I want you back von chrono87 ================================================================================ Kapitel 3: Here I am -------------------- Chapter 3 Here I am Ryoma klappt der Mund auf, als er Fujis Worte vernimmt. Er kann es nicht fassen, dass jetzt nach vier Jahren, der Tensai zu ihm kommt und ihm sagt, dass er ihn zurück will. Nun, es ist nicht so, dass er keine Gefühle mehr für diesen Sadisten hat, aber er kann auch nicht vergessen wie es mit ihnen zu Ende gegangen ist. „Wie soll ich dir glauben, wenn ich dir nicht vertrauen kann?“ Darauf erwidert der Angesprochene nichts, da er nicht weiß, was er sagen soll. Stattdessen lässt er den Kopf hängen und greift erneut zur Türklinke. „Oh nein, vergiss es. Du läuft jetzt hiervor nicht weg!“ „Saa…“ Ehe Fuji weiter widersprechen kann, greift Ryoma wieder nach seinem Handgelenk und zieht ihn mit zum Bett, auf welches sie sich setzen. Dieses Mal sorgt der Jüngere aber dafür, dass sie sich anschauen und dass er Fuji den Weg zur Tür versperrt. Mit einem harten Blick schaut Echizen in die Augen seines ehemaligen Senpais, der seine Seelenspiegel geöffnet hat. „Schön… können wir jetzt wie zivilisierte Menschen reden?“ „Wer hätte gedacht, dass du so etwas mal sagen würdest“, kontert Fuji sofort. „Lass die sarkastischen Bemerkungen, okay?! Also… Warum hast du dich damals überhaupt auf mich eingelassen? Hast du nur nach einem Ersatz gesucht? So hat es zumindest auf mich gewirkt und es hat Sinn gemacht, nachdem wie du dich nach Tezukas Rückkehr verhalten hast.“ Die blauen Augen seines Gesprächspartners werden ziemlich groß, vor Ungläubigkeit und… Schuld? Stille fällt über den Raum, in der sie sich nur ansehen. Dann, nach etlichen Minuten, findet der Tensai seine Sprache wieder. „Deine Beobachtungsgabe war schon immer gut“, murmelt er leise und atmet tief durch. „Du hast mich schon seit unserer ersten Begegnung fasziniert und ja, ich habe Tezuka geliebt und ich habe mich einsam ohne ihn gefühlt. Deswegen habe ich Zeit mit dir verbracht – weil du ihm ähnlich bist. Aber je länger ich in deiner Nähe war, desto mehr fühlte ich mich zu dir hingezogen. Ich… Ich habe mich in dich verliebt gehabt, ohne es zu merken und als Tezuka zurückgekehrt ist, da wurden diese Gefühle von denen für Tezuka überlagert. Im Großen und Ganzen… Ich habe mich selbst belogen und habe dafür vier lange Jahre zahlen müssen.“ Ryoma kann nicht beschreiben was in ihm vorgeht, als er Fuji reden hört. Klar, er hat gewusst, dass es schmerzhaft wird Fuji mit seinen Vermutungen zu konfrontieren und das hat es auch, aber der Rest der Worte haben sein Herz erwärmt. Trotzdem sieht er nicht ein nachzugeben und so zu tun, als wenn nie etwas vorgefallen wäre. „Warum kommst du erst jetzt zu mir? Warst du etwa so lange mit Tezuka zusammen?“ „Nein… Der ist seit unserem Abschluss an der Junior High mit Atobe zusammen. Sie sind nun verheiratet.“ „Kommst du deswegen jetzt zu mir? Aus Frust oder Einsamkeit?“ „Verdammt, Ryoma hör auf mir die Worte zurechtzulegen!“ Wütend springt der Tensai auf und funkelt seinen ehemaligen Kohai sehr böse an. Natürlich hat er gewusst, dass die Aussprache kein Kaffeekränzen wird und das sie sich sicher jede Menge Vorwürfe machen, aber so hat er es sich dann doch nicht vorstellt. Allerdings muss er gestehen, dass er sicher auch so misstrauisch gewesen wäre, wenn Ryoma ihn hätte so sitzen lassen. „Dann sag mir den Grund!“ „Ich liebe dich verdammt noch mal! Ich will mit dir zusammen sein und alt werden“, platzt es aus Fuji heraus, der wirklich nicht weiß was Ryoma noch von ihm hören will. „Kannst du das auch beweisen? Dein Wort allein reicht mir nicht mehr aus.“ „Das ist mir klar. Allein das du mir die Chance gibst dir zu beweisen, dass ich es ernst meine ist mehr, als ich mir je erhofft hatte“, gibt Fuji zu, der sich wieder auf das Bett setzt und sich entspannt. Ryoma nickt ihm nur zu, mustert ihn aber eingehend und stellt fest, dass der Brünette fast so müde aussieht wie er sich fühlt. Dieser Umstand ist nicht unüblich, wenn man bedenkt, dass sie über mehrere Zeitzonen geflogen sind, ganz zu schweigen von dem nervenaufreibenden Gespräch, das sie geführt haben. „Wie wäre es, wenn du jetzt erst einmal eine heiße Dusche nimmst und dann holen wir den fehlenden Schlaf nach. Morgen können wir den Rest besprechen. Es gibt vieles, das ich wissen möchte – nicht nur von dir, sondern auch von den Anderen. Vier Jahre ist eine lange Zeit, die man in nur einer Woche aufholen muss.“ „Hmm, das hört sich verführerisch an“, seufzt Fuji, der sich erhebt und an seine Tasche geht, um sich ein paar bequeme Schlafsachen herauszusuchen. Wirklich was Besonderes nimmt er nicht mit ins Bad. Ein einfaches T-Shirt, dass etwas über seinen Po geht und dazu Boxershorts – beides in keinen besonders auffallenden Farben, was an sich schon an ein Weltwunder grenzt. „Ich gehe davon aus, dass du weißt wo das Bad ist?!“ „Hmm, gleich nebenan.“ „Jupp. Handtücher sind im Schrank, Shampoo und Duschgel befindet sich in der Dusche. Schließ besser ab, sonst kann jeder ins Bad kommen.“ „Ich werde dran denken. Du solltest es dir schon einmal im Bett bequem machen.“ Daraufhin verlässt der blauäugige Tensai das Zimmer, während Ryoma ihm noch etwas nachsieht, ehe er schmunzelnd den Kopf schüttelt und dann aufsteht, um endlich seine enganliegende Shorts anzuziehen, damit er sich untenherum nicht mehr ganz so nackt fühlt. Nachdem das erledigt ist, zieht er die Fenster zu, da es noch früh am Tag ist. Der Jetlag macht ihn immer wieder zu schaffen, egal wie oft er in andere Länder fliegt. Aber nach der Stille im Haus zu urteilen, ist er nicht der Einzige, der einiges nachholen muss. Da Momo und Kaidoh ebenfalls im Haus sind, hat er Streitgespräche und Schreie erwartet, selbst dann wenn sie in getrennte Zimmer untergebracht worden sind. Doch stattdessen ist es so ruhig wie auf einem Friedhof. Wie viel Zeit vergangen ist, in denen Ryoma über die Stille nachgedacht hat, weiß er nicht mehr, Fakt ist aber, dass er damit aufgehört hat, als Fuji leise ins Zimmer zurückkehrt. Mit einem Handtuch versucht er seine längeren Haare trocken zu rubbeln, um die Kopfkissen nicht nass zu machen, denn er hasst es die Nässe am Kopf zu fühlen. Davon abgesehen sieht er nun wesentlich frischer und erholter aus als noch vor einigen Minuten. „Dir stehen die langen Haare“, murmelt Ryoma gerade laut genug, damit es der Ältere hört. „Danke schön, dir stehen die längeren Haare aber auch sehr gut.“ „Findest du? Ich hab ehrlich gesagt darüber nachgedacht sie wieder zu kürzen.“ „Nein, lass es so, bitte“, erwidert Fuji, der das Handtuch zum Trocknen über die Heizung hängt und dann unter die Decke schlüpft. „Wo ist eigentlich Karupin? Schläft die Katze nicht eigentlich bei dir?“ Ryoma schmunzelt leicht, ehe er es sich halb auf Fuji bequem macht – den Kopf auf dessen Brust, direkt über dem Herzen und eine Hand um die Hüfte. Natürlich schläft die Katze bei ihm, Karupin ist nun einmal nicht von ihm zu trennen, wenn er zu Hause ist. „Karupin schläft im Katzenbett, neben meiner Seite. Mach dir also keine Sorgen“, erklärt Echizen leise, der dann die schweren Augenlider schließt und seufzt. „Lass uns jetzt schlafen.“ Kaum hat er die Worte ausgesprochen, da fällt Ryoma auch schon in einen tiefen Schlaf. Fuji bekommt das natürlich mit, weil die Atmung des Jüngeren gleichmäßiger und ruhiger wird. Liebevoll spielt er mit dem schwarzgrünen Haar bis auch er tief ins Traumland eintaucht. Leise Stimmen dringen an ihre Ohren, doch selbst im Halbschlafen können sie diese nicht ganz zuordnen. Einzig einzelne Gesprächsfetzen sind verständlich und sickern auch durch. „… sind süß.“ „Habt… was anderes erwartet?“ „Lasst… schlafen!“ „Nya… aber essen!“ „… heben was auf.“ Daraufhin verklingen die Stimmen und Ruhe kehrt ein. Sie driften wieder in den Schlummer zurück, in welchem sie aber nicht lange verweilen können, denn Karupin hat andere Intensionen. Mit den Pfoten schleicht das Tier elegant über die Decke, bis es am Kopfende angekommen ist. Normalerweise liegt dort immer der vertraute Kopf von Ryoma, doch dieses Mal liegt dort Fujis Kopf und das verunsichert die Katze einen Moment, bis sie sich dafür entscheidet, dass es überhaupt keinen Unterschied macht wer denn nun wach ist, solange man sie beschäftigt. Mit der kalten Nase stupst die Katze immer wieder gegen die weiche Wange Fujis und als dieser nicht reagiert, da nimmt das Tier noch die weiche Pfote und spielt mit den braunen Strähnen, die im Gesicht hängen. „Ryo-chan…“ „Miau.