Another Road von Thommsche ================================================================================ Prolog: Duell unter Freunden ---------------------------- "Also Dann Emma, Zeit für ein Duell!" Entspannt saßen beide im Wohnzimmer. Vor sich hatte jeder der beiden eine Deckzone mit entsprechendem Duel Monsters Deck liegen. Der eine war ein großgewachsener junger Mann mit strubbeligem langen Haar. Die Augen zeigten dicke Ränder. Des öfteren blieb Adam mal bis in die Nacht auf, um Karten zu spielen. Seine beste Freundin, Emma Ravenwood war ähnlich gestrickt was das Spiel anging. Fast jeden Tag spielten die beiden zusammen, so wie auch jetzt zu später Stunde. Draußen war es bereits dunkel und auch im Rest der Wohnung war soweit nichts mehr zu hören, aber die beiden störte das nicht sonderlich. Emma fuhr sich durch ihr Haar, das mit verschiedenen Farben versehen war. Rot, blau, Pink und grün schienen hervor und mischten sich miteinander. Ebenso waren ihre Fingernägel jeweils verschieden gefärbt. So war nun mal ihr Stil, aber sie machte sich nichts daraus was andere über sie dachten. Die 18 Jährige grinste ihren gleichaltrigen Kollegen an und zog die Karten. „Also dann. Wir spielen nach den normalen Regeln die von Industrial Illusions auch in den Turnieren benutzt werden“, erklärte Adam ihr. „Jeder hat 2000 Lebenspunkte. Direkte Angriffe sind also verboten. Monster können ohne Opfer beschworen-“ „Das weiß ich doch, hehehe. Jetzt lass uns mal anfangen!“ Das ließ sich der junge Mann natürlich nicht zweimal sagen. Und damit ging es auch schon los. Emma: 2000 LP | Adam: 2000 LP Adam warf einen Blick in sein Blatt und zog die sechste Karte. Er fing immer an, auch wenn sich seine Gegner darüber beschwerten. Emma machte sich nichts daraus. „Also gut. Ich lege eine Karte verdeckt auf das Feld. Anschließend spiele ich die D.D. Warrior Lady im Angriffsmodus!“ Er legte die Karten auf das Feld und sah zu Emma, die sich das ganze ein wenig nachdenklich ansah. D.D. Warrior Lady TYP: Krieger ATK: 1500 | DEF: 1600 Angriffsmodus Die Regenbogendame lächelte schließlich und zog ihre Karte. „Äh, also ich spiele dann Dunames Dark Witch im Angriffsmodus!“ Wenig später lag die Karte auf dem Tisch und das Mädchen grinste dabei über beide Ohren, da sie wusste dass ihr Monster dem vom Adam deutlich überlegen war. Dunames Dark Witch Typ: Fee ATK: 1800 | DEF: 1050 Angriffsmodus „Und damit greife ich dann deine Warrior Lady an!“ Gesagt getan und Adam legte die Karte vom Spielfeld. Emma wirkte darüber ziemlich verwundert, besonders als er dann auch noch ihre Monsterkarte vom Feld nahm und somit aus dem Spiel entfernte. „Häää?“ Der Dunkelhaarige grinste und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Mit deinem Angriff auf meine Kriegerin hast du auch ihre besondere Fähigkeit aktiviert. Die erlaubt mir nach dem Kampf beide Monster aus dem Spiel zu entfernen!“ Er lehnte sich ein wenig in seiner Schneidersitzposition zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Emma wirkte nicht so ganz begeistert darüber. „Och menno. Und ich dachte ich hätte einen Vorteil!“ „Ach Emma. Ist nur ein Spiel, also mecker nicht rum!“ Dunames Dark Witch vs. D.D. Warrior Lady 1800 ATK – 1500 ATK = 300 Emma LP: 2000 | Adam LP: 1700 „Und damit bin ich wieder dran!“ Adam zog seine Karte und warf einen Blick auf das Feld. Bis jetzt war das Duel eigentlich noch gut ausgeglichen und er wollte sowieso nicht direkt alles auf eine Karte setzen. Immerhin war das hier nur ein Spiel. Er war zwar besser als Emma, aber meistens spielte er nicht so ernst gegen Sie um ihr eine Chance zu lassen. Hätte er nämlich seine verdeckte Falle, Waboku aktiviert, dann hätte er kein Monster und keine Lebenspunkte verloren, aber gewinnen war ihm nicht sonderlich wichtig. Der Spaß am Spiel zählte. „Also dann. Ich spiele Amazoness Paladin im Angriffsmodus! Anschließend lege ich noch eine Karte verdeckt auf das Feld. “ Und damit waren die beiden Karten auch schon ausgespielt. Amazoness Paladin Typ: Krieger ATK: 1700 | DEF: 300 Angriffsmodus Emma zog ihre Karte und kratzte sich dann nachdenklich am Kinn, bevor ihr ein herzhafter Gähner entkam. „Man ich bin Müde. Naja, bringen wir das schnell hinter uns, hehehe. Pass auf, jetzt stampf ich dich in Grund und Boden, hehehe.“ Und damit legte sie die Monsterkarte auf das Feld. Gemini Elf Typ: Hexer ATK: 1900 | DEF: 900 Angriffsmodus Adam sah sich das ganze mit Ruhe an. Während er sich eher auf Krieger-Karten spezialisierte, zog Emma eine Mischung aus Hexern und Feen vor. Sie war schon eine gute Spielerin, aber manchmal fehlte es ihr noch an der nötigen Strategie, um wirklich eine ernstzunehmende Gegnerin zu sein. Bis jetzt hatte sie weder eine Zauber oder Fallenkarte auf das Feld gesetzt, sondern spielte nur Monster. Nun gut, es war erst die zweite Runde. Am Ende konnte wieder alles ganz anders aussehen. „Also dann. Ich greife mit meinem Gemini Elf deine Amazoness Paladin an!“ Und damit hatte Adam sein Monster verloren. Seufzend legte er die Karte auf dem Friedhof ab und fuhr sich erneut durch die Haare. Irgendwie wirkte er ein wenig gelangweilt, während er mit einem Stift seinen neuen Lebenspunktestand notierte. Gemini Elf vs. Amazoness Paladin 1900 ATK – 1700 ATK = 200 Emma: 2000 LP | Adam: 1500 LP Adam zog die nächste Karte und warf einen Weg in sein Blatt. Er hatte keine Monsterkarten in der Hand und war nur dadurch geschützt dass es verboten war Lebenspunkte direkt anzugreifen. Nun gut, da wären noch seine verdeckten Karten aber die würde er später noch ins Rennen schicken. So gähnte er herzhaft und kratzte sich an der Wange, bevor er den Kopf schüttelte. „Du bist dran.“ Emma sah ein bisschen verdutzt aus. „Äh, aber willst du denn kein Monster spielen?“ „Geht nicht. Hab keins.“ „Äh okay, hehehe. Dann ziehe ich jetzt.“ Und damit war sie bereit für die nächste Runde. Wie immer warf sie einen Blick auf das Spielfeld. Bei Adams zwei verdeckten Karten kratzte sie sich nachdenklich am Hinterkopf. Sie schien zu überlegen. Wahrscheinlich zögerte sie sogar einen Moment, bevor sie dann die nächste Karte ausspielte. Skilled Dark Magician Typ: Hexer ATK: 1900 | DEF: 1700 Angriffsmodus Nun hatte sie schon zwei Monster auf dem Feld und für Adam sah es ein wenig ernster aus als zuvor, aber noch hatte sie ihren Zug nicht beendet. „Als nächstes spiele ich die Zauberkarte Black Pendant und rüste damit meine Gemini Elfen auf, womit sie 500 zusätzliche Angriffspunkte erhalten.“ Gemini Elf ATK: 2400 | DEF: 900 Und damit zog Adam seine nächste Karte. Jetzt hatte Emma ein starkes Monster auf dem Feld und wenn sie nicht schleunigst etwas dagegen unternehmen konnte, würde ihm das ganze zum Verhängnis werden. Zwar hatte er eine Monsterkarte gezogen, aber die hatte keine Chance gegen die Monster von Emma, es sei denn natürlich er war bereit auf Risiko zu spielen. Er konnte mit einem Streich eines ihrer Monster ausschalten und damit ein paar ihrer Lebenspunkte mitnehmen. Das Problem dabei war nur dass er damit auch seine beiden verdeckten Fallenkarten opfern musste. Er überlegte einen Augenblick lang, ehe er sich doch dazu durchrang diese Strategie umzusetzen. Zwei Karten konnte er ruhig opfern wenn er dafür die Kontrolle über das Duell zurück bekam. „Ich aktiviere die Zauberkarte Heavy Storm. Damit werden alle sich auf dem Feld befindlichen Zauber und Fallenkarten vernichtet.“ Gesagt getan. Er legte seine beiden Karten auf den Friedhof. Emma tat es ihm gleich, wobei sich allerdings der Effekt ihrer Zauberkarte aktivierte. „Wenn Black Pendant auf dem Friedhof landet verlierst du 500 Lebenspunkte.“ Emma LP: 2000 | Adam LP: 600 „Hehehe, damit bist du fast am Ende.“ „Noch nicht ganz. Jetzt hat dein Monster wieder seine Ursprüngliche Angriffsstärke und ich bin noch nicht fertig.“ „Hä?“ Er hielt jetzt zwei Karten auf der Hand, von der er direkt eine auf das Feld legte – die Monsterkarte die er zuvor gezogen hatte. Gearfried the Iron Knight ATK: 1800 | DEF: 1600 Typ: Krieger Angriffsmodus Von diesem Zug wirkte Emma ein wenig verwirrt. Perplex starrte sie auf das Spielfeld. „Aber der ist doch viel zu schwach.“ „Ich war ja auch noch nicht fertig. Als nächstes aktiviere ich die Spielfeldzauberkarte Sogen, womit alle Kriegermonster einen Bonus von 200 Punkten erhalten und damit ist Gearfried stärker als jedes deiner Monster das du auf dem Feld hast!“ Gearfried the Iron Knight ATK: 2000 | DEF: 1800 „Und damit greife ich deine Gemini Elfen an!“ Gearfried the Iron Knight vs. Gemini Elf 2000 ATK – 1900 ATK = 100 Emma LP: 1900 | Adam LP: 600 Und damit wurde Emma klar, welche Strategie ihr Partner verfolgt hatte. Ein wenig überrascht sah sie sich das ganze noch einmal an, bevor sie ihre Monsterkarte auf den Friedhof legte. „Woah, das war ja soooo coool. Du hast zwei Karten geopfert aber dafür wieder einen großen Vorteil erspielt. Man Adam du bist echt Stark, hehehe. Naja äh also ich bin jetzt dran oder?“ Und damit zog sie ihre nächste Karte, die sich ebenfalls als eine Monsterkarte herausstellte, die sie in die Verteidigungsposition auf das Feld legte. Royal Magical Libary ATK: 0 | DEF: 2000 Typ: Hexer Verteidigungsmodus „Und dann bringe ich meinen Skilled Dark Magician in den Verteidigungsmodus, bevor du ihn noch plättest und mir damit wieder Lebenspunkte abziehst, hehehe. Und damit bist du wieder dran.“ Adam zog seine nächste Karte und überlegte. Diese Ausrüstungszauberkarte konnte er wegen der Fähigkeit Gearfrieds leider nicht mit ihm benutzen, aber das brauchte er im Augenblick auch gar nicht. Gearfried war stark genug um Emmas Magier auszulöschen. Zwar hatte sie immer noch ihre Bibliothek mit einer Verteidigung von 2000 Punkten, aber die würde er sicher auch irgendwie überwinden. Im Augenblick musste er sich also keine Sorgen machen. „Also gut, ich lege eine Karte verdeckt auf das Feld und greife dann mit Gearfried deinen Magier an!“ Gesagt getan. Emma legte das Monster auf den Kartenfriedhof und seufzte. „Och menno. Am Anfang lief es soooo guuut und du hast nur noch 600 Lebenspunkte. Naja, hehehe. Pass nur auf. In der nächsten Runde gewinne ich, hihihi.“ Und damit zog sie ihre nächste Karte, schien allerdings nicht so erfreut über das was sie gerade gezogen hatte. Sie setzte einen eher muffigen Gesichtsausdruck auf und legte dann ihre Monsterkarte auf das Spielfeld. Mystical Elf ATK: 800 | DEF: 2000 Typ: Hexer Verteidigungsmodus „Anschließend spiele ich noch eine Karte verdeckt, äh und dann bist du wieder dran, hehehe. Das mit dem platt machen verschiebe ich dann auf die nächste Runde.“ Sie kratzte sich am Kinn. Okay, sie mochte vielleicht ein wenig simpel gestrickt sein aber ein wenig Ahnung hatte sie ja schon. Wer wusste schon was die verdeckte Karte war? Außerdem hatte sie sich innerhalb weniger Züge eine gute Verteidigung aufgebaut. So leicht würde Adam sicher nicht an ihre Lebenspunkte kommen. Das war aber im Augenblick auch gar nicht so wichtig. Die Hauptsache war dabei, dass ihm das Spiel Spaß machte. Alles andere war nicht von Belang. Die Stimmung war gut und das war die Hauptsache. So zog Adam seine nächste Karte. Nicht wirklich eine Karte die ihm jetzt helfen konnte. Die würde er später benutzen wenn er sie wirklich brauchte. Zwar konnte er damit die Verteidigung Emmas überwinden, aber das brachte ihm nichts, wenn er nicht auch an ihre Lebenspunkte kam. Also spielte er die Karte einfach verdeckt auf das Feld und gab damit das Spiel wieder an Emma ab, die munter pfeifend ihre Karte zog. Und wieder schien es nicht die Karte gewesen zu sein, die sie erwartet hatte. Irgendwie hatte sich das Duell ein wenig festgefahren. „Och menno, schon wieder keine gute Karte. Naja, ich krieg dich schon.“ Und damit legte sie eine Monsterkarte verdeckt im Verteidigungsmodus ab. Ihr Gegner überlegte. In seinem Zug konnte er jetzt mit Gearfried das Monster angreifen, aber wer wusste schon wie viele Verteidigungspunkte es hatte. Nein, das konnte er nicht riskieren. Er hatte nur noch 600 Punkte übrig und die wollte er nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. So zog er die nächste Karte und grinste. Jetzt konnte er ohne Probleme Emmas Verteidigung umgehen und musste sich nicht einmal vor dem verdeckten Monster fürchten. Egal was es war, es würde nach dieser Kombination keine Herausforderung mehr darstellen. „Ich spiele jetzt den Succubus Knight im Angriffsmodus! Durch den Effekt von Sogen erhält er 200 Zusätzliche Angriffspunkte.“ Succubus Knight ATK: 1650 (+200) | DEF: 1300 (+200) Typ: Krieger Angriffsmodus Emma sah ein wenig verwirrt aus. Für sie machte der Zug nicht wirklich einen Sinn. „Äh das ist Cool aber ist das Monster nicht immer noch zu schwach? Meine Elfe und meine Bibliothek kannst du damit nicht vernichten.“ „Nein, aber hier mit!“ Er legte seine Zauberkarte auf das Spielfeld. Es war die Ausrüstungszauberkarte Legendary Sword die er schon die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Bei Gearfried hatte er sie nicht einsetzen können, aber beim Succubus Knight konnte er die Karte problemlos benutzen. Succubus Knight ATK: 2150 | DEF 1700 Jetzt hatte er die nötige Angriffsstärke die er brauchte um Emmas Verteidigung aus den Angeln zu hebeln. Zwar konnte er noch immer keinen Schaden an ihren Lebenspunkten anrichten, aber so würde er zumindest ihr Feld ein wenig ausdünnen. „Also gut. Ich greife mit dem Succubus Knight deine Mystical Elf-Karte an.“ Emma schien zu überlegen. Erst bewegte sie ihre Hand zu ihrer verdeckten Karte, entschied sich aber dann dagegen sie zu aktivieren, so dass sie ihre Monsterkarte ohne Einwände oder eine Karte zu aktivieren auf den Friedhof schickte. Aber Adam war noch nicht fertig. „Als nächstes greife ich mit Gearfried dein verdecktes Verteidigungsmonster an.“ Und damit war es auch schon getan. Emma drehte die Karte um, die sich als Magician of Faith herausstellte. Durch seinen Effekt konnte sie eine Zauberkarte vom Friedhof zurück auf ihre Hand nehmen, so dass sie sich für die Ausrüstungszauberkarte Black Pendant entschied, die sie zuvor verloren hatte und jetzt wieder in ihr Blatt zurückholte. Damit war Adam mit seinem Zug fertig. Emma war an der Reihe. Ein wenig unsicher griff sie zu ihrem Deck und zog die nächste Karte. Sie wirkte sichtlich zufrieden. „Ich aktiviere meine Zauberkarte Raigeki. Damit kann ich jedes Monster auf deiner Spielfeldseite sofort vernichten.“ Und damit war es erledigt. Gearfried und der Succubus Knight landeten sofort auf dem Kartenfriedhof, wobei sich auch die Ausrüstungszauberkarte Legendary Sword verabschiedete. Mit einem Mal hatte Emma das Ruder wieder herum gerissen und Adam hatte nichts dagegen tun können, nun gut nicht für den Moment aber noch war nichts entschieden. Erst wenn die Lebenspunkte 0 zeigten dann war das Duell zu Ende und nicht jetzt. Emma hingegen war mit ihrem Zug noch nicht fertig. Sie legte ihre Monsterkarte auf das Feld, die sie eben gezogen hatte und rüstete sie sogleich mit der Zauberkarte Black Pendant auf. Marie the Fallen One ATK: 1700 (+500) | Def: 1200 Typ: Unterweltler Angriffsmodus Mit einem Mal hatte sie sich wieder in die Offensive begeben. „Hehehe. Man aber das macht echt Spaß gegen dich zu spielen, auch wenns wohl bald vorbei ist, hihihi. Wobei oh man mir fällt gerade ein dass ich mit Maria auch einfach Gearfried hätte angreifen können um somit ein paar von deinen Lebenspunkten auszuschalten. Obwohl, hehehe da waren ja noch deine verdeckten Karten. Naja, sicher ist sicher. Raigeki zu benutzen war besser und so schlecht sieht es ja jetzt nicht aus, hehehe.“ Und damit war Adam wieder am Zug Allerdings war die Monsterkarte die er jetzt gezogen hatte nicht annährend stark genug um es mit Marie aufzunehmen. Selbst durch eine Kombination war dieses Monster nicht dazu in der Lage es mit Emmas neuem Monster aufzunehmen, weshalb er sich dazu entschied es verdeckt im Verteidigungsmodus auszuspielen. Für's erste musste das genügen. Im Augenblick blieb ihm echt nichts übrig. Durch die Raigeki-Zauberkarte hatte sich das Regenbogenmädchen einen entscheidenden Vorteil verschafft. Wenn ihm nicht bald etwas einfiel um das Ruder herum zu reißen, dann hatte er dieses Spiel wirklich verloren. Zumindest wenn er nicht ein starkes Monster zog. Jetzt aber war erst einmal Emma am Zug. Sie warf einen Blick auf die Karte die sie eben gezogen hatte und wirkte sichtlich erfreut. „Woah wie coool!!!! Äh... also öhm ich meine also äh ich spiele jetzt eine Zauberkarte, hehehe.“ Und damit legte sie die Zauberkarte Fusion auf dem Spielfeld ab. Sie legte Marie von dem Feld auf den Friedhof ab, womit Adam durch den Effekt von Black pendant 500 Lebenspunkte verlor. Emma LP: 1900 | Adam LP: 100 Das war aber noch nicht alles. „Ich benutze meine Fusionskarte um Marie the Fallen one und The Forgiving Maiden, die sich noch auf meiner Hand befindet zu einem neuen Monster zu verschmelzen. Jetzt spiele ich St. Joan!“ Und damit spielte Emma ihre wohl mächtigste Monsterkarte aus. St. Joan ATK: 2800 | DEF: 2000 Typ: Fee Angriffsmodus Und damit befand sie sich endgültig im Vorteil. Adam hatte nur noch mickrige 100 Lebenspunkte. Wenn ihm nicht bald etwas einfiel dann würde Emma ihn zusammen mit Joan vom Feld fegen und dieses Spiel für sich entscheiden. Das erste Opfer wurde sogleich ausgewählt als Emma ihre neue Kreatur zum Angriff auf sein Verteidigungsmonster schickte, aber seine schwache Hibikime konnte gegen die Macht von St. Joan nicht das geringste ausrichten und wurde auf den Friedhof geschickt. Adam blieb ruhig. Emma grinste über beide Ohren. Für sie hatte sie das Duell schon gewonnen, aber noch hatte er 100 Lebenspunkte übrig und solange er die hatte, hatte er auch nicht verloren. Okay, diese Zuversicht brachte einem nichts wenn man absolut nichts hatte mit dem man ein Monster mit einem Basiswert von 2800 Punkten schlagen konnte. Er atmete tief durch und zog seine nächste Karte – die ihm allerdings nicht helfen konnte. Super. Naja Emma konnte seine Lebenspunkte nicht direkt angreifen also war er im Augenblick sicher. So legte er die gezogene Karte verdeckt auf dem Spielfeld ab und überließ ihr wieder das Spielfeld. „Ich rufe jetzt Gyakutenno Megami im Verteidigungsmodus auf!“ Gyakutenno Megami ATK: 1800 | DEF: 2000 Typ: Fee Verteidigungsmodus Adam war im Nachteil. Während Emma nun noch ihre Verteidigung stärkte hatte er absolut nichts auf der Hand um sich zur Wehr zu setzen. Wenn er jetzt nicht bald etwas zog dass ihm weiterhalf dann sah es schwarz für ihn aus. Er konnte nicht ewig in der Defensive bleiben. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Wenn er jetzt keine Karte zog die St. Joan gewachsen war, dann war es das. So zog er. Und damit war er wieder im Rennen. Er hatte tatsächlich die Karte gezogen die ihm einen entscheidenden Vorteil brachte. Richtig eingesetzt mit seinen anderen Karten konnte er nicht nur St. Joan besiegen, sondern einen großen Teil von Emmas Lebenspunkten gleich mit. „Ich spiele jetzt diese Monsterkarte und durch den Effekt von Sogen, erhält sie 200 zusätzliche Punkte in beiden Werten!“ Sword Hunter ATK: 2450 (+200) | DEF: 1700 (+200) Typ: Krieger Angriffsmodus Emma sah sich das Monster an. Sie sagte noch nichts, denn sogleich spielte Adam seine nächste Karte. „Jetzt spiele ich die Ausrüstungszauberkarte Fusion Sword Murasame Blade. Damit erhält mein Sword Hunter einen Bonus 800 Punkten!“ Sword Hunter ATK: 3450 | DEF 1900 Dem Mädchen stand der Mund offen. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Adam hatte ein Monster das stärker war als ihre St. Joan. Und damit befahl er auch sogleich den Angriff, aber jetzt spielte sie endlich ihre verdeckte Karte. „Ich spiele die Fallenkarte Negate Attack und mache somit den Angriff vom Sword Hunter unwirksam!“ „Dann kontere ich mit dieser Fallenkarte!“ „Hä?“ Er drehte seine verdeckte Karte um. Dust Tornado, womit er die Fallenkarte von Emma außer Kraft setzte. Damit konnte der Kampf losgehen. Sword Hunter vs. St. Joan 3450 ATK – 2800 ATK = 650 Emma LP: 1250 | Adam LP: 100 Und damit wurde St. Joan auf den Friedhof geschickt. Emma hatte mit einem Mal ihr mächtigstes Monster verloren, doch zeigte sie keinerlei Regung. Sie blieb vollkommen ruhig dabei, obwohl sie eben ein so starkes Monster verloren hatte. Klar noch war sie von den Lebenspunkten her vorne, aber das konnte gar nichts heißen. Immerhin hatte Adam jetzt ein Monster mit einem Angriffswert von 3450 und konnte somit gegen so gut wie jedes Monster ankommen dass seine Kontrahentin ausspielte. „Moah. Das war doof. Ich hatte dich doch schon fast.“ „Ach Emma. Ist doch nur ein Spiel. Mach dir nichts draus. Spaß ist alles was zählt.“ Sie nickte fröhlich, während sie die nächste Karte zog – und grinste. „Ich aktiviere die Zauberkarte Monster Reborn und hole St. Joan vom Friedhof zurück.“ Und damit befand sich das Monster das Adam eben vernichtet hatte wieder auf dem Feld. Aber was brachte ihr das? Es war zu schwach um es mit dem Sword Hunter aufzunehmen. Es sei denn- „Und jetzt aktiviere ich die Ausrüstungszauberkarte Axe of Despair die meiner St. Joan einen Bonus von 1000 Punkten bringt!“ St. Joan ATK: 3800 | DEF: 2000 „Und damit greife ich deinen Sword Hunter an! Das wars!“ „Halt. Nicht So schnell. Ich aktiviere die Fallenkarte Barell behind the Door! Damit wird jeglicher Schaden der mir hätte zugefügt werden sollen dir zugefügt!“ St. Joan vs. Sword Hunter 3800 ATK – 3450 ATK (+200 / Sword Hunters Effekt) = 150 Emma LP: 1100 | Adam LP: 100 Damit war zwar Adams Sword Hunter vernichtet, aber immerhin hatte er sich vor dem Untergang bewahrt, auch wenn es ihm selbst eher so vorkam wie ein letztes zucken. Immerhin hatte Emma es geschafft wieder St. Joan auf das Feld zu bringen und er hatte absolut nichts mehr auf dem Feld oder auf der Hand das ihm den Sieg hätte bescheren können. Es war tatsächlich so, dass sie die bessere von den beiden war. In diesem Duell hatte sie bewiesen dass sie Adam überlegen war. Sie hatte ihre Strategien gut gewählt und jetzt stand er wirklich am Rande seiner Niederlage. Zwar hatte er zuvor betont dass es ihm nur um den Spaß ging, aber jetzt war ein Feuer in ihm geweckt worden. Er wollte diese Duell gewinnen. Nur wie? Er war am Zug und griff zu seinem Kartenstapel, doch wieder brachte ihm die Karte nichts. Er seufzte und deutete Emma mit einem Nicken dass sie an der Reihe war. Sie zog die nächste Karte und legte ein Monster verdeckt im Verteidigungsmodus ab. Damit war ihr Zug beendet. Adam seufzte. Zu gewinnen war unmöglich. Emma hatte ein Monster mit fast 4000 Angriffspunkten auf dem Feld und eine Verteidigung die man nicht durchdringen konnte. Das war das Ende. Und er zog. „Das war ein tolles Duell Emma.“ „Hä?!“ Er lächelte zufrieden. „Ich spiele jetzt die Zauberkarte Change of Heart und übernehme somit die Kontrolle über deine St. Joan.“ Und damit legte er die Karte auf seine Spielfeldseite ab. Emma kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Äh aber das bringt doch gar nichts. In der nächsten Runde habe ich sie wieder.“ „Es gibt keine nächste Runde.“ Damit drehte er die Karte um die er eben gezogen hatte. „Ich aktiviere die Zauberkarte Stop Defense und bewege somit ein Monster von deiner Seite des Spielfeldes in den Angriffsmodus. Dabei entscheide ich mich für deine Royal Magicial Libary!“ „Oh nein!“ Sie schob das Monster in den Angriffsmodus, woraufhin Adam sie mit ihrem eigenen Monster angriff. St. Joan vs. Royal Magicial Libary 3800 ATK – 0 ATK = 3800 Emma: 0 LP | Adam: 100 LP Er hatte es tatsächlich geschafft. Das Duell war entschieden und er hatte gewonnen. Emma seufzte und machte sich daran ihre Karten wieder zusammen zu legen. Anerkennend blickte sie ihren besten Freund an und lächelte dabei. „Man Adam. Das war ja wieder so cool, hehehe. Ich hatte echt gedacht, dass ich dich dieses mal packe.“ Er zuckte mit den Schultern. „Du warst aber nicht schlecht Emma. Um ein Haar hättest du mich gehabt. Du bist wirklich gut geworden.“ Dieses Lob ließ die 18-Jährige erröten, während sie ihr Deck in ihre Tasche steckte und sich anschließend erhob. Einen Moment lang dachte sie nach, ehe sie das Wort ergriff. „Meinst du, dass wir eine Chance im Nova-Cup haben?“ Das war schon seit Wochen das Thema. Ab nächste Woche würde in Nova City das von Industrial Illusions ausgerichtete Nova-Cup Turnier stattfinden. Spieler aus der ganzen Stadt hatten sich im Vorfeld darauf vorbereitet. Auch Adam und Emma wollten daran teilnehmen. Deshalb spielten sie des öfteren gegeneinander. Ob dieses Training tatsächlich ausreichte war allerdings eine andere Frage. Im letzten Jahr hatten beide am Turnier teilgenommen, waren aber bereits in der Vorrunde gescheitert. Ihr junger Freund wirkte allerdings zuversichtlich. „Mach dir mal keinen Kopf. Wirf haben beide viel dazu gelernt. Dieses Mal kommen wir weiter als in die Vorrunde. Ich sehe uns mindestens im Achtel-Finale.“ „Woah, meinst du echt? Äh ich meine, hehehe. Ich will dir deine Träume ja nicht kaputt machen aber du weißt ja dass wir es mit echten Brocken zu tun bekommen. Wenn ich bedenke dass so Leute wie Ryo Hamachi dabei sind.“ Er winkte nur ab. „Wenn du schon so denkst dann solltest du gleich aufgeben. Emma, mal nicht schwarz. Du hast ein starkes Deck und wenn du deinen Karten vertraust, dann bist du auch erfolgreich, egal was für einen Titel du hast oder so. Ich meine hast du es nicht mitbekommen? Seto Kaiba, der Champion von Duel Monsters wurde von diesem unbekannten besiegt. Du kannst so etwas auch. Außerdem ist Ryo zwar Nova-Champion, aber das heißt nichts. In dem einen Jahr hat sich viel geändert. Er muss wie wir in der Vorrunde anfangen. Vielleicht schlägst du ihn ja. Karten alleine sind nicht so wichtig wie der Duellant selbst.“ Die Regenbogendame nickte. Eigentlich hatte er recht. Es war falsch den Tag vor dem Abend zu loben. Wenn man an seine eigenen Fähigkeiten glaubte, dann konnte man alles schaffen. Es hieß ja nicht dass man direkt gegen die schwierigsten Gegner antreten musste. Außerdem hatte sie noch eine Woche Zeit um zu trainieren. So pfiff sie schließlich nachdenklich vor sich hin und lächelte dabei ein wenig. Ihre Schuhe hatte sie mittlerweile auch angezogen und machte sich auf dem Weg zur Haustür. Adam folgte ihr. „Also dann machs gut, und mach auf dem Weg nach Hause keinen Unsinn!“ „Hey! Ich bin vorsichtig.“ „Das hast du auch beim letzten Mal gesagt.“ Sie verdrehte die Augen und öffnete die Tür. Ohne weitere Worte verabschiedete sie sich mit einer Umarmung von ihm, ehe er den Knaben allein im Dunkeln zurück ließ. Adam wirkte zuversichtlich. Sicher, im letzten Jahr hatten sie nicht so viel Glück gehabt was den Nova-Cup anging, aber dieses Jahr würde es anders sein. Seit einiger Zeit hatten Emma und Er sich exzessiv darauf vorbereitet. Immer wenn die Zeit da war, tüftelten sie Strategien aus und nun, eine Woche vor dem Turnier, war der 18-Jährige zuversichtlich dass sie es schaffen konnten. Okay, Ryo Hamachi würde ein Problem darstellen. Der letztjährige Champion war ein aufgeblasener und arroganter Duellant der sich um andere wenig scherte. Ebenso erbarmungslos ging er im Spiel vor. Ihn zu schlagen war eine Herausforderung, aber wenn man sich mal die momentanen Ereignisse betrachtete war es nicht unmöglich. Seto Kaiba, von dem man dachte er sei unbesiegbar, war von jemandem geschlagen worden. Niemand war unantastbar. Der Schwarzhaarige seufzte. Klar war dass er bei diesem Turnier sicher auch auf Emma treffen würde und die hatte im letzten Jahr ebenfalls gut zugelegt. In diesem Duell war es zumindest äußerst knapp gewesen. Er schüttelte den Kopf. Jetzt daran zu denken war keine gute Idee. Er würde sich einen Kopf darum machen wenn es soweit war... Kapitel 1: Ein kleiner Vorgeschmack - I --------------------------------------- Am nächsten Morgen war Adam relativ früh aufgestanden. Er und Emma hatten sich im Stadtpark verabredet um noch einmal im Kartenladen vorbeizuschauen, damit sie beide ihre Decks ein wenig ausrüsten konnten. Nun gut, für ihn waren seine Karten alle richtig aber er kannte seine beste Freundin nur zu gut. Im letzten Moment wurde sie immer ein bisschen unsicher und war deshalb auf diese Idee gekommen, so dass er jetzt auf der Bank vor dem Springbrunnen wartete und dabei sein Deck durchsah. Warum sollte er sich denn noch neue Karten besorgen? Mit seinem jetzigen Deck war er eigentlich ziemlich gut beraten. Er seufzte und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Vielleicht konnte er ja doch die ein oder andere nützliche Karte ergattern. Ein wenig Vorsicht schadete nie. So zündete er sich eine Zigarette an und warf einen Blick durch die Gegend. Hier waren immer viele Duellanten anzutreffen, besonders jetzt in der Woche vor dem Turnier. An einigen Stellen waren bereits von der Firma Industrial Illusions kleine Duellzellen vorbereitet worden in denen man sich duellieren konnte. Mit Miniaturhologrammen und dem ganzen Schnick-Schnack. Das sollte beim Spielen für mehr Realismus sorgen. Klar das gab es ja schon auf Turnieren aber Adam hatte solche Vorrichtungen noch nie benutzt. Für ihn war eine normale Deckzone ausreichend. Im letzten Jahr hatte das ja auch genügt. Klar in der Endrunde hatte man dann eine Arena bevorzugt, aber soweit war er ja nicht gekommen. Er seufzte und nahm einen Zug von seinem Glimmstängel. Emma ließ sich dieses Mal wirklich Zeit. Wobei, von ihr kannte er es nicht anders. Das Mädchen trödelte gerne ein wenig. Vielleicht konnte er sich ja die Zeit vorher noch ein wenig vertreiben. Wusste man ja nicht. Diese Entscheidung wurde ihm jäh abgenommen, als ein junger Knabe in schwarzen Klamotten und Sonnenbrille vor ihm stand. Er musterte Adam abschätzig und warf einen Blick auf die Karten die der 18-Jährige in den Händen hielt. „Bereitest dich sicher auf das Turnier vor oder?“, entkam es ihm in fahlem Tonfall wobei er die Arme vor der Brust verschränkte. Der Angesprochene legte den Kopf schief und musterte den Fremden. Die Hände waren behandschuht und am Gürtel trug er eine Deckbox. Sicherlich auch einer der Duellanten die auf den Beginn des Nova-Cups nächste Woche warteten, aber etwas an diesem Kerl wirkte ziemlich kühl, fast schon herablassend. Adam beschloss das ganze erst einmal vorsichtig anzutasten ehe er sich ein Bild machte. War alles in allem die beste Lösung. „Sicher, du nicht? Jeder hier bereitet sich doch auf seine Art und Weise auf das Turnier vor.“ Der andere grinste beiläufig. „Sicher, nur dass die meisten keine Chance haben die Vorrunde zu überstehen. Ich bin neu hier und hab von dem Cup gehört. Er soll ja seriös sein weil er von Industrial Illusions ausgerichtet wird, aber wenn ich mir die meisten hier so ansehe, bezweifle ich das Niveau dieser Veranstaltung.“ Damit stellte er einen Fuß auf der Bank ab und warf einen Blick durch die Gegend. Ganz super. Er schien einer dieser vollkommen von sich selbst überzeugen Duellanten zu sein. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Dennoch konnte er den letzten Satz des Neuankömmlings nicht so stehen lassen, weshalb sich der 18-Jährige erhob. „So etwas zu sagen ist nicht richtig. Jeder hier hat das Zeug zu einem Champion. Ein guter Duellant weiß das denn er verlässt sich auf seine Karten.“ Der andere lachte nur. Adam nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette und drückte sie anschließend auf dem Boden aus. „Lächerlich. Wenn die Person selbst schwach ist dann hilft auch das beste Deck nichts. Allein schon dass du so redest weckt nicht gerade die Ansicht dass du etwas drauf hast Kleiner.“ Er setzte endlich die Sonnenbrille ab, wobei eisblaue Augen zum Vorschein kamen. „Ich bin übrigens John und fordere dich zu einem kleinen Trainingsduell heraus. Was hältst du davon? Dann können wir ja auch die Duellzellen hier testen.“ Adam überlegte und warf einen Blick auf die Uhr. Noch war von Emma nichts zu sehen und ein wenig Training konnte nicht schaden. Vor allem wollte er diesem Hänfling eine kleine Lektion erteilten. Solch Ausdrucksweisen konnte er nicht einfach stehen lassen, so dass er nickte und aufstand. „Ich bin Adam und nehme deine Herausforderung mit Freuden an.“ Und damit war alles wichtige gesagt. Innerhalb weniger Minuten hatten die beiden sich eine der freien Duellzellen ausgesucht und ihre Decks gemischt. Jetzt saßen sie sich gegenüber, während eine Computerstimme die Nutzung der Zelle erklärte. John wirkte dabei ein wenig gelangweilt. Es schien so als würde er dieses Duell in keinster Weise ernst zu nehmen. „Das hier dauert sowieso nicht lange.“ Und damit ging es los. Beide zogen fünf Karten, worauf auf jeder Duellseite ein Lebenspunktezähler erschien und den Beginn des Spiels einläutete. Adam LP: 2000 | John LP: 2000 „Ich beginne“, erklärte John mit ruhiger Miene und zog eine Karte. Sollte er doch. Adam war zwar immer gerne derjenige der anfing, aber in diesem Fall konnte er darauf verzichten. Außerdem war es ihm so leichter sich auf seinen Gegner vorzubereiten, wenn er sah was für Karten sein Gegenüber benutzte. Dieser John war ihm vollkommen Fremd. Er konnte sich auch an niemanden erinnern der ihm ähnlich sah. Er musste wohl erst seit kurzem in Nova-City sein. „Als allererstes lege ich zwei Karten verdeckt auf das Feld ab.“ Damit wurde sein Zug von der holografischen Maschine nachgestellt, ehe der Blonde einen Blick in seine Hand warf und kurz überlegte was er als nächstes tun sollte. Nach kürzester Zeit schien er sich eine angemessene Strategie überlegt zu haben. „Als nächstes spiele ich ein Monster verdeckt im Verteidigungsmodus und beende meinen Zug. Also dann: Ich bin mal gespannt was du so auf dem Kasten hast kurzer. Überrascht mich!“ Er wirkte wirklich todernst, aber Adam hatte schon so manchen Gegner erlebt der ähnlich dachte wie dieser John. Das Problem in diesem Fall war leider nur, dass es ihm rein gar nichts gebracht hatte seinem Kontrahenten den ersten Zug zu überlassen. Der Andere war auf Verteidigung bedacht und zeigte nicht offen was er vor hatte. Solche Gegner waren nicht zu unterschätzen und oftmals stellten sie eine ernsthafte Bedrohung im Duell dar. Dennoch ließ sich der Schwarzhaarige nicht davon einschüchtern und zog seine Karte. „Ich spiele drei Karten verdeckt auf das Feld und beschwöre anschließend Nin-Ken Dog im Angriffsmodus.“ Und damit legte er das Monster auf dem Feld ab. Nin-Ken Dog ATK: 1800 | DEF: 1000 Typ: Krieger Angriffsmodus Einen Moment überlegte er. Bei den zwei verdeckten Karten seines Gegners hatte er keine Ahnung, wobei er sagen musste dass er ja ebenfalls ein paar Konter in der Hinterhand hatte. Es war ungefährlich anzugreifen, besonders im Frühstadium dieses Duells, weshalb kein Grund zur Sorge bestand. Also befahl Adam den Angriff auf das verdeckte Monster, dass sich allerdings als Prevent Rat herausstellte. Prevent Rat vs. Nin-Ken Dog 2000 DEF – 1800 ATK = 200 Adam LP: 1800 | John LP: 2000 Der Blonde wirkte über diesen Zug amüsiert. „Da ist wohl was schief gegangen oder? Regel Nummer 1: Laufe niemals Blindlinks in einen Angriff, wenn du nicht weißt was dich erwartet. Hast du das Handbuch nicht gelesen Kurzer? Naja was solls. Ich zeige dir wie man das Spiel richtig spielt.“ Und damit zog er seine nächste Karte. Er hatte Recht. Adam hatte unvorsichtig gehandelt. Im ersten Moment hatte ein Angriff keine Risiken, aber wenn man jetzt darüber nachdachte, wäre es wohl doch besser gewesen Ruhe zu bewahren. Solch ein dummer Anfängerfehler durfte ihm nicht im Turnier passieren. Naja, was solls. Jetzt musste er sich erst einmal Gedanken darüber machen, wie er seinem Gegner Lebenspunkte abziehen konnte. Dieser war am Zug und wirkte über sein Blatt sichtlich amüsiert. „Ich denke es ist an der Zeit das Duell auf eine etwas andere Ebene zu verlegen, findest du nicht auch? Ich aktiviere die Permanente Zauberkarte Poison Fangs. Jedes Mal wenn du schaden nimmst verlierst du auto-“ „Nicht so schnell. Ich kontere mit Dust Tornado!