist - ist das einzige was dir einfällt, ist mich zu fragen ob mein Kleid neu ist?", Bitterkeit war in ihrer Stimme zu hören, und ein verletztes Funkeln huschte kurz über ihre Augen. Anscheined hatte Loki die Kette aufgefangen bevor sie auf dem Boden aufgeschlagen war. Denn im Moment richtete er sich gerade auf, in seinem Gesicht war Wut zu sehen, oder war es verletzer Stolz ? "DU bist nicht mehr du selbst, oder warst DU das nie? Ich erkenne dich nicht wieder Loki!" Eine einzelne Träne floss über Sif's Wange, die sie aber schnell wieder wegwischt. "Was hast du getan? Du hast alles zerstört! War es DAS wert? War ICH es wert?" fügte sie mit leicht verzweifeltem Unterton hinzu. "Sif" kham es von Loki der mittlerweile gefährlich nah an die Barriere getreten war. "Du verstehst das nicht, ich ...." Doch er wurde jeh unterbrochen als die Tür hinter Sif mit einem lauten Poltern geöffnet wurde. Die Kriegerin drehte sich um und ihre wichen Augen trafen die harten, kühlen Augen ihres Königs - Thor. Ein Gefühl von Käkte, die sie noch nicht kannte, erfasste sie und ließ sie erschaudern. Noch nie hatte Thor sie so angesehen, anklagend - enttäuscht - verletzt ? "Bruder" töhnte es süffisant hinter ihr und Sif senkte den Blick. "Warum störst du unsere kleine Unterhaltung?". Sif hätte ihm am liebsten das Schwert in die Brust getrieben. War es nicht schon schlimm genug das Thor jetzt hier war und sah das sie unerlaubt in sein Quartier gekommen war. Nein, Loki musste es natürlich auf die Spitze treiben. "Befreits du mich endlich von dieser nervenaufreibenden Gesellschaft ?" fügte der Schwarzhaarige noch hinzu. Getroffen warf sie ihm hinter Thors Rücken einen verletzten Blick zu. Das hatte sie nicht verdient. "Geh!" sagte THor eisern und sah Sif mit einer Spur Traurigkeit in der Stimme an. "...aber....!" - "Sofort!" unterbrahc der Donnergott ihren Prostest. Sie wusste das Widerrede zwecklos war, Thor hatte seinen Dickschädel und wie alles andere wusste er genau ihn durchzusetzen. "Wir Ihr wünscht!" fügte sie leise hinzu und verließt das Gemach. Als Sif vor der Tür ankahm wurde sie bereits von den beiden Wachen erwartet, die ihreseits selbstgefällig grinsten. "Wir hatten euch gewarnt, Lady Sif!" kahm es von dem jungen Wächter. "Hütet eure Zunge, sonst wacht ihr eines Tages ohne sie auf, oder vielleicht auch ohne Kopf!". Mit diesen Worten ließ die die Wachen einfach links liegen und machte sich auf den schnellsten Weg zurück in ihr Quartier. Sie rannte fast, als wolle sie so schnell Abstand zwischen sich und die Brüder bringen. Doch würde sie letzen Endes doch an dem Bankett erscheinen müssen. An einem großen Fenster blieb sie stehen und sah sich Asgard an um das sich ein Mantel aus Dunkelheit gelegt hatte. Dieser Mantel war gespickt mit tausenden von Sternen und Lichtern. Die goldenen Lichter der Stadt hüllten Asgard in rühmlichen Glanz und die anmutige Stadt lies sich nicht anmerken welche Probleme hinter ihren Mauern steckten. Sifs Gemüt war erhitzt, eine leichte Röte zierte ihre Wangen, immer noch glühend von ihrer Frustration. Loki Als er die Kette auffing spürrte er noch die Wärme ihrer Haut, doch schnell wurde das Metall kühl in einen Händen. Gerade als er sich erklären wollte, wurde die Tür aufgerissen. "Bruder" kahm es kühl von Loki , "Befreits du mich endlich von dieser nervenaufreibenden Gesellschaft ?". Lokis Stimme war wie schneidenes Eis und hinter Thor sah er Sifs verletzten Gesichtsausdruck, bevor sie seine Gemächer auf Thors Befehl hin verlassen musste. Seine Härte war von nöten, er musste sie schützen auch wenn das hieß sie zu verletzten. "Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, Bruder" kahm es von Thor dessen Macht die Luft förmlich vibrieren lies. "Selbst wenn ich das wollte, glaubst du du könntest sie dann retten, wie damals ?" konterte der Prinz spitz wohlwissen das dies Thors Zorn nur schüren würde. Die Antwort folgte auf dem Fuße, als Loki sich an die Wand gepresst wieder fand. Die Hand seines Bruders umschloss seinen Hals, drückte zu, jedohc nicht so fest das er Loki ernsthaft verletzen könnte. "DU kannst es nicht!" kicherte Loki "du bist so schwach, Bruder ! - TÖTE MICH!" fügte er zischend hinzu und forderte Thor erneut herraus. Der Blondhaarige verstärkte den Griff kaum merklich, doch Loki wusste das er es einfach nicht konnte. Ein kühles Lachen erfüllte das Quartier als Loki Thor ansah. Dies war auf keinenfall eine angemessene Position für ihn, "Bruder - du solltest nicht mit dem Feuer spielen wenn du es nicht kontrollieren kannst!". Eine Kälte begann sich im Raum auszubreiten und man sah das Thor fröstelte. Zu spät bemerkte er das Lokis Haut bereits bla verfärbt war und seine Augen sich ebenfalls veränderte. Thor ließ Lokis Haut los " Was zum....." kahm es von ihm als er seine leicht verbrannte Haut ansah. Der Frostbrand, den er bereits bei den Eisriesen gesehen hatte erinnerte ihn an Lokis Herkunft - die er selbst so gern vergaß. Lokis süffisantes Lächeln war kaum von seinem Gesicht zu wischen. Selbstgefällig und arrogant strahlte er genau das aus was Thor so hasste. Der König verstand seinen Bruder nicht, er war ein Prinz Asgards, sein Bruder, seine stärkende Schulter und doch hatte er sie fast alle ins verderben geführt. Doch Loki Interessierte sich weder für die Gefühle seines Bruders noch für die seiner "Eltern". "Man kann nicht verleugnen wer man ist, geliebter Bruder!" kahm es bestimmt von dem Schwarzhaarigen. "DU bist ein Prinz Asgards!" knurrte Thor ungehalten und packen ihn an den Schulter, wo der Stoff seines Gewandes die gefährliche Haut verdeckte. "Ich bin WEDER Prinz von Asgard, noch dein Bruder, ich bin niemandem etwas schuldig - lass mich gehen!". Langsam aber sicher fehlte Loki die Geduld, sein so "perfeker" Bruder hatte ihn schon immer auf die Palme getrieben und jetzt war es nicht anders. "Damit du wieder eine Welt zerstören kannst? Niemals ! ICH bin König, ICH trage die Verantwortung. "Verantwortung?" kahm es trocken von Loki "das ich nicht lache, deine EINZIGE VERANTWORTUNG lag schon immer darin Trank,Speiße und Frauen zu huldigen! Wann hast du dich um die Begleiter neben dir bemüht, weißt du was die denken oder fühlen?" Thor wollte gerade antworten, doch Loki fiel ihm erneut ins Wort. "Hast du ihnen jemals wirklich zu gehört, vermutlich so wie du mir zugehört hast?". Thor straffte sich, "und DU Bruder ? weißt du was sie fühlen, was ich fühle ?". Jeder hätte bemerkt das Loki unter seiner Sakastischen Maske brodelte. Die Wut eines verletzten Kindes, die immer noch nicht abgeklungen war. Loki selbst fühlte nichts als Wut, Wut die sich tief in seine Eingeweide gefressen hatte und dort einen eisernen Anker gezeugt hatte. "Du bist KEIN KÖNIG, Bruder!" kahm es von ihm, Interessiert bemerkte Loki das sein Bruder wohl sprachlos war. Doch es war Thor und sprachlos würde der Donnergott wohl nie wirklich werden, dessen war sich Loki sicher. "ICH bin König, der einzige der hier nie zugehört hast bist DU Loki. Mit disen Worten verließ Thor das Quartier und lies Loki bebend vor Wut einfach in dem Gefängniss zurück das er nicht verlassen konnte. Loki sah seinem Bruder verstört nach. Was glaubte Thor eigentlich wer er war. Nie hatte er Loki verstanden, niemand hatte ihn verstanden. Immer hatte er im Schatten seines Bruders gestanden. Schwächlich hatte man ihn genannt, weil er nie mit den anderen mitgekämpft hatte. Thor hatte ihn seinerseits nie verteidigt. Die Kindheit des Schwarzhaarigen war ein trauriges und grausames Spiel gewesen. Dann hatte er die Magie für sich entdeckt Sein Schutzschild und doch nicht seine Rettung. Sein Talent wurde früh entdeckt und schon in seiner Jugend konnte er bereits mehr als die Hofmagier. Er laß Bücher, verschlang Informationen und lernte. Doch dann kham die Angst. Loki hatte es damals nicht verstanden, alle sterbten nach Macht, Stärke, alles was er durch die Magie erlangt hatte. Doch nun fürchtete man ihn, man fürchtet das man bei jedem falschen Wort einen Fluch oder einen schnellen Tod kassieren würde. Der schwarzhaarige Prinz war nun noch mehr allein. Er wurde gemieden und so trieb es Loki immer öfters in die Bibliothek Kaum jemand benutzte diesse und so verlor er sich immer öfter stundenlang in den Zeiten großer, in Leder gebundener Ausgaben von alten Geschichten. Doch dieser Frieden blieb nicht von Dauer. Damals hatte er die erste Schlacht schalgen müssen ohne das man ihn gefragt hatte. Mit müden Schritten setze sich Loki auf sein Bett, das schwarze Samt der Decke wellte sich wie eine Wiese und floss an den Seiten herab. Als der Prinz auf dem Rücken lag und den moosgrünen Baldachin musterte, fühlte er sich in seine Kindheit versetzt. WIe oft hatte er hier gelegen und Tränen vergossen, wie oft hatte seine Mutter, die nicht seine Mutter war, hier gesessen und versucht ihn zu trösten. Doch nichts hatte die leere in ihm füllen können. Seuftzend schloss er die Augen und versuchte nicht auf das Pochen der Wut zu achten, die langsam abklang. Minuten später war nichts mehr von seiner Transformation zu sehen. Als Loki die Augen öffnete strahlten die dunklen Seen natürlich und funklend in den Raum. Jetzt wo wieder Ruhe herrschte bemerkte er das er immer noch den Gegenstand in der Hand hielt. Langsam öffnete er die Hand die er immer noch zur Faust geballt hatte. Zur Vorschein kahmen die Silberkette und der kleine silberne Anhänger und so richtet sich Lokis ganze Welt auf einen einzigen Gedanken: Sif. So ich hoffe es hat euch gefallen, nicht wundern "mehr Drama" gibts dann im nächsten Kapitel Kapitel 4: [Past] Chapter 1 --------------------------- “You realize that our mistrust of the future makes it hard to give up the past.” ― Chuck Palahniuk, Survivor [Past]Chapter 1 Sif Es war kühl, zu kühl für ihren Geschmack. Gänsehaut hatte sich an ihren Armen gebildet und der Atem der ihrem Mund entfloh färbte sich wie grauer Rauch. Die stabile Kampfrüstung die jetzt ihren Körper schütze war bereits verdreckt und mit einigen Kratzer und Dellen versehen. "Vorsicht!" schrie der blonde Hühne neben ihr und zog Sif mit einem unsanften Ruck von ihrer Deckung fort. Keine Sekunde zu früh wie sich herausstelle, denn ein großer Felsblock schlug dort ein, wo sie so eben noch gestanden hatten. "Ich kann allein auf mich aufpassen!" murrte Sif und entzog sich Thors Griff. Sie war niemand den man mit Samthandschuhen anfassen musste, aber sie mochte es einfach nicht wenn die Männer sich wieder als Helden aufspielten. Vermutlich hatte sie den Felsblock sogar früher gesehen als Thor, auch wenn dieser das natürlich nie zugeben würde. "Riesen!" stellte Sif fest und seuftze wehmütig, "wieso greifen diese Die Dörfer immer wieder an, es endete jedesmal auf die gleiche Weise - ich verstehe diese Wesen einfach nicht!". Die Riesen waren eine Plage, ein Laster das sich jedes Jahr wiederholte. Thor warf ihr nur ein charmantes Lächeln zu. Der Kampf, seine liebste Leidenschaft neben den neuen Rekrutinnen der Walküren und dem Wein den er sich einverleibte. Mit einem Ruck stand Sif auf und ging aus ihrer Deckung. Das robuste Metallschild war straff an ihrem Arm gezerrt und das Schwert in ihrer Hand wog schwer. Mit einem Schrei rannte sie einige Meter vorraus und stürtze sich auf den Riesen der sich direkt vor ihr herumdrehte. Die 3 Meter Größe und die harte, graue Haut, die Kieselsteinen so ähnlich sahen, ängstigten sie nicht. Mit einem Sprung rettete sie sich vor der Keule, die wohl eher einem ausgerissenen Baumstamm ähnelte, die auf sie niederbrauste. Sif versuchte die Fersenmuskeln des Riesen zu durchtrennen, die einzige Schwachstelle an der die Haut besonders dünn war. Zum Glück waren Riesen in dieser Hinsicht nicht wirklich anatomisch anders gebaut als Menschen, würden die Muskeln und Senen durchtrennt werden würde der Riese sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Doch im Moment fand sie keinen Weg den Riesen am Fuß zu verletzten, eher wich sie seinen Schläge aus, rammte ihm hier und da ihr Schwert in die Flanke, doch das waren alles schwächliche Versuche - dafür waren Riesen zu groß und zu robust. Sif wusste wie wichtig es war den Größenvorteil der Angreifer zu eliminieren - die einzige Chance nahe genug an ihren Kopf heranzukommen um ihn abzuschlagen. Sie duckte sich katzenhaft unter dem heranschnellenden Arm des Grauhäuters um es nun endlich in der Drehung zu schaffen, ihr Schwert in der Ferse des Riesen zu versenken. Ein markerschütternder SChrei erfüllte die Luft, so ähnlich den anderen die sie heute schon gehört hatte. Der Riese stolperte und ging zu Boden, bereit, sprang die Kriegerin auf und versenkte das SChwert zu erst in dem Hals des Riesen, dann trennte sie unbarmherzig, mit einem Sauberen Schlag Kopf und Torso. Ein letztes Zucken ging durch den kopflosen Körper und erschlaffte als der letzte Hauch des Lebens aus dem Körper wich. Blut spritze und tauchte ihren Harnisch in dunkles Rot. Ihre Lippen bebten vor Anstrengung und ihre Haare schmückten in wirrer Eleganz ihr Gesicht. Als sie sich umsah waren kaum noch Riesen übig, die meisten hatte Thor erledigt. Die Kraft die seine Herkunft ihm brachte war unermesslich, genau wie sein Hammer. All dies machte ihn zu dem perfekten Krieger. Sif war nicht neidisch, sie hatte das Beste aus ihrer Herkunft gemacht und trauterte keiner Macht nacht, die sie nie beherrschen würde. Stolz erfüllte sie, dass sie an Thors Seite kämpfen durfte, auch wenn sie wohl meist eher damit beschäftigt war ihn und seine Männer zu zügeln - und sie nicht kopflos und ohne darüber Nachzudenken in ihr Verderben rennen lassen. Blut und Chaos war zu sehen, zum Glück hatten sie die Riesen auf einer Lichtung stellen können, wären sie im nächsten Dorf angekommen würde dort vermutlich nichts mehr stehen. Sif wischte ihr Schwert an der einfachen Bortenweste des Riesen ab und steckte es in ihren Waffengürtel. Freiwillig lies sie den Männern ihren "Spaß" haben, sie würden sich nur beschweren wenn Sif mehr Köpfe erledigt hätte als sie. Nun da die Gefahr fast gebannt war betrachtete sie das Schlachtfeld genauer. Es war einfach merkwürdig, jedes Jahr griffen die Riesen zur Erntezeit an und diese waren nicht gerade für ihre Intelligenz bekannt. Was hatte das alles nur zu bedeuten, sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Jemand musste das geplant haben, nie im Leben würden Riesen selbstständig auf diese fatale Idee kommen und sich jedes Jahr aufs neue abmetzlen lassen. Doch ihre Gedanken wurden jeh unterbrochen als ihr ein Schatten auffiehl der sich zu ihrer Linken auf einem Felsvorsprung erhob. Sif hatte ihn nicht bemerkt, wie auch - schließlich war sie die ganze Zeit über mit den Riesen beschäftigt gewesen und das hatte all ihre Konzentration gefordert. Was hatte dieser verhüllte Mensch? Troll ? - sie konnte es nicht sagen vielleicht war es auch ein Bewohner Asgards. Doch die Schatten die seine Gestalt umhüllten ließen keine weiteren Schlüsse zu. Ihr war mulmig zu Mute und argwönisch näherte sie sich der Gestalt. Als diese jedoch ihre Hände hob, befürchtete Sif bereits entdeckt worden zu sein. Es sah fast so als aus wollte die verhüllte Gestalt etwas aus ihren Händen wachseln lassen, so wie sie sie auf das Schlachtfeld gerichtet hielt. Doch die Hände waren nicht auf Sif gerichtet, sie folgte der Richtung mit den Augen und ihr Blick bliebt an dem Schwarzhaarigen Magier hängen der wohl gerade damit beschäftigt war den Riesen der sich zu seinen Füßen wannt zu töten. Sie überlegte nur eine Sekunde, sie kannte ihn nicht und sie wusste auch nicht was sie von ihm halten sollte. Immerhin hatte Thor in wohl "gezwungen" - das war jedenfalls Sif's Eindruck" - mit ihnen mitzukommen. Aber er war ein Prinz Asgards und so gebürte ihm der selbe Respekt den sie Thor entgegenbrachte, nunja manchmal jedenfalls. "Vorsicht!" schrie sie eilig und stürmte auf den Prinzen zu, der so sehr mit seinem Zauber beschäftigt war das er die Gestalt wohl ebenfalls nicht bemerkt hatte. Auch ihren Schreien schenkte er keine Aufmerksamkeit - "Mein Prinz!" rief sie erneut, während ihr Blick hektisch zwischen der verhüllten Gestalt und Loki wechselte. Die Gesatl war wohl