Abschied für immer? von XxSakuxX ================================================================================ Kapitel 3: Regen ---------------- Kapitel 3 – Regen Es war ein strahlender Tag. Wir hatten uns beide an den Pool von Ryan gelegt und uns gesonnt. Die Sonne genossen und die leichten Wasserperlen auf unseren Körpern dahin dampften in der Sonne, aber dennoch eine kleine Abkühlung schafften. Immer wieder erneuerten wir sie, in dem wir uns ins kühle Nass wagten und dort herumtollten. Es war wirklich ein herrlicher Tag. Der Wetterbericht sagte Sonne und glühende Hitze für die nächsten Tage an. Deshalb hatten wir auch nichts anderes die nächsten Tage vor, als diese letzten Tage zusammen so genießen wie es am Besten war. Sonnen, feiern und Faulenzen. Das Abi hatten wir beide in der Tasche, genau wie ich die Zusage meiner Wunschuniversität bekommen habe. Meine Mutter hatte uns auch noch eine Woche gegönnt, bevor wir los wollten. Sie wusste wir schwer es für uns war uns nach so langer Zeit voneinander zu trennen. Deshalb hatte sie meinem betteln nach kurzer Zeit nachgegeben. So lagen wir also am Pool und genossen das Wetter. Immer wieder schielte ich durch meine Sonnenbrille zu ihm herüber und bewunderte diesen Körper von einem Gott. Ja mittlerweile war ich ihm noch mehr verfallen, wenn man das überhaupt noch konnte. Doch immer wieder wenn ich mich ertappt fühlte tat ich so,als hätte ich die Augen geschlossen und würde einfach so daliegen. Denn immer noch wahrte ich mein Geheimnis wie eine Waffe die niemals das Auge eines Menschen kreuzen dürfte. Weil sie so gefährlich war, dass es einfach nicht gut war, wenn es jemand wüsste, dass es sie gibt. Ich weiß nicht wie lange wir so dalagen, aber irgendwann musste ich wohl wirklich eingedöst sein und wurde von kalten Wassertropfen geweckt. Sofort schaltete sich meine angefangene Müdigkeit ein und ich konnte nur vor mich her grummeln, dass Ryan aufhören solle mich nass zu machen. Doch als ich meine Augen öffnete sah ich nur dunkler werden Wolken, aber keinen Ryan. Und wieder tropfte es auf mich herab. Wie war das nochmal mit dem Wetterbericht und seiner sicheren Zusage? Von wegen. Ich sah zu meiner Linken und erblickte Ryan der auch schon einige Tropfen abbekommen hatte, aber wohl fester zu schlafen schien als ich. Leise aufstehend, ging ich deshalb zu ihm herüber und betrachtete seinen Körper und sein Gesicht. Dabei wurde mir auch bewusst dass es in den unteren Gefilden auch begann wärmer zu werden. Langsam hockte ich mich neben die Liege und beugte mich über ihn. Betrachtete diese Lippen. Diese Lippen die ich schon immer berühren wollte. Wollte spüren wie sie sich anfühlen. Unter meinen Fingern. Meinen Lippen. So weich. So herrlich weich fühlten sie sich an, als ich mit meinen Fingern die Kontur nach fuhr. So herrlich warm, als ich meine Lippen auf die seinen legte. So schön feucht durch die warmen Regentropfen die auf uns hernieder prasselten. Als dies war ein wundervoller Kuss. SO perfekt wie ich ihn mir nie hätte erträumen lassen. Wie lange hatte ich auf dieses Gefühl gewartet. Jahrelang hab ich mich nach ihnen gezerrt. Hab mich gequält. Doch nun spüre ich sie. Genieße sie. Streiche kurz mit meiner Zunge über sie. Zum Glück schläft er. Zum Glück habe ich einen Moment seiner Unaufmerksamkeit. Meine Augen musterten dabei sein Gesicht. All dies was ich aus diesem Blickwinkel erkennen konnte. Zum Glück hatte er keine Sonnenbrille auf, wodurch mir seine schönen Augen versteckt geblieben wären. Ganz im Gegenteil ich hatte freien Blick auf dieses dunkle Braun. Auf meine Schokoladenkerne die ich so sehr liebte. Halt! Stop!!! STOP!!!! Braun? Das kann nicht sein.Sofort erhob ich mich ruckartig und fiel dadurch auf mein Hinterteil. Geschockt sah ich in die ebenfalls von Schock geweiteten Augen. „Ryan... das … das war nicht so wie du...