GANTZ 3 - Die Rückkehrer von Riyuri ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- I have no choice but to pretend that I am a warrior who knows no fear. ~†~†~ Kato’s Sicht ~†~†~ Ich bin mir sicher, dass alle Menschen einen bestimmten Platz im Leben haben. Jeder von uns ist einzigartig und etwas ganz besonderes. Es gibt einen Ort, an dem wir unsere Möglichkeiten vervollkommnen können. Ich glaubte auch daran, wie einst Kei. „Hey, Kei, ich bin wieder da.“ Betroffen stand ich vor Gantz. „Weißt du, Kishimoto ist jetzt bei uns eingezogen und seitdem macht Ayumu sogar regelmäßig seine Hausaufgaben.“ Ich lachte leise. „Wahrscheinlich hat er es ihr zu verdanken, dass er in die Achte versetzt wird.“ Schweigend begutachtete ich den Raum. Mittlerweile stand in der hinteren linken Ecke ein kleiner Baum. Ich kniete mich hin und legte sanft einen weißen Blumenstrauß, in dem vereinzelt gelbe und blaue Blüten zu sehen waren, vor die schwarze Kugel. „Kei. Ich… habe nachgedacht. Mein Leben nimmt langsam wieder seinen gewohnten Gang, aber… es fehlt etwas. Du fehlst. Ich hab Nishi letztens in der Stadt getroffen. Scheinbar sind er, Kishimoto und ich die einzigen, die ihre Erinnerung behalten haben. Nach einigem echt sinnlosen Gerede hat er mir von einem speziellen Gegenstand erzählt. Ich möchte dich um etwas bitten, Kei. Bitte, ruf das alte Team wieder her.“ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- There are those who kill and those who are killed. [Which are you?] ~†~†~ Sato’s Sicht ~†~†~ Etwas verloren und nervös stand ich neben dem Bürotisch. Der unfreundliche Mann auf dem Chefsessel musterte mich misstrauisch. „Warum willst du ausgerechnet bei mir?“ Unsicher schaute ich zu Boden. Meine Stimme zitterte, während ich antwortete. „Na ja, also… Über ihre Firma hört man nichts Schlechtes und außerdem sind sie die einzige Firma in meinem Wunschbereich…?“ Spöttisch lachte er sich ins Fäustchen. „Soso, denken Sie nicht, dass beispielsweise Kindermädchen ein eher angemessener Beruf für Sie ist?“ Hastig schüttelte ich den Kopf. „N-Nein! Sekretärin ist mein Wunschberuf! Zudem ist es ja nur ein Praktikum. Entweder ich sehe, dass es mir gefällt oder ich lasse es sein.“ Verständnisvoll nickte der Mann. „Okay, welche besonderen Fähigkeiten haben Sie denn?“ „Äh… Ich kann… Dokumente gut ordnen… fachliche Briefe schreiben und… äh… Kaffee kochen…?“ Beim letzten Argument fing er breit an zu grinsen, doch bevor er etwas sagen konnte, flog die Flügeltür mit einem lauten Knall auf und ein Sekretär stolperte in den Raum. Ungeschickt balancierte er in der einen Hand einen Stapel Papiere und in der anderen eine randvolle Tasse Kaffee. „’n Morgen, Chefchen!“ „Geben Sie mir einfach die Unterlagen“, grummelte der Angesprochene. „Jawohl, Chefchen.“ Noch immer wankend betrat er die Mitte des Raums, nur um anschließend noch stärker wackelnd auf den Schreibtisch zuzukommen. „Ähm… Kann ich helfen?“ Augenblicklich stürzte ich auf ihn zu, um ihn ein wenig zu unterstützen, was jedoch im nach vorne Kippen des tollpatschigen Mannes endete. Leise schreiend fiel er mir entgegen, wodurch ich schmerzhaft nach hinten gestoßen wurde. Noch bevor ich die Situation realisieren konnte, hörte ich entfernt ein lautes Klirren, dann fand ich mich plötzlich fallend wieder. „Ah…!