ebenfalls ein Magier, da sich in dessen Handflächen bereits ein großer Ball von schwarzlilaner Fabre gebiltet hatte. Was er genau tat wusste Sif nicht, sie beherrschte keine Magie und noch weniger kannte sie sich damit aus. Sie war nur noch ungefähr 3 Meter von Loki entfernd als der Unbekannte seinen Zauber fertig gewoben hatte. Sie hechtet in einem Sprung vor Loki, hob ihren Schild und wehrte so die Kugel ab die nur einen sekundenbruchteil später Loki getroffen hätten und nicht sie. Erst jetzt sah der Schwarzhaarige auf. Doch es war bereits zu spät. Der Zauber drang unvorhersehbar durch das Schild und traf auf ihren Körper. Sie schrie, schrie das man das Echo wohl noch durch den Wald gehört hätte. Schmerzen, Schmerzen die sie noch nie gespürt hatte gruben sich wie heiße Krallen in ihren Verstand und vernebelten ihre Sinne. Ihr Körper stand innerlich in Flammen, sie brannten und leckten über ihren Körper darauf bedacht jeden Zentimeter der feinen alabasterhaut zu verbrenne. Immer noch schreiend und sich krümmend sackte Sif vor Lokis Füßen zusammen. Sie hatte versucht es zu ertragen, doch noch nie in ihrem Leben hatte sie diese Art von Schmerz gespürt. Unglaubliche Qual zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und die Nässe von Tränen benetzen ihre verschmutzen Wangen, vermischten sich mit dem Riesenblud und bildeten einen rosanen Tränenfilm. Sie bemerkte nicht mehr wie Loki sich zu ihr herunterbeugte, seine kühlen Hände an ihre Stirn gelegt und leise Wort flüsterte. Sie triftete bereits zwischen den Welten. Alles war schwarz, schwerelose Leere umhüllte ihren Verstand und zog sie immer tiefer in ein schwarzes, endloses Loch, das alles verschluckte, sie, Loki, die Realtität. Das ist das Ende, dachte sie noch als ihre Augen sich schlossen. Doch ihr Herz schlug weiter, schwach, unregelmäßig doch es schlug. Einige Stunden später... "Wenn sie stirbt!" kahm es nervös von Thor, der bereits die halbe Nacht vor ihrem Quartier auf und ab gegangen war. Er war zu Sif geeilt sobald er ihren Schrei gehört hatte, hatte Loki von ihr weggezogen nicht wissend was wirklich passiert war. Es hatte Minuten gedauert bis die anderen es zugelassen hatte, das Loki ihr half. Idioten, dachte der Schwarzhaarige nur, er lehnte an der Mamorwand und sah den anderen bei ihrem nervösen Treiben zu. "Hättet ihr mich nicht unterbrochen wäre sie nicht in diesem Zustand!" sagt er nur kühl und emotionslos. Er wusste das der Zauber gefährlich war, es hatte ihn fast alles Kraft gekostet die Wirkungen der Magie einzudämmen, doch das hätte er nie zugegeben. "Du!" sagte Fandral , "wenn du nicht gewesen wärst, wäre das nie passiert!" Lokis Blick streifte den Blonden abfällig und es legte sich ein selbstgefälliger Ausdruck auf das Gesicht der Silberzunge. "Nein, wäre ich NICHT da gewesen hätter dieser Magier vermutlich euch alle umgebracht!" Es hatte Loki nur einen Augenblick gekostet desn Unbekannten außer Gefecht zu setzten. War er doch noch am Anfang seiner Studien der Magie hatte er sich vor ihrem Aufbruch die nützlichsten Zauber eingebläut, jetzt war ihm dieses Wissen von Nutzen gewesen. Der Magier befand sich jetzt in einer Zelle Asgards - unfähig Magie oder sonstige Hexerei zu wirken. "So sprichst du nicht mit mir - Silberzunge!" knurrte Fandral und trat ein paar Schritte auf Loki zu. "GENUG JETZT!" donnerte Thor ungedulig und trat zwischen die beiden "Es ist genug passiert für heute!". Jeh wurde die Unterhaltung unterbrochen als sich die Tür öffente und alle Augen auf die Amme gerichtet waren, die nun aus dem Quartier von Lady Sif kahm. "Und?" fragte Thor und trat auf die Amme zu, "gibt es etwas Neues?". "Nichts mein Prinz - es tut mir leid!" erwiederte sie und ihr Gesicht nahm einen wahrlich betroffenen Ausdruck an. "Körperlich fehlt Lady Sif nichts, wir wissen nicht warum sie nicht aufwacht." Ein frustriertes Grollen etnwich Thor als er sich das erste Mal seit sie wieder angekommen waren seinem Bruder wirklich zuwannte. "Kannst du ihr helfen, Bruder ?" fragte Thor und ignorierte den besorgen Blick den Fandral aufsetzte. "Ich kann es versuchen, wenn man mich lässt!" sagte der angesprochene von oben herab und warf den anderen einen vielsagenden Blick zu. Er hatte wirklich keine Lust auf ein erneutes Drama - hatte man sich doch schon bereits auf dem Schlachtfeld seiner Magie gegenüber unmöglich verhalten. "Thor!" sagte Fandral warnend und schritt erneut auf die beiden zu . "SCHLUSS!" knurrte Thor erneut und laut und brachte damit alle zum schweigen. Loki nickte nur gelassen und trat auf die Tür zu Sifs Gemächern zu. Doch bevor er diese erreicht hatte hielt in Fandral auf, "Wenn ihr irgendetwas passieren sollte - dann bist du selbst als Prinz nicht mehr hier sicher!" Loki lächelte nur kühle und schob Fandral beiseite, "Wenn ich auf die Meinung eines Schweinehirten der nicht mehr Gribs hat als ein altes Waschweib wertlege, sage ich euch bescheid!". Fandrals Blick verfinsterte sich, doch auf Thors unnachgiebiges Räuspern lies dieser Loki ziehen. Mit einem vielsagenden Blick trat Loki an ihnen vorbei und verschwand - ohne noch einmal zurückzublicken - in Lady Sif's Quartier. Kapitel 5: [Past] Chapter 2 --------------------------- “Time was passing like a hand waving from a train I wanted to be on. I hope you never have to think about anything as much as I think about you.” ― Jonathan Safran Foer [Past]Chapter 2 Loki Als die großen Flügeltüren sich hinter ihm schlossen entspannte sich Loki und der kühle, distanzierte Ausdruck in seinem Gesicht war Neutralität gewichen. Mit langsamen, fast vorsichtigen Schritten ging der Prinz auf das Himmelbett zu, in dem der immer noch geschundene Körper von Sif lag. Interessiert begutachtet er das Zimmer ihres Quartiers. Es war in dunklem Rot und grau gehalten , der rechteckige Raum bestand aus drei Teilen. Im hinteren Teil befand sich das große Bett mit dem bordeux-roten Baldach in, seitlich davor ein Kamin mein einer Sitzecke , Kissen mit Leder und Fell überzogen säumten die großzügige Wärmequelle. Das Gegenstück zum Schlafbereich bildete ein dunkler Schreibtisch aus Ebenholz, der farblich genau in das Gesamtbild des Raumes passte. Geschmacklosigkeit konnte man Lady Sif wohl kaum vorwerfen. Zwar unterschied sich der Raum von seinem eigenen Quartier; das in dunklen Grün- und Erdtönen gehalten war, und in dessen sich Bücher an der Wand stapelten und keine Waffen. Ein leises, fast wehleidiges Seufzen ließ Loki wieder in das Hier und Jetzt zurückkehren. Für einen kurzen Moment hatte er sich verloren und fast vergessen warum er überhaupt hier war. Nie hätte er, der kühlen, verschlossenen Kriegerin zugetraut so verletzlich wirken zu können. Als der Prinz an ihr Bett trat bemerkte er wie sich ihre Brust unnatürlich schnell hob und senkte. Als Laie hätte man denken können das sie von einem Alptraum heimgesucht wurde, doch er wusste es besser. Mühelos zog er den Holzstuhl neben ihrem Bett stand zurecht und setzte sich in einer fliesenden Bewegung auf diesen. Das Haar das sie immer zu seinem Zopf trug , fiel nun offen auf die weißen Laken und die Strähnen, die in ihrer Pein an ihrem Gesicht klebten ließen ihr Gesicht gespenstisch und tot wirken. Als Loki ihr die Strähnen aus dem Gesicht strich zuckte die Kriegerin zusammen, als hätte seine Berührung sie verbrannt. Doch vermutlich lag das eher an der Kälte die Lokis Hand ausstrahlte, als an ihm selbst. Der Prinz jedoch hatte keine Wahl, er musste in ihren Verstand einbringen, auch auf die Gefahr hin das dass ihre - nicht vorhandene - Beziehung noch deutlich verschlechtern würde. Es dauerte einige Zeit bis er sich sicher war das es eine Art Bindungszauber sein musste. Er selbst hatte mit dieser Art von Magie schon Erfahrung, sie war eine nette Ablenkung immerhin konnte man so die mit dem Spruch belegte Person in ihren eigenen Verstand einsperren, oder sie glauben lassen etwas zu sehen. All die wunderbaren Dinge die man dann anstellen konnte ohne selbst direkt damit zu tun zu haben. Doch auch wenn er diese Spielereien mochte, war das wirklich keine Art zu töten, es war fast erbärmlich, nicht das es ihn gestört hätte, aber viele waren wohl dieser Meinung. Es war würdelos in so einem Zustand gefangen zu sein, vorher hatte er sich nie darüber Gedanken gemacht, doch jetzt wie er die Kriegerin so schwach, so angreifbar vor sich liegen sah wurde ihm übel bei dem Gedanken wie es sich wohl anfühlen musste. Geschickt krempelte er die Ärmel seines Hemdes hoch und legte beide Hände mit den Fingerspitzen an Sif's Schläfen. Konzentriert schloss er die Augen, ein paar gemurmelte Worte verließen seine Lippen, eine Sprache die für viele schon längst vergessen war. Es war ein unangenehmes Ziehen, sogar schmerzhaft als seine Gedanken sich ausstreckten und wie winzige kleine Tentakel langsam in Sif's Verstand eindrangen. [Sif's Sicht] "Sag mir die Wahrheit!" Ein Schrei, ein Schrei den sie selbst ausstieß als die messerscharfe und glühende Klinge in ihren Unterarm fuhr. "Ich weiß es nicht!" hörte man ihre matte Stimme nur. Sie hörte sich rau und unwirklich an, doch war sie in den letzten Stunden immer wieder gefoltert worden. "Ihr kennt die Schwachstelle in Asgards Verteidigung Laadyyyy Sifffff!" fast schlangenhaft sprach er ihren Namen aus "und ihr werdet sie mir verraten ob ihr wollt oder nicht, ihr werde schon sehen!" Die Kriegerin fühlte sich verloren, die Klinge die ihren Arm aufschnitt und ihn gleichzeitig ausbrannte maltretierte sie schon seit Stunden und immer wieder die gleichen Fragen die sie sich weigerte zu beantworten. Sie würde nie Verrat begehen, nicht an ihr selbst, nicht an Thor und vorallem nicht an Asgard. Wieder und wieder führte ihr Peiniger die Klinge in ihren Arm, ihre Beine, wieder und wieder wimmerte sie und versuchte den Schmerz zu kontrollieren und ihn auszumerzen - was ihr aber kaum gelang. [...einige Zeit später....] Sie rannte, verausgabte sich und doch schien der Abstand zwischen ihr und ihrem Verfolger nicht weniger zu werden. Blut tropfte von ihrem Gesicht, ihren Händen und ihren Beinen. Sie wusste nicht wo sie war, doch sie war ihrem Peiniger entkommen. Doch für wie lange ? Das fragte sie sich, während der dunkle Wald vor ihr unendlich zu sein schien. Das laute Knacken von Holz und Ästen die brachen, während sie durch das Unterholz hechtete füllte die sonst so drückende Stille dieser Welt. Doch Sif achtete nicht darauf, sie rannte weiter, immer weiter, spürte kaum die schmerzenden Wunden die er ihr zugefügt hatte. Doch endlich, nach einer Ewigkeit, lichtete sich der Wald und Sif fand sich nur wenige Augeblicke später auf einem Schlachtfeld wieder. Ein totes Schlachtfeld wohl eher, überall lagen Knochen , Gerippe, Waffen, Rüstungen und diese Grausamkeit erstreckte sich bis zum Horizont. Etwas hartes stieß von hinten gegen sie, Sif verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Fahrig und hektisch drehte sie sich und blickte in das Gesicht das sie verfolgte. Die vermummte Gestalt des Mannes, vor dessen Zauber sie den Prinzen gerettet hatte stand erneut vor ihr. Alle ihre Sinne waren in Alarmbereitschaft, doch sie konnte sich nicht bewegen. "Das war erst der Anfang...!" hörte sie die schroffe, fast metallische Stimme ihres Gegners. Dieser bückte sich und sein harter Griff umschloss ihr Handgelenk. "Nicht..!" sagte Sif und spürte Tränen auf ihrer Wange. Wie viele Stunden war sie schon vor ihm geflohen, all diese Schmerzen die er ihr angetan hatte. Sie war niemand der nah am Wasser gebaut war, doch sie wusste nicht wo sie war, und die einzige Seele die sie weit und breit seit Stunden gesehen hatte war nur der Mann der jetzt vor ihr stand. Eine Art Verzweiflung machte sich in ihr breit - auch wenn sie diese noch gut verstecken konnte - auch wenn die Lage aussichtslos zu sein schien. "Was zum...!" kam es von ihrem Gegenüber der jetzt von ihrem völlig entkräfteten Körper abließ um sich umzusehen. Doch jetzt spürte sie es auch, eine eisige Kälte breitete sich langsam über das Schlachtfeld aus und verschluckte alle was ihr in den Weg kam. Die Kriegerin folgte dem Blick ihres Peinigers und erblickte eine große hagere Gestalt die aus dem Schatten des Waldes trat. Sie erkannte ihn sofort auch wenn sie sich nicht sicher war was ausgerechnet er hier suchte. "Mhm.... das könnte durchaus interessant werden!" hörte sie die scharrende Stimme wieder und war froh das es sich nicht mehr mit ihr beschäftigte. "Der verzogene Königssohn der mich fast ausgelöscht hätte!" "Offenbar nicht gründlich genug!" hörte man Lokis frostige Stimme, der jetzt in einigen Metern Entfernung aufgetaucht war " aber das lässt sich nachholen...!" Das sarkastische und selbstgefällige Grinsen schmückte das edle Gesicht des Prinzen, als dieser die Hand ob und einen Zauber sprach. Schneller als Sif es hätte sehen können traf etwas den anderen und dieser stolperte einige Schritte zurück, sodass sie sich jetzt zwischen den beiden befand. Die Kriegerin rutsche sofort außer Reichtweite, erst jetzt begutachtete sie ihrem Körper. Was hatte er ihr nur angetan, die ganzen blutigen Wunden und Schnitte, Sif konnte sich nichteinmal mehr an alles erinnern. Die Dunkelhaarige zwang sich den Schmerz der sich in ihren Körper krallte zu ignorieren und die anderen beiden zu beobachten. Ein röchelndes Lachen kam aus dem Mund des Getroffenen. "Du kannst mich hier nicht töten, das solltest du doch wissen !" Wahnsinn schwang in diesen Worten mit, fast beängstigend breitete sich die Kälter weiter aus und Sif fröstelte. "Wer würde behaupten das ich dich mit diesem Zauber töten wollte ?" sagte Loki grinsend und hob erneut die Hand. Sein Gegner indessen verstummte und sein Kopf neigte sich in Richtung Sif, erst dann schien er zu merken das Loki diesen Zauber wohl nur benutzt hatte um die Kriegerin aus der Schussbahn zu ziehen. "Du Basta......!" doch weiter war nichts mehr zu hören, ein Langdolch ragte nun aus der Brust das Magiers der offenbar noch nicht bemerkte hatte was geschehen war. "Als würde ich einen Zauber an jemand so erbärmlichen verschwenden !" kam es von einem zweiten Loki, von dem, der den Dolch im Rücken des Gegners versenkt hatte. Mit einem leichten Sog verschwand die Version von Loki die hinter Sif stand und mit einem schmatzenden Geräusch zog der wirkliche Loki die Klinge aus dem sterbenden Körper. Die leblose Gestalt des Opfers sank zu Boden und der Prinz wischte die blutige Klinge an dessen Gewand ab. Sif beobachtete alles, es kam ihr so skurril vor doch das lag vermutlich daran das ihre Kraftreserven völlig aufgebraucht waren. Doch schlagartig veränderte sich das Wetter auf der Wiese, Dunkelheit und ein aufziehendes Gewitter verdunkelten die Szenerie. "Lady Sif!" Lokis Worte ließen das blutverschmierte Gesicht aufsehen. Ihr Augen waren leer, genau so leer wie sie sich fühlte. Sie hörte die Worte kaum, denn der Schmerz prasselte nun ungebremst auf sie nieder. Erneute Tränen verschleierten ihren Blick, vermischten sich mit dem Blut und begleiteten ihre nunmehr zitternde Gestalt. "Ihr müsst aufwachen!" hallte erneut die Stimme des Prinzen aus weiter Ferne an ihre oh, "Das ist ein Traum - eine Illusion - es ist NICHT REAL !" Sie spürte wie sich seine Hände gegen ihre Schläfen pressten. "Seht mich an !" scharfe Worte die Sif die Augen öffnen ließ, sein kühler Blick streifte ihre geröteten Augen. "Ich kann nicht...Schmerz.....ich.....!" Sif versuchte sich zu konzentrieren doch es war zu viel, sie fühlte sich schwach - warum nur - sie war die stärkste Kriegerin die es gab und doch, doch lag sie hier zitternd und dem Verlust ihres Verstandes so nah. "Ihr könnt !" sagte Loki bestimmt und Sif glaubte es, auf subtile Weise glaubte sie dem Lügenprinz den sie doch so verachtete. Gehorsam schloss sie die Augen, leise Worte Lokis erfüllten die Luft und Sif versuchte dem ziehen in ihrer Magengegend nicht nachzugeben. Doch jetzt spürte sie etwas anderes ein ziehen, tief in ihrem Inneren, ein Fluss der sie weit fortzog. Weg von dem Schlachtfeld, vorbei an dem Tod, dem Blut und dem Schmerz, zurück in ihrem eigenen Körper. [Loki's Sicht] Mit einem lauten und anstrengten Ächzen entfernte er seine