“, doch weiter kam ich nicht, denn er drehte den Kopf weg und hielt mir die Hand gestreckt entgegen, wobei er mir mit dieser die Handfläche zeigte. Eine klare Geste, dass ich die Klappe halten sollte. Seine andere Hand befand sich an seinem Mund. Hielt diesen zu. Man sah ihm regelrecht den Ekel ins Gesicht geschrieben. Langsam stehe ich auf. Bewege mich auf ihn zu, doch er rückt nur weg und versucht diesen Abstand beizubehalten. Dies verleitet mich dazu ebenfalls für Abstand zu sorgen in dem ich immer mehr nach hinten ging. Mehr in Richtung meiner Tasche. Dort sammelte ich meine Sachen zusammen und schulterte meine Tasche. Merkte erst jetzt dass ich einen Sonnenbrand hatte. Aber dies war nur meine kleinste Sorge. Denn dann hörte ich die Frage die ich niemals hören wollte. Nicht von ihm. Nicht in dieser Tonlage. „Bist du schwul?“ Als ob er darauf noch eine Antwort brauchte. Aber nicht die Frage selbst stach wie ein Messer in meiner Brust. Nein, der Blick dabei. Als würde er etwas ungenießbares im Mund haben. Etwas was er nur allzu gern ausspucken würde. Mein Blick reichte wohl schon, weswegen er seine Tasche nahm und alles aufs Handtuch schmiss und davon ging. Doch bevor er ganz aus meinem Blickfeld verschwinden konnte sagte er noch: „Verschwinde! Hau bloß ab von hier! Ich will dich nie wieder sehen.!“ Dann drehte er sich auch schon um und verschwand. Genau wie ich. Auch ich verschwand. Vom Grundstück. Aus der Straße. Aus dem Block. Sogar aus der Stadt. Dabei prägten sich alle Regentropfen auf meiner Haut ein, ließen mit ihrem brennenden Schmerz auf meinem Sonnenbrand Spuren zurück, die sich bis heute nicht aus meinem Kopf schleichen können. Meine erste große Liebe hatte ihr Ende genommen noch bevor es einen Anfang gab. Aber hätte es den überhaupt gegeben? Ich glaube nicht. Zum Glück war es vorhergesehen gewesen, dass wir die Stadt verlassen. Weil ich wüsste nicht was ich getan hätte, wenn ich jetzt weiterhin ihm hätte gegenüber treten müssen. Okay es war schwierig meiner Mutter erklären zu müssen wieso Ryan nicht zum Abschied gekommen war, aber eine kleine Lüge war halt nötig. Sie musste es noch nicht erfahren. Irgendwann würde sie es wissen aber nicht zu dem Zeitpunkt dachte ich mir. Heute weiß sie es und ich bin froh drüber. Sie und mein Vater hatten es mit einem Schock aber dann mit anfangs schwierigen Zeit aufgenommen. Klar, wer hört schon gerne,dass sein Sohn schwul ist? Aber mittlerweile akzeptieren sie es auch ganz gut. Aber ich glaube sie sind doch ganz froh, dass ich bisher keinen Mann mit nach Hause gebracht habe. Obwohl meiner Mutter traue ich zu, dass sie ihn mit all der Liebe überschütten würde wie sie es für eine Schwiegertochter getan hätte. Wenn sie sich nur darauf einstellen könnte. Mein derzeitiger Freund erklärte mir auch oft genug, dass er gern meine Familie mal kennen lernen würde. Aber war ich bereit dafür? Klar wir waren jetzt seit drei Jahren zusammen und verstanden sowohl außerhalb als auch innerhalb des Bettes mehr als gut. Aber war dies alles schon Grund genug ihn meinen Eltern vorzustellen? Im Endeffekt hatte ich dann natürlich doch nachgegeben. Hatte einem Essen zugesagt. Hatte meine Eltern natürlich brav um Erlaubnis gefragt, ob sie ihn sehen wollen. Und nach einem langen Gespräch in denen ich ihnen erklärte, dass er weder zu weiblich war oder sonst irgendein Klischee erfüllte, hatten sie dann zugesagt. Und heute war es soweit. Und was war es für ein Wetter? Regen. Von allen Wettern im Sommer muss es heute Regnen. Aber was solls. Da musste ich durch. So fuhr ich nach meinem Dienst im Krankenhaus zur Arbeit meines Freundes und wartete dort. Ich legte meine Hände ums Lenkrad und bettete darauf meinen Kopf. Mein Blick ging zu der Werbeagentur in der er arbeitete. Irgendwie war es schon lustig wie wir uns damals begegnet sind. ~Flashback~ Damals war es ziemlich windig gewesen. Normal für einen dunklen Herbsttag. Mein Wagen hatte zu dem einen Motorschaden, so dass ich einige Zeit auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen war. Doch an diesem Tag schien alles wie verhext zu