Secrets In My Life von Deku_Ko_Kenma ================================================================================ Kapitel 2: Die Flucht --------------------- Meinen Bruder sah ich nie. Entweder ging er mir aus den Weg oder er wollte mich wirklich nicht sehen. Ich wollte ihm eigentlich näher kennen lernen. Aber alle Versuche gingen schief. Er hatte mich angeschrien und manchmal wurde er Handgreiflich. Seitdem war die Stimmung etwas angespannt. Diesmal ging ich wieder zu ihm. Ich wollte nochmal mit ihm reden. Ich klopfte an das Büro von ihm. Es dauerte eine Weile bis er mich rein bat. Als er mich sah, verfinsterte sich sein Blick. Ich schloss die Tür und als ich mich umdrehte, stand er vor seinen Schreibtisch. „Mein Schwesterherz. Was willst du denn schon wieder hier?“ Seine Stimme klang angewidert und unerfreut. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Ich wollte noch mit dir reden. Schließlich will ich dich doch besser kennen lernen. Bitte.“ Er stieß sich vom Schreibtisch ab und kam auf mich zu. Ich zuckte leicht zusammen, weil er mir über den Hals strich. „Es ist wirklich erstaunlich wie du dich ins Zeug legst. Aber ich werde dich niemals, als meine Schwester akzeptieren.“ Als ich das hörte, stiegen mir schon die Tränen in die Augen. Aber ich hielt sie so gut ich konnte zurück. Es folgte eine kurze Pause, dann sprach er weiter:„Aber wenn du es nicht als Schwester schaffst, schaffst du es vielleicht als Frau.“ Ich sah ihn verwirrt an, aber grinste einfach nur. Noch bevor ich was sagen konnte, ergriff er meine Hand. Dann drückte er mich auch schon auf den Schreibtisch. Das ging alles sehr schnell. Was danach kam war so überraschend und unerwartet. Erst schob er mein T-Shirt hoch und fasste mir an die Brüste. „Hör auf... Nicht...“, jammerte ich, doch das nützte alles nichts. Mein Zappeln und mein Wehren waren für ihn nur reizvoller. Schon griff er mir in die Hose und immer noch meckerte ich. Doch das störte ihn reichlich wenig. Plötzlich merkte ich wie er aufhörte und meine Hand weh tat. Ich hatte, ohne Nachzudenken, ihn geschlagen. Sofort stand ich auf und flüchtete regelrecht aus dem Büro. Ich hatte Angst davor, was er sonst machen würde. Ohne drauf zu achten wohin ich lief, lief ich Axel genau in die Arme. Er sah mich erschüttert an. „Was ist los? Warum weinst du?“ Ich weinte? Das hatte ich gar nicht bemerkt. Wieder fragte er, was passiert war. Und wieder kam keine Antwort von mir. Ich sah ihn einfach nur an. Erst als ich realisierte, dass ich ihn regelrecht anstarrte kam ein Wort heraus:„Schon gut.“ Dann ging ich an ihn vorbei. Mit ihm konnte ich über so etwas nicht reden. Das ginge ihn auch gar nichts an. In meinen Zimmer schnappte ich mir den Koffer. Alles was mir in die Finger kam, packte ich ein. Ich hielt es hier einfach nicht mehr aus. Von ihm wollte ich mir nichts mehr gefallen lassen. Egal was ich versucht hatte, alles ging schief. Er hatte mich immer abgewiesen. „Warum packst du?“ Ich fuhr zusammen und drehte mich ruckartig um. Axel! Er kam mir gerade gar nicht recht. Er würde bestimmt zu Tyler gehen. Sofort widmete ich mich wieder meinen Koffer. „Ich packe, weil ich es will“, gab ich ihm nur zur Antwort und packte weiter. Langsam leerten sich meine Schränke. Axel stand ruhig an der Tür und sah mir dabei zu. „Hast du nichts zu tun oder warum stehst du so darum?“ Die Hände in die Hüfte gestemmt, sah ich ihn an. „Ich bin nur hier, weil ich dir beim packen zu gucke. Außerdem hoffe ich, dass du mir sagst, warum du packst.“ Meine Arme ließ ich wieder sinken. Obwohl er so gleichgültig und desinteressiert klang, kam es doch ganz nett von ihm rüber. Oder bildete ich es mir nur ein? Jedoch stemmte ich meine Hände wieder in die Hüften. „Warum sollte dich das interessieren!“ Er zuckte jedoch nur mit den Schultern. Jetzt war genug. Ich hatte die Schnauze voll. Ich packte meine restlichen Sachen ein, schloss den Koffer und lief an Axel vorbei. Ich wusste zwar nicht wo ich hin sollte, aber das war erstmal egal. Ich hätte nach Hause fahren können. Das Haus stand leer und es war noch nicht verkauft. Eine Weile lief ich durch die Straßen. Ob man mich schon vermisst. Tyler würde mich nicht mal vermissen. Es ist ihm egal und er würde sich bestimmt freuen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich einen Wassertropfen abbekommen hatte. Von weitem sah ich ein Dach. Sofort hetzte ich darüber, bevor es noch mehr anfing zu regnen. „Warum muss es denn jetzt regnen?