Hände von ihrer Schläfe und lies sich automatisch nach hinten in den Stuhl sacken. Der Zauber den er benutzt hatte war mächtig, so mächtig das fast seine ganze Kraft aufgebraucht war. Er fühlte sich schwammig und kraftlos vor seinen Augen wurde es augenblicklich schwarz, doch nur mit seiner eisernen Kontrolle schaffte er es der nahenden Ohnmacht zu entfliehen. Jetzt wusste er das dass Einzige was ihm helfen würde Schlaf sein würde. Die Kälte die an seinen Hals drückte ließ ihn aufmerken, Hoguns scharfe Klinge drückte gefährlich auf seine Schlagader . "Was soll DAS?" sagte Loki eisig und versteckte seine Kraftlosigkeit hinter harschen Worten, doch selbst Hogun merkte ihm die Anstrengung die ihn das kostete an. "Vergiss dich nicht Freund!" hörte er Thors Stimme und Hoguns Klinge wurde zurückgezogen als Thor diesem die Hand auf die Schulter legte. // "Vergiss dich nicht Freund" ? Bin ich jetzt etwa Schuld an ihrem Zustand ? Mir hällt man die Klinge an den Hals dabei hat niemand von diesen Idioten es geschaft ihr zu helfen - aber natürlich mein ehrenvoller Bruder ist natürlich andere Meinung// "Sie hat geschrienen - und ER hatte seine Hände an ihr!" fügte Hogun aufgebracht hinzu und deutete erst auf Lady Sif und dann auf Loki selbst. Loki stieß nur ein selbstgefälliges Lachen aus. Nicht das er dankbar gewesen wäre das die Klinge verschwunden war, nein er war wütend - wütend auf seinen Bruder der es zugelassen hatte das man IHM - IHM Loki Odinson eine scharfe Klinge an den Hals gehalten hatte. Es war Verrat und Loki würde diese Geschichte nicht vergessen - er vergaß nie. Doch dann richtete sich alle Aufmerksamkeit auf Lady Sif die langsam aufzuwachen schien. "Wenn das dann alles war!" fuhr der Prinz fort, stand auf und wollte mit schnellen Schritten das Quartier verlassen . "Loki!" hörte der Schwarzhaarige noch Thors Stimme die ihn in Mitten des Raumes abfingen. "Dank...!" doch Loki hörte die Worte schon nicht mehr, seine Kraft war verbraucht und noch bevor er Thors Dank überhaupt hörte hatte er schon sein Bewusstsein verloren. Kapitel 6: [Past] Chapter 3 --------------------------- “The worst part of holding the memories is not the pain. It's the loneliness of it. Memories need to be shared.” ― Lois Lowry, The Giver [Past]Chapter 3 Sif Das Geräusch ihrer klopfenden Hand an der Holztür klang hohl und recht einsam im Gang. Hier war alles so viel dunkler als in den hellen Haupthallen des Palastes. Nicht wie üblich hatte Sif ihre Rüstung angelegt, sondern trug ein abgetragenes Leinenhemd das die Verbände, die um ihren Arm und den halben Oberkörper gewickelt waren, verbargen. Nichts von den Wunden die sich gespürt hatte war geblieben, doch der Zauber der sie getroffen hatte und durch das Schild gedrungen war hatten deutlichen Schaden an ihrem Körper angerichtet. Es war nicht viel, doch wie jeder wusste, legte Sif nicht wirklich wert auf vornehme Kleidung, eine sehr minimalistische Einstellung für eine Frau ihres Standes - auch wenn sie eine Kriegerin Asgards war. Die Heiler hatten ihr verboten das Bett zu verlassen oder sich auch nur irgendwie anzustrengen, doch Sif wäre nicht Sif hätte sie darauf gehört, es waren jetzt fast 10 Stunden vergangen seit sie aufgewacht war. Jetzt war es mitten in der Nacht und fast ganz Asgard schlief. Sif wollte nicht schlafen oder ruhen, sie wollte Antworten und sie wollte sie jetzt. Sie wollte wissen was wirklich passiert war und was für eine Rolle die Silberzunge in dieser Komposition spielte. Thor hatte ihr erzählt das man Loki zurück in sein Quartier gebracht hatte, damit er sich von seinem Zauber ausruhen konnte. Die Heiler flüsterten das er eigentlich hätte tot sein müssen, so schwach hatte sich sein Puls angefühlt. Doch Gerüchte waren Gerüchte und Sif wusste das man vielem im Palast keinen Glauben schenken durfte. Doch Sif wollte die Wahrheit und nicht die von Thor oder Fandral, sie wollte sie von Loki. Nach einem erneuten, unbeantworteten Klopfen trat Sif einfach in sein Quartier. Sie wusste sehr wohl das es nicht ihr Recht war, dennoch verlangte das mulmige Gefühl in ihrer Brust das sie eine Antwort brauchte. Doch die schöne Kriegerin fand nicht vor was sie sich erhofft hatte. Loki lag immer noch in seinem Bett, offensichtlich immer noch in dem trance-artigen Schlafzustand den man ihr beschrieben hatte. Leise seufzte Sif und ihre Hoffnung verflüchtigte sich augenblicklich. Doch jetzt schwang fast ein Gefühl der Sorge in ihren Gedanken mit. Thor hatte ihr erzählt was genau passiert war während ihrer geistigen Abwesenheit. Auch wenn er nicht alle ihre Fragen hatte klären könne, Loki konnte es. Hatte er sie wirklich gerettet ? Sif konnte sich nicht vorstellen das der hinterlistige, berechnende und selbstgefällige Prinz ihr Retter sein sollte. Allein die Vorstellung in seiner Schuld zu stehen ließ in ihrem Magen ein Gefühl der Übelkeit entstehen. Der Gedanke nagte an ihrem Stolz, doch jetzt da sie sich erinnerte waren sie quitt, sie hatten den Zauber aufgehalten - für ihn - und er hatte ihr ebenfalls das Leben gerettet. Somit war die Schuld beglichen. Keine Verpflichtungen, keine Schwüre, sie war frei. Sif war froh darum, dennoch konnte sie die Besorgnis, die sie näher treten ließ nicht unterdrücken. Am Ende des Bettes blieb sie stehen und beobachtet ihn einer Weile. Er sah so friedlich aus wie er da lag, es war angenehm. Nicht wie die Wirkung die seine pure Anwesenheit in einem Raum erzeugen konnte, angespannt, fast lauernd. Nach einigen Minuten riss sie sich von seinem Anblick los. Er schlief - und sie sollte gehen, hatte sie nicht schon lange genug hier verweilt ? Sterne leuchteten und das goldene Licht der Stadt erhellte die Nacht. Angenehme warme Luft strömte durch die offenen Terrassenflügeltüren und ihre offenen Haare wellten sich im Wind, Sif machte sich auf den Weg zurück in die Hallen der Heiler. "Wollt ihr schon wieder gehen, dabei dachte ich ihr verbringt die ganze Nacht damit mich zu beobachten!" Lokis süffisante Stimme ließ Sif anhalten und den Kopf in seine Richtung drehen. Interesse blitze in den Augen des Prinz auf als dieser sich elegant erhob und Schritt für Schritt auf die schwächelnde Kriegerin zuging. "Was allerdings mehr von Interesse ist was ihr zu dieser Zeit in meinen Gemächern zu suchen habt, Lady Sif!" Fast förmlich aber mit unverhohlenem Spott musterte er die Kriegerin und begutachtete das Hemd sowie die Verbände. Nichts ließ erkennen das er dankbar für ihr Opfer gewesen war, kein Dank auf seinen Lippen oder ein aufmunterndes Lächeln. "Eurer Bruder sagte mir das ihr noch nicht bei Bewusstsein seid, daher dachte ich sollte jemand nach euch sehen!" gelassene Worte, den Sif hatte gelernt sich nicht auf Lokis Spielchen einzulassen. "Mein Bruder ?" fügte Loki spöttisch hinzu, "vermutlich hat er nur nach einem Grund gesucht eure Hand zu halten!" Sif taxierte seinen Blick wagte jedoch nicht zu widersprechen Es stand ihr nicht zu, auch wenn deutlich scharfe Worte auf ihre Zunge lagen. Doch sie wollte den Prinzen nicht unzufrieden stimmen, immerhin wollte sie etwas von ihm. "Wie ich bereits sagte, ich wollte mich nur vergewissern...!" "Und das mitten in der Nacht ? Ich wage zu vermuten das niemand weiß das ihr hier seid ? "unterbrach Loki Sif's Versuch das Gespräch am Laufen zu halten "Solltet ihr nicht eher in den Hallen der Heiler weilen und euch erholen ? " Sif schluckte, erst jetzt da Loki so nah an sie heran getreten war das dass Licht der Stadt seine Gestalt beleuchtet, bemerkte sie das er nur eine einfache Stoffhose trug. Nicht das sein nackter Oberkörper sie abgeschreckt hatte, vereinzelte kleinen Narben und doch glatt und fast elfenhaft. Sif riss sich von seinem Anblick los, dies war kein geeigneter Zeitpunkt um körperliche Makel zu begutachten, doch der Prinz vor ihr hatte sich bereits geräuspert, sie hatte gestarrt - verdammt. Dennoch wunderten sie die Narben, Loki war ihr noch nie vorgekommen wir ein Kämpfer, doch die Narben sprachen wohl ihre eigene Sprache, alle waren verheilt doch nicht wirklich alt. Insgeheim fragte sie sich wie er wohl zu diesen gekommen war. "Ich...!" fing Sif etwas unsicher an, doch fand im Laufe der Worte ihr Stärke wieder, "Ich denke nicht das euer Bruder einen Vorwand dafür braucht, sollte er meine Hand halten wollen!" Eigentlich hätte sie darauf nicht reagieren sollen, doch das bemerkte sie zu spät. "Aha, dann streitet ihr sein Interesse an euch also nicht ab, die Frage die sich dann stellt ist ob euer Lager wärmer ist wenn er dort verweilt!" Sein Grinsen hätte sie ihm am liebsten vom Gesicht gewischt, doch sie war ihm untergeben und kannte ihren Platz, auch wenn Sif dafür bekannt war das sie sich nicht alles gefallen ließ. Loki beschritt gerade gefährlich nah die Grenze in der Sif die Geduld für solche Spiele verließ. "Wenn euer Interesse an dieser Thematik so groß ist, sollte ihr euren Bruder wohl selbst fragen!" erwiderte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Es dauerte aber nur kurz bis sie diese wieder sinken lies. Ihr Arm schmerzte immer noch so sehr das sie ihn nicht wirklich heben konnte. "Vielleicht sollte ich das tun, Lady Sif!" fügte er hinzu und überging ihren Anfall von Schwäche "dennoch frage mich was ihr wirklich hier wollt ?" "Antworten!" entgegnete Sif knapp " Was ist passiert als der Zauber mich getroffen hat, wer war dieser Kerl und wo ist er jetzt, warum sind nur mein Arm und mein Oberkörper verletzt obwohl ich überall an meinen Armen und Beinen Wunden haben müsste!" Sif sprach schnell, sie war besorgt, verwirrt und unsicher und das schlimmste an dieser Tatsache war, nur die Silberzunge konnte ihr helfen. "So viele Fragen in so kurzer Zeit ? Ihr überfordert mich, Lady Sif!" Allein wie er ihren Namen aussprach, fast lächerlich betont, so als wäre sie des "Lady" vor ihrem Namen nicht würdig. Doch die Kriegerin schluckte ihren Frust, sie würde nicht eingehen auf seine Provokation. "Warum sollte ich euch erklären was ihr nicht verstehen würdet ? Lebt mit der Tatsache das ihr am Leben , dafür sollte eurer kriegerischer Verstand wohl ausreichen!". Sif ballte die Hand zur Faust, oh ja er wusste welche Knöpfe er drücken musste, dabei hatte sie nichts mit ihm zu tun, doch der Prinz strapazierte ihre Geduld. "Ich habe ein Recht darauf zu erfahr...!" "WAS zu erfahren ? fiel Loki ihr ins Wort, "zu erfahren das Ihr fast gestorben wärt, weil mein Bruder und eure sogenannten Waffenbrüder mich aufgehalten haben euch auf dem Schlachtfeld zu helfen ? Oder das ihr nie wieder aus eurem Schlaf aufgewacht wärt, hätte ich euch nicht wieder erwachen lassen ? Ist es DAS , Lady Sif, was ihr so dringend hören wolltet ?" Die Hand die Sif zur Faust geballt hatte zitterte, warum demütigte er sie so, hatte sie nicht schon genug ertragen. Doch so war Loki, sie hatte es gewusst, dennoch war sie heute Nacht zu ihm gekommen. "Eigentlich..." erwiderte Sif scharf und ihr Blick klärte sich, "Bin ich nur gekommen um mich zu bedanken und um zu verstehen was passiert ist ! Doch scheint mein Verstand wohl nicht in der Lage zu sein mit eurem falschen Spiel zu konkurrieren. Wenn es euch so anwidert mich gerettet zu haben, dann hättet ihr mich auf dem Schlachtfeld sterben lassen sollen." Ihr ganzer Körper zitterte, was nicht nur an ihrem desolaten Zustand lag, sondern auch an der Wut die jetzt in ihr tobe. Was bildete sich dieser arrogante Bastard von einem Königssohn nur ein. Schamesröte legte sich auf ihr Gesicht, was hatte sie sich nur gedacht, mitten in der Nacht zu ihm zu kommen um zu reden. Doch diese Röte war schnell verschwunden denn Sif wusste es besser. "Wenn ich es nicht gewollt hätte, Lady Sif, so hätte ich euch sterben lassen!" kam es leise, doch sehr bedrohlich von direkt hinter ihrem Ohr. Sif erschrak kaum merklich, der Loki der vor einigen Augenblicken noch vor ihr gestanden hatte, schien jetzt direkt hinter ihr zu stehen, kaum merklich fühlte sie seine Brust die gegen ihren Rücken drückte. "Dann frage ich mich, mein Prinz, warum ihr mich gerettet habt ?" Es dauerte nur einen kurzen Augenblick in dem Sif sich gedreht hatte um dem Prinzen direkt in die Augen zu sehen, doch dieser hatte sich in diesem Moment schon wieder aufgelöst um auf seinem Ausgangspunkt wieder aufzutauchen. Mit verbissener Lippe beobachtete Sif ihn erneut. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet das sie einen Konter wagen würde. "Ich habe mich lediglich revanchiert!" kam es nun weniger kühl von ihm. Doch Sif glaubte ihm nicht, Loki war für seine flinke Zunge berühmt, doch diese Ausrede glaubte sie ihm wirklich nicht. Warum sollte er sich überhaupt bei ihr revanchieren ? Nur weil sie ihre Leben für ihn riskiert hatte ? Immerhin war es ihre Aufgabe als Kriegerin ihre obersten zu Beschützen. Sif trat einen Schritt auf Loki zu, wollte mehr erfahren, doch Loki hob warnend die Hand. "Ich denke ihr solltet jetzt gehen!" sagte er ruhig und das glitzern in seinen Augen ließ Sif innehalten. "Geht und verschwendet die Zeit eines anderen!" kam es nun deutlich unterkühlte von dem Prinzen. Doch Sif tat nicht wie geheißen, es dauerte nur einen kurzen Moment dann stand sie vor dem perplexen Loki der sie musterte , "Merkwürdig, wenn ich so eine Zeitverschwendung für euch bin, dann frage ich mich warum ihr mich nicht schon längst eures Quartiers verbannt habt!" [Loki's Sicht] Jetzt war sie nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt, Loki konnte genau erkennen wie sich ihre Brust unter dem einfachen Leinengewand hob und senkte. Es amüsierte ihn das sie unbedingt wissen wollte warum er ihr geholfen hatte, anderer seits hatte er nicht damit gerechnet das sie so hartnäckig sein würde. Interesse spielte in seinem Blick, er war neugierig. "Vielleicht wollte ich einfach nur sehen wie ihr gegen eine Wand rennt die ihr nicht mit eurem Schwert und Schild bekämpfen und niederzwingen könnt!" Höhnisch verzog er das Gesicht, ihre Reaktion auf seine Worte amüsierten ihn, auch wenn er sich eigentlich nicht in der Lage fühlte dafür. Dieser kleine Zauber hatte noch einmal seine Kraftreserven gefordert, die sowieso schon nahe dem Nullpunkt lagen. Es war anstrengender als man dachte. Das Gesicht der Kriegerin war gefasst, doch in ihren Augen tobte diese wilde Glut die ihren kämpferischen Geist widerspiegelte Er musste sich ein breites Grinsen verkneifen, nicht das diese Situation unerfreulich für ihn endete. "Ich habe keinesfalls vor mit einem Schwert oder meinem Schild diese Wand niederzuringen!" konterte die Kriegerin mit den so wunderschönen dunklen Haaren vor ihm, dabei sah sie ihm direkt in die Augen. "Dennoch, mein Prinz, anscheinend genügt euch euer Rang als egoistischer Einzelgänger, vielleicht ist das besser für uns alle!" Die Worte klangen hart, gerade aus ihrem Mund. Thor hatte das genaue Gegenteil behauptet und doch wurde Loki nun wieder in seiner Person bestätigt, er war hier nicht erwünscht. Ein süffisantes Lächeln betrat erneut sein fahles Gesicht als Sif sich von ihm zurückzog. Eine typische Reaktion, die Loki nur zu gut kannte. "Vermutlich habe ich mich geirrt!" fügte sie hinzu und ging auf die Türen zu, um sein Quartier zu verlassen. Loki musterte interessant ihren Rücken, zu schade das sie so schnell aufgegeben hatte, dabei hatte es gerade angefangen ihm Spaß zu bereiten. Ein seltsamer Stich durch sein Herz, Spaß - eine Emotion die kaum seinen Tagesablauf beeinflusste, außer es ging darum jemanden zu quälen. Doch Sif, die seine harschen Sätze so wundervoll konterte war eine willkommene Abwechslung für seine Sinne. Doch Spaß - nun ja Thor hatte sie immer in Schwierigkeiten geritten wenn es um Spaß ging. Nicht das Loki ihn nicht dazu angestiftet hätte, dennoch hatten sie am Ende immer mit einer Strafe rechnen müssen. "Ihr wollt es also wirklich wissen!" sprach er in die Stille die sich ausgebreitet hatte, bevor die Frau vor ihm das Zimmer verlassen konnte. Mit Freude sah er das sie stehen blieb und sich zu ihm umwandte. "Ich spiele solche Spiele nicht!" entgegnete sie mit fester Stimme. "Entweder ihr sagt mir was geschehen ist oder ihr schweigt!" Man merkte deutlich das sich ihre ganze Haltung erschlaffte Offensichtlich