sein. Erst erwischte ich nicht meinen Bus, dann verpasste ich die U-bahn. Dann sprang die Ampel auch immer auf Rot wenn ich gerade davor stand. Als wollte das Schicksal mich einfach nicht weiter lassen. Und genau in dem Moment wo mich das alles total aufregte, rannte ich in einen Mann hinein und fegte ihn sprichwörtlich über den Haufen, samt seiner Unterlagen und Mappen die er wohl in der Hand gehabt haben musste. Den ersten Moment der Verwunderung sah ich nur auf das Spektakel vor mir herab um dann wütend zu meckern, warum er mir denn im Weg rum laufen würde. Ob er denn keine Augen im Kopf hätte und so weiter. Doch statt mir wirklich wütend über meine grundlosen Beschimpfungen zu sein, lächelte er mich an, mit einem Lächeln das ich zu dem Zeitpunkt echt hasste. Noch dazu steckte er mir seine Visitenkarte in die Seitentasche meines Mantel und meinte er sei zwar noch nicht so bekannt, aber er hoffe das wir uns irgendwann wiedersehen würden. Dann klopfte er seinen Anorak aus und sammelte die Mappen ein, die er noch auf dem Boden hatte, um dann wieder weiterzugehen. Mich selbst hatte er völlig verblüfft dort stehen gelassen. Aber ich versuchte mich nicht allzu lang damit zu beschäftigen, denn ich wollte schließlich nach Hause. Dort entspannte ich erst einmal in meinem Sofa mit einer Tasse Tee und ein wenig Flimmerkiste. Es dauerte aber nicht lang bis ich wieder in meiner Traumwelt war und von IHM träumte. Viele meiner Beziehungen waren daran gescheitert, dass ich ihn einfach immer noch zu sehr liebte. Er wollte einfach nicht aus meinem Herzen verschwinden. Als hätte er einen Anker auf Lebenszeit ausgelassen. SO war ich ihm heute auch wieder verfallen und mein Körper reagierte sofort darauf, weswegen irgendwann meine Hand auch wieder in meine Hose glitt um dieses Gefühl zu besänftigen. Aber ich wusste, das würde nicht passieren. Aber für den Moment ging es mir wenigstens besser. Das war wichtig. Eine Langzeithilfe würde es wohl nie geben. Aber als wäre mein ewiges Liebesleid nicht noch schlimm genug, lief ich dem Mann von gestern auch immer wieder über den Weg. Es war wirklich zum Haare raufen. Immer wieder strahlte er mich an. Immer wieder betonte er dabei wie gern er mich doch treffen wolle. Irgendwann war es sogar soweit, das er einen Teil meines Heimweges mich begleitete. Mir dabei von sich erzählte, von seinem Beruf. Von seinen Jobs die er bald an Land ziehen würde. Irgendwann wurde es ganz selbstverständlich, dass er bei mir war, wenn auch gezwungenermaßen. Dennoch war er der Einzige der redete. Ich war nur der stumme Teil dieses Duetts. Als er dann wieder einen Abend neben mir herging, war er mal wieder nicht im Redefluss zu stoppen. Er gestikulierte wild und sprühte nur so über vor Mitteilungsfreude über seinen Alltag. Mittlerweile hatte er sich endlich eine Schultertasche zu gelegt, damit er dort Mappen und Blätter hineinpacken konnte. Das war das Einzige was ich ihm gesagt hatte. Schließlich wolle er doch nicht wieder von irgendwelchen Männern umgerannt werden, denen er dann hinterherlaufen muss. Dabei ist er kurz ruhig gewesen und rot geworden, erzählte dann aber gleich weiter. Heute Abend war wieder so ein Tag wo er redete und redete. Ich muss dazu sagen, dass er mir später gesagt hat, dass es aus reiner Nervosität heraus passiert ist, dass er mich so zu getextet hat. Eigentlich ist er eher der ruhige Typ wenn er sich wohlfühlt. „Willst du mit mir ausgehen?“, fragte ich ihn irgendwann völlig aus dem Kontext gegriffen und ging ganz normal weiter. Er jedoch blieb stehen und starrte mich an, als hätte ich das Rad neu erfunden oder so. Völlig perplex holte er dann auf und versuchte Schritt zu halten. „Klar! Klar! KLAR!