Paladin Buch 2 von Devalis (Fortsetzung von Buch 1) ================================================================================ Kapitel 72: Kameradschaft ------------------------- Kapitel 72 Kameradschaft Sosuke war in Dunkelheit versunken. Er wollte treten, um sich schlagen und sich befreien, doch etwas hielt seine Arme im eisernen Griff. Er wollte schreien, doch hatte er keine Luft in den Lungen. Er sah nichts, nur die Dunkelheit. Er würde hier sterben, alleine in der Dunkelheit. Seine eigene Sterblichkeit war ihm immer bewusst gewesen. Auch hatte er sich damit abgefunden, dass es kein friedlicher Tot sein würde. Er hatte es sogar gehofft, im Kampf zu sterben, anstelle in einem Krankenbett. Auch hatte er gewusst, dass bei seinen Tod noch so viel zu tun gewesen wäre. So viele Dinge, die er gerne getan hätte. All die Dinge die er und Ryo noch hätten zusammen tun wollen. All das war ihm immer bewusst gewesen. Damit hatte er sich schon vor langen abgefunden, als etwas unvermeidliches. Aber trotz allem. Er war hier, in der Dunkelheit... und er war... allein. Nach Allem was er tat, allen Gefahren, denen er sich ausgesetzt hatte, so war dies trotzdem seine größte Angst gewesen. Am Ende allein zu sein. Alleine in die Dunkelheit des Todes zu fallen. Er schloss die Augen, jedoch drangen trotzdem Tränen hervor. So sollte es nicht enden... Aber das tat es nun. Da packte etwas Sosuke am Arm. Es war ein fester aber wärmender Griff, der ihn plötzlich nach oben zog. Sosuke riss die Augen auf, und es war als holte ihn jemand aus der Tiefe eines dunklen kalten Sees nach oben. "Man kann dich nicht alleine lassen", hörte er Torsten sagen und sah auf. Torsten zog ihm am Arm aus der Masse der anderen heraus. "Komm hoch du Trantüte!", rief Tanja ihm zu. "Was? Aber ihr seit doch tot?" fragte Sosuke erstaunt. "Und? Die da doch auch", antwortete Tanja. In dem Moment wurden die Massen an geisterhaften Gestalten von anderen hell leuchtenden Personen zurück getrieben. Torsten setzte Sosuke auf den Boden ab und lächelte ihn an. "Aber was geht hier vor? Was passiert hier?" "Das ist deine Seele", sagte Marcel. Darauf erhob sich unter Ihnen ein Berg. In diesem Berg waren Schützengräben und Feuerstellungen ausgehoben. Die leuchtenden Personen begannen darauf diese Stellungen zu besetzen, um die blauen geisterhaften Gestalten zurück zu halten. "Meine Seele ist ein Schlachtfeld. Na herrlich", stellte Sosuke fest und sah sich um. "Jede Seele ist in einem andauernden Konflikt. Für dich stellt es sich halt als ein Schlachtfeld da", stellte eine Stimme hinter ihm fest. Sosuke hatte sie so lange nicht mehr gehört, wusste aber sofort wer es war. "VATER?", rief er und sah sich um. Da stand General Harlech. Er trug eine mit Orden verzierte Generalsuniform, die seinen schlanken Körper verbarg. Er war ein Mann in den Fünfzigern und hatte einen gut gepflegten Bart am Kinn. Er lächelte sanft und sah Sosuke mit seinen gütigen Augen an. Sosuke unterdrückte den Drang zu ihm zu rennen und ihn zu umarmen, wie es ein Kind getan hätte, das seinen Vater seit Langem wiedersah. Er ging langsam auf ihn zu und wollte zum Salutieren ansetzen, als Harlech ihn umarmte. "Ich hätte nicht gedacht dich nochmal wieder