“ Und damit drehte Adam eine seiner verdeckten Karten um. John lächelte matt und legte seine Zauberkarte auf dem Friedhof, als würde es ihm nichts ausmachen. Nun gut, ein guter Duellant hatte mehrere Zauberkarten auf die man sich verlassen konnte. Der Verlust einer sagte noch gar nichts aus. „Nicht weiter schlimm. Wo war ich? Ach ja: Ich beschwöre Yellow Baboon, Archer of the Forest im Angriffsmodus.“ Yellow Baboon, Archer of the Forest ATK: 2600 | DEF: 1800 Typ: Ungeheuer Angriffsmodus „Und damit setze ich zum Angriff auf dein Monster an!“ Yellow Baboon vs Nin-Ken Dog 2600 ATK – 1800 ATK = 800 Adam LP: 1000 | John LP: 2000 Adam betrachtete das Duell nachdem er seine Monsterkarte auf dem Friedhof abgelegt hatte. Das Spiel hatte gerade erst begonnen und jetzt lag er schon 1000 Lebenspunkte hinten. Dieser John war wirklich ein guter Duellant. Mit solch einem Ablauf des ganzen hatte er nicht gerechnet. Ein wenig erinnerte ihn das an sein letztes Duell mit Emma, die ihm ähnlich zugesetzt hatte. Der Braunhaarige warf einen Blick auf sein Blatt. Dieser Gegner war anders als die bisherigen. Er griff ohne Umschweife an und scheute nicht davor zurück gleich zu Anfang starke Monster zu spielen. Das schlimmere Übel hierbei war, dass Er selbst nichts hatte um dem entgegen zu treten. Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf und zog seine nächste Karte. In diesem Augenblick traf eine weitere Person am Spieltisch ein. Es war Emma. „Hey Adam! Ich such dich schon die ganze Zeit und- woah! Du verlierst ja, hehehe.“ „Ruhe jetzt, ich versuche mich zu konzentrieren.“ Das Regenbogenmädchen wirkte ein wenig überrascht um die Härte des Ausspruchs, konnte aber mit einem Blick auf das Spielfeld nachvollziehen, dass für Adam die Situation nicht gerade rosig verlief. Die 18-Jährige hatte die Ernsthaftigkeit des Ganzen aber binnen weniger Sekunden wieder vergessen und wandte sich dem Blonden zu. „Woah dein Monster ist ja stark. Sag mal sind das die Duellzellen die auch für das Turnier benutzt werden? Die sehen ja Stark aus! Äh, ich bin übrigens Emma, freut mich dich kennen zu lernen. Bist du ein neuer Freund von Adam?“ Der Angesprochene hob skeptisch die Braue und begutachtete das Mädchen und die ausgestreckte Hand. „John...und nein.“ Damit wandte er sich wieder seinem Gegner zu. „Also dann, mach deinen nächsten Zug!“ Adam warf einen Blick auf die Karte die er gezogen hatte. Der Battle Steer war nicht annähernd stark genug um es mit dem Yellow Baboon seines Gegners aufzunehmen. Dennoch würde er für's erste eine brauchbare Verteidigung darstellen, weshalb er das Monster verdeckt auf dem Spielfeld ablegte und darauf hin dem Blonden wieder das Feld überließ. „Läuft nicht so gut, oder?“, kam es nur von dem Mann in Schwarz der jetzt seine nächste Karte zog und ein Monster im Angriffsmodus auf das Feld legte. Dark Zebra ATK: 1800|DEF: 400 Typ: Ungeheuer Angriffsmodus Das hier entwickelte sich absolut nicht gut. Mit einem Angriff wurde der Battle Steer auf den Friedhof befördert und Adam somit nur vor einem Untergang bewahrt, da man die Lebenspunkte nicht direkt angreifen durfte. Sein Gegner hatte drei Monster auf dem Feld und bis jetzt sah es so aus als hätte er keine Chance das Spiel noch zu seinen Gunsten herum zu reißen. Wenn ihm nicht bald etwas einfiel, dann konnte er das Duell aufgeben. Emma schien nun ebenfalls zu merken dass das ganze zu Ungunsten ihres Kollegen lief. Schweigend kniete sie vor dem Spieltisch und betrachtete die Situation. Sorge spiegelte sich in ihren Augen wieder. Dieser Feind war ein Gegner den Adam unterschätzt hatte. Hinter der großen Klappe wirkte ein Duelltalent das seinesgleichen suchte. Dennoch war nichts entschieden. Jedes Deck war schlagbar. Man musste nur eine passende Strategie dagegen entwickeln. Diese musste jetzt gefunden werden und das so schnell wie möglich. Fortsetzung folgt Kapitel 2: Ein kleiner Vorgeschmack - II ---------------------------------------- Adam sah auf das Spielfeld. John war deutlich im Vorteil. Mit seinen Drei Kreaturen hatte er die Oberhand. Der 18-Jährige sah in sein Blatt. Wenn er nicht jetzt eine gute Karte zog, dann konnte er einpacken. Es brachte nichts nur auf Verteidigung zu spielen. Im großen und ganzen musste er das Ruder herumreißen, aber wie sollte ihm das gelingen? Er musste den Karten vertrauen. Das war jetzt wichtig. Zögerlich griff er zu seinem Kartenstapel und zog die nächste Karte – und lächelte matt. Eine Reaktion die seinem Gegner sofort auffiel. „Was ist denn jetzt? Hast du endlich akzeptiert dass du keine Chance mehr hast und gibst auf?“ „Nicht wirklich. Ich spiele ein Monster im Verteidigungsmodus.“ Gesagt getan. Damit war der Zug auch schon erledigt und der Blondschopf war wieder an der Reihe. Allerdings wirkte er nicht sonderlich angetan von der ganzen Sache. „Du bist ein Amateur. Denkst du wirklich eine Karte allein kann alles entscheiden? Wenn du nichts drauf hast, dann ist es egal was für Karten du im Deck hast. Der Duellant selbst ist wichtig für die Effizienz seines Decks.“ Er zog die nächste Karte und legte eine verdeckt auf das Feld ab. Adam grinste nur. „Du musst dich ja wirklich toll fühlen, wenn du immer nur das schlechteste von Anderen denkst, aber weißt du nicht, dass in Wahrheit derjenige der Amateur ist der seinen Gegner nicht ernst nimmt?“ Das hatte offenbar gewirkt. Der Andere knirschte mit den Zähnen. „Yellow Baboon. Greif sein verdecktes Monster an.“ Und damit war er direkt in Adams Falle getappt. Dieser flippte gelassen seine D.D. Warrior Lady um und sah zu John. „Wenn dieses Monster bekämpft wird, darf ich automatisch beide am Kampf beteiligten Monster aus dem Spiel entfernen. Und das war es mit deinem Yellow Baboon.“ Der Andere wirkte nicht so recht zufrieden damit. Selbstgefällig lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und? Das war noch gar nichts! Du hast dir lediglich eine Atempause verschafft! Dein Zug!“ Das ließ sich Adam natürlich nicht zweimal sagen. Die nächste Karte die er zog zeigte ihm dass er nun endgültig das Ruder übernommen hatte. Zufrieden warf er einen Blick auf die Monsterkarte vor sich. „Ich beschwöre Sword Hunter im Angriffsmodus!“ Und damit legte er die Kreatur auf dem Feld ab. John schien davon nicht sonderlich angetan. Dem Schwarzhaarigen allerdings war das vollkommen egal. Sword Hunter ATK: 2450| DEF: 1700 Typ: Krieger Angriffsmodus „Und damit greife ich dein Dark Zebra an!“ Sword Hunter vs Dark Zebra 2450 ATK – 1800 ATK = 650 Adam LP: 1000 | John LP: 1350 Anerkennend pfiff Emma vom Spielfeldrand und sah sich die Situation an. Adam war jetzt im Vorteil. Durch den Effekt seines Sword Hunters bekam er dabei noch einen Bonus von 200 Punkten und besaß jetzt 2650 Angriffspunkte. Damit hatte er seinem Gegner ein Schnippchen geschlagen. Dieser sah sich das Feld an. „Kleiner, ich muss sagen dass das ein guter Zug war, aber das sagt gar nichts aus. Mit einem Angriff alleine entscheidet man kein Duell, besonders wenn die Lebenspunkte noch nicht bei Null sind. Was das betrifft musst du wohl noch eine ganze Menge lernen, bevor du dich wirklich mit den Besten gleichstellen kannst!“ Er zog seine nächste Karte und lächelte vergnügt. „Außerdem sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben. Es gibt immer die Möglichkeit dass dein Feind dich doch noch zu übertrumpfen weiß. Ich meine, hey, dein letzter Zug war gut – wirklich gut, aber jetzt ist es an der Zeit das ganze zu beenden. Diese Farce dauert lange genug an.“ Er wirkte zuversichtlich nachdem er seine letzte Karte gezogen hatte und irgendetwas sagte Adam, dass er dabei keinesfalls bluffte. „Ich spiele-“ „John...“ Mit einem Mal war es komplett Still. Die Anwesenden wandten sich jetzt zu einer Person um die hinter Emma stand. Es war ein Mädchen mit braunen Haaren, dass sie sich zu Zöpfen geflochten hatte. Die Augen leuchteten in einem matten Gelb vor sich hin. Es war deutlich zu sehen, dass man es hier mit einer Blinden zu tun hatte die jetzt in die Richtung starrte, in der der Blonde saß. Noch immer hatte er die Monsterkarte erhoben, zögerte jetzt aber deutlich. „May...ich äh...ich dachte du wärst im Hotel.“ Jetzt klang er gar nicht mehr so selbstsicher wie zuvor. Was hatte das zu bedeuten? Adam begutachtete das Mädchen. Sie trug einen Kapuzenpulli und eine kurze Hose. Am Gürtel hing eine Deckbox. Aber wie sollte das denn möglich sein? Emma war die erste die das zur Sprache brachte: „Äh...sag mal...duellierst du dich etwa auch?“ Das Mädchen wandte ihre Aufmerksamkeit jetzt der Regenbogendame zu. „Nur weil man das Privileg des Sehens verwehrt bekommt, heißt das nicht dass es nicht andere Wege gibt mit anderen gleich zu ziehen. Aber das ist jetzt nicht von Belang.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wartete einen Moment ab. John begann damit seine Karten zusammen zu packen. Es war klar, dass dieses Duell vorüber war. Dennoch wirkte Adam verunsichert. Dieses Mädchen wirkte so schwach. Wie konnte sie jemanden wie diesen Knaben so einschüchtern? Nicht nur das. Dieser John schien eine Menge Respekt vor May zu haben. Das Mädchen wartete noch ab, ehe ihr Begleiter die Sonnenbrille wieder aufsetzte und neben ihr stand. Der Schwarzhaarige hatte inzwischen ebenfalls sein Deck wieder zusammen gesammelt und warf einen Blick auf die Situation. Die Blinde schwieg noch einen Moment lang, ehe sie das Wort ergriff. „Ich entschuldige mich für meinen Freund. Es ist ihm immer schon schwer gefallen Duellanten zu respektieren, besonders dann wenn er mit dem Rücken zur Wand steht. Ich habe eurem Duell gelauscht. Adam, so war dein Name doch. Du spielst gut und wie ich vermute nimmst du am Cup Teil oder?“ „Ja.“ „Ich bin schon darauf gespannt. Ihr werdet sicher eine Möglichkeit finden eure Auseinandersetzung dort fort zu setzen. Aber ich muss sagen dass du John gut zugesetzt hat. Es war mal Zeit dass er einen Dämpfer bekommt.“ Der Blonde wirkte über diesen Satz nicht sonderlich erfreut. „May ich-“ „Das reicht. Wir gehen. Du hast nach Punkten gewonnen. Belassen wir es dabei.“ Erst wollte John noch etwas entgegen bringen, entschloss sich dann aber nichts mehr zu sagen. Für May war die Konversation ohnehin beendet. Der Blonde ging schon vor, während die Blinde noch einen Augenblick stehen blieb. Sie stand jetzt mit dem Rücken zu Adam und Emma und sah zum Himmel hinauf. „Du scheinst ein guter Kerl zu sein Adam, auch deine Freundin – wenn auch nicht sonderlich Helle!“ „Hey!“ „Jedenfalls würde ich mich freuen im Turnier auf dich zu treffen. Ich habe zwar nur einen Bruchteil deines Decks erlebt aber kann sagen, dass du wohl jemand bist der viel auf Strategie und Kombinationen setzt. Eine gute Taktik wenn man gegen einen Gegner kämpft der nur auf Kraft spielt.“ Adam schluckte. Hatte sie ihn wirklich so schnell analysiert? In diesem Moment wusste er aber nur eins. Er wollte auch gegen sie antreten. Dieses Match würde sicher interessant werden. „Ich freue mich schon darauf May.“ Sie wandte sich noch einmal um und lächelte. „Gut. Also dann!“ Und damit war sie wenig später zusammen mit John verschwunden. Emma und Adam standen jetzt alleine an der Duellzelle. Die Regenbogendame brauchte einen Moment ehe sie die Situation voll begriffen hatte. „Äh, ich glaube wir fliegen wieder in der Vorrunde raus, hehehe.“ Kapitel 3: Mögen die Spiele beginnen! ------------------------------------- Seit Adams Duell gegen John war inzwischen eine Woche vergangen. Dem Schwarzhaarigen war mittlerweile klar geworden, dass es nicht nur eine Bedrohung gab. Klar, zu aller erst gab es den Gewinner des letzten Jahres, Ryo Hamachi, einen jungen Burschen der mit Maschinen-Monstern kämpfte. In der Vorrunde des letzten Cups hatte der 18-Jährige gegen diesen Duellanten haushoch verloren. Das ganze Jahr über hatte er sich deshalb darauf vorbereitet dieses Jahr wieder gegen ihn anzutreten. Klar es gab auch andere gefährliche Gegner aber Hamachi hatte ihm am ehesten im Auge gelegen. Zumindest war das bis vor einer Woche noch so. Da war dieser Grant gewesen. Ein harter Gegner der auf Ungeheuerkarten setzte und dem die eigene Arroganz auf die Stirn geschrieben stand. Laut dem Blonden machte der Duellant alles aus und nicht das Deck was er mit sich führte. Adam hatte einen harten Kampf gegen ihn geführt, ehe die Konfrontation der Beiden von einer dritten Person unterbrochen worden war. May, das stille blinde Mädchen von dem er so wenig wusste. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie seine Strategie analysieren können. Was für Karten sie spielte war nicht bekannt. Sie schien auch nicht aus Nova-City zu stammen denn alle Quellen hatten keine Treffer ergeben. Sie musste von außerhalb kommen und schien einiges an Talent zu besitzen. Auf jeden Fall musste Adam in Erfahrung bringen was für Strategien sie benutzte. Sollte er auf sie treffen dann würde das ganze ein harter Kampf werden. John war ja schon eine schwere Nuss gewesen, aber bei diesem Mädchen lief es ihm irgendwie kalt den Rücken herunter. Die ganze Woche lang hatte er sich so seine Gedanken gemacht und heute war der Tag endlich da an dem der Nova-Cup beginnen sollte. Jeder hatte sich auf seine Art und Weise vorbereitet. Manche mehr, andere weniger und es gab ein paar Fälle, in denen man sich nicht mal sicher war, ob diese Leute den Ernst der Lage überhaupt zu schätzen wussten. „Sugar, düdüdü düdüdü!“ Im Zimmer dröhnte laute Musik aus den Lautsprechern und erfüllte die ganze Wohnung mit ihrer wohlklingenden Melodie. Das Licht der Sonne fiel durchs Fenster auf den eher chaotischeren Haushalt der Person die hier lebte. Das Bett war nicht gemacht, hier und da lagen Kleidungsstücke auf dem Boden und Karten waren überall verstreut. Das I-Tüpfelchen stellte hierbei die junge Dame dar, die in T-Shirt und Boxershorts durch den Raum tanzte und dabei passend zur Musik mit sang. „Oh Honey Honey.“ Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und wackelte ordentlich mit der Hüfte hin und her. Dabei hatte sie die ganze Zeit über die Augen geschlossen während sie sich zum Rhythmus der Musik bewegte. Ein zufriedenes Lächeln zierte ihre Lippen. Seit jeher war Emma ein Fan der Archies gewesen und dieser Song zählte dabei zu ihren absoluten Favouriten. Des öfteren legte sie mal eine solche Tanz-Session ein wenn ihr gerade danach war, so wie auch heute, obwohl sie sich keinen schlechteren Tag hätte aussuchen können. Die Wanduhr im Zimmer zeigte mittlerweile kurz nach 11. Der Cup fing um kurz nach 12 an, aber das schien sie in keinster Weise zu interessieren. Nein – es war eher so als hätte sie es wieder einmal nicht auf dem Schirm. Sie war eben jemand den man leicht ablenken konnte, besaß man nur die nötigen Mittel. Das schlimme hierbei war allerdings, dass sie das oft von ganz alleine schaffte. „You are my Candy-“ „I've got a pocket, got a pocket full of Sunshine. I got a love and i know that it's all mine oh, oh, oh!“ „Hä?“ Ein wenig irritiert drehte sich die Regenbogendame im Raum herum und fragte sich im ersten Moment woher denn auf einmal Natascha Bedingfield kam, bis ihr auffiel dass es ihr eigenes Handy war das diese Töne von sich klang. Die 18-Jährige drehte die Musikanlage leiser und warf einen Blick auf das Handydisplay. Es war Adam der anrief. „Oh Hey Adam. Äh, schön dass du mich anrufst, hehehe. Wie geht’s dir?“ Am anderen Ende der Leitung war ein Seufzer zu hören. „Das wollte ich dich gerade auch fragen. Hast du mal einen Blick auf die Uhr geworfen? Du weißt welcher Tag heute ist oder?“ Einen Moment lang musste die junge Frau überlegen, ehe es Klick machte. Erschrocken stieß sie einen spitzen Schrei aus. „Waaaaaaaaaaaaaaaah! Das habe ich ja total vergessen! Woah, sorry Adam! Äh ich komme sofort.“ „Beeil dich. Die Eröffnungszeremonie geht bald los!“ Damit war das Gespräch auch schon beendet und die Duellantin hetzte wie von der Tarantel gestochen durch den Raum um ihre Klamotten einzusammeln. Man, das war ja mal wieder super gelaufen! Im Gedanken verfluchte sie sich selbst während sie ins Badezimmer sauste, um sich fertig zu machen. Adam hatte das Gefühl bereits Stunden auf seine beste Freundin zu warten, bis diese endlich vollkommen aus der Puste vor dem Stadion ankam, das im Zentrum des Parks lag, wo die Vorrundenspiele statt fanden. Die Eröffnungszeremonie würde im Dome abgehalten werden, sowie es auch mit dem Eröffnungsduell der Fall sein würde. Dieses sollte wie jedes Jahr nach dem Zufallsprinzip bestimmt werden. Wen es dieses Jahr treffen würde, war noch nicht sicher. Sicher war für den Schwarzhaarigen nur, dass er mal wieder überrascht darüber war, wie viel Geduld er mit der 18-Jährigen hatte, die sich durch die Trauben von Duellanten zum Eingang des Stadions presste und sich peinlich berührt den Hinterkopf rieb. „Äh entschuldige. Ich habe irgendwie die Zeit aus den Augen verloren, hehehe.“ Er legte den Kopf schief. Nein, dieses Mal wusste er nicht mehr was er sagen sollte. Im Duell hatte er zwar immer gute Strategien aber bei Emma ging selbst ihm die Geduld flöten. Naja, vielleicht lernte Sie es ja irgendwann doch einmal, wobei er sich natürlich fragte wie weit in der Zukunft dieser Tag lag. War jetzt eigentlich auch nicht wichtig. Er griff in seine Hosentasche und holte zwei silberne Karten hervor, von der er eine der jungen Dame reichte. Ein wenig perplex nahm sie den Gegenstand an. „Was ist das?“ „Der Nova-Pass. Den bekommt jeder Duellant. Ich war so frei deinen auch schon abzuholen. Ich wusste ja nicht wann du kommst. Verlier ihn nur nicht, sonst darfst du nicht mehr am Cup teilnehmen. Der wird nämlich in die Duellzellen geschoben damit die Kämpfe aufgezeichnet werden können. Auf jeder Karte ist die ID eines Duellanten gespeichert, wie viele Kämpfe er schon gewonnen hat und gegen wen er angetreten ist um Wiederholungsduelle in der Vorrunde zu vermeiden.“ Die junge Ravenwood kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Das klingt echt kompliziert. Äh, naja wird schon schiefgehen, hehehe.“ Damit steckte sie den Pass in die Tasche ihres Hemds welches sie zu ihrem Rock passend trug, ehe die beiden nun zusammen mit anderen Duellanten das Station betraten. Im Inneren war alles aufgebaut wie auch sonst in den Duellarenen. Drum herum hatte das Publikum platz. In der Mitte fand sich eine riesige Duellarena. Eine XXL-Version der Duellzelle wenn man so wollte. Die Halle war bereits zum bersten gefüllt. Jeder wartete darauf dass es endlich los ging und so langsam schien es auch ruhiger zu werden. Lange dauerte es nicht mehr. Kurz darauf leuchtete auch schon eine Leinwand auf, die aus der Decke gefahren wurde. Sie zeigte das Gesicht des Schöpfers von Duel-Monsters und dem Chef von Industrial Illusions persönlich: Maximillian Pegasus. Gebannt starrten alle auf den Bildschirm. Adam war überrascht. Er hätte nicht gedacht, dass Pegasus selbst die Eröffnungsrede halten würde. „Willkommen Duellanten und Duelmonsters-Fans. Es freut mich dass sie es alle einrichten konnten und ich sie heute zum diesjährigen Start des Nova-Cups hier in Nova-City begrüßen darf. Ich weiß dass jeder von euch darauf brennt sich hier zu beweisen der beste zu sein. Der Gewinner erhält hierbei natürlich wie jedes Jahr ein Preisgeld in der Höhe von 500.000$. Außerdem erhält er das Privileg zu mir ins Königreich der Duellanten zu kommen, wo ich im Augenblick noch selbst ein Turnier abhalte. Er wird die Ehre haben mich persönlich zum Duell heraus zu fordern. Klingt doch super oder?“ Er lachte kurz auf. Aufgeregt tuschelten die Anderen hin und her. Ja, davon hatte der Schwarzhaarige auch gehört. Der Schöpfer von Duel Monsters leitete selbst momentan eine Veranstaltung im Königreich der Duellanten. Der Nova-Cup konnte durchaus als Äquivalent bezeichnet werden. Allerdings hatte er bisher nichts davon gehört dass man als Sieger gegen Pegasus antreten durfte. Letztes Jahr hatte es nur das Preisgeld gegeben und sonst nichts. Naja, vielleicht wurde dem alten Kauz ja auch einfach nur langweilig. Wer konnte das schon wissen? Naja war auch nicht weiter wichtig. Der Mann der hinter Duellmonsters stand fuhr mit seiner Rede fort. „Die Regeln dieses Turnier sind jene, die auf den normalen Turnieren auch gelten: Jeder Spieler beginnt mit 2000 Lebenspunkten. Das Opfern von Monstern ist nicht nötig um stärkere Monster auf das Feld zu bringen. Direkte Angriffe auf die Lebenspunkte des Gegners sind verboten. Jeder Duellant besitzt einen Nova-Pass auf dem die Fortschritte des Cups gespeichert werden. In der Vorrunde scheidet man wie immer erst aus, wenn man insgesamt zwei Duelle verloren hat. Diejenigen kommen weiter, die zwei Duelle gewinnen.“ Klar, eigentlich dieselben Regeln wie im letzten Jahr. Genug Möglichkeiten um es über die Vorrunde hinaus zu schaffen. Adam sah kurz zu Emma. Sie wirkte nervös und aufgedreht wie sie es immer bei solch wichtigen Augenblicken war. Er seufzte. Das konnte ja heiter werden. „Und nun“, unterbrach Pegasus die aufkommende Stille. „Wollen wir das erste Duell auslosen das hier als Eröffnungsduell im Stadion stattfinden wird. Die restlichen Duelle werden in den Duellzellen ausgetragen die sich überall im Park um das Stadion herum befinden.“ Und damit leuchtete eine weitere Tafel auf, die verschiedene Namen der Teilnehmer zeigte. Wie in einer Namenstrommel rotierten auch die Namen durcheinander, ehe die Anzeige langsamer wurde. Adam ballte die Hand zur Faust. Wer würde das erste Duell bestreiten? Es dauerte keine fünf Sekunden mehr, bis die Konfrontation ausgelost war. Pegasus warf einen Blick auf die Tafel und gab die Duellanten aus, die das erste Match bestritten. „Wie ich sehe hat wohl der Champion des letzten Jahres sein Debut. Oh ist das nicht aufregend? Ryo Hamachi tritt gegen May Clifford an!“ Im Stadion wurde wild getuschelt. Adam war aufgeregt. Ryo würde direkt im ersten Kampf antreten und seine Gegnerin war die Blinde Duellantin May, die er vor einer Woche im Park getroffen hatte. Er wusste zwar nichts über sie, aber konnte das Mädchen gegen einen Duellanten wie Ryo bestehen? Alle warfen nun einen Blick auf die Tribüne, wo ein junger Knabe mit blauen Haaren und finsterem Blick eine Seite betrat und dort sein Deck vorbereitete. Auf der anderen Seite konnte man May sehen, die ebenfalls vorbereitet wurde. Sie mischte ihr Deck und legte die Karten auf dem Spielfeld ab. Pegasus betrachtete das ganze von seinem Bildschirm aus. „Also gut. Wie ihr sicher wisst ist Ryo Hamachi der Gewinner des letzten Nova-Cups. Seine Gegnerin ist eine Duellantin aus der Uneo-Region weit östlich von hier. Als Blinde hat man es natürlich nicht leicht, aber durch spezielle Kartendrucks und Technik ist es May möglich ebenfalls an diesem Duell teilzunehmen. Wir dürfen also gespannt sein. Ohne Umschweife wünsche ich euch allen jetzt viel Vergnügen bei diesem Duell und erkläre den Nova-Cup für eröffnet.“ Damit wurde die Übertragung abgebrochen und der Kampf zwischen dem ungleichen Duo begann. Ryo Hamachi LP: 2000 | May Clifford LP: 2000 „Wie konnte jemand wie Du es jemals schaffen ein Duellant zu werden? Das ist ja wohl ein schlechter Witz!“, kam es von dem Duellanten der für seine Kontrahentin nichts anderes als Ablehnung übrig hatte. Die junge Dame mit den Zöpfen blieb vollkommen ruhig und zog ihre Karten. Dabei sah man, dass sie mit dem Daumen über die Karten fuhr um die darauf abgedruckte Blindenschrift lesen zu können. Auf seine Stichelei reagierte sie eher weniger, sondern warf ihm einen ruhigen Blick zu. „Das frage ich mich bei dir ebenfalls. Jemand der seinem Gegner keinen Respekt entgegenbringt sollte kein Champion sein. Dazu hat er nicht das Recht.“ Damit hatte sie offensichtlich einen wunden Punkt getroffen. Ryo zog ebenfalls seine 5 Karten, ehe er abfällig lächelte. „Hier geht es nicht um Respekt oder Charisma, sondern um Können. Aber wenn du darauf bestehst dann erlaube ich dir anzufangen!“ Das tat die junge Frau auch und zog die sechste Karte. Von der Tribüne aus sahen Adam und Emma ihr natürlich zu, was sie ihrerseits aber nicht sehen konnte. Sie war vollkommen auf das Duell konzentriert. Alle unwichtigen Nebeneinflüsse wurden ausgeblendet. „Ich spiele Koumori Dragon im Angriffsmodus!“ Koumori Dragon ATK: 1500 | DEF: 1200 Typ: Drache Angriffsmodus Das erste Monster schien bei ihrem Gegner nicht sonderlich viel Eindruck zu schinden. Er lachte einfach nur. „Das ist dein erster Zug? Nicht wirklich ansprechend oder? Na was solls. Ich bin am Zug!“ Und damit zog er seine Karte. Grinsend legte er eine Karte verdeckt auf das Feld ab. „Und jetzt zeige ich dir mal was ein Monster wirklich drauf hat. Ich beschwöre Robotic Knight!“ Und damit erschien das Hologramm eines Roboter-Ritters auf dem Feld, der sich jetzt Mays Drachen gegenüber sah. Robotic Knight ATK: 1600 | DEF: 1800 Typ: Maschine Angriffsmodus „Und damit greife ich deinen lächerlichen Drachen an!“ Robotic Knight vs. Koumori Dragon 1600 ATK – 1500 ATK = 100 Ryo Hamachi LP: 2000 | May Clifford LP: 1900 Damit war die Blinde wieder am Zug. Der letzte Angriff allerdings schien ihr nicht sonderlich etwas ausgemacht zu haben. Warum auch? Das Duell war nicht mal voll im Gange. Es konnte noch alles mögliche passieren. So zog sie ihre Karte und legte sogleich das nächste Drachen-Monster im Angriffsmodus auf das Feld ab. Blizzard Dragon ATK: 1800 | DEF: 1000 Typ: Drache Angriffsmodus Vom Rand des Spielfeldes beobachteten Emma und Adam das Duell mit gespannter Miene. Der 18-Jährige war vollkommen ruhig. May schlug sich bis jetzt gar nicht schlecht. Klar, sie hatte ein paar Lebenspunkte verloren aber das hieß doch noch gar nichts. So beobachtete er, wie ihr Drache den Robotic Knight von Ryo auf den Friedhof schickte und ihm dadurch 200 Lebenspunkte Schaden berechnet wurden. Ryo Hamachi LP: 1800 | May Clifford LP: 1900 „Du überraschst mich Kleine! Ich muss zugeben dass dieses Duell ziemlich interessant ist. Für einen Nobody kannst du gut Widerstand leisten, aber glaubst du wirklich mit deinen lächerlichen Echsen hast du eine Chance gegen meine Maschinen?“ Er zog seine nächste Karte und grinste dabei amüsiert. Mit der freien Hand wischte er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es ist an der Zeit dass ich dir zeige wie ein Champion sich duelliert! Ich beschwöre Machine King im Angriffsmodus!“ Machine King ATK: 2200 | DEF: 2000 Typ: Maschine Angriffsmodus Von der Tribüne war Raunen und wildes Tuscheln zu hören als der Machine King das Feld betrat. Adam kannte diese Karte selbst nur zu gut. Im letzten Jahr hatte Ryo dadurch gewinnen können. Wie würde sich May dagegen behaupten? Hatte sie jetzt überhaupt noch eine Chance? Das erste was zu sehen war, war dass ihr Drache keine Chance gegen den König der Maschinen hatte und sich in Staub verwandelte. Machine King vs. Blizzard Dragon 2200 ATK – 1800 ATK = 400 Ryo Hamachi LP: 1800 | May Clifford LP: 1500 Damit war die Blinde wieder am Zug. Von Anspannung war allerdings nichts zu sehen. Es war beinahe schon gruselig wie souverän sie dieses Duell bestritt. Nachdem sie die letzte Karte zog bildete sich sogar ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, was ihren Gegenüber natürlich sehr verunsicherte. „Was grinst du denn so blöd?“ Sie sagte erst einmal nichts, sondern spielte ihr Monster im Angriffsmodus aus. Tyrant Dragon ATK: 2900 | DEF: 2500 Typ: Drache Angriffsmodus Erstauntes Raunen fuhr durch die Menge. Ryo wirkte verblüfft, ebenso wie Emma und Adam auf der Tribüne. Mit einem Mal hatte die Blinde ein Monster beschworen, dass es locker mit dem Machine King aufnehmen konnte. Der Champion fasste sich jedoch wieder schnell und grinste sicher. „Ich wusste gar nicht dass du ein so starkes Monster hast. Aber glaubst du wirklich dass dir das hilft?“ Sie sah in seine Richtung und nahm eine weitere Karte aus ihrem Blatt, die sie auf das Feld legte. „Ich denke schon. Ich aktiviere Stamping Destruction. Wenn ich ein Drachen-Monster auf dem Feld habe kann ich eine deiner verdeckten Zauber- oder Fallenkarten auf dem Feld zerstören.“ Gesagt getan und Ryos verdeckte Karte wurde zum Friedhof geschickt. „Zusätzlich verliert der Besitzer der Karte 500 Lebenspunkte!“ Ryo Hamachi LP: 1300 | May Clifford LP: 1500 Sie legte die Zauberkarte auf den Friedhof. Die Menge war kaum in Zaum zu halten. Ihr Gegenüber hatte mit ihrem Zug nicht gerechnet und starrte sie wütend an. „Na und? Denkst du es ist schon vorbei? In meinem nächsten Zug mach ich dich und deinen Drachen platt!“ „Ich war noch nicht fertig. Ich spiele die nächste Zauberkarte: Dragon's Gunfire. Durch ihren Effekt erhältst du 800 Punkte Schaden!“ Ryo Hamachi LP: 500 | May Clifford LP: 1500 Ryo wurde bleich. Im Stadion war es in diesem Moment vollkommen still. Jeder wusste was hier in diesem Augenblick passiert war. Auf der Tribüne stand Emma der Mund offen und auch Adam sah geschockt aus. Hatte dieses Mädchen gerade tatsächlich den Champion aus den Angeln gehoben? Fassungslos sah er dabei zu, wie sie ihrem Drachen den Befehl zum Angriff auf Ryos Maschinen-Monster gab. Tyrant Dragon vs. Machine King 2900 ATK – 2200 ATK = 700 Ryo Hamachi LP: 0 | May Clifford LP: 1500 Die Menge johlte, applaudierte während das Duell hier nun ein schnelles Ende gefunden hatte. Fassungslos sah Ryo auf das Feld. Er hatte verloren – gegen diese Blinde Newcomerin. Wie hatte ihm das passieren können? Ohne ein weiteres Wort sammelte er seine Karten ein und machte sich daran das Stadion zu verlassen. Auf der Tribüne saß Adam noch immer neben Emma und dachte nach. Dieses Mädchen war wirklich gut. Sie hatte nicht nur starke Monster, sondern auch gefährliche Zauberkarten mitgebracht. Wie schnell sie damit ein Duell zu ihren Gunsten herumreißen konnte, hatte sich jetzt gegen Ryo Hamachi gezeigt. „Woah, hast du das gesehen Adam? Das war ein wahnsinniges Duell. Ich hätte ja nicht gedacht dass es so schnell geht. War aber lustig Ryos Gesicht zu sehen, hehehe.“ „Allerdings, aber das zeigt uns auch dass wir in andere Richtungen denken müssen. Es gibt mehr als nur einen ernst zu nehmenden Gegner in diesem Cup.“ Die Regenbogendame nickte einfach nur, während sich jetzt beide erhoben und beobachteten wie die Tafel nacheinander mehrere Duelle bekannt gab. Zeitgleich strömten auch die Duellanten nach draußen in den Park um mit dem Turnier zu beginnen. Noch während Emma auf die verschiedenen Gruppen blickte, erschrak sie mit einem Mal. „WAH!“ Adam verstand erst nicht, ehe er ihrem Blick folgte und das Duell las, das mit gelben Lettern auf dem Display angezeigt wurde: Emma Ravenwood gegen John Grant. Der Schwarzhaarige erstarrte in seiner Bewegung. Er selbst hatte ja schon gegen diesen Duellanten gekämpft und ein hartes Duell bestritten. Dass ausgerechnet Emma in der ersten Runde auf ihn treffen sollte war kein sonderlich guter Wink des Schicksals. Klar, er kannte das Deck des Bestienduellanten schon ein wenig, aber wenn man überlegte dass er mit Leuten wie May Clifford verkehrte, dann würde dieses Duell für seine beste Freundin nicht einfach werden. Hier würde eine große Herausforderung auf Emma zukommen. Ob sie das schaffen würde war ungewiss... Kapitel 4: Die Schöne und das Biest - I --------------------------------------- „Also Emma, wie gehst du vor?“ „Hmmm....ich glaube ich nehm die Kirschtorte...“ „Nein du Idiot, das Duell!“ „Oh, achso, hehehe. Öhm...also...keine Ahnung...“ Seit dem Eröffnungsduell war eine halbe Stunde vergangen. Der Nova-Champion des letzten Jahres war von der blinden Duellantin May Clifford besiegt worden. Nun stand ein kniffliges Duell für die junge Emma Ravenwood an. Ihr Gegner, John Grant, war ein rücksichtsloser Kämpfer der auf die Stärke von Ungeheuer-Karten setzte. Taktik und Geschick waren in diesem Duell gefordert, nur gab es ein Problem dabei: Die weibliche Teilnehmerin hatte die Ernsthaftigkeit eines Bühnen-Comedians. Während Adam die Stirn runzelte und den Kopf schüttelte ließ sich das Regenbogen-Mädchen fröhlich lächelt an einem der freien Tische in der Caféteria nieder, in die die beiden gegangen waren. Um das bevorstehende Duell schien sie sich nicht im geringsten Sorgen zu machen, aber das war ihrerseits schon bekannt: Die 18-Jährige wusste solche Situationen einfach nicht ernst zu nehmen. Wahrscheinlich war sie sich noch nicht einmal bewusst wie wichtig das ganze war. Immerhin befand sich das Turnier-Niveau dieses Jahr auf einem vollkommen anderem Level. „Ich kann ja verstehen dass du ein bisschen auf andere Gedanken kommen möchtest, aber solltest du dir nicht eine Strategie überlegen?“ Berechtigte Frage. Zumindest empfand Adam das so. Er machte sich auch nur Sorgen. Demnach war sein Verhalten nachzuvollziehen. Seine beste Freunden grinste jedoch nur und schob sich ein Stück Kuchen in den Mund. „Phaf Fuell ift doff erft in einer Ftunde. Bif dafin fab if nof feit.“ Sie schluckte einen Bissen herunter und stützte das Kinn auf der Faust ab. Der Schwarzhaarige seufzte nur. „Natürlich, aber eine Stunde ist schneller rum als du denkst. Du solltest lieber dein Deck sortieren anstatt Kuchen in dich rein zu stopfen.“ „Man Adam. Du klingst schon wie meine Mama, hehehe. Iss lieber mal ein Stück Kuchen. Der hier ist mit Kirschen. Woah, ich liebe Kirschkuchen, aber ich muss sagen ich hab schon eeeeewig keinen guten Kuchen mehr gegessen. Das Cafeteriazeug ist auch nicht wirklich delikat wenn ich mir das ganze so betrachte, aber immerhin besser als irgendwelche Tiefkühlware oder 0815-Kuchen. Maaaaan...ich hätte gerne mal wieder Blaubeerkuchen. Der ist auch gut. Zumindest wenn man ihn-“ „EMMA!“ „Wah!“ Sie zuckte zusammen. Der 18-Jährige sah sie schief an und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Hör mal. Ich kann ja verstehen dass du dich lieber ablenkst aber in dem Fall musst du dir etwas überlegen. John Grant ist eine andere Liga. Ich hätte beinahe gegen ihn verloren wenn das Duell nicht unterbrochen worden wäre. Du musst deine Hexer und Feen richtig einsetzen um ihm das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Wenn er starke Monster aufs Feld bringt setzt er sie auch ein. Bei ihm darfst du nicht die Rücksicht erwarten die ich in unseren Trainingsduellen nehme.“ Die junge Frau stoppte in der Bewegung und legte ihre Gabel nieder. Im ersten Moment wirkte sie etwas überrascht, aber dann enttäuscht. Sie senkte den Kopf und starrte auf den Teller vor sich. „Also nimmst du mich gar nicht ernst wenn wir miteinander spielen?“ „Was? Natürlich tu ich das. Emma, so war das doch nicht gemeint.“ Das Unheil war angerichtet. Die Regenbogendame erhob sich. Es schien als würde sie überlegen. Erst öffnete sie den Mund um etwas zu entgegnen, aber dann schloss sie ihn wieder und wandte sich von dem Knaben ab. Seine Worte schienen sie verletzt zu haben. Das hatte er nicht beabsichtigt. „Ich muss mal ein bisschen alleine sein. Wir sehen uns dann.