“ Nun, das ist sicher nicht Ryoma und es dauert auch nur eine Millisekunde bis auch Fuji das einsieht und seine blauen Augen öffnet, die direkt in zwei ebenfalls blaue Seelenspiegel starren. Es erschreckt den Tensai, da er weiß das Ryomas Augen gewiss nicht blau sind, aber als er dann die Pfote in seinen Haaren sieht, entspannt er sich wieder. „Karupin“, flüstert er, als wenn es alles erklären würde und das tut es. Vorsichtig streckt er einen Arm aus und streichelt durch das weiche Fell des Tieres. Zufrieden mit der Aufmerksamkeit, schnurrt die Katze und rollt sich dann ein. Leise schmunzelt Fuji vor sich hin, ehe er auf seine Brust sieht, wo noch immer der schwarzgrüne Haarschopf liegt. Nun wirklich wach, bemerkt der Tensai, dass das Zimmer langsam dunkel wird und dass draußen, in einiger Entfernung, Lichter angegangen sind – sie scheinen nämlich durch die Übergardinen. >Wie spät mag es wohl schon sein?< Seine eigene Uhr fällt aus, weil sie noch immer auf japanischer Zeit steht und nach allem was er bei der Begutachtung des Raumes festgestellt hat, besitzt auch Ryoma keine Uhr – zumindest keine in seinem Schlafzimmer. Somit kann er nur darüber mutmaßen wie spät es bereits ist. Um die Zeit etwas zu überbrücken, sieht sich Fuji um, denn jetzt hat er ja mehr Zeit als vorher. Das Zimmer ist ziemlich groß und wirklich hell. Im Gegensatz zu seinen Vermutungen sind die Wände nicht voller Trophäen oder mit Postern von Tennisspielern – schließlich ist die einzige Liebe, die Ryoma mit Faszination ausübt, das Tennis, ob spielen oder nur schauen ist dabei vollkommen unwichtig - gesäumt. Nun gut, es gibt noch eine andere Leidenschaft, eine die sich aber auch wehren kann und das ist der kleine Stubentiger, der neben seinen Kopf liegt und ihm munter etwas vorschnurrt. >Er hat selbst schon etwas von einer Katze. Seine Augen sind so groß und haben die Form von Katzenaugen. Selbst seine Charakterzüge erinnern manchmal an die einer Katze, vor allem wenn er überall einfach so schlafen kann und wenn er sich aufreget – was recht selten ist, da er seine Gefühle eigentlich immer in sich verschließt. Einzig sein Tennisstil gibt Auskunft daraus wie es ihm geht. Schade eigentlich. Ich hätte ihn gerne mal in Rage erlebt. Selbst vorhin war er nicht wütend, jedenfalls nicht so wie man es von jemanden erwartet, der von seinem Geliebten auf übelste Weise betrogen wurde.< Ein leises Murren und Bewegungen auf seinem Oberkörper reißen Fuji aus seinen Gedanken, welcher sofort alarmiert nach unten sieht und mit goldgrünen Augen konfrontiert wird, die ihn interessiert mustern. „Ausgeschlafen Ryo-chan?“ „Hmm… Ich kann nicht klagen und du? Du warst so in Gedanken, woran hast du gedacht?“ Ein Schmunzeln ziert die Lippen des Tensais, welcher liebevoll durch das Haar des Jüngeren streichelt. Das erntet ihm ein leises Schnurren, dass total zu seinen Gedanken passt. Hmm, genau das hat er all die Jahre vermisst, denn Ryoma hat immer bei ihm geschnurrt. „Ich habe Parallelen zwischen dir und Karupin gezogen.“ „Che, ist ja nicht das erste Mal!“ „Saa…“ Daraufhin schmunzeln sie beide, ehe sich Ryoma von dem Älteren rollt und dann auf dem Bauch liegen bleibt. Dabei fällt ihm auf, dass Karupin auf dem Kissen liegt und schläft. „Er mag dich“, murmelt Ryoma leise, der Fuji aus den Augenwinkeln beobachtet. „Und Kevin sowie Ryoga meinen, dass er ziemlich viel von deiner Persönlichkeit hat. Wahrscheinlich versteht ihr euch deswegen so gut.“ „Saa… Vielleicht weiß Karupin auch einfach nur, wer gut zu dir ist und wer nicht.“ „Kevin ist mit Ryoga zusammen, Fuji!“ „Syusuke, Ryo-chan!“ „Erst wenn ich mir sicher bin, dass du wirklich bei mir bleiben wirst“, antwortet Ryoma streng. Diese Aussage verletzt Fuji zwar, aber er versteht es auch. Wenn sie die Rollen getauscht hätten und er derjenige gewesen wäre, der so abserviert wurde, dann würde er auch misstrauisch sein. Da er seinen Fehler aber nicht mehr wiederholen will, hat er sich bereits etwas überlegt, um Ryoma zu überzeugen. Seine Pläne kann und will er aber noch nicht verraten, zumal noch nicht feststeht, ob es was wird. „Glaub mir, ich werde es dir beweisen“, verspricht der Brünette dann mit einem sanften Lächeln. „Aber nun sollten wir aufstehen und etwas essen. Die Anderen warten sicher schon auf uns.“ „Hmm, wirklich Lust hab ich nicht. Es ist gerade so bequem“, seufzt der junge Profisportler was Fuji zum lachen bringt. „Saa, ich könnte Inui auch um seinen neuen Fruchtsaft bitten…“ Schneller als er gucken kann, ist Ryoma aus dem Bett und dabei sich passabel anzuziehen. >Amüsant zu beobachten, dass sich einige Dinge eben doch nicht ändern.< Vor sich hin grinsend verlässt auch der Senpai das Bett, um in angemessene Sachen, bestehend aus Jeans und Pullover, zu schlüpfen. Nachdem sie beide angezogen sind, begeben sie sich schweigend nach unten, ins Wohnzimmer wo sich wie erwartet der Rest der Hausbewohner befindet. Sie müssen wohl gerade in einem Gespräch vertieft gewesen sein, dass sie unterbrochen haben, als Ryoma samt Syusuke eintritt und sie alle mustert. „Che. Ihr könnt ruhig weiterreden.“ „Aber wieso denn? Wir haben uns schon lange ausgetauscht“, kontert Momoshiro mit einem viel zu großen Grinsen. „Hmm, aber nicht mit mir. Wie läuft es so mit Tachibanas kleiner Schwester? Hattet ihr euer Date nun schon?“ „Nun, sie sind seit drei Jahren ein Paar und mittlerweile reden sie auch über das Zusammenziehen“, erwidert Inui daraufhin. „Allerdings mussten wir ihn erst darauf hinweisen.“ „Typisch.“ Kopfschüttelnd lässt sich Ryoma auf dem Sofa, neben seinem großen Bruder, nieder, ehe er die anderen alle mustert. Momoshiro hat sich nicht wirklich verändert. Seine Haare stehen noch immer steil nach oben ab und seine violetten Augen funkeln glücklich vor sich hin. Seit ihrem letzten Treffen ist er noch etwas gewachsen, ebenso wie seine Muskeln an den Armen. Das wiederum lässt Ryoma hoffen, dass sein ehemaliger bester Freund noch immer Tennis spielt. Um das aber sicher zu wissen, wird er ihn und auch die Anderen fragen müssen. „Und, was macht ihr so? Von Buchou weiß ich ja. Kevin und ich laufen ihm ja ständig über den Weg.“ „Und wenn du mit ihm reden würdest, müsstest du die Anderen nicht fragen“, wirft Kevin grinsend ein, was Ryoma Aufmerksamkeit des gesamten Raumes einbringt. „Was denn? Denkt ihr ernsthaft ich kann diesen Mann in die Augen sehen, nach allem was passiert ist?“ Sich durch die Haare fahrend weicht Echizen den Blicken aus. Er hasst es noch immer im Mittelpunkt zu stehen und das wird sich wohl kaum in nächster Zeit ändern. Um seine Augen aber von den Anderen fern zu halten, sucht er einen Fixpunkt und dieser Fixpunkt setzt sich in genau diesem Moment auf die Seitenlehne der Couch, direkt neben ihn. „Eiji und Oishi haben es endlich geschafft zu ihren Gefühlen zu stehen. Hach, es war herzzerreißend“, berichtet Fuji grinsend und leicht provozierend. „Oh, wie ist es denn dazu gekommen?“ „Es war bei der Abschlusszeremonie. So weit wir wissen hat Oishi schon davor erwähnt Arzt werden zu wollen und zum Zeitpunkt des Abschluss hatte er bereits eine Zusage. Ich vermute, dass es aus Angst geschehen ist. Kikumaru wollte ihn nicht verlieren und da ist es ihm beim Jammern herausgerutscht“, antwortet Inui, der Oishis und Eijis Reaktion beobachtet und diese dann niederschreibt. „Saa, die Blicke der Leute waren gut, als sich Eiji heulend in Oishis Arme geworfen hat.“ „Nichts im Vergleich zu den Ohnmachtsanfällen, als sie wild knutschend einander die Zunge in den Rachen geschoben haben. Selbst der Schulleiter war ganz grün im Gesicht! Und hätte Inui ihm nicht etwas von seinen Säften gegeben, dann wäre er nur zum Klo gerannt. So musste er mit verdorbenen Magen ins Krankenhaus“, berichtet Momoshiro lachend, der diese Bilder nicht so schnell vergessen wird. „Fuusshh, nicht zu vergessen die kreischenden Weiber, die damit gedroht haben Kikumaru-Senpai dafür zu Lynchen, dass er ihnen Oishi genommen hat.“ „Ich wusste ja gar nicht, dass du so viele Verehrerinnen hast, Oishi-Senpai.“ „Das Witzige ist, er wusste es vorher auch nicht“, kommentiert Inui Ryomas Aussage, was diesen fast schon verwegen grinsen lässt. „Und, hat sich jemand an Kikumaru-Senpai gerächt?