zu sehn", sagte Sosuke. "Das Schicksal geht schon sonderbare Wege." "Aber was mach ich hier? Was macht ihr hier? Und vor allem: was machen die hier?", fragte Sosuke. "Jedes mal, wenn du die Seele eines anderen berührst, so bleibt etwas von ihm in deiner Seele zurück. Wir alle sind hier, weil du etwas in uns bewegt hast. Weil du in uns Hoffnung geweckt hast", erklärte Harlech und legte Sosuke die Hand auf die Schulter. Sie fühlte sich warm an. "Und was machen dann die dort?", fragte er und zeigte auf die Massen an blauen Personen. "Das... jedes mal wenn wir ein Leben nehmen, bleibt auch davon etwas in unserer Seele zurück. Ein Funken der Person, die sie einst war. Meistens nur mit einen Gedanken, warum ich? Es ist eine schwere Bürde die man dadurch trägt", erklärte Harlech und setzte sich auf ein Trümmerstück. "Dieser Kampf geht in vielen von uns vonstatten. Wir, die für etwas einstehen, und dabei eventuell auch Leute töten müssen... Je mehr wir kämpfen, desto schwerer wird die Bürde, die wir tragen. Nicht jeder schafft dies. Aber diese Bürde muss man nicht alleine tragen. Sieh dich um. All diese Leute stehen für dich ein. Sie stehen für deine gute Seite. Du bist nicht alleine. Nicht draußen in der Wirklichkeit, und schon gar nicht hier. Hier hast du immer Leute, die zu dir stehen. Einmal Kameraden, immer Kameraden", erklärte Harlech und zeigte auf die Anderen. Seine Kameraden taten alles um die anderen daran zu hindern, den Berg hoch zu kommen. Die meisten waren von Seinesgleichen. Aber es waren auch Andere dabei. Andere Soldaten, Polizisten und auch Politiker. "Du hast schon immer eine besondere Wirkung auf Andere gehabt", sagte Ryo und setzte sich neben ihn. Sie leuchtete auch hell, aber irgendwie anders sie wirkte viel realer. "Ryo..." sagte Sosuke und sah sie erstaunt an. "Was machst... sag nicht das du...", stammelte Sosuke und war den Tränen nahe. "Miauuuu. Keine Angst. Noch Lebe ich." "Aber was machst du dann hier?" "Ach die Liebe...", stellte Harlech fest und Lächelte. "Liebe?", fragte Sosuke. "Sie ist hier, weil du ihr einen besonderen Platz in deiner Seele gegeben hast. Du hast sie in dein Innerstes blicken lassen. Und nun ist sie als konstante Lichtquelle hier, um auch an deinen dunkelsten Tag zu leuchten. Ich freue mich, dass du so jemanden gefunden hast. Ich hab für euch immer gehofft, dass es da mehr als nur den Kampf gibt. Mehr als nur den Dienst. Aber du scheinst es geschafft zu haben", sagte Harlech zufrieden und lächelte ihn glücklich an. "Für sie tu ich das ganze. Sie ist meine Welt. Mein Anker", erklärte Sosuke und nahm sie in den Arm. "Solange du Leute wie deine Kameraden oder diese Frau hier hast, kann dich die Dunkelheit nie ganz verschlucken. Egal wie hoch die Wellen auf dich branden, etwas wird immer Hell leuchten", sagte Harlech und stand wieder auf. Sosuke sah zu ihm hoch. "Aber wie komme ich wieder zurück?" fragte Sosuke. "Ich weiß es nicht. Seine eigene Seele betrachtet man nur im Moment seines Todes", erklärte Harlech. "Das heißt ich bin tot?", spekulierte Sosuke "Dafür leuchtest du nicht genug. Also ist das nicht der Fall", antwortete Harlech darauf mit einen Grinsen. "Aber was... Was tu ich dann hier?", fragte Sosuke