“ Und damit ging sie auch schon los. Adam wollte ihr noch nachrufen, aber sie war bereits verschwunden. Wütend auf sich selbst verzog er das Gesicht. Das war ja super gelaufen. Er hatte sie doch nur aufbauen wollen und dann passierte so etwas. Er hätte sich nicht so ausdrücken sollen, auch wenn es stimmte. Wenn er gegen Emma ein Duell bestritt war es immer so, dass er sich zurück hielt um ihr eine Chance zu lassen. In der richtigen Welt funktionierte dieses Prinzip aber leider nicht. Die Leute nahmen keine Rücksicht wenn sie für sich einen Vorteil erhaschen konnten. Die nahmen keine Rücksicht auf den Gegenüber. Das war das einzige was er ihr hatte klarmachen wollte. Und nun hatte er es so dermaßen versaut dass er sich selbst schämte. Er lehnte sich in den Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. Nachdenklich starrte er ins leere. Er musste einen Weg finden das ganze wieder gerade zu biegen. Stellte sich natürlich nur die Frage ob sie das zuließ. Wenn er so überlegte war es eigentlich schon immer so gewesen, dass er Emma beschützte und versuchte sämtliche Last von ihr zu nehmen. Eigentlich ließ er ihr gar keine Chance eigene Erfahrungen zu sammeln. Er hielt sie immer zurück. Das wurde ihm erst jetzt klar. Dabei war sie nicht mehr das kleine Mädchen dass er seit klein-auf kannte. Inzwischen war sie sehr viel reifer und erwachsener, wenn auch ihre Naivität ihr manchmal einen Strich durch die Rechnung machte, aber das gehörte eben dazu. Das war Emma, mit all ihren Stärken und Makeln. Die hatte jeder. Und jetzt kurz vor diesem wichtigen Ereignis hatte er sie alleine gelassen. Vielleicht war es besser so. Sie brauchte etwas Zeit für sich um nachzudenken hatte sie gesagt. Diese Zeit würde er ihr geben. Wenn das Duell losging würde er sie ja wiedersehen. War nur die Frage wie das ganze letztendlich ausgehen würde. John war stark, ohne Zweifel, aber auch Emma hatte in den letzten Monaten einiges dazu gelernt was Strategien und Kombinationsgabe anging. In ihrem letzten Duell war sie über sich hinaus gewachsen und hatte bewiesen dass sie eine ernst zu nehmende Duellantin war. Wenn sie so agierte wie im Duell gegen ihn, dann würde sie das Ding irgendwie schaukeln, wenn Grant sie nicht vorher in der Luft zerriss. Nach einer Stunde schließlich verließ Adam die Cafeteria um sich auf die Suche nach Emma zu machen. Das Duell mit John würde bald anfangen. Jetzt hieß es schnell die Duellzelle zu finden in der die beiden ihr Spiel austrugen. Er wollte ihr beistehen und natürlich auch sehen wie sie sich gegen diesen Gegner schlug. Eine Weile lang irrte er ziellos umher. Es gab eine Menge Duelle aber nicht das was er suchte, zumindest nicht bis ihm endlich in der Ferne die vertrauten Regenbogen-Haare seiner besten Freundin auffielen. Emma saß bereits mit Grant in der Duellzelle. Umgeben waren sie von ein paar Zuschauern zu denen auch May Clifford zählte. Der Schwarzhaarige war innerhalb weniger Sekunden herbei geeilt. „Habe ich was verpasst?“ Die Blinde zuckte zusammen. „Erschreck mich nicht so! Und nein, sie haben gerade erst gemischt!“ Adam blickte auf die Duellzelle. Emma saß John gegenüber. Von Anspannung war allerdings nichts zu erkennen. Sie wirkte ruhig und entspannt wie immer. Als sie ihn erblickte winkte sie ihm lächelnd zu, als wäre nie etwas zwischen den beiden vorgefallen. Grant wandte sich kurz zu ihm um und grinste. „Ah, ist der Fanclub also auch eingetroffen? Dann können wir ja anfangen. Das hier dauert nicht lange Kleine. Du solltest wissen dass solch ein Turnier nichts für jemanden wie dich ist!“ John Grant LP: 2000 | Emma Ravenwood LP: 2000 „Ich fange an!“ Und damit zog Grant eine Karte. „Ich setze eine Karte verdeckt auf das Feld und beschwöre anschließend Ancient One of the Deep Forest im Angriffsmodus. Zusätzlich rüste ich ihn mit der Ausrüstungszauberkarte Beast Fangs aus. Das verschafft meinem Monster einen zusätzlichen Bonus von 300 Punkten!“ Ancient One of the Deep Forest ATK: 1800 (+300) | DEF: 1900 (+300) Typ: Ungeheuer Angriffsmodus Gleichgültig musterte der Blonde seine Gegnerin durch die schwarze Sonnenbrille hindurch. „Jemand wie du sollte nicht an einem Turnier wie diesem teilnehmen. Das hier ist anders als die üblichen Kartenspielereien die du vielleicht mit deinen Freunden abziehst Kleine. Als Duellant bist du ein nichts! Ein Schwächling wie du wird sich niemals behaupten können! Karten alleine sind unbedeutend. Der Spieler gewinnt das Duell und das hast du schon bei der Auslosung verloren!“ Seine Worte waren hart gewählt und verließen seine Lippen im üblich kaltem Ton. Emma hingegen kratzte sich nur nachdenklich am Hinterkopf. „Äh, aber wenn ich dich mit einer starken Karte schlage, heißt dass dann nicht dass ich genau so gut bin?“ Er reagierte nicht darauf sondern schnaubte einfach nur verächtlich während die Regenbogendame ihre Karte zog. „Ich aktiviere die Zauberkarte Pot of Greed. Damit darf ich zwei weitere Karten ziehen!“ Sie warf einen Blick in ihr Blatt. Nun wirkte sie vollkommen konzentriert. Adam selbst war verwundert wie sie sich auf einmal auf die Sache eingestellt hatte. „Ich spiele Dunames Dark Witch im Angriffsmodus.“ Dunames Dark Witch ATK: 1800 | DEF: 1050 Typ: Fee Angriffsmodus Anschließend setzte die 18-Jährige noch 2 Karten verdeckt auf das Feld, bevor sie die Zauberkarte Silver Bow and Arrow spielte, die ihrer Fee einen zusätzlichen Bonus gab. Sie lächelte. „Und damit greife ich dein Monster an!“ Ihr Gegner wirkte verdutzt, während die beiden Minihologramme aufeinander losgingen. „Das wird unsere Monster beide vernichten!“ „Äh nein. Ich aktiviere zusätzlich noch Magic Jammer und lege eine Karte von meiner Hand ab, damit ich deine Ausrüstungszauberkarte zerstören kann, hehehe.“ Dunames Dark Witch vs. Ancient One of the Deep Forest 2100 ATK – 1800 ATK = 300 John Grant LP: 1700 | Emma Ravenwood LP: 2000 Am Spielfeldrand sah Adam sich das ganze mit an. Auch May konzentrierte sich und lauschte aufmerksam den Zügen der Spieler. „Deine Freundin hat einen guten Zug gemacht. Sie hat John zwar eigentlich nur nachgeahmt, aber zusätzlich genau die richtigen Karten benutzt um das ganze zu ihrem Vorteil ausgehen zu lassen. Nicht schlecht.“ Der Schwarzhaarige nickte nur. Emma hatte mit diesem Zug wirklich Kombinationsgabe bewiesen. Er hatte sich geirrt. Sie konnte solch ein Duell durchaus bestreiten. Immerhin war sie jetzt im Vorteil was die Lebenspunkte und die Monster auf dem Feld betraf. Allerdings war das ganze noch nicht ausgestanden, denn John deckte als nächstes eine Falle auf: „Ich aktiviere die Fallenkarte Begone, Knave! Da dein Monster mir Schaden zugefügt hat, musst du es wieder auf die Hand nehmen, was deine Ausrüstungszauberkarte automatisch zerstört.“ Damit waren die beiden wieder gleichgestellt. Emma hatte nur noch eine verdeckte Karte auf dem Feld. Nun war der Blonde wieder am Zug und zog die nächste Karte. Eine Karte legte er dabei verdeckt auf dem Feld ab, ehe er die Sonnenbrille absetzte und matt lächelte. „Ich muss zugeben: Dein letzter Zug war außerordentlich gut durchdacht, aber das war nur etwas zum aufwärmen. Jetzt zeige ich dir wie man sich richtig duelliert! Ich beschwöre Behemoth the King of all Animals!“ Behemoth the King of all Animals ATK: 2700 | DEF: 1500 Typ: Ungeheuer Angriffsmodus Emma starrte auf das Ungeheuer-Monster dass sich nun brüllend auf dem Kampffeld breit machte. Mit einem Mal hatte er die Kontrolle über das Duell erlangt. Diesem Monster war nur schwer beizukommen. Wahrscheinlich war es sogar seine stärkste Karte. Wer wusste das schon? Grant lachte. „Mach dich darauf gefasst mit hohem Bogen aus dem Turnier zu fliegen! Das hier ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Dinge, die dich erwarten. In diesem Duell wirst du kein Land mehr sehen. Du bist erledigt!“ Fortsetzung folgt Kapitel 5: Die Schöne und das Biest - II ---------------------------------------- Das Duell zwischen Emma und Grant war in vollem Gange. Nun da er seinen Behemoth beschworen hatte, befand er sich im Vorteil. Die Regenbogendame hatte im Augenblick nichts auf der Hand dass dieses Monster besiegen könnte. Sie war am Zug. Die nächste Karte die sie zog brachte ihr allerdings nichts. „Ich spiele ein Monster verdeckt im Verteidigungsmodus. Das wars auch schon!“ Nicht wirklich ein großartiger Zug aber im Augenblick konnte sie nichts anderes tun als auf Verteidigung zu spielen. Ihr fiel im Augenblick nur ein Monster ein dass stark genug war es mit diesem Biest aufzunehmen. Eine Fusion für St. Joan konnte sie vergessen. Sie hatte nur eine Karte auf der Hand die sie dafür brauchte. Ansonsten fehlten ihr die Fusionskarte und Marie the Fallen one. Nein, auf die Fusion zu warten würde sie nur Zeit kosten. Bis dahin hatte sie das Duell längst verloren. Dennoch gab es Hoffnung. Sie hatte ein Monster im Deck dass von der Stärke her noch mächtiger war als St. Joan. Wenn sie das aufs Feld bekam dann hatte sie den Sieg in der Tasche. „Ich ziehe!“, kam es von John. Anschließend setzte er eine Karte verdeckt auf das Feld ab, bevor er seinem Behemoth befahl Emmas verdecktes Monster zu attackieren. Emmas Royal Magicial Libary war dem Angriff natürlich nicht gewachsen und wanderte direkt auf den Kartenfriedhof. Die Duellantin schluckte. Es sah nicht gut für sie aus. Sie zitterte ein wenig und wirkte nervös. Sie musste sich schleunigst etwas einfallen lassen. Wer wusste schon was John noch alles auf Lager hatte. Sie musste ihm den Wind aus den Segeln nehmen. So zog sie die nächste Karte – und grinste. „YAY!“ Okay, es war zwar nicht die Karte die sie sich erhofft hatte aber dieses Monster war stark genug um den Behemoth von Grant zu besiegen. „Ich setze eine Karte verdeckt auf das Feld. Dann beschwöre ich Wingweaver im Angriffsmodus!“ Wingweaver ATK: 2750 | DEF: 2400 Typ: Fee Angriffsmodus „Und damit greife ich deinen Behemoth an!“ Während sich ihr Wingweaver bereits in Angriffsposition begab setzte ihr Gegenüber ein fieses Grinsen auf. Etwas stimmte nicht. Am Spielfeldrand sah Adam besorgt zu wie er eine seiner verdeckten Karten umdrehte. „Ich spiele die Fallenkarte Macht des Spiegels! Damit wird dein kleiner Wingweaver vom Feld gefegt!“ Emma schluckte während sie ihre Monsterkarte auf dem Friedhof ablegte und John den Zug überließ. Der Zog seine nächste Karte. „Wie ich schon sagte: Monster alleine sind nichts. Der Duellant ist der wichtige Pol! Wenn man so in eine Falle tappt wie du eben dann beweist das nur dass ich von Anfang an Recht hatte: Du bist ein nichts!“ Und damit gab er den Zug wieder an sie ab. Emma zog und legte ein Monster im Verteidigungsmodus ab. Etwas anderes blieb ihr nicht übrig. So überließ sie John wieder das Feld. Der befahl seinem Behemoth den Angriff auf ihr verdecktes Monster, das sogleich auf den Friedhof wanderte. Zwar hätte Emma ihre verdeckten Karten aktivieren können, aber die wollte sie sich aufsparen. Im Augenblick verlor sie ja keine Lebenspunkte. Sie lächelte. „Das Duell ist der Hammer. Du bist ein guter Spieler. Äh ich hab lange nicht mehr so viel Spaß gehabt, hehehe.“ Und damit zog sie die nächste Karte, legte ein Monster verdeckt im Verteidigungsmodus ab und beendete ihren Zug. „Deine Komplimente kannst du dir sparen kleine!“ Wieder fegte der Behemoth Emmas Monster vom Feld. Dunames Dark Witch wanderte auf den Friedhof. Die Regenbogendame war am Zug. Sie überlegte. Sie brauchte jetzt die Karte. Andernfalls hatte sie keine Chance. So zog sie – und zog genau die Karte die sie gebraucht hatte. „Ich spiele Cosmo Queen im Angriffsmodus!“ Cosmo Queen ATK: 2900 | DEF: 2450 Typ: Hexer Angriffsmodus Damit hatte sie ihr stärkstes Monster auf das Feld gebracht und befahl auch sogleich den Angriff. Cosmo Queen vs. Behemoth the King of all Animals 2900 ATK – 2700 ATK = 200 John Grant LP: 1500 | Emma Ravenwood LP: 2000 Damit hatte sich Emma wieder an die Spitze katapultiert. John hatte inzwischen nur noch 1500 Lebenspunkte und sein stärkstes Monster war auf dem Friedhof gelandet. Sie hatte das Duell wieder herum gerissen. Anerkennend nickte Adam vom Spielfeldrand zu. May tat es ihm gleich. Emma lächelte nur. John blieb davon unberührt und zog die nächste Karte. Er grinste. „Jetzt zeige ich dir mal wie man spielt Kleine. Ich spiele die Zauberkarte Riesentrunade. Jetzt nehmen wir alle unsere verdeckten Karten wieder auf die Hand. Anschließend aktiviere ich die Zauberkarte Monster Reborn. Damit hole ich meinen Behemoth vom Friedhof zurück. Dann spiele ich die Feldzauberkarte Forest womit mein Behemoth einen Bonus von 200 Punkten bekommt. Anschließend rüste ich ihn mit der Ausrüstungszauberkarte Sword of Deep Seated aus. Das gibt ihm einen weiteren Schub von 500 Punkten. Zum Schluss aktiviere ich dann noch die Zauberkarte Poison Fangs. Jedes Mal wenn ein Monster von dir zum Friedhof wandert verlierst du 500 Lebenspunkte. Und jetzt greift mein Behemoth deine Cosmo Queen an!“ Behemoth the King of all Animals vs. Cosmo Queen 3400 ATK – 2900 ATK = 500 500 Schadenspunkte (Poison Fangs) John Grant LP: 1500 | Emma Ravenwood LP: 1000 Und damit hatte sich das Duell wieder zu Johns Gunsten gerichtet. Für einen kurzen Moment war Emma zwar im Vorteil gewesen, aber nun schien jegliche Bemühung ihrerseits ins Leere zu laufen. Jetzt wo die Cosmo Queen auf dem Friedhof gewandert war, fiel ihr nicht wirklich mehr etwas ein wie sie das Duell doch noch gewinnen konnte. So einen Gegner hatte sie bisher nie gehabt. Er spielte verbissen und zeigte keinerlei Rücksicht auf seinen Kontrahenten. Die junge Frau zog ihre nächste Karte und überlegte. Für's erste war es wohl besser auf Verteidigung zu spielen. Das Problem war hierbei aber dass jedes Mal wenn sie ein Monster verlor ihr trotzdem 500 Punkte durch Poison Fangs abgezogen wurden. Sie durfte kein Monster mehr verlieren. So legte sie zwei Karten verdeckt auf das Feld und spielte ein Monster verdeckt im Verteidigungsmodus. Mehr konnte sie im Augenblick einfach nicht tun. Ihr Gegner schnaubte verächtlich. „Mich würde interessieren warum jemand wie du überhaupt an diesem Turnier teilnimmt. Ich meine sieh dich doch an. Du windest dich verzweifelt in deinen letzten Zügen. Jeder halbwegs vernünftige Mensch hätte das Duell längst aufgegeben um die eigene Würde zu bewahren.“ Emma lächelte nur und sah zu Adam. „Ich mache nicht mit nur um irgendetwas zu gewinnen, oder um mich zu beweisen. Äh ich finde der Spaß am Spiel ist das wichtigste und nicht wer schlechter oder besser ist.“ John lachte und fuhr sich durchs Haar. „Du bist nicht nur naiv sondern auch dumm. Denkst du wirklich hier geht es um Spaß? Hier heißt es fressen oder gefressen werden.“ Damit zog er die nächste Karte. „Behemoth, greif ihr verdecktes Monster an!“ Und damit begab sich die Kreatur zum Angriff, doch ehe er Emmas Kreatur Schaden zufügen konnte deckte die Regenbogendame eine ihrer verdeckten Karten auf. „Ich aktiviere die Fallenkarte Negate Attack. Damit wird deine Battle Phase beendet und mein Monster übersteht deinen Angriff.“ „Tse. Ein lächerliches letztes Zucken.“ Die 18-Jährige ließ sich davon nicht unterkriegen. Sicher, im Moment konnte sie nichts tun außer sich zu verteidigen, aber das hieß noch lange nicht dass sie verloren hatte. Vom Feldrand beobachtete Adam das Duell. May lauschte so gut sie konnte. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt. „Emma ist wirklich gut, aber irgendwie habe ich das Gefühl dass sie nicht wirklich in der Lage ist ihre Situation einzuschätzen. John ist klar im Vorteil und sie hat ihre stärksten Monster bereits eingebüßt, während er immer noch im Besitz seines Behemoths ist. Ich will nicht gemein klingen, aber ich würde sagen sie hat ausgespielt. Dieses Duell kann Sie nicht gewinnen.“ Der Schwarzhaarige rieb sich nachdenklich die Schläfe, ehe er den Kopf schüttelte. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Vor ein paar Monaten wäre ich da noch deiner Meinung gewesen.“ Ein wenig irritiert sah die Blinde in seine Richtung, während Emma ein Monster im Verteidigungsmodus spielte und John den nächsten Zug überließ. May sah Adam fragend an. „Was meinst du damit?“ Adam legte den Kopf schief. „Emma hat eine Art an sich die zwar noch ziemlich neu ist, aber ihr schon jetzt in vielen Duellen einen Vorteil bringt. Sie mag zwar keinen intelligenten oder strategischen Eindruck machen...“ John griff währenddessen mit seinem Behemoth ihr verdecktes Monster an. „Aber sie hat ihren Instinkt!“ Emma drehte die Fallenkarte Magicial Hats um und konnte den Angriff ins leere Laufen lassen. „Ich kann es selber manchmal nicht erklären, aber irgendwie weiß sie immer genau was sie spielen muss, damit sie sich letztendlich doch einen Vorteil erspielt. Ich bin mir gar nicht sicher ob sie wirklich weiß wie strategisch sie manchmal sein kann. Wenn man es am wenigsten erwartet dann spielt sie Züge, die selbst mich zum staunen bringen. Ich weiß, sie ist vielleicht nicht die Spitzenduellantin schlechthin, aber sie hat einiges drauf und ich bin mir sicher, dass sie Grant schlagen kann. Dazu hat sie das Zeug!“ Emma zog ihre nächste Karte und seufzte. Kopf schüttelnd gab sie an John ab, der mit seinem Behemoth ihr Verteidigungsmonster zerstörte. Sie hatte nichts mehr womit sie diesen Angriff abwehren konnte und durch den Effekt von Poison Fangs verlor sie 500 Lebenspunkte. John Grant LP: 1500 | Emma Ravenwood LP: 500 John grinste nur. „Es ist genau wie ich gesagt habe. Stück für Stück knickst du ein. Ich lege ein Monster im Verteidigungsmodus ab. Du bist.“ Emma zog ihre nächste Karte. „Noch ist das Spiel nicht vorbei. Adam sagt immer dass ein Duell erst dann zuende ist wenn die Lebenspunkte auf Null sind. Äh und noch habe ich ja 500, hehehe. Und öh jetzt spiele ich eine Karte im Verteidigungsmodus und eine Karte verdeckt. Dein Zug!“ John zog und warf einen Blick auf seine Karte. Ein müdes Lächeln wanderte auf seine Lippen. Wirklich euphorisch ging er nicht mehr vor. Für ihn war das Duell zu seinen Gunsten gelaufen. In seinen Augen konnte Emma ihm einfach nichts mehr entgegenbringen. Für ihn war die Sache erledigt. „Es tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber jetzt ist es vorbei. Ich beschwöre Yellow Baboon, Archer of the Forest im Angriffsmodus!“ Yellow Baboon, Archer of the Forest ATK: 2600 | DEF: 1800 Typ: Ungeheuer Angriffsmodus Damit rief er das Monster auf das Adam schon Probleme bereitet hatte. Beide Monster wetzten ihre Klauen und waren bereit zuzuschlagen. Der Blonde fuhr sich seufzend durch die Haare. „Für dich ist das Duell jetzt vorbei kleine! Behemoth greif ihr Monster an und vernichte damit den Rest ihrer Lebenspunkte!“ Die Kreatur stürzte los, doch Emma grinste nur schelmisch. „Äh hehehe, ich decke meine verdeckte Karte auf. Die hatte ich noch weißt du und ich glaube die kennst du sogar, hattest sie ja selber vorhin eingesetzt, hehehe.“ Sie drehte die Spiegelkraft um. Johns Augen weiteten sich. „Nein....“ Behemoth und Yellow Baboon wurden mit einem Mal durch die Fallenkarte zerstört. Zähneknirschend drehte John die letzte Verteidigungskarte um und beschwor so Leogun im Angriffsmodus. Sein Zug war beendet. Leogun ATK: 1750 | DEF: 1550 Typ: Ungeheuer Angriffsmodus „Damit werde ich im nächsten Zug dein Monster aus dem Weg räumen und deine Lebenspunkte auslöschen! Du hast verloren.“ Emma zog ihre nächste Karte. Ein zufriedenes Lächeln wanderte auf ihre Lippen. „Hehehe...Äh sag mal John?“ „Ja?“ „Das Duell war echt lustig, aber ich glaube ich habe gewonnen...“ „WAS?!“ Damit drehte sie die Fusionskarte um die sie eben gezogen hatte. „Ich aktiviere meine Fusionskarte, um The Forgiving Maiden die ich auf dem Feld im Verteidigungsmodus hatte mit Marie the fallen one aus meiner Hand zu verschmelzen!“ Beide Monster der Regenbogendame fusionierten jetzt miteinander. Die 18-Jährige hatte mit diesem Zug ihre Lieblingskarte beschworen. „Und damit beschwöre ich St. Joan im Angriffsmodus!“ St. Joan ATK: 2800 | DEF 2000 Typ: Fee Angriffsmodus „Zusätzlich rüste ich sie mit der Zauberkarte Axe of Despair aus die ihr einen Bonus von 1000 Angriffspunkten verschafft! Und jetzt greife ich deinen Leogun an!“ St. Joan vs Leogun 3800 ATK – 1750 ATK = 2050 John Grant LP: 0 | Emma Ravenwood LP: 500 Grant wollte seinen Augen nicht trauen als der Zähler auf Null fiel und Emma zur Siegerin dieses Duells erklärte. Auch die Umstehenden waren perplex angesichts dieser raschen Wendung des Kampfes der Beiden. Auch May Clifford schien von diesem Ergebnis überrascht. Der einzige der an die Regenbogendame geglaubt hatte war nun da um ihr zu dem Sieg zu gratulieren. Lächelnd legte er ihr die Hand auf die Schulter. „Das hast du gut gemacht Emma. Ich wusste dass du ihn schlagen kannst.“ Ein wenig irritiert sah sie ihn an. „Äh...ehrlich? Äh also ich äh...danke, hehehe.“ Sie errötete leicht. Lächelnd sammelte sie ihre Karten ein und pfiff dabei fröhlich eine Melodie. Der Schwarzhaarige legte leicht den Kopf schief. Sie hatte wirklich Können bewiesen und einen scheinbar unbezwingbaren Gegner geschlagen. Grant war selbst für ihn zum Problem geworden, doch sie hatte die Situation souverän gemeistert. Er musste zugeben, dass er sogar ein wenig neidisch war. Ihr war immerhin etwas gelungen was er nicht geschafft hatte. Nun gut, war auch nicht weiter wichtig. „Hör mal Emma, was ich vorhin gesagt habe war nicht so gemeint ich-“ „Ist schon gut, hehehe. Äh was war das eigentlich nochmal?“ Sie kratzte sich dabei nachdenklich am Hinterkopf. Der junge Mann seufzte einfach nur. „Ist schon gut...“ So nickte sie während John nun damit fertig war seine Karten einzusammeln. Einen Schritt tat er auf die 18-Jährige zu und hielt ihr die Hand hin. „Du hast gut gespielt. Du warst die bessere von uns beiden und hast dir den Sieg verdient.“ Emma grinste. „Danke. Äh es hat riesigen Spaß gemacht mit dir zu spielen, hehehe.“ Der Blonde wirkte verwirrt, ehe er nickte. „Äh ja, gleichfalls.“ Und damit setzte er sich bereits in Bewegung. May nickte anerkennend in Emmas Richtung und machte sich dann ebenfalls zum gehen. Ehe sie jedoch fortging, hielt sie noch einmal inne. „Das war wirklich interessant Adam. Ich weiß jetzt gar nicht mehr gegen wen von euch beiden ich lieber antreten würde.“ Dabei lächelte sie, ehe sie und John verschwunden waren. Damit hatte Emma bereits ihren ersten Sieg im Cup davon getragen. Noch einer und sie würde in die Finalrunde kommen. Vielleicht konnte es ihr ja dieses Mal wirklich gelingen. Das würde sich später zeigen. Jetzt erst einmal war es wichtig dass Adam sein erstes Duell bestritt... Kapitel 6: Freund oder Feind? ----------------------------- Mittlerweile war das Turnier in vollem Gange. Bereits jetzt waren die Fronten geklärt und es hatte sich herauskristallisiert dass nur die besten Duellanten an dieser Veranstaltung teilnahmen. Natürlich, es gab hier und da ein paar Anfänger aber da wurde bereits früh die Spreu vom Weizen getrennt. Nur wer alles gab und sein wahres Können zeigte, würde am Ende ins Finale einziehen. Für Adam und Emma war dies das zweite Mal dass sie am Cup teilnahmen. Schon im letzten Jahr hatten sie es erfolglos versucht. Emma war schnell aufs Verlierertreppchen geschickt worden, nachdem sie zwei Kämpfe in Folge verlor. Dieses Mal schien es für sie jedoch besser zu laufen. Durch ihren Sieg über John Grant hatte sie sich einen immensen Vorteil erspielt. Jetzt war Adam an der Reihe zu beweisen was in ihm steckte. Laut der Paarungen würde sein nächster Gegner jemand mit Namen Gustav Stein sein. Von dem war jedoch bis jetzt nichts zu entdecken. Bereits seit über einer Stunde hatten die beiden nach diesem Duellanten gesucht, waren aber bis jetzt nicht fündig geworden. Der späte Nachmittag hatte sich angekündigt. Die Sonne färbte den Himmel in ein zartes orange, während beide durch den Park schlenderten. Seufzend zog Adam an seiner Zigarette und ließ sich auf einer Bank nieder. Emma tat es ihm gleich und stöhnte genervt auf. „Menno. Jetzt laufen wir schon seit Stunden hier rum. Entweder der Typ hat Angst vor dir oder er hat sich verirrt.“ Sie kratzte sich am Hinterkopf und stützte müde das Kinn auf der Faust ab. Adam konnte ihre Laune durchaus nachvollziehen. Auch er war mit seinen Kräften erschöpft. Die Sucherei hatte es ganz schön in sich. Hin und wieder hatten sie sich eine Pause gegönnt und anderen beim duellieren zugesehen. Dabei waren dem Schwarzhaarigen schon ein paar gute Spieler aufgefallen, aber sein mysteriöser Gegner blieb weiterhin unauffindbar. Der junge Mann schlug die Beine übereinander und nahm einen weiteren Zog von seiner Zigarette. Eine leichte Brise wehte ihm durch die Haare während er in die Ferne blickte. Jeder andere wäre doch froh, wenn er sein Duell so schnell wie möglich hinter sich brächte, warum also tauchte dieser Typ nicht auf? Adam schüttelte den Kopf. Er konnte sich so lange wie er wollte das Hirn darüber zermatern. Bringen würde es nichts. Mittlerweile war klar dass Stein nicht gefunden werden wollte. Weiter nach ihm zu suchen war also sinnlos. „Emma, was ich noch sagen wollte: Du hast echt eine Menge dazu gelernt. Ich meine du hast dein erstes Duell gewonnen und bist nur noch einen Sieg von der Finalrunde entfernt. Ich freue mich für dich.“ Die Angesprochene lächelte ein wenig verlegen und starrte zu Boden. „Äh naja, also öhm...eigentlich hab ich ja die meisten Tricks von dir abgeguckt, hehehe.“ Nervös spielte die 18-Jährige mit ihren Haaren. Er grinste nur und sah sich um. Mittlerweile war kaum noch etwas los. Die meisten hatten ihre Duelle schon hinter sich gebracht und ruhten sich für heute aus. Das Turnier ging ja über mehrere Tage. Überstürzen musste man nichts. Morgen war ja auch noch Zeit. Bis dahin würde sein Gegner schon auftauchen. So erhob er sich letztendlich und streckte sich einmal, ehe er seinen Glimmstängel ausmachte und sich seiner besten Freundin zuwandte. „Hey, was hältst du davon wenn wir irgendwo was Essen gehen? Der Kerl taucht heute sowieso nicht mehr auf. Danach können wir einen Film bei mir schauen wenn du willst!“ Euphorisch sprang Emma auf. „Au ja! Woah Batman habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Den können wir uns ansehen. Und dabei essen wir Nachos, hehehe.“ Adam legte den Kopf schief. „Fastfood so spät am Abend? Ich dachte immer ihr Frauen achtet auf eure Linie.“ Empört stemmte Emma die Arme in die Hüfte. „Soll das heißen ich bin fett?“ „Äh nein so meine ich das nicht.“ Er seufzte, bevor er lächelte. „Also gut. Essen wir Nachos und schauen Batman!“ „Yay!“ Und damit machten sich die beiden auf den Weg. Mittlerweile war es fast dunkel geworden so dass Emma sich bei Adam eingeharkt hatte. Man mochte es vielleicht nicht direkt für möglich halten, aber ja: Die junge Ravenwood hatte eine Heidenangst vor der Dunkelheit, besonders dann wenn es wie um diese Zeit noch leicht nebelig und windig war. Das mochte sie absolut nicht. So schritten die beiden die Straße entlang. Unterwegs war hier niemand mehr. Nicht gerade ein Bild dass die Situation verbesserte. „Können wir nicht ein bisschen schneller laufen?“ „Jetzt hab dich doch mal nicht so. Mir tut schon der Arm weh. Außerdem kann dir nichts passieren.“ Emma schüttelte den Kopf. „Jaja das sagen sie immer alle und dann kommt der Axtmörder um die Ecke.“ Adam legte den Kopf schief. „Ach was. Du spinnst doch!“ „Nein. Ich meine sieh dich doch mal um. Der Wind, der Nebel und die Dunkelheit – perfektes Amok-Wetter für einen Verrückten.“ Er seufzte. „Die einzige Verrückte die ich im Moment sehe, klammert sich wie ein Affe an meinem Arm fest.“ Sie boxte ihn in die Seite. „Aua!“ Damit gingen sie weiter, jedoch nicht all zu lange denn mit einem Mal tauchten drei Personen vor ihnen auf die ihnen den Weg versperrten. Alles in allem zu groß geratene Muskelprotze, die lachend auf sie zugingen. „Sieh mal an was wir hier haben. Ist das nicht süß? Er beschützt seine Freundin im Dunkeln!“, gab der größte der drei von sich. Die anderen beiden lachten nur. Adam blieb stehen und schob Emma hinter sich. „Wir wollen keinen Ärger okay? Lasst uns einfach durch.“ Der Riese schüttelte nur den Kopf und hob den Zeigefinger. „Und was wenn wir Ärger wollen? Das Deck an deinem Gürtel ist sicher ne Menge Geld wert. Ihr Duellanten bringt doch zu solchen Turnieren immer nur eure besten Karten mit. Also, rück sie raus. Deine Freundin kannst du gleich auch hier lassen. Wir werden sicher unseren Spaß mit der Kleinen haben!“ Die Regenbogendame drückte sich an Adam und umklammerte ihn. Er konnte spüren wie sie zitterte. Sein Herz schlug schnell in seiner Brust. Sein Atem ging flach. Ernst sah er die Typen an. „Ihr bekommt gar nichts!“ Der große stemmte die Arme in die Hüfte. „Ach wirklich?“ Damit kamen die beiden anderen auf Adam zu, von dem der eine direkt zum Faustschlag ausholte. Der Schwarzhaarige schob Emma zur Seite und entging dem Hieb nur knapp indem er sich wegduckte. Da packte ihn schon der andere von hinten und hob ihn hoch. Schon wieder kam der eine auf ihn zu und holte zum Schlag aus. Dieses mal musste Adam jedoch einfach nur die Beine anheben um sich diesen Koloss vom Hals zu schaffen. Der Anführer begutachtete das ganze eher murrend. „Was soll das denn? Macht diesen Hänfling fertig!“ Mit einer Kopfnuss nach hinten konnte sich der 18-Jährige aus der Umklammerung befreien und war wieder frei. Seine beste Freundin kauerte ängstlich auf dem Boden. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Adam hingegen blieb vollkommen ruhig. Er war zwar 3 zu 1 unterlegen aber das interessierte ihn nicht. Wichtig war es jetzt Emma zu beschützen. Der Anführer der drei zog ein Messer und lachte. „Du bist ja doch nicht so schwach wie ich dachte aber jetzt zeig ich dir mal wie man sowas macht!“ Er holte zum Hieb aus und traf den Knaben direkt am Arm. Brennender Schmerz machte sich breit und Emma stieß einen spitzen Schrei aus. Die Klinge war einmal über den Oberarm gegangen. Schnaubend hielt sich der Schwarzhaarige die Wunde während sich die drei Schlächter wieder vor ihm aufbauten. Das hier konnte er nicht schaffen. „Lauf weg Emma!“ Perplex sah sie ihn an. „Was?“ „Du hast mich gehört. Du sollst weglaufen!“ Sie schüttelte nur den Kopf. Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Nein, ich lass dich hier nicht alleine!“ Der Anführer des Trios lachte. „Wie rührend. Wenn das nicht wahre Liebe ist.“ Damit hob er wieder sein Messer und stampfte auf den Knaben zu. Adam spannte sämtliche Muskeln an und ballte die Faust. Er konnte Emma nicht im Stich lassen. Die hatte sich inzwischen hinter ihn gerobbt und umklammerte mit einem Arm sein Bein. Nicht gerade hilfreich. Er atmete schwer. Der Schlitzer hatte seine Wirkung erzielt. Das hier war von Anfang an nicht gut gewesen. Er war in der Unterzahl und den dreien Kraftmäßig deutlich unterlegen. Hier gab es keinen Ausweg. Urplötzlich schossen wie aus dem Nichts Bandagen hervor die den Anführer des Trios umwickelten. „Was? Was zum Geier ist denn hier los?!“ Die beiden Untergebenen blieben auf der Stelle stehen und versuchten ihren Boss aus diesen Schlingen zu befreien, während er selbst versuchte sich mit dem Messer loszuschneiden, ohne Erfolg. Immer weiter wurde er eingewickelt bis sein halber Körper von den Bandagen umwickelt war. Adam blickte wie paralysiert auf diese Situation. Was zum Teufel war hier nur los? Dann fiel ihm mit einem Mal die Gestalt auf die etwas entfernt stand. Ein groß gewachsener Typ, komplett schwarz gekleidet, fast schon ein bisschen edel wenn man den Hut dazu rechnete. Die Haut leichenblass. Reptilienartig funkelten die gelben Augen in seinen Höhlen während er auf das Geschehen starrte. In der Hand hielt er etwas. Im ersten Moment konnte der Schwarzhaarige es nicht so recht erkennen. Emma war die erste die das Wort ergriff. „Eine Duelmonsterskarte!“ Tatsächlich. In der Hand hielt er die Zauberkarte Tribute to the Doomed. Hatte er ihnen etwa geholfen? Und wenn ja, wie hatte er das gemacht? Das ergab doch gar keinen Sinn. Noch immer waren die zwei Handlanger damit beschäftigt ihren Chef aus den Bandagen zu befreien. Mittlerweile hatten auch sie den Fremden bemerkt. „Hey. Was soll das! Wer bist du denn? Fashing ist vorbei du Clown!“ Der Angesprochene reagierte nicht. Stattdessen leuchtete die Karte in seiner Hand noch einmal auf und ließ den Anführer wieder frei. Der rieb sich mit schmerz verzerrtem Gesicht die Knöchel. Im nächsten Moment hatte er wieder sein Messer erhoben. „Verzieh dich Punk! Das hier ist nicht deine Baustelle!“ Der andere ließ die Zauberkarte wieder in der Innenseite seines Mantels verschwinden. „Ihr seid diejenigen die jetzt gehen. Ansonsten werdet ihr es bereuen!“ Die drei lachten. Sie schienen die Situation wirklich nicht sonderlich ernst zu nehmen. „Denkst du ein paar Taschenspielertricks machen uns Angst? Jetzt bist du dran!“ Damit schritt der Boss auf ihn zu, bereit zuzuschlagen. Wieder holte der Fremde eine Karte hervor die zu leuchten begann. Erst schien nichts zu geschehen. Dann war plötzlich ein Knurren zu hören. Perplex blickten Emma und Adam auf das Geschehen, als plötzlich aus dem Schatten hinter dem Fremden eine mumifizierte Kreatur hervortrat. Halb verrottet tastete sich die Kreatur voran. Nur ein Auge leuchtete aus einer Höhle hervor. Mit einem mal wichen die drei zurück. „Wa-was ist das denn?!“ Adam schluckte. Das war ein Monster. Ein Kartenmonster. „Zombie Tiger“, flüsterte Emma leise hinter seinem Rücken. Der 18-Jährige war mit der ganzen Situation überfordert. Den Schmerz in seinem Arm hatte er verdrängt und starrte einfach nur wie gebannt auf dieses Schauspiel. War das ein Hologramm? Die Rowdies wirkten davon sichtlich eingeschüchtert. Der Chef der Truppe zitterte jetzt. „Pfeif dein Tier zurück!“ Mittlerweile war der Tiger vor seinem Beschwörer in Stellung gegangen und musterte die drei wie der Jäger die Beute. Er schien nur noch auf den Befehl zu warten. „Zombie Tiger. Hetz sie mal ein bisschen durch die Gegend.“ Und damit schoss das Ungetüm los. Schreiend setzten sich die drei in Bewegung und rannten die Straße hinab, dicht gefolgt von dem Ungeheuer das ihnen nachsetzte. Dann war es eine Weile still. Jetzt kam auch der Schmerz zurück und Adam hielt sich den Arm, blieb aber weiterhin alarmiert. Er sah den Fremden an. „Was war das? Wer bist du?“ Der Fremde machte einen Schritt auf ihn zu. „Das mein Freund, war ein gelungener Versuch dir und deiner Freundin das Leben zu retten. Gern geschehen übrigens.“ Er nahm seinen Hut zur Begrüßung ab. Rabenschwarzes Haar kam zum Vorschein. Er verbeugte sich sogar leicht, ehe er noch näher kam und die Hand hob. Erst wollte Adam zurückweichen, doch schnell hatte der Andere den verletzten Arm des Duellanten umfasst und sah sich das ganze an. „Der Schnitt ist tief. Sei froh dass er keine Arterie erwischt hat.“ Damit fasste er wieder in seinen Mantel und holte eine weitere Karte hervor. Violet Crystal. Eine Zauberkarte. Er hielt sie hoch. Purpurnes Leuchten strömte aus der Karte und zog sich an Adams Arm entlang, bis sie bei der Wunde angelangt waren. Es dauerte nur wenige Sekunden und der Schnitt war komplett verschwunden. Emma stand der Mund offen. Hatte dieser Kerl ihren besten Freund gerade mit einer Zauberkarte geheilt? Auch Adam war irritiert. „Wie machst du das?“ „Übungssache. Das wird dir keine Schwierigkeiten mehr machen und die Typen dürften jetzt auch weg sein. Mittlerweile sollte mein Zombie Tiger sie ein paar Blocks weiter gescheucht haben.“ Er holte wieder die Monsterkarte hervor dessen Bild aber im Augenblick weiß war. „Zombie Tiger, komm zurück.“ Und damit glühte die Karte kurz auf ehe wieder das Bild des Biests zu sehen war, dass er vor kurzem beschworen hatte. Damit steckte der junge Mann seine Karten wieder in seinen Mantel zurück und machte sich ersteinmal daran Emma auf die Beine zu helfen. Noch immer hatte sie auf dem Boden gekauert. Vorsichtig reichte er ihr eine Hand, die mit einem weißen Handschuh bezogen war und lächelte dabei. Leichtes rot zierte ihre Wangen als sie sich von ihm aufhelfen ließ. „Ihr seid jetzt in Sicherheit junge Lady.“ Damit gab er ihr sogar einen Handkuss, was Emma zum Kichern brachte. „Ehehehehe, danke äh...also ich äh...toll dass du uns geholfen hast und woah...was du für Sachen kannst....öhm naja also äh...ich bin Emma....und äh das hier ist Adam, hehehe“, stellte sie ihren besten Freund beinahe beiläufig vor. Ihr Retter legte den Kopf leicht schief und musterte ihn. „Adam...West?“ Der Angesprochene nickte. „Dann ist wohl eine Entschuldigung fällig. Sicher hast du schon den ganzen Tag auf das Duell gewartet.“ Da fiel es beiden wie Schuppen von den Augen. „Gustav Stein?“ Der Fremde nickte. „Kein Geringerer. Freut mich. Es tut gut zu sehen dass mein Gegner in diesem Turnier jemand mit reinem Herzen zu sein scheint. Nicht jeder hätte sich so bereitwillig diesen drei Bullen entgegen gestellt. Deine Freundin kann sich glücklich schätzen. Nun gut, wie dem auch sei. Ich denke es ist nicht schlimm wenn wir unser Duell auf Morgen verschieben oder? Nach der ganzen Sache könnten wir alle sicher ein wenig Schlaf gebrauchen.