“ „Das hat sich niemand getraut, da sie alle wissen, dass sie sonst mit Fujiko konfrontiert werden“, wirft Kawamura ein, der sich von allen am meisten verändert hat. Seine großen Muskeln an den Armen haben sich langsam zurückgebildet, was nicht heißt, dass er nicht mehr durchtrainiert ist. Trotzdem bezweifelt Ryoma, dass der schüchterne Mann noch Tennis spielt. Der ehemalige aggressive Baseliner ist nicht mehr in die Höhe geschossen, was man aber zu dem Mopp auf seinem Kopf nicht sagen kann. Die dunkelblonden Haare gehen bis zu den Ohren. Dafür hat er sich seine zurückhaltende Persönlichkeit erhalten. „Also Oishi-Senpai studiert Medizin… Wie sieht es bei euch anderen aus?“, fragt Ryoma irritiert nach. Er kann sich nur wenige seiner Senpais vorstellen, die studieren. Zumal ihm bei mehr als die Hälfte nicht einmal einfällt was für ein Beruf für sie treffend wäre. Zum Glück muss er deren Berufe nicht auswählen. „Eiji und Kaidoh studieren Sport, da es zu beiden passt und beide nicht wirklich wissen was sie mit ihrem Leben anstellen wollen. Momoshiro wollte erst studieren, aber dann ist sein Vater krank geworden und er musste arbeiten gehen…“ „Was nicht schlimm ist. Studieren kann ich später immer noch“, unterbricht der Powerplayer Oishis Redefluss. „Wo war ich noch mal? Ah… ja, genau, Momo arbeitet, Taka-san hat das Restaurant vollkommen übernommen und erweitert es in den nächsten Monaten. Inui studiert Naturwissenschaften, Chemie und Physik… Er vergiftet gerne seine Professoren. Tja und Fuji hier, hat Tennis aufgegeben und studiert Fotographie. Nebenbei arbeitet er beim japanischen Tennismagazin.“ „Du hast wirklich aufgehört? Warum?“, fragt Ryoma skeptisch nach. Fuji ist mit einer der wenigen Junioren in Japan, die eine gute Aussicht auf den Einstieg in die Profiliga hätten. Mit so etwas würde der Tensai mehr im Jahr verdienen als er es je mit der Fotographie schaffen könnte. „Ich fand mich unterfordert“, antwortet der blauäugige Sadist mit einem glückseligen Lächeln. Allein das Gesicht schreit schon, dass es eine einzige Lüge ist oder zumindest eine halbe. Nur weil Tezuka und Ryoma nicht mehr im Lande sind, bedeutet das nicht, dass es nicht genügend gute Spieler gegeben hätte, die für ihn eine Herausforderung dargestellt hätten. Trotzdem schweigt Echizen und hakt nicht weiter nach, denn sein Gefühl warnt ihn davor so ein empfindliches Thema vor Anderen zu erörtern. „Wie sieht es mit dem Rest von euch aus?“ „Wir spielen alle noch… aber in verschiedenen Clubs. Selbst Kawamura schwingt noch den Schläger, allerdings nur noch Hobbymäßig“, erläutert Inui zufrieden. Der Datenfreak hat noch immer dieselbe verspiegelte Brille, hinter die man nicht sehen kann und auch das Haar ist noch, wie es vor vier Jahren war. Dafür ist er aber um ein paar Zentimeter gewachsen und nach allem was Ryoma verstanden hat, mischt er immer noch seine Getränke zusammen. Zudem fällt ihm das veränderte Verhalten zu Kaidoh auf, dass früher noch nicht so stark da war und das lässt ihn kritisch die Augenbrauen hochziehen. „Saa… was Interessantes gefunden, Ryo-chan?“ „Eifersüchtig, weil ich dir nicht so viel Aufmerksamkeit schenke?“, kontert der Angesprochene genauso leise wie Fuji ihn vorher gefragt hat. „Und wenn es so wäre?“ Ryoma entschließt sich, dass es besser ist darauf nicht zu antworten und den Tensai zu ignorieren. Stattdessen sieht er wieder zu den Anderen. Oishi hat sich ebenfalls kaum verändert, wenn man von der Haarfrisur absieht. Er ist noch immer groß und schlank. Eiji hingegen ist etwas gewachsen, trotzdem ist er neben Fuji und Echizen mit der Kleinste. Seine roten Haare sind etwas länger, stehen aber immer noch so weit ab wie vorher. Seine dunkelblauen Augen sind noch ausdrucksstärker als sie es früher waren. Tja, und Kaidoh? Der hat sich nicht wirklich verändert. Seine Haare trägt er nun etwas länger aber in einem typischen Männerhaarschnitt und er trägt kein Kopftuch mehr. „Wie sehen eure Pläne für die Woche denn aus? Ihr wisst sicher, dass ich morgen schon wieder auf den Sprung bin. Das Western and South Turnier hat angefangen und ich bin als Teilnehmer gesetzt worden.“ „Das ist uns bewusst. Wir wollen uns Morgen die Sehenswürdigkeiten anschauen und dann… Mal sehen was sich ergibt“, meint Inui, was ihn verwunderte Blicke einbringt, die ihn irritieren. „Was?“ „Nichts, es ist nur ungewohnt, dass du keinen Plan hast“, antwortet Oishi mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Auch ich kann mal spontan sein“, verteidigt sich Inui. „Ja, aber du kannst deine Daten nicht einfach über den Haufen werfen, nya.“ „Höre ich da richtig? Bettelst du um den ersten Remix Juice?“ Neben Eiji werden auch die anderen ehemaligen Clubmitglieder grün im Gesicht. Einzig Fuji lächelt selig vor sich hin, während Kevin und Ryoga sich fragende Blicke zuwerfen. Natürlich hat Ryoma ihnen so einiges erzählt, aber bisher haben sie diese Getränke für sehr harmlos gehalten. Doch nun wo sie die Gesichter der Anderen sehen, fragen sie sich, ob sie es nicht etwas zu leicht genommen haben. „Ähm, Inui-Senpai…“ Der Angesprochene sieht sofort zum Tennisprinzen, der ein sehr bösartiges Grinsen aufgesetzt hat. Alle, die genug Zeit mit ihm verbracht haben, ahnen, dass dies kein gutes Zeichen ist. Kevin und Ryoga hingegen sind ahnungslos, weil sie so einen Gesichtsausdruck noch nie bei dem Jüngeren gesehen haben. „Was gibt es denn, Echizen?“ „Könntest du Ryoga und Kevin eine Kostprobe geben? Als ich ihnen von deinen Tränken erzählte, waren sie so beeindruckt, dass sie meinten, sie würden gerne mal testen.“ Entsetzt sehen seine Freunde ihn an, doch das stört Ryoma nicht, der zufrieden vor sich her grinst und seine Arme vor der Brust verschränkt. Es ist eine Genugtuung mal nicht derjenige zu sein, der diese ekligen Säfte trinken muss und da er seinen beiden Mitbewohnern gerne mal für ihre Überheblichkeit einen auf den Deckel geben will, kommt jetzt die passende Gelegenheit. Zudem ist es offensichtlich, dass Inui neue Versuchskaninchen sucht. Der Mann ist nicht glücklich, wenn er die Personen in seiner Nähe nicht mindestens dreimal am Tag vergiftet hat. Inui ist natürlich Feuer und Flamme für diesen Vorschlag. Er springt auf und rennt schnell nach oben, nur um wenige Augenblicke später wieder mit zwei Gläser voller grau-silberner Flüssigkeit zurückkehrt. Er reicht sowohl Kevin als auch Ryoga jeweils ein Glas und setzt sich ihnen dann gegenüber. Sein Notizbuch hat er bereits aufgeschlagen und einen Stift in der Hand, um jede Reaktion niederzuschreiben. „Bist du dir sicher, dass das Zeug überhaupt trinkbar ist?“, fragt Kevin nach, der noch nie so eine Farbe bei einem Getränk gesehen hat. „Fuusshh…Das ist noch gar nichts. Wir haben weitaus verrücktere Farbkombinationen bei seinen Säften gesehen!“ „Nun los, schluckt das Zeug runter“, fordert Ryoma mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen. Momoshiro und Eiji rücken ein ganzes Stück zitternd zurück. So wie Ryoma sich verhält, macht er ihnen Angst. Manchmal ist ihr Ochibi fast schon so sadistisch wie Fuji. „Wir sollten ihn niemals ärgern“, murmelt Momo leise in Eijis Ohr, welcher sofort nickt. „Ich will das Zeug nicht probieren müssen.“ Ryoga und Kevin mustern ihre Gläser skeptisch, ehe sie die Flüssigkeit in ihre Rachen kippen. Kaum haben sie Kontakt mit der Flüssigkeit, da fallen ihnen die Gläser aus der Hand und zerschellen auf dem Boden, während sie selbst zur Seite kippen und sich kein bisschen mehr bewegen. „Ah, genau wie es sein sollte“, seufzt Inui mit Genugtuung, der alles detailgetreu niederschreibt und dann die Anderen im Raum mustert, ehe sich ein weiteres sadistisches Lächeln auf seine Lippen schleicht. „Wollt ihr auch mal probieren? Ich hab genug auf Vorrat.“ „Wie zum Teufel hast du das Zeug durch den Zoll gebracht?“, fragt Momoshiro fassungslos. Es würde ihn nicht mal wundern, wenn Inui die Zollbehörde bestochen oder vergiftet hat. Dem Datenfreak ist alles zu zutrauen, wenn es darum geht Daten zu sammeln. „Tja, das würdest du wohl gerne wissen wollen, was? Aber ich verrate meine Tricks nicht.“ „Jungs, könnten wir uns jetzt auf etwas anderes konzentrieren?“, wirft Oishi ein, woraufhin er die Aufmerksamkeit der Jugendlichen hat. „Wie ist es dir ergangen Echizen?“, fragt Kaidoh nach, damit sie einen Grund haben nicht weiter über Inuis Kreationen zu sprechen und natürlich interessiert es ihn, was ihr Rookie so gemacht hat. Ryoma lehnt sich zurück, verschränkt die Arme vor der Brust und sieht nachdenklich an die Decke. In seinem Leben hat sich innerhalb der vier Jahre sehr viel getan, sodass er nicht mal mehr alles weiß. Deswegen muss er seine Gedanken erst einmal sammeln. „Nun, nach meiner Abreise habe ich hier die Junior High zu Ende gemacht. Ich habe fünf außergewöhnliche Freunde gefunden, die genauso gerne Tennis spielen wie ich – wir haben auch schon so einiges durchgemacht… Jedenfalls haben sie mir sehr geholfen, immerhin war ich nie viel in der Schule, da ich von einem Turnier zum anderen geflogen bin. Ich hatte jede Menge Privatunterricht, habe aber sowohl Junior als auch Senior High abgeschlossen. Neben meiner Tenniskarriere studiere ich Jura, um später einmal die Firma meiner Mutter übernehmen zu können.