verwirrt. "Ich bin nur eine Reflektion in deiner Seele. Was außerhalb der Seele passiert, kann ich nicht sagen", erklärte Harlech. Doch da trat jemand neben ihn. Er sah aus wie Sosuke in Kinderjahren. "Ich hab dir gesagt gehabt, dass deine Seele keinen Wert hat. Ein Trümmerfeld", sagte das Kind und sah Sosuke mit rot leuchtenden Augen an. Sein Mund verzerrte sich zu einen grässlichen Maul. "Du... hast du damit etwas zu tun?", rief Sosuke und sprang auf. Darauf wurde aus dem Jungen sein MgÜKPA. "Ich habe nichts gemacht... Nicht wirklich. Ich habe dir Stärke gegeben. Ich habe schon die Essenz der Frau geschmeckt, als wir das Ziel eines mächtigen Zaubers wurden. Er hätte dich töten sollen. Aber ich hab es etwas abgelenkt, weswegen du hier gelandet bist. Was ich hier mache... Wüsste ich auch gerne", sagte die Maschine sehr skeptisch. "Warum?", fragte Sosuke skeptisch. Darauf verwandelte sich die Maschine in den jungen Sosuke zurück. "Ich weiß nicht, warum ich hier bin, das sagte ich doch!" "Warum hast du mich gerettet?" "Wäre doch schade um so einen guten Piloten", antwortete dieser. Darauf lachte Harlech. "So mächtig und doch so unbedarft. Euer Blutpackt. Ihr habt eure Seelen miteinander verbunden. Und wenn nun jemand versucht die Seele von Sosuke zu töten, dann hängst du an seiner Seele mit dran", erklärte Harlech. "Ich habe keine Seele!", fauchte die Maschine. Doch Harlech und die anderen begannen zu lachen. Sosuke und die Maschine sahen sich verwirrt um. "Dies ist nicht die normale Form. Nicht mehr", sagte Ryo und Schnipste mit dem Finger. Darauf wurde die Maschine wieder zum kindlichen Sosuke. "Was soll das?" "Ein Dämon mit einer Seele. So wie Sosukes Seele nur ein Teil einer anderen Seele ist, so hast du nun ein Teil seiner Seele", erklärte Ryo. "Wie soll denn das gehen?", fragte Sosuke. "Na ja, er ist halt an dich gebunden. Dadurch war er aber nicht nur im Kampf, sondern auch darüber hinaus immer mit dir verbunden", sagte Ausbilderin Inanoe und tätschelte den Kopf des jungen Sosukes. Dessen Blick wurde immer düsterer. "Damit gingen auch deine guten Eigenschaften auf ihn über. Und somit wurde deine Seele auf ihn gespiegelt. Darum hat er nun auch eine Seele", fügte sie hinzu. "Miauuuu... Die Spiegelung einer gespiegelten Seele... Ist das dann wieder eine richtige Seele?" fragte Ryo. Während die anderen sprachen trafen sich die Blicke von Sosuke und seiner Maschine. Zuerst sahen beide sich ernst an. Ohne ein Wort zu sagen wurden beide sich einig und sie nickten beide. "Und wie komm ich hier nun raus?" fragte er direkt. "Ich kann hier rein und raus wie ich will. Ich nehm dich einfach mit", erklärte der Junge Sosuke, wobei er wieder zu dem Kampfkoloss aus Stahl wurde. Gleichzeitig öffnete sich die Einstiegsluke bei ihm. "Wir sollten uns noch mehr von diesen Zorngeistern erlegen. Sie sind mit viel Macht aufgeladen", sagte es und wartete darauf, dass Sosuke einstieg. Doch Dieser sah zu Harlech. "Sehe ich dich noch mal wieder?", fragte er ihn. "Ich bin immer da, Kleiner. Aber sehen werden wir uns erst, wenn deine Zeit gekommen ist." Darauf stieg Sosuke in die Maschine und blickte noch ein letztes mal zurück. Ryo stand neben Harlech und sah zu ihm hoch. Dabei hatte sie