“ Adam nickte nur. Das war also der Duellant den er die ganze Zeit gesucht hatte. Gustav Stein, jemand mit seltsamen Fähigkeiten. Er hatte ihnen das Leben gerettet und eine Seite von sich gezeigt, die mit normalen Worten gar nicht zu erklären war. Konnte er wirklich Monster und Zauber aus Karten einfach so beschwören? Wer war dieser Kerl? Der 18-Jährige legte nachdenklich den Kopf schief. Stein schien dies zu merken. „Du hast sicher noch viele Fragen an mich, aber ich würde sagen das verschieben wir auf ein anderes Mal.“ Er wandte sich schon zum gehen, ehe er noch einmal inne hielt und sich umdrehte. „Gute Nacht.“ Nach etwa einer halben Stunde hatten Sie schließlich Adams zu Hause erreicht. Der junge Mann ließ Emma an sich vorbei und schloss die Tür, ehe er an ihr zu Boden glitt und seufzte. Noch immer konnte er nicht richtig in Worte fassen, was da eben geschehen war. Dieser Gustav hatte Dinge mit seinen Karten getan die auf normale Art und Weise einfach nicht zu erklären waren. Wie war es möglich, Monster oder Zauberkarten in der realen Welt zu aktivieren und für sich zu nutzen? Das konnte doch unmöglich wahr sein. Der Schwarzhaarige starrte auf seinen Arm. Allein dass die Wunde fort war, zeigte schon dass er das alles nicht geträumt hatte. Dennoch überkam ihm bei all dem ein seltsames Gefühl der Angst und Unsicherheit. Nachdenklich sah er in den Flur vor sich, während Emma in der Küche schon einmal die Nachos vorbereitete. Adam hatte schon einmal von so Dingen gehört. Laut den Gerüchten sollte Duel Monsters ja ursprünglich aus dem alten Ägypten kommen, wo Pharaonen und andere sich mit Monstern in düsteren Kämpfen gegenüberstanden. Spiele der Schatten hatte man das genannt. Zumindest hatte er das mal in einer Museumszeitschrift gelesen. Nein, das alles klang viel zu banal. Das war nichts weiter als ein Mythos. Duel Monsters war nichts weiter als ein Spiel. Ein Wettbewerb in dem sich verschiedene Spieler gegeneinander beweisen konnten, um herauszufinden wer der bessere war. Trotzdem gab es unbeantwortete Fragen. Dieser Gustav hatte versprochen sie ihm am morgigen Tag zu beantworten. Blieb nur die Frage übrig, ob ihm das was der andere zu erzählen hatte auch gefallen würde. Im Innern hoffte er natürlich, dass das ganze einfach nur ein Trick war und nichts weiter. Alles andere würde die Dinge nur unnötig komplizieren. Wieder seufzte er und fingerte anschließend in seiner Hosentasche nach seinen Zigaretten. Aus der Küche drang der Duft von geschmolzenem Käse. Langsam kam wieder Leben in den 18-Jährigen, als er sich erhob und zu seiner besten Freundin spazierte, die gerade dabei war die Nachos fertig vorzubereiten. „Ist alles in Ordnung?“, wollte er wissen. Immerhin waren sie vor kurzem noch attackiert worden. Sie nickte. „Äh, es geht mir gut, ähm danke Adam dass du mich beschützt hast. Das war sehr süß von dir, hehehe. Aber dieser Kerl war natürlich super coool. Wie er die Typen verscheucht hat. Findest du nicht?“ Der Angesprochene legte den Kopf schief und nahm an dem Tisch platz. Wie konnte sie das ganze auf die leichte Schulter nehmen? „Machst du dir denn keine Sorgen? Ich meine, solche Dinge sind doch nicht normal oder?“ Sie zuckte mit den Schultern und nahm die Schale mit den Nachos in den Arm. Nachdenklich sah sie auf den Tisch. „Ich weiß nicht, aber er hat uns geholfen oder? Äh ich meine, so ein Mensch kann doch nicht schlecht sein oder?“ Damit lächelte sie wieder, während er seine Zigarette ausdrückte. War ja klar dass sie das ganze nicht so ernst sah wie er. Was das betraf hatte sie es eben einfacher, weil sie sich nicht all zu viele Sorgen um diese ganzen Dinge machte. Gut für sie. Vielleicht hatte sie aber auch Recht. Er kannte diesen Gustav Stein nicht gut genug, um vorschnell über ihn urteilen zu können. Besonders nachdem dieser ihnen das Leben gerettet hatte, würde er keine Überlegungen in diese Richtung anstellen. Das wäre nicht fair ihm gegenüber. Er sollte sich generell nicht mehr so viele Gedanken darüber machen. Morgen war ein wichtiger Tag. Emma war ihm mit ihrem Sieg über John Grant einen guten Schritt voraus. Noch ein Sieg und sie würde die Finalrunde erreichen. Er hatte noch gar kein Duell gewonnen. Generell musste er sich um einiges besser auf das ganze vorbereiten. Duellanten wie May Clifford würden es ihm sicher nicht leicht machen und er hatte viel zu hart trainiert. Wieder in der Vorrunde zu versagen, wäre sicher nicht das, was ihn aufbauen könnte. „Hey! Jetzt hör mal auf Trübsal zu blasen!“ Emmas Worte rissen ihn aus seinem Gedanken. Böse starrte sie ihn an und boxte ihm in die Schulter. „Au!“ Er rieb sich die Stelle und seufzte. „Sorry. Ich bin irgendwie nicht ganz bei der Sache. Entschuldige. Komm, wir schauen den Film!“ Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Die Regenbogendame stellte die Schüssel ab und griff ihn bei der Hand. Warm lächelte sie ihn an. „Hey, mach dir mal keinen Kopf okay? Äh, ich meine du bist einer der besten Duellanten die ich kenne, hehehe. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass ich immer da bin um dich anzufeuern. Ich meine äh, du hast immer einen kühlen Kopf bewiesen selbst wenn es mal schlecht aussah. Als du gegen diesen Grant gekämpft hast, hast du zwar verloren, öh also nach Punkten, aber bis zum letzten Moment hast du trotzdem nicht aufgegeben. Wenn du so spielst wie immer äh dann kannst du gar nicht verlieren. Nicht mal gegen einen Zauberer, oder äh was auch immer dieser Gustav ist, hehehe.“ Sie hielt inne, rieb sich kurz den Kopf und holte dann ihre Deckbox hervor. Ein paar Sekunden kramte sie darin herum, und holte drei Karten hervor die sie dann auf den Tisch legte. „Äh also eigentlich wollte ich sie dir erst zum Geburtstag schenken, hehehe aber ich denke du kannst sie jetzt ganz gut gebrauchen. Ich weiß das ist eigentlich nicht die Art wie du spielst, aber dann hast du auch einen Teil von mir in deinem Deck, hehehe. Und an deiner Strategie ändert das ja nichts.“ Der 18-Jährige starrte auf die drei Karten, die Emma ihm vorgelegt hatte. Als nächstes holte sie noch eine Zauberkarte hervor und legte sie dazu. „Damit kombiniert kannst du ein super starkes Monster beschwören. Dann besiegt dich keiner mehr, hehehe.“ Adam sah sich die Karten an. Emma konnte doch unmöglich solch eine Kombination in ihrem Besitz haben? Ein paar Sekunden lang starrte er ungläubig auf die Karten die er in den Händen hielt. „Wo hast du solche Karten her?“ Sie kicherte. „Hehehe, ich hab auch meine Kontakte. Äh also du musst sie nicht benutzen wenn du nicht willst, äh ich-“ „Nein..also ich...danke Emma.“ Er holte sein Deck hervor. Innerhalb weniger Sekunden hatte er ein paar Karten ausgetauscht und diese neue Kombination eingefügt. Nachdenklich sah er zu der 18-Jährigen herüber und lächelte anschließend. Wie hatte er vergessen können, dass Emma immer für ihn da war wenn es ums ganze ging? Sie würde immer einen Weg finden ihn aufzuheitern, egal was kommen mochte. So sah er sie einen Moment einfach nur an, wobei die junge Dame errötete und den Kopf zur Seite legte. „Äh...Adam? Das ist unangenehm...“ „Oh...entschuldige...“ „Hehehe, schon okay, aber glaub jetzt nicht dass du noch was zum Geburtstag kriegst, hihihi!“ Er seufzte und rieb sich die Stirn. Da gab es eindeutig nichts mehr zu zu sagen. „Aber erwarte jetzt nicht dass ich dir auch was schenke.“ Sie stemmte entrüstet die Hände in die Hüfte. „Und wieso nicht?“ „Dein Geburtstag war erst letzten Monat.“ „Och mannoooo!“ Kapitel 7: Düstere Schatten --------------------------- -Eine Woche zuvor- „Sehr geehrte Fahrgäste der M.S. Javier. Wir erreichen den Hafen von Nova-City in wenigen Augenblicken. Wir danken ihnen dafür, dass sie sich für eine Fahrt mit unserem Schiff entschieden haben und wünschen ihnen einen schönen Aufenthalt.“ Das war das Stichwort. Nach der Überfahrt hatte Sie nun endlich ihr Ziel erreicht. Lange genug hatte es ja gedauert. Seit gestern Abend war sie mit dem Schiff unterwegs gewesen, nur um heute endlich hier anzukommen. Natürlich war sie dabei nicht die einzige. Hunderte Ihresgleichen nahmen diese Reise auf sich, nur einer Sache wegen: Der Nova-Cup. Jedes Jahr fand er in Nova-City statt und von überall her kamen die Duellanten um an diesem Ereignis teilzunehmen. Es wurden sogar Verlautbarungen gemacht dass dem Sieger dieses Mal sogar mehr als nur das Preisgeld in Höhe von 500.000 winkte. Sollten die Gerüchte stimmen, so hatte man das Privileg gegen den Schöpfer von Duel Monsters höchst persönlich antreten zu dürfen, sollte man aus dieser Veranstaltung als Sieger hervor gehen. Sicher, das war einfacher gesagt als getan, aber wenn Sie ihren Karten vertraute dann würde sie mit Sicherheit Erfolg haben. Die richtige Strategie hatte sie ja. Vertrauen in ihre Karten ebenso. Da konnte nichts schief gehen. Ein Blick auf die Uhr sagte, dass es noch etwas Zeit bis zur Eröffnungszeremonie war, weshalb kein Grund zur Eile bestand. Langsam schlenderte sie also zum Ausgang des riesigen Kreuzfahrtschiffes, wo sich bereits eine große Schlange gebildet hatte. Es schien fast so als konnte es keiner der Anwesenden erwarten schnell genug den Austragungsort zu erreichen. Sie lächelte. Auch die junge Dame konnte ein gewisses Gefühl der Aufregung nicht unterdrücken. Es war das erste mal dass sie an einem solchen Turnier teilnahm. Vorher hatte sie sich immer nur in kleinen Kreisen duelliert, aber heute würde sie endlich beweisen dass etwas in ihr steckte. Von zu Hause aus würden ihr alle aus ihrer Familie zusehen, sie anfeuern und ihr Glück wünschen. Das schönste wäre dabei natürlich wenn sie am Ende als Gewinnerin nach Hause käme, wobei sie sagen musste dass das nicht ihr Hauptgrund war an dem ganzen teilzunehmen. Allein die Erfahrung war etwas sehr wertvolles. Man konnte sich mit anderen messen die ebenso waren wie sie. Jeder hatte sein eigenes Deck und seine eigenen Karten die er schätzte. Träume trafen aufeinander, Strategien würden ihren vollen Wert beweisen. Etwas so großartiges gab es einfach nicht sonderlich oft. Alleine die Tatsache dabei sein zu können, war eigentlich schon genug für sie. Sie seufzte und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie nun langsam über die Brücke vom Schiff aus das Hafengelände betrat. Es war gerade mal 8 Uhr morgens. Die Sonne war gerade erst aufgegangen. Eine sommerliche Brise wehte ihr durchs Haar, während sie die Schar von jungen Leuten beobachtete, die das Gelände entlang strömten. Für's erste konnte Sie es ruhig angehen lassen. Ein kleiner Bummel in der Stadt wäre sicherlich nicht zu verachten. An einer Ecke gab es einen Stand an dem Stadtpläne verteilt wurden. Die Duellantin schnappte sich einfach einen davon und machte sich sogleich auf den Weg. Das Hauptereignis würde in einer Woche im Nova-Park stattfinden. Im dortigen Stadion würde man eine Rede halten ehe das Eröffnungsduell stattfand. War sicher interessant. Vor allem wenn man bedachte, dass es jeden treffen könnte. Ein Duell vor den Augen tausender Zuschauer. Bei dem Gedanken lief es ihr schon ein wenig kalt den Nacken herunter, ehe sie den Kopf schüttelte, um sich selbst zur Ruhe zu bringen. Es brachte nichts wenn man sich selbst verrückt machte. Es gab gar keinen Grund zur Sorge. Man flog ja laut den Regeln nicht nach der ersten Niederlage aus dem Turnier. Zwei Siege genügten um in die Finalrunde zu kommen. Auf der anderen Seite brauchte es aber auch nur zwei Niederlagen um aus der Veranstaltung ausgeschlossen zu werden. Jeder Zug musste also sitzen. Anfängerfehler durfte sie sich nicht erlauben. In diesem Gedanken versunken schlenderte sie weiter voraus und achtete dabei gar nicht mehr wirklich auf den Weg vor sich so dass es gar kein Wunder war, dass sie irgendwann jemanden anrempelte. Ehe sie sich versah war sie auf dem Hintern gelandet und der Stadtplan flatterte im Wind davon. „Ach Mist...“, fluchte Sie, ehe sie auf die Person blickte die sie angerempelt hatte. Ein junges Mädchen. Ungefähr in ihrem Alter, vielleicht ein Jahr Jünger mit braunen Zöpfen und blassgelben Augen. Man musste nicht zweimal hinsehen um zu erkennen dass sie blind war. Auch war sie nicht allein unterwegs. Ein junger Mann mit Sonnenbrille in komplett schwarzer Kleidung stand bei ihr und half dem Mädchen auf die Beine. Blondes Haar zierte seinen Schopf. Mit düsterem Blick bedachte er die junge Frau. „Pass doch auf wo du hinläufst Kleine!“ Das blinde Mädchen war wieder auf den Beinen und starrte ins Leere. „Ist schon gut John, war sicher keine Absicht. Komm, wir gehen weiter.“ Der junge Mann nickte nur und wenig später waren sie in der Menge verschwunden so dass die junge Duellantin ihnen nur nachsehen konnte. Das waren sicher auch Teilnehmer, wobei, sicher nur der Typ. Die junge Frau hatte er wahrscheinlich nur so dabei. Naja, ging sie ja eigentlich nichts an. So schritt sie weiter voran. Wichtig war jetzt erstmal das vorbestellte Zimmer im Motel zu beziehen. Danach konnte sie sich in aller Ruhe alles ansehen. Sie war extra früher gekommen, so wie die meisten anderen, nur um sich ein wenig die Stadt ansehen zu können und um sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Vor allem wäre es sauteuer gewesen erst am Tag des Turniers mit dem Schiff anzukommen. Außerdem schadete es ja nicht. Vielleicht lernte sie in der Zeit ja auch neue Freunde kennen. Wer wusste das schon? Im Laufe des Tages hatte sie soweit alle Vorbereitungen getroffen. Ihr Zimmer war bezogen, der Nova-Pass für das Turnier besorgt und ihr Deck noch einmal begutachtet. Inzwischen war es Abend geworden, als sie langsam durch die Straßen schritt. Leichter Nebel war aufgekommen und eine kühle Brise sein Begleiter. Einen gewissen Charme hatte das ganze ja schon wie sie fand. Anders als zu Hause jedenfalls. Sie seufzte. Was ihre Familie wohl gerade machte? Sie hatten zwar vorhin miteinander telefoniert, aber ein wenig vermisste sie ihre Leute ja schon. War eben etwas anderes ganz alleine irgendwohin zu fahren. Naja, würde schon klappen. Bald war sie ja wieder zu Hause und wenn sie Glück hatte sogar als jemand der sich in diesem Turnier einen Namen gemacht hatte. Lächelnd über diesen Gedanken schritt sie weiter voran, ehe ein paar Meter vor ihr jemand aus dem Schatten eines Baumes am Straßenrand hervortrat. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete sie die fremde Person die ihr nun offensichtlich den Weg versperrte. Es war eine junge Frau mit weißem Haar, eisblauen Augen und komplett schwarzer Kleidung. Hübsch, wenn man das ganze vom Blickwinkel einer weiblichen Person betrachtete. Etwas zögernd schritt Sie auf die Fremde zu. „Äh hallo, kann ich ihnen irgendwie helfen?“ Die andere nickte nur und deutete auf eine etwas größere Fläche auf der sich eine dieser Duellzellen befand die sie heute schon zu Hauf gesehen hatte. „Wie wäre es mit einem kleinen Duell? Du bist doch eine Turnierteilnehmerin oder nicht?“ Die Angesprochene nickte. „Ja, und klar warum nicht?“ Es dauerte keine fünf Sekunden in denen die beiden an der Duellzelle platz genommen hatten. Die junge Duellantin betrachtete die Weißhaarige während sie ihr Deck mischte. „Wie heißt du?“ „Alya.“ „Ah Alya, ich bin-“ „Das ist nicht wichtig. Lass uns spielen!“ ??? LP: 2000 | Alya LP: 2000 War ja schon irgendwie komisch dass Alya nicht einmal ihren Namen wissen wollte. Sie hatte schon etwas seltsames an sich. Eine gewisse Art von Kälte die sich nur schwer beschreiben ließ. Naja, sicher nichts schlimmes. Es gab viele Leute die so ein Auftreten hatten, obwohl sie eigentlich ganz okay waren. Sicher war es bei dieser Dame ebenso der Fall. Also würde sie nicht weiter darüber nachdenken, sondern dieses kleine Probeduell genießen. So zogen beide ihren fünf Karten und sahen einander an. Irgendwie war das hier ja schon toll. Man traf einfach jemanden auf der Straße der ebenso ein Duellant war und ehe man sich versah kam es zum Duell. Hatte schon etwas schönes an sich. Ein Lächeln ließ sich dabei nicht verkneifen, ehe sie ihre erste Karte zog und somit ihren Zug begann. „Also gut. Ich lege zwei Karten verdeckt auf das Feld ab und spiele anschließend die Zauberkarte Pot of Greed um zwei weitere Karten zu ziehen.“ Das tat sie dann auch und fügte zwei Karten ihrem Blatt hinzu. Sie warf einen Blick in ihre Karten. Von der Zusammensetzung her hatte sie viele verschiedene Typen im Deck. Eine gesunde Abwechslung konnte nicht schaden. Zumindest empfand sie das so. Jetzt hatte sie zumindest das Glück bereits ein paar starke Monster auf der Hand zu haben, von denen sie auch direkt eines beschwor. Curse of Dragon ATK: 2000 | DEF: 1500 Typ: Drache Angriffsmodus Alya hatte den Zug mit ruhiger Miene beobachtet. Nach der Monsterbschwörung hatte sich schon etwas verändert. Es wirkte ein wenig drückend. Schwer zu erklären. Naja, konnte auch am Wetter liegen. War also nicht sonderlich wichtig. So zog die Weißhaarige ihre Karte und begann mit ihrem ersten Zug. „Du hast einen guten Zug gemacht. Bereits in der ersten Runde ein so starkes Monster zu spielen. Aber jetzt bin ich dran. Ich aktiviere die Zauberkarte Allure of Darkness. Ich darf zwei Karten ziehen, muss dafür aber ein Monster mit dem Typ „Dark“ aus dem Spiel entfernen.“ Und so geschah es. „Als nächstes aktiviere ich die Feldzauberkarte Yami. Dadurch erhalten alle Unterweltler-Monster einen Bonus von 200 Punkten auf jedes ihrer beiden Attribute.“ Ein finsterer Schleier legte sich über die Duellzelle. Der jungen Frau lief es kalt den Rücken runter. Sie empfand diese Alya ja schon vorher als ein wenig einschüchternd, aber jetzt war das ganze noch schlimmer. Die Finsternis von Yami ließ diese mysteriöse Frau in einem ganz anderen Licht erscheinen. Es war schwer zu beschreiben. Nun gut, davon sollte man sich lieber nicht einschüchtern lassen, auch wenn das nicht ganz einfach war. Ein wenig gruselte es sie ja schon. Musste wohl an der Hologramm-Technik liegen. „Nun beschwöre ich Ushi Oni im Angriffsmodus!“ Ushi Oni ATK: 2150 (+200) | DEF: 1950 (+200) Typ: Unterweltler Angriffsmodus Es dauerte keine zwei Sekunden ehe das Monster auf dem Spielfeld erschien und wieder überkam sie dieses bedrückende Gefühl, dass sie auch schon vorher verspürt hatte, als sie ihr Monster beschwor. Stumm beobachtete sie jetzt wie sich der Unterweltler auf ihr Monster stürzte. Ushi Oni vs. Curse of Dragon 2250 ATK – 2000 ATK = 250 ??? LP: 1750 | Alya LP: 2000 Ein kalter Schauer überkam Sie, als ihr Drachen-Monster zum Friedhof wanderte. Es war als würde ihr mit einem Mal richtig schlecht. Das Gefühl verschwand so schnell wie es gekommen war. Damit war es allerdings noch nicht vorbei, denn sogleich drehte die junge Duellantin eine ihrer verdeckten Karten auf dem Feld um. „Ich aktiviere die Fallenkarte Rope of Life. Jetzt muss ich nur mein gesamtes Blatt auf den Friedhof legen damit mein Curse of Dragon mit einem Bonus von 800 Punkten zurückkehrt.“ Curse of Dragon ATK: 2800 | DEF 1500 Typ: Drache Angriffsmodus Damit hatte sie sich einen guten Vorteil erspielt, auch wenn sie dafür ihr Blatt hatte opfern müssen, denn nun war ihr Monster deutlich später als Ushi Oni. Alya beendete auch sogleich ihren Zug, so dass sie nun wieder an der Reihe war und wie es das Glück wollte zog sie auch so gleich ein weiteres starkes Monster, dass sie im Angriffsmodus beschwor. Garnecia Elefantis ATK: 2400 | DEF: 2000 Typ: Ungeheuer-Krieger Angriffsmodus Dieses Mal ignorierte sie das seltsame Gefühl der Monsterbeschwörung und ging so gleich zum Angriff über, wobei ihr Curse of Dragon das gegnerische Monster mit Leichtigkeit vom Spielfeld fegte. Curse of Dragon vs. Ushi Oni 2800 ATK – 2250 ATK = 550 ??? LP: 1750 | Alya LP: 1450 Und damit war die Weißhaarige wieder an der Reihe. Ruhig zog sie ihre Karte, ehe sie ihr Gegenüber wieder mit diesem eiskalten Blick ansah. „Du bist eine gute Duellantin. Du bestreitest dieses Duell mit einer gewissen Bravour, obwohl es vielleicht nicht der Norm entspricht, wie dir sicherlich schon aufgefallen sein dürfte.“ Das war etwas seltsam. Was meinte sie denn damit? Klar, sie hatte sich schon die ganze Zeit ein wenig seltsam gefühlt, aber das konnte alle möglichen Gründe haben. „Ich verstehe nicht ganz.“ Alya schloss kurz die Augen und atmete tief durch, ehe sie ihren anderen Arm in die Höhe hob, von dem jetzt kaum noch etwas übrig war. „Dein letzter Angriff hat mich viele Lebenspunkte gekostet, sowie einen kleinen Teil meines Körpers. Aber nicht nur ich habe diese Art von Schaden erlitten. Sie dich mal an.“ Sie hatte Recht! Sie hatte gar nicht darauf geachtet. Ein Teil ihres eigenen Körpers war ebenfalls verschwunden. Das konnte doch nur ein Traum sein. „Was ist das? Was machst du?!“ Ihr Herz begann zu rasen. So etwas hatte sie noch nie erlebt. War das vielleicht eine Fehlfunktion der Duellzelle? Sie war sich nicht sicher. Es sollte jedoch nicht lange dauern, ehe ihre Gegnerin offenlegte was es damit auf sich hatte. „Wir spielen die ursprüngliche Variante dieses Spiels kann man sagen. Früher wurde es jedoch noch nicht Duel Monsters genannt. Man nannte das ganze Spiel der Schatten.“ „Spiel der Schatten?“ „Ja. Die Hemisphäre in der wir uns im Augenblick befinden wird auch das Reich der Schatten genannt. Wer in diesem Reich ein Duell bestreitet muss auch immer einen kleinen Preis bezahlen, wie du unschwer erkennen kannst.“ Sie fühlte sich unwohl, zitterte am ganzen Körper. „U-und was passiert wenn man verliert?“ Alya sah sie ernst an. „Dann verlierst Du alles!“ Und damit begann sie ihren Zug. „Ich lege eine Karte verdeckt. Anschließend spiele ich die Zauberkarte Mystical Space Typhoon um deine verdeckte Karte vom Feld zu fegen!“ Nun hatte sie keine Karten mehr um sich gegen einen Angriff dieser mysteriösen Duellantin zu schützen. Nun gut, noch sah es nicht all zu schlecht aus. Immerhin hatte sie noch immer zwei starke Monster auf dem Feld. „Als nächstes aktiviere ich eine weitere Zauberkarte. Polymerization. Damit verschmelze ich Tainted Wisdom und Anciet Brain welche ich auf der Hand habe zu einem neuen, noch mächtigerem Monster – Dem Skull Knight!“ Skull Knight ATK: 2650 (+200) | DEF: 2250 (+200) Typ: Hexer Angriffsmodus Jetzt war sie wirklich im Nachteil. Gegen dieses Monster mit 2850 Angriffspunkten konnte sie absolut nichts ausrichten. Der Ritter zögerte auch nicht lange und ging sogleich auf ihrem Garnecia Elefnatis los. Skull Knight vs. Garnecia Elefantis 2850 ATK – 2400 ATK = 450 ??? LP: 1300 | Alya LP: 1450 Und damit natürlich nicht genug. Der Verlust von Lebenspunkten führte dazu dass die junge Frau auch einen Teil ihres Körpers an die Schatten verlor. Sie sah zu der Weißhaarigen. „Was willst du eigentlich?“ Die andere wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich werde dich den Schatten Opfern und anschließend an deiner Stelle an dem Turnier teilnehmen.“ Sie hob die Braue. „Das geht nicht!“ Alya lächelte. „Und ob das geht.“ Und damit veränderte Sie sich. Ihr ganzes Aussehen, so dass die junge Duellantin auf einmal ihrem perfektem Spiegelbild gegenüber saß. Ihre Gegnerin hatte mit einem Mal ihr Aussehen angenommen. „Was...wie?“ Das war doch nicht möglich. Sollte das wirklich alles gewesen sein? Nein, sie würde hier nicht den Schatten zum Opfer fallen während sich eine andere in ihrem Namen duellierte. Sie zog ihre nächste Karte. „Ich aktiviere die Zauberkarte Dragon Treasure! Damit erhält mein Monster einen Bonus von 300 und ist stärker als dein Ritter! Und damit greife ich dein Monster an!“ „Nicht so schnell! Ich decke meine Fallenkarte auf: Magic Cylinder!“ „Nein...“ ??? LP: 0 | Alya LP: 1450 „Und damit ist das Duell beendet.“ Langsam löste sich die Duellantin auf. Mehr und mehr verzehrten die Schatten ihren Körper. Sie war unvorsichtig gewesen. Dieser letzte Zug hatte sie alles gekostet. Sie spürte wie ihr ganzer Verstand allmählich taub zu werden schien, ehe sie für immer in der Dunkelheit verschwand. Alya blieb alleine zurück und steckte ihr Deck wieder ein. Zufrieden seufzte sie, während sich die Schatten um sie herum langsam aber sicher wieder auflösten. Das war zu einfach gewesen. Mit einem Griff holte sie ihr Handy hervor. Am anderen Ende meldete sich eine tiefe Stimme. „Ja?“ „Ich habe es geschafft. Ich bin jetzt eine Teilnehmerin des Turniers.“ „Sehr gut....Alles verläuft genau nach Plan...“ Damit war das Gespräch auch wieder beendet. Nun da sie die Gestalt ihrer einstigen Kontrahentin angenommen hatte, würde sie ohne Probleme durch das Turnier kommen. Ein letztes Mal noch blickte sie auf die Karten der anderen, die noch immer auf der Duellzelle lagen und legte dabei leicht den Kopf schief, ehe sie sich umwandte und in der Finsternis verschwand... Kapitel 8: Stärke durch Einheit - I ----------------------------------- „Hey Adam, wach auf ich glaub es hat geklingelt!“ Langsam regte sich der Schwarzhaarige, blickte dabei schlaftrunken durch das Wohnzimmer. Offensichtlich saß er auf der Couch. Offenbar war er wohl beim gestrigen Film schauen mit Emma zusammen hier eingeschlafen. Ein Blick zum Fenster sagte ihm, dass es bereits früher Mittag sein musste. Sanftes Sonnenlicht schien zu ihnen herein und von draußen war das Zwitschern der Vögel zu hören. Er brauchte einen Moment um seine Umgebung richtig zu realisieren, was aber nicht ganz so einfach war, da die Regenbogendame ihm unsanft mit dem Ellbogen in die Seite stieß. „Jetzt hör mal auf zu träumen. Äh, ich glaube da ist jemand an der Tür!“ Tatsächlich. Es klingelte erneut. Der junge Mann warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor Mittag. Verdammt! Er hatte viel zu lange geschlafen. Eigentlich wollte er um diese Zeit schon längst im Nova-Park sein. Schnell war er auf den Beinen und hechtete zur Haustür. „Emma sammle mal die Nachos ein die auf dem Boden liegen!“, rief er noch durch den Flur, ehe er die Tür öffnete und gleich einen Schritt zurück wich. Im ersten Moment hatte er noch gedacht es handle sich um eine Illusion aber nein, die Person stand wirklich vor ihm. Langsam nahm der junge Mann den Hut vom Kopf und verbeugte sich leicht zur Begrüßung. „Einen schönen Tag wünsche ich. Ich hoffe ich habe nicht bei irgendetwas gestört?“ Der 18-Jährige brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen wer da vor ihm stand. Es dauerte auch nicht lange, bis Emma hinter ihm auf Socken zur Tür geeilt war und dabei beinahe auf dem Boden ausrutschte. Ein wenig perplex sah sie den jungen Mann an der Tür an, ehe sie ihn begrüßte. „Woah hi! Äh...Gustav oder? Man das ist ja mal ne Überraschung, hehehe.“ Sie hielt ihm sogleich die Hand zur Begrüßung entgegen, was auch sogleich von ihm genutzt wurde um sich bei der jungen Frau entsprechend vorzustellen. Wie schon in letzter Nacht beugte er sich nach vorne und gab ihr einen Handkuss. „Es freut mich euch wieder zu sehen, Fräulein Emma. Ich hoffe ihr konntet die Nacht gut schlafen, wenn man bedenkt was gestern Abend alles passiert ist. Wie geht es dem Arm?“, fragte er schließlich in Adams Richtung gewandt und schreckte dabei nicht zurück, sich das ganze näher zu betrachten. Mit bestimmtem Griff umfasste er das Handgelenk des Duellanten und sah sich die Stelle an, die er gestern geheilt hatte. „Ah, wie ich sehe ist alles okay, sehr gut.“ Nun schien Adam langsam aber sicher seine Stimme wiedergefunden zu haben. „Ähm ja, danke noch mal. Freut mich auch dich wieder zu sehen, aber eine Frage hätte ich da schon: Wie zum Geier hast du mich gefunden?“ War ja immerhin eine berechtigte Frage. Gustav legte leicht den Kopf schief. Dabei hielt er noch immer seinen Hut in den Händen, ehe er ein wenig beschämt wirkte. „Oh ja natürlich, mein Besuch ist sicher unangebracht überraschend. Ich habe in der Duell-Datenbank des Cups nachgesehen und so eure Adresse herausgefunden. Ich meine, immerhin haben wir ja noch ein Duell zu bestreiten!“ Das stimmte. Sogleich blickte Adam ernster drein. Wollte Gustav das ganze etwa direkt hier erledigen? Schon komisch, wenn man bedachte dass er ihn gestern hatte sitzen lassen. Das konnte er aber haben wenn er wollte. Ehe der junge Mann jedoch etwas entgegnen konnte, schob sich der Gelbäugige in den Türrahmen. „Aber das kann erst einmal warten. Wie wäre ein Frühstück? Ihr seht so aus als könntet ihr eines vertragen. Ich mache hervorragende Omelettes“ War das jetzt sein Ernst? Hatte sich dieser Kerl gerade tatsächlich selbst eingeladen? Adam konnte nur zusehen wie Gustav ihm seinen Hut in die Hand drückte und an ihm vorbei durch die Tür in den Flur schritt. Emma schien von dieser Idee wirklich hingerissen zu sein. „Oh ja das wäre suuuper. Woah, ich liebe Omelettes!“ West seufzte nur und warf den Hut an den Garderobenständer. Brachte ja doch nichts. So folgte er den beiden, während Gustav sich seines Mantels entledigte und diesen über das Sofa legte. Was den Kleidungsstil anging war er wirklich sehr schick gekleidet. Fast schon wie ein adeliger. Auch das Benehmen ließ auf ein gutes Haus schließen, zumindest was die Begrüßung anging. Einen Moment herrschte Stille in der sich Stein einfach nur im Raum umsah und die verschiedenen Möbelstücke betrachtete. „Ich muss sagen dass ich schon immer einen gewissen Gefallen an diesem städtischen Architekturstil gefunden habe. Sicher habt ihr das beide zusammen eingerichtet oder? Das machen Paare ja so. Lebt ihr schon lange zusammen?“ Es war als hätte man Adam mit dem Hammer mitten ins Gesicht geschlagen. Emma hatte die Farbe einer provinzianischen Tomate angenommen und spielte nervös mit ihren Haaren herum. Überraschenderweise war sie die Erste die ihre Stimme wieder fand. „Äh...also öhm...weißt du...ich äh...also wir sind eigentlich gar nicht-“ „Oh, achso verstehe“, schnitt Gustav ihr das Wort ab und lächelte dabei. „Wie dumm von mir. Nun denn.“ Er wandte sich Adam zu. „Wenn ihr edle Ansichten pflegt dann solltet ihr euch bald entscheiden was eure Beziehung angeht. Eine solch junge und wunderschöne Blüte lässt man nicht allein verwelken.“ Während die junge Regenbogendame vor Scham dahin zu schmelzen schien wurde Adam das Gefühl nicht los dass ihm gleich das Abendessen wieder hoch kam. Das konnte doch nicht sein Ernst sein? Er konnte nicht anders als zu nicken, woraufhin Gustav erneut lächelte. Was für ein komischer Kauz. Nun gut, er konnte es sich nicht erlauben ihm gegenüber unhöflich zu sein. Immerhin hatte dieser junge Mann ihm gestern das Leben gerettet und er stand in seiner Schuld, auch wenn er befürchtete dass sein Geduldsfaden dieses Maß an Wiedergutmachung nicht aushalten würde. Zeit darüber nachzudenken blieb nicht denn Gustav stolzierte sogleich in die Küche, während er weiter sprach. „Das Turnier nimmt langsam Form an. Das Niveau ist unbestreitbar hoch, wenn man sich die vergangenen Duelle betrachtet. Wie ich hörte haben sie Miss Ravenwood eine formidable Leistung gegen den Duellanten John Grant erbracht.“ Damit öffnete er einfach den Kühlschrank als wäre es sein eigener Besitz. Adam verdrehte nur die Augen während Emma ein weiteres mal zu Butter in den Händen des Knaben wurde. „Äh, also hehehe...das war eigentlich nichts. Adam ist der Profi von uns beiden, hehehe. Alles was ich weiß hab ich von ihm gelernt!“ Er konnte gar nicht anders als seine Brust vor Stolz anschwellen zu lassen. Der junge mit den gelben Augen nahm sich einen Eierkarton aus dem Kühlschrank und warf den beiden einen interessierten Gesichtsausdruck zu. „Ist das so? Nun dann bin ich davon überzeugt dass unsere Auseinandersetzung interessant werden dürfte, wenn ihr so eine vielversprechende Schülerin hervorbringen konntet.“ 'Schaumschläger', ging es Adam nur durch den Kopf, während er eine Bratpfanne aus dem Schrank holte und sie auf den Herd stellte. „Ah, danke. Gewürze?“ „Da im Schrank.“ Gustav nickte und öffnete den Gewürzschrank, während sich Adam am Tisch niederließ. Er war sich absolut nicht sicher wie er diese banale Situation einordnen sollte. Der Kerl tat ja fast so als wären sie beste Freunde. Wie es jedoch schien war er der einzige der nicht so toll über das ganze dachte, denn seine beste Freundin war Feuer und Flamme für den mysteriösen Mann. Wie ein kleines Kind schlawenzelte sie um ihn herum und sah ihm dabei zu wie er das Frühstück vorbereitete. Der hatte sie vollkommen in seinen Bann gezogen. Großartig. Blieb nur noch die Frage wen sie letztendlich nachher beim Duell anfeuerte. Fehlte ja nur noch dass sie eine Fahne mit seinem Namen drauf schwenkte. „Emma, wärst du so freundlich und würdest den Tisch decken. Ich darf dich doch Duzen oder?“ „Äh...also...ja klar....natürlich...“ Sie kicherte nervös und machte sich daran das Geschirr aus dem Schrank zu holen. Der 18-Jährige saß am Tisch und tippte genervt mit den Fingern auf dem Holz herum. Das hier wirkte ja schon fast wie in einem schlechten Film. Naja, beschweren brachte jetzt auch nichts. Hauptsache Emma hatte ihren Spaß. Es war gut wenn sie ein bisschen auf andere Gedanken kam. Besonders nachdem was ihnen gestern Abend unterwegs passiert war. Gustav schien da genau die richtige Ablenkung zu sein. Langsam krempelte er sich die Ärmel seines Hemdes hoch, ehe er die Eier in die Pfanne schlug. Dabei war er jetzt vollkommen auf Sie konzentriert. „Weißt du. Es gibt nur einen richtigen Weg ein Omelett wirklich gut zuzubereiten. Amateure fügen gerne Milch hinzu...“ „Oh..ähhh...Adam macht die Eier immer mit Milch...“ „Ah...ich verstehe....“ Der Erwähnte verdrehte nur die Augen ehe er das Gesicht in der Hand vergrub. Er konnte sich nicht mal selbst beantworten warum diese Situation ihm so komisch vorkam. Dieser Gustav war schon eine Nummer für sich. Am liebsten würde er sich den Kauz sofort im Duell vornehmen um ihm sein Gehabe auszutreiben. Naja, aber das musste wohl warten. Es dauerte auch nicht lange, bis die Omelettes zu braten begannen. Während des Kochens waren die beiden am Herd beschäftigt. Gustav wurde nur von Emmas gelegentlichem Gekichere unterbrochen während Adam sich dazu entschloss am besten den Schnabel zu halten. Dennoch gab es einige Dinge die ihn interessierten. Gustav hatte ihm Antworten wegen gestern Abend versprochen. Natürlich stellte sich die Frage ob er dem auch nachkommen würde. Wahrscheinlich würde er damit warten, bis sie ihr Duell bestritten hatten. Eher würde es aber wohl so sein, dass er den Großteil der Wahrheit hinter dem Berg hielt. War doch immer so. Es war wie bei einem Zauberer. Welcher große Magier gab schon sein Geheimnis Preis? Stein würde es sicher ebenso handhaben. Konnte ihm ja eigentlich auch egal sein. Für ihn war im Augenblick nur wichtig eine Strategie zu entwickeln. Er konnte nur vermuten wie sich dieser Knabe duellierte, aber er konnte wohl mit Zombie-Monstern rechnen. Zumindest ließ der Zombie Tiger darauf schließen, den Gustav gestern Abend beschworen hatte. Wobei das nur Vermutungen waren. Letztendlich musste er wohl warten, bis das tatsächliche Duell statt fand. „So, fertig“, unterbrach Gustav und lud die Omelettes auf die Teller. Es dauerte nicht lange da war die Küche vom Klirren des Bestecks erfüllt. Adam musste zugeben dass die Kochkünste dieses Jungen besser waren als seine schmalzige Aussprache. Emma war still mit sich beschäftigt und vernichtete ihr Frühstück. Es dauerte eine Weile, ehe die Stille vom Koch unterbrochen wurde. „Adam...?“ Der Angesprochene hob fragend eine Augenbraue. Das Besteck ließ er auf den Teller sinken. Sein Gegenüber faltete die Hände vor dem Gesicht und schloss die Augen. Etwas an seinem Ausdruck wirkte seltsam. „Dir ist doch sicher bewusst, dass ich keine Rücksicht nehmen werde. Dabei ist es irrelevant was hier geschieht. Im Duell werde ich nichts weiter als dein Widersacher sein.“ Das war angekommen. West nickte nur. Emma sah dem ganzen interessiert zu. Sie hatte sogar aufgehört zu essen und das wollte schon etwas heißen. „Geht mir ebenso Gustav. Ich werde dich nicht schonen.