war sie nicht mehr wirklich in der Lage zu stehen. Einen Moment später war sie schon zusammen gebrochen und hätte er nicht seine letzte Kraft verwendet um sie aufzufangen, hätte sie unbequeme Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Loki strich ihr die Haare aus dem Gesicht und musterte sie, offensichtlich hatte sie das Bewusstsein verloren. "Lady Sif... ihr bereitet allen nur Sorgen wenn ihr euch weiterhin so verhalten!" sagte er leise während er die losen Strähnen die in ihr Gesicht gefallen waren ordnetet. Sie war wirklich schön, auch wenn viele sie nur als Kriegerin sahen, denn das war Lady Sif einfach, war sie dennoch eine schöne Frau und Loki bereute es nicht das er ihr die goldenen Locken abgeschnitten hatte, denn das dunkle Ebenholz das ihr Gesicht jetzt umschmeichelte passt viel besser zu ihrer herben Schönheit. Welch Verschwendung, dachte Loki nur bei sich, denn er wusste genau was sein Bruder für die Kriegerin empfand. "Ich...!" hörte er es leise, offensichtlich kam sie wieder zu sich. Loki verbannte die Gedanken in eine andere Ecke seines Verstandes und musterte sie, während langsam wieder Bewegung in ihrem Körper kam. "Was ist passiert ?" fragte sie irritiert und versuchte sich aus Lokis Halt zu befreien. "Ihr solltet euch nicht überanstrengend, my Lady!" fügte Loki hinzu und führte sie zu der kleinen Sitzecke in der er des öfteren laß und ließ sie in das weiche Leder gleiten. "Ich...!" "Ihr wolltet wissen was passiert ist, ich weiß!" entgegnete Loki ruhig. "Nun gut!" überwand sich Loki nun, immerhin schien sie jetzt, da sie vor ihm saß wirklich ein wenig verzweifelt. "Der Zauber der euch getroffen hat war eine Art Bindungszauber, der euch in ihren eigen Verstand gesperrt hat!" Während er redete hatte er sich bereits umgedreht um sich auf einen der anderen Sessel ihr gegenüber zu setzten. "Offenbar hat der Magier euch einen Teil seiner selbst eingepflanzt, sodass er ein Teil eures Verstandes wurde, wie ihr wohl bemerkte haben solltet !" Verstehen spiegelte sich in ihrem Blick, das erkannte Loki, jedoch war er sich sicher das sie das Ausmaß des Zaubers nicht erkannte. Es war sehr gefährlich in den Verstand eines anderen einzudringen, man konnte leicht verloren gehen, oder der Betroffene verlor am Ende komplette den Verstand. "Aber er ist weg ? Aus meinen Kopf?" die zitternde Stimme mit der sie ihn unterbrach, zeigte ihm wie unsicher sie nun war. Loki selbst wusste wie beängstigend Magie sein konnte, auch wenn es für ihn etwas Großartiges war. "Ja !" fügte er schnell hinzu, er hatte keine sonderliche Lust auf einen weiblichen Nervenzusammenbruch. Das konnte dermaßen anstrengend sein. "Ich habe ihn ...entfernt..die ganze Sache dürfte euch keine Probleme mehr bereiten!" "Tzz... Probleme....!" entgegnete Sif und ihre Stimme hörte sich fast gebrechlich an. "Ihr solltet etwas trinken!" antwortete Loki und wenige Sekunden später reichte er ihr einen Kelch mit Wein. Es war eine Art Honigwein, leicht süß und deutlich stärker als der Wein der in den Hallen ausgeschenkt wurde. Loki ließ ihn sich extra bringen, er mochte den herben Geschmack der nicht so leblos war, wie der Wein der am Bankett ausgeschenkt wurde. "Danke...!" murmelte sie leise und beeugte den Kelch "Es ist kein Gift darin falls ihr das vermutet, Lady Sif!" "Nein...!" fügte sie fahrig hinzu "das habe ich gar nicht gemeint... ich..!" Man sah ihr an das sie ihn nicht halle verstimmen wollen. "Schon gut !" sagte Loki mit amüsierten Ton. Es dauerte eine Weile, doch dann bemerkte er das sich die Lady eindeutig entspannte. Der Wein war eben eine Wonne, er wirkte schnell und Loki schätze diesen dafür. "Ihr habt mir immer noch nicht gesagt warum ihr es getan habt - ich meine - es war für euch bestimmt auch ein Risiko..." begann Sif erneut auch wenn sie wohl bemerkt haben musste das für ihn das Thema beendet war. Loki seufzte, dieses Weib würde wohl nie Ruhe geben, er konnte wirklich nicht verstehen das sein Bruder an ihr fand. Natürlich sie war wunderschön, vor allem jetzt da ihre Haare dunkler waren als früher, doch ihre störrische Art hätte ihn selbst bereits zur Weißglut getrieben. "Erstens - habe ich mich revanchiert, zweitens war es ein Kinderspiel und drittens hätten mich die anderen wohl umgebracht hätte ich es nicht versucht!" "Das kann ich mir vorstellen!" entgegnete Sif und ein müdes aber herzliches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und das matte Strahlen ihrer selbst schien den ganzen Raum - wenn auch nur für einen kurzen Moment - einzunehmen Selbst der dunkelhaarige Prinz, dessen Gemüt immer von Schatten umgeben war konnte nicht umhin ihr Lächeln flüchtig zu erwidern Kapitel 7: [Past] Chapter 4 --------------------------- “Behind every beautiful thing, there's some kind of pain.” ― Bob Dylan [Past]Chapter 4 Mit einem müden Gähnen erwachte Loki, doch er befand sich nicht in seinem Bett, sondern immer noch in dem Sessel vor dem Kamin, der mittlerweile keine angenehme Wärme mehr verströmte. Als er sich ächzend - den so zu Schlafen war bei weitem weniger bequem als in seinem eigenen Bett - erhob, bemerkte er das jemand eine der grünen Samtdecken über ihn gelegt hatte. Verwundert sah sich der Prinz in seinem Quartier um und sein Blick blieb an 2 leeren Flaschen des Honigweins kleben, die ordentlich auf dem Beistelltisch standen. Hatten sie wirklich zwei dieser Flaschen geleert ? Sie hatten getrunken und erzählt, ziemlich viel sogar, mehr über Bücher, Literatur und alte Geschichten Asgards, weniger über Kampf oder Magie. Vor allem nicht über Thor oder Odin. Loki hatte es genossen, sogar ein paar Mal von Herzen gelacht. Doch als die zweite Flasche sich dem Ende geneigt hatte, nun ja, daran konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, offensichtlich war er eingeschlafen. Der Zauber hatte ihn immer noch geschwächt, denn es konnte bei weitem nicht am Alkohol gelegen haben. Ein sanftes Lächeln legte sich auf sein Gesicht als er die Decke nun vorsichtig abstreifte um sich aufzurichten. Es war lange er das er eine Unterhaltung in dieser Art genossen hatte und so viel Missgunst und Abneigung er auch gegen Thor und seine engsten Begleiter hegte, so musste er doch schmerzlich zugeben, dass sie ihn in einer gewissen Weise fasziniert hatte. Mit langsamen Schritten stellte er sich auf den Balkon und beobachtete den Aufgang der Sonne deren Strahlen eine wärmende Brise durch seine Haare streifen ließen. Eigentlich bevorzugte er die Nacht, sie war ruhig,still und so leblos wie sein Innerstes. Mit müden Augen flog sein Blick über die Paläste Asgards, die Mauern die er so sehr hasste und die Familie die ihn nicht als das sehen wollte, als das was er war. Doch wer war er eigentlich, eine Frage die Loki schon in jungen Jahren gequält hatte. Es fühlte sie nie wirklich richtig an, immer hatte er bemerkt das ihm etwas fehlte, auch wenn er bis heute nicht wusste was es war. Er fühlte sich nicht komplett, so als wäre ein Stück von ihm abgebrochen und würde dafür Sorgen das es wie eine Wunde jeden Tag ein kleines Stückchen mehr schmerzte. Kapitel 8: Chapter 4 -------------------- “Love never dies a natural death. It dies because we don't know how to replenish its source. It dies of blindness and errors and betrayals. It dies of illness and wounds; it dies of weariness, of witherings, of tarnishings.” ― Anaïs Nin Chapter 4 Als sie die große Halle betreten hatte, fühlte Sif sich beklommen. Alle waren bester Laune, nur Odin und seiner Gemahlin sah man an, dass Sorge und Schmerz ihr Gemüt trübte. Sif trat vor, verbeugte sich und setzte sich dann an ihren Platz. Was wenn sie es wüssten, was würden sie sagen ? Doch Sif dachte nicht weiter darüber nach, niemand wusste es, so viel war sicher. Vor ihrem inneren Auge zog noch einmal das Geschehene vorbei. Leichte Sorge war nun in ihrer Miene zu erkennen und Hilflosigkeit mischte sich wie ein leichter Schleier darunter. Sie durfte nicht weinen, nicht hier und am besten gar nicht. "Auf Thor !" hallte es durch die Hallen als der hochgewachsene Krieger diese durch die großen Türen betrat. Mit einem aufgesetzten Lächeln schritte er durch den Gang der sich nun bildete um den Königssohn durchzulassen. Er begrüßte seine Mutter mit einem Kuss und seinen Vater mit einem Nicken, dann ließ er sich zur Linken seiner Mutter nieder. Angespannt griff Sif nach ihrem Weinglas, das würde ein langer Abend werden. Als sie es abstellte bemerkte sie wie Thor sie musterte. Die Kriegerin schluckte, sah aber auf um seinem anklagenden Blick zu begegnen. Sie würde sich nicht drücken, egal was er ihr vorwerfen würde, doch wie sollte sie auf diesen Blick reagieren, es schmerzte Sif, hatte Thor sie doch noch nie so angesehen. Sie wusste nicht ob sie etwas sagen sollte, doch die ausweglose Situation wurde je unterbrochen als das Essen gereicht wurde. Dankbar für die Ablenkung schenkte Sif jetzt dem Essen ihre Aufmerksamkeit auch wenn ihr der Appetit vergangen war. Es dauerte eine Weile bis das Essen wieder von den Dienern entfernt wurde und im Gegenzug dafür große Humpen die Tische schmückten und Odin die Musikanten aufforderte zu spielen. Die Reihen leerten sich, immer mehr Paare fanden sich in der Mitte um zu tanzen. Doch Sif tanzte nicht, jedenfalls nicht freiwillig, doch dann fiel ein Schatten auf ihren Platz und Sif wannte den Kopf. "Würdet ihr mir die Ehre erweisen, Lady Sif ?" kam es von Borgond einem großgewachsenen, braunhaarigen Krieger mit dem Sif schon so manche Schlacht geschlagen hatte. Sie mochte den Krieger, denn er war ehrlich und gerecht und hatte keine Todessehnsucht wie manch andere in ihren Reihen. "Vielleicht später Borgond!" sagte sie und versuchte sich an einem entschuldigendem Lächeln das ihr vermutlich gelang, denn der Hühne entgegnete ihr Lächeln und hatte kurz darauf schon einen Ersatz für sie gefunden. "Entschuldigt mich!" sagte Sif zu Hogun der seinen Platz neben ihr gerade eingenommen hatte. "Ich bin zu spät und ihr geht schon ?" sein ungläubiger Blick ließ sie innehalten. "Im Gegensatz zu euch, habe ich noch Verpflichtungen...!" versuchte Sif sich aus der Situation zu retten. "Das würde ich zu gerne sehen!" witzelte der Schwarzhaarige zweideutig und Sif runzelte nur die Stirn, warum konnte Männer auch nur an das eine denken - dann erhob sie die Hand zum Abschied und verließ den Tisch. Wenige Augenblicke später betrat ihre schlanke Gestalt den ausladenden Balkon . Frische Luft füllte ihre Lungen, brannte leicht und erinnerte sie daran das es schon immer so war. Seid ihrer ersten Berührung mit Magie, diese Magie hatte Spuren hinterlassen, Spuren die selbst Loki nicht hatte beseitigen können - oder hatte er sie im geheimen hinterlassen ? Unwohl schlang sie die Arme um ihren Oberkörper und lehnte sich an die kühle Marmorwand hinter ihr. Ruhe und Frieden, so schien es Asgard war bei Nacht wunderschön, doch diese wunderschöne Einsamkeit sollte nicht von Dauer sein. Das Geräusch von schweren Schritten ertönten neben ihr, begleitet von leisem Klappern einer Rüstung. Sif wusste was kommen würde, und doch ignorierte sie es bis zum Schluss. Doch das Unausweichliche musste letzten Endes passieren. Sie bemerkte das er sich neben sie gestellt hatte und ebenfalls einen Blick über die Paläste warf. "Wenn du wieder gekommen bist um mich anzuschreien dann mach es gleich!" sagte sie kühl, warf ihm aber keinen einzigen Blick zu. Eine Reaktion die sich wohl kaum jemand vor Thor leisten konnte, doch sie war die Ausnahme - auch wenn sie davon selten Gebrauch machte. "Es war gerechtfertigt Sif - es gab klare Befehle und es gibt Regeln!" versuchte Thor anzusetzen. "Als ob dich diese sogenannten Befehle und Regeln je aufgehalten hätten!" antwortete sie trocken und ihre Stimme war immer noch unterkühlt. "Sif...!" hörte sie Thors leise Stimme an ihrem Ohr als sich eine warme, gebräunte Hand auf ihren Unterarm legte. Sie zuckte kaum merklich, war seine Berührung doch so anders als die von seinem Bruder. Unbewusst sah sie auf und ihr Blick traf Augen die eine große Spur Traurigkeit aufwiesen. Sie hasste diesen Blick und sie hasste sich dafür, denn sie wollte ihn nie verletzten. Doch ihre Beziehung, oder wie auch immer man diese Tragödie nennen wollte, mit Loki würde früher oder später dafür sorgen das sich ein großer Spalt zwischen Thor und ihr auftun würde, ein Spalt der nie wieder zu schließen sein würde. Sif seufzte "Ich befolge den Befehl des Königs!" sagte sie "dennoch gibt es Dinge die ich aus erster Hand hören will !" Eine fast milde Ausrede, sie wusste das er ihr nicht glaubte, doch anscheinend war er nicht gewillt die Sache ruhen zu lassen. "Warum warst du bei meinem Bruder ?" fuhr Thor fort und ignorierte die Tatsache das sie ein paar Schritte von ihm weggegangen war. "Ich wollte Antworten auf Fragen, Fragen die uns alle quälen!" Dies war nicht einmal eine Lüge, auch wenn Sif's Absichten viel tiefer gingen. "Ich hätte diese Antworten auch bringen können !" sagte er härter und ernster um seinen Standpunkt zu verdeutlichen. "Achja ? Vielleicht mag dir entfallen sein, das dein Bruder nicht gerade erpicht darauf ist mit dir zu reden ?" "Aber mit dir redet er ?" schloss Thor im Anschluss und musterte Sif noch ungläubiger. "Das habe ich nicht gesagt!" fügte sie leise hinzu und ihr Blick driftete ab. Hatte sie ihn etwa noch mehr gereizt, warum wirkte er auf einmal so bedrohlich. Nicht das sie Angst vor ihm gehabt hätte, doch es war mehr Respekt, der in diesem Fall nicht positiv zu verstehen war. "Sind wir jetzt fertig?" fragte Sif und musterte Thor ernst, sie wollte nicht mehr über dieses Thema reden, vor allem nicht mit Thor oder mit sonst jemanden. "Wir sind noch lange nicht fertig!" sagte Thor gereizt und sein Gesicht verfinsterte sich weiter. "Du wirst mir sagen was du getrieben hast ! Was hast du mit meinem Bruder zu schaffen - belüg mich nicht!" Sif zog die Stirn kraus als Thor sie an den Handgelenken gepackt hatte. Sie versuchte sich nicht zu wehren, es würde nichts bringen, nicht bei Thor. Trotzig hob sie den Kopf, hatte er ihr doch jetzt jede Chance genommen dieser Situation zu entfliehen. "Gar nichts !" knurrte sie und man merkte das sie ungehalten wurde "Ich wollte Antworten wie wir alle, sonst nicht, warum unterstellst du mir ich würde dich belügen ?" Ihr Blick war verletzt, die Waffen einer Frau, den Thor ließ sofort ihre Handgelenke los. "Ich weiß nicht ob ich dir noch glauben kann Sif. Ich kenne dich schon so lange und noch nie bist du dermaßen aus der Haut gefahren!" Seine Stimme war jetzt ruhig und bestimmt aber auch eine stumme Anklage. " Ich weiß nicht was du von meinem Bruder willst, persönliche Rache, Antworten auf Fragen die ich selbst nicht kenne - ich verstehe nur nicht das du es mir nicht sagen willst !" Sein Blick trübte sich für einen Moment und es brach Sif das Herz, dies war ein Vertrauensbruch denn sie nicht ertragen würde. Thor war ihr Freund gewesen, sie hatten einander vertraut, sich immer alles erzählt, seit sie Kinder waren - selbst jetzt noch , fast. Jetzt konnte sie nicht umhin die Hand an seine Wange zu legen und ihn direkt anzusehen. "Es gibt Dinge, die keinen Mann auf der Welt oder in allen Welten verstehen könnte, ich würde dich nie verraten , vertrau mir!" Nein, sie würde ihn nie verraten, Asgard bedeutete ihr alles, selbst für Loki würde sie es nicht tun. Sie hatte ihre Verpflichtungen, ihren Stolz, ihre Familie, nie würde sie diese enttäuschen, jedenfalls nicht in der Art des Verrats. Ein leises Murren war von Thor zu hören, "Das hoffe ich....!" sagte er und legte damit den Streit bei. Sie atmete auf, endlich war er zu Besinnung gekommen. "Jedoch hoffe ich du weiß was du tust...!" Sie lächelte kurz, natürlich wusste sie was sie tat, auch wenn man sich im Bezug auf Loki nie sicher sein konnte. "Da is er ja...!" kam es von einigen Frauen heißer die sich jetzt hinter dem Königssohn anpirscht hatten. Doch Thors fragender Blick traf zuerst Sif. "Geh schon!" meinte sie amüsiert und machte eine verscheuchende Handbewegung auch wenn ihr der Anblick einen Stich versetzte. Hatte er denn in den Jahren nichts gelernt, immer noch war sein Frauenverschleiß ein Dorn