“ Mehr will Ryoma nicht sagen, auch wenn er sicher noch sehr viel zu sagen hätte. Allerdings ist er der Meinung, dass seine Freunde nicht alles von ihm wissen müssen. Er braucht auch seine Geheimnisse und früher hat es sie ja auch nicht gestört, zumal es ja nie das Team behindert hatte. „Freunde? Das ist doch schön Ochibi. Magst du sie uns vorstellen?“ „Hmm, würde ich gerne, aber ich kann nicht. Ich muss Morgen schon wieder weg und soweit ich weiß haben Ken, Diana, Roy, William und Alexander Unterricht beziehungsweise Vorlesungen.“ „Wie Schade, nya.“ Geknickt lässt Eiji den Kopf hängen, da er sich wirklich gerne davon überzeugt hätte, ob diese fünf Personen gut für ihren Ochibi sind. Es ist nicht so, dass er dem Jüngeren in dieser Hinsicht nicht trauen würde, es ist nur so, dass man als Außenstehender meinst eine bessere Einschätzung geben kann und er würde niemandem seinen süßen, kuscheligen Ryoma überlassen, der ihn nicht auch vor Schaden beschützen kann! „Vielleicht haben wir ja später einmal die Chance sie kennen zu lernen“, sagt Oishi sanft, um Eiji etwas aufzuheitern. Daraufhin reden sie über alles Mögliche. Sie scherzen viel und frischen alte Erinnerungen auf. Dann entschließen sie sich etwas fern zu sehen, um den Abend vernünftig ausklingen zu lassen. Wirklich spannende Sachen sind nicht drin, weswegen sie sich schon bald mit anderen Sachen beschäftigen. Echizen und Fuji holen das versäumte Essen nach, Oishi und Inui diskutieren darüber wie lange Kevin und Ryoga noch außer Gefecht gesetzt sind und was das alles für furchtbare Schäden anrichten könnte. Kaidoh, der die Stille vorzieht, zieht sich in der angrenzenden Bibliothek zurück und stöbert durch die Unmengen an Büchern, die sich an den Wänden, in schweren Regalen, türmen. Eiji und Momoshiro haben es sich am kleinen Couchtisch bequem gemacht und spielen munter Karten. Wie sie es angekündigt hatten, begeben sich die ehemaligen Seigaku Stammspieler in die Stadt, um sie zu erkunden. Jeder hat ein Handy dabei und eine Stadtkarte, falls sie wie in Deutschland verloren gehen sollten. Ryoga hat sie in die Stadt gefahren, da er dort einiges zu tun hat und würde sie später auch wieder einsammeln. Die Jungs haben sieben Stunden, um sich alles anzusehen, wenn sie Ryoma noch auf Wiedersehen sagen wollen. Der Ausgangsort ihrer Tour ist der Grand Central Terminal, wo sie sich am Ende auch wieder einfinden werden, um zu ihrer provisorischen Bleibe zu kommen. Allein dieses Bauwerk lässt den Atem stocken. Es handelt sich um einen riesigen Bahnhof, der bereits 1913 eröffnet wurde und nun über die Jahre immer wieder dem Fortschritt angepasst wird. Wenn man davor steht, wirkt man im Vergleich sehr klein. Fuji hingegen findet das Gebäude traumhaft schön, weshalb er es auch fotografiert und kurz darauf ins Innere verschwindet, um sich auch von da einen Eindruck verschafft. Die Gruppe merkt nichts von seinem Verschwinden und berät sich weiter, was sie sich alles anschauen wollen. Dabei werden sie sich nicht wirklich einig, weshalb man sich in kleine Gruppen aufteilt und zu den Orten geht, die man sehen möchte. Oishi und Eiji machen sich auf den Weg zum Central Park in Manhattan und von dort aus soll es dann zum Zoo gehen. Der Rotschopf ist einfach in Tiere verliebt und sein Partner kann ihm nichts abschlagen, trotzdem hofft Oishi, dass sie sich wenigstens das ein oder andere Museum ansehen können. Kaidoh hat sich mit Momoshiro zusammengeschlossen, beide wollen zur Freiheitsstatur und dann noch die Stelle sehen wo einmal die Twin Tower gestanden haben. Je nachdem wie viel Zeit ihnen bleibt, wollen sie noch etwas über die Brooklyn Bridge schlendern, ehe es zum Bahnhof zurückgeht. Kawamura nutzt den Trip, um sich sowohl Downtown als auch Chinatown anzuschauen und vielleicht auch das ein oder andere Restaurant aufzusuchen, um dem Koch über die Schultern zu sehen und sich vielleicht ein paar gute sowie neue Rezepte anzueignen. Vielleicht können sie sich auch untereinander austauschen. Ihm ist es egal, solange er bekommt, was er braucht um noch besser zu werden und seine Gäste in Japan zu beglücken. Es würde noch besser sein, wenn er vielleicht ein paar Abnehmer oder Lieferanten hier in New York haben würde, womit er expandieren könnte und vielleicht eine Kette rund um den Globus eröffnen würde. Inui selbst beschließt, für sich, markante Bauwerke zu besuchen. Sein erster Stopp ist der Madison Square Garden. Im Moment läuft kein Spiel, aber darum geht es ihm auch gar nicht. Allein das Gebäude, die Struktur sowie der Aufbau zählen für ihn. Nachdem er genug Zeit damit vergeudet hat, begibt er sich auf den Weg zu Midtown, um sich die Geschäftsgebäude und Bürokomplexe anzusehen. Es ist ja nicht so, dass sie so etwas nicht auch in Tokyo hätten. Der Einzige Unterschied ist wohl in der Bauweise zu finden. Während in Tokyo jedes Gebäude erdbebensicher erbaut worden ist, scheint in Manhattan niemand wirklich zu glauben, dass es so etwas gibt oder das so etwas je bei ihnen vorkommen könnte. In Anbetracht der Tatsache, dass sie mit ganz anderen Dingen zu rechnen haben, scheint das verständlich zu sein. Nachdem Fuji mit dem Bahnhof fertig ist, der irrtümlicherweise auch Grand Central Station genannt wird, kann er endlich sein eigentliches Vorhaben umsetzen. Dabei hilft ihm der Stadtplan sehr gut, denn er sucht ein ganz bestimmtes Gebäude, die Columbia Universität. Das Gespräch mit Ryoma hat ihn nur bestärkt Yuutas Ratschlag zu folgen. Außerdem kann er so zeigen, dass er wirklich an Ryomas Seite bleiben will. Danach sucht er den Sports Monday auf, ein Verlag in New York, der über Sport berichtet. Hier ist es natürlich nicht üblich neben dem Studium zu arbeiten, aber er will es trotzdem tun, um Erfahrungen zu sammeln. Tennis kann er auch mit Ryoma spielen, weswegen er sich darüber keinen Kopf macht. >Hoffentlich reicht meinem Ryo-chan das als Beweis.< Bei dem Gedanken muss Fuji lächelnd den Kopf schütten, da er es seinem Liebsten und seinen Freunden nicht sagen wird – jedenfalls jetzt noch nicht. Erst wenn alles klappt und er in Japan alles geregelt hat. Innerlich stellt er sich schon die Gesichter seine Freunde vor, wenn er es ihnen mitteilt… Einfach köstlich. Der Tensai darf nur nicht vergessen dieses Ereignis zu filmen. >Oh, da fällt mir ein, dass ich zu Hause unbedingt noch anrufen muss, sonst machen sie sich wegen Freitag sorgen.< Gerade als er sein Handy aus der Tasche zieht, es aufschiebt und nach der Nummer seiner Schwester sucht, fällt ihm wieder ein, dass er die Zeitverschiebung mitbeachten muss. Nur weil es bei ihm früh am Tag ist, muss das nicht auch für Tokyo zutreffen. >Saa… Wie ärgerlich. Na ja, kann man nichts machen.< Ryoma beschäftigt sich in der Zwischenzeit damit mit seinem Manager zu reden, während Kevin versucht ihn etwas aufzuziehen. Eigentlich der übliche Wahnsinn im Hause Echizen, wenn man davon absieht, dass besagter Hausbesitzer mit den Gedanken nicht wirklich bei der Sache ist und daher lieber mit Karupin spielt. Die Katze verlässt nämlich Ryomas Seite nicht mehr und fordert wann immer es geht Aufmerksamkeit, die ihr der Tennisprinz nur zu gerne schenkt. „Muss merkwürdig sein, sich das Zimmer mit dem Ex zu teilen.“ „Che. Als wenn du da mitreden könntest.“ „Die Vorbereitungen für die Pressekonferenz sind absolviert und die Reservierungen für das Hotel sind auch erledigt. Der Flug geht in fünf Stunden“, informiert Mister Davis die beiden Sportler, ohne auf den kleinen Schlagabtausch einzugehen. Er zieht es vor sich aus privaten Dingen herauszuhalten, solange sie nicht publik werden und er mit den Medien klar kommen muss. Zum Glück hat es das bisher noch nicht gegeben, obwohl Kevin sehr leichtsinnig mit seiner Liebe zu Ryoga umgeht und es in der Öffentlichkeit auch nur zu gerne zur Schau stellt. „Können wir mehr als ein Apartment bekommen?“ Verwundert blickt der gute Mann zu Ryoma, denn dieser hat ihn noch nie um irgendetwas gebeten. Meistens ist es eher der blonde Amerikaner oder aber der Schwarzgrünhaarige tut etwas auf eigene Faust, ohne jegliche Rücksprache zu halten. „Darf ich fragen weshalb?