“ Stein grinste. „Das habe ich auch nicht erwartet. Dennoch würde ich sagen, dass wir uns nun so langsam auf den Weg machen. Nach dem Duell bekommst du die Antworten die ich dir versprach.“ Endlich. Das war das worauf er den ganzen Vormittag gewartet hatte. Genug von diesem Gefasel und endlich zur Sache kommen! Hatte ja auch lange genug gedauert! Er verschwendete auch keine Zeit, war in kürzesten Minuten angezogen und fertig um sich auf den Weg zum Park zu machen. Emma und Gustav warteten bereits an der Tür. „Also“, begann Gustav, „Wollen wir dann?“ Etwa Zehn Minuten später hatten sie bereits den Park erreicht und saßen sich an der Duellzelle gegenüber. Umringt war das ganze von einer Traube von Zuschauern unter denen sich neben Emma auch May Clifford und John Grant befanden. Es war eigentlich klar, dass sie dieses Duell verfolgen würden. Noch hatte das Spiel nicht begonnen. Ruhig mischte Gustav sein Deck. Adam tat es ihm gleich. „Nun. Eigentlich können wir hierbei nichts verlieren oder gewinnen. Immerhin ist dies das erste Duell was wir bestreiten. Egal wer gewinnt, beide sind noch immer Teilnehmer des Turniers. Es ist also nicht nötig sich unter Druck zu setzen, da eigentlich nichts auf dem Spiel steht.“ Man, wenn der sich mal selber Reden hören würde, dann würde er wahrscheinlich merken was er da so redete? Adam wusste nicht mal warum er gerade so sauer auf ihn war. Eigentlich war das gar nicht seine Art so negativ über einen Menschen zu denken. Er sah zu Emma, die begannt auf Gustav starrte. War er etwa eifersüchtig?! Blödsinn! Darüber sollte er jetzt sowieso nicht nachdenken. Er mischte sein Deck zu Ende und beide steckten ihren Nova-Pass in die Duellzelle, woraufhin das Duell begann. Adam West LP: 2000 | Gustav Stein LP: 2000 „Und damit beginne ich auch schon.“ Gustav zog seine Karten, sowie Adam es ebenfalls tat. Der Gelbäugige Duellant zog sich seinen Hut zurecht, ehe er zwei Karten verdeckt auf das Feld legte. Dann begann das Spiel wirklich, als er ein nur zu bekanntes Monster auf das Feld rief. Zombie Tiger ATK: 1400 | DEF: 1600 Typ: Zombie Angriffsmodus Natürlich hätte er das kommen sehen müssen. Es war klar dass Gustav dieses Monster einsetzen würden, nur dass es im ersten Zug geschah hatte schon etwas seltsames an sich. Nicht nur das. Er spielte auch noch die Zauberkarte, die Adam am gestrigen Abend geheilt hatte. „Ich rüste mein Monster mit der Ausrüstungszauberkarte Violet Crystal aus was ihm einen Bonus von 300 in beiden Werten beschafft. Und damit bist du am Zug!“ Adam seufzte. War das alles Berechnung? Sicher war nur dass das für einen ersten Zug eigentlich ganz okay war. Okay, sein Monster war nicht unbesiegbar. Es hatte nur 1700 Angriffspunkte. Mit der richtigen Karte konnte Adam ihn im Nu besiegen. Innerlich grinste er. Vielleicht hatte Gustav wirklich geplant eine Show aufzuziehen, aber damit würde er gleich ein Monster, eine Zauberkarte und Lebenspunkte verlieren. „Ich bin dran.“ Er zog seine Karte und warf einen Blick in seine Hand. Er konnte es kaum erwarten diesem Kerl seine Selbstgefälligkeit aus dem Gesicht zu wischen. Damit würde er auch Emma beweisen dass er besser war. „Ich lege ebenfalls zwei Karten verdeckt auf dem Feld ab. Anschließend spiele ich die Feldzauberkarte Sogen. Sie verschafft jedem Monster vom Typ Krieger und Ungeheuer-Krieger einen Bonus von 200 Punkten in beiden Werten.“ Das Feld der Duellzelle wurde von saftig grünem Gras bedeckt. Gustav verzog dabei keinerlei Miene, während sein Zombie Tiger bedrohlich knurrte und abwartete, was sein Gegner jetzt tun würde. Ein süffisantes Lächeln bildete sich auf Adams Lippen. „Und nun beschwöre ich Amazoness Paladin im Angriffsmodus!“ Amazoness Paladin ATK: 1700 (+200) | DEF: 300 (+200) Typ: Krieger Angriffsmodus Jetzt wirkte er selbstsicher. Sein Monster war stärker. Eigentlich hätte er Vorsicht wahren sollen, aber ihm lag im Augenblick mehr daran seinen Gegner bloß zu stellen, so dass er ohne Umschweife weiter zur Tat schritt: „Amazoness Paladin, greife seinen Zombie Tiger an!“ Und damit stürzte sich die weibliche Kriegerin auf das Monster, bereit es mit einem Hieb auszulöschen. Damit hatte Gustav sicher nicht gerechnet. Mit diesem Zug hatte sich West an die Spitze des Duells befördert. So dachte er zumindest. „Das war unvorsichtig.“ Und damit drehte Gustav eine seiner verdeckten Karten um.“ „Das ist die Fallenkarte Nightmare Wheel. Dein Monster wird automatisch darin gefangen und kann weder angreifen, noch seine Position ändern. Weiterhin verlierst du von nun an bei jedem Zug 500 Lebenspunkte!“ Ungläubig starrte Adam auf das Feld. Das konnte doch nicht wahr sein! Mit einem Mal hatte sein Gegner ihn ausgehebelt. Er hatte Recht – Er war unvorsichtig gewesen. Am Spielfeldrand betrachteten May und John das ganze mit gemischten Ausdrücken. Die Blinde starrte wie immer in die Leere und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist untypisch. Im Duell gegen dich war er nicht so unbesonnen. Da muss etwas anderes eine Rolle spielen.“ John grinste nur. „Das ist egal, wenn ihm nicht etwas einfällt dann ist er in vier Zügen am Arsch!“ Damit hatte er vollkommen Recht. Emma sah sich das ganze besorgt an. Wenn Adam nicht etwas einfiel, dann würde der dieses Match innerhalb der nächsten Runden verlieren und Gustav musste dafür noch nicht einmal angreifen. Der war nun auch am Zug. Langsam griff er zu seinem Deck und fügte eine Karte seiner Hand hinzu. Den Hut legte er jetzt ab und tat ihn an die Seite. Eine Strähne seines Haars wischte er sich aus dem Gesicht, ehe er seufzte. „Ehrlich gesagt ist es schade, dass du so blind in meine Falle getappt bist. Solch einen einfachen Anfängerfehler hätte ich dir wirklich nicht zugetraut. Nun denn. Ich spiele diese Feldzauberkarte!“ Mit einem mal verwandelte sich das saftige Grün des Spielfeldes in fahles und karges Ödland. Die Feldzauberkarte Wastelands verwandelte das Feld in einen unwirtlichen Ort und rechnete nebenbei jedem Monster vom Typ Zombie einen Bonus von 200 Punkten hinzu. Damit hatte Er das Spiel zu seinen Gunsten gedreht und wie es schien war das noch nicht genug. „Als nächstes spiele ich die Zauberkarte Pyramid of Wonders, die jedem meiner Zombie-Monster einen zusätzlichen Bonus von 200 Punkten für jedes Monster das du kontrollierst verschafft.“ Damit hatte sein Tiger einen Angriffswert von 2100 Punkten. Eine Kombination die einem sehr schnell gefährlich werden konnte. Dieser Gustav wusste wirklich wie man sich duelliert. Er warf einen Blick auf die letzte Karte die er noch auf der Hand hatte. Er schien nachzudenken. „Nun werde ich dir zeigen, was ich meinte, als ich sagte dass ich dich nicht schonen werde. Ich beschwöre Vampire Dragon im Angriffsmodus.“ Vampire Dragon ATK: 2400 (+400) | DEF: 0 (+200) Typ: Zombie Angriffsmodus Damit stand Adam ein wirklich starkes Monster gegenüber. 2800 Angriffspunkte waren schwer zu schlagen, besonders wenn man nicht wirklich etwas in der Hand hatte um sich dagegen zu wehren. Er seufzte und sah sich sein Blatt an. Gustav hatte ihn wirklich an die Wand gefahren und das Duell hatte gerade mal angefangen. Dabei hätte es nicht so laufen müssen. Es war ganz allein seine Schuld. Sein Stolz und sein Hochmut hatten dazu geführt dass er sich jetzt in dieser Situation befand. Wenn ihm nicht bald etwas einfiel dann war er erledigt. Jedoch griff Gustav nicht an. Er überließ Adam das Feld, der jetzt in seiner Standby Phase durch den Effekt von Nightmare Wheel 500 Lebenspunkte verlor. Adam West LP: 1500 | Gustav Stein LP: 2000 Jetzt konnte ihm wirklich nur noch ein Wunder helfen. Die Karte die er gezogen hatte, würde ihm nur bedingt helfen, denn solange sich das Nightmare Wheel auf dem Feld befand, würde er keine Chance haben dieses Duell herum zu reißen. Bis jetzt sah es so aus als würde Adam dieses Duell innerhalb der nächsten 3 Runden verlieren, sollte ihm nicht etwas einfallen wie er das Ruder herumreißen konnte... Fortsetzung folgt Kapitel 9: Stärke durch Einheit - II ------------------------------------ „Ich spiele ein Monster verdeckt im Verteidigungsmodus. Mehr kann ich im Moment nicht tun.“ Das stimmte. Im Augenblick hatte Adam absolut nichts in der Hand um sich gegen Gustav und seine Zombie-Monster zu wehren. Der Vampire Dragon war mit 2800 Punkten im Augenblick die stärkste Bedrohung auf dem Feld. Sein eigener Amazoness Paladin war aufgrund des Nightmare Wheels vollkommen nutzlos geworden und sollte ihm nicht schnell ein Weg einfallen sich um dieses Problem zu kümmern, würde er in den nächsten Zügen das Duell an Stein verlieren. All das war seine eigene Schuld. Hätte er sich zur Ruhe besonnen wäre ihm nicht solch ein schwerwiegender Fehler unterlaufen. Sein Gegner war nun am Zug. „Ich ziehe und beschwöre Dragon Zombie im Angriffsmodus. Dadurch dass du nun 2 Monster auf dem Feld hast bekommt jedes meiner Monster einen zusätzlichen Bonus von 400 Punkten durch die Karte Pyramid of Wonders!“ Dragon Zombie ATK: 1600 (+600) | DEF: 0 (+200) Typ: Zombie Angriffsmodus „Und jetzt werde ich mich um deine Verteidigungskarte kümmern! Vampire Dragon, lösch sein verdecktes Monster aus!“ Und dieses Mal war es Adam der grinste. „Dieses Mal warst du unvorsichtig Gustav. Meine D.D. Warrior Lady hat nämlich einen ganz besonderen Effekt.“ Er drehte seine Kriegerin um und zeigte sie seinem Gegner. „Wenn sie mit einem Monster kämpft werden durch ihren Effekt beide Monster aus dem Spiel genommen, was bedeutet dass dein Drache Geschichte ist.“ Und damit hatte er das Feld von dem Vampire Dragon freigeräumt. Ein Raunen fuhr durch die Menge der Zuschauer. Langsam aber sicher schien Adam zu seiner Strategie zurück zu finden, denn immerhin war es ihm gelungen eine große Bedrohung vom Feld zu fegen. Gut, nun da er wieder am Zug war verlor er weitere 500 Lebenspunkte, aber immerhin hatte er sich jetzt ein wenig mehr Luft verschafft, auch wenn die Schlinge um seinen Hals denkbar eng lag. Adam West LP: 1000 | Gustav Stein LP: 2000 Die nächste Karte die er allerdings zog würde ihn endlich von diesem Nightmare Wheel befreien, was ihn nur noch besser gelaunt stimmte. „Ich aktiviere die Zauberkarte Commencement Dance. Ich opfere jetzt meinen Amazoness Paladin auf dem Feld und den Succubus Knight in meiner Hand.“ Und damit war er endlich von dem Nightmare Wheel befreit. Wieder hatte er sich einen Vorteil erschlichen, denn nun konnte er eines seiner Ritual-Monster beschwören, dass sich jetzt auf dem Feld breit machte. Performance of Sword ATK: 1950 | DEF: 1850 Typ: Krieger Angriffsmodus Gustav sah ihn an und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Von diesem Zug schien er mittelmäßig beeindruckt. „Gut, dir ist es gelungen dich aus meiner Falle zu befreien, aber was nützt dir ein solch schwaches Monster? Mein Zombie Tiger und mein Drache sind beide durch meine Zauberkarten stärker als dein Monster. Du hast dich nur kurz über Wasser gehalten.“ Und damit gab er den Befehl zum Angriff mit seinem Zombie Tiger, doch Adam wusste sich zu wehren. Er drehte seine Fallenkarte Waboku um, womit der Angriff ins leere ging. Damit hatte er sich wieder einmal etwas Luft verschafft. Fragte sich nur, wie er das Duell jetzt herum reißen konnte. Wenn er nicht jetzt die richtige Karte zog, dann war sein letzter Zug vollkommen umsonst. Gustav würde sein Monster und wohl einen großen Teil seiner Lebenspunkte vernichten. Es sah ohnehin schon mies genug für ihn aus. Am Rand des Feldes beobachtete Emma das Duell. Ein wenig verunsichert stand sie neben May und John. „Äh...ich weiß gar nicht was los ist. Sonst hat Adam immer einen guten Zug parat um seinen Gegner zu besiegen, aber jetzt ist er total im Nachteil.“ Sie sah ein wenig besorgt aus. So kannte sie ihren besten Freund nicht. Vor allem wusste sie nicht so Recht wie sie seinen letzten Zug deuten sollte. Klar, er hatte jetzt zwar den Angriff seines Gegners abgewehrt aber dennoch war sein Monster immer noch zu schwach um es mit den Monstern von Gustav aufzunehmen. Dafür hatte der Andere gesorgt. Seine Fähigkeiten waren wirklich bemerkenswert. „Mittlerweile hat er die Kurve gekriegt. Zumindest für den Augenblick“, erklärte May ruhig und seufzte. „Aber wenn er jetzt nicht etwas aus seinem Ärmel zieht fürchte ich dass dein Freund in der nächsten Runde vom Feld gefegt wird. Wer weiß schon was dieser Zombie-Duellant noch so alles in seinem Deck versteckt.“ Damit hatte sie leider Recht. Es blieb abzuwarten was jetzt passierte. Adam war an der Reihe und schien außerordentlich zufrieden zu sein mit der Karte die er gerade gezogen hatte. „Ich aktiviere die Ausrüstungszauberkarte Fusion Sword Murasame Blade. Damit erhält mein Monster einen zusätzlichen Bonus von 800 Punkten auf seinen Angriffswert. Und jetzt meine Kriegerin, vernichte seinen Zombie Dragon!“ Performance of Sword vs Dragon Zombie 2750 ATK – 2000 ATK = 750 Adam West LP: 1000 | Gustav Stein LP: 1250 Damit war der Zombie auf dem Friedhof. Adam hatte es geschafft: Er hatte sich die Kontrolle über dieses Duell zurück geholt. Am Anfang hätte er das nicht für möglich gehalten, aber jetzt war er wieder voll da. Blieb nur abzuwarten was die Antwort seines Gegners darauf sein würde. Gustav spielte viel zu souverän als dass er jetzt schon am Ende war. Nein, der 18 Jährige hatte das üble Gefühl dass sein Kontrahent leider noch ein paar Asse in seinem Ärmel hatte. Wie die aussahen konnte man nur mutmaßen. „Das war ein unglaublicher Zug Adam. Wie es scheint hast du jetzt zu deiner Bestform gefunden. Ich muss sagen dass dieses Duell wirklich Spaß macht. Du bist ein starker Gegner den man ernst nehmen muss.“ Und damit zog er seine nächste Karte. „Und nun werde ich dir einen guten Freund von mir vorstellen. Vampire Lord.“ Vampire Lord ATK: 2000 (+400)| DEF: 1500 (+200) Typ: Zombie Angriffsmodus „Und damit bist du wieder am Zug.“ Adam stutzte während er seine nächste Karte zog. Das war eine von Emmas Karten, die sie ihm gestern geschenkt hatte. Er könnte sie natürlich jetzt ausspielen, aber sie würde nichts gegen die Zombies von Gustav ausrichten können. Nein, erst musste er das Feld von den Monstern seines Gegners befreien. „Also dann. Ich greife jetzt deinen Vampire Lord an!“ „Böser Fehler!“ Sein Gegner deckte seine verdeckte Karte auf und zeigte sie Adam. Es war Dust Tornado, womit sich die Ausrüstungszauberkarte des Duellanten in Luft auflöste. Nun war Performance of Sword schwächer als der Vampire Lord. Vampire Lord vs. Performance of Sword 2400 ATK – 1950 ATK = 450 Adam West LP: 550 | Gustav Stein LP: 1250 Das war schlecht, wirklich schlecht. Jetzt war Adam wieder im Nachteil. Sein Monster war vernichtet und er vollkommen ungeschützt. Ihn schützte nur die Regel gegen Direktangriffe vor einem Untergang. Gustav war am Zug. Der schien über die nächste Karte sichtlich erfreut zu sein. Ein Lächeln zierte seine Lippen. „Ah, ich hatte schon gehofft diese Karte zu ziehen um sie dir zu zeigen. Dies ist ein besonderes Monster weißt du? Normalerweise ist es laut den Regeln des Nova-Cups nicht nötig irgendwelche Monster zu opfern, aber dieses hier benötigt ein Opfer und mein Vampire Lord ist genau der richtige dafür. Dennoch wird sein Ableben nicht umsonst gewesen sein, denn jetzt kann ich das hier aufrufen: Vampire Genesis!“ Vampire Genesis ATK: 3000 (+200) | DEF: 2100 (+200) Typ: Zombie Angriffsmodus Und da hatte sich Adams Befürchtung bestätigt. Es gab tatsächlich noch schlimmeres in Gustavs Deck was sich mit der Beschwörung dieses Monsters gezeigt hatte. Dieser Vampire Genesis würde ihn im nu zerschmettern. Keines seiner Monster war in der Lage es zu besiegen. Es gab nur eines, aber dafür brauchte er die Karten die ihm Emma geschenkt hatte. Alleine hatten sie keine Chance gegen dieses Ungeheuer aber gemeinsam konnten sie siegen. Nur musste er diese Karten erst einmal ziehen. Er war an der Reihe und zog, doch leider brachte ihm diese Karte nichts. Er setzte sie verdeckt und gab an Gustav ab, der seinerseits ebenfalls eine Karte verdeckt spielte. „Hmm, wie es scheint hast du im Augenblick keine guten Karten Adam. Es tut mir sehr leid dass es jetzt so schlecht für dich aussieht, aber du hast dich lange gehalten. Noch nie ist es jemandem gelungen meinen Vampire Genesis zu besiegen. Ich fürchte dass dieses Duell für dich bald vorbei sein wird.“ West schüttelte den Kopf. „Noch gebe ich nicht auf.“ Er zog. Nur noch eine Karte und er hatte es geschafft. Jetzt musste er nur noch eine Runde überstehen. „Ich spiele Queen's Knight im Verteidigungsmodus!“ Queen's Knight ATK: 1500 | DEF: 1600 Typ: Krieger Verteidigungsmodus Emma wirkte überrascht. „Die hab ich ihm geschenkt.“ May und John sahen die Regenbogendame an. Der Blonde wirkte ein wenig perplex, bevor er seine Stimme wiederfand und wie üblich vor Sarkasmus nur so triefte. „Hattest wohl kein Geld für stärkere Monster oder?“ Die 18-Jährige funkelte ihn böse an, ehe sie sich wieder dem Duell zuwandte. Wenn Adam es schaffte die Kombination einzusetzen die sie ihm gezeigt hatte, dann konnte er vielleicht noch gewinnen. Jetzt war aber ersteinmal Gustav an der Reihe, der seine nächste Karte zog. „Ich glaube du verstehst den Ernst der Lage nicht. Dein Monster kann es mit mir nicht aufnehmen. Und nun mein Vampire Genesis Attacke!“ „Nicht ganz, ich aktiviere eine weitere Waboku Fallenkarte!“ Damit hatte er sich wieder gerettet. Nein, nicht nur das. Er zog seine nächste Karte. Eigentlich brauchte er die aber gar nicht mehr. Die Sache war gelaufen. „Gustav, das hier war ein toller Kampf. Du bist der härteste Gegner den ich kenne und es war mir eine Ehre mich mit dir zu duellieren. Ich muss mich auch bei dir entschuldigen. Ich war nicht gut zu dir, war sogar ein bisschen eifersüchtig kann man sagen und habe deshalb ziemlich blöde Anfängerfehler gemacht, aber letztendlich brauchte ich das gar nicht zu sein. Ich habe Emma die mir immer hilft und mir zur Seite steht. Nur dank ihr kann ich jetzt das hier tun...“ Er legte ein Monster im Angriffsmodus auf das Feld. King's Knight ATK: 1600 | DEF: 1400 Typ: Krieger Angriffsmodus „Durch den Effekt dieses Monsters kann ich jetzt Jack's Knight automatisch per Spezialbeschwörung auf das Feld rufen.“ Und das tat er auch. Jack's Knight ATK: 1900 | DEF: 1000 Typ: Krieger Angriffsmodus Damit hatte er alle Monster auf dem Feld die er von Emma bekommen hatte. Diese wollte ihren Augen gar nicht trauen. Perplex und mit offenem Mund starrte sie auf das Spielfeld. Gustav hingegen schien noch nicht ganz überzeugt zu sein. „Und jetzt? Jetzt hast du drei Monster auf dem Feld die nichts ausrichten können.“ „Oh, vielleicht nicht einzeln, aber zusammen sicher.“ Er deckte seine verdeckte Karte auf. „Normalerweise spiele ich nicht auf solche Art, da es viel zu viel Zeit kostet, aber in diesem Fall ist es das was mich rettet. Ohne Emma hätte ich dich heute nicht schlagen können. Ich aktiviere jetzt meine Fusionskarte um meine drei Ritter zu einem noch stärkeren Monster zu verbinden. Jetzt rufe ich Arcana Knight Joker!“ Arcana Knight Joker ATK: 3800 | DEF: 2500 Typ: Krieger Angriffsmodus Er hatte es getan. Er hatte es wirklich geschafft. Dieses Duell hatte er gewonnen. Gustav konnte ihn nicht mehr schlagen. „Damit ist es vorbei. Es wäre zwar toll dich zu besiegen indem ich deinen Vampire Genesis ausschalte, aber dein Zombie Tiger ist in dem Fall das bessere Ziel. Also los Joker, greif sein Monster an und vernichte damit den Rest seiner Lebenspunkte!“ Und damit ging das Monster zum Angriff über. Erst schien es so als wollte Stein etwas erwidern, denn er griff bereits zu seiner verdeckten Karte, dann aber lächelte er und ließ den Angriff durchkommen. Arkana Knight Joker vs. Zombie Tiger 3800 ATK – 2100 ATK = 1700 Adam West LP: 550 | Gustav Stein LP: 0 Damit verblassten die Spielhologramme. Jubel brach aus nachdem Adam das Duell gewonnen hatte. Beide Spieler packten ihre Decks zusammen. Er atmete tief durch. Das war ein hartes Gefecht und nur knapp hatte er den Sieg errungen. Sein Gegner sah ihn an und setzte sich seinen Hut wieder auf. „Du hast gut gespielt. Dein letzter Zug war großartig. Nicht nur strategisch gesehen sondern auch symbolisch. Den Sieg hast du dir verdient. Es war mir eine Ehre mich mit dir zu duellieren!“ Und damit verneigte er sich vor ihm. „Die Antworten die du wolltest-“ „Ist schon gut Gustav. Du musst mir nichts erzählen. Ein Magier verrät niemals sein größtes Geheimnis.“ Erst wollte der andere etwas darauf erwidern, aber dann nickte er nur lächelnd. „In der Tat. Nun gut. Ich bin schon gespannt wie das Turnier weiter verläuft. Die nächsten Duelle dürften interessant werden. Besonders da sich mein nächster Gegner nicht auf meine Gnade verlassen darf, so wie du.“ Adam legte perplex den Kopf schief. „Was meinst du denn damit?“ Stein griff zu seinen Karten und zeigte seinem Gegenüber eine Fallenkarte. „Die hätte ich aktivieren können. Aber ich dachte mir, dass du es mehr verdient hast als ich.“ Vollkommen Baff starrte Adam auf die Fallenkarte Magic Cylinder vor seinem Gesicht. Damit hätte er das Duell verloren. Die Umstehenden sahen natürlich was hier ablief und applaudierten Gustav zu dieser Geste. „Man, wie cool er ist!“ „Er ist wirklich rücksichtsvoll!“ Und damit war die Laune des 18-Jährigen wieder am Boden. Toll, dieser Kerl war wirklich... „Adam?!“ Der Angesprochene drehte sich um und blickte direkt in das Gesicht von Emma, die nun vor ihm stand. Alle anderen umringten Gustav, stellten ihm Fragen und derlei Dinge. May und John waren nicht mehr zu sehen. Das tangierte jetzt auch nicht weiter. Stumm lächelte der Schwarzhaarige seine beste Freundin an, die über beide Ohren grinste. „Man woah das war sooooo coooooooooooooool! Du hast echt meine Karten benutzt. Okay, normalerweise hättest du zwar verloren, aber das war trotzdem Affenstark, hehehe.“ War ja klar dass sie jetzt damit kam. Er sagte nichts, sondern setzte sich einfach in Bewegung, woraufhin ihm die Regenbogendame folgte. Eine Weile lang herrschte Stille, ehe ihr etwas wieder einzufallen schien. „Ähm du sag mal Adam? Warum warst du eifersüchtig auf Gustav?“ „Hä?“ „Vorhin im Duell, äh da hast du gesagt du warst eifersüchtig auf ihn!“ Ach verdammt, das hatte er ja total vergessen. Wie sollte er sich da jetzt wieder herauswinden? Nervös kratzte er sich am Hinterkopf und starrte in die Luft. „Öh naja weißt du...also das ist nur weil er so ein guter Koch ist und ich so schlecht.“ „Achsoooooooooo, hehehe. Ja das stimmt wohl. Ab jetzt musst du deine Omelettes auch ohne Milch machen, so wie Gustav.“ „Im Leben nicht.“ „Och manno!“ Kapitel 10: Eine wohlverdiente Pause ------------------------------------ Langsam aber sicher machten sich die ersten Zeichen des Nachmittags bemerkbar. Das Blau des Himmels wurde in der Ferne bereits mit einem blassen Rot bedeckt während der Wind noch immer sein einsames Lied pfiff. Ein gewisses Gefühl der Idylle hatte sich breit gemacht nachdem unsere Freunde ihre ersten Duelle bestritten hatten. Besonders das letzte war auf seine Art und Weise ziemlich haarsträubend gewesen, aber nun da es so aussah als könnte man dieses Mal tatsächlich die Finalrunde des Turniers erreichen, lockerte sich die Stimmung. Die beiden Duellanten hatten sich nach dem Duell gegen Gustav für einen Spaziergang durch die Stadt entschieden. Einfach mal abschalten war jetzt wichtig, besonders wenn man bedachte was so alles passiert war. Jedoch hatte niemand ein schlechtes Gefühl. Man sah eher wohlwollend in die Zukunft. Der sonst so pessimistische Adam, der immer über alles nachdachte ließ endlich einmal die Seele baumeln und beobachtete seine beste Freundin Emma, die fröhlich pfeifend neben ihm her schlenderte und sich dabei hin und wieder tänzelnd drehte. Das Regenbogen-Haar wehte leicht in einer Brise, bevor die angenehme Ruhe zwischen den beiden für's erste ihr Ende fand. „Öhm du sag mal Adam? Hast du schon eine Idee gegen wen wir in der zweiten Runde antreten müssen? Ich hoffe ja mal nicht dass ich auf Gustav oder so treffe, hehehe. Dann würde ich wahrscheinlich haushoch verlieren glaube ich.“ Sie kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf und blieb stehen. Der Knabe zuckte nur mit den Schultern und legte den Kopf schief. „Ich weiß nicht Emma. Sich jetzt darüber Gedanken zu machen macht sowieso keinen Sinn. Wir müssen warten bis die erste Runde der Vorrunde vorbei ist. So einfach ist das.“ Nicht wirklich die Antwort die sie jetzt erwartet hatte. Ein wenig deprimiert ließ sie den Kopf hängen und seufzte. „Och mennoooo. Wenn ich nicht weiß gegen wen ich antrete kann ich mich ja gar nicht vorbereiten. Woah, wenn ich gegen May antreten muss...oder schlimmer noch...gegen Ryo....waaaah ich werde im hohen Bogen aus dem Turnier fliegen....schon wieder....“ Jetzt ließ sich die 18-Jährige am Rand des Bürgersteigs nieder und stützte das Kinn auf die Hände ab, während sie über die Straße blickte. Der junge Mann sah sie eher perplex an. Woher kam auf einmal diese Sorge? Das kannte er sonst gar nicht von ihr. Vielleicht lag das wohl daran dass sie dieses Mal eine reelle Chance hatte weiter zu kommen als bisher. Könnte neu geweckter Ehrgeiz dahinter stecken? Wäre ja möglich, wobei er sich noch nicht einmal sicher war ob sie wusste was das Wort überhaupt bedeutete. Die Dame holte ein paar Bonbons hervor und steckte sich davon ein paar in den Mund während der Schwarzhaarige inne hielt und überlegte. Er zündete sich eine Zigarette an, bevor er sich schließlich neben ihr nieder ließ. „Sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen bringt nichts Emma. Mach dich nicht noch verrückter als sonst. Außerdem, so wie du dich bis jetzt duelliert hast, kannst du gar nicht verlieren.“ Anerkennend klopfte er der Duellantin auf die Schulter. Sie schien ein wenig verwirrt über diesen Kommentar. „Äh...meinst du ehrlich?“ Er nickte nur. Ein Ton von sanften Rot schien über ihre Wangen als sie den Kopf senkte. Bis jetzt hatte sie nie ein Talent dafür gehabt ihre eigenen Fähigkeiten zu würdigen. Das war immer schon ihr Problem gewesen. Sie stellte ihr Können unter den Scheffel, obwohl dies gar nicht nötig war. Jemand mit ihren Duellfähigkeiten musste diese garantiert nicht verstecken. „Ja das meine ich so und jetzt hör auf mit dem Geflenne. Ich lade dich auf ein Stück Kuchen ein ist das okay?“ „Au ja!“ Das ließ sie sich natürlich nicht zwei mal sagen. Euphorisch sprang sie auf und wollte gleich losflitzen, ehe sie inne hielt und sich nachdenklich den Zeigefinger an die Lippen legte. „Hmmm....oder sollen wir lieber etwas anderes Essen? Ich meine ich hatte ja erst Kuchen. Also gestern. Ich könnte ein Eis vertragen...obwohl die machen das hier nicht so gut. Das schmeckt immer nach Wasser. Wir könnten ja Gustav suchen und fragen ob er uns noch ein paar Omelettes macht, hehehe. Obwohl....neee. Woah ich würd ja gerne mal wieder Pfannkuchen essen. Am besten Blaubeere. Ich liebe Blaubeerpfannkuchen. Wir haben schon lange keine mehr gegessen. Am besten mit viel Sahne und Kirschen und natürlich-“ „Ist ja gut Emma. Wir gehen Pfannkuchen essen!“ „YAY!“ Da brauchte man wirklich nichts mehr zu sagen. Er wusste wie man die 18-Jährige auf andere Gedanken bringen konnte. Brachte ja auch nichts wenn sie sich den ganzen Abend wegen den Duellen den Kopf zerbrach. Ehe er sich versah hatte sie ihn auch schon bei der Hand gepackt und zog ihn den Bürgersteig entlang hinter sich her. Natürlich nicht ohne dabei ein Liedchen anzustimmen. „Do you like waffles? Yeah we like waffles! Do you like pancakes? Yeah we like pancakes! Do you like french toast? Yeah we like french toast! Can't wait to get a mouth full!“ Dabei begann sie auch zu tanzen, drehte eine Pirouette und scheute nicht davor ihren Kumpel ebenfalls darin einzubeziehen. Der betrachtete das ganze nur seufzend. Nach allem hatte er wohl kurzzeitig vergessen wie simpel sie manchmal gestrickt war. „Komm schon, sing mit! Do you like-“ „Nein!“ „Mannoooo.“ Wenig später waren sie auch schon am Zielort eingetroffen. Johnnys Pfannkuchenhaus war um diese Zeit aufgrund des Turniers besonders gut besucht. Im rustikalen Stübchen drängten sich hier und da die Duellanten und aßen zu Abend. Emma hatte schon kurz nach dem sie reingekommen waren einen besorgten Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Oh man. Hoffentlich haben sie noch genug Pfannkuchen übrig gelassen.“ West konnte auf diesen Kommenatr hin nur die Augen verdrehen, ehe er sich zusammen mit seiner besten Freundin einen Tisch am Ende aussuchte. Das ganze hatte einen rustikalisch italienischen Charme konnte man sagen. Die runden Holztische waren mit karierten rot-weißen Tischdecken gedeckt. An den Wänden hingen verschiedene Bilder. Mehrere Bedienungen flitzten den Laden auf und ab um Kundschaft zu bedienen. Nachdem sich die beiden hingesetzt hatten nahm sich die Regenbogendame erst einmal die Speisekarte vor, die sie interessiert musterte. „Hmm....woah ich weiß gar nicht was ich nehmen soll...hier ist sooooooo viel Auswahl....Sollte ich vielleicht welche mit Kirschen nehmen, oder vielleicht mit Speck? Rustikale Art klingt auch ganz lecker. Och menno ich kann mich gar nicht entscheiden.“ „Hauptsache du triffst deine Wahl bevor die zumachen!“ Hach ja. Besonders wenn es ums Essen ging dann konnte Emma einem echt auf die Nerven gehen. War ja nicht so als könnte sie sich sofort für etwas entscheiden. Sie musste immer wegen allem hin und her überlegen. Ob mit oder ohne Fleisch, ohne Sauce oder nicht und was da so alles zugehörte. Bei den über 30 verschiedenen Pfannkuchengerichten auf der Speisekarte hingegen schien es so als würden sie wohl die nächsten Stunden hier verbringen. Sich mit dem Gedanken zufrieden gebend hier eine lange Zeit zu verbringen, stützte der Knabe das Kinn auf die Faust und warf einen Blick durch das Restaurant, ehe seine Augen jemand vertrautes erhaschten. „Hey, May, John. Hi!“ Die beiden saßen nur zwei Tische weiter von ihnen entfernt und sogleich setzten sie sich in Bewegung. Die Blinde trug wie üblich schlichte Kleidung. Langer Pulli und eine einfache Hose. John war wie immer schwarz gekleidet und nickte eher beiläufig zur Begrüßung. „Hey Adam. Gut das ich dich treffe. Wollte nur noch mal sagen dass ich beeindruckt von deinem Duell war. Du hast den Kopf echt aus der Schlinge gezogen.“ Grant grinste und fuhr sich durch das Blonde Haar. „Ja, wenn man vergisst dass der Typ Mitleid mit ihm hatte und ihn deshalb gewinnen ließ.“ War ja klar dass das irgendwie hängen blieb. Der junge Mann seufzte während Emma von der Speisekarte aufsah und die Anwesenden jetzt erst zu bemerken schien. „Oh, hi, hab euch gar nicht kommen sehen, hehehe. Woah sagt mal könnt ihr euch bei dem Kram für irgendetwas entschieden? Das ist ja unglaublich was für Variationen die hier- hey sie mal da!“ Sie hielt Adam die Karte mitten ins Gesicht und deutete auf ein Angebot. Mit großen roten Lettern zierte das Wort „Lava-Pfannkuchen“, die Seite. Der schärfste Fraß der hier wohl angeboten wurde. Chili, Peperoni und alles was dazu gehörte. Nicht wirklich eine Mahlzeit für jemanden der noch bei klarem Verstand war. „Meinst du wirklich?“ Sie nickte aufgeregt. „Auf jeden Fall!“ Sie winkte sofort eine der beiden Bedienungen heran. Es dauerte nicht lange bis eine junge Schwarzhaarige an ihren Tisch kam, wo die 18-Jährige ihr sofort aufgeregt ihre Auswahl zeigte. „Die nehm ich!“ Skeptisch hob die Bedienung die Augenbraue. „Äh...sind sie da sicher?“ „Au ja!“ „Okay äh...ich spreche kurz mit dem Chef.“ Und damit watschelte sie in Richtung Küche davon. Grant begutachtete das ganze mit einem süffisantem Grinsen. „Wahrscheinlich müssen sie erst mal die Mama von der Kleinen anrufen und fragen ob das auch wirklich in Ordnung geht.“ Emma funkelte ihn böse an. „Pff. Ich wette du würdest dich nicht trauen einen davon zu essen!“ Der Blonde hob die Braue. „Soll das eine Herausforderung sein?“ Adam verdrehte nur die Augen. Das konnte doch jetzt alles nur ein schlechter Scherz sein. War ja klar dass wieder so etwas passieren musste. „Aber natürlich!“ Und damit war die Sache erledigt. John nickte nur, während die Bedienung mit einem älteren Mann hinterher kam, der bis über beide Ohren lächelte. In seinen bärigen Armen trug er einen Topf mit rot blubbernder Sauce bei denen schon der Geruch in der Nase stach. Sofort marschierte er auf Emma zu und klopfte ihr auf die Schulter. „Du bist diejenige die sich für die Pfannkuchen entschieden hat?“ Sie nickte. Er stellte den Topf ab und klopfte ihr auf die Schulter. „Na endlich mal jemand der sich was traut. Nehmt euch mal ein Beispiel an dieser mutigen jungen Dame. Mimi, bring die Pfannkuchen!“ Die Bedienung nickte und eilte abermals in Richtung Küche davon, während der Koch mit einem Esslöffel einen Schluck Sauce aus dem Topf nahm und ihn Emma reichte. „Hier. Probier die Sauce.“ Einen Moment lang sah die 18-Jährige bedächtig auf die rötliche Flüssigkeit deren Aussehen wirklich schon etwas an Lava erinnerte, ehe sie den Löffel nahm und das ganze in einem Haps verzehrte. Adam wartete schon auf die Plärrerei aber zur Überraschung aller lächelte die Duellantin über beide Ohren. „Man ist das Lecker. Hey, Adam, probier du auch mal davon!“ Ohne weitere Umschweife tauchte sie den Löffel in den Topf und hielt dem Knaben das ganze hin. Der Schwarzhaarige beäugte die Masse skeptisch. „Ich denke ich verzichte.“ Davon ließ sich Emma allerdings nicht beschwichtigen. „Och komm schon, hab dich nicht so. Das ist gar nicht scharf.“ Oh man. Wie erwartungsvoll ihn auf einmal alle ansahen. Blieb ihm wohl nichts anderes übrig als in den sauren Apfel zu beißen. Obwohl, wenn Emma das ganze verkraftete dann konnte es wohl nicht sonderlich schlimm sein. Also nickte er, griff sich den Löffel und steckte sich das ganze in den Mund. Einen Moment lang hielt er Inne. Kaute bedächtig und zog den Löffel wieder hervor. Tränen schossen ihm in die Augen während ein brennendes Gefühl im Halse aufstieg. Er warf einen Blick auf den Löffel um zu prüfen, ob dieser ähnliche Verätzungen erfahren hatte wie es gerade bei seiner Speiseröhre der Fall gewesen war. Mit großen Kulleraugen blickte die Regenbogendame ihn an, sowie auch alle anderen am Tisch. „Und?“ „Großartig“, presste er hervor und fragte sich ob er sie alle für einen Moment ablenken könnte, damit er das Wasser aus der Blumenvase hinunter kippen konnte. Er riss sich wirklich zusammen, auch wenn man ihm ansehen konnte wie er rot anlief. Das war wirklich nichts für ihn. Die Speisekarte hatte mit ihrer Beschreibung echt nicht gelogen. Zum Glück hatte er es damit überstanden. Naja, so hatte er zumindest gedacht, aber dabei hatte er nicht mit der Engstirnigkeit seiner besten Freundin gerechnet. „Alles klar. Dann nehmen wir vier einmal den großen Lava-Pfannkuchenteller!“ Perplex starrten Sie alle an. Die Bedienung brachte bereits einen großen Teller mit den Pfannkuchen, auf welche der Koch nur noch lächelnd die Soße auskippte. Währenddessen zog die 18-Jährige May und John auf die freien Stühle am Tisch. Adam seufzte innerlich und starrte auf den Teller vor sich, während die Bedienung vier Bestecke am Tisch verteilte. May saß genau neben ihm und schien dabei ebenfalls nicht sonderlich angetan von dem ganzen zu sein. „Das ist einer dieser Momente in denen ich meine geschärften Sinne hasse.