in ihrem Auge, früher, früher hatte es ihr das Herz herausgerissen, doch jetzt war es nur noch ein dumpfes Stechen das von einem anderen Schmerz überschattet wurde, ein Schmerz an dem Thor keine Schuld trug. Doch jetzt war Sif nur froh das dass Gespräch zu Ende war. Immerhin hatte er ihr nicht verboten erneut zu Loki zu gehen, auch wenn sie sich nicht sicher war ob sie dies noch einmal tun würde. Als sie nun die Feier zu Thors Ehren verließ und sich immer weiter entfernte bemerkte sie das sie ihre Füße von allein zu Loki trugen. Sie liebte ihn, immer noch , trotz all dem was er getan hatte, trotz der Lügen und der Hähme. Es stimmte sie traurig das sie nicht wusste ob sie ihm je wieder vertrauen konnte. Ihre Schritte waren langsam und das leise "Tick-Tack" ihrer Absätze auf den Steinböden bildete einen störenden Kontrast zu der Stille. Sie mochte die Stille, nur wenn sie in ihrem Quartier war, es war ein angenehmer Kontrast zu den Schreien und Lauten auf dem Schlachtfeld. Hin und wieder kamen ihr Wachen entgegen, doch sie war froh als sie es doch schaffte ihren schrecklichen Plan zu umgehen. Als die Türen ihres eigenen Quartiers hinter ihr zuschlugen, stieß sie erleichtert die Luft aus ihren Lungen. Es hatte nicht Lange gedauert das Kleid, die unbequemen Schuhe und den Schmuck gegen einen dunklen Stoff auszutauschen der sich viel weicher auf ihrer Haut anfühlte. Das Feuer war immer noch geschürt und so befand sich Sif wenig später in einem der Sessel, ihr Blick in die schönen orangeroten Flammen gefangen. Das Glas Wein, an dem sie jetzt nippte erinnerte sie an alte Tage. Hatte sie doch endlich herausgefunden wo der Honigwein zu beschaffen war. Sif drehte das Glas in ihrer Hand und musterte die schöne goldene Farbe der Flüssigkeit, ein trauriges Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Es war ein unglaublicher Abend gewesen, damals, als Loki zwar für sein Verhalten aber nicht für seine Taten berühmt gewesen war. Er war niemandem sympathisch gewesen, die Silberzunge der eine Lüge so viel leichter von den Lippen ging als die Wahrheit. Doch damals hatten sie alle noch an einem Strang gezogen, gemeinsam, nicht wie jetzt. Es passiert, damals, so einfach - ein wenig wie aus heiterem Himmel - ungeplant. Es war weder kitschig noch sonst etwas, dennoch war es bei weitem nicht die perfekte Liebesgeschichte die in so vielen Lieder besungen wurde. Er war eingeschlafen, in dem Sessel in dem sie ihn später zugedeckt hatte als sie sich wieder in der Lage gefühlt hatte zu gehen. War das der Beginn von allem gewesen, jetzt bemerkte sie das sie es nicht sagen konnte. Doch war diese Liebe jemals wirklich echt gewesen ? Dieser Gedanken versetzte ihrem Stolz einen schmerzhaften Stich. Dennoch füllt Wärme und Erleichterung das Loki doch nicht tot war ihr Herz. Sollte sie sich nicht dafür hassen ? Er hatte so viele schlimme Dinge getan und sie saß ihr und vermisste ihn. Was war sie nur für eine armselige Kriegerin Asgards. Sie hatte Thor belogen und ganz Asgard mit ihm, ein Verrat und das nur weil sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hatte. Sif schüttelte den Kopf, was dachte sie sich nur dabei, was hatte sie sich bei all dem nur gedacht ? Das war verrückt oder es war alles nur ein Spiel gewesen. Als sie bemerkte das ihr Glas leer war fluchte Sif leise "Mist..!". Das Glas kam klappernd auf dem Tisch zum stehen, hätte sie das gewusst hätte sie sich gleich 2 Flaschen bringen lassen. "Oder ich hätte ihn um eine weitere gebeten!" flüsterte eine leise Stimme in ihrem Kopf wieder. Erneut musste sie an ihn denken und wieder hörte sie die leise Stimme in ihrem Kopf... "...Sif ..... kleine Sif....!" Mit runzelnder Stirn schob sie dies dem Alkohol zu. Bevor noch etwas weiteres passierte befiehl sie die Müdigkeit und sie schaffte er gerade noch in ihre Bettstatt. Kapitel 9: Chapter 5 -------------------- “All parents damage their children. It cannot be helped. Youth, like pristine glass, absorbs the prints of its handlers. Some parents smudge, others crack, a few shatter childhoods completely into jagged little pieces, beyond repair.” ― Mitch Albom, The Five People You Meet in Heaven Chapter 5 Unruhig ging Loki in seinem Quartier auf und ab. Mittlerweile waren mehrere Wochen vergangen seit er hier eingesperrt wurde und langsam musste er zugeben, dass ihm die Decke auf den Kopf fiel. Er hatte nichts gegen die Abgeschottenheit oder die Einsamkeit, auch wenn er schmerzlich bemerkte wie sehr im diese eine Person wirklich fehlte. Er vermisste die Spaziergänge bei Nacht, die Bibliothek und die hießen Quellen. Mit einem Ruck schreckte Loki auf, als die Tür geöffnet wurde und niemand anders als Thor eintrat. Wer sonst würde wie ein wild gewordener Stier - ohne anzuklopfen - einfach in diesen Raum stürmen. Doch die Frage war was er hier wollte. Seit der Begegnung mit Sif und dem Eklat mit seinem Bruder hatt er er beide nicht mehr gesehen. Erst hatte er sich sogar um sie gesorgt, doch sein Bruder liebte sie - das wusste Loki - er würde ihr kein Leid zufügen //Ganz anders als du// brach der feindselige Gedanken in Lokis Verstand ein. Ja es hatte es zur Perfektion gebracht sie zu verletzten auch wenn es nie seine Absicht gewesen war. Doch nun richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Bruder. "Bruder ! Welch seltenes Vergnügen!" entgegnete süffisant , machte jedoch keine Anstalten von seinem Platz am Boden aufzustehen. Insgeheim war er froh seinen Bruder zu sehen, das erste vertraute Gesicht seit Wochen. Thor warf ihm nur einen warnenden Blick zu. "Du solltest langsam lernen umgänglicher zu werden, Loki!" sagte der Donnergott gelassen und zuckte nur mit den Schultern. "Wirklich ? Dann sag mir Bruder... was führt dich hierher ?" entgegnete er gedehnt Ja - das war die Frage - was wollte Thor hier - wohl kaum ihm einen Gefallen tun und ihn hier herauslassen. Thor wirkte fast als müsste er auf eine saure Zitrone beißen, denn sein Gesichtsausdruck wirkte unwillig und leicht gequält. "Ich brauche deine Hilfe...!" Lachen war die einzige Antwort die Loki darauf einfiel. "Meine Hilfe ?" immer noch musste Loki sich von seinem kurzen Gelächter erholen. "Der große Thor - Beschützer von Midgard - braucht MEINE Hilfe !" "Genug!" donnerte Thor laut und Loki verstummte, auch wenn er seinen Bruder gern reizte hatte er dennoch den Respekt vor ihm nicht gänzlich verloren. "Es steht viel auf dem Spiel - und du wirst helfen Midgard zu beschützen!" Dieses Mal schaffte es Loki ein Lachen zu unterdrücken. Midgard - diese schwachen Menschen - wie konnte sie sich schon wieder in Gefahr bringen. "Und warum sollte ich das tun ?" fragte Loki und seine Stimme klang jetzt mehr geschäftsmäßig als provokant. "Weil du keine Wahl hast - es sei denn du willst hier ewig gefangen sein ?" entgegnete Thor. Mit einem leise Seufzen erhob sich Loki und sah seinem Bruder in die Augen. "Wann fangen wir an ?" "Verspiel diese Chance nicht Loki - es wird die Einzige sein!" sagte Thor bevor er dafür sorgte das die Barriere sich auflöste. Schon fühlte sich die Luft um Loki nicht mehr so drückend an. Freiheit - endlich - schallte es durch seinen Kopf und entspannte streckte er sich und trat aus seinem Gefängnis. "Ich werde es versuchen!" antwortet er, während er neben Thor trat und mit ihm das Quartier verließ. "Vielleicht solltest du erst in dein Quartier gehen und dich umziehen!" "Zu gütig!" sagte Loki spöttisch und nach einem erneuten warnenden Blick von Thor verschwand er in seine Gemächer, die noch genau so dalagen wie er sie verlassen hatte. Jetzt war er immerhin frei - es fehlte nur noch die Möglichkeit Asgard für immer zu entkommen. Doch dafür mussten einige Dinge geplant werden, das würde Zeit beanspruchen, doch in Geduld hatte sich der Prinz sehr lange geübt. Erst jetzt erinnerte er sich an das Wiedersehen mit Sif vor einigen Wochen. Es hatte ihn daran erinnert wie es sein konnte. Glücklich zu sein, trotz allem was in ihrer Jugend passiert war, alles was er erduldet hatte. Sie hatte ihm gezeigt das es Dinge gab die alles andere auslöschen konnten. Doch dann war sie ständig nur mit Thor zu Schlachten aufgebrochen, so unnötig sie auch waren. Loki war nur auf einer Handvoll dabei gewesen. Vermutlich hatte man bemerkt das Thor Interesse für Sif hegte, auch wenn sie stets beteuert hatte das Thor für sie nur wie ein großer Bruder war. Wann hatte er aufgehört an sie zu glauben ? Als er ihr die Haare abgeschnitten hatte ? Als sein erzwungenes Geschenk sich in dunkle schwarze Locken gewandelt hatte. Vermutlich aber war es der Kampf mit den Eisriesen gewesen. Natürlich hatte niemand etwas bemerkt, außer sie. Ihre unglaubliche Auffassungsgabe war ein Segen wie ein Fluch. So hatte sie ihn angeschrien - er sei ein Verräter - auch wenn Odin ihnen damals allen das Leben gerettet hatte. Er hätte ihr Vertrauen missbraucht. Dann als Loki in seiner Wut Thor verbrannt hatte, sie hatte es bemerkt auch wenn Thor es gut verdeckt hatte - sie hatte nicht mehr mit ihm geredet. Nicht das Thor große Schäden davon getragen hätte - immerhin war er ein Gott - dennoch hatte sie ihn ignoriert. Jedoch hatte er auch nie einen Schritt getan ihr die Möglichkeit zu geben. Sie hatte ein paar Mal vor seinem Quartier gestanden und geklopft. Doch er hatte sie nicht sehen wollen. Nun bemerkte er welchen Fehler er gemacht hatte. Er vermisste sie, mehr als er zuvor etwas vermisst hatte. Den restlichen Tag blieb Loki in seinem Quartier, die Nacht war sein Element und sein Ziel war klar. Als die Mitte der Nacht angebrochen war, war er hellwach. Aus dem Schrank hatte er seinen schwarzen Umhang geholt der seine Gestalt und vor allem sein Gesicht verhüllt. Ein kleiner permanenter Zauber den er vor einigen Jahr erprobt hatte. Ebenfalls steckte er die silberne Kette ein. Sif hatte sie ihm vor die Füße geworfen, doch für Loki war diese Sache nicht vorbei - bei weitem noch nicht. Lautlos verließ er seine Gemächer und machte sich auf den Weg zu ihrem Quartier. Er vermied es direkt an Wächtern vorbeizugehen. Als er endlich sein Ziel erreicht hatte war er erfolgreich zwei Wachen und einer von Thors offensichtlichen Spielgefährtinnen aus dem Weg gegangen. Er klopfte nicht, über diese Geste waren sie nach seiner Meinung schon weiter hinaus. Leiste trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Alles war ruhig, das Zimmer war dunkle, nur die leichte Glut des Feuers erhellte noch den Raum und hüllte diesen in Schatten. Immer noch lautlos ging Loki auf das Bett zu, er wusste nicht wirklich was er erwarten sollte, ob er überhaupt etwas erwarten konnte. Sif schlief, auch wenn ihr Schlaf sehr unruhig war. Das lange dunkelbraune Haar lag in Wellen auf dem beigen Betttuch und ihr Gesicht war markellos wie eh und je. Ein leises Seufzen kam von ihr und sie drehte sich erneut auf ihrem Bett. War es ein erneuter Alptraum, er war davon ausgegangen das sich diese Geschichte endlich gelegt hätte. In genügend Abstand setzte Loki sich auf den Rand des Bettes. Sein Gesicht war besorgt, interessiert, jedoch mit einem Hauch von Argwohn versehen. Sif wirkte unruhig, Schatten unter ihren Augen deuteten auf wenigen Schlaf. Loki fragte sich was wohl in den letzten Wochen passiert war. Warum war sie nicht noch einmal zu ihm gekommen ? War er zu hart zu ihr gewesen . "Loki...." sein Name, geflüstert von ihren Lippen. Doch Sif schlief - immer noch - ihr Gesicht war zu einem quälenden Ausdruck verzogen. "Sif!" flüsterte Loki leise und legte seine kühle Hand an ihre Backe. "Nein!" sagte sie erneut leise - keuchend - sich wand sich unter seiner Berührung "....nicht..." "Sif - wach auf!" sagte er erneut, fast als wäre es ein Befehl, er konnte und wollte diesen Anblick länger ertragen. Was im Folgenden passiert entzog sich gänzlicher seine Auffassungsgabe. Eine kühle Klinge die an seinen Hals drückte - forschende grüne Augen die ihn panisch anstarrten, ein erstaunten Keuchen - dann Argwohn. "Was zum!" knurrte sie und musterte ihn unsicher. Loki war zufrieden offensichtlich war sie endlich wach und offensichtlich schlief sie immer noch mit einem Dolch unter ihrem Kopfkissen. "Ich bin es!" fügte er leise hinzu und sah sie an. Doch Sif lies die Hand mit dem Dolch nicht sinken. "Das sehe ich!" sagte sie trocken, " Was machst du hier ?" "Würdest du zuerst die Güte besitzen deine Klinge zu senken?" sagte er mit erhobener Augenbraue. "Nein!" entgegnete sie hart "ich höre...!" Die Silberzunge seufzte - warum war dieses Weib nur so stur. "Das müsstest du doch am besten wissen!" sagte er nun ruhiger um sie nicht noch mehr gegen sich aufzubringen. Sif musterte ihn weiterhin kritisch, doch dann ließ sie den Dolch langsam sinken - legte ihn aber in Griffweite neben sich auf das Bett. Es tat ihm weh sie so zu sehen, sie wirkte so kühl so distanziert - wie eine Figur aus Eis. Doch noch hatte sie ihn nicht ihres Quartier verwiesen - noch gab es eine kleine Chance. "Sif....!" fing er vorsichtig an. "Nein...!" fiel sie ihm ins Wort, "Ich will deine Lügen nicht mehr hören!" Sein Gesicht verfinsterte sich augenblicklich. "Verdammt Sif!" knurrte er - beugte sich blitzschnell vor und drückte seine Lippen auf ihre. Gott, sie war immer noch so verdammt weich, es war Ambrosia für seine verlorene Seele. Wieder bemerkte er das die Weichheit ihrer Lippen so gar nicht zu ihrer schroffen Art passte - doch das war es was er an ihr liebte. Sie war nicht so zerbrechlich wie die anderen Frauen, sie hatte Mut und er liebte ihren Widerstand. So sehr hätte er sich in ihr verlieren können doch er löste sich von ihr und sah in ihr Gesicht. Ihre Lippen waren von dem Kuss leicht gerötet - doch ihre Augen glänzten verdächtig. "Warum?" sagte sie leise und biss sich auf die Lippe während eine einzige Träne über ihre Wange lief. "Ich denke du weißt warum!" fügte er hinzu und innerlich spürte er einen Teil von sich sterben. Er hatte sie wirklich zum Weinen gebracht. Sif - die Kriegerin - die Ruhmreiche, die alle Herausforderungen meisterte - nun weinte sie und er war daran schuld. Sich einen Ruck gebend zog er sie auf seinen Schoß und nahm sie in den Arm. Sie zitterte leicht und er strich mit seiner Hand sanft über ihren Rücken. Er wusste nicht ob sie noch weinte, doch er fragte auch nicht - dafür würde sie ihn noch mehr hassen. Kapitel 10: Chapter 6 --------------------- “Above all, don't lie to yourself. The man who lies to himself and listens to his own lie comes to a point that he cannot distinguish the truth within him, or around him, and so loses all respect for himself and for others. And having no respect he ceases to love.” ― Fyodor Dostoyevsky, The Brothers Karamazov Chapter 6 Der Kuss hatte sie unerwartet getroffen, das musste sie zugeben. Doch jetzt da sie so aufgebracht und verwirrt in seinen armen lag, versiegten die Tränen. Das sollte nicht sein, es durfte nicht, nicht nachdem er das alles getan hatte. Dennoch, sie hatte ihn vermisst. Die letzten Wochen, die er nun schon hier war,hatte sie sich dabei ertappt das sie vor seiner Tür stand. Doch ihr Gewissen und ihr Stolz hatten sie zurückgehalten. Nun war es dennoch dazu gekommen, er war hier, neben ihr. "Du bist ein verdammter Idiot, ich hasse dich!" sagte sie leise während sie sich in das Hemd krallte das er am Leib trug. "Das hörte ich in letzter Zeit recht oft." antwortete er und sie spürte sie sich seine Lippen gegen ihre Stirn drückten. Ein leises Seufzen entwich ihrem Mund, war es Wehmut? Erst jetzt wurde ihr bewusst wie sehr er ihr gefehlt hatte. Die sanften Berührungen seiner Finger auf ihrem Rücken beruhigten sie und ihre abgebrachte Laune ebbte ab. Wortlos schmiegte Sif sich an seinen Hals und genoss das Gefühl der Wärme die sich in ihrem Inneren bildete und den kühlen Kontrast den seine Haut dazu bildete. "Wenn du wieder versucht so etwas zu tun töte ich dich, das schwöre ich ..." fügte sie leise aber nachdrücklich hinzu. Auch wenn sie im Moment wirklich glücklich war das sie beide wieder vereinigt waren, wollte sie ihren Standpunkt dennoch klar machen. "Das hatte ich befürchtet." entgegnete Loki leise und drückte sie kurz an sich. Sie wusste das er keine Anstalten machte ihr das zu