“ Ich seufzte und sah wie die Regentropfen den Boden berührten. Entweder konnte ich jetzt weiter gehen oder ich blieb hier stehen. Ich entschied mich stehen zu bleiben. Ich wollte nicht klatsch nass werden. Ich sah leicht in den Himmel. Da dieser so dunkel war, war auch alles andere so trüb und dunkel. Ich sah wieder auf den Boden und erkannte nach einer Weile zwei Schuhe. Als ich auf sah, stand da ein Mann in Schwarz. Ehe ich etwas sagen konnte, wurde ich von hinten gepackt. Die Person zog mich in eine Gasse. Doch ich konnte nicht mal schreien, da mir auch der Mund zu gehalten wurde. „Pssst..“, kam es nur und ich wurde losgelassen. Als ich mich umdrehte, sah ich in das Gesicht von Axel. Er trug einen schwarzen und etwas zerrissenen Mantel. Darunter auch schwarze Sachen. Warum er wohl so in Schwarz gekleidet war. „Was machst du...-“ Aussprechen konnte ich nicht, denn er hielt mir den Mund zu. Er nahm ein Finger vor dem Mund und bat mich somit ruhig zu sein. Verwirrt sah ich ihn an und er nahm seine Hand runter. Er packte nun eine Hand von mir und zog mich mit. Wir liefen im strömenden Regen durch die Gassen und ich wusste nicht mal warum. Plötzlich blieb er stehen. „Ruby, lauf.“ Ich sah an ihn vorbei. Da stand wieder dieser Typ in Schwarz. Axel drehte sich leicht zu mir um. „Lauf weg! Verschwinde!“ Ich nickte leicht, doch als ich mich umdrehte, um weg zu laufen, stand da noch ein anderer Typ. „A-axel“, wisperte ich ihm zu. Ich sah zwar nicht zu Axel, aber ich hatte das Gefühl das er sich zu mir umdrehte. Auch wenn es nur kurz war. In der nächsten Sekunde hörte ich einen Schuss und in der anderen einen dumpfen Knall. Nur kurz blickte ich nach hinten. Da lag der andere Kerl schon auf den Boden. „Axel, was hast du gemacht? Du kannst doch nicht einfach andere Leute töten“, schrie ich. Außerdem hatte ich vor zu dem Kerl zu laufen, aber dazu kam ich nicht. Denn ich wurde plötzlich von den anderen Typ fest gehalten. Ich hatte nicht mal mitbekommen, dass er näher an mir ran getreten war. Er hielt mich mit einen Kreuzfesselgriff fest und hielt mir ein Messer an den Hals. „Wenn du dich nicht ergibst, wird die Kleine hier sterben“, sagte er drohend. Axel würde mich doch retten, oder? Ich würde doch nicht sterben? Ich wollte noch nicht sterben. Aber was ich dann von Axel gehört hatte, verschlug mir die Sprache:„Mach doch. Sie interessiert mich nicht.“ Wie erstarrt sah ich ihn an. Dann erst kamen mir Worte über die Lippen:„Du Arsch. Wir kannst du so etwas sagen. Du bist ein verlogenes, bescheuertes, egoistisches Arschloch.“ Statt einer Erwiderung grinste er nur frech. „Hey, hör auf so zu grinsen“, forderte er und legte dabei das Messer näher an meinen Hals. Obwohl ich Panik hatte, blieb mein Blick ernst auf Axel liegen. Nun kam er näher auf uns zu. Anscheint bekam der Typ Angst. Denn er legte das Messer immer näher an meinen Hals. Es tat schon weh. Später merkte eine warme Flüssigkeit, die mein Hals runter floss. Blut! Es blutete also schon. So fest hatte er das Messer schon an mein Hals gelegt. „Bleib stehen! Sonst...-“ „Sonst was? Du traust dich eh nicht.“ Axel klang ruhig . Seine Stimme zitterte gar nicht. Auch sein Blick war der Selbe. Ein gelangweilter Blick. Warum war er so ruhig. Dafür raste mein Herz um so schneller. Außerdem merkte ich meine Beine schon nicht mehr. Schließlich wurde ich unsanft auf den Boden geschmissen. Aus Reflex hielt ich meinen Hals. Damit würde das Blut zwar nicht aufhören zu fließen, aber mehr konnte ich auch nicht tun. Einen Blick erhaschte ich auf die beiden. Beide hatten eine Waffe in der Hand. Und anscheint hatten sie auch schon geschossen. Ich hatte zwar keine weiteren Geräusche vernommen, aber ich merkte es, da der eine Kerl zu Boden ging. Axel sah zu mir rüber und kam dann auf mich zu. Erst nahm er die Hand von meinen Hals. Da ich mich bei dem Sturz abgefangen hatte, war die Hand dreckig und Blutverschmiert. So sah auch mein Hals aus. Dann strich er mir kurz ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er sagte nichts und half mir dann auch dir Beine. Anscheint hatte er es eilig von hier weg zu kommen. Zwei Schritte konnte ich gehen, dann brach ich zusammen. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Schnell begriff Axel, denn er hievte mich auf seinen Rücken. Obwohl er wenig sagte, spürte ich eine Art Wärme. Doch viel bekam ich davon nicht mit. Denn kurz danach wurde mir schwindelig und vor meinen Augen wurde alles schwarz. Später erwachte ich in einen Bett. Als ich an meinen Hals griff, merkte ich einen Verband. Auch merkte ich einen stechenden Schmerz. Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Kurz blickte ich aus dem Fenster. Es war dunkel und ich konnte kleine Punkte erkennen. Sterne! Es waren bestimmt Sterne. Da war ich mit sicher. Auch jetzt erst merkte ich die Geräusche aus dem Nebenzimmer. Ich sah zur Tür und zuckte leicht zusammen. Denn ein Mädchen saß neben dem Bett. Sie sah mich die ganze Zeit an. „Ein Glück. Du bist wach. Alle dachten schon, du würdest gar nicht mehr aufwachen.“ Sie sprach schnell und war ziemlich aufgeregt. Ich sah sie nur weiterhin an. Plötzlich sprang sie auf und ging zu der Tür aus dem die Geräusche kamen. „Sie ist wach“, sagte sie als sie die Tür geöffnet hatte. Sofort erklang eine andere Stimme, die ihr erlaubte zu gehen. Die Stimme erkannte ich sofort. Es war die von meinen Bruder. Das Mädchen verschwand und dann betraten Tyler und Axel das Zimmer. An Axel fiel mir sofort das blaue Auge und die geschwollene Wange auf. Auch als er sich von mir weg drehte. Tyler stand nun neben dem Bett. Mein Herz schlug plötzlich schneller. Ich hatte Angst, was nun passieren würde. Er beugte sich zu mir runter und flüsterte mir ins Ohr:„Nur weil Axel dir geholfen hatte, brauchst du nicht denken, dass du hier Willkommen bist. Ich finde es nur schade, dass du nicht gestorben bist.“ Es brach mir regelrecht das Herz. Wie konnte er mir das nur so sagen. Ich war doch seine Schwester. Ich hielt die Tränen zurück, die sich in meinen Augen auf türmten. Erst als er den Raum verlassen hatte, kullerten sie über meine Wangen. Axel befand sich zwar noch im Zimmer, aber das war mir egal. Ich wischte mir die Tränen weg. „Hat er dich geschlagen?“, fragte ich ihn. Nun drehte er sich zu mir um. Eine Weile sah er mich nur an. Aber eine Antwort bekam ich nicht. Versuchte er ihn zu decken? Oder zu schützen? Er kam an mein Bett und sah mich wieder nur eine Weile an. „Lass die Finger von Sachen, die dich nicht interessieren.“ Das war alles was er sagte, dann wollte er gehen. Ich hielt ihn am Ärmel fest. „Warte. Sag mir, warum du die Männer erschossen hast!“ „Das geht dich nichts an.“ Er riss sich von mir los und verließ den Raum. Nun lag ich hier in dem Zimmer allein. Es war nicht mal mein Zimmer. Es war von irgendjemand anderes. Dann kam das Mädchen von vorhin wieder ins Zimmer. Sie hatte ein Tablett dabei. „Du solltest etwas Essen, damit du wieder zu Kräften kommst.“ Sie stellte das Tablett neben das Bett. Dann half sie mir, mich auf zu richten. Man könnte meinen, dass ich das nicht allein konnte. Aber ich wusste warum sie mir half. Ich hatte eine Menge Blut verloren und war zu schwach um das allein zu schaffen. Ich war auf Hilfe angewiesen. Sofort spürte ich wieder einen stechenden Schmerz, als ich meinen Kopf etwas bewegte. Nachdem ich aufrecht saß, stellte sie mir das Tablett auf die Beine. Ich sah sie kurz an. Sie war zierlich und ziemlich schlank. „Hat dir Axel gesagt, dass du mir was zu Essen bringen sollst? Denn von Tyler kann ich es mir nicht vorstellen.“ Sie blieb still und gab mir keine Antwort. Wollte sie nicht antworten oder dürfte sich nicht antworten? Ich nahm den Löffel und aß die Hühner-Nudel-Suppe. Sie schmeckte wirklich lecker. Es war auch ein Hauch Ingwer raus zu schmecken. Das konnte ich raus schmecken, da ich selbst kochte. Und das machte ich gerne. „Du sollst dich in diesem Zimmer ausruhen, bis es deinen Hals wieder besser geht. Du darfst es auch nicht verlassen. Das hat Tyler so angeordnet“, sagte das Mädchen übermittelnd. Dann verschwand sie aus dem Zimmer. Also sollte das Zimmer für eine Weile mein Gefängnis sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)