“ Der Schwarzhaarige warf ihr beiläufig einen Blick zu und fragte sich wie sie das ganze wohl empfinden musste. Vielleicht hätte er sie vorher warnen sollen, dass es besser war das Weite zu suchen, wenn Emma auf solche Ideen kam. Die hingegen war gerade damit beschäftigt den zweiten Pfannkuchen zu verdrücken. Auch John hatte beschlossen das Spielchen mitzuspielen und wie es aussah, schien er das ganze sogar ganz gut zu vertragen. Adam alleine wurde schon beim zusehen des ganzen schlecht. Misstrauisch begutachtete er das Essen auf seinem Teller. Die Blinde neben ihm schien nun genügend Mut gefasst zu haben denn umsichtig schnitt sie ein Stück von dem Pfannkuchen ab. „Komm schon May, es ist gar nicht so schlimm“, erklärte John ihr kauend, wobei er natürlich darauf achtete mit Emma gleichzuziehen. Zwischen den beiden hatte sich nun so etwas wie ein Wettbewerb entwickelt in dem es wohl darum ging dem anderen zu zeigen wer mehr aushielt. Wunderbar. Nun gut, es half alles nichts. Wahrscheinlich würde der Koch es ihm nie verzeihen wenn er nicht zumindest einen von den Dingern aß, weshalb er sich ein Stück abschnitt und es sich in den Mund steckte. Sogleich bereute er es. Auch May hustete und hatte Tränen in den Augen. „Oh Gott...“ Das war nicht ganz das richtige um das hier zu beschreiben aber es kam immerhin nah dran. Ne, das war nicht auszuhalten. Der 18-Jährige sprang vom Tisch auf und eilte in Richtung der Toiletten davon. Seine ganze Kehle brannte. Seine Augen tränten und sein Gesicht kam ungefähr der Farbe der Sauce gleich. Auf der Toilette angekommen stürzte er zum Waschbecken und begann in großen Zügen Wasser zu trinken. Warum musste er sich auch immer wieder auf Emmas wahnsinnige Ideen einlassen? War er ja dann selber Schuld dran, wenn es so ausuferte. Naja, die Hauptsache war ja dass sie sich amüsierte. Doof war dabei leider nur die Tatsache, dass er des öfteren Mal auf ihre Kosten zu Schaden kam. Wäre ja nicht das erste Mal dass er ihre kulinarischen Ansichten ausprobiert hatte. Er konnte sich noch gut an das Grashüpfer-Fest erinnern. Danach konnte er eine Woche lang nur Tee und Zwieback zu sich nehmen. Auf einer Skala von 1 – 10 war das hier eine glatte 8,5. Dafür war sie ihm auf jeden Fall etwas schuldig. So trank er weiter, ehe die Tür zur Toilette ein weiteres mal aufgestoßen wurde und May hereinkam. Perplex beobachtete er wie sie zum Waschbecken stürzte und in schnellen Zügen Leitungswasser trank. Der Knabe wusste erst nicht was er dazu sagen sollte, ehe er sich räusperte. „Ähm May?“ Erschrocken zuckte sie zusammen und quietschte auf. „Adam, was machst du hier?“ Er kratzte sich seufzend am Kopf. „Äh...das hier ist das Herrenklo....“ „Oh...“ Beide ließen sich jetzt an der gegenüberliegenden Wand nieder. Eine Weile sagte niemand etwas. Er war einfach nur froh erst einmal aus dieser Situation raus zu sein. Emma würde gar nicht merken dass er weg war. Die Blinde schien ebenfalls ganz froh darüber zu sein nicht weiter Chili-Zeug in sich hinein zwingen zu müssen. Es klang zwar ein bisschen bitter, aber sie würde sich an solche Dinge gewöhnen, wenn sie öfters mit den beiden herum hing, wovon er ihr allerdings dringlichst abraten würde, alleine schon ihrer Gesundheit wegen. So fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar und zündete sich eine Zigarette an, wobei May allerdings geschwind diese erfasste und auf dem Boden ausdrückte. „Ich weiß zwar dass du davon sicher nicht so viel Ahnung hast aber für mich wäre das als würde ich direkt auf einem Schornstein sitzen.“ „Oh...Entschuldige...“ „Schon gut...“ Wieder diese unangenehme Stille. Das war nicht wirklich etwas was er mochte. Stumm sah er an die Wand vor sich. In der Toilette war es still. Nur von draußen war etwas zu hören, wie etwa Emma die lautstark nach einer weiteren Portion Pfannkuchen verlangte. Seufzend fuhr Adam sich mit der Hand über das Gesicht ehe sein Blick über May glitt. Wie immer trug sie ihre Deckbox am Gürtel. Sie hatte in diesem Turnier bereits bewiesen was sie auf dem Kasten hatte. Dennoch waren da viele Fragen über sie, die den 18-Jährigen ein wenig beschäftigten. Ehe er jedoch etwas fragen konnte, hatte die Blinde bereits das Wort ergriffen: „Ist Sie immer so?“ „Wer?“ „Na deine Freundin?“ „Sie ist nicht meine-“ „War nur ein Witz. Woher kennt ihr euch?“ Der junge Mann dachte einen Augenblick nach, ehe er eine Hand auf sein Knie legte. „Da weiß ich eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll. Ich meine, wir sind zusammen aufgewachsen und wenn ich ehrlich bin, dann kann ich mich gar nicht an irgendeinen Moment ohne Emma erinnern“, begann er und kratzte sich dabei nachdenklich am Hinterkopf. Wirklich Gedanken hatte er sich darüber auch nie gemacht, wenn er ehrlich war. „Schon im Kindergarten war sie immer die ausgeflippte, natürlich damals noch mit braunen Haaren. Sie war aber schon immer etwas besonderes. Ob man's glaubt oder nicht, aber ihre verschieden farbigen Augen zum Beispiel sind keine optische Spielerei ihrerseits. Ein Gendefekt weshalb sie damals besonders als kleines Kind oft geärgert wurde weil sie so herausstach. Naja aber auf ihre Art und Weise hat sie dann nach einer Lösung für das Problem gesucht. Sie war nie der Typ der irgendwas versteckt, also hat sie damit gelebt und sich danach ausgerichtet. Da kamen dann eben die bunten Haare, verschieden farbige Fingernägel und all das, aber das gehört eben zu Ihr.“ Die Blinde ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen und lächelte dabei bitter. „Schon scheiße wenn man anders ist. Ist nicht immer leicht, aber Emma hat sich offensichtlich gut damit abgefunden. Ich meine, ich kann es ja nicht sehen aber so wie du es schilderst hat sie sich an ihre Umstände angepasst und lebt damit.“ Er nickte nur. „So ist es.“ Dennoch musste die Blinde anschließend grinsen. „Bunte Fingernägel?“ „Jap. Jeder in einer anderen Farbe...“ Jetzt musste er selbst auch grinsen. Dennoch begriff er jetzt, dass dies eine exzellente Möglichkeit darstellte um diese Konversation als Sprungbrett zu nutzen, damit er etwas mehr über sie erfahren konnte. Fragen schadete ja nie. „Und wie war das bei dir? Ich meine-“ „Warum ich die Blindschleiche bin die sich duelliert? „Nicht ganz so förmlich ausgedrückt aber ja.“ Sie schien einen Moment darüber nachzudenken, ehe sie dann den Kopf schüttelte. „Nein, nicht heute. Wir sollten lieber zurück gehen. Die Anderen warten mit Sicherheit schon.“ Und damit stand sie auch schon auf. Hatte er einen wunden Punkt getroffen? Er erhob sich ebenfalls. „May, tschuldige. Ich wollte nicht-“ „Schon gut. Du hast mich nicht verletzt. Ich bin nur ziemlich müde und das zu erklären dauert ein bisschen. Ein andermal.“ So kehrten die beiden an den Tisch zurück, wo Emma und John immer noch mit ihrem Wettessen beschäftigt waren. Mittlerweile stand eine große Kanne Wasser auf dem Tisch die bis zur Hälfte geelert worden war. Mehrere leere Teller standen auf dem Tisch. Beide hatten bereits knallrote Gesichter, aßen jedoch weiter. Inzwischen hatten sich auch einige Schaulustige eingefunden die das ganze beobachteten und den beiden zujubelten, während Emma einen weiteren Teller leerte. Adam hob skeptisch die Braue, während May sich wieder auf ihrem Stuhl niederließ. „Der wievielte war das jetzt?“ Die Regenbogendame sah ihn kauend an und grinste. „Öhmpf....feine afhnunfg. Iff fab aufgefhföfrt fu fählen.“ Sie schluckte das Stück herunter. „Wo warst du denn eigentlich?“ „Auf dem Klo...“ „Mit May?!“ Natürlich wanderten jetzt alle Augenpaare zu den beiden. Die Blinde hatte einen Hauch rosa im Gesicht angenommen, während John sich ein wenig nach vorne lehnte und einen fragenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Auch Emma schien ziemlich neugierig. Jetzt bemerkte West wie das ganze offenbar ausgesehen haben musste. „Doch nicht so!“ „Würde mich auch wundern“, warf John ein, „Nicht dass deine Süße noch eifersüchtig wird.“ Adam warf dem Blonden einen bösen Blick zu und ließ sich wortlos in seinen Stuhl sinken. Brachte nichts darauf einzugehen. Am Ende wurde ihm nur noch mehr nachgesagt. Trotzdem musste er lächeln. Das hier war eine willkommene Abwechslung, wenn man so die Strapazen des Tages bedachte. Das Turnier verlangte viel von ihnen ab so dass ein Moment der Ruhe so wie dieser hier immer gern gesehen war. Es half auf andere Gedanken zu kommen und sich von all dem zu erholen, bevor man letztendlich wieder volle Kraft ins Geschehen rauschte... Kapitel 11: Alles was Ich habe! ------------------------------- Gegen Abend hatte sich die Situation allmählich im Sand verlaufen. Am Ende sah es so aus, dass Emma und John beide mit Bauchschmerzen am Tisch saßen und beide jeweils darüber moserten dass sie doch nie wieder Lava-Pfannkuchen essen würden. Adam verspürte in dieser Situation keinerlei Mitleid mit den beiden, denn eigentlich hatten sie sich das ganze selbst zuzuschreiben. Ihm hatte schon diese eine Kostprobe gereicht, sowie auch May die nachdenklich an ihrem Platz saß und die Faust auf dem Kinn abstützte. Adam musterte Sie. Die Situation von vorhin kam ihm wieder in den Kopf, als er versucht hatte etwas mehr über die blinde Duellantin in Erfahrung zu bringen. Dass sie so abweisend reagierte hätte er allerdings nicht gedacht, wobei es verständlich war. Sie kannten sich nicht wirklich und wer erzählte da schon einem eigentlich Fremden etwas? Nachvollziehbar also, auch wenn dadurch der Wissensdurst nur noch größer geworden war. Dieses Mädchen war eben einfach etwas besonderes und wenn man bedachte dass sie vielleicht bald eine Gegnerin im Duell sein würde, war es sicherlich nicht unklug ein paar Informationen zu beschaffen. Nicht dass es ihm nur darum ging aber er hätte es lieber er wüsste was auf ihn zukäme, als blind voraus zu laufen. Er seufzte. Seitdem hatten die Beiden kein Wort mehr miteinander gewechselt, so als würde Sie es ihm übel nehmen. Da war wohl eine Entschuldigung angebracht. Für's erste jedoch beschloss er nach draußen zu gehen, um in Ruhe eine Zigarette zu genießen. Um Emma musste er sich im Augenblick sowieso keine Sorgen machen. Vom Essen war sie viel zu Träge, als dass Sie irgendwelchen Unsinn anstellen konnte und wenn nicht dann waren da ja immer noch John und May bei ihr. So erhob sich der Schwarzhaarige und ging nach draußen vor das Restaurant, wo ihn eine kühle Abendbrise empfing. Inzwischen war die Sonne untergegangen. Auf den Straßen herrschte hier und da noch reges Treiben. War ja auch erst kurz nach 9. Er ließ sich am Rande eines Blumenkastens am Bürgersteig nieder und zündete sich eine Zigarette an. Gedankenverloren blickte er zum wolkenverhangenen Nachthimmel hinauf. Wieder hingen seine Gedanken bei dem Turnier. Er und Emma hatten beide ihr erstes Duell gewonnen. Das war etwas gutes. Vielleicht konnten sie es dieses Mal wirklich in die Finalrunde schaffen. Vorausgesetzt natürlich sie trafen nicht auf einen unverhofft starken Gegner. Okay mit denen hatten sie ja schon in der ersten Runde zu tun, wenn man sich so Gustav Stein oder John Grant bedachte. Beides talentierte Duellanten die nur mit Mühe und Not besiegt werden konnten. Ob es beim nächsten Mal auch so leicht ging, konnte niemand sagen. Was brachte es schon sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen? Er schüttelte den Kopf und verwarf diese Gedanken. Sich nur über das Turnier den Kopf zu zerbrechen würde ihm auf lange Sicht sowieso nichts bringen. Es war sowieso besser die positiven Dinge des Ganzen zu betrachten: Die Erfahrungen die er bis jetzt gemacht hatte konnten mit keinem sonstigen Wert bemessen werden. Besonders im letzten Duell war ihm das sehr deutlich geworden. Ohne die Hilfe von Emma hätte er Gustav Stein nicht besiegen können. Dieser wiederum war ebenfalls ein neues Gesicht und mochte vielleicht sogar so etwas wie ein guter Freund werden, wenn man die nötige Zeit darin investierte. Ebenso war es aber auch mit John Grant und May Clifford. Mit der nötigen Zeit und Pflege ließ sich aus all diesen Bekanntschaften sicherlich eine tiefe Freundschaft entwickeln. Das war eben das gute an solchen Veranstaltungen. Man lernte viele Leute kennen mit denen man etwas gemeinsam hatte. Nicht nur Duel Monsters verband sie, sondern auch ähnliche Träume oder Ansichten. All das spielte bei diesen Dingen ebenso mit. Adam lächelte über diesen Gedanken und nahm einen Zug von seiner Zigarette, als sich die Tür des Restaurants öffnete und May nach draußen kam. „Adam, bist du hier?“ „Hier vorne.“ Er stand auf und ging zu ihr. Sofort wedelte sich die junge Frau mit der Hand vor dem Gesicht herum um den Zigarettenrauch fort zuschlagen. Aus Rücksicht auf sie trat er den Glimmstängel sofort aus. „Entschuldige. Was macht du hier draußen?“ „Ich wollte nur sehen was du machst. Außerdem wollte ich mich für vorhin entschuldigen. Es war blöd von mir dich einfach so ab zu schmettern.“ Abwehrend hob der junge Mann sofort die Hände und schüttelte den Kopf. „Nein nein. Ist schon in Ordnung. Es ist deine Sache wem du irgendetwas über dich erzählst und wem nicht.“ Sie nickte und seufzte dann. „Das mag schon stimmen ja, aber sich immer nur vor allem zu verschließen ist wohl auf Dauer auch nicht die beste Lösung.“ Sie schritt an den Straßenrand und sah zum Nachthimmel hinaus. Die Zöpfe wurden leicht vom Wind hin und her bewegt während sie sich mit der rechten Hand einmal durchs Haar fuhr. „Was soll ich sagen? Ich habe mich wohl einfach daran gewöhnt keine Freunde zu haben, oder irgend jemandem Vertrauen zu schenken. Wenn man anders aufwächst ist man meistens besser damit beraten. Nicht dass ich dich wegen irgendetwas verurteilen möchte. Es war nur eben immer einfacher. Ich meine, wenn man jung ist ist sowieso vieles schwerer als man denkt. Rücksicht ist vielen ein Fremdwort, besonders wenn man anders ist. Wenn jemand etwas nicht versteht dann hat er Angst davor, oder versucht eben diesen Umstand auszublenden. Dieser Umstand war nun mal ich. Meine Eltern hatten nie wirklich Zeit für mich da sie immer mit ihrer Arbeit beschäftigt waren und sich dann noch um ein blindes Kind zu kümmern hat wohl nicht mehr in ihren Terminkalender gepasst.“ Sie lächelte bitter darüber. Der Schwarzhaarige hörte ihr interessiert zu. Aus diesem Blickwinkel hatte er sich das ganze noch gar nicht betrachtet. Er konnte sich nicht vorstellen wie so ein Leben sein musste. Anders zu sein als die Anderen. Damit ging es ihr wohl ähnlich wie Emma, nur tausendmal schlimmer. Die Regenbogendame hatte immer ihn gehabt der da war um ihr eine starke Schulter zu sein. So wie es aussah hatte May niemanden mit dem sie eine solche Bindung teilte. „Und was ist mit John?“ „John bin ich unglaublich dankbar. Er behandelt mich nicht anders als sonst auch die Leute um sich herum. Er hat mich nie wegen meiner Blindheit geschützt oder ähnliches. Klar, man musste sich seinen Respekt verdienen aber er hat mir ein Gefühl gegeben dass mir sonst niemand gegeben hat. Ich hab mich einfach nicht mehr so schlecht gefühlt. Naja aber wirkliche Freunde sind wir auch nicht. Man kann es eher gegenseitigen Respekt nennen. Dennoch bin ich dankbar dass er da ist. Naja und dann habe ich noch das duellieren. Klar, ist sicher schon komisch wenn ein blindes Mädchen daher kommt und sich als Duellantin aufspielt, aber dieses Spiel und alles was dazu gehört gibt mir einfach das Gefühl ein Teil von etwas zu sein und nicht abseits im Schatten zu stehen. Ich kann mich mit anderen messen und mit ihnen etwas teilen was sie erfreut und sie lassen mich an dieser Freude teilhaben. Meine Karten spenden mir Trost sowie alles um sie herum. Es klingt zwar ein bisschen dämlich aber das ist für mich ein wichtiger Aspekt in meinem Leben. Es ist eben so: Ich hatte nie einen wirklichen Platz wo ich hingehörte. Immer wurde ich wegen meiner Andersartigkeit gemieden und verachtet. Durch das Duell verdiene ich mir Respekt. Leute beachten mich, lernen mich schätzen und sehen dass ich die Dinge genau so tun kann wie sie auch und sie verlieren diese Abneigung vor mir. Dadurch werde ich ein Teil von ihnen. Ich gehöre dazu und fühle mich nicht mehr ganz so einsam.“ Damit senkte sie den Kopf leicht und fuhr mit der Hand über die Deckbox die an ihrem Gürtel hing. Das hier musste sie wohl einiges an Überwindung kosten. Alleine schon ihm all das so offen mitzuteilen. In diesem Licht hatte er sie zuvor noch gar nicht gesehen und jetzt wurde ihm auch einiges klar. Sie hatte einen Grund warum sie das tat. Einen Sinn in ihrem Leben und lebte nicht einfach ziellos vor sich her. Schließlich sah sie wieder in seine Richtung. „Das Duellieren...die Leute die mir zujubeln...meine Karten...sie sind alles was ich habe.“ Damit lächelte sie. Ein solch warmes und strahlendes Lächeln hatte er noch nie zuvor gesehen. Es wirkte so ehrlich und unverfälscht. May Clifford war wirklich ein besonderer Mensch. Er tat einen Schritt auf sie zu, als plötzlich von der Straße her laute Motorengeräusche zu hören waren: Ein Motorrad schoss die Straße hinab. Zwei Leute saßen darauf. Beide trugen schwarze Helme sowie Lederjacken und steuerten die Straße entlang. Perplex blickten May und Adam auf das Geschehen, wobei die Blinde so nah am Bürgersteig stand, dass der Beifahrer einfach nur seine Hand ausstrecken musste um ihr die Deckbox vom Gürtel zu reißen. „Danke!“, rief die Person noch lachend ehe das Gefährt sich schon weiter vorwärts bewegte. Wie erstarrt sah der Schwarzhaarige den beiden nach. Was zum Teufel war denn hier nun los? „Mein Deck! Sie haben mein Deck gestohlen!“, rief May aus, während West sich umsah. Sein Blick fiel auf ein Fahrrad das ohne Sicherung am Baum stand. Eigentlich sollte man so etwas ja nicht tun aber die Situation verlangte besondere Maßnahmen. „Ich bin gleich wieder da!“ Er warf sich auf das Fahrrad und wollte gerade los radeln, ehe er spürte wie ihn jemand am Pulli festhielt. „Ich komme mit!“ Die Blinde sah ernst in seine Richtung. Er seufzte. Es blieb ihm wohl keine andere Wahl. „Okay. Steig auf den Gepäckträger und halt dich ja gut fest!“ Sie nickte. So konnte es also losgehen. Er trat in die Pedale. May war gottseidank sehr leicht so dass ihr Gewicht nicht weiter auffiel. Nun hieß es nur noch diese beiden seltsamen Typen einzuholen. Als sie um die nächste Ecke bogen konnte er allerdings feststellen dass dort das Motorrad mit laufendem Motor wartete und sich erst dann wieder in Bewegung setzte als Adam in Sichtweite war. „Super.“ „Was denn?“ „Sie wollen offenbar dass wir ihnen folgen...“ „Also ist das eine Falle?“ „Wahrscheinlich. Trotzdem lassen wir sie nicht entkommen. Wir müssen dein Deck wiederkriegen!“ Und damit ging die Verfolgungsjagd los. Das Motorrad fuhr immer langsam genug, so dass die beiden ihnen auf den Fersen bleiben konnten. So ging es durch die Straßen, ehe sie den Schrottplatz erreichten. Ein unwirtlicher Ort an dem es stank und schwarzer Rauch in der Luft hing. Hier kam das Motorrad endlich zum stehen. Sie hatten die Diebe eingeholt. Langsam stieg Adam vom Fahrrad ab. May stand neben ihm und sah in die Richtung der beiden. „Gebt mir sofort mein Deck zurück!“ Die beiden lachten finster, woraufhin der erste den Helm abnahm und sich als junge Frau mit blauen langen Haaren herausstellte. Finster grinste sie und stellte den Helm auf dem Motorrad ab. „Sonst was, du kleine Blindschleiche? Willst du mir etwa eine verpassen?“ Der Fahrer des Motorrads stand nun hinter ihr und legte der Frau eine Hand auf die Schulter. „Nein Shenra. Beleidige sie doch nicht gleich. Ansonsten heult sie sich noch an der starken Schulter ihres Freundes aus.“ Diese Stimme. Adam legte den Kopf schief. Er kannte diese Stimme. Auch May schien hellhörig geworden zu sein und trat entschlossen einen Schritt nach vorne. „Du! Ich weiß wer du bist! Ich erkenne dich!“ Der Mann lachte und nahm ebenfalls seinen Helm ab, woraufhin ein nur zu bekanntes Gesicht zum Vorschein kam. „Du bist Ryo! Ryo Hamachi!“, entkam es Adam nur. Es war tatsächlich der Champion der im letzten Jahr das Nova-Turnier gewonnen hatte. Stumm grinsend stand er neben seiner Kollegen und hielt in seiner Hand die Deckbox in der sich Mays Deck befand. Um sie herum waren die Geräusche verschiedener Geräte, sowie Müllpressen zu hören. Der Blauhaarige grinste nur. „Ganz Recht. Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen du und ich. Ich werde dir zeigen dass man den Champion mit Respekt behandelt. Wir duellieren uns hier und jetzt.“ Er warf die Deckbox zu Adam der sie auffing und der Blinden reichte. Diese steckte sie sich wieder an den Gürtel und sah in die Richtung der beiden. „Warum sollte ich?“ „Warum nicht? Du hast doch nichts zu verlieren. Wir könnten das ganze auch interessanter machen.“ Er schritt zu seinem Motorrad wo er 4 Geräte hervor holte, von denen er zwei Adam zu wandte, eines Shenra gab und das letzte sich an den Arm heftete. „Das ist eine Duel Disk. Das neuste vom neusten. Wir bestreiten ein Doppel-Duell. Ihr kämpft gegen uns. Wenn ihr gewinnt gehen wir. Wenn wir gewinnen dann erhalte ich eine Revanche im Turnier.“ Die Blinde sah ihn ernst an und schnallte sich dann die Duel-Disk an. „Abgemacht.“ Adam sah sie perplex an. „Aber May. Dem Spinner musst du nichts beweisen!“ „Doch das muss ich. Sonst nimmt er mich nie ernst. Hilfst du mir oder hilfst du mir nicht?“ „Ja ich helfe dir...“ Ryo lachte zufrieden, während sich auch Shenra ihre Duel Disk umschnallte. „Dann wäre das ja geklärt. Worauf warten wir noch? Die Regeln sind wie immer. Jeder von uns hat 2000 Lebenspunkte. Welches Team zuerst keine Spieler mehr hat, verliert das Duell.“ May LP: 2000|Adam LP: 2000|Ryo LP: 2000|Shenra LP: 2000 „Ich mache den ersten Zug!“, erklärte May und zog ihre sechs Karten. „Es darf erst angegriffen werden, wenn jeder einmal am Zug war“, erklärte Shenra. „Es geht immer abwechselnd. Erst einer von euch und dann einer von uns. Zauberkarten können benutzt werden um dem jeweils anderen zu helfen. Dasselbe gilt für Fallen sowie Monsterkarten.“ Das war gut zu wissen. So konnten sie sich gegenseitig im Kampf unterstützen. Außerdem konnte Adam so ein wenig über May's Strategie erfahren. Er hatte sie ja bis jetzt nur einmal im Duell gegen Ryo gesehen. Nun aber schien sie deutlich ernster als zu dem Zeitpunkt zu sein. „Ich spiele eine Karte verdeckt auf das Feld. Anschließend beschwöre ich Divine Dragon Ragnarok im Angriffsmodus!“ Eine riesige Holografie ihres schimmernden violetten Monsters erschien auf dem Feld und brüllte den Feinden entgegen. Diese Darstellungen waren viel größer als die kleinen Ebenbilder auf den Duellzellen und machten einiges her. Divine Dragon Ragnarok ATK: 1500 | DEF: 1000 Typ: Drache Angriffsmodus „Und damit beende ich meinen Zug!“ Adam beobachtete sie. Ein wenig angespannt schien die blinde zu sein. Kein Wunder. Sie war sicherlich wütend aufgrund dieses miesen Tricks den Ryo angewandt hatte um sie zum Duell zu zwingen. Der grinste noch immer, während nun seine Partnerin eine Karte zog. Sie war an der Reihe. „Also dann mein Täubchen. Ich lege ebenfalls eine Karte verdeckt auf das Feld und beschwöre dann das Monster Machine Attacker im Angriffsmodus!“ Wieder erwachte ein Monster zum Leben. Es trug eine seltsame Atemmaske und wirkte alles in allem wie eine Mischung aus Mensch und Maschine. Wahrscheinlich spielte sie wie Ryo nur mit Maschinen um ein besseres Team mit ihm zu bilden. Machine Attacker ATK: 1600 | DEF: 1300 Typ: Maschine Angriffsmodus Und damit war Adam an der Reihe. Jetzt musste er auf Mays Zug aufbauen. Da sie offensichtlich auf Offensive spielte war es wohl angebrachter, wenn er damit begann eine Verteidigung für die beiden aufzubauen, damit er sie falls es brenzlig wurde beschützen konnte. „Ich spiele Lava-Battleguard im Verteidigungsmodus!“ Lava Battleguard ATK:1550 | DEF: 1800 Typ: Krieger Verteidigungsmodus Nicht gerade der beste Zug aber immerhin etwas. „Das ist alles was ihr zustande bringt? Das ist ein lächerlicher Witz. Ihr seid für ein Team Duell nicht geeignet. Überlegt doch mal. Unsere Karten ergänzen sich, aber eure sind vollkommen unterschiedlich. Wie wollt ihr damit eine gute Strategie erzielen?“, fragte Ryo und zog seine Karte. Wenn man es von dieser Warte aus betrachtete hatte er Recht. May und Er kannten einander so gut wie gar nicht. Sie hatten keine Ahnung von der Strategie des jeweils anderen. Ryo und Shenra hingegen hatten sich sicherlich gut auf diesen Kampf vorbereitet und wussten was sie tun mussten um ihrem Gegner Schaden zuzufügen. Es blieb nur abzuwarten, wie sich das ganze entwickelte. „Ich spiele als erstes die Zauberkarte Machine Assembly Line. Damit erhält jedes Monster vom Typ Machine einen Angriffsbonus von 200 Punkten. Das gilt natürlich für uns beide. Als nächstes spiele ich Cyber Ogre im Angriffsmodus!“ Cyber Ogre ATK: 1900 (+200)| DEF 1200 Typ: Maschine Angriffsmodus „Dann zeig uns Mal was du kannst kleine Blindschleiche! Ich bin gespannt.“ Damit war May wieder am Zug. Sie nahm ihre nächste Karte auf die Hand. Adam begutachtete das ganze. Ihr Divine Dragon Ragnarok hatte keine Chance gegen die Maschinenmonster von Ryo oder Shenra, da sie beide durch den Bonus seiner Machine Assembly Line-Karte gestärkt waren. Dennoch schien sie frohen Mutes zu sein sich dieser Bedrohung erwehren zu können. „Ich spiele die Zauberkarte Stamping Destruction. Ihre Wirkung dürfte dir sicherlich noch von unserem letzten Duell bekannt sein Ryo. Ich darf eine beliebige Zauber- oder Fallenkarte auf dem Feld meines Gegners zerstören. Ich entscheide mich daher für deine Machine Assembly Line!“ Und damit war die Zauberkarte des Maschinen-Duellanten erledigt. Obendrein verlor er durch den Effekt von May's Zauberkarte noch 500 Lebenspunkte. May LP: 2000|Adam LP: 2000|Ryo LP: 1500|Shenra LP: 2000 Ryo schien über diesen Zug der Blinden absolut nicht erfreut. Adam hingegen war beeindruckt. Sie hatte die Monster des Gegners wieder geschwächt, doch noch war sie mit ihrem Zug nicht beendet. „Als nächstes rufe ich das Monster Luster Dragon #2 auf das Feld.“ Und damit beschwor sie einen großen grünlichen Drachen der bedrohlich schnaubte und die beiden Gegner fixierte. „Und jetzt greife ich Shenras Machine Attacker an!“ Luster Dragon #2 vs Machine Attacker 2400 ATK – 1600 ATK = 800 May LP: 2000|Adam LP: 2000|Ryo LP: 1500|Shenra LP: 1200 Das war ein guter Zug. Ihre Gegner hatten nur noch ein Monster auf dem Feld und in diesem Zug jeweils 500 Lebenspunkte oder mehr verloren. Wenn das so weiterging, dann konnten sie dieses Duell gewinnen. Jetzt jedoch war die Blauhaarige am Zug und schien über die Karte die sie gezogen hatte sichtlich erfreut. Sie kicherte vergnügt und grinste. „Jetzt zeige ich dir mal wie man im Team spielt. Ich spiele ebenfalls einen Cyber Ogre auf das Feld, genau wie Ryo. Dann aktiviere ich meine Fusionskarte um die beiden zu verschmelzen und erschaffe damit Cyber Ogre 2!“ Cyber Ogre 2 ATK: 2600 | DEF: 1900 Typ: Maschine Angriffsmodus „So duelliert man sich. Gegen unser Team habt ihr absolut keine Chance und jetzt Cyber Ogre 2, greif ihren Drachen an und fege ihn vom Feld!“ Und damit ging das Maschinen-Monster zum Angriff über. Damit hatten sich die beiden nach vorne katapultiert. Adam und May hatten beide nichts auf dem Feld, was auch nur vergleichbar mit ihrer Kreatur wäre. Der Schwarzhaarige hatte nichts auf dem Feld um sie zu beschützen. Sie war dem Angriff ausgeliefert. Ihr Drache würde diese Attacke nicht überleben... Kapitel 12: Gemeinsam sind Wir stark! ------------------------------------- Unaufhaltsam sauste der Cyber Ogre 2 den Shenra mit ihrer Fusionskarte beschworen hatte auf Mays Drachen zu und drohte ihn mit einem schnellen Hieb zu erledigen. Dieses Duell hatte sich wirklich zum Vorteil der beiden Maschinenduellanten entwickelt. Adam hatte nur seinen Lava-Battleguard auf dem Feld und Shenras Monster war dem Luster Dragon #2 mit den Angriffspunkten deutlich überlegen, doch das schien noch nicht alles zu sein. Selbstgefällig warf die Blauhaarige ihre Haare zurück und grinste finster. „Wie es aussieht steckt ihr zwei jetzt ziemlich in der Klemme. Vor allem hat mein Oger noch eine spezielle Fähigkeit. Wenn Er ein Monster angreift werden bei der Schadensberechnung die Hälfte der Angriffspunkte deines Drachens als Schaden hinzu berechnet.“ Das war absolut nicht gut. Das Maschinenmonster hatte alleine schon einen Angriffswert von 2600 Punkten. Dazu würden dann noch einmal 1200 Punkte kommen. May würde fast alle ihre Lebenspunkte verlieren. Die Blinde hingegen schien vollkommen gefasst und etwas sagte dem Schwarzhaarigen dass sie noch nicht am Ende stand. „Ich aktiviere meine Fallenkarte. Interdimensional Matter Transporter. Bis zur End-Phase deines Zuges kann ich ein Monster auf meiner Spielfeldseite aus dem Spiel nehmen und so vor deinem Angriff schützen!“ Und damit verschwand ihr grüner Drache vom Spielfeld, woraufhin der Angriff des Cyber-Ogres ins Leere ging. Sie hatte den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen, was Adam zeigte dass sie wirklich talentiert war. Shenra hingegen schien davon nicht sonderlich angetan, besonders da Mays Drache nun wieder auf das Feld zurückkehrte, unbeschadet. „Was hat dir das bitteschön gebracht? Dein schwaches Monster kann es trotzdem nicht mit unserer Maschine aufnehmen. Du hast deinem Drachen nur etwas Luft verschafft das ist alles!“ Damit hatte Sie wohl oder übel Recht. Adam schluckte. Das Duell hier war wirklich das härteste dass er bis jetzt bestritten hatte. Hinzu kam die kalte Luft der Umgebung die an seinem Körper zehrte, die lauten Geräusche der Maschinen. Ein unwirtlicher Ort. Jetzt war er am Zug und musste sehen, dass er etwas tat um das Ruder herum zu reißen. So zog er seine Karte und warf einen Blick zu seiner Mitspielerin. „Das war echt ein super Zug May. Du bist wirklich etwas besonderes.“ Sie lächelte sanft während der 18-Jährige einen Blick in sein Blatt warf. Wirklich viel zur Auswahl gab es nicht was er tun konnte. Dennoch hatte er eine Idee, die vielleicht helfen konnte ihnen zumindest einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Der Knabe legte eine Karte verdeckt auf das Feld, bevor er sein nächstes Monster beschwor. „Ich rufe Swamp Battleguard im Verteidigungsmodus. Nun erhalten Er und mein Lava Battleguard einen Bonus von 500 Punkten.“ Swamp Battleguard ATK: 1800 (+500) | DEF: 1500 Typ: Krieger Verteidigungsmodus Eigentlich kam er sich ziemlich unnütz vor wenn er ähnlich war. Im Augenblick konnte er kaum etwas beisteuern um May zu helfen. Man könnte fast sagen dass sie das Duell im Augenblick vollkommen alleine bestritt und sich gegen Shenra und Ryo behaupten musste. Er musste unbedingt etwas ziehen dass ihm helfen konnte sie zu unterstützen. Das Problem war leider nur dass sein Deck vollkommen auf seine Krieger ausgelegt war. Die Drachen von May waren vom Typ vollkommen anders und er hatte eigentlich nichts um ihnen mehr Kraft zu geben. Nun war Ryo am Zug und sicher würde er wieder etwas spielen dass den beiden einen guten Vorteil in diesem Match brachte. Zuerst allerdings sah er nachdenklich auf das Feld, ehe er düster lächelte. „Hör mal Mädchen, ist das nicht erniedrigend für dich so einen schlechten Partner zu haben? Er kann nichts tun um dir zu helfen. Schon traurig oder? Ich meine was nützt er dir? Du bestreitest das ganze Duell quasi im Alleingang. Alles was dein Partner tun kann ist sich selber schützen, aber auch das wird nicht mehr lange helfen. Ein Team ist nämlich immer nur so gut wie ihr schwächstes Glied und ich werde dir jetzt auch zeigen warum. Ich aktiviere meine Fusionskarte und verschmelze damit die beiden Monster Giga-Tech Wolf und Cannon Soldier die ich auf der Hand habe. Gemeinsam ergeben sie das neue Monster Labyrinth Tank!“ Und damit rollte der Panzer aufs Feld. Wieder hatte ihr gegnerisches Team ein starkes Monster beschworen dass nur darauf wartete anzugreifen. Labyrinth Tank ATK: 2400 | DEF: 2400 Typ: Maschine Angriffsmodus „Als nächstes spiele ich die Zauberkarte Stop Defense und zwinge damit deinen Lava Battleguard in den Angriffsmodus! Und jetzt mein Panzer mach ihn Platt!“ Labyrinth Tank vs Lava Battleguard 2400 ATK – 2050 ATK = 350 May LP: 2000|Adam LP: 1650|Ryo LP: 1500|Shenra LP: 1200 Noch schien er seinen Zug nicht beendet zu haben. Amüsiert grinste er über das Geschehen. „Sei froh Kleiner. Ich habe dich noch mit Samthandschuhen angefasst, aber langsam aber sicher wird es Zeit dir zu zeigen wo dein Platz ist. Wie im letzten Turnier werde ich dich in Grund und Boden stampfen und wenn ich mit dir fertig bin kümmere ich mich um deine kleine Freundin. Ohne dich ist sie sowieso besser beraten. Du hast nichts drauf! In deinen bisherigen Duellen hattest du immer das Glück auf Versager zu treffen. Das war alles. Das hat nichts mit Können oder Strategie zu tun. Davon besitzt du nämlich nichts! Du kannst dich nicht mit mir messen!“ Er schluckte. Sollte es wirklich so sein? War er im Augenblick nicht mehr als eine Bürde für May? Eigentlich hatte der Blauhaarige ja Recht. Sein letztes Duell hatte er nur gewonnen weil sein Gegner Gnade walten lies. Vielleicht war er wirklich noch nicht so weit um sich mit solchen Leuten zu messen. Wenn man es so betrachtete war es wohl besser wenn er sich bedeckt hielt um seiner Duellpartnerin nicht zu schaden. „Hör nicht auf ihn Adam!“, rief May aus und zog ihre Karte. Sie war am Zug. „Du bist ein guter Duellant. Sonst wärst du jetzt nicht hier. Lass dir nichts anderes einreden. Er will dich nur verunsichern. Lass dich von ihm nicht verängstigen. Genau das will er doch. Bleib stark. Wir können sie besiegen und das werden wir auch! Ich vertraue dir und deinem Deck. Das solltest du auch tun!“ Er sah Sie an. Eigentlich hatte die Blinde ja Recht. Das Duell war noch lange nicht vorbei und nur weil es im Augenblick nicht sonderlich gut aussah hieß das nicht dass es so enden würde. Ryo mochte zwar ein guter Duellant sein aber auch er hatte seine Fähigkeiten. Er brauchte nur noch etwas Zeit um sich eine Strategie zu überlegen. Das war alles. Fragte sich dabei nur ob die beiden ihm diese lassen würden. Wer ließ seinem Gegner schon freiwillig den Raum den er benötigte um gute Züge zu spielen? Einfach würde das sicher nicht werden aber er hatte May auf seiner Seite. Solange sie da war konnten sie gar nicht verlieren. Sie mochten zwar keine aufeinander abgestimmte Strategie haben, aber sie hatten immer noch ihr Können und das alleine würde reichen um siegreich aus diesem Match hervor zu gehen. „Ich lege eine Karte verdeckt auf das Feld und versetze meinen Drachen in den Verteidigungsmodus. Anschließend spiele ich das Monster Hyozanryu im Verteidigungsmodus und rüste ihn zusätzlich mit der Ausrüstungszauberkarte Horn of Light aus. Das gibt ihm einen zusätzlichen Verteidigungsbonus von 800 Punkten.“ Hyozanryu ATK: 2100 | DEF: 3600 Typ: Drache Verteidigungsmodus Damit hatten sie zumindest einen kleinen Vorteil. Ryo und Shenra hatten beide kein Monster das stark genug war um es mit diesem Drachen und seiner Verteidigungsstärke aufzunehmen. Für's erste waren sie beide sicher. Wieder einmal ein grandioser Zug wie aus dem Lehrbuch wenn man so wollte. Nun war jedoch erst einmal Shenra an der Reihe und die schien wieder einmal nichts gutes im Sinn zu haben, wie ihr grinsender Gesichtsausdruck vermuten ließ. „Ich spiele jetzt das Monster Blowback Dragon im Angriffsmodus.“ Blowback Dragon ATK: 2300 | DEF: 1200 Typ: Drache Angriffsmodus Wieder einmal wurde ein starkes Maschinenmonster auf das Feld gerufen. Jetzt hab es schon drei davon und die beiden hatten nichts dass es von der reinen Angriffsstärke her mit ihnen aufnehmen konnte. Denkbar schlecht wenn man so recht überlegte, doch noch war nichts entschieden. Die Blauhaarige hingegen war mit ihrem Zug noch nicht fertig. „Und nun aktiviere ich eine Zauberkarte. Die dürftet ihr beide kennen. Stop Defense. So wie vorhin zwinge ich nun ebenfalls eines eurer Monster in den Angriffsmodus und entscheide mich für Luster Dragon #2!“ Und damit bäumte sich Mays Drache wieder zu voller Größe auf. Das hier war übel. Jetzt war sie in Gefahr. Natürlich dauerte es nicht lange bis die Duellantin dem Maschinenmonster den Befehl zum Angriff gab und es auf den Luster Dragon zusetzte, doch in diesem Augenblick drehte Adam seine verdeckte Karte um. „Ich aktiviere die Fallenkarte Reinforcements, wodurch Mays Luster Dragon #2 einen Bonus von 500 Punkten erhält. Somit ist er jetzt stärker als dein Oger.