“ „Mein altes Team ist zu Besuch aus Japan gekommen… Sie bleiben nur diese Woche und da ich im Moment von einem Turnier zum anderen hechte, können wir nicht wirklich Zeit verbringen. So könnten sie aber nach Cincinnati mitkommen und wären nicht umsonst nach Amerika gekommen.“ Einen Moment überlegt Davis, ob er der Bitte nachgeben kann, auch wenn die Antwort irgendwo schon feststeht, denn er weiß, sollte er ablehnen, dann würde Ryoma wieder etwas dagegen unternehmen. Also überlegt er gleichzeitig, wie er diese Konzentration an Leuten erklären kann, die mit ihnen kommen und ebenfalls preiswert unterkommen wollen. Aus Erfahrung weiß er, dass jeder Spieler ein Team um sich hat. Meist mit Ärzten, Trainern, Managern und anderen wichtigen Leuten, damit es dem Spieler an nichts fehlt. Der einzige Knackpunkt ist, dass weder Ryoma noch Kevin je ein Team im Schlepptau hatten und es auffallen würde, wenn sie beim nächsten Turnier auch wieder ohne erscheinen… „Wirklich keine leichte Entscheidung“, murmelt Davis vor sich her, ehe er beide Jungs ansieht. „Ich mach euch einen Vorschlag! Wir haben ja noch Zeit, also telefoniere ich herum und schaue nach, was sich machen lässt. Sobald ich etwas arrangiert habe, melde ich mich bei euch.“ „Von mir aus, lassen Sie sich nur nicht zu viel Zeit.“ „Und sorgen Sie dafür, dass es klappt, sonst wird Ryoma noch zum Stinktier und verschreckt sämtliche Spieler!“ „Sehr witzig Kevin! Wann wirst du endlich erwachsen?“ „Wiedersehen Mister Davis“, erwidert der Blonde nur, als der Anzugträger kopfschüttelnd das Anwesen verlässt und die beiden Jungs zurücklässt. Kevin nutzt das natürlich sofort aus, indem er damit fortfährt Ryoma zu ärgern. Viele wissen das vielleicht nicht, aber der Prinz kann durchaus die Beherrschung verlieren, auch wenn es selten ist und nur dann passiert, wenn sie im Privaten sind. „Nun sag schon, was lief da zwischen euch?“ „Kevin, hast du nicht genug mit deinem eigenen Liebesleben zu tun?“ „Bei mir läuft alles super. Um dich muss man sich da eher sorgen machen. Also… Ist er gut im Bett?“ Diese Frage lässt Ryoma krebsrot werden, da es ihm zum einen sehr unangenehm ist über so etwas zu reden und zum anderen hat er mit einer solchen Frage nicht einmal im Ansatz gerechnet. Entsetzt schauen die goldgrünen Augen Kevin an, der über das Gesicht seines Freundes nur lachen kann – sehr zum Leidwesen des besagten Freundes. „Du bist viel zu prüde!“ „Und du ein viel zu offenes Buch. Wie kann man andere Leute bitte so etwas Intimes fragen?“ „Nun, die Neugierde verleitet dazu und… hey, es ist etwas völlig natürliches!“ „Wundervoll, das erklärt natürlich alles.“ Augenverdrehend wendet sich der Allrounder ab, um endlich das zu tun, was er schon seit dem Aufbruch seiner Freunde hätte tun sollen: Seinen Koffer packen! Es ist nicht seine Art alles in letzter Minute zu machen, doch die ganzen Gespräche, die geführt werden mussten, ob gewollt oder nicht, haben ihn abgelenkt. Nun hat er aber zumindest eine Ausrede, um Kevins Verhör zu entkommen. „Du solltest auch deine Tasche packen. Mister Davis wird wieder sauer, wenn du nicht aus dem Knick kommst.“ „Ja, ja. Ich mach ja schon“, murrt Kevin. „Was ist nun? Müssen wir damit rechnen, dass Fuji hier mit einzieht? Du weißt, es wäre besser so etwas Ryoga gleich mitzuteilen, bevor er es anders erfährt und diese großer-Bruder-Beschützerkomplex-Nummer abzieht.“ „Danke für den Hinweis. Ich werde daran denken“, ruft der Angesprochene noch oben herunter, bevor das Wunderkind vom Flur aus sein Zimmer betritt und gleich zum Schrank geht. Da die Olympischen Spiele gerade mal ein paar Stunden her sind, hat er seine alten Sachen noch nicht waschen können. Zum Glück hat er in den vier Jahren, in denen er nun ein Profi ist, ausreichend Bekleidung zugelegt. Somit nimmt er etwas von den ganz neuen Sachen, die er gerade vor dem letzten Turnier bestellt hat, und legt sie geordnet in die Reisetasche, in der noch haufenweise Unterwäsche, Socken und normale Kleidung landet, ehe er seine Trainingstasche kontrolliert. Einige Schläger müssen neu bespannt werden, wofür ihm jetzt aber die Zeit fehlt. Zum Glück gibt es im Hotel genug Sponsoren, die sich darum kümmern können. Nachdem er mit der Inspektion der Schläger fertig ist, macht er sich ein Bild von den anderen Utensilieren wie Grip Tap, Bandagen, seine Schweißbänder und Handtücher, die er zum Teil auffrischt und erneuert. Dann ist auch das erledigt und er muss nur noch die verschwitzten, schmutzigen Turniersachen in die Wäsche bringen. Zufrieden mit sich und seiner Leistung, gönnt sich Ryoma ein Nickerchen in seinem gemütlichen Bett. Kaum deckt er sich zu, da bewegt sich die Decke etwas, ehe der jüngere Echizen etwas Warmes an sich spürt. Vorsichtig hebt er die Decke und findet Karupin an sich gekuschelt und schon schlafend, was Ryomas Gesichtszüge sanfter werden lässt. Mit einem kleinen, zufriedenen Lächeln findet auch er ins Land der Träume. Der Rückruf von Davis kommt überraschend schnell und genauso erstaunlich sind die guten Nachrichten, die er überbringt. Weder Kevin noch Ryoma wagen es zu hinterfragen wie es ihr Manager geschafft hat ihre Freunde mit einzuspannen. Sie akzeptieren es einfach und teilen es den Anderen mit, kaum dass sie durch die Haustüre gekommen sind. Die Freude ist unter der Gruppe riesengroß, zumal sie nicht erst wieder packen müssen und auch nicht umsonst nach Amerika geflogen sind. Selbst Ryoga kommt mit, was zwangsläufig darauf hinausläuft, dass Ryoma auch Karupin bei sich haben kann. Nicht selten muss er seine geliebte Katze zurücklassen, egal ob es ihm das Herz zerreißt oder nicht. Somit macht sich Ryoma auf, um die Tragetasche für Karupin zu besorgen und sämtliche Impfpapiere und Besitzerdokumente zusammenzusuchen, falls die Katze mal wieder der Meinung ist auszubüchsen. Fuji beobachtet ihn amüsiert dabei, während ihre Freunde und der ältere Bruder aufgeregt miteinander reden. „Che, geht lieber eure Sachen holen. Mister Davis trifft uns am Flughafen in genau zwei Stunden.“ Daraufhin bricht das reinste Chaos aus. Alle wollen auf einmal die Treppe hinauf, während Kevin und Ryoga sich ein Rennen liefern, um in ihr Schlafzimmer zu kommen. Dabei stolpern sie über Ryomas Taschen, die dieser bereits in den Flur gestellt hat und verscheuchen Karupin, die diese Hektik nicht mag. Nachdem man sich dann schließlich dazu entschieden hat gesittet nach oben zu gehen, sammelt Echizen seine Katze ein und verstaut sie in die Tragetasche. Danach wartet er auf die Anderen. Er und Kevin dürfen zwar fahren, sie haben beide auch einen Führerschein, aber haben kein Auto und Ryoga hat sich sehr affig, wenn es um sein heißgeliebtes Auto geht, weshalb er seine Taschen auch noch nicht in den Kofferraum packen kann. Würde er einfach so an das Auto gehen, dann würde ihm sein älterer Bruder den Hals umdrehen, somit wartet er geduldig aber mit weitaus schlechter Laune auf ihn und zum Glück – für Ryoga – ist es der ältere Echizen, der als erstes bei Ryoma ist, mit gepackten Taschen. „Können wir einladen?“ „Du hast es heute ja besonders eilig“, merkt der Ältere an, der lächelt und dann nickt. Gemeinsam tragen sie ihre Sachen zum Auto, welches Ryoga aufschließt und alles fein säuberlich stapelt. Da sich der Jüngere überflüssig fühlt, klettert er schon einmal ins Auto und wartet. Der Rest taucht auch nach und nach auf, sodass es wenig später Richtung Flughafen geht. Im Gegensatz zu der Fahrt zum Anwesen, können Inui, Eiji und Co. nun die Umgebung sowie die vorbeifliegende Landschaft bewundern. Die Fahrt dauert wieder über eine halbe Stunde, aber dann kommen sie am Flughafen an und stürmen in die Halle, wo Mister Davis bereits wartet. „Guten Abend die Herren. Unser Flug steht schon bereit, also lasst uns gehen“, begrüßt sie der gut gebaute Mann, der die Gruppe zu Gate vier führt. Erst einmal müssen sie durch den Sicherheitscheck, dann können sie an Bord gehen und sich anschnallen. Der Flug dauert nicht lange, etwa drei bis vier Stunden, die sie zu meist schlafend verbringen. Es ist erneut Mister Davis, der die Rasselbande weckt und sie aus dem Flugzeug scheucht, nachdem sie gelandet sind. Das Hotel sowie die Tennisanlage ist in der Nähe, etwa eine Viertelstunde mit dem Auto entfernt und hat wirklich etwas zu bieten. Eiji ist jedenfalls sehr begeistert und selbst Inui hat etwas, dass Fragen aufwirft, deren Antworten er sich nur zu gerne besorgt. Ein Grund zum Aufatmen für den Rest der Truppe, denn so ist der Datenfreak ausreichend beschäftigt und braut keine Giftsäfte zusammen. „Bist du jedes Jahr hier?