“ Benommen blickte ich der Sonne entgegen, die die klaren Splitter um mich herum zum Glänzen brachte. Oben erkannte ich den Mann, der mir erschrocken nachblickte. Ich schaffte es nicht, Emotionen zu zeigen und fiel einfach nur in die Tiefe. Ich kniff die Augen zusammen und wartete wieder mit klaren Gedanken auf den Aufprall. Plötzlich spürte ich den harten Boden unter mir. Ich traute mich nicht, die Augen zu öffnen. Wollte keine geschockten Blicke sehen, die auf meine Leiche blickten. Bin ich jetzt tot? Ich spürte eine Hand an meinem Arm. Jetzt war wirklich alles aus. „Hey, du kannst die Augen aufmachen.“ Verwundert darüber, dass ich scheinbar doch noch lebte, kam ich der Anweisung nach. Sofort blickte ich in das Gesicht eines etwa zwanzigjährigen Jungen, der mich freundlich ansah. Verwirrt blinzelte ich ihn an. „Was…?“ Beim Aufrichten schaute ich mir den Raum, in dem ich mich auf einmal befand, genauer an. Trostlos eingerichtet und komplett in weiß gestrichen. Auf der rechten Seite befand sich jedoch das wunderschöne Panorama Tokios bei Nacht, welches man durch eine Glaswand betrachten konnte. Eine große schwarze Kugel stand exakt in der Mitte des Raums. Es wirkte beinahe unheimlich. An der weißen Wand lehnte ein etwa mit mir gleichaltriger Junge, der mich mit gleichgültigen Blicken zumauerte. Das gute Aussehen des Jungen verwunderte mich, war es vielleicht doch eher ein Mädchen? „Warum musste Kei uns ausgerechnet ein Mädchen schicken?“, fragte er abfällig den andern Jungen. Etwas verwirrt sah ich von dem einen zum andern. „Reg dich mal nicht so auf. Es gab schließlich schon genug Mädchen.“ Zum Trotz verschränkte der Junge an der Wand die Arme. Gerade als er etwas erwidern wollte, sprang die Kugel plötzlich an den Seiten auf. Wie in einem Lager waren Waffen an Waffen in einer Art Gestell, dessen Seite aus der der Kugel war, angereiht. Ich erschrak, sprang instinktiv auf und rannte auf dieses Ding zu. Angstvoll schnappte ich mir eine der Pistolen und hielt sie abwechselnd auf die beiden Fremden. „Kommt mir nicht zu nahe!“, drohte ich, in der Hoffnung, dass der zittrige Unterton in meiner Stimme nicht auffiel. Ich drängte mich weiter zurück, bis ich nach einigen Schritten in der Ecke zwischen Wand und Glasscheibe stand. Unbeeindruckt und mit einem gehässigen Blick starrte mich der Junge in meinem Alter an, wobei er mich nur aus den Augenwinkeln anschaute. Mit gleichbleibendem Blick schritt er auf mich zu, weshalb ich den Lauf der Pistole auf ihn gerichtet ließ. „Bleib weg, hab ich gesagt!“ Er hielt sich nicht an meinen Ausruf, der eher nach einer Bitte als einer Drohung klang, und zog mir die Pistole mit einem Ruck aus der Hand. „Du kannst da eh nicht mit umgehen. Lass es sein.“ Entgeistert starrte ich ihn an. „Was… wollt ihr von mir?“ „Das musst du den da fragen!“ Er legte den Kopf schief zur Seite und sah dabei gelangweilt den anderen an. „Ich will, dass du mir hilfst.“ „Wobei?“, hakte ich unsicher nach. „Bei der Suche. Ich suche einen ganz bestimmten Gegenstand, aber dafür brauche ich Unterstützung.