“ Und damit machte sich der alte Drache zum Angriff bereit. Shenra hingegen grinste finster. „Ich habe hier noch eine verdeckte Karte. Rare Metalmorph. Ich wähle ein Maschinenmonster von unserer Seite des Spielfeldes und es erhält einen Angriffsbonus von 500 Punkten, womit es stärker ist als der Luster Dragon #2!“ Das hatte Er nicht kommen sehen. Seine Hilfe war vollkommen umsonst denn nun hatte ihr Monster wieder mehr Angriffspunkte. May würde einen großen Batzen ihrer Lebenspunkte einbüßen müssen. So dachte er zumindest. „Ich decke meine verdeckte Karte auf! Sakuretsu Armor! Damit kann ich ein Monster zerstören das zum Angriff auf mich ansetzt! Damit ist dein Cyber Ogre 2 Geschichte!“ Wenn Adam gewusst hätte dass Sie so ein Ass im Ärmel hatte, hätte er sich seine Fallenkarte lieber aufgespart. Er hatte es aber nicht wissen können. Immerhin waren sie nun erst einmal von diesem Oger befreit und das brachte ihnen wieder einen Vorteil, denn der Panzer und der Drache konnten beide nicht Mays Drachen besiegen so dass sie für den Augenblick sicher waren. Shenra hingegen war noch nicht fertig. „Na und? Mein Blowback Dragon kann noch angreifen und mit dem fege ich den Lava Battleguard deines Freundes vom Feld!“ Und damit löste sich Adams Monster in Rauch auf. Jetzt stand er ohne irgendwelche Verteidigungsmöglichkeiten da. Nun da seine Gegner ihn als schwaches Glied in diesem Team erkannten taten sie natürlich alles um dafür zu sorgen dass er so schnell wie möglich auf die Bretter geschickt wurde. May hingegen war souverän und hatte sich eine gute Verteidigung aufgebaut. Ihr Luster Dragon #2 hatte bis jetzt dem Feind widerstanden und in ihrem nächsten Zug würde sie womöglich eine Möglichkeit finden Ryo und Shenra weiter zuzusetzen. Dennoch durfte er sich nicht nur auf Sie verlassen. Er musste selbst versuchen etwas zu erreichen. So zog er seine nächste Karte, wobei ihm wieder einmal das Schicksal die Hand auf die Schulter legte. „Ich rufe jetzt Sword Hunter im Angriffsmodus!“ Sword Hunter ATK: 2450| DEF: 1700 Typ: Krieger Angriffsmodus „Zusätzlich aktiviere ich die Feldzauberkarte Sogen, die allen Monstern vom Typ Krieger einen Bonus von 200 Punkten gibt! Nun greife ich mit meinem Sword Hunter deinen Labyrinth Tank an Ryo!“ Sword Hunter vs. Labyrinth Tank 2650 ATK – 2400 ATK = 250 May LP: 2000|Adam LP: 1650|Ryo LP: 1250|Shenra LP: 1200 Sword Hunter + 200 ATK (Effekt) Damit hatte er das Monster größtenteils von den Bedrohungen durch seine Gegner befreit. Das einzige was ihnen jetzt noch im Weg stand war Shenras Blowback Dragon, aber den würde May sicher in ihrem nächsten Zug vom Feld fegen. Nun schien es doch so als wäre er zu einer nützlichen Hilfe geworden. Mit ihren beiden Monstern war es nun möglich langsam aber sicher die Lebenspunkte ihrer Gegner zu dezimieren. Noch war das Duell natürlich nicht beendet. Immer wieder schafften ihre Gegner es ein Ass nach dem Anderen aus dem Ärmel zu ziehen. Gegen ihre Maschinenmonster war es nur schwer beizukommen und wer wusste schon was noch so alles in ihren Decks lauerte. Besonders Ryo war dafür bekannt im letzten Moment noch einen guten Zug zu bringen und das Duell zu seinen Gunsten herum zu reißen. Nun war er am Zug und wahrscheinlich würde es ihnen nicht gefallen, was er da so spielte. Der junge Mann zog seine nächste Karte und schien dabei höchst erfreut zu sein über das was er sah. „Ihr seid wirklich gut. Adam, du überraschst mich. Es scheint ja doch so als hättest du zumindest ein bisschen was auf dem Kasten. In dem letzten Jahr hast du offensichtlich einiges dazu gelernt, doch noch immer hast du keine Chance gegen mich. Glaubst du wirklich nur weil du ein paar gute Züge machst bist du augenblicklich der bessere von uns? Mit Nichten. Ihr spielt nur für euch selbst. Ihr könnt gar nicht anders. Eure Decks sind aufeinander nicht eingestimmt, so wie es bei uns der Fall ist. Wir können uns gegenseitig beliebig mit unseren Karten unterstützen. Ihr könnt das nicht. Und jetzt werde ich euch ein weiteres Mal zeigen was Team Work bedeutet. Ich rufe Barrel Dragon im Angriffsmodus!“ Und damit erwachte ein neues Maschinenmonster zum Leben dass dem Blowback Dragon von Shenra gefährlich ähnlich sah. Adam konnte nur vermuten was als nächstes kommen würde. „Und nun spiele ich eine weitere Fusionskarte aus um unsere beiden Maschinen zu einer neuen noch mächtigeren Kreatur zu verschmelzen. Ich rufe das Maschinen-Monster Gatling Dragon im Angriffsmodus!“ Gatling Dragon ATK: 2600 | DEF: 1200 Typ: Maschine Angriffsmodus Schon wieder hatten die beiden ihre Monster zu einer mächtigeren Kreatur verschmolzen. Dennoch war es nicht das stärkste Monster auf dem Feld. Adams Sword Hunter war immer noch stärker und konnte im nächsten Zug des Schwarzhaarigen die Bestie vernichten. Das Problem war nur dass vor Ihm erst Shenra am Zug war und wer wusste schon was die in der Hinterhand hielt. Zuerst begnügte sich der Gatling Dragon jedoch damit Mays Luster Dragon #2 mit einem Angriff vom Feld zu fegen. Dieses Mal hatte sie nichts mehr um ihr Monster zu beschützen und büßte durch diese Attacke sogleich 200 Lebenspunkte ein. May LP: 1800|Adam LP: 1650|Ryo LP: 1250|Shenra LP: 1200 Ryo wirkte von sich selbst beeindruckt nachdem sein Ungeheuer das Feld von dem Drachen der Blinden gesäubert hatte. Das einzige was sie jetzt noch hatte war Hyozanryu. Daran konnten die Beiden zum Glück nicht vorbei kommen. Der Gatling Dragon hatte nicht mal annährend genügen Angriffspunkte um es mit der Verteidigung des Drachen aufzunehmen. Mit seinen 3600 Punkten war er wie eine Festung. Es sei denn natürlich die beiden hatten noch etwas schlimmeres auf Lager. Es schien auch so, als Ryo eine Münze hervor holte. „Nun zur besonderen Fähigkeit vom Gatling Dragon. Ich werfe eine Münze drei Mal und wenn das Ergebnis dabei Kopf ist kann ich genau so viele Monster zerstören wie ich Köpfe werfe.“ Und er warf die Münze das erste Mal. „Kopf...Das war's dann wohl mit deinem Hyozanryu kleine Blindschleiche!“ Der Gatling Dragon fegte das Monster ohne Umschweife vom Feld. Nichts konnte getan werden um diesen heimtückischen Angriff zu verhindern. Noch konnte man jedoch nicht aufatmen denn zwei Würfe waren noch übrig. Jetzt war es Adams Sword Hunter der in Gefahr war. Ryo war die Münze ein weiteres Mal. „Und schon wieder Kopf. Und somit hätte man sich dann um eure Verteidigung gekümmert!“ Er hatte Recht. Sie hatten keine Monster mehr auf dem Feld und ihnen gegenüber stand dieses Ungetüm. Was sollten Sie jetzt tun? Adams stärkstes Monster hatten sie vom Feld gefegt. Alles was er noch in der Hinterhand hätte wäre sein Fusionsmonster aber das konnte er vergessen. Nicht eine Karte dafür hatte er auf der Hand. Er musste seine Hoffnungen in May setzen die jetzt am Zug war. Wenn die Blinde nichts hatte um dieser Bestie beizukommen, dann würde ihnen auch die beste Strategie nichts helfen. Dennoch durften die beiden jetzt nicht einfach aufgeben. Er musste einfach an das Deck von May glauben, so wie sie es zuvor bei ihm getan hatte. Es gab sicher etwas in ihrem Deck das ihnen den nötigen Vorsprung verschaffen würde, um mit den beiden fertig zu werden. So zog sie. „Ryo das was du vorhin gesagt hast war sehr einleuchtend für mich. Dennoch ist nicht nur Teamwork wichtig. Ihr mögt zwar mit eurer Strategie immer wieder starke Maschinen-Monster beschwören, doch was bringt euch das am Ende? Was zählt ist der Wert eines Monsters und was ich damit meine werde ich euch jetzt zeigen. Ich beschwöre Tyrant Dragon im Angriffsmodus!“ Und da war es wieder. Die edle und anmutige Bestie die schon in ihrem ersten Duell Ryo eine bittere Niederlage beschert hatte. Ungläubig starrte er auf die Kreatur die über ihren Köpfen hinweg sauste, nur um dann auf dem Feld Platz zu nehmen. Bedrohlich knurrte der Drache das Monster von Ryo an, bereit zuzuschlagen. Der Ausdruck des Blauhaarigen zeigte pure Furcht. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Noch schien May aber nicht für einen Angriff bereit denn als erstes spielte sie noch eine Zauberkarte von ihrer Hand ab. „Ich aktiviere die Zauberkarte Dragon's Gunfire. Durch den Effekt kann ich meinem Gegner 800 Punkte Schaden zufügen. Mein Ziel bist Du – Shenra!“ Die Blauhaarige wirkte sichtlich verwirrt doch es war zu spät. Im Maul des Drachen sammelten sich bereits die hell leuchtenden Flammen die er kurz darauf auf das Mädchen abschoss und ihr so einen gewaltigen Schlag versetzte, der sie um ein paar Meter nach hinten schleuderte. May LP: 1800|Adam LP: 1650|Ryo LP: 1250|Shenra LP: 400 Das hatte gesessen. Die Blauhaarige rappelte sich mit Mühe und Not wieder auf, während sie sich den Dreck von der Kleidung klopfte. Wütend starrte sie May an, doch die blieb ruhig. „Das war dafür, dass du mir mein Deck gestohlen hast. Nun Tyrant Dragon, greif den Gatling Dragon an!“ Und abermals ging die Kreatur zum Angriff über. Weder Ryo noch Shenra hatten irgendetwas um dieser Attacke zu entgehen und mussten hilflos ansehen wie das Monster in Staub verwandelt wurde. Tyrant Dragon vs. Gatling Dragon 2900 ATK – 2600 ATK = 300 May LP: 1800|Adam LP: 1650|Ryo LP: 950|Shenra LP: 400 Der Angriff war hart geführt. Die junge Duellantin zeigte mit ihren Gegnern kein Mitleid. Besonders nicht nach dem sie sich diesen heimtückischen Plan ausgedacht hatten. Es war nur Fair mit den beiden kein Nachsehen zu haben. Je schneller dieses Duell vorbei war desto besser und im Augenblick sah es so aus als würde das nicht mehr lange dauern. Shenra war fast am Ende und auch Ryo hatte nicht mehr viele Angriffspunkte übrig. Ihre besten Trümpfe hatten sie wahrscheinlich schon verspielt und die Blauhaarige war am Zug. „Ich aktiviere die Zauberkarte Swords of Revealing Light. Damit dürft ihr uns jetzt drei Züge lang nicht mehr attackieren. In diesem Fall natürlich erst wenn jeder von euch beiden drei mal an der Reihe gewesen ist. Wir spielen ja im Team und müssen fair bleiben. Als nächstes spiele ich Proto-Cyber Dragon im Verteidigungsmodus. Proto-Cyber Dragon ATK: 1100 | DEF: 600 Typ: Maschine Verteidigungsmodus Adam hob die Braue. Das waren wahrscheinlich wirklich die letzten Reserven die die beiden zu bieten hatten. Was konnten sie schon mit diesem Monster ausrichten? Es hatte viel zu wenig Angriffspunkte um überhaupt einen Schaden zuzufügen. Dennoch gefiel ihm das ganze nicht. Ryos Gesichtsausdruck verhieß nichts gutes. Hatten sie vielleicht doch noch etwas in der Hinterhand? Es blieb abzuwarten wie sich dieses Duell entwickeln würde. Noch war jedoch May vorne. Ihrem Tyrant Dragon war nur schwer bei zu kommen. Sie hatte dafür gesorgt dass ihr Team an der Spitze stand und dieses Gefecht dominierte. Er musste jetzt dafür sorgen dass das so blieb. „Ich spiele D.D. Warrior Lady im Verteidigungsmodus!“ D.D. Warrior Lady ATK: 1500 (+200) | DEF: 1600 (+200) Typ: Krieger Angriffsmodus Jetzt war Ryo wieder am Zug. Trotz seiner Lage schien er jedoch keineswegs eingeschüchtert zu sein, was nur noch mehr die Frage aufwarf, was er im Schilde führte. „Ich beschwöre Cyber Dragon im Angriffsmodus!“ Cyber Dragon ATK: 2100 | DEF: 1600 Typ: Maschine Angriffsmodus Noch so ein Monster von dem Adam noch nie etwas gehört hatte. Vor allem hatte er diese Karte noch nie zuvor bei Ryo im Deck gesehen. Komischer war dass Shenra eine ähnliche Karte gespielt hatte auch wenn die bei weitem nicht so stark war wie das Monster das der Blauhaarige gerade ausgespielt hatte. Noch waren sie zwar durch die Lichtschwerter geschützt aber danach konnte Mays Drache ihre Monster problemlos vom Feld fegen. Warum also diese schwachen Monster ausspielen? Wollten Sie sie vielleicht erneut zu einem starken Monster fusionieren? Wenn dem so war dann mussten sie schnellstens versuchen die Lebenspunkte der beiden auf Null zu bringen. „May-“ „Ja ich weiß. Wahrscheinlich wollen sie wieder ein neues Monster erschaffen. Aber jetzt bin ich erst einmal dran. Ich spiele eine Karte verdeckt und beende damit meinen Zug.“ Mehr konnten sie im Augenblick nicht tun. Shenra war jetzt an der Reihe und die Lichtschwerter wirkten noch ganze zwei Züge. Bis dahin konnten sie wer weiß was aufs Feld bringen und so wie die beiden grinsten war es sicherlich nichts gutes. Besonders die Blauhaarige schien amüsiert darüber. „Ohhh. Ihr habt keine Ahnung was euch als nächstes erwartet. Denkt ihr wirklich ihr habt schon das schlimmste gesehen? Es dauert nicht mehr lange dann werdet ihr im Dreck vor uns kriechen und nicht einmal eurer lächerlicher Drache kann euch dann beschützen. Für's erste aber spiele ich Cyber Esper im Angriffsmodus!“ Cyber Esper ATK: 1200 | DEF: 1800 Typ: Maschine Angriffsmodus „Das gute an dieser Karte ist dass ihr durch ihren Effekt ab jetzt all eure Handkarten offenbaren müsst, solange mein Monster auf dem Spielfeld liegt.“ Adam weitete die Augen. Das war absolut nicht gut. May hatte zwar im Augenblick keine Karten auf der Hand aber er dafür zwei Stück und zog jetzt die dritte. Durch diese Cyber Esper war er gezwungen seine Karten offen aufzudecken, weshalb er den neu gezogenen Jack's Knight, Stop Defense und Hibikime zeigen musste. Kein gutes Blatt aber da der Gegner nun wusste welche Karten er auf der Hand hielt konnte dieser eine Strategie dagegen entwickeln. Dennoch musste er weiterspielen und versuchen das ganze zu seinen Gunsten zu drehen. Erst einmal spielte er Jack's Knight im Angriffsmodus. Jack's Knight ATK: 1900 | DEF: 1000 Typ: Krieger Angriffsmodus Ryo lachte amüsiert. „Oh. Was soll das denn? Denkst du nicht ich habe dein Duell mit Gustav Stein verfolgt? Denkst du ehrlich ich lasse zu dass du dein Fusionsmonster aufrufst? Du wirst gar keine Möglichkeit mehr dazu haben. Wenn ich mit dir fertig bin dann wirst du dir wünschen du wärst niemals zu einem Duellanten geworden. Nun bin ich am Zug.“ Und er Zog. Wieder einmal schien es genau die Karte zu sein die er brauchte, was sich damit zeigte dass ein weiterer Cyber Dragon auf das Feld kam. Cyber Dragon ATK: 2100 | DEF: 1600 Typ: Maschine Angriffsmodus Das war übel. Noch hatte Adam keine Ahnung was sie erwartete aber wahrscheinlich würde es wirklich nichts gutes bedeuten. Zum Glück schien keiner der beiden im Augenblick eine Fusionskarte zu besitzen, was jedoch nicht bedeutete dass es lange zu blieb. Die Lichtschwerter von Shenra waren noch immer aktiv und jetzt war May am Zug und zog ihre Karte, die Ryo allerdings in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. „Hahahaha? Komouri Dragon? Diese kleine Fliege habe ich doch schon in unserem letzten Duell zerquetscht!“ Die Blinde sagte nichts sondern spielte das Monster einfach verdeckt im Verteidigungsmodus, bevor sie Shenra das Feld überließ. Noch eine Runde und die Lichtschwerter waren Geschichte. Ein übles Gefühl sagte dem Jungen allerdings, dass sie keine nächste Runde mehr hatten wenn es so weiterging. Die Blauhaarige zog ihre Karte, konnte allerdings nichts tun und beendete ihren Zug sogleich wieder. Adam war an der Reihe und spielte direkt nachdem er gezogen hatte den Battle Steer aus den er nun auf der Hand hielt. Battle Steer ATK: 1800 | DEF: 1300 Typ: Ungeheuer-Krieger Angriffsmodus Das war dann leider auch schon alles was er tun konnte. Ryo war an der Reihe und schien mittlerweile unverschämtes Glück zu haben denn er spielte einen dritten Cyber Dragon auf das Feld aus, mit dem er allerdings direkt zum Angriff auf Adams Battle Steer überging. Cyber Dragon vs. Battle Steer 2100 ATK – 1800 ATK = 300 May LP: 1800|Adam LP: 1350|Ryo LP: 950|Shenra LP: 400 Das war absolut nicht gut. May war jetzt am Zug und sie zog leider nur eine Fusionskarte. Die konnte ihnen jetzt wirklich nicht helfen. Die Blinde musste das Feld der Blauhaarigen Shenra überlassen, woraufhin die Lichtschwerter sich in Luft auflösten. Sie brachte ihre beiden Monster in den Verteidigungsmodus und beendete ihren Zug wieder. Das war gut. Jetzt konnte Adam zeigen was er drauf hatte. Er zog und grinste fröhlich. „Jetzt da die Lichtschwerter aus dem Weg geräumt sind kann ich ohne Probleme diese Zauberkarte hier aktivieren: Stop Defense. Dadurch bringe ich deine Cyber Esper in den Angriffsmodus Shenra.“ Die Blauhaarige schluckte. Das konnte doch nicht wahr sein. Was hatte er denn vor? „Hey...warte doch mal!“ Er schüttelte nur den Kopf, während das Monster der jungen Dame sich in Angriffsstellung brachte. „Es ist Zeit dass wir euer Teamwork zerschlagen. Jack's Knight. Greife ihre Cyber Esper an und lösche den Rest ihrer Lebenspunkte aus!“ Jack's Knight vs. Cyber Esper 1900 ATK – 1200 ATK = 700 May LP: 1800|Adam LP: 1350|Ryo LP: 950|Shenra LP: 0 Shenra sank in die Knie. „Ich...habe verloren...Ryo es tut mir leid...“ Der Blauhaarige reagierte gar nicht darauf, sondern wartete ab dass Adam seinen Zug endlich beendete. Dieser legte allerdings zuvor noch eine Karte verdeckt. May fasste ihren Kollegen an der Schulter und lächelte. „Das hast du sehr gut gemacht. Jetzt steht es 2 gegen 1. Das kann er nicht mehr schaffen.“ Doch ein Lachen von Ryo unterbrach Sie. Gebannt starrte er auf die Karte die er gerade gezogen hatte. „Ich brauche niemanden um zu gewinnen und jetzt zeige ich euch auch warum! Ich spiele meine letzte Fusionskarte um meine drei Cyber Drachen zu einem neuen Monster zu fusionieren. Nehmt euch in Acht! Das hier ist das mächtigste Monster das ihr jemals zu Gesicht bekommen werdet! Cyber End Dragon!“ Cyber End Dragon ATK: 4000 | DEF: 2800 Maschine Angriffsmodus Das war übel. Das war wirklich übel. Diese neue Bestie war mächtiger als alles was Adam jemals zuvor gesehen hatte. „Scheiße...Das Vieh hat 4000 Angriffspunkte...“ Selbst May schluckte, denn Sie wusste was jetzt kam, noch bevor das Maschinen-Monster ihren Tyrant Dragon vom Feld fegte. Cyber End Dragon vs. Tyrant dragon 4000 ATK – 2900 ATK = 1100 May LP: 700|Adam LP: 1350|Ryo LP: 950|Shenra LP: 0 Ryo blickte die beiden finster an. Shenra stand jetzt hinter ihm und lehnte sich lächelnd an seine Schulter. „Zwischendurch wusste ich nicht mehr ob ich es wirklich schaffe, aber jetzt ist eines gewiss: Ihr seid beide erledigt!“ Kapitel 13: Hintergründe ------------------------ Ungläubig starrte der Schwarzhaarige auf die Kreatur die Ryo beschworen hatte. Schon so einige Monster waren ihm unter die Augen gekommen die er für übermächtig hielt, aber diese Bestie spielte in einer Liga die selbst ihm neu lag. Er hatte absolut nichts auf der Hand dass es mit diesem Monster aufnehmen konnte. Zwar hatten sie Shenra besiegt, die jetzt als Zuschauerin hinter dem Blauhaarigen stand, aber damit hatten sie sich keinen Vorteil erspielt. Der Maschinen-Duellant dominierte das Duell und hatte so gleich gezeigt zu was dieses Monster imstande war als er Mays Tyrant Dragon auf den Friedhof geschickt hatte. Adam gab es nicht gerne zu, aber was die Strategie seines Gegners anging, so hatte Hamachi hier gut kalkuliert und seinen besten Trumpf ganz bis zum Schluss aufbewahrt. Vor allem hatte er noch den Vorteil dass ihnen dieses Monster vollkommen unbekannt war. Adam hatte noch nie von solch einer Karte gehört, geschweige denn für möglich gehalten dass es überhaupt so mächtig geht. Okay, sein Arcana Knight Joker war auch nicht gerade ohne aber dieses Biest hatte sicher noch versteckte Fähigkeiten, die den Beiden nicht gefallen würden. In diesem Moment fragte sich der Schwarzhaarige natürlich auch wie das Eröffnungsduell zwischen Ryo und May gelaufen wäre, hätte er es geschafft diese Karte auszuspielen. Dann hätte die Blinde es sicher nicht so einfach gehabt ihn zu besiegen. Das war jetzt auch die Hauptfrage: Wie sollten die Beiden dagegen eine Strategie entwickeln? Klar, es gab immer eine Karte die einem Vorteile brachte, nur das Problem war dass keiner der beiden davon eine auf der Hand hatte. May war jetzt an der Reihe, aber so langsam schien sie nicht mehr weiter zu wissen was sie noch tun sollte. Nachdem Shenra besiegt worden war befand sich zumindest Cyber Esper nicht mehr auf dem Feld und sie konnten wieder mit verdeckten Karten spielen, aber ob das wirklich half? Alleine die Tatsache dass sie es mit einer solchen Übermacht zu tun hatte machte jegliches Unterfangen sinnlos. Der Komouri Dragon den sie im Verteidigungsmodus gespielt hatte war ein Nichts im Vergleich zum Cyber End Dragon mit seinen 4000 Angriffspunkten. Mit einer Verteidigungsstrategie war sie jetzt am besten beraten, bis ihr eine Möglichkeit einfiel wie sie zum Angriff übergehen konnte. Jede Karte hatte einen Schwachpunkt und den musste Sie ausfindig machen. So einfach war das. Andererseits brachte ein Schwachpunkt natürlich nichts, wenn man nichts hatte um diesen auszunutzen. Mit ihren schwachen Monstern die die beiden auf dem Feld hatten konnten sie nichts reißen. Sie brauchten einen Notfallplan und den so schnell wie möglich. So sah die Blinde in Adams Richtung und fuhr sich dabei mit der Hand kurz durchs Haar. „Wie viele Monster brauchst du noch für deinen Arcana Knight Joker?“, fragte sie leise an den Schwarzhaarigen gewandt. Damit könnte man sich die Maschine vom Hals schaffen, doch der andere schüttelte nur seufzend den Kopf. „Das wird nichts. Ich habe keine der nötigen Karten auf der Hand und ich denke nicht dass wir es so lange schaffen. Dieses Vieh wird uns vorher in der Luft zerreißen.“ Er blickte zu der Maschine die die beiden Duellanten bedrohlich mit ihren drei Köpfen fixierte und offenbar nur darauf wartete zuzuschlagen. Das Glück schien sie verlassen zu haben. Es schien nun unmöglich Ryo zu schlagen. Noch immer zögerte May mit ihrem Zug. Noch nie zuvor war sie von einem Gegner so an die Wand gespielt worden. Das war ein Gefühl dass sie ziemlich einschüchterte. Es schien nicht möglich sich in dieser Situation einen Vorteil zu erspielen. Wie denn auch? Gegen so eine Situation gab es kein Erfolgsrezept das einen wieder an die Spitze katapultierte. Alles was sie tun konnte war ihr Team zu schützen, weshalb sie eine Karte verdeckt auf das Feld legte. Mehr gab es einfach nicht zu tun. Ihr Kontrahent schien sich über ihre missliche Lage mehr als zu amüsieren. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt und schien diesen Moment einfach nur auszukosten. Er hatte die Oberhand und das wusste er auch. Seine Partnerin sah sich das ganze schweigend an. Dieses Funkeln in ihren Augen dass sie Ryo entgegen brachte. Sie respektierte ihn und das was er tat. Klar, wenn jemand so einen Zug hinlegte dann war es vollkommen normal dass man von irgendwem angehimmelt wurde. Der Blauhaarige zog seine nächste Karte. Er wirkte ein wenig nachdenklich während er über das Spielfeld blickte und die beiden musterte. „Ihr zwei seit schon ein interessanter Anblick. Man kann es deutlich sehen dass ihr wisst, dass ihr keine Chance mehr habt. Es gibt nichts mehr was ihr tun könnt um es mit mir aufzunehmen. Mit dieser Kreatur habe ich euren Untergang besiegelt. Eure besten Trümpfe habt ihr schon ausgespielt. Ich allerdings werde gerade erst warm und wenn ich Recht bedenke sollte ich das Feld von deinem Jack's Knight befreien. Findest du nicht auch Adam?“ Er hatte den Satz noch nicht ausgesprochen als der Cyber End Dragon bereits begann sich aufzuladen. Alle drei Mäuler waren geöffnet und bündelten ihre Energie für einen verheerenden Angriff, den die Kreatur auch sogleich auf den Krieger abfeuert. Es schien als wäre der Krieger dem Angriff schutzlos ausgeliefert. Wie sollte er auch einer solchen Macht widerstehen können? Jedoch war West dafür bekannt im letzten Moment immer einen Hasen aus dem Hut zu ziehen, um es mal so zu sagen, was er auch dieses Mal tat als er seine Fallenkarte Waboku aufdeckte. Damit war der Duellant zumindest vorerst vor dem Angriff des Cyber End Dragons sicher. Er hatte sich eine weitere Runde erspielt, aber was sollte ihm das schon bringen? „Nur ein letztes Zucken.“ Der Schwarzhaarige kratzte sich am Hinterkopf. Ryo hatte Recht, auch wenn er dies absolut nicht gerne zugab. Wie sollte er etwas gegen dieses Biest ausrichten können? Im Augenblick hatte er absolut nichts um dieser Angriffspower entgegen zu kommen. Er brachte seinen Jack's Knight in den Verteidigungsmodus. Das war alles was er im Augenblick tun konnte. So konnte er sich immerhin davor bewahren Lebenspunkte zu verlieren. Es schien jedoch so als wäre ihr Gegner von dieser Strategie nur minder beeindruckt. Der Blauhaarige fuhr sich mit dem Zeigefinger die Schläfe entlang und lächelte. „Euch zu schützen wird euch nichts bringen. Mein Monster hat nämlich eine besonders interessante Fähigkeit: Wenn seine Angriffspunkte höher sind als die Verteidigungspunkte eines Monsters dass er angreift, wird die Differenz von den Lebenspunkten des Spielers abgezogen. Egal wen von euch beiden ich also angreife, einer ist auf jeden Fall erledigt.“ Adam schluckte. Damit hatte er nicht gerechnet. Also würde so oder so einer von ihnen auf die Bretter geschickt. War nur noch die Frage wen es von den beiden erwischen würde. Er selbst konnte nicht mehr viel ausrichten. Schon im letzten Zug hatte er sich nur mit Mühe gegen Ryos Angriff verteidigt und jetzt hatte er nichts mehr um sich vor dieser Bestie zu schützen. Viel was er tun konnte gab es einfach nicht mehr. Die Lage schien aussichtslos. Alleine die Hoffnung blieb dass May etwas in ihrem Deck hatte, dass es mit diesem Ungeheuer aufnehmen konnte. Wenn jemand dieses Duell herum reißen konnte dann Sie. Sie hatte Ryo schon einmal geschlagen. Das konnte sie auch wieder schaffen. Ihre Fähigkeiten im Duell waren bemerkenswert und wenn sie die Chance hatte, dann konnte sie sicher etwas auf das Feld bringen, was beide vor dem sicheren Untergang bewahrte. Alles was sie dafür brauchte war Zeit. Die verdeckte Karte auf dem Feld würde sie schützen, aber was wenn sie sie einsetzte um ihm zu helfen? Dann stand sie selbst ohne Schutz dar und würde wahrscheinlich in der nächsten Runde von Ryo platt gemacht werden. Das konnte er nicht zulassen. Er selbst hatte sein Bestes gegeben. Er gab es zwar nicht gerne zu aber für ihn war das Duell gelaufen und so war es besser wenn er die Zügel an Sie abgab. Vielleicht fiel ihr ja eine Möglichkeit ein wie sie den Cyber End Dragon schlagen konnte. Sie war keine gewöhnliche Duellantin. Sicher hatte sie noch etwas in ihrer Rückhand. So ballte der Knabe die Hand zur Faust und seufzte. „Hör mal May...bitte hilf mir nicht...“ Sie sah verwirrt in seine Richtung. Was sollte das denn jetzt? Damit hatte die Blinde wirklich nicht gerechnet. Hatte er jetzt etwa aufgegeben? „Was?“ Er sah sie ernst an. Sein Entschluss war endgültig. Er konnte nichts mehr tun. „Wenn jemand dieses Duell noch gewinnen kann dann du. Ich habe meine besten Trümpfe verspielt. Behalte deine verdeckte Karte für dich. Ich hab mein bestes gegeben.“ Sie sah ihn schockiert an. „Aber...“ „Nein. Kein Aber.“ Sie nickte, wenn auch mit einem bitteren Gesichtsausdruck. Das gefiel ihr überhaupt nicht, dennoch war sie einverstanden. „Danke für dein Vertrauen Adam. Ich werde mein bestes versuchen und dich nicht enttäuschen.“ Von Ryo kam nur ein hohes kaltes Lachen. „Wie niedlich. Das ist ja fast schon filmreif, aber jetzt kommt das dramatische Ende in dem der Held auf ewig von seiner Liebsten getrennt wird. Cyber End Dragon. Greif seinen Jacks Knight an und radiere ihn aus!“ Cyber End Dragon vs. Jack's Knight 4000 ATK vs. 1000 DEF = 3000 May LP: 700|Adam LP: 0|Ryo LP: 950|Shenra LP: 0 Die Wucht des Angriffs war unglaublich. Der Knabe wurde von der Druckwelle gegen den nächsten Container geschleudert, wo er ächzend auf dem Boden aufkam. Stechender Schmerz fuhr ihm durch die Knochen während seine Lebenspunkte auf Null sanken. Auch wenn das eigentlich nur ein Spiel war - Dieser Angriff war mehr als hart gewesen. Der Schmerz ging ihm durch Mark und Bein. Dieses Opfer war jedoch notwendig gewesen um seiner Teampartnerin May etwas Zeit zu verschaffen. Vielleicht konnte sie es wirklich schaffen. Er selbst hatte sein bestes gegeben. Gegen Ryo hatte er nichts ausrichten können. Langsam rappelte sich der junge Mann wieder auf während May besorgt in seine Richtung blickte. West klopfte sich den Dreck von der Kleidung. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ich komm klar, und jetzt mach ihn fertig!“ Sie nickte und zog ihre nächste Karte. Nun lag alles an ihr. Großer Druck wenn man so recht überlegte, aber dennoch schien sie voller Zuversicht. Es war sowieso nicht ihr Ding einfach den Kopf in den Sand zu steckten. Das hatte Adam schon mehrmals in diesem Duell erlebt. Sie tickte da ähnlich wie er. Ein Duell war erst vorbei wenn die Lebenspunkte eines Kontrahenten vollständig auf Null gesunken waren. Hier war noch nichts entschieden. Alles was die junge Frau brauchte war etwas mehr Zeit, aber die hatte sie im Aufgenblick einfach nicht. Der Cyber End Dragon war unglaublich mächtig und übertraf alles was sie bis jetzt gesehen hatte. Doch durfte sie sich von ihm nicht einschüchtern lassen. Wieso auch? Zahlen alleine waren nichts und optisch konnte ihr dieses Biest eh nichts anhaben. Es war nur ein Wert, nichts weiter. Auch das mächtigste Monster konnte besiegt werden, wenn man den richtigen Konter ausspielte. In diesem Fall jedoch war es ein wenig schwieriger auf das gewünschte Endergebnis zu kommen wenn man die Umstände betrachtete: Zwischen ihm und ihren Lebenspunkten standen nur ihr Koumori Dragon und eine verdeckte Karte. Der Effekt des Cyber End Dragon würde dafür sorgen dass sie auch den Rest ihrer Lebenspunkte verlor, wenn das Ungetüm zum Angriff überging. Mit ihren Duellstrategien konnte sie im Augenblick nichts anfangen. Irgendwie musste Sie Zeit schinden bis sie die nötigen Karten gezogen hatte. Dennoch hatte das ganze einen bitteren Beigeschmack. Ihr Tyrant Dragon war von ihm bereits vernichtet worden und hatte nichts entgegen setzen können. Was also tun? Unterbrochen wurden ihre Gedankengänge von dem finsteren Lachen Ryos der die Arme vor der Brust verschränkte und sie düster anfunkelte. Diesen Augenblick der Überlegenheit schien er wirklich auszukosten. „Worauf wartest du noch? Mit deinen lächerlichen Karten kannst du mich nicht besiegen. Ich habe dir nun gezeigt dass ich der bessere von uns bin!“ Ernst sah Sie in seine Richtung. So langsam wurde es ihr klar. Er hatte nur beweisen wollen dass er besser war als Sie. Dieses Duell in der Einführungszeremonie schien ihn wirklich gekränkt zu haben. Das ganze Duell hatte er nur deshalb insziniert. Er wollte sie schlagen. Zeigen dass er besser war als Sie. Aber Moment mal. Da kam ihr eine Idee. Sie wusste wie sie sich Zeit verschaffen konnte. War ganz einfach. Sie musste einfach nur seinen Ehrgeiz gegen ihn einsetzen. So lächelte sie schließlich und schloss dabei die Augen. „Mein Deck enthält keine lächerlichen Karten! Ich kann dich schlagen!“ Stellte sich natürlich nur die Frage ob Ryo auch anbiss und sich auf dieses Spielchen einließ. Der Blauhaarige hob ein wenig irritiert die Braue. Er schien nicht wirklich zu wissen was er davon halten sollte. „Was meinst du damit? Willst du mir wirklich weiß machen du könntest mich in deiner Lage noch besiegen?“ Sie nickte. Man, er ging wirklich darauf ein. War ja leichter als gedacht. Der Köder war ausgelegt und jetzt musste sie nur noch die Angel einholen. „Es gibt eine Möglichkeit. Selbst dein Drache kann dann nicht mehr gewinnen.“ Das schien den Jungen zum nachdenken zu bewegen. Shenra packte den Maschinen-Duellanten am Arm. Flehend sah sie ihm in die Augen und schüttelte dabei den Kopf. Sie konnte nicht fassen dass er sich darauf einlassen wollte. „Lass dich nicht darauf ein. Mach sie jetzt fertig!“ Aber er stieß sie nur weg. Unsanft kam Sie auf dem Boden auf. „Misch dich da nicht ein!“ Grinsend wandte er sich May zu. „Also du behauptest du hättest etwas in deinem Deck um mich zu vernichten? Na dann los...ich will dein Gesicht sehen wenn ich diese mächtige Kreatur und dich mit ihr auslösche. Zuerst werde ich allerdings Machine Conversion Factory spielen, wodurch mein Cyber Dragon einen Punktebonus von 300 erhält. Dein Zug.“ Er hatte es tatsächlich gefressen. Ryo hatte den Köder geschluckt. Er ließ ihr Zeit die sie brauchte um die nötigen Karten für ihre Kombination zu ziehen. Er war doch ein wenig einfältig wenn sie so überlegte. An seiner Stelle hätte sie sich auf keinen Deal eingelassen, sondern seinen dämlichen Arsch zurück in die Steinzeit gepustet. Andererseits war das wohl so ein Ding bei Männern, dass sie sich immer vor anderen aufspielen mussten. Dieses seltsame Balzverhalten hatte die Blinde noch nie verstanden. Das hatte sie eigentlich immer nur irritiert. So zog sie ihre nächste Karte und lächelte. Das war schon mal eine Karte die sie brauchte um ihn zum Teufel zu schicken. Vielleicht hatte sich das Glück ja jetzt wieder auf ihre Seite gestellt. Konnte man ja nie wissen. Ihr Gegenüber sah sie fragend an und legte dabei den Kopf schief. „Und? Erfolg gehabt?“ Die Blinde nickte. „Jap. Dauert nur noch ein bisschen länger. Ich hoffe das macht dir nichts aus!“ Adam starrte ungläubig in ihre Richtung. Was machte May denn da? Sie konnte doch unmöglich glauben dass er sich weiterhin so von ihr hinhalten ließ. Bluffte sie etwa nur? Verdammt. Die Situation war wahrscheinlich wirklich ziemlich aussichtslos. Sie spielte nur mit ihm. Was hatte sie bitte vor? Wollte sie dass er vor Mitleid aufgab? Naja, vielleicht klappte das ja. Ryo war ihm noch nie sonderlich helle vorgekommen. War zumindest einen Versuch wert. Andererseits war es auch nicht richtig jetzt schon die Flinte ins Korn zu werfen. Er musste May vertrauen. Vielleicht konnte sie ja wirklich gewinnen. Zumindest schien ihr Plan im Augenblick zu funktionieren, denn Ryo zog einfach nur eine Karte und tat ansonsten nichts. Er schien zu überlegen. Ein Lächeln wanderte ihm über die Lippen. „Weißt du, eigentlich bist du ja gar nicht so schlecht. Eine Duellantin mit vielen Fähigkeiten. Ich habe selten jemanden gesehen der so gut ist wie du. Du kannst dich irgendwie immer aus der Schlinge ziehen. Beeindruckend wenn man so sagen darf. Ich habe dich falsch eingeschätzt. Wir sind uns ähnlich du und ich. Wir beide wollen Respekt und duellieren uns damit wir diesen von unseren besiegten Gegnern erhalten. Das ist doch etwas das uns verbindet, findest du nicht auch?“ Nun starrten Shenra und Adam beide ungläubig auf die Situation. Baggerte der Sie jetzt etwa an? Was zum Teufel?! Der Schwarzhaarige schüttelte sich und fragte sich ob er sich gerade verhört hatte. Das konnte doch nicht Ryos Ernst sein. Seine Partnerin schien von diesem Sinneswandel absolut nicht angetan zu sein. Verärgert starrte sie ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was soll das Ryo?“, fragte sie und klang dabei unüberhörbar verärgert. Wenn Blicke töten könnten läge der Maschinen-Duellant wahrscheinlich schon mit der Visage zuerst im Dreck. Der jedoch schien sich davon nichts anzunehmen und winkte einfach nur ab. „Sei ruhig Shenra. Du bist nicht mehr von nutzen für mich. Du bist schwach. Es war falsch von mir dich als meine Partnerin auszusuchen. Ich brauche jemanden der stark ist, genau wie ich und da gehörst du nicht zu. Du bist nur ein verzogenes Balg und nichts weiter. Ich bin mit dir fertig!“ Oho. Diese Wendung des ganzen war ein wenig unerwartet. Adam beobachtete die Situation und musterte Shenra. Am liebsten wäre Sie Ryo wohl jetzt an die Kehle gesprungen aber sie begnügte sich damit ihre Duel Disk abzulegen und ihm vor die Füße zu werfen. Sie hatte wohl die Schnauze voll. „Also gut, schön. Weißt du was? Bleib doch weiter auf deinem Ego-Trip. Ich hab die Schnauze voll von dir.“ Und damit ging sie, so dass nur noch May, Ryo und Adam übrig blieben. Lange würde dieses Duell sowieso nicht mehr dauern. Wer wusste schon wie lange der Blauhaarige noch Geduld mit seiner Gegnerin haben würde. Er konnte es sich jederzeit anders überlegen und zum Angriff übergehen. Gut war es aber, dass jetzt erst einmal May am Zug war und vielleicht hatte sie ja Glück. Sie zog ihre nächste Karte. „Und, was sagst du? Sind wir uns einig?