versprechen und diese Tatsache hinterließ bittersüßen Schmerz bei jeder seiner Berührungen. Ihr war klar was er durchgestanden hatte, das seine Kindheit nie so gewesen war wie sie hätte sein sollen. Sif fühlte die Schuld bei sich, doch sie wusste das Thor oder Odin diesen Schmerz nie verstehen würden, jedenfalls nicht so wie sie. Sie hatte ein anderes Gefühl von Zugehörigkeit vermisst, die Akzeptanz einer Frau, doch ihr Schmerz war dem Lokis ähnlicher als sonst jemand es hätte verstehen können. Doch immer noch hatte sie Hoffnung, Hoffnung für sie beide, Hoffnung für Loki. Als sie sich von ihm löste war sein Gesicht entspannt, keine Ironie, Selbstgefälligkeit oder Arroganz waren darin zu lesen. "Ich weiß.." versuchte sich Sif an einer Antwort, doch ihre Stimme versagte ihr, den jedes Wort darüber war schon zu oft gesprochen worden und zu oft war die Enttäuschung später in einem ihrer Gesichter zu lesen gewesen. Doch ein Gähnen ließ sich nicht vermeiden, die Gefühlsachterbahn der letzten Wochen und die Schlaflosigkeit forderten ihren Tribut. "Du solltest dich ausruhen..." hallte seine Stimme an ihr Ohr. Sif runzelte die Stirn, "Es ist nicht meine Schuld das ich nicht schlafen konnte." murrte sie provokant, lächelte aber leicht. Das Letzte was sie wollte war Loki noch mehr aufzubürden. Sie sah die leichten Grübchen die sich bei ihm bildeten und den Anfang eines Lächelns ankündigten- das jedoch ausblieb. Doch sie lächelte, denn es war selten einen solchen Moment mit ihm zu teilen und insgeheim zog sie sein Lächeln allen anderen vor, sie liebte es, das Glitzern in seinen Augen und die ebenmäßigen Zähne die ihr entgegen blitzen. Die Kriegerin ließ sich dann nach hinten gleiten, ihr Kopf bettete sich wieder in das Kissen. "Ich sollte gehen!" murmelte Loki und Sif bemerkte Wehmut in seinem Blick. "Ja das solltest du." fügte sie hinzu, dennoch griff sie nach seiner Hand und zog ihn neben sich aufs Bett. "Aber zufällig weiß ich von einem Fest, das noch bis in den Morgen gehen wird, und vermutlich ist niemand mehr nüchtern genug um sich über unseren Verbleib zu erkundigen!" "So, so.." flüsterte der Gott süffisant und schloss sie in die Arme. Sif lächelte, es war immer gut über die Festigkeiten im Bilde zu sein. Nachdem er die Decke über sie beide gelegte hatte drückte sich Sif an ihn. Es war so lange her, so lange als sie das letzte Mal das Bett geteilt hatten. Würde es je wieder so einfach sein wie damals? Jetzt wo alles so viel komplizierter war? "Gute Nacht meine schöne Kriegerin!" hauchte er in ihr Ohr, und bevor sie endgültig in den Schlaf sank, hörte man sie noch leise "Lügner." murmeln. - Der nächste Morgen - Sie fühlte sich entspannt, ausgeruht und zufriedener als in den letzten Tagen. Ein müdes Gähnen entwich ihrer Kehl und sie richtete sich auf. "Guten Morgen!" seufzte sie verschlafen, und drehte ihren Kopf in die Richtung des vertrauten Gesichts. Doch es war nicht Loki. "Thor?" fragte Sif ungläubig und rieb sich einen kurzen Moment die Augen, sie musste sich nicht erst umsehen um zu wissen das Loki bereits verschwunden war. "Wer sonst? Oder hast du jemand anderen erwartet?" fragte er ungläubig und runzelte die Stirn. Doch Sif beging erst gar nicht den Fehler auf diese Frage zu antworten. "Warum stehst du eigentlich immer in meinem Zimmer wenn ich aufwache? Sehnsucht?" witzelte sie und strich sich ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht. "Das ist etwas übertrieben, meinst du nicht? Immerhin ist es bereits nach Mittag und du hast dein Training quasi verschlafen - nur darum bin ich hier." Plötzlich war sie hellwach, "Tut mir leid - ich hatte es total vergessen!" murmelte sie während sie ins angrenzende Badezimmer hechtete um sich anzuziehen. "Kein Problem!" hörte sie Thor von der anderen Seite der Tür brummen, "Ist alles in Ordnung mit dir? Du warst in letzter Zeit kaum auf dem Trainingsplatz?" Im Badezimmer hielt Sif den Atem an - war es so offensichtlich, dabei hatte sie doch wirklich versucht alles beim Alten zu lassen. "Ich hatte noch andere Dinge zu tun!" rief sie während sie die Rüstung an ihren Armen verschloss. Ihr war klar das er ihr nicht glaubte, auch wenn Thor meist den Eindruck vermittelte er würde nicht großartig Nachdenken, war das nicht der Fall. Minuten später verließ Sif das Bad, "Gehen wir!" sagte sie, schnappte sich Schild und Schwert von der Halterung und verließ- gefolgt von Thor- ihr Quartier. Kapitel 11: Chapter 7 --------------------- “I'm not upset that you lied to me, I'm upset that from now on I can't believe you.” ― Friedrich Nietzsche Loki Es war bereits Mittag als Loki auf seinen Balkon trat. Das Wetter war mild und die warmen Sonnenstrahlen wärmten die Mauern Asgards. Nach einer kalten Dusche hatte es ihn hierher gezogen, denn er war bereits über fünf Stunden hier. Sif hatte geschlafen und sie hatte immer noch so müde ausgesehen das er es nicht gewagt hatte sie zu wecken. Außerdem war es besser wenn man ihn nicht bei ihr fand, vor allem nicht in seiner jetzigen Situation. Auch wenn Thor es heute - wie damals - meisterhaft verstand besondere Momente zu zerstören, wollte es Loki nicht auf eine erneute Begegnung mit seinem Bruder anlegen. Leise seufzte der Prinz, das grün-goldene Gewand das er trug, schmiegte sich an seinen schmächtigen Körper und erinnerte ein wenig an seine frühere Kleidung. Doch bevor er sich wieder dem heißen Getränk das vor ihm stand - eine Art Tee wie man es wohl in Midgard nannte - zuwenden konnte, forderte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Der Übungsplatz der Soldaten, den er von seinem Balkon aus gut überblicken konnte, war bereits gut gefüllt. Doch sein Bruder, der nun in Begleitung von Sif in Platz betrat war ihm ein Dorn im Auge. Obwohl er diesen Anblick so oft gesehen hatte, immer wieder schnitt ein Gefühl der Eifersucht in seine Eingeweide. Er hatte es noch nie gern gesehen wenn sie zu sehr in Thors Nähe war - doch das geschah viel zu oft. Loki wusste das sie immer nur ihre Pflicht erfüllt hatte, doch wie immer grollte das Gefühl der Wut in ihm, damals hatte es deshalb oft zu Streitigkeiten zwischen den beiden geführt. Doch einen Streit herauf zu beschwören war ihm im Moment fern. Erst gestern hatte er gesehen was sein Tun angerichtet hatte. Nie hatte er Sif so sehr verletzt gesehen wie seit seiner Rückkehr von Midgard. Eine Schuld die stark auf ihm lastete auch wenn er dies niemals zugeben würde. Elegant setzte er sich auf das Geländer, denn obwohl der Schmerz ihres Anblicks ihn innerlich auffraß, so konnte er seinen Blick nicht abwenden. Sein Bruder und Sif begannen mit einigen Männer zu trainieren. Er schaute zu, war nur ein Zaungast, früher so wie jetzt. Sein Blick fixierte sich allein auf die braunhaarige Schönheit deren Eleganz all derer auf dem Platz um ein vielfaches überstrahlte. Schon früher hatte er ihr zugesehen, ihr Körper der so vollkommen im Einklang mit sich selbst und der Waffe die er führte war. Die Konzentration in ihren Augen wenn sie nur einen kurzen Moment Zeit hatte ihren nächsten Schritt zu planen. Den unterdrückten Schmerz in ihren Mundwinkeln wenn ihr etwas misslang. Nach einem erneuten Schluck des Getränks wannte er den Blick ab. Er kannte die Prozedur in und auswendig, nichts Neues war geschehen - nichts hatte sich geändert. Lautlos erhob er sich und verließ den Balkon, einen Moment zu früh - sonst hätte er den interessierten Blick aus grünen Augen noch wahrgenommen Mit so viel Freiheit konnte Loki einfach nichts anfangen. Er konnte sich frei bewegen und dennoch waren im genau die Dinge versagt worden nach dem es ihm so sehr verlangte. Die Manschetten an seinen Handgelenken hinderten ihn immer noch Magie zu wirken, also konnte er auch keine neuen Zauber üben, so blieb ihm nichts, nichts außer sich vor den Kamin zu setzten und sich in einem seiner Bücher zu verlieren. Sif Unlust überkam sie, doch vermutlich hätte sie den ganzen Tag schlafen können, hätte Thor sie nicht auf den Übungsplatz gezerrt. Ihr Zopf hing lose herab als sie die ersten Übungen mit einigen der besten Männer begann. Das Gefühl beobachtet zu werden beschlich sie, doch der Anblick des vertrauten Balkons war ernüchternd - denn er war leer. "Sif ?" "SIF!" Thors laute Stimme holte sie aus ihren Gedanken. "Ich komme...!" rief sie freundlich und lief zu ihm um sich an seiner Flanke zu postieren. Doch der Gott wollte nicht mit dem Training weiter machen. "Komm mit!" sagte er zerknirscht und Sif folgte ihm verwirrt vom Platz. "Was ist los ?" verlangte sie zu wissen, "ich dachte du wolltest unbedingt trainieren?" Es kam ihr komisch vor das Thor, nachdem sie nicht einmal eine Stunde trainiert hatten schon wieder damit aufhören wollte. Der Blonde schwieg, während er vor ihr herging. Erst als sie in dem Kaminraum ankamen in dem sie sich des Öfteren versammelten - und die Tür hinter Sif ins Schloss gefallen war, wannte er sich zu ihr um. "Was ist nur los mit dir ?" Sif runzelte die Stirn, das war wohl nicht sein Ernst, für so eine lächerliche Frage hatte er sie extra hierher zitiert, daher verschränkte sie die Arme vor der Brust und ihre ganze Haltung wurde pure Ablehnung. "Was soll schon sein, ich bin übermüdet, die Feier gestern war wohl etwas...!" "Du warst nicht bei der Feier Sif !" fiel ihr Thor ins Wort. "Was soll das ? Beobachtest du mich etwas ? Ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen..!" Natürlich müsste sie das, das wusste sie, immerhin war er ihr zukünftiger König und ihr Waffenbruder. Doch Sie waren auch Freunde, auf welche verquerte Weiße auch immer und sowie Sif nie eine Rechtfertigung von ihm verlangte, so erwartete sie dies im Gegenzug auch. "Du hast mich gerade angelogen, seit du bei Loki warst - vor Wochen - bist du übermüdet , du bist unkonzentriert und heute siehst du auch noch zu seinem Balkon!" Sif runzelte die Stirn, dann lachte sie trocken, "Ist das jetzt schon verboten ? Ich will mich nicht ständig vor dir Rechtfertigen müssen. Mir geht es gut, ich hatte sehr wenig Schlaf und das hat absolut nichts mit deinem Bruder zu tun!" Sie bebte, nicht vor Wut, es war eher eine Art Hilflosigkeit und ein wenig Angst. War es so offensichtlich gewesen ? Wusste Thor etwa mehr als bis jetzt zugab ? Fragen über Fragen die in ihrem Kopf herumspukten. Der Donnergott sah sie ungehalten an. Sif wusste was es war - wütende Sehnsucht. Ja, sie kannte das Gefühl das er gegenüber ihr hegte, auch wenn sie es nie wirklich erwidert hatte. Es schmerzte sie, doch sie liebte ihn nicht - sie konnte nicht, denn ihr Herz gehörte bereits einem Anderen. "Nein, es ist nicht verboten, doch ich will keine Lügen mehr, wir haben uns doch nie belogen Sif, was ist passiert ?" Wenn du nur wüsstest - zu gern würde ich dir alles sagen, dachte sie insgeheim und seufzte leise. Sie wollte ihn nicht belügen - das hatte sie nie gewollt, doch es musste sein um ihr eigenes Glück zu bewahren. "Thor...!" sagte sie mit bedachter Stimme, "Bitte vertrau mir - alles ist in Ordnung - ich hatte nur so viele Dinge in meinem Kopf - du warst erneut auf Midgard und wir hatten keine Nachricht wie es dir geht bis zu zurückgekommen bist. Dann auch noch mit Loki, wir dachten alle er wäre tod, versteh doch das ich mir auch nur Sorgen gemacht habe!" Doch mit diesem Versöhnungsversuch löste Sif einen abrupten Themenwechsel Thors aus. "Mein Bruder - er hat dir doch nichts getan oder ?" seine Stimme war ernst und besorgt zugleich. Sif verstand seine Sorge, alles was Loki sich geleistet hatte, so viele falsche Dinge, Thors Befürchtungen waren verständlich. "Nein!" sagte sie bestimmt und sah Thor ernst an, "dazu ist er nicht in der Lage und das weißt du!" "Mhm..!" nur zustimmendes Brunnen kam von Thor und er zog sich ein wenig von ihr zurück. "Du wirst es mir nicht sagen, oder ?" fügte er hinzu und sah sie verletzt an. Natürlich bemerkte er es, sie waren seit ihrer Kindheit befreundet, es gab nicht einmal den Hauch einer Chance das Thor irgendwann nicht bemerkt hätte - doch es war früher als sie gehofft hatte. Sif lächelte leicht, er kannte sie wirklich viel zu gut. "Nein ! Aber es wird der Tag kommen an dem ich dir alles erzählen werde !" Thor war ruhig, sehr ruhig, doch er wusste das sie nie klein bei geben würde. "Dann werde ich mich wohl in Geduld üben müssen!" Die braunhaarige Kriegerin musste lachen, Thor und Geduld, zwei Begriffe die ihrer Meinung nach absolut nicht zusammen passten. "Eine gute Übung, mein Lieber!" entgegnete sie und es freute ihr schmerzendes Herz das er in ihr Lachen einstimmte. "Du würdest mich nie hintergehen !" sagte er leise und sah sie ernst an. "Ich würde nie etwas tun was dir oder Asgard Schaden zufügen würde!" Es war nicht unbedingt die perfekte Antwort - doch diese Antwort schien dem Donnergott zu genügen. "Nun, dann nehme ich an wir sehen uns morgen auf dem Übungsplatz !" Sif konnte nur nicken und Thor verließ mit strafferen Schultern den Raum. Kapitel 12: Chapter 8 --------------------- “I've never forgotten him. Dare I say I miss him? I do. I miss him. I still see him in my dreams. They are nightmares mostly, but nightmares tinged with love. Such is the strangeness of the human heart. I still cannot understand how he could abandon me so unceremoniously, without any sort of goodbye, without looking back even once. The pain is like an axe that chops my heart. ” ― Yann Martel Einigen Monate später Sie hatte geweint, bittere Tränen des Verlustes, Tränen des Schmerzen und Tränen der Verachtung. Der Tod Freyas hatte ihr das Herz gebrochen, und Schuld daran war in ihren Augen nur eine – Jane. Doch sie hatte sich gefasst, hatte sich ermahnt stark zu sein, für sich selbst und für die anderen. Doch der Hass in ihr wuchs mit jedem Tag an dem er fort war, und mit jedem Tag an dem Thors Abreise näher rückte wurde sie nervöser. Nicht das sie Odins Worten kein Vertrauen schenkte, doch warum sollte er seinen Sohn genau in dieser Situation einfach ziehen lassen. Natürlich sie hatten gesiegt, für einen viel zu hohen Preis. Doch dies war das Schicksal Asgards und niemand konnte sich diesem entziehen. Im Moment befand sich die schöne Kriegerin in ihrem Quartier und wusste mit sich selbst nichts anzufangen. Sie hatte angeboten Thor zu begleiten, doch dieser hatte abgelehnt. Es war mehr als Enttäuschung, die sie bei seinen Worten empfunden hatte. Natürlich missbilligte sie seinen Wunsch erneut nach Midgard zu gehen, sie war nicht fasziniert von dieser Welt und würde es wahrscheinlich auch nie sein. Mit einem kopfschütteln stand sie auf und verließ wenigen Augenblicke später ihr Quartier. Erneut zog es sie zu den Gärten, die jetzt da Freyas liebevolle Pflege verschwunden war, weniger ganzvoll wirkte. Die Hecken waren fein säuberlich geschnitten, die Blumen gegossen und gehegt, alles auf Befehl Odins, dennoch – Sif konnte sich nicht mehr so daran erfreuen wie einst. Eine schwere Last legte sich auf ihre Seele, sie fragte sich immer öfters noch was sie hier hielt. Vermutlich war es ihre Loyalität gegenüber Asgard, ihre Loyalität gegenüber Thor und dem gesamten Königreich. Doch innerlich wankte diese Loyalität – diese Zugehörigkeit, denn alles was ihr etwas bedeutete war nun daran zu gehen. Loki – der dieses Mal wirklich gestorben war, Thor der Asgard verlassen wollte um die Welten zu beschützen die seinen Schutz so sehr nötig hatten. Ein leises Geräusch von rauem Stoff auf Stein war zu hören als sie sich auf der kleinen Bank niederließ. Hier war es genauso friedlich wie zuvor, die sanfte Ruhe die in Wellen durch diesen abgelegenen Teil des Gartens herrschte. Sie konnte sich genau erinnern wie Loki sie hier das ein oder andere Mal überrascht hatte. Sie sehnte sich danach, sehnte sich nach seinem Lachen und seinen Späßen und nach seinen leisen geflüsterten Liebkosungen. Man könnte meinen nachdem sie ihn bereits für Tod gehalten hatte wäre es leichter jetzt zu akzeptieren das er für immer gegangen war – doch das war es nicht – und würde es wohl nie sein. Das Stück in ihrem Herzen das immer ihm gehört hatte war gebrochen gewesen, doch er hatte es nach und nach wieder zusammengesetzt – so sehr sie sich auch dagegen gesträubt hatte. Doch