“, er war richtig euphorisch damals gewesen. Unser Date verlief dafür genauso chaotisch wie unser Kennenlernen. Erstmal mussten wir ein Restaurant finden indem wir uns treffen konnten. Wir gingen fast alle Geschmäcker durch, bis wir erkannten, dass wir beide sehr gern italienische Gerichte mochten. So trafen wir uns bei seinem Lieblingsitaliener, was lustigerweise auch meiner war. Dort trafen wir uns dann auch öfters, denn durch seinen Job, konnte er sich glücklicherweise auch mal eher frei nehmen und den Rest der Arbeit daheim erledigen. Wir ergänzten uns somit erstklassig. ~Flashback Ende~ Durch ein Klopfen schreckte ich aus meiner eigenen Reise in die Vergangenheit auf und sah zu meiner Rechten. Mit einem Lächeln öffnete ich selbstverständlich die Tür von innen und ließ ihn einsteigen. Sofort küssten wir uns und sahen uns dann nochmal an. „Keine Sorge du wirst das schon überstehen. Meine Eltern sind ganz lieb und beißen werden sie dich auch nicht. Und wenn doch nähe ich dich wieder zusammen.“, grinste ich und lehnte mich in den Fahrersitz zurück. „Das macht mir weniger Sorgen. Aber lass uns vorher nochmal bei mir zu Hause vorbei schauen. Ich bin Klitschnass, da ein gewisser Herr mein Klopfen einfach nicht gehört hat.“, meinte er mit seinem üblichen Lächeln und ließ mich etwas erstaunt aufschauen. „Wie lange standest du denn da?“, als ich mir dann aber seinen klitschnassen Mantel ansah konnte ich mir schon denken, dass er einiges länger gewartet hatte als ich erst gedacht hab. Michael erzählte mir dann, dass er da bestimmt schon so zehn Minuten in dem strömenden Regen gewartet hatte, mir aber verzeihen konnte, da er wusste, dass ich immer recht komisch wäre wenn es regnerisch ist. Mit diesem stillen Abkommen über meine Psyche fuhren wir dann kurz zu ihm. Denn wir wohnten jeder jeweils noch in unserer eigenen Wohnung. Denn für ein Zusammenziehen war ich definitiv nicht bereit. Auch nach drei Jahren nicht. Immerhin gingen wir auch erst nach drei Jahren bei meinen Eltern essen. Für so was hatten wir schon lange gebraucht, oder besser ich, also würde einiges anderes noch länger warten müssen. In seiner Wohnung angekommen setzte ich mich auf sein Sofa und betrachtete den Regen zunächst draußen, um dann doch wieder aufzustehen und ihm ins Bad zu folgen. Dort war er gerade dabei sich von sein er nassen Kleidung zu befreien. Langsam schlich ich mich an ihn heran und umarmte ihn von hinten. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht draußen stehen lassen. Kann ich das irgendwie gut machen?“, dabei grinste ich ihn frech durch den Spiegel an, in den wir gerade blickten und knabberte an seiner Schulter. Er drehte sich in meiner Umarmung um und begann mich leidenschaftlich zu küssen. Grinste dann aber frech in den Kuss. „Heute Abend mein Guter. Heute Abend kannst du dich gern entschuldigen, aber jetzt will ich mich fertig machen. Immerhin wollen wir doch keinen schlechten Eindruck auf deine Eltern machen oder?“, dabei strich er leicht unter meinem Kinn her und küsste mich nochmal ganz sanft, bevor er sich aus meiner Umarmung wand und unter die Dusche sprang. Kurz seufzend wand ich mich dann dem Spiegel zu und guckte ob noch alles richtig saß und lächelte dann zufrieden. Es passte wirklich alles. Wir verstanden und ergänzten uns perfekt. So sollte es laufen. Trotz des Regens ging es mir heute gut. Sehr gut sogar. Aber dass er es bemerkt hatte.... Jedoch, wieso auch nicht? Immerhin kannte er mich nun mittlerweile lang genug. So in Gedanken vertieft merkte ich nicht wie er mich dieses Mal von hinten umarmte und meinen Nacken küsste. „Heute Abend verrätst du mir aber was heute den ganzen Tag durch dein hübsches Köpfchen vorgeht okay?“,meinte er leise in mein Ohr und biss leicht hinein. Mit einem Nicken entzog ich mich ihm und verschwand dann aus dem Bad, bevor ich seine Einwände doch noch ignorieren würde und mich ihm an den Hals werfen würde. So dauerte es dann aber auch nicht mehr lang bis er fertig angezogen und gepflegt war. Ich saß derweil auf dem Sofa und betrachtete den immer stärker werdenden Regen. „Können wir mein Schatz?