Underground von Reita_Kai_Niikura ================================================================================ Kapitel 8: War -------------- War Reita und Ruki saßen in ihrer Wohnung und dachten darüber nach, was als nächstes passieren würde, einer der beiden Toten war laut Tsukaza einer der wichtigsten Männer in Intetsus Reihen gewesen. Dieser würde so einen herben Verlust sicher nicht auf sich sitzen lassen. Seit Jahren waren die beiden Gruppen in einen erbitterten Krieg um Drogen und Macht verwickelt, der sich nicht einfach von heute auf morgen beenden ließ, was auch keiner der beiden vorhatte, dafür war zu viel geschehen. Die meisten der Jungen Männer hatten ohne die Gang keine Perspektive mehr und keinen Sinn in ihrem Leben. Ebenso wenig die beiden Anführer, verbrachten sie doch jeweils beinahe ihr halbes Leben im Untergrund. So auch Reita, er war noch nicht lange dort, einen Monat vielleicht, hatte keinen Schulabschluss und keine Familie mehr, ebenso wenig eine bürgerliche Identität, denn die war offiziell tot. Aber er hatte eine neue Familie oder zumindest Freunde gefunden in den anderen Mitgliedern der Truppe, die aus nicht wenigen Menschen bestand und gut organisiert war. Was das zwischen ihm und Ruki war, konnte er nicht sagen, auch wenn er wusste, dass er Gefühle hegte für den älteren mit der leicht sadistischen Ader, der ihn als sein Eigentum betrachtete. Oft konnte der junge Mann um das weitläufige Gelände des Hauses, das mitten in der Stadt lag und dennoch abgeschieden war, mit eigener Tiefgarage – oft Blutlachen ohne Leiche, oder Einschusslöcher in den Mauern, von denen es auf dem Gelände viele gab, sehen. Dort standen einmal mehr Häuser, die jedoch mit der Zeit abgerissen worden waren und von denen nur noch Ruinen übrig waren. In eben diesen saßen oft ein paar der Männer, die das Gelände überwachten und mit Maschinenpistolen „Eindringlinge“, die sie nicht kannten niederschossen und beiseite schafften. Das Gelände wurde auch oft von den Männern zum Spazieren gehen genutzt oder um eine zu rauchen. Das Gelände war etwa 3000m² groß und nur durch eine kleine Straße zu erreichen. Man fand es schwer, da in dem Viertel in dem es sich befand viele verwinkelte Straßen lagen und es nie einen richtigen Plan beim Anlegen der Häuser gab. Da Tsukaza durch seine Geschäfte viel Geld besaß, war es für ihn ein leichtes, das Gelände in seinem Privatbesitz zu halten und dafür zu sorgen, das es nicht leicht zu finden war zwischen den Hochhausschluchten und das trotz seiner Größe. Ruki und Reita sahen nachdenklich aus dem Fenster. Aoi, Uruha und Kai saßen ebenfalls im Raum verteilt. Es herrschte Schweigen. Keiner von ihnen sagte etwas, nachdem sie Reitas Bericht erhalten hatten, der die Szenen auf dem Friedhof wegließ, damit er sich nicht noch mehr Kommentare anhören musste, bezüglich dem, was Ruki mit ihm anstellte. „Was glaubt ihr, was jetzt passiert, wo wir Intetsus Drogenlieferanten gekillt haben?“, fragte Reita nach einer Weile, während er sich eine Kippe aus der Schachtel nahm, die Uruha zu allgemeinem Gebrauch auf den Tisch gelegt hatte. „Er wird sich erst einen neuen suchen und dann seine Leute auf dich und Ruki ansetzen. Herzlichen Glückwunsch, jetzt will er dich genauso töten wie uns alle.“, bei seinem letzten Satz grinste Aoi leicht, auch die anderen ließen ein leichtes Grinsen bemerken. „Willkommen im Krieg von Tokyo.