jetzt- jetzt lagen viele kleinen Splittern davon auf dem Boden, und die Kriegerin war sich sicher das dieses sich nicht wieder zusammensetzten ließen. Doch noch etwas anderes bereitete ihr Schmerz, sehr viel milder und angenehmer, doch stechend und pochend – als würde er Aufmerksamkeit wollten. Es war der Schmerz des Misstrauens, einen Schmerz den sie kannte, jedoch nicht begreifen konnte. Gestern Nacht hatte sie wach gelegen, darüber nachgedacht und war auf keine schlüssige Antwort gekommen. Warum erlaubte es Odin Thor einfach zu gehen. Das Königreich war angegriffen worden, das Schutzschild noch nicht wieder vollständig Intakt und selbst ihr Bruder – der nun nicht mehr Torwächter war – hatte seinen Zweifeln Ausdruck verliehen. Sif war ebenfalls über diese Entscheidung nicht wirklich erfreut. Nicht nur das es hier im ihren Bruder ging, nein – es war merkwürdig das Odin darauf bestanden hatte das Heimdall seinen Dienst niederlegte. Er begegnete Sif mittlerweile auf dem Trainingsplatz. Anscheinend brauchte er eine Aufgabe, doch da ging es Sif nicht anders, allerdings hatte sie ihrem Bruder die Ausbildung der neuen Soldaten – die sie jetzt dringender als sonst brauchten – überlassen. J etzt war sie diejenige die dem Platz eher fernblieb und sich von allem und jedem zurückzog. Damals hatte sie noch die Aufgabe gehabt für Asgard zu sorgen, Thor zu unterstützen oder ihre langen Gespräche mit Freya zu führen, Freya die ihr so viel Vertrauen und Liebe geschenkt hatte. Erneut sammelte sich Feuchtigkeit in ihren Augen, je mehr sie darüber nachsinnte, desto verletzte war sie. Der Schmerz dieses großen Verlustes ließ sich nicht einfach ausschalten oder mit einigen Kämpfen und blutigen Schlachten unterdrücken. Dieser Schmerz war real und allgegenwärtig und niemand war noch übrig geblieben der ihn hätte lindern können. Eigensinnig strich sie sich ruppig mit dem Ärmel ihres Waffenrocks über die Augen. Sie würde nicht darunter zusammenbrechen, auch wenn diese Möglichkeit immer näher und näher kam. Trotz all ihrer Stärke und Tugend war Sif immer noch eine Frau – eine Frau mit Gefühlen und mit Ängsten, auch wenn diese wenig mit den Menschlichen gemein hatten. Doch die Trauer ließ sich nicht einfach mit eiserner Disziplin oder einem anderen Schmerz löschen, sie verging nicht und nach und nach wurde Sif davon aufgefressen. Aus dem Fenster seines Quartier heraus beobachtete Odin den Garten, das Einzige an dem der Angriff fast unberührt vorbeigegangen war. „Welch Ironie..“ flüsterte die große Gestalt leise und legte die Stirn kraus. Wenig später entdeckten die alten Augen die anmutige Kriegerin die jetzt so gebrochen wirkte. Vermutlich ging es ihr nicht anders als den meisten im Palast oder ihm selbst. Als er in die Mitte des Quartiers angekommen war in dem das große goldene Bett stand befand sich dort eine exakte Nachbildung seiner Erscheinung, schlafend und erschöpft. „Nun – Vater,“ hörte man den anderen Odin sagen dessen Gestalt und Stimme sich nun wandelte, „ Am Ende ist der Sohn König den du so sehr verachtet hast. Der Sohn der niemals zugelassen hätte das seine Mutter starb. Lebe und Sterbe mit dieser Schuld.“ Doch er brachte es nicht fertig ihn zu töten, es wäre ein leichtes gewesen, nur ein einziger Stich mit seinem Dolch. Doch trotz all der Schwärze in seinem Herzen und all den Qualen die in seinem inneren tobte konnte er es nicht – und dafür hasste sich der Prinz noch mehr. Kapitel 13: Chapter 9 --------------------- “You teach me now how cruel you've been - cruel and false. Why did you despise me? Why did you betray your own heart? I have not one word of comfort. You deserve this. You have killed yourself. & You have killed me. Yes, you may kiss me, and cry; and wring out my kisses and tears: they'll blight you - they'll damn you. You loved me - what right had you to leave me? What right - answer me ! Because misery, and degradation, and death, and nothing that God or Satan could inflict would have parted us, you, of your own will did it. I have no broken your heart - you have broken it; and in breaking it, you have broken mine. So much the worse for me that I am strong. Do I want to live? What kind of living will it be when you - Oh, God! would you like to lie with your soul in the grave?” Loki Es war ein langer und beschwerlicher Tag gewesen, ständig hatte ein anderer Bürger um Audienz gebeten und langsam aber sicher ging Loki diese Königspflicht zunehmend auf die Nerven. Eigentlich hatte er sich da alles etwas angenehmer vorgestellt, doch um den Schein zu wahren, hatte er keine Wahl als barmherzig und gütig zu sein. Verdammt seihst du Odin, dachte er während er sein sein Zepter, das im Moment noch die Form von Odins Speer besaß, erhob und damit die königlichen Audienzen beendete. Seine Laune hatte einen neuen Tiefpunkt erreicht. Seit Thor Asgard vor ein paar Tagen verlassen hatte war es noch trostloser geworden. Natürlich war er nicht allein gegangen, die 3 ach so tollen und starken Krieger waren ihm gefolgt – er hatte es ihnen gestattet. Mit aufrechter Haltung, aber innerlich hängenden Schultern ging er zurück in Odins Gemächer. Mittlerweile hatte er sich sogar mit all den Dingen abgefunden. Als Odin hatte er seine eigenen Privatgemächer versiegeln lassen. Nun ein wirkliches Siegel war es nicht, er hatte verkündigt das diese Türen für immer geschlossen sein sollten als Zeichen für den Verlust des Sohnes, der in Wahrheit nicht verloren war. So war es einfach sich in Odins Gemächern einzuschließen und den Anschein zu erwecken, das es Zeit brauchte um den Tod der Geliebten zu verarbeiten. Immerhin störte ihn so niemand in beiden Gemächern und es war ein einfaches unsichtbar zurück in seine eigentlichen Gefilde zu gelangen und dort Ruhe zu finden. Ein wenig Sicherheit war kein falsches Gut, das hatte Loki mittlerweile zu schätzen gewusst. Hatte er nicht alles was er je gewollt hatte ? Besser als sein Bruder zu sein, König von Asgard zu sein, zu herrschen und nicht mehr beherrscht zu werden. Doch merkwürdigerweise hatte dieser Sieg einen so faden Beigeschmack das er daran nicht einmal mehr Gefallen fand. Der Schmerz des Verlustes, der Verlust seiner Mutter und der Verlust der einzigen Frau die er je mehr geliebt hatte als seine Mutter, dieser Schmerz saß tief und nagte an ihm, Tag und Nacht. Jetzt, wo es dunkel war und er in seinen eigenen Gemächern im Bett lag wurde ihm genau dieser Verlust zum Verhängnis. Es war als wäre seine Brust mit einem riesigen Stein beschwert. Ein Stein der nicht leichter wurde durch Wein, andere Frauen oder dem Schmerz den er sich selbst zufügte. Hätte er den Thron gegen das Leben seiner Mutter eintauschen können, vermutlich hätte er es getan. Höhnisch verzog sich sein Gesicht, während seine Augen geschlossen blieben, wie schwach er doch war. Loki sah fürchterlich aus, nichts im Vergleich zu seinem Aussehen als er noch in der Gefängniszelle gesteckt hätte. Seine Haaren waren nun wieder ein ganzes Stück kürzer, wie bei seinem ersten Besucht auf Midgard. Doch seine Augen wirkten eingefallen wie selten zuvor, er wirkte als würde eh mehr unter den Toten wandeln als unter den Lebenden. Vermutlich waren es auch die ständig Illusionszauber die ihn auslaugten und seine Kraft am Ende des Tages komplett erschöpften. Mit einem leisen Stöhnen drehte er sich auf die Seite und versuchte eine bequeme Position zu finden, doch nichts dergleichen ergab sich, selbst nach Stunde nicht. Er wollte sich nicht erneut einen Schlaftrank brauen, außerdem wäre das am Ende nur aufgefallen. Ständig fehlten Kräuter aus der Medizinerkammer, die er – als Odin – natürlich nicht erklären konnte. Er war wie ein Katz und Mausspiel das immer schwieriger wurde. Es war bestimmt schon früher Morgen als Loki endlich in den Schlaf fiel, auch wenn er diesen nur einige wenige Stunden genießen konnte. Stunden in denen er vergessen konnte das Asgard seine beste Kriegerin verlieren würde. Sif Sie hatte einen Plan gefasst, sie würde gehen, Asgard verlassen, vielleicht würde sie Brunnhilde noch einen Besuch abstatten bevor sie Thor und ihren Freunden nach Midgard folgen würde. Es war kein angenehmes Gefühl alles zurückzulassen, alles das ihr so viel bedeutet hatte. Doch dieser Schmerz war nicht so schlimm wie die Erinnerungen die sie quälten. Jedes Mal wenn sie an seinem Zimmer vorbeiging hatte sie das Gefühl er wäre direkt auf der anderen Seite, würde sogleich die Tür öffnen um sie einzulassen. Doch nichts davon würde je passieren – Loki war tot. Sie schüttelte den Kopf und packte das Bündel zusammen das sie mitnehmen wollte. Es war nicht viel, eher sporadisch. Doch sie konnte seinen kleinen Dolch nicht zurücklassen, ihn hatte sie zwischen ihrer Kleidung gesteckt damit er keinen Schaden nehmen konnte. Der Bifröst würde ihr offen stehen – so viel war ihr klar, sie hatte es mit Odin besprochen und durfte mit ein wenig Nachdruck gehen. Sie wollte keinen tränenreichen Abschied der alles schlimmer machen würde, darum war es jetzt mitten in der Nacht – sie wollte Asgard verlassen – für immer. Mit gepacktem Bündel schritt Sif den Gang entlang und drehte sich nicht ein einziges Mal um, vielleicht um zu vermeiden einen weiteren Grund zu finden warum sie doch bleiben sollte. Selbst ihr König hatte darauf hingewiesen wie unverzichtbar sie für die Wache war und ihr Pflichtgefühl hatte einen großen Kratzer bekommen. Hatte sie nicht geschworen für immer Asgard zu beschützen. Doch dieses Versprechen war begraben, begraben und den Trümmern ihrer Träume und Hoffnungen. Jetzt passierte sie die eine Tür, die Tür zu Lokis Gemächern, ihr Schritte verlangsamten sich – bis sie schließlich zum Stillstand kam. Sif ließ das Bündel lautlos auf den Boden gleiten und streckte die flache Hand aus um sie an die Tür zu legen. Unter ihren Händen fühlte sie nur Kälte, eine Kälte die sich langsam über ihren Arm und ihren ganzen Körper ausbreitete – sie fröstelte. Ein letzter Blick ? Ein letzter Abschied ? Konnte sie sich dies wirklich erlaubten, doch hatte sie nicht ein kleines, winziges Anrecht darauf. Nur ein kurzer Blick würde wohl keine Konsequenzen nach sich ziehen – es wäre einfach ein letzter Gefallen. Lautlos öffnete sie vorsichtig die Tür und warf einen Blick in den Raum. Dieser war ebenso kühl wie die Tür, vermutlich weil seit Wochen kein Feuer mehr in dem herrlichen Kamin entzündet worden war. Elegant trat Sif über die Schwelle und versuchte sich in dem dunklen Zimmer zurecht zu finden. Früher waren die Balkontüren offen gewesen und auch die Tücher die vor den großen Fenster gehangen hatte waren eher sporadisch zugeschlossen worden. Doch nun, nun lag alles im Dunklen, nichts war zu erkennen. Doch trotz der alles verschlingenden Dunkelheit wusste Sif genau wo sie hingehen musste. Nach wenigen Schritte hatte sie mühelos die Balkontür erreicht. Den Knauf in der rechten Hand öffnete sie die Tür und das Mondlicht strahlte in die Düsternis. Sie folgte dem schillernden silbernen Lichtstrahl der jetzt bis an die gegenüberliegende Wand strahlte. Der Boden war nach wie vor Sauber, kein Staub hatte sich dort gesammelt. Auch der Teppich war wie unberührt, nichts hatte sich geändert seit sie das letzte Mal hier gewesen war. Doch jetzt wo sie dem Licht folgte, weiter über den Boden, in Richtung Bett. An der wunderschön verzierten Verkleidung der Schlafstätte entlang, dort fiel ihr Blick auf etwas was sie in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet hatte. Doch bevor auch nur etwas über ihre Lippen kommen konnte, hatte Sif den Laut des Schmerzes den sie ausgestoßen hatte, mit der Hand erstickt. Wie von selbst wurden ihre Augen glasig und die ersten feinen Tropfen Nässe benetzten ihre fahle Haut. Das konnte nicht sein, das war nicht real, doch als sich der Schatten im Bett stöhnend auf die andere Seite drehte bestand kein Zweifel mehr. Loki. Die Kriegerin spürte wie ihr Herz erneut in tausende kleine Teile zerbrach, doch es war nicht wie damals gewesen, es war viel Schlimmer. Was nun folgte war wohl mehr eine Tat der Verzweiflung. Sie zögerte nicht und auch die Tränen waren versiegt. Eine unheimlich Maske hatte sich auf das Gesicht von Sif gelegt, unnatürlich, kalt – leblos. Auf dem Weg zum Bett griff sie nach einem der Dolche die auf dem Beistelltisch aufgebahrt waren. Es gab ein kurzes schlitterndes Geräusch als die scharfe Waffe aus der Scheide glitt und sich in Sifs Hand schmiegte. Direkt vor dem Bett blieb sie stehen und zückte die Waffe. Wenig später saß sie auf seinem Brustkorb und die Waffe drückte so stark in seine Kehle das bereits Blut floss noch bevor er richtig zu sich gekommen war. „Wa..as….,“ hörte man seine verwirrte Stimme, dann ein Keuchen als er den Schmerz an seinem hals bemerkt hatte. Sif schwieg, sah ihn nur vorwurfsvoll an, er hatte es versprochen, hatte er nicht versprochen ihr so etwas nie wieder an zu tun. Hatte er nicht geschworen das er sie wirklich liebte, versprochen zu helfen und Asgard zu retten. Doch nichts davon entsprach nun der Wahrheit, er hatte sie getäuscht ein erneutes Mal – dieses Mal würde sie ihm nicht verzeihen, für sich selbst und auch für Asgard. „Sif ?“ erneut schallte die fragende Stimme zu ihr, doch ihr Blick blieb immer noch teilnahmslos. Als Loki versuchte sich zu wehren und zu entkommen drückte sie die Klinge nur stärker in seinen Hals – dann hielt er still. „Du hast mich gefunden, ich gebe auf, lass mich aufstehen Liebste!“ „W…wage es nicht Loki,“ knurrte Sif und ihre Stimme war von Wut verzerrt. „Ich hatte keine Wahl, es .. es war die Chance zu wahrer Größe zu kommen.“ Fast hörte sich der Prinz einsichtig an, doch Sif wusste das dies nicht der Wahrheit entsprach. Er log, so viel war sicher. „Erinnerst du dich ? Wir hatten dieses Gespräch schon einmal, damals,“ sagte sie leise und erinnerte sich an die Zeit zurück als er sie fallen gelassen hatte. Sifs Augen wirkten leer, leer – hoffend nie wieder das gleiche Leid zu sehen wie sie es jetzt tat. „Ich habe dir damals gesagt das es nicht unsere Größe ist, die uns ausmacht. Ich hatte Angst, Angst das du etwas Schlimmes tun würdest, etwas um die Größe zu erlangen nach der du so sehr gestrebt hast.“ Sifs Stimme brach, sie konnte sich noch an dieses Gespräch erinnern als wäre es gestern gewesen. „Ich habe dich aufgehalten, ich hab dich angefleht Loki. Ich habe dir gesagt man würde dich wegen deiner Selbst lieben, nicht wegen den Taten die du vollbracht hast, du hättest nicht nach Größe sterben sollen. Ich habe gesagt du sollst die Liebe wählen und dafür kämpfen.“ „Ich erinnere mich, entgegnete Loki, der jetzt den Kopf zur Seite gelegt hatte und die Wand anstarrte. Als könnte er ihren Blick nicht ertragen. „…Du,“ begann Sif erneut und ließ den Dolch an Ort und Stelle, „…du hast mir vorgeworfen ich hätte nur Augen für Thor gehabt. Du hast gesagt du wärst immer nur an zweiter Stelle gekommen.“ „Es war…“ unterbrach Loki sie und seine Augen schlossen sich für einen Moment als würde er sich daran erinnern und ein kurzes Lächeln umspielte seine Lippen. „…es war das erste Mal das du gesagt hast du würdest mich lieben.“ Sif biss sich auf ihre Unterlippe und versuchte den Schmerz zu ignorieren der sich bei seinen Worten in ihrem Herzen bildete – versuchte die Tränen zurückzuhalten, denn in seinen Worten hörte sie so viel Leid, das selbe Leid das sie gerade durchlebte. „Thor hat mich ausgelacht als ich es ihm erzählt habe..“ fügte Loki hinzu und er wagte einen kurzen Blick zu ihr hoch. „Es tut mir leid,“ sagte Sif, Tränen liefen über ihr Gesicht und tropften mit einem leisen Platschen auf seine nackte Brust. „Lass mich aufstehen…“ Die Kriegerin ließ es zu das er sich wieder auf den Rücken drehte, doch ihre Position blieb unverändert. „Es tut mir leid,“ wiederholte sie erneut, dann – ohne eine Vorwarnung – stieß sie ihm den Dolch mitten ins Herz. Noch mehr Tränen rollten über ihre Wangen als der Schwarzhaarige unter ihr ächzte und versuchte sich zu befreien, doch sie ließ die Klinge wo sie war. „Wa…rum…?