“ Einen Moment lang hielt die Blinde inne, ehe sie wieder lächelte. Dieses Lächeln. Adam legte perplex den Kopf schief. Was war denn nun los? Sie schien sich auf einmal über etwas ziemlich sicher zu sein. „Absolut nicht.“ Beide Männer starrten die Duellantin an. Der Maschinen-Duellant ballte die Hand zur Faust und fixierte Sie wütend. Damit schien er wohl nicht gerechnet zu haben. Wie konnte sie es wagen ihn zu verstoßen? „Du kleine miese Schlampe. Was glaubst du eigentlich mit wem du es zu tun hast? Ich werde dich in meinem nächsten Zug erledigen und dir zeigen dass man es sich am besten nicht mit Ryo Hamachi verscherzt. Du hast ausgespielt Kleine. Das Duell ist für dich gelaufen!“ Sie schüttelte nur den Kopf. „Ich befürchte leider, dass das zu spät kommt, mein kleiner. Deine Freundin hatte Recht. Du hättest mich vorhin angreifen sollen. Dann hättest du dieses Duell gewonnen, aber jetzt ist es zu spät. Du bist nichts weiter als ein kleines Insekt dass andere in den Staub tritt. Du redest von Respekt? Du bist erbärmlich Ryo. Und jetzt zeige ich dir warum du mich niemals besiegen kannst! Ich glaube an meine Fähigkeiten und meine Karten, auch glaube ich an meine Freunde. Ich spiele meine Fusionskarte. Auf der Hand halte ich Meteor Dragon und Red-Eyes B. Dragon. Beide Monster verschmelze ich jetzt zu einer neuen Kreatur: Dem Meteor B. Dragon!“ Und mit einem lauten Brüllen erwachte die Bestie zum Leben. Schwarzer Rauch blies der Drache aus seinen Nasenlöchern während er den Cyber End Dragon wütend fixierte. Das war wirklich unerwartet. Mit diesem Spielzug hatte sie sich wirklich an die Spitze gespielt. Dieses Biest war wirklich furchteinflößend, aber wenn man es so betrachtete waren seine Werte leider nicht stark genug um es mit dem Monster von Ryo aufzunehmen. Meteor B. Dragon ATK: 3500 | DEF: 2000 Typ: Drache Angriffsmodus Einen Moment lang herrschte Stille auf dem Feld, ehe Ryo laut auflachte. „DAS ist dein letzter Trumpf? Okay, ich gebe zu dein Drache hat eine beachtliche Angriffsstärke aber mein Cyber End Dragon ist immer noch stärker.“ Damit hatte er Recht, auch wenn Adam es nicht gerne zu gab. Mays Drache konnte diese Maschine nicht besiegen. Nicht mit 3500 Angriffspunkten. Dennoch blieb die Blinde ruhig und gelassen. „Ich war noch nicht fertig. Es war ein Fehler von dir anzunehmen ich hätte nichts mehr zu bieten. Ich aktiviere meine verdeckte Karte: Die Zauberkarte Megamorph. Solange meine Lebenspunkte niedriger als deine Sind, kann ich die Angriffspunkte eines Monsters auf dem Feld verdoppeln, was meinem Meteor B. Dragon eine Angriffsstärke von 7000 Punkten bringt!“ Dem Schwarzhaarigen stand der Mund offen. Das war unglaublich. So viele Angriffspunkte. Ryo zitterte am ganzen Körper. Er ließ seine Handkarten fallen und wich ein paar Schritte zurück. „Nein...warte....das kannst du nicht machen....“ „Doch ich kann. Und jetzt Meteor B. Dragon: Greif seinen Cyber End Dragon an!“ Gesagt, getan. Der schier übermächtige Drache schoss einen Feuerball auf den Gegner ab der sich gewaschen hatte. Meteor B. Dragon vs Cyber End Dragon 7000 ATK – 4300 ATK = 2700 May LP: 700|Adam LP: 0|Ryo LP: 0|Shenra LP: 0 Die Wucht des Angriffs war unglaublich. Ryo wurde quer über den Platz geschleudert während sich seine Kreatur in Staub auflöste. Mehrmals rollte er über den Boden, ehe er schließlich dort liegen blieb. May hatte ihn ein weiteres Mal besiegt. Sie hatte es geschafft. Ungläubig starrte der Maschinen-Duellant ins Leere. Das konnte nicht sein. Er hatte wieder verloren. Langsam und schwerfällig rappelte er sich auf und kam wieder auf die Beine. „Das kann nicht wahr sein...was bist du?!“ Die Blinde sah ihn einfach nur an, während sie ihr Deck wieder in die Deckbox steckte und ihm die Duel Disk vor die Füße war. Für sie war diese Sache erledigt. Sie hatte dem jungen Mann nichts mehr zu sagen. „Komm Adam, wir sollten zurück zu den Anderen gehen.“ Der Schwarzhaarige nickte und schritt zum Fahrrad mit dem sie gekommen waren. Er half der Blinden auf den Gepäckträger und wollte gerade losfahren, als Ryo ihnen noch mal nachrief. „Das wirst du bereuen...irgendwann werde ich dir beweisen dass ich besser bin als du!“ Doch sie hörten nicht mehr auf ihn, sondern machten sich daran diesen Ort endlich zu verlassen. Das Duell war vorbei. Es musste nun schon beinahe nach Mitternacht sein als sie die Straße entlang radelten. Den Schrottplatz hatten sie hinter sich gelassen. Für heute war es auch genug. Mit solch einem Ausgang hatte sowieso keiner der beiden gerechnet. Besonders Adam nicht. Dennoch war ihm wieder einmal vor Augen geführt worden warum er unbedingt ein Duell gegen May bestreiten wollte: Sie war eine gute Duellantin, die ihre Gegner respektierte. Das war ein wichtiger Aspekt bei Duel Monsters den sie sehr beherzigte. Ein Lächeln ging ihm über die Lippen während er um die nächste Ecke bog, wobei er fast jemanden überfuhr. Abrupt konnte er gerade noch abbremsen. Die Person trat zurück und funkelte den Schwarzhaarigen dabei böse an. „Kannst du nicht aufpassen wo du hinfährst?“ Er kratzte sich am Hinterkopf und senkte den Kopf zur Entschuldigung, als ihm auffiel um wen es sich hierbei handelte. Es war die Blauhaarige Duellantin die sich zusammen mit Ryo duelliert hatte. Sie wirkte aufgelöst. Die Augenränder waren leicht gerötet und das Haar zerzaust. Sie erkannte die beiden auf dem Fahrrad natürlich sofort und sah sie wütend an. „Was wollt Ihr denn? Ihr habt schon genug angerichtet.“ Sie wandte sich von den Beiden ab und schritt eine Treppe am Straßenrand hinunter, direkt auf einen kleinen Fluss zu, wo sie Sie sich am Ufer niederließ. Nachdenklich blickte der Knabe ihr nach. May hatte das ganze mitbekommen und seufzte dabei. „Eigentlich ist sie bei dem ganzen das Opfer wenn man überlegt. Wahrscheinlich hat Ryo sie überredet ihm zu helfen und sie war so blöd ihm zu vertrauen. Sie kann dafür nichts denke ich.“ Er nickte. Das stimmte allerdings. Er konnte nicht anders als May in diesem Punkt zuzustimmen. Shenra hatte nichts verwerfliches getan. Auf ihrem Mist war dieser Plan sicher nicht gewachsen. Sie machte nicht den Eindruck als hätte sie so etwas nötig. „Ich rede mit ihr. Wartest du hier?“ Die Blinde nickte, woraufhin der 18-Jährige nun ebenfalls die Stufen hinab schritt und sich neben der Blauhaarigen nieder ließ, die gerade damit beschäftigt war Steine übers Wasser flitschen zu lassen. Über seine Anwesenheit war sie allerdings nicht sonderlich erfreut. Sie machte sich nicht einmal die Mühe ihn anzusehen. Verständlich. „Was willst du von mir? Willst du dich vielleicht noch an meinem Elend ergötzen? Haha die dumme Göre die so blöd war auf den größten Idioten weit und breit reinzufallen. Echt saukomisch.“ Sie stützte das Kinn auf der Faust ab. Adam seufzte innerlich. Man, das war ja jetzt super. Sie hatte jeden Grund sauer zu sein, das stimmte wohl. Vor allem war er echt kein Profi in solchen Dingen. „Du kannst da nichts für. Ryo ist ein Vollidiot. Jeder gerät mal in eine solche Situation. Am Ende ist man immer schlauer.“ Sie verdrehte nur die Augen. „Bitte, jetzt komm mir nicht mit so nem Wischi-Waschi daher. Ich weiß schon dass ich Mist gebaut hab, aber das machts auch nicht besser.“ Sie griff in ihre Tasche und holte das Deck hervor mit dem sie angetreten war. Seufzend sah sie auf die Karten. „Bewunderung ist Scheiße. Man sollte sich am besten nur um sich selbst kümmern, anstatt seine Zeit damit zu verschwenden zu jemanden aufzusehen.“ Und damit warf sie die Karten ins Wasser. Ihr schien echt nichts daran zu liegen. Wahrscheinlich war das sogar ihre Art und Weise mit dieser Sache abzuschließen. „Weißt du, wir alle geraten mal in solche Situationen. Es ist nur normal dass man sich irgendjemanden zum Vorbild nimmt. Manchmal ist es eben das falsche. Daran kann man nichts ändern. Am ende ist man jedoch immer schlauer als vorher und lernt aus den Fehlern die man gemacht hat.“ Die Blauhaarige lachte und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Von welcher Cornflakesschachtel hast du das denn abgelesen Kleiner? Mal ehrlich, das ist der dümmste Spruch den ich jemals gehört habe.“ Na super. Immerhin blies sie jetzt kein Trübsal mehr. Das war ja wenigstens schon mal ein Fortschritt. Sie lächelte sogar. Super, auch wenn es damit verbunden war dass sich der junge Mann in seinem Ego jetzt deutlich kleiner fühlte als es vorher der Fall war. Naja, immerhin hatte er es geschafft Sie ein bisschen aufzumuntern. „Jedenfalls wollte ich nur sagen, es kann nur besser werden. Und wenn du mal jemanden zum reden brauchst dann bin ich da.“ Sie legte den Kopf schief. „Baggerst du mich an?“ Perplex starrte Er sie an. „Was? Nein äh ich-“ „Schon okay, ich finde dich schon irgendwie süß.“ Und damit kam sie ihm sogar ein ganzes Stück näher. Oh man. So wollte er das allerdings nicht. Ehe er sich jedoch versah streckte sie ihm die Zunge raus und stieß ihn mit der Faust ins Wasser. Super. Während er an die Oberfläche zurückkam und sich an der Kante festhielt sah sie ihn grinsend an. „Also dann, Kleiner. Danke. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“ Damit zwinkerte sie ihm zu und machte sich von dannen. Am oberen Ende der Treppe stand May, die natürlich alles gehört hatte. Selbstgefällig verschränkte sie die Arme vor der Brust und grinste. Er war absolut nicht begeistert von der Sachlage. „Sie ist also nur das Opfer?“ Die Blinde zuckte mit den Schultern. „Naja, So kann man sich irren.“ „Großartig....“ Kapitel 14: Das Herz eines Kriegers ----------------------------------- 15 – Das Herz eines Kriegers Am nächsten Tag schienen die Strapazen des vorangegangenen Abends wieder vergessen. Letztendlich hatte May mit ihren herausragenden Fähigkeiten das Duell doch noch gewonnen und Ryo eine Lektion erteilt. Vor allem hatte sich dadurch aber auch eine Art Band zwischen ihr und Adam entwickelt. Die beiden konnten sich aufeinander verlassen und waren ein gutes Team. Das hatten sie auf dem Schrottplatz bewiesen. Nach dem ganzen waren alle schon bald nach Hause aufgebrochen, denn es galt sich auf den nächsten Tag vorzubereiten. Der erste Teil der Vorrunde war vorüber. Es wurde langsam ernst. Noch ein Sieg für jeden unserer Freunde und sie würden sich im Finale wieder finden. Dennoch war es gut nicht zu sehr vom Boden abzuheben. Das Niveau des Turniers war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Duellanten wie Gustav Stein oder John Grant machten es ihnen nicht leicht Fuß zu fassen. Wer wusste schon was als nächstes für eine Herausforderung wartete? Zumindest wusste Adam dass die nächsten Gegner sicherlich keine Anfänger mehr waren. Grübelnd saß er im Park auf einer Bank und sah sich seine Karten durch, während Emma neben ihm hockte und sich die Nägel lackierte. Natürlich war auch das gestrige Duell ein Gesprächsthema der beide. „Woah und May hat Ryo wieder geschlagen? Das hätte ich gerne gesehen, hehehe. Du hast aber auch was verpasst. Ich hab bestimmt 15 Pfannkuchen verdrückt. John hat nicht mal halb so viele geschafft, hehehe. Ich habe sogar einen Rabatt gekriegt.“ „Außerordentlich“, erklärte Adam und blätterte weiter durch seine Karten. Sein Deck war gut, aber es mangelte noch an dem ein oder anderen Feinschliff. Viele seiner Karten waren ein Geschenk gewesen, so dass er sie aus sentimentalen Gründen behielt. Klar, sie waren stark aber letztendlich kam es auf das Gesamtbild an. So seufzte er langsam und lehnte sich an die Bank. Die Regenbogendame warf einen Blick in seine Karten und grinste. „Hehehe. Dass du immer noch mit Don Zaloog spielst ist schon komisch. Äh ich meine okay er ist nicht schlecht aber du hast doch viel coolere Karten als den.“ Der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf und lächelte. „Emma, es geht nicht immer nur um Kartenwerte. Der Effekt ist auch entscheidend. Außerdem habe ich die Karte mal geschenkt bekommen. Sie ist für mich sehr wertvoll, auch wenn sie nur 1400 Angriffspunkte hat.“ Die 18-Jährige kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf und starrte in die Luft. „Hmm stimmt schon. Äh ich meine ich habe ja auch Karten die ich sehr gern habe. Meine St. Joan zum Beispiel. Die würde ich um nichts in der Welt eintauschen und deinen Don Zaloog steckt die alle Male in die Tasche, hehehe.“ Der Knabe verdrehte die Augen. Immerhin wusste sie zumindest wovon er sprach. Jeder Spieler hatte doch eine Karte die ihm besonders am Herzen lag. Da war es eben normal dass er sie behielt, auch wenn es sich dabei nicht um ein Supermonster handelte. Des Weiteren hatte ihn Don Zaloog in der Vergangenheit schon einmal gerettet. Vielleicht bekam er auf dem Turnier ja noch die Gelegenheit ihn gut ausspielen zu können. Mit sentimentalem Gesichtsausdruck betrachtete er die Krieger-Karte, als sich plötzlich ein Schatten über ihre Häupter senkte. Der junge Mann hob den Kopf und blickte direkt in ein Paar kastanienbraune Augen. Es war eine junge Dame mit langen Blonden Haaren die sich interessiert die Karte ansah. Sie trug einen weißblauen Joggingpullover. Auf dem Rücken trug sie ein Katana. Damit sah sie aus wie ein moderner Samurai wenn man so wollte. „Äh, kann man dir helfen?“, wollte West wissen. Die junge Dame nickte nur. „Aber natürlich. Ich habe lange nach dieser Karte gesucht und jetzt habe ich sie endlich gefunden, aber wo bleiben meine Manieren. Ich bin Temari Shiina. Teilnehmerin am Nova Cup und ich fordere dich zu einem Duell um deinen Don Zaloog heraus.“ Perplex blickte Adam Sie an. Sie war also auch eine Turnierteilnehmerin? Das war ja interessant. Andererseits hatte er gerade nicht wirklich Lust sich zu duellieren. Er musste sich auf sein nächstes Match vorbereiten. So schüttelte er den Kopf. „Ich bin Adam und das hier ist Emma. Tut mir zwar leid aber ich muss ablehnen. Du verstehst das sicher. Ich muss mich auf die nächste Runde vorbereiten.“ Das schien die junge Dame allerdings in keinster Weise abzuschrecken. Sie wirkte nicht wie jemand der sich so leicht geschlagen gab. „Ein ehrbarer Kämpfer schlägt niemals eine Herausforderung aus“, erklärte sie ihm und hob dabei den Zeigefinger. Der junge Mann verdrehte nur die Augen. Na Super. So einfach schien er sie wohl nicht loszuwerden. „Hör mal, das ist zwar alles schön und gut aber ich hab ehrlich andere Dinge um die Ohren. Ein anderes Mal okay?“ Damit wandte er sich wieder seinem Deck zu als urplötzlich der Geräusch von Metall das über etwas schabte ertönte. Emma stieß einen spitzen Schrei aus. Was war denn jetzt los? Wieder hob der 18-Jährige den Kopf und sah sich nun der Klinge ihres Katanas gegenüber. Rückwärts schob er sich von der Bank um sich auf Distanz zu bringen. „Spinnst du?!“ Die junge Dame grinste verschmitzt, machte jedoch keine Anstalten ihre Klinge wegzustecken. „Ein guter Duellant drückt sich vor nichts. Duelliere dich mit mir wie ein Mann, oder traust du dich etwa nicht?“ Das genügte so langsam aber sicher. Die war ja schlimmer als Emma und das sollte schon etwas heißen. War wohl doch besser wenn man dieser Göre eine Lektion erteilte. „Also schön. Wenn du mich dann in Ruhe lässt.“ Sie lächelte und steckte ihr Schwert zurück in die Scheide. „Super. Aber vergiss nicht. Wenn du verlierst kriege ich deinen Don Zaloog.“ „Das wird sowieso nicht passieren, also okay. Da hinten ist eine Duell-Zelle.“ Und damit machten sich die beiden auch schon auf den Weg. Eigentlich hatte er ja nicht wirklich Lust sich jetzt zu duellieren, aber je schneller er das hier hinter sich brachte, desto besser. Ein bisschen Training würde ihm nicht schaden. So nahmen die beiden ihre Plätze an der Duell-Zelle ein. Emma beobachtete das ganze im Hintergrund. Sie schien ein wenig Angst vor Temari zu haben. Okay, wer fürchtete sich nicht vor jemandem der einen mit einem Schwert bedrohte? Die war schon ein wenig seltsam die Alte. Okay, war jetzt eigentlich auch egal. Je eher das hier vorbei war desto besser. So begann das kleine Match zwischen den beiden. Adam West LP: 2000 | Temari Shiina LP: 2000 „Und damit fange ich an“, erklärte die Blondine mit ruhiger Stimme und setzte zwei verdeckte Karten auf das Feld. Sie schien guter Dinge zu sein. Außerdem machte Sie nicht den Eindruck etwas übles im Schilde zu führen. Mal ein normales Duell zu bestreiten war ganz okay, auch wenn man zu diesem hier ein bisschen gezwungen wurde. Störte den Schwarzhaarigen jetzt allerdings auch nicht mehr. „Ich beschwöre jetzt Dark Scorpion – Chick the Yellow im Verteidigungsmodus!“ Dark Scorpion – Chick the Yellow ATK: 1000 | DEF: 1000 Typ: Krieger Verteidigungsmodus Nachdem die junge Frau dieses Monster beschworen hatte, legte Emma leicht perplex den Kopf schief. „Hmm sag mal Adam, sieht die nicht ein bisschen aus wie Don Zaloog? Nur ein wenig anders halt, hehehe.“ Das stimmte wohl. Erst war es ihm gar nicht aufgefallen aber seine beste Freundin hatte Recht. Vielleicht erklärte das ja das rege Interesse von Temari an seiner Karte. Eine Erklärung ließ auch nicht lange auf sich warten. „Ich sammle schon lange die Dark Scorpion-Karten und habe sie fast alle. Der einzige der mir noch fehlt ist Don Zaloog, aber der ist so selten dass es fast unmöglich ist ihn zu bekommen. Deshalb war ich ziemlich froh als ich dich gefunden habe. Vielleicht habe ich ja dieses Mal Glück. Wie dem auch sei. Das war es erst einmal mit meinem Zug.“ Also war Sie so etwas wie eine Karten-Sammlerin. Das erlebte man natürlich auch nicht oft. Und natürlich wusste diese Dame was sie wollte, sonst hätte sie nicht so energisch auf dieses Duell bestanden. Blieb natürlich nur die Frage wie sich das ganze letztendlich entwickelte. Ihr Monster machte nicht wirklich einen starken Eindruck. Mit seinen 1000 Punkten war es bestenfalls als Kanonenfutter geeignet, wobei man natürlich ihre beiden verdeckten Karten nicht außer Acht lassen durfte. Wer wusste schon was dieses Mädchen im Schilde führte? Jetzt war aber erst einmal Adam an der Reihe und sein Blatt war äußerst vielversprechend. Er hatte nämlich genau die richtigen Karten auf der Hand um Temaris Monster zu erledigen und obendrein noch einen kleinen Teil ihrer Lebenspunkte. Ein Lächeln zierte seine Lippen. „Ich aktiviere die Zauberkarte Stop Defense. Die bringt seinen Chick The Yellow in den Angriffsmodus. Als nächstes spiele ich Lava Battleguard im Angriffsmodus!“ Lava Battleguard ATK: 1550 | DEF: 1800 Typ: Krieger Angriffsmodus Kompliziert war das ja nicht gewesen. Mit einem Zug hatte er sie in Bedrängnis gebracht. Ohne Umschweife konnte Er sich jetzt seinem Angriff widmen und ihr Monster vom Feld fegen. Klar, sie hatte zwei verdeckte Karten auf dem Feld aber wenn er nichts riskierte dann würde er niemals vorwärts kommen. Also gab er seinem Monster den Befehl zum Angriff, wodurch Temari 550 Lebenspunkte einbüßte. Adam West LP: 2000 | Temari Shiina LP: 1450 So leicht schien sie es aber nicht zu machen, denn kaum war das Monster auf dem Friedhof gelandet drehte die Blondine eine ihrer verdeckten Karten um. „Das war ziemlich leichtfertig von dir. Meine Fallenkarte Attack and Receive fügt dir 700 Punkte Schaden zu, wenn du meinen Lebenspunkten schadest. Das war wohl von dir nicht ganz so gut ausgeklügelt wie du wohl dachtest.“ Adam West LP: 1300 | Temari Shiina LP: 1450 Das war allerdings nicht so gelaufen wie erwartet. Sie hatte ihm durch ihre Fallenkarte einen guten Schlag versetzt und war jetzt was die Lebenspunkte anging wieder in Führung. Er musste zugeben, das war echt ein guter Schachzug. „Ich nehme an du hast deine erste Runde gewonnen oder?“ Sie schüttelte den Kopf „Leider nicht aber vielleicht habe ich ja Glück. Erst einmal werde ich aber dich besiegen. Du spielst mit einem Krieger-Deck oder? Zumindest hab ich das gehört. Hab deine Laufbahn im Turnier ein bisschen verfolgt. Du bist aber nicht der einzige mit einem Kriegerdeck. Ich hab nämlich auch eins und ich glaube sogar dass meins ein kleines bisschen besser ist als deins und das werde ich dir jetzt auch beweisen. Ich bin nämlich wieder dran.“ Sie spuckte ganz schön große Töne. Zwar hatte sie ihr erstes Duell verloren aber sie schien Talent zu haben. Konnte also gut möglich sein dass man ihr im Finale begegnete. In dem Fall also war dieses Duell gar nicht so verkehrt. So war es ihm nämlich möglich sich ein Bild von dieser Duellantin zu machen, ihre Strategie zu überprüfen und eine Gegentaktik zu entwickeln. Bis jetzt war sowieso noch alles offen. Man konnte ja nicht wissen, was sie noch alles so in ihrem Deck bereit hielt. Sie schien allerdings zuversichtlich. „Wieder bin ich am Zug und als erstes lege ich eine weitere Karte auf das Feld, verdeckt natürlich. Dann spiele ich die Zauberkarte Monster Reborn um meinen Chick the Yellow zurück auf das Feld zu beschwören, natürlich im Verteidigungsmodus. Als nächstes beschwöre ich dann einen weiteren Dark Scorpion: Meanae The Thorn im Verteidigungsmodus.“ Dark Scorpion Meanae The Thorn ATK: 1000 | DEF: 1800 Typ: Krieger Verteidigungsmodus Jetzt hatte Sie schon zwei von diesen Viechern auf dem Feld. Dennoch konnten sie nicht wirklich etwas gegen seinen Lava Battleguard ausrichten. Ein Angriff und zumindest eines dieser beiden Kreaturen würde sich auf dem Friedhof wiederfinden. „Noch bin ich allerdings nicht fertig mit meinem Zug. Ich aktiviere die Fallenkarte Aqua Chorus. Wenn Monster mit dem gleichen Namen auf meinem Feld sind erhalten sie 500 zusätzliche Angriffs und Verteidigungspunkte.“ Nachdenklich kratzte sich Adam am Hinterkopf . Was wollte Sie damit nur bezwecken? Ihre Monster waren nicht stark genug um anzugreifen und sie nur auf Verteidigung zu spielen würde letztendlich auch nichts bringen. Temari spielte noch eine weitere Karte verdeckt auf das Feld, ehe sie ihren Zug beendete. Seine Runde also. Die Sogen-Karte würde ihm allerdings nicht wirklich etwas bringen. Sie würde die Monster seiner Gegnerin ebenso stärken und das wäre absolut dümmlich. Wer hätte auch ahnen können dass sie mit einem Kriegerdeck antrat? Diese Feldzauberkarte konnte er jedenfalls vergessen. Er würde sich nur selbst ans Bein pinkeln und das war nicht wirklich das was er wollte. So legte er erst einmal eine Karte verdeckt auf das Feld, ehe er ein weiteres Monster im Angriffsmodus beschwor: Seinen Swamp Battleguard der einen Bonus von 500 Punkten für den anderen Battleguard bekam. Swamp Battleguard ATK: 1800 (+500) | DEF: 1500 Typ: Krieger Angriffsmodus Einen Moment lang zögerte er. War es eine gute Idee Sie jetzt anzugreifen? Wer wusste schon ob Sie nicht noch eine verdeckte Karte auf dem Feld hatte, die ihm Schaden zufügen konnte? Er biss sich nachdenklich auf die Lippen. Er konnte aber auch nicht tatenlos zusehen und nichts tun. Wer wusste schon was sie im Schilde führte. Jedenfalls durfte er nicht zulassen, dass sie Zeit hatte ihre Strategie auszuspielen. Er musste einfach angreifen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. „Swamp Battleguard greif ihre Dark Thorn an!“ Und als ob er es gewusst hätte drehte sie wieder eine ihrer verdeckten Karten um. „Ich aktiviere die Fallenkarte Shadow Spell. Dein Monster verliert 700 Angriffspunkte und kann nicht mehr angreifen, oder seine Position ändern.“ Adam grinste und drehte seine verdeckte Karte um. „Ich aktiviere Dust Tornado.“ Jetzt grinste Temari. „War mir irgendwie klar. Ich kontere mit der Fallenkarte Curse of Royal. Damit wird deine Fallenkarte zerstört und die Schadensberechnung findet ganz normal statt. Da dein Monster jetzt weniger Angriffspunkte hat als die Verteidigungspunkte meines Monsters betragen, verlierst du schon wieder Lebenspunkte.“ Adam West LP: 600 | Temari Shiina LP: 1450 „Und weil du durch mein Monster Lebenspunkte verloren hast darf ich ein Dark Scorpion Monster von meinem Deck auf die Hand nehmen. Und damit bin ich jetzt wieder dran.“ Das war ziemlich übel. Er hatte schon wieder Lebenspunkte verloren und so wie es aussah würde das so weitergehen wenn er nicht aufpasste. Dieses Mädchen wusste tatsächlich wie man sich duellierte. Er konnte ziemlich froh darüber sein dass es sich hierbei um kein Turnier-Match handelte, denn ansonsten sähe es wohl ziemlich schlecht für ihn aus. „Das war's dann wohl auch schon. Ich beschwöre Dark Scorpion: Gorg the Strong im Angriffsmodus auf das Feld. Durch meine Fallenkarte Aqua Chorus erhält er 500 zusätzliche Angriffs und Verteidigungspunkte. Dark Scorpion: Gorg the Strong ATK: 1800 (+500) | DEF: 1500 (+500) Typ: Krieger Angriffsmodus Adam konnte seinen Augen nicht trauen. Sie hatte tatsächlich...nein...Er war geschlagen. „Gorg the Strong greif seinen Swamp Battleguard an!“ Dark Scorpion: Gorg the Strong vs. Swamp Battleguard 2300 ATK vs. 1600 ATK = 700 Adam West LP: 0 | Temari Shiina LP: 1450 Das Duell war vorbei. Adam hatte gegen Temari fair und ehrlich verloren, weshalb er seine Abmachung ihr gegenüber einhielt. Er lächelte, während er ihr seinen Don Zaloog überreichte. Voller Freude nahm sie die Karte und hob die Faust in die Luft. „Oh man, jetzt hab ich sie endlich alle. Danke, danke, danke. Du weißt gar nicht wie wichtig mir das ist!“ Sie nahm ihn in die Arme und gab ihm zu allem Überfluss auch noch einen Kuss auf die Wange. Perplex wich er ein paar Schritte zurück. Was war nur mit diesem Mädchen? Naja, immerhin war das besser als mit einem Schwert bedroht zu werden, weshalb er abwinkte. „Ach kein Problem. Macht nichts. War ein tolles Duell. Pass mir aber gut auf die Karte auf.“ Das Mädchen nickte vergnügt. Nachdem Sie jetzt die Karte hatte schien ihre Laune auf einem Höhenflug zu sein. War ja auch verständlich. Adam wusste nur zu gut wie das war wenn man Karten hatte die einem sehr am Herzen lagen. War ja bei ihm auch so. Insofern konnte er es verstehen und für ihn war es auch nicht schlimm seinen Don Zaloog abzugeben. Er wusste dass sich dieser in guten Händen befand. Das sagte ihm ein Gefühl. Temari war eine Duellantin die sich auf ihre Karten verließ und jeder einzelnen von ihnen die entsprechende Aufmerksamkeit zukommen ließ. Das gab es nicht oft. Sie würde es weit bringen. Da war er sich sicher. Einen Moment lang grübelte er über diesen Gedanken nach während die Blondine ihn einfach nur musterte. Emma saß eine weile schweigend daneben und wippte mit dem Oberkörper vor und zurück. Dabei summte sie wie üblich eine Melodie. Sie wollte sich nicht in das Gespräch der beiden einmischen, so sah sie einfach durch die Gegend, wobei ihr Blick auf die Anzeigetafel für das Turnier fiel. Die nächsten Paarungen wurden ausgelost. Der Schwarzhaarige blickte ebenfalls zur Tafel hinauf. Sein Name stand nirgends. Wahrscheinlich würde er später ausgelost werden. Allerdings war Temari jetzt mit einem Duell an der Reihe und ihren Gegner kannte er nur zu gut. „Gustav Stein also...“, begann sie nachdenklich ehe sie entschlossen lächelte. „Wird schon klappen. Wäre mein erster Sieg.“ Und damit hüpfte sie auch schon los. Oh man. Die hatte keine Ahnung mit wem sie es zu tun bekam. Dieser Duellant war ein Gegner den man nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Sofort setzte er ihr nach, dicht gefolgt von Emma. Bereits nach wenigen Schritten hatte er die Blondine eingeholt. „Warte mal! Dieser Gustav Stein, nimm ihn nicht auf die leichte Schulter Temari!“ Sie winkte ab. „Ach das wird schon klappen. Du kannst mich ja anfeuern“, meinte sie nur und zwinkerte ihm zu. Den Ernst der Lage schien diese junge Dame wirklich nicht zu verstehen. Er wollte ihr ja keine Angst machen, sondern sie lediglich auf den Ernst der Lage hinweisen. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Er war sich nicht sicher ob sie mit ihren Dark Scorpions einen Erfolg gegen die Zombies dieses jungen Mannes verbuchen konnte. Er selbst hatte schwer mit ihm zu kämpfen gehabt und nur aufgrund der Gnade dieses Knaben gewonnen. Temari würde er sicherlich nicht so behandeln. Er schritt weiter voran als die Anzeigetafel ein weiteres Mal aufleuchtete und Emma als nächste Duellantin Preis gab. Ihre Gegnerin eine gewisse Karen Miller. „Woah. Ich bin ja schon dran, hehehe. Äh sag mal Adam kommst du?“ Er winkte nur ab. „Geh schon mal vor.“ Und damit war er Temari hinterher geeilt. Ein wenig verdutzt blieb die Regenbogendame zurück und legte sich nachdenklich den Zeigefinger an die Lippen. „Ähh...okay.“ Perplex kratzte Sie sich am Hinterkopf. So war er doch noch nie gewesen. Naja, das hatte bestimmt seine Gründe. Er würde schon rechtzeitig auftauchen um sie bei ihrem Duell anzufeuern. Sie konnte ruhig schon mal anfangen. Cool wäre es ja sowieso wenn er ankäme und sie dann schon ihre Gegnerin besiegt hätte. Dann könnte sie mal so richtig vor ihm angeben. Oh ja, so würde sie es machen. Also setzte sich die 18-Jährige in Bewegung und schlenderte fröhlich davon. „Aufgepasst Karen Miller! Hier kommt Emma Ravenwood, hehehe.“ Natürlich dauerte es nicht lange bis Adam und Temari den gesuchten Gustav gefunden hatten. Der lag auf einer Wiese im Park und starrte Gedankenverloren zum Himmel hinauf. Er schien sich über das bevorstehende keinerlei Sorgen zu machen, sondern wirkte sichtlich entspannt. Als er den Schwarzhaarigen letztendlich erblickte setzte er sich auf und winkte vergnügt. „Ah, Adam. Schön dich wieder zu sehen. Wie ich sehe hast du eine neue Freundin gefunden. Wo ist denn die junge Miss Ravenwood abgeblieben? Sie war doch nie weiter als 5 Meter von deinem Rockzipfel entfernt.“ Er stand auf und klopfte sich ein wenig den Dreck von der Kleidung. Wie immer wirkte er sehr souverän und natürlich über jeden Zweifel erhaben. Seit ihrem letzten Duell hatte er den jungen Mann auch nicht mehr gesehen. Okay, nicht dass er das wollte. Was Adam betraf so musste er nicht unbedingt viel Zeit mit Gustav verbringen. Das hatte nichts damit zu tun dass er ihn nicht leiden konnte – Er kam einfach nicht mit der Art dieses Kerls zurecht. Das war alles. Temari beäugte den schwarz gekleideten ein wenig argwöhnisch ehe sie sich vor ihn stellte und ihm die Hand zur Begrüßung reichte. „Freut mich sehr Herr Stein. Ich bin Temari Shiina, eure nächste Gegnerin und es wäre gut wenn wir sobald wie möglich anfangen könnten.“ Der Junge mit den orangenen Augen musterte die Dame vor sich mit Skepsis, ehe er ihre Hand ergriff und ihr einen Handkuss gab. Natürlich nahm er auch wie immer seinen Hut zur Begrüßung ab. Gehörte wohl einfach zu seiner Masche dazu. „Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen Miss Shiina. Nun denn, wenn ihr meine nächste Gegnerin seid, dann sollten wir wohl keine Zeit mehr verschwenden und uns sogleich den wichtigen Dingen zuwenden.“ Sie nickte und lächelte. Konnte ihr wohl gar nicht schnell genug gehen. Dabei hatte sie keine Ahnung was sie erwartete. Blind folgte sie dem Duellanten zur nächsten Duell-Zelle. Ein wenig sah es aus wie ein Lamm das man zur Schlachtbank führte. Ob sie wirklich eine Chance gegen ihn hatte? Wahrscheinlich nicht, aber man konnte ja immer überrascht werden. So beschloss Adam die Rolle des Zuschauers einzunehmen, wobei ihm aber das Gefühl nicht aus dem Kopf ging etwas wichtiges zu übersehen. Naja war wohl nicht sonderlich wichtig. Erst einmal würde er sich auf dieses Duell konzentrieren. Gustav Stein LP: 2000 | Temari Shiina LP: 2000 Und wieder einmal war es die Blondine, die mit diesem Duell begann und ihre erste Karte zog. Ob sie allerdings wirklich eine Chance gegen das Deck des Zombie-Duellanten hatte musste sich erst noch zeigen. Zumindest schien sie guter Dinge zu sein. „Also dann wollen wir mal. Ich lege eine Karte verdeckt auf das Feld. Anschließend spiele ich Cliff the Trap Remover im Angriffsmodus!“ Cliff the Trap Remover ATK: 1200 | DEF: 1000 Typ: Krieger Angriffsmodus Es war offensichtlich was sie vor hatte. Sie wollte wieder mit ihren Dark Scorpions gewinnen. Einen hatte sie schon auf dem Feld und wie schon beim Duell gegen Adam würde sie sich wahrscheinlich mit der verdeckten Karte schützen. Ob das allerdings ausreichen würde um gegen Gustav Stein zu bestehen, war eine andere Frage. Der war nämlich jetzt am Zug und man konnte nur spekulieren wie dieser aussehen würde. „Interessant. Ich vermute du spielst mit einem Krieger-Deck habe ich Recht?“ Ein wenig perplex nickte Temari. Ging ja schon gut los wenn sie sich davon verunsichern ließ. Der Schwarzhaarige lächelte matt und setzte dabei eine Karte verdeckt auf das Feld. Er hatte einen merkwürdigen Ausdruck auf den Lippen. Er sah zu Adam. „Nun werde ich dich besiegen kleine Dame. Ich spiele Vampires Curse im Angriffsmodus!“ Vampires Curse ATK: 2000 | DEF: 800 Typ: Zombie Angriffsmodus Temari wirkte darüber ein wenig verwirrt. Was hatte er denn nun vor? „Wie willst du mich mit diesem Monster besiegen?“ „Ganz einfach, indem ich es mit dieser Zauberkarte noch verstärke: Overpowering Eye. Ein Zombie-Monster mit einem Angriffswert von 2000 oder weniger wird mit dieser Karte ausgerüstet und kann dich in diesem Zug direkt angreifen.“ Adam weitete die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein. Er würde Temari mit einem Schlag erledigen. Was die Fähigkeiten von Gustav anging, so hatte er ihn wohl doch noch ein wenig zu sehr unterschätzt. „Und jetzt greife sie direkt an!“ Das Monster begab sich bereits in den Angriff, als die Blondine lächelte und ihre verdeckte Karte umdrehte. „Ich aktiviere die Fallenkarte Shadow Spell. Dein Monster verliert 700 Angriffspunkte und dein Angriff ist abgewehrt. Des weiteren kann dein Monster nicht mehr angreifen oder seine Position wechseln.“ Damit schien sie sich gerettet zu haben, doch Gustav konterte mit einer eigenen verdeckten Karte. „Ich aktiviere Tutan Mask. Wenn du eine Karte aktivierst die eines meiner Zombie-Monster als Ziel hat, kann ich diese Karte auf der Stelle zum Friedhof schicken. Und jetzt wird der Angriff fortgeführt.“ Ungläubig starrte West auf das Geschehen als Gustavs Zombie-Monster an Temaris Trap Remover vorbeihuschte und ihr mit einen Schlag den Sieg kostete. Gustav Stein LP: 2000 | Temari Shiina LP: 0 Das konnte nicht wahr sein. Sie hatte verloren. Noch immer starrte sie ungläubig auf das Feld während ihr Gegner schon damit beschäftigt war seine Karten einzusammeln. Die Blondine ballte die Hand zur Faust. Sie hatte diesen Kampf wirklich verloren und für Sie bedeutete das gleichzeitig auch das Aus in diesem Turnier. Mit mattem Gesichtsausdruck ließ sie sich in den Sitz zurückfallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Adam sah sie mitleidig an. So war es ihm letztes Jahr gegangen und es konnte ihm immer noch passieren. Temari hatte verloren und war ausgeschieden. Gustav war einfach zu stark gewesen. Der jedoch lächelte einfach nur und klopfte ihr auf die Schulter. „Macht euch nichts daraus junge Lady. Es ist nur ein Spiel. Irgendwann werdet ihr den Erfolg haben den ihr verdient.“ Und damit schritt er auch schon los. Eine Weile herrschte Stille in der keiner der beiden etwas sagte. Adam wusste auch nicht wirklich wie er sie aufmuntern sollte. Das hätte genau so gut er sein können, hätte Gustav nicht bei seinem letzten Duell Mitleid gezeigt. Er seufzte einfach nur. Temari hob den Kopf und lächelte. „Schon okay. Er hat Recht. Es ist wirklich nur ein Spiel. Außerdem weiß ich jetzt dass ich noch eine Menge trainieren muss. Vielleicht habe ich ja nächstes Jahr mehr Glück. Dann will ich gegen dich im Finale kämpfen.“ Adam grinste. „Auf jeden Fall.“ Und damit sammelte sie ihr Deck wieder zusammen und schulterte ihr Katana. „So und nun muss ich los. Ich wünsche dir aber alles gute und vielleicht sieht man sich ja bald wieder. Machs gut.“ Und damit schritt sie auch schon von dannen. Adam selbst hatte allerdings nicht viel Zeit um darüber nachzudenken, denn sogleich viel ihm wieder ein was er wichtiges vergessen hatte: Emma duellierte sich jetzt gegen Karen Miller. Sofort rannte er los. Es war an der Zeit dass er seiner Freundin beistand... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)