“, fügte Uruha hinzu und warf Reita ein Feuerzeug zu, da dieser seines wohl auf dem Friedhof verloren hatte. Auf die Frage der anderen, warum sie so spät waren, erwiderte Ruki nur dass Reita so lange bewusstlos war und er keine Lust hatte den jüngeren die ganze Zeit zu tragen. Die anderen dachten sich ihren Teil und ließen die beiden in Ruhe, diesbezüglich. Reita hätte nie gedacht, dass sein Leben einmal so eine Wendung nehmen könnte. Aber er war nicht traurig deswegen, er musste sich damit abfinden, das beste draus machen. Schließlich schaltete Kai den Fernseher ein. Sie schauten die Nachrichten in denen es hieß: //Blutiger Mord in einem Lagerhaus am Rande von Tokyo, die beiden Toten seien erschossen worden und das Blut eines dritten unbekannten wurde am Tatort gefunden, man ginge davon aus, das es vom Täter oder einem verwundeten Beobachter stamme, der sich auf der Flucht befindet.// Ruki lachte. „Was is so witzig?“, wollte Uruha gleich wissen und schaute den kleinen skeptisch an. „Ganz einfach, die können suchen so viel sie wollen, die werden ihn nicht finden. Jedenfalls nicht Reita, denn als Intetsu weg war, bin ich nochmal kurz zurück um unsere Spuren zu verwischen, ich hab einen der beiden Toten in Reis Blut gelegt. Ich denke nicht, dass sie die DNA noch zuordnen können.“ Die nächste Meldung brachte Ruki wieder zum Grinsen und war eigentlich nicht für die Ohren von Uruha und den anderen bestimmt. Sie lautete: //Auf einem Friedhof, nahe des Tatortes wurde ein Grab verwüstet, offensichtlich durch sexuelle Handlungen oder eine Vergewaltigung, da an einem der Kreuze Spuren eines Seils gefunden wurden, die dort nicht hingehörten. Außerdem Spermaspuren zweier Personen. Der Täter wurde als perverser abgestempelt, der einen Fetisch für merkwürdige Orte hatte.// Die Augen der drei anwesenden richteten sich auf Ruki, zumal an dem Ort auch noch Blut gefunden wurde und Reita verletzt war. Sie alle kannten Rukis Neigung, der sich nur einen ab grinste als er Vergewaltigung hörte. „Also so würde ich das ja nicht nennen.“, war sein unschuldiger Kommentar. „Ruki du bist echt unmöglich!! Warum musst du ihn auch auf einem Friedhof flachlegen!?! Hast du sie noch alle?“, entfuhr es Uruha, der voller Empörung einen tadelnden Blick auf Ruki warf, welcher nur unschuldig in die Runde schaute. Reita hielt sich da lieber raus und vergrub sein Gesicht in seiner Jacke, da sein Nasenband nicht ausreichte um die rote Färbung zu verdecken. Das reichte den anderen. Sie beließen es dabei, da sie keinen Stress mit Ruki wollten und auch nicht mit Reita, der auch nicht ungefährlich war, wenn man ihn provozierte. Ihr Gespräch, wenn man es so nennen wollte, wurde unterbrochen als sie von draußen ein Schnellfeuergewehr hörten, nicht weit entfernt. „Was zum -?“, wollte Reita ansetzen als er jemanden nach draußen rennen hörte. „Hizumi steckt in Schwierigkeiten. Anscheinend sind mehr als einer da draußen, Saga ist raus ihm zu helfen.“, erklärte Ruki gelassen, der das alles schon kannte und auch die anderen schienen nicht im geringsten besorgt zu sein. Reita hatte Hizumi schon oft draußen gesehen, er war ein düsterer Zeitgenosse, der stets bewaffnet über das Gelände streifte oder in einer der besser erhaltenen Ruinen saß und nach Intetsus Würmern Ausschau hielt, die hin und wieder auftauchten und versuchten in das Gebäude einzudringen und jemanden umzulegen, vorzugsweise Tsukaza, aber soweit schafften sie es laut Kais Angaben nie. Trotz der ruhigen Worte Rukis ging Reita zum Fenster und versuchte zu erkennen, was dort unten vor sich ging. Er konnte Saga erkennen, der auf einem niedrigen beinahe eingestürztem Vordach lag und dem anderen aus dem Hinterhalt Rückendeckung gab. Saga hatte ein Scharfschützengewehr bei sich, in dessen Besitz er bestimmt nicht legal gekommen war. Hizumi war von Reitas Position aus nicht zu sehen, was den Blonden dazu veranlasste sich Sorgen um ihn zu machen, obwohl er noch nicht mal mit ihm gesprochen hatte. „Reita öffne das Fenster. Und dann runter!