“ Er kam auf uns zu und blieb dicht hinter dem Jungen in der grauen Sweatshirtjacke stehen. „Übrigens heiße ich Kato. Und der unfreundliche Kerl hier ist Nishi.“ „Ich kann mich selber vorstellen, danke“, gab der Junge in der grauen Jacke namens Nishi verächtlich zurück. „Sato.“ „Nein, nicht Sato. Ni-shi. Kapiert?“, machte dieser sich mit einem breiten Grinsen über mich lustig. „Hör auf damit. Los, zieh deinen Anzug an. Wir wollen los.“ Wie aufgefordert setzte sich Nishi in Bewegung auf die Kugel zu. Er schnappte sich daraus einen Koffer und warf ihn mir zu. „Da.“ Verunsichert hockte ich mich auf den Boden, um den Koffer besser öffnen zu können. Es befand sich darin ein seltsamer Taucheranzug, der den gesamten Körper bedeckte, bis auf den Kopf. Wortlos stand ich wieder damit auf und eilte zur Tür auf der anderen Seite. Keiner der beiden machte Anstalten mir zu folgen. Beruhigt atmete ich aus, als ich mich auf der anderen Seite der Tür zu Boden sinken ließ. Nach kurzer Zeit hatte ich mir den Anzug angezogen, mir blieb ja nichts anderes übrig. Er passte perfekt. Komplett in schwarz trat ich aus dem Flur, meine graue Strickjacke übergezogen. Nishi stand mal wieder lässig an der Wand gelehnt, während Kato anscheinend versuchte, ihm eine Lektion zu erteilen, was jedoch kläglich scheiterte. Nervös zupfte ich an meinem Ärmel herum, ich kam mir trotz Allem deutlich unwohl in diesem Ganzkörperanzug vor. „Eh, Jungs?“ Augenblicklich erstarrten beide in ihrer Bewegung – Kato hatte Nishi am Kragen gepackt und dieser drückte das Handgelenk von sich. Ein Geräusch wie von einer Schreibmaschine ließ mich zusammenzucken. Auf der schwarzen Kugel tauchten Worte auf: „Eure alTen LeBen sind vorbei. Ich bestiMme wie ihr euRe neuen Leben nutzt. So lÄuft das.“ Ich sah Gantz verwirrt an. Die nächsten Worte verwirrten mich jedoch noch mehr. „Ihr geHt jetzt biTte alle los und erledIgt diesen Kerl.“ Auf der Kugel erschien zu erst ein verpixeltes Bild, dem ich nichts entnehmen konnte. Sobald das Bild schärfer war, erkannte ich darauf ein hübsches junges Mädchen, der eigentlich nur noch ein Lächeln auf dem Gesicht fehlte. Als ich fragen wollte, was das zu bedeuten hatte, bemerkte ich neben mir Katos eigenartigen Blick, den ich nicht zuordnen konnte. Ein Blick zur anderen Seite verriet mir, dass Nishi aus einem mir unerklärlichen Grund anfing zu grinsen. Über dem Bild erschien eine Art Titel: „Pandora-Alien“, darunter folgte gleich die kurze Beschreibung „Sie liebt die Versuchung und hat einen tierischen Hunger“. Plötzlich veränderte die Schrift sich wieder, das Bild verschwand sofort. „GeHt jetzt biTte“, erschien stattdessen und darunter tauchte eine dunkelrote Zahl auf. 20:00. Als Kato dann auch noch anfing, sich nach und nach von innen aufzulösen, riss endgültig mein Geduldsfaden. „Verdammt noch mal! Sagt mir endlich was für eine Scheiße hier abgeht!“ „Scheiße sagt man nicht, davon geht die Bildung in Arsch und das ist kacke“, musste Nishi mit seinem diabolischen Grinsen meinen Ausraster noch untermauern. Genervt davon fing auch ich an, durch den blauen Laser aufgelöst zu werden. Was passiert hier nur? Bin ich nicht tot? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)