“, hörte ich nur seine tiefe Stimme mich fragen und stand wie in Trance auf. Regen war wirklich ein Wetter das gemischte Gefühle in mir auslöste. Trauer, Unbehagen, Einsamkeit, aber all das nimmt er mir meistens an solchen Tagen.Genau wie heute. Heute ist wieder einer dieser Tage, wo ich wirklich froh bin ihn zu haben. Still gingen wir zum Wagen und setzten uns. Mit einem Lächeln auf den Lippen fuhr ich dann zu meinen Eltern. Wenigstens hatte ich ein großes Zeitfenster, da wir zum Abendessen bei ihnen verabredet waren. Da mein Dienst niemals zum Mittag gereicht hätte. So kamen wir wenigstens zeitig an durch unser kleines Problem mit dem Regen, dass meine Mutter noch nicht mal wirklich fertig mit dem Essen war. Als ich an der Tür klingelte und meine Mutter uns öffnete strahlt sie uns an und bat uns herein. Michael, so höflich wie er war, hatte natürlich an Blumen für meine Mutter und einen guten Wein für meinen Vater gedacht. Somit machte er gleich schon mal einen guten Eindruck bei den Beiden. Noch dazu konnten sie sich jetzt von seiner Männlichkeit überzeugen. Weil ich kann mir schon vorstellen, dass sie anfangs gedacht haben, ich würde jetzt irgendwelche solche Männer in Frauenkleidung heranschleppen. Aber so was fand ich auch widerlich. Klar ich kannte solche Leute auch, aber selbst war ich nie so und würde sie nie als Partner bevorzugen. Ich mochte es lieber Männlich, muskulös. Eben wie ein Mann war. Ich stand schließlich auf Männer, nicht auf Frauen. Mein Vater konnte sich gut mit ihm über Geschäfte unterhalten und meine Mutter genoss es dass ihr mal jemand zusprach, dass das im Wohnzimmer nicht bloßes weiß war sondern creme. Sie hatten wirklich kein Problem mit ihm und merkten auch wie gern wir zusammen harmonierten. So war das Essen doch nicht so schlimm wie erwartet. Alle verstanden sich bestens, auch wenn mein Vater anfangs skeptisch zu sein schien. Aber auch das hatte sich mittlerweile dann gelegt. Er bot ihm sogar ein Bier an. Obwohl ich mich frage ob das nur ein Test war. Wir blieben noch eine Weile, bevor wir uns dann auf den Weg machen mussten, damit wir nicht allzu spät nach Hause kommen würden. Ausnahmsweise hatte ich morgen Spätschicht, aber dennoch wollte ich den Schlaf den ich hatte auch mal nutzen. Außerdem stand da ja noch ein Versprechen von heute Nachmittag offen. Deswegen verabschiedeten wir uns mit de Zusage, bald wieder zusammen wiederzukommen, aus dem Haus meiner Eltern. Im Wagen erntete ich für das Essen einen heftigen Kuss von dem ich erstmals einen Moment brauchte um mich zu erholen. Benebelt fuhr ich dann die Straße entlang. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Immer wieder legte sich meine Hand auf sein Bein, wenn ich gerade nicht de Schaltknüppel brauchte. Mit voller Vorfreude auf den weiteren Verlauf des Abends küsste ich ihn während einer Rotpause an einer Ampel und versprach somit mehr, was auch gern aufgenommen wurde. Als ich meine Augen dann wieder der Ampel zu wand und immer noch rot sah, wollte ich mich wieder Michael zuwenden. Als sich bei mir alles versteifte. Alles in mir schrie sofort auf. Wollte raus rennen. Mich ihm an den Hals werfen, doch wurde ich von einem Hupkonzert aufgeweckt wurde. Auch Michael tippte mich langsam an. Denn wir hatten Grün,doch ich bekam kaum noch was mit. Fuhr einfach heim ohne weitere Worte von mir zu geben. Daheim legte ich Jacke und alles andere ab und ging erst mal zum Wohnzimmer. Ich musste sitzen. Zur Ruhe kommen. Oft genug hatte ich mich getäuscht, aber dieses Mal konnte ich mich nicht getäuscht haben. Das war er ganz sicher. Ryan hatte dort an der Ampel gewartet. Wollte hinüber gehen. Aber bemerkt hatte er mich nicht. Es schien als wäre er gar nicht anwesend gewesen. Zum Glück, weil hätte er mich auch nur einen Moment angesehen.... Obwohl, nein. Ich hätte nichts getan. In meinem Kopf vielleicht, aber real nicht. Nach damals könnte ich ihm eh nicht mehr unter die Augen treten. Dem Mann dem ich dieses unbehagende Gefühl beim Regen verdanke. Dem Mann den ich immer noch seit 12 Jahren liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)