“, fragt Oishi anerkennend nach. Sie haben schon in Stadien gespielt, aber dieses Gebäude wirft alles über den Haufen. Allgemein sind die Tennisstadien in Amerika die reinste Augenweide, doch nur wenige sind mit Standards wie Kameras oder Hawk Eye ausgestattet. „Nein, nicht jedes. In meinem ersten Jahr hab ich ja nur an den US Open teilgenommen, die in zwei Wochen sind und in meinem zweiten Jahr hab ich das Turnier übersprungen, wegen wichtiger, schulischer Prüfungen.“ „Wir sollten nicht so lange draußen stehen. Kommt“, meint Mister Davis schließlich, der zum Eingang des Hotels geht und für sie die Türen aufhält. Erst als sie alle im Empfangsbereich versammelt sind, redet er weiter. „Ich habe für jeden von euch Pässe, die müsst ihr immer bei euch tragen!“ Kaum hat er das gesagt, da verteilt er kleine, viereckige Karten in einer Schutzfolie, die an einem Band hängen. Jeder von ihnen nimmt die seine an sich und legt sie sich um den Hals, woraufhin der ältere Herr zufrieden nickt und dann weiter spricht. „Sobald Ryoma oder Kevin auf ein Spielfeld gehen, werdet ihr mit mir zu den Zuschauerrängen kommen. Ich will nicht, dass ihr allein herumlauft!“ „Aa“, ertönt es im Chor von der Gruppe. „Sehr schön. Kommen wir nun zu den Verteilungen der Hotelzimmer. Natürlich ist das Hotel komplett ausgebucht, sodass es unmöglich war für jeden ein Zimmer zu bekommen. Ich habe zwei Apartments gebucht. Das Größere hat drei separate Zimmer und das Kleinere nur zwei. Es liegt also an euch wie ihr euch einrichtet. Wichtig ist, dass meine Spieler morgen ausgeschlafen sind.“ Damit ist die Ansprache vorbei und Davis kann in Ruhe die Schlüssel für die Apartments übergeben, die weit oben im Hotel liegen. Da Ryoga der Älteste ist, nimmt er die Schlüssel und führt seinen Bruder und dessen Freunde zu den Fahrstühlen, mit denen sie nach oben fahren. „Ryoma, du solltest das Größere nehmen, um so viele deiner Freunde um dich zu haben, wie es geht“, meint Kevin ohne irgendwelche Hintergedanken. „Hmm… Wer möchte denn mit mir ein Apartment teilen?“ „ICH“, schreien Eiji und Momoshiro sofort, was nicht wirklich verwunderlich ist, da beide schon immer sehr an ihm gehangen haben. „Tja, somit ist es dann wohl entschieden. Kikumaru-Senpai, Oishi-Senpai, Momoshiro-Senpai, Kawamura-Senpai und Fuji-Senpai teilen mit mir das große Apartment und Inui-Senpai sowie Kaidoh-Senpai müssen mit meinem Bruder und dessen Freund vorlieb nehmen.“ „Was soll denn das heißen, Chibisuke?“ „Das ist kein Problem, Echizen“, antwortet Inui ruhig, der Ryogas Einwurf völlig übergeht. „Sehr schön. Dann sehen wir uns ja morgen früh um sieben Uhr beim Frühstück“, meint Ryoma, als der Fahrstuhl anhält und sie in verschiedene Richtungen gehen müssen. Die Zimmeraufteilung im Apartment selbst ist schnell gemacht. Eiji hat darauf bestanden es auszulosen und damit sich auch ja keiner davor drückt, hat er gedroht Inui darauf anzusetzen ihnen etwas von seinem Fruchtsaft zu geben. Das Ergebnis hingegen ist ziemlich ernüchternd für den Akrobaten, denn er und Oishi haben das kleinste Zimmer erwischt, dass gleich vom Wohnzimmer aus die erste Tür links ist. Momoshiro und Kawamura haben das Zimmer in der Mitte und Ryoma teilt sich mit Fuji das äußere und größte Zimmer. „Okay Jungs, ich muss meine Schläger neu bespannen lassen… Wollt ihr warten oder das Fitnesscenter im Hotel ausprobieren?“, fragt Ryoma nach, als er seine Taschen im Wohnzimmer abstellt und aus seiner Trainingstasche die Schläger herausholt. „Hier gibt es echt ein Fitnesscenter?“, fragt Momoshiro fassungslos. „Natürlich. Hier gibt es auch die neusten und besten Sportangebote und Sponsoren.“ „Saa… lasst uns gehen.“ Gemeinsam verlassen sie das Zimmer und nehmen den Fahrstuhl um wieder ins Erdgeschoss zu gelangen. Dort herrscht reges Treiben, denn auch die anderen Spieler wollen ihre Schläger für das anstehende Turnier überholt haben. Andere Sportler nutzen das Angebot im Fitnessbereich, um sich von ihren langen Flügen zu erholen. Ryoma gibt seine Schläger in die vertrauten Hände des älteren Mannes, der schon öfters seine Schläger besaitet hat. Dieser Schritt ist nicht leicht gewesen, denn zum Anfang hat er niemanden vertraut, jedenfalls nicht mit seinen Tennisschlägern. Mister Davis und Kevin haben ihm gut zureden müssen, trotzdem hat er die erste Zeit stur daneben gesessen und jeden Handgriff genau überprüft. „Ah, Mister Echizen schön Sie wieder zu sehen“, begrüßt ihn der Mann mit einem freundlichen Lächeln, nachdem er die Schläger angenommen hat und sie gleich neben der Besaitungsmaschine legt. „Mich freut es ebenfalls, Mister Donalds. Wann kann ich meine Schläger abholen?“ „Ich denke dass sie Morgen um sieben Uhr fertig sind. Soll die Bespannung wie üblich sein oder anders?“ Einen Moment überlegt Echizen, aber dann schüttelt er lächelnd mit dem Kopf. Zwar ist es hier besonders warm und man sollte die Bespannung den Temperaturen anpassen, aber bei ihm ist das egal. Er könnte auch mit gerissenen Saiten spielen, wenn es nötig gewesen wäre. „Die übliche Besaitung ist ausreichend. Ich werde sie dann am Morgen abholen. Guten Abend noch, Mister Donald.“ Gut gelaunt begibt sich der Tennisprinz zum Fitnesscenter, um seine Freunde aufzusuchen. Ein Unterfangen, das nicht leicht ist, da so viele Menschen in diesem Raum sind. Daher geht er die Reihen entlang, muss aber immer wieder anhalten, um bekannte Spieler, mit denen er befreundet ist, zu begrüßen. Nach einer Ewigkeit findet er seine Freunde schließlich, die viel Spaß damit zu haben scheinen die Geräte nach und nach auszuprobieren. „Wie ich sehe, habt ihr viel Spaß. Dann kann ich ja wieder gehen.“ Kaum dreht sich Ryoma um, da wird er am Arm gepackt und zurückgezogen. Er muss nicht erst nach hinten schauen, um zu wissen, dass es sich um Momoshiro handelt. Allein der Griff um seinen Oberarm sagt ihm das bereits und als er sich umdreht erblickt er auch seine anderen Zimmergenossen. „Wo willst du denn so schnell hin?“, fragt Momoshiro gut gelaunt, dem der Schweiß in Bahnen über die Schläfe läuft. „Ins Bett. Ich hab morgen früh ein wichtiges Spiel“, kontert Ryoma fast schon genervt. Wenn sein Senpai endlich mal den Kopf einsetzen würde, dann müsste er nicht so dumm fragen. „Ja aber deswegen musst du doch jetzt noch nicht ins Bett, Ochibi! Wir haben doch im Flugzeug geschlafen!“ „Saa… Planst du etwas für die Nacht?“ „Ja, schlafen!“ Damit ist das Gespräch für Ryoma beendet, der sich umdreht und zum Fahrstuhl geht. Seine Freunde folgen ihm nicht, was ihm ganz Recht ist, denn so kann er in Ruhe einschlafen. Er merkt nicht einmal, wann sich Fuji zu ihm ins Bett gelegt hat. Alles was er weiß ist, dass er am nächsten Morgen in den warmen Armen seines ehemaligen Senpais aufgewacht ist, mit nichts weiter an als seine Boxershorts. Am Anfang hat es ihn wahnsinnig erschreckt, denn sie beide sind nie so weit gegangen, wenn sie denn man zusammen eingeschlafen sind, dann waren sie immer vollkommen angezogen, aber nachdem der erste Schreck nachgelassen hat, folgte der zweite: die Uhr. Er ist viel zu spät dran gewesen, weswegen er sich vorsichtig, aber geschwind aus den Armen gewendet hat und in seine Sportsachen geschlüpft ist, mit Trainingstasche über den Schultern, nur um dann sofort aus dem Apartment zu flüchten. Der Aufzug dauert ihm zu lange, zumal es bereits kurz vor sieben Uhr in der früh ist, weswegen er die Treppe nimmt und dann im Eingangsbereich des Hotels schlitternd zum stehen kommt. Noch einmal überprüft er die Uhrzeit, ehe er zu Mister Donald geht, um seine Schläger abzuholen. Wie versprochen sind diese fertig und einzeln in Folie verpackt, sodass er sie entgegennimmt und in seine Tasche stopft, nur um schon wieder zum Sprint anzusetzen. „Mal wieder spät dran?“, lacht der ältere Herr. „Ja, leider. Ich muss dann weiter. Noch mal herzlichen Dank!“ Von der Bespannungsabteilung geht es in den Speisesaal des Hotels, wo alle Sportler ihr Frühstück einnehmen. Sobald er einen Teller mit den Sachen befüllt hat, die er gerne essen möchte, sucht er in dem Gemenge nach Kevin, welchen er nicht finden kann. Daher setzt er sich nach hinten und beginnt ruhig zu essen, um hinterher schon einmal auf den Platz zu gehen. Er hat zwar keinen Spielplan, weil er Mister Davis noch nicht angetroffen hat, aber es gibt im Schaukasten eine Tabelle mit den Spielernamen, ihren Gegnern und den Plätzen, auf denen sie sich einzufinden haben. So ist es für ihn ein Leichtes seinen Zielort zu finden und sich schon einmal mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Auch sein Gegner, ein Franzose wie er feststellt, hat sich schon eingefunden und sieht sich um. Ryoma hat ihn noch nie vorher gesehen, weswegen er davon ausgeht, dass dieser Typ aus dem Juniorenbereich stammt und nun seinen ersten offiziellen Auftritt in der Profiliga der Erwachsenen hat. >Vom Aussehen her dürfte er ein Baseliner sein. Da bin ich echt mal gespannt, ob er mir was bieten kann.