“ Sif schluchzte, ihr Körper wurde geschüttelt von einem heftigen Weinkrampf, nur ihre Hände waren immer noch ruhig um das Heft des Dolches gelegt. "Weil du verloren bist!" Kapitel 14: Chapter 10 [Alternatives Ende 1/2] ---------------------------------------------- “I think it's perfectly possible to explain how the universe came about without bringing God into it, but I don't know everything, and there may well be a God somewhere, hiding away. Actually, if he is keeping out of sight,  it's because he's ashamed of his followers and all the cruelty and ignorance they're responsible for promoting in his name. If I were him, I'd want nothing to do with them.” Tränen liefen über ihre fahle Haut und ihre Augen wirkten leer als der Körper unter ihr seinen letzten Lebens-hauch verbrauchte. Stille breitete sich im Raum aus und Kälte kroch über ihre Arme, langsam weiter zu ihrem Körper und krallte sich dann wie ein Pfeil in ihr Herz. Jetzt zitterten ihre Hände und als Sif die Hände vom Heft des Dolches nahm keuchte sie leise - Was hatte sie getan? Auf dem Bett robbte sie zurück, weg von dem Körper der jetzt erschlafft war, bis sie das Holz der Bettkante an ihrem Steiß spürte. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund, sie hatte ihn wirklich getötet. Sifs Augen weiteten sich vor Schreck und zum ersten Mal wurde ihr bewusst was sie getan hatte. Sie hatte ihn nicht töten wollen, sie hatte.... was hatte sie gewollt. Ein wenig Ehrlichkeit? Rechenschaft, war es das was sie gewollt hatte? Im Moment war sich die Kriegerin dessen nicht sicher, eher fragte sie sich was sie dazu getrieben hatte. Der Schmerz in ihrem Inneren war zu groß geworden, doch rechtfertigte das wirklich einen Sohn Asgards zu töten. Noch während stumme Tränen sich weiter ihre Bahn auf ihren Wangen bahnten verblasste der Körper und löste sich wenig später in grünlichen Rauch auf. Ihr Dolch glitt auf das weiche Bett und sah aus als hätte er niemals Blut berührt. Sif wusste nicht wie ihr geschah als sich von hinten zwei Arme und ihre Brust legten und sie gegen eine warme Wand aus Mann drückten. "Ich wusste das du das tun würdest...", flüsterte ihr eine Stimme ins Ohr während eine Hand ihre losen Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht gefallen waren hinter ihre Ohren strichen. Sie musste die Augen schließen, das konnte nicht wahr sein - es war ein schlechter Traum, ein Traum der ihr Herz erneut zum zerspringen brachte. Lokis Stimme klang warm und weich an ihrem Hals und alles verkrampfte sich als er ihr einen Kuss auf die Schläfe drückte. "Du musstest es tun...", fügte er hinzu während seine filigranen Finger mit einer ihrer dunklen Strähne spielte. Sif erwartete jeden Moment das er ihr einen Dolch in den Rücken rammen würde, immerhin.... immerhin hatte sie versucht ihn zu töten. Schweigen machte sich im Raum breit und die Kriegern wartete - doch nichts geschah, sie war nach wie vor am Leben. "Als du das erste mal gesagt hast du liebst mich.", unterbrach der dunkle Prinz die Stille und Sif traute sich das erste Mal über die Schulter zu blicken und in sein Gesicht zu sehen. "Ich habe dir nicht geglaubt. Ich dachte Thor und du treibt eure Späße mit mir. Doch von da an hast du mich immer anders angesehen, du hast mir immer die Wahrheit gesagt und nicht versucht mich zu etwas zu machen das ich nicht bin." Lokis Stimme klang ernst und in seinem Blick spiegelte sich Aufrichtigkeit wie sie Sif schon sehr lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. "Ich wusste deine Ehre würde dir verbieten mir zu helfen und niemals habe ich es von dir verlangt.", fügte er hinzu während sein Daumen mit einer sanften Bewegung die letzten salzigen Reste von Sifs Trauer beiseite wischten. "Du wolltest immer nur das Beste für mich, ich wusste das. Ich wusste solange du hier bist würde ich dieses Possenspiel nicht ewig aufrecht erhalten können." Auf seinem Gesicht spiegelte sich Verständnis wieder und Sif erkannte die Wahrheit die in seinen Worten lag. Kämpfte er etwa gerade, kämpfte er wirklich um sie? "Mein Bruder ist auf Midgard glücklich, können wir es hier nicht auch sein?" Dieser Vorschlag klang verlockend, doch Sif wusste auf welchen Lügen er aufgebaut war und sie versteifte sich. Ihr Gegenüber schien das zu bemerken, denn Lokis Gesicht wurde angespannter. Sif schwieg immer noch, was sollte sie davon halten, sie konnte ihm nicht geben was er wollte. Sie liebte Asgard, sie liebte ihn doch sie wollte Loki - den Prinzen, der zwar nicht der Thronfolger war aber immer noch Teil dieser Familie. Er wurde geliebt. Thor liebte ihn, Freya hatte ihn geliebt und Odin liebte ihn auch - auch wenn Loki das nicht sehen wollte. Nichts wünschte sie sich mehr als das sie dies zusammen erleben konnten, ohne einen Thron, ohne einen Krieg und ohne weitere Verluste. "Bitte...", entfuhr es Sif leise und ihre Hand schnellte nach vorne um die Lokis zu greifen um ihn an Ort und Stelle zu halten. Doch Loki unterbrach sie sofort, "Ich bin wie ich bin - das weißt du, ich kann nicht anders...." Oh ja, sie wusste wie er war, doch sie kannte diese Seite an ihm die er nie zeigte, wie eben und sie wollte mehr davon. Unsicher stand die Kriegerin auf, sodass sie jetzt vor ihm stand. Erst jetzt konnte sie erkennen das er nur eine einfache Leinenhosen an hatte. Ihre Schritte trugen sie wie von selbst vor ihn und ihre Hand legte sich auf seinen Brust, dort wo sein Herz stark und gleichmäßig schlug. "Ich bitte dich darum, sei ehrlich zu dir selbst. Du siehst was mit Asgard passiert, du bist nicht Odin auch wenn du es wirklich versuchst.", fing sie an und spürte wie er sich wieder von ihr entfernen wollte. Offenbar hatten ihre Worte ihn verletzt doch das war nicht ihre Absicht gewesen. "Loki.", fügte sie ernst hinzu und folgte ihm damit er ihr nicht einfach entschlüpfen konnte. "Das heißt nicht das du ein schlechterer Herrscher bist, doch du musst ehrlich zu Asgard sein und ehrlich zu deinem Bruder." Sif seufzte leise und war froh das Loki nicht mehr vor ihr zurückwich. "Natürlich, weil mein Bruder das auch einfach akzeptieren wird.", gab er ungehalten zurück, doch er ließ sie weiterhin an seiner Brust gewähren. Sif schloss die Arme um seinen Rücken und legte ihren Kopf in seine Halskuhle und schloss die Augen. "Das wird er.", sagte sie bestimmt und mit viel Sicherheit in der Stimme. "Das klingt viel zu überzeugend für jemanden der gerade noch damit beschäftigt war mir einen Dolch ins Herz zu stechen." Schon wieder machte Loki Scherze - es war immer das selbe, wenn er einem Thema ausweichen wollte endete das immer so. "Er wird es akzeptieren....irgendwann...", wiederholte Sif erneut und streichelte ihm dabei über den nackten Rücken. Loki legte nun endlich auch die Arme um sie und legte sein Kinn auf ihren dunklen Schopf, "Und was macht dich so sicher?" Sif lächelte sanft an seinem Hals, die Augen immer noch geschlossen, "Ich werde dafür sorgen." ........................................................................................................................ "DAS IST NICHT DEIN ERNST!", schrie Thor sie an während sie sich wutschnaubend im Kaminzimmer, wo sie sonst ihre Besprechungen abgehalten hatten gegenüber standen. "Es ist mein purer Ernst und du wirst das für mich tun Thor. Ich habe dich bei allem was du getan hast unterstützt. Jede auch noch so dumme Idee von deiner Seite habe ich mitgetragen, ich habe dir immer den Rücken gedeckt.", entgegnete Sif ebenso wütend und sie stampfte mit dem Fuß auf. Warum war Thor so verdammt stur, natürlich war er froh das sein Vater - noch lebte. Am Anfang war er sich sicher gewesen das Loki ihn umgebracht hatte. Die ganze Offenbarung war nicht so gut verlaufen wie Sif erhofft hatte. Nun Loki war selbst Schuld daran, er hatte wirklich Mist gebaut und sie selbst war darüber auch so wütend wie Thor gewesen - mit dem Unterschied das ihr Herz Loki gehörte. "DU kannst ihn doch nach all dem nicht noch schützen Sif - sieh was er dir angetan hat.", gab Thor zurück und verschränkte die Arme während er auf sie zulief und sie von oben ansah. "Ich weiß das, kannst du es nicht einfach akzeptieren das er dir die Wahrheit erzählt hat - du hast den Thron von Asgard und kannst deine kleine Wissenschaftlerin so oft sehen wie du willst. Denkst du das ist nichts. Oder hätte es dir gefallen alles aufzugeben was dir wichtig war." "Es war nicht rechtens was er hatte.", knurrte Thor zurück, "es war eine Lüge - er hat auf den Thron kein Anrecht - nicht wie ich." Sif wurde immer wütender, schon seit über einer Stunde diskutierten sie hier und es war als wollte Thor wie immer mit dem Kopf durch die Wand. "SEI NICHT SO VERDAMMT STUR!", schrie sie ihn jetzt an und ihre Hand zuckte gefährlich als wäre sie kurz davor ihre Faust in Thors Gesicht zu parken. "ICH BIN NICHT STUR - WENN HIER JEMAND STUR IST DANN BIST ES DU!", warf Thor ihr nun an den Kopf und wirkte ebenso bereit diesen Kampf mehr als verbal enden zu lassen. "Bist du nicht auch so stur was deine kleine Wissenschaftlerin angeht? Dein Vater wollte sie auch nicht hier und was is jetzt?" Jetzt war es Thor der verstummte. Treffer! - dachte sich Sif, das war der Punkt an dem sie Thor mit seinen eigenen Waffen geschlagen hatte. "Das ist nicht das selbe.", erwiederte er nun ruhiger und man merkte das er daran zu knabbern hatte. Sif schüttelen unwirsch den Kopf, schritt auf Thor zu und legte ihm die Hände auf die Oberarme. "Es ist das selbe, es ist nichts anderes außerdem das sie nicht so viel Verderben an den Händen hat wie dein Bruder. Doch bitte Thor, lass ihn das wieder gut machen, lass mich dafür Sorgen das unsere Familie nicht zerbricht." Der Donnergott seufzte leise und nickte dann nach einer Weile. "Ich verstehe dich wirklich, er treibt mich nur in den Wahnsinn - sieh was alles passiert ist, was würde Vater nur dazu sagen.", gab Thor zurück und runzelte die Stirn. "Nun, ich bin sicher er wäre davon wenig begeistert. Aber wenn er erwachen wird sieht er vielleicht das ihr beide wieder die Brüder von einst seit - wenn ihr es zulassen." Sif spürte Thors breite Hand auf ihrer Schulter. Seine Augen waren liebevoll und Sif erkannte die tiefgehende Freundschaft die beide füreinander empfanden, "Er hat dich nicht verdient." "Ich weiß.", sagte Sif schelmisch und zwinkerte ihm zu während Thor in sanftes Lachen ausbrach. "Gut - ich tue das für dich und nur für dich, aber noch ein Fehler und ich kann nicht anders..." Sif nickte darauf nur- Thor hatte Recht das war die letzte Chance die Loki bekommen würde und hoffentlich würde er sie nutzen. Denn sonst, sonst würde sie wohl endgültig daran zerbrechen. Epilog: Epilog -------------- “Stop fighting me!" he said, trying to pull on the arm he held. He was in a precarious position himself, straddling the rail as he tried to lean over far enough to get me and actually hold onto me. “Let go of me!” I yelled back. But he was too strong and managed to haul most of me over the rail, enough so that I wasn’t in total danger of falling again. See, here’s the thing. In that moment before I let go, I really had been contemplating my death. I’d come to terms with it and accepted it. I also, however, had known Dimitri might do something exactly like this. He was just that fast and that good. That was why I was holding my stake in the hand that was dangling free. I looked him in the eye. "I will always love you." Then I plunged the stake into his chest. It wasn’t as precise a blow as I would have liked, not with the skilled way he was dodging. I struggled to get the stake in deep enough to his heart, unsure if I could do it from this angle. Then, his struggles stopped. His eyes stared at me, stunned, and his lips parted, almost into a smile, albeit a grisly and pained one. "That’s what I was supposed to say. . .” he gasped out. Those were his last words.” - Richelle Mead, Blood Promise Epilog Sif Ich wünschte die Dinge wären anders gekommen, ich wünschte wirklich wir hätten das Leben führen können das ich für uns gewollt hätte. Vermutlich war es nie deine Bestimmung zu herrschen, sowie es meine Bestimmung war an der Liebe zu dir zu Grunde zu gehen. Hätte ich gewusst was ich jetzt weiß, vermutlich hätte ich genau die selben Dinge wieder getan. Ich wollte dich retten, wollte das Gute in dir dazu bringen die Überhand zu übernehmen. Doch vermutlich hast du das nie gewollt, vermutlich war es eine Illusion der ich erlegen war. Ich habe alle belogen in der Hoffnung es würde genug sein. Genug für uns beide, genug für unsere Liebe und genug für Asgard. Ich hätte... hätte nie gedacht das du mich so hintergehen könntest. Dennoch, trotz allem reißt es mir mein Herz heraus dich so zu sehen. Nie hast du zugelassen das dich jemand wahrhaftig lieben kann...... Mit einem leisen Schmatzen entfernte Sif den Dolch aus seiner Brust. Loki Augen waren starr - leblos - kalt. Ihr wurde übel und Sif musste den Blick abwenden. Mit einer hektischen Bewegung stand sie auf, stolperte nach hinten gegen die Wand - nur um so schnell wie möglich Distanz zwischen sich und den Mann zu bringen der sie gebrochen hatte. Mit einem klirren fiel ihr der Dolch aus der Hand, einige Blutspritzer verteilten sich auf dem Boden als das Metall auf Mamor traf. Ebenso bildete sich langsam, fast anmutig ein immer größerer dunkler Fleck auf Lokis Brust. Tränen rannen über ihre Wangen, tropften auf ihr Gewand und hinterließen dort dunkle Spuren. "Es tut mir leid...." flüsterte sie erneut. In der Hoffung sie würde damit etwas ändern können, doch sie wusste das dies nur eine weitere Illusion war. "Mir auch.." hörte sie eine verzerrte Stimme hinter sich, sofort drehte sich die Kriegerin herum, doch bevor sie realisierte wer wirklich vor ihr stand keuchte sie schon vor Schmerzen. Als sie verwirrt an ihrem Körper heruntersah entdeckte sie den Dolch, den Dolch den er ihr einst geschenkt hatte, in mitten ihrer Brust. "Wa...." röchelte sie leise klammerte sich an schmächtige Schultern die dennoch stark genug waren sie zu tragen. Fast spürte sie wie das Blut in ihre verletzte Lunge lief, ihr den Atem raubte und ihren Blick trübte. "Warum?" hörte sie die höhnische Stimme während das Licht ihrer Augen flackerte, und dann immer mehr an Dunkelheit zunahm. Ihr Körper wurde schwer und als sie hustete bemerkte sie das Blut in ihrem Mund. Vorbei....... Vorbei... Immer wieder hallten die leisen Worte in ihrem Kopf wieder als sie realisierte das dies das Ende war. Sie bemerkte noch wie sie zu Boden glitt, sie wurde nicht fallen gelassen, doch der Boden fühlte sich unnatürlich kalt an. "Warum? " hörte sie ihn noch ganz leise, während er Atem des Lebens sie verließ, " weil Verrat dir nie im Blut gelegen hat." "....Wach auf kleiner Vogel... wach auf..." Stimmen in ihrem Kopf, ein brennendes Gefühl in ihrer Brust und ihren Handgelenken. Müdigkeit, Trägheit, eine Art Verlorenheit - was war mit ihr los. "ICH SAGTE .... WACH AUF !" Die schrille und harte Stimme sorgte dafür das sie ihre Augen öffnete. Doch sie wurde nicht von Sonnenlicht geblendet. Sofort schoß ein modriger Geruch in ihre Nase und ihre Augen Tränten bei dem Geruch von verbrannten Fleisch und Fäkalien. "Was... wo... wo bin ich ..." ächtze sie, versuchte die Gestalt vor ihr zu erspähen. Als sie sich bewegte bemerkte sie das ihre Hände über dem Kopf zusammengebunden waren. Kraftlos zerrte sie an den Ketten, die jedoch keinen Zentimeter nachzugeben schienen. "Du fragst dich bestimmt nach wie vor warum du am Leben bist..." erneut die kühle Stimme. Die Kriegerin kniff ihre Augen zusammen, versuchte in der Dunkelheit des Kerkers - das nahm sie jedenfalls an - etwas zu erkennen. "Loki...?" fragte sie unsicher, ihre Erinnerungen schienen zu verschmelzen. Was war Traum, was war Wirklichkeit, diese Gedanken verursachten einen ungeahnten Schwindel in ihr. "In der Tat," bestätigte ihr die Stimme seine Anwesenheit, "Du magst dich fragen warum ich dich am Leben gelassen habe. Nun, du wirst es früh genug erfahren, bis dahin wirst du hier verweilen und über deine Taten nachdenken." Erneut versuchte sie sich gegen die Ketten zu stemmen, erfolglos. Das Schließen der Tür ließ sie zusammensacken. Sie war am Leben, immer noch, er hatte sie eingesperrt aber warum, Fragen auf die sie die Antwort schon bald erhalten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)