“, befahl Ruki, der in der selben Sekunde den Raum verließ. Reita tat wie ihm befohlen und öffnete das Fenster. Die anderen drei bewegten sich lediglich an die Wand. Als Ruki mit einem Scharfschützengewehr, das dem vom Saga ähnelte, wiederkam und es am Fenster platzierte, wurde es still in dem Raum. Kai und die anderen spähten hinaus in den noch jungen Tag. Es wurde grade hell. Keine sehr schöne Zeit um Menschen zu töten. Vor einem Monat noch, wäre Reita jetzt aufgestanden und hätte sich für die Schule fertig gemacht. Jetzt saß er da und wartete, bis eine Schießerei unter seinem Wohnzimmer endete. „Ruki, etwas weiter links von Saga, am Parkplatz außerhalb von seinem Sichtfeld, zwei leicht bewaffnet.“, meldete Uruha, der am meisten sehen konnte. Der kleinste drehte sich ein Stück in die genannte Richtung und ließ ein paar gezielte Schüsse folgen. Man hörte einen erstickten Schrei und das dumpfe Aufprallen eines Körpers auf dem Asphalt. Hizumi stand in einer der Häuserruinen, wo man ihn von keiner Seite sehen konnte, die in der Nähe des Zauns auf der Westseite stand. Das war sein Posten, es gab nur einen Weg raus und den würde keiner überleben, der versuchen würde dort hereinzukommen. An beiden hoch gelegenen Fenstern, vor denen Schutt ordentlich gestapelt war, standen Schnellschussgewehre. Eine Maschinenpistole hatte der junge Mann sich über die Schulter gehängt. Kleine Handfeuerwaffen am Gürtel. Die ganze Ruine war mit Sprengfallen bestückt, die nur Hizumi selbst kannte und Saga, der ihn unterstützte, da das Gelände für einen allein zu groß war. Die anderen Ruinen auf dem Gelände, es waren vier, hatte Hizumi nicht derart gesichert, da alle anderen Mitglieder der Gruppe oft über das Gelände liefen und dort verweilten, wenn sie nichts zu tun hatten. Natürlich bekam Hizumi mit, dass er und Saga Verstärkung von oben bekommen hatten und wendete sich einem seiner beiden Gewehre zu um in eine andere Richtung zu sehen. Er konnte zwei Männer ausmachen, die versuchten sich ungesehen an ihm vorbeizuschleichen. Ein netter Versuch wie er fand, aber sinnlos. Da er heute einen guten Tag hatte, beschloss er sie leben zu lassen. Über ein kleines Funkgerät, durch das er mit Saga verbunden war, flüsterte er: „Saga, zwei von rechts. Ich lass sie passieren, wenn sie fast bei dir sind und sich freuen, knall sie ab.“ Er konnte von seinem Posten aus, bis zur Ruine hinter dem Parkplatz auf der einen und und bis zur Ruine am Haupteingang auf der anderen Seite sehen. Für den Bereich hinter diesen Ruinen war Saga zuständig, der auf der Ruine hinter dem Parkplatz lag, unsichtbar für Menschen unter seiner Höhe. Die beiden Männer, die Hizumi hatte passieren lassen, änderten ihre Richtung und liefen über den Parkplatz. Anscheinend hatten sie Angst auf dem verfallenen Gebäude, das in der Nähe des Eingangs stand, könnte noch einer sitzen. Dass sie direkt in Sagas Gewehrmündung liefen, ahnten sie nicht. „Sie kommen über den Parkplatz.“, teilte Hizumi seinem Kollegen mit und lauschte auf die Schüsse. Ruki konnte sie von seiner Position aus nicht treffen, erst wenn sie dichter kämen. Saga wartete. Zwischen den Autos und Motorrädern, von denen sie alle zusammen nicht wenig besaßen, kamen die zwei Männer hervor, wie erwartet freuten sie sich jetzt schon und glaubten bald am Ziel zu sein. Saga legte das Gewehr an und erschoss beide durch Kopfschüsse. Anschließend suchte er das Gelände ab – nichts. „Hier ist nichts mehr, bei dir?“ „Hier ist auch alles ruhig.“, bestätigte Hizumi. Saga gab Ein Handzeichen nach oben. „Okay sie sind weg oder alle tot.“ Ruki stellte sein Gewehr wieder weg. Reita war in der Zwischenzeit aufgestanden und hatte sich aufs Sofa gesetzt. Nach einer kurzen Unterhaltung gingen alle fünf ins Bett, da sie noch ein wenig schlafen wollten. Auch der nächste Tag würde anstrengend werden, auch wenn keiner von ihnen etwas zu erledigen hatte. Ruki hatte allerdings Reitas Zeit eingefordert. Der Blonde wusste nicht was auf ihn zukam und beschloss einfach abzuwarten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)