< „Ryoma, da bist du ja! Ich hab dich gesucht.“ Der Angesprochene schreckt aus seinen Gedanken und dreht sich um, nur um einen abgehetzten Manager zu erblicken, welcher sich den Schweiß mit einem Taschentuch abwischt. Wie immer trägt der dunkelblonde Mann einen seiner teuren Anzüge, die in schwarz gehalten sind, dabei hat ihm Ryoma in den letzten Jahren immer wieder gesagt, dass Davis in ihnen total fett wirkt. Doch wie es aussieht will sein Manager einfach nicht hören und der Allrounder ist nicht gewillt sich ständig zu wiederholen. „Tut mir Leid, ich wollte Ihnen keine Umstände machen. Gibt es was Bestimmtest, dass Sie mich gesucht haben?“ „Das Turnier fängt in wenigen Minuten an, du musst in die Umkleide und wo ist der Rest? Kevin muss doch noch nicht spielen, aber gesehen habe ich ihn trotzdem nicht!“ „Sie sind wahrscheinlich alle noch im Bett“, erwidert Ryoma nur kopfschüttelnd. „Ich geh schon zu den Umkleiden. Wir sehen und dann später.“ Während also Mister Davis die Anderen zusammentrommelt, wartet Ryoma darauf, dass er samt seinem Gegner eingeführt wird. Bei solchen Turnieren gibt es eine feste Vorschrift wie man sich zu verhalten hat und eine davon ist, dass kein Spieler ohne die Sicherheitsleute den Court betreten darf. Falls etwas passiert, muss man sofort reagieren können. Sobald Ryoma auf den Court steht, blendet er alles aus und konzentriert sich völlig auf das Spiel. Seinen Gegner kann er nicht einschätzen, weswegen er es für weise hält, ein paar Punkte zu riskieren, um ihn einschätzen zu können und das Match am Ende auch zu gewinnen. Der Schiedsrichter wirft eine Münze in die Luft, die entscheidet, dass der hochgewachsene Franzose den Aufschlag hat. Schon am Stand des Mannes kann Ryoma sagen, dass es sich um einen ganz normalen Aufschlag, ohne Spin oder Slice handelt. Daher vermutet Ryoma, dass der Typ den Ball entweder in einem Winkel schlägt oder mit einer hohen Geschwindigkeit. Wenige Minuten später findet der Allrounder heraus, dass es keines von Beidem ist. Der Aufschlag landet knapp hinter dem Netz, sodass der Schwarzgrünhaarige nach vorne rennen muss, um den Ball zurückzuschlagen und so den ersten Punkt zu erziehen. So geht es im gesamten ersten Spiel und Ryoma bekommt das Gefühl, dass der Franzose überfordert ist. Allein von dem was er sieht, kann er sagen, dass der Mann Potenzial hat, aber mit der Situation nicht klar kommt im großen Zirkus zu spielen. Wenn es ihm erlaubt wäre, hätte er dem Franzosen sicher den einen oder anderen Tipp gegeben, aber so muss er das Trauerspiel einfach nur schnell beenden. Das erste Spiel dauert gerade einmal fünf Minuten, dann tauschen sie die Seiten und Ryoma hat den Aufschlag. Der Tennisprinz hat sich vom zweiten Spiel auch nicht wirklich etwas versprochen, doch dieses Mal wird er eines besseren belehrt. Sein Gegner kann mit seinem Twist Serve mithalten und ihn auch retournieren, aber das ist es dann auch schon. Dieser Mann hat keine großartigen Überraschungen, mit denen Ryoma hätte rechnen müssen. Doch statt darüber glücklich zu sein, ist der Jugendliche sehr enttäuscht. >Hmm… Da ich nicht mit ihm reden kann, versuche ich auf eine andere Weise ihm etwas beizubringen.< Es sieht ihm nicht ähnlich so etwas wie ein Trainingsspiel aus seinen Matches zu machen, aber etwas Spaß will er einfach haben, sonst kommt er noch ins Grübeln alles hinzuschmeißen. „40 : 15, Aufschlag Echizen.“ Den Schläger in die linke Hand nehmend, schlägt Ryoma wieder auf und zielt bei der Ballannahme auf den Körper des Franzosen, um eine Ralley aufzubauen. So zieht sich das zweite Spiel hin, aber am Ende kann es nichts mehr ändern. „2 : love“, verkündet der Schiedsrichter. So geht es das gesamte Spiel lang, dass sich am Ende als das Kürzeste überhaupt entpuppt – zumindest was ein Männerspiel angeht. Sie haben gerade einmal 50 Minuten für drei Gewinnsätze gebraucht, die alle klar 6 : 0 gewonnen worden sind. Trotzdem ist Ryoma mit dem Ergebnis sehr unzufrieden. Er fühlt sich nicht wirklich gefordert, weswegen er auch kurz darauf das Stadium verlässt und zu den Trainingsplätzen verschwindet. „Echizen sah nicht glücklich aus“, seufzt Oishi besorgt, als sie die Zuschauerränge mit Mister Davis verlassen, um zum Hotel zurückzukehren. „War zu erwarten bei so einem schwachen Gegner“, kommentiert Inui, der seine Brille zurecht schiebt. „Für ihn war das nichts weiter als ein Trainingsspiel, sonst wäre er nie so weit auf den Gegner eingegangen.“ „Ich möchte nur mal wissen, wohin sich Ochibi verkrochen hat.“ „So wie ich ihn kenne, powert er sich irgendwo aus“, wirft Kevin gelangweilt ein. „Falls ihr ihn sucht, dann findet ihr ihn auf jeden Fall auf den Trainingsplätzen. Da verzieht er sich immer hin, wenn ihm etwas gegen den Strich geht.“ „Danke für den Tipp“, grinst Momoshiro, der einen Blick mit Eiji wechselt, so als würden sie sich absprechen. Bevor die beiden aber losstürmen können, werden sie von den Anderen zurückgehalten, indem man sie am Kragen packt. Murrend drehen sie sich um. „Was soll das?“ „Lass los, Oishi!“ „Kommt ja gar nicht in Frage! Echizen will sicher seine Ruhe“, kontert der Schwarzhaarige mit strenger Stimme, die Eiji wieder zur Ordnung ruft. „Saa… ich geh schauen, oder wollt ihr auch mich aufhalten?“ Niemand wagt es sich mit dem Sadisten anzulegen, weswegen man auch nichts dagegen sagt. Also begibt sich Fuji mit einem zufriedenen Lächeln auf den Weg zu den Trainingsplätzen, um seinen Ryo-chan etwas Gesellschaft zu leisten. Da die Anlage recht groß ist, dauert es etwas, aber dann findet er die Person, nach die er Ausschau gehalten hat. Das Trainingsgelände umfasst vier Tenniscourts, die sich gegenüberliegen. Ryoma hat sich den Court im Schatten ausgesucht, der am weitesten entfernt liegt und so leicht übersehen werden kann. Fuji tritt langsam näher und kann allein an der Form seines Freundes sagen, dass dieser gefrustet ist. Die Aufschläge sind hart und hinterlassen auf der anderen Seite des Courts tiefe Abdrücke im Sand. Würde er mit jemanden spielen, dann könnte Ryoma diesen Jemanden schwer verletzen. „Ryo-chan…“ „Was willst du?“, kommt es kühl, ja fast schon genervt zurück. Eine typische Reaktion wann immer der Jüngere schlecht gelaunt ist. Nur bisher haben seine Senpais das nie miterlebt, weil Ryoma immer ausreichend gefordert gewesen ist, selbst wenn er denn einmal verloren hat – wobei die Gewinne überwogen haben. „Saa, das ist aber nicht nett!“ „Fuji, was willst du?“ „Brauchst du vielleicht jemanden, gegen den du spielen kannst?“ „Ich spiele mit niemanden, der seit Jahren keinen Schläger mehr in der Hand hatte.“ „Saa… willst du damit sagen, dass ich keine Herausforderung für dich bin?“ „Du würdest dich nur verletzen“, kontert Ryoma ungerührt, egal wie böse ihn Fuji mit seinen blauen Augen ansieht. Dieser Blick hat immerhin nie eine große Wirkung auf ihn gehabt, warum soll es jetzt also anders sein? Der Jüngere fährt damit fort seine Aufschläge zu üben, um seine Frustration abzubauen, wobei er Fuji gefließentlich ignoriert. „Saa, wer sagt eigentlich, dass ich nicht mehr Tennis gespielt habe?“ „Die Anderen.“ „Ich spiele wie Kawamura hin und wieder mal, also gildet das Argument nicht. Geb mir deinen Ersatzschläger!“ „Und wenn ich nicht will?“ „Oh, du willst, denn sonst wirst du heute Nacht nicht in unserem Bett schlafen!