wieder ihr spezielles Grinsen im Gesicht, bei dem ihre Eckzähne vorragten. Zumindest wusste er nun woher dieses Bild von ihr kam, wenn er seine Augen schloss. Darauf stieg er ein und schloss die Luke. "So, dann wollen wir mal", sagte Sosuke. "Eins noch. Sag dein Mädel meinen Dank. Egal wie sehr du meinen Körper kaputt machst, sie bekommt ihn immer wieder gut hin", sagte die Maschine. Sosuke musste darauf lachen. "Rückzug! Wir brauchen eine Notevakuierung!" Brüllte Salmar und schoss mit seinem Gewehr mit nur einer Hand auf einige anstürmende Monster. Die Geschosse zerrissen ihre Körper. Dabei zog er mit der anderen Hand Sosukes Maschine hinter sich den Berg runter. Die anderen Soldaten gaben ihm zusätzlichen Feuerschutz. "Was ist passiert?" Fragte Theresa über Funk. "Was weiß ich. Er hat das Ding zerhackt und kippte darauf um", antwortete Salmar. "Was für ein Ding?", wollte Theresa wissen. "Wie soll ich es sagen... Es sah aus wie ein KPA aber er war mit Fleisch umwickelt." "Ah. So ein Ding. Soweit ich die Meldungen verstehe scheinen diese so was wie Truppführer zu sein. Aber bisher hat kein anderer von so was berichtet" "Ich weiß nicht. Sie kannten sich. Das Ding hatte einen menschlichen Kopf." "Ein was?", fauchte Theresa ungläubig. Da begann die Maschine von Sosuke plötzlich hell zu leuchten und erhob sich, als würde eine Geisterhand sie hinstellen. Als sie stand, verschwand das leuchten so schnell wie es kam und die Maschine sah sich suchend um. "Warte mal kurz", gab Salmar zu Theresa durch und wechselte dann den Kanal. "Sosuke?", fragte Salmar und musterte die Maschine seines Bruders. "Der ist auch hier... Zusammen mit vielen Stimmen“, brummte Sosuke über Funk. "Ähm... Hast du dir den Kopf gestoßen?", fragte Salmar zögerlich. "Hm... Nein", antwortete Sosuke und sprach wieder normal. "Was war denn eben los? Du bist ohne was umgekippt." "Na ja... Ohne was war das nicht... Sag mal, warst du je in Arlyhet?", fragte Sosuke plötzlich. "Nein. Wann soll ich mal da gewesen sein?" "Du wirst es Morgen sein", stellte Sosuke mit einer festen Stimme fest, die keinen Widerspruch zuließ. "Gibst du mir mal dein Gewehr?" fragte Sosuke und sah sich nach etwas um. "Was hast du vor?" "Ich such mir den Esteban und hol mir einen Waffenstillstand", stellte Sosuke trocken fest und winke sich zwei Lubokets heran. "Und wie?" "Ich hol mir ein Telefon an dessen Ende man ihn zerren kann", erklärte Sosuke und lachte kurz finster. Irgendwas in seiner Stimme gab Salmar vertrauen das alles doch noch gut werden würde. "Du führe die Truppen weiter den Berg runter. Nimm Kontakt zum HQ auf und gib durch, dass wir mit einer Waffenruhe mit der SK beginnen", befahl Sosuke. "Das ist aber nur einseitig", stellte Salmar fest. "Ich hole uns jetzt die Beidseitigkeit. Und dann kümmern wir uns um diese Monster", sagte Sosuke und lies sich von Salmar das Gewehr geben. "Dann pass auf deinen Arsch auf“, sagte Salmar und klopfte ihm auf die Schulter. Da erhoben sich Sosuke und die beiden Lubokets in den Himmel. Salmar wünschte sich, dass seine Maschine nicht beschädigt wäre, sonst hätte er ihn begleitet. Aber er vertraute in die Fähigkeiten von Sosuke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)