“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue sieht Ryoma seinen Freund an, mehr sagt er dazu aber nicht was zum Großteil daran liegt, dass er die Drohung nicht ernst nimmt und das weiß Fuji auch, weshalb er so an die Tasche seines Kohais geht und den Ersatzschläger nimmt. So kommt es, dass sie beide freundschaftlich einige Bälle hin und her schlagen, ohne wirklich ernsthaft miteinander zu spielen. Der Rest der Woche vergeht ähnlich. Ryoma und Kevin arbeiten sich durch eine Runde zur nächsten, ohne wirklich gefordert zu werden und bauen ihren Stress hinterher mit stundenlangen Trainingsspielen mit dem Rest der ehemaligen Seigaku Stammspieler und Ryoga ab. Dies tut allen gut, so dass sie viel entspannter sind als vorher und am Abend auch recht müde ins Bett fallen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht doch noch das Fitnesscenter in Anspruch nehmen. Jeden Morgen trainieren sie etwa eine halbe Stunde dort. Und dann kommt das Ende der Woche und somit der Rückflug nach Japan. Wirklich gehen will keiner der Japaner, aber sie wissen, dass sie müssen. Ihre Leben und das ihres Babyboys sind zu verschieden, trotzdem wollen sie den Kontakt aufrechterhalten. Der Abschied von Fuji fällt Ryoma am schwersten. Gerade erst hat er gelernt die Nähe des Älteren zu zulassen und ihm wieder zu vertrauen, obwohl sie nichts weiter getan haben, als sich zu küssen und ein Bett zu teilen. Sie haben nicht einmal angefangen ihre Körper gegenseitig zu erkunden, was wohl zum Teil daran gelegen hat, dass sie am Abend einfach zu fix und fertig gewesen sind. Zudem ist Ryomas oberste Regel: kein Sex während eines Turniers, da er in der Lage sein muss am nächsten Tag noch laufen zu können. „Schreib und ruf an“, murmelt der Tennisprinz leise, sodass es nur Fuji hören kann. „Natürlich Ryo-chan.“ „Grüß deine Familie von mir.“ „Saa, bleib mir treu!“ „Sag mal, was denkst du von mir?“, braust Ryoma auf. „Lass ihn doch, Ochibi. Fujiko-chan hat nur Angst, dass er bald bei dir abgeschrieben ist. Du weißt ja, aus den Augen aus dem Sinn…“ „Fernbeziehungen haben nur eine Überlebenschance von 34,56 %“, erklärt Inui, womit er sicher nicht beiträgt Fuji noch Ryoma zu beruhigen. „Fuusshh… Du weißt echt, wie man die Leute vergraulen kann, Senpai.“ „Findest du, Kaidoh?“ „Fuusshh…“ Ryoma hat seine Freunde zum Flughafen gebracht, um sich dort von ihnen zu verabschieden. Nun warten sie darauf, dass der Flug zurück nach Tokyo endlich freigegeben wird, der schon jetzt eine Stunde Verspätung hat. Eigentlich ein Grund zum freuen, doch je mehr Zeit vergeht, desto schwer fällt der Abschied – das ist ihnen allen bewusst. „Hör nicht auf Inui, Echizen. Ich bin sicher, dass es mit Fuji und dir klappt“, versucht es Oishi, der dem Jüngsten der Runde eine Hand auf die Schultern legt und ihn aufmunternd ansieht. „Sicher…“ „Komm uns mal wieder besuchen Echizen-kun. In meinem Restaurant gibt es viel Sushi für dich.“ „Ich denke darüber nach, Kawamura-Senpai.“ „Flug T-495 von New York nach Tokyo ist bereit zum Start. Ich wiederhole: Flug T-495 von New York nach Tokyo ist bereit zum Start. Die Passagiere sollen sich einfinden.“ „Tja, sieht so aus, als wenn das unser Zeichen wäre“, meint Momoshiro bedrückt. Er nimmt Echizen noch einmal in den Schwitzkasten und rauft ihm durch die Haare, ehe er sich mit einem Lächeln von ihm abwendet und seine Tasche ergreift. Der Powerplayer ist einfach kein Mann der großen Abschiede, weshalb er nur die Hand hebt und dann zum Sicherheitscheck geht. „Halt die Ohren steif“, meint Kaidoh dann, der dem Jüngeren die Hand schüttelt und dann hinter Momo hinterher geht. Als nächstes verabschiedet sich Eiji, der es natürlich nicht sein lassen kann Ryoma zu umarmen und ordentlich zu knuddeln, als würde es kein Morgen mehr geben. „Mach es gut, Ochibi und wenn jemand gemein zu dir ist, dann sag mir Bescheid! Ich komme sofort und verhaue diese Person dann.“ Dies sorgt für Gelächter und für gerötete Wangen seitens Ryoma. Dann schiebt der Kleinere den Rotschopf von sich und lächelt ihm nur dankbar ins Gesicht. „Passt ihr auch gut auf euch auf!“ „Machen wir“, erklären die Freunde im Chor, ehe auch der Rest der Gruppe zum Sicherheitscheck geht. Fuji stiehlt sich noch einmal einen Kuss von seinem Freund, ehe er dann verschwindet und Ryoma allein lässt, der solange da bleibt, bis das Flugzeug abhebt und am Himmel nicht mehr zu sehen ist. Auch wenn er es nicht gerne zugibt, er vermisst seine chaotischen Freunde schon jetzt furchtbar. Da tröstet es ihn nicht, dass sie über Webcam jeden Abend miteinander reden oder Briefe schreiben. Eine Woche! Eine ganze Woche ist es jetzt her, dass Fuji und Co. in Amerika waren und obwohl Ryoma mit seinen Matches mehr als genug zu tun hat, wundert er sich wieso er noch immer kein Sterbenswörtchen von seinem so genannten Freund gehört hat. Immer wieder hat er versucht ihn anzurufen, hat Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und sogar bei der großen Schwester angerufen, aber von Syusuke kam nichts. Nun, nach einer Woche, hat es Ryoma aufgegeben irgendetwas zu unternehmen. Das einzige woran er jetzt noch denkt ist die Tatsache, dass er anscheinend schon wieder so dumm gewesen ist und ihm vertraut hat, obwohl er es doch eigentlich hätte besser wissen müssen. >Sicher lacht der sich eins ins Fäustchen, während ich mir sonst was ausmale! Verdammter Mistkerl.< Kevin und Ryoga haben alles probiert, um Ryoma abzulenken und ihm gut zu zureden, doch all das ist an dem jungen Sportler abgeprallt, ohne etwas gebracht zu haben. Mittlerweile gehen sie ihm nur noch aus dem Weg und hören sich das Weinen in der Nacht an. Kevin hat Ryoga sogar schon davon abhalten müssen in den nächsten Flieger zu steigen und Fuji zu verprügeln, was gar nicht so leicht gewesen ist. Trotzdem hält es den älteren Bruder nicht davon ab Verwünschungen auszusprechen. In der zweiten Woche, nach dem Besuch seiner Freunde, hat Ryoma ein Turnier außerhalb New Yorks, das ihn völlig einspannt und ihn zum ersten Mal auf andere Gedanken bringt. All seinen Frust und die angestaute Wut lässt er an seine Gegner aus, die hinterher alle einen großen Bogen um ihn machen. Nadal zum Beispiel hat sich bei dem Spiel mit Ryoma verletzt und hat nach dem Match gleich gesagt, dass er die US Open ausfallen lässt, um sich zu erholen. Selbst Kevin hat sich die Schulter ausgekugelt, als er im Viertelfinale gegen seinen besten Freund hat spielen müssen. Auch er wird an den US Open nicht teilnehmen können, was er sehr bedauert. Mit dem Siegerpokal und einer Million mehr auf dem Konto kehrt Ryoma schließlich nach Hause zurück, nur um dann in der Tür wie angewurzelt stehen zu bleiben. Im Eingangsbereich steht ein strahlender Fuji, mit einem Strauß roter Rosen in der Hand und ein paar blaue Flecken an den Armen. „Welcome back, Ryo-chan. You want me… Here I am!“ Der Angesprochene ist sprachlos und weiß im ersten Moment nicht, wie er überhaupt reagieren soll. Zwei Wochen lang hat er geglaubt, dass ihn Fuji erneut verlassen hat und nun steht er da, als wäre nichts gewesen. „Was machst du hier? Ich dachte… Ich dachte….“ Tränen laufen frei und ungehindert die Wangen Ryomas herunter, der am ganzen Körper zittert. Er ist glücklich, dass Fuji wieder da ist, aber gleichzeitig ist er auch sauer, weil dieser sich zwei lange Wochen nicht gemeldet hat. Kurz um, die Situation überfordert ihn. „Ich weiß, Ryo-chan und es tut mir Leid, aber… Komm doch erst einmal herein, dann können wir alles in Ruhe besprechen.“ Der Tennisprinz folgt dem Tensai nach oben, direkt in das Schlafzimmer, das sich in der Woche, die er nicht zu Hause gewesen ist, sehr verändert hat. Auf dem Fensterbrett stehen Kakteen und auf den Nachtschränken befinden sich viele Bilder, die er vorher noch nie gesehen hat. Außerdem wettet Ryoma, würde er die Schränke öffnen, dann würde er sicher auch jede Menge von Fujis Sachen darin finden. Doch all das ist erst einmal nebensächlich. Sie setzen sich auf das Himmelbett, schauen sich in die Augen und schweigen dann. Ryoma wartet auf eine Erklärung, das weiß auch Fuji. „Es tut mir wirklich Leid, Ryo-chan. Ich musste in den zwei Wochen den Umzug vorbereiten, das mit der Uni und meinem Job klären, dass ich überhaupt keine Zeit hatte dich anzurufen.“ Okay, mit dieser Erklärung kann Ryoma leben, allerdings macht sie ihn auch stutzig. Warum zum Teufel hat er nichts von diesen Plänen gewusst? Und zum anderen hat er nie verlangt, dass Fuji sein Studium für ihn sausen lässt. Als er das dem Tensai sagen will, hebt dieser schon eine Hand, so als wüsste er, was Ryoma sagen wollte. „Ich habe in der Woche, in der ich hier war nach einer Uni und einer Arbeit gesucht und von beiden gleich eine Zusage bekommen. Ich musste nur noch zurück nach Japan und dort alles klären. Ich habe dir doch versprochen, dass ich dir beweise, was du mir bedeutest!“ „Das heißt, du bleibst jetzt bei mir, für immer? Und du hast das Studium nicht deswegen hingeschmissen?“ „Ja, ich bleibe und nein, ich habe nichts hingeschmissen.“ Erleichtert fällt Ryoma den Älteren in die Arme. Er könnte nicht glücklicher sein, denn mit Fuji an seiner Seite weiß er, dass er jede Schwierigkeit überstehen kann. „Ist mein Umzug Beweis genug?“, will Fuji dann aber doch noch sicherheitshalber wissen, was seinen Kohai zum Lachen bringt. „Ja, ja das ist er!“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)