Jareth und René von mikifou (Los Angelos Summerdrive) ================================================================================ Kapitel 1: Disco ---------------- Mal ehrlich, wie konnten sich Leute das nur antun und im Winter in die Disco gehen? Drinnen war es viel zu warm und wenn man rausgehen wollte um eine zu Rauchen, fror man halb zu Tode. Nicht, dass hier wer denkt ich wäre ein Spießer oder so. Ich war genauso gerne auf Partys und machte mit meinen Kumpels wirklich jeden Scheiß mit. Aber Disco und Party war einfach nicht das Gleiche. Nee, ich glaube im Vergleich zu dieser hier, hatte eine Party mehr Stil. Die Weiber waren schon um ein Uhr Hackedicht und bis jetzt war noch kein Lied gekommen, was mich sonderlich vom Hocker gehauen hatte. Andererseits gab es hier in L.A. auch noch zig tausend andere Discos, die ich noch nicht gesehen hatte. „Sag mal Rio, wann gehen wir?“ „Wie? Ach ja, nur noch einen Moment. Ich wollt dir noch was zeigen.“ Ja, das stimmte und er freute sich auch schon drauf, aber so langsam wurde es mir hier echt zu blöd. „Und wann kommt er?“, fragte ich nach. „Was bist du denn jetzt so ungeduldig? Du hast hier doch tausend dichte Weiber und amüsierst dich nicht? Hehe oder bist doch auf mein Ufer gekommen?“ „Ahhhh, red keinen Stuß! Aber ich würde Eine bevorzugen, die nicht gleich nach einmal wegpennt.“ „Stimmt auch wieder. Ah! Guck. Das da isser!“, sagte er mir Freudestrahlend und zerrte mich näher zum DJ hin. Rio hatte ihn auf einer Party vor zwei Wochen gesehen und sich gleich verknallt. Aber er wusste nicht wie, was, wo und da musste er ihn mir erst mal zeigen. Vielleicht könnte ich ihm ja helfen, oder so, hatte er gesagt. Ich? Ein Hetero?! Ja nee, is' klar. Aber als guter Kumpel war ich mal so frei. Zumal ich noch mit der Einzige war, der Rio wieder ganz ohne Hemmungen anfassen konnte, nachdem er uns gestanden hatte, dass er Schwul war. Ja, das hatte er gemacht. Wie blöd musste man denn sein? Kay, er hatte gesagt, dass es schwer auf seinem Gewissen gelegen hatte, aber trotzdem? Ich hätte das nicht gemacht. Die paar Mal, als wir über Typen hergezogen waren, denen man es auch wirklich angesehen hatte, dass sie stockschwul waren, fiel doch nicht ins Gewicht! Oder? Wie auch immer. Vor gut drei Monaten hatte er es uns gestanden. Das gab in unserer Freundeswelt einen so derben Aufruhr, dass wirklich jeder mal eine Woche zu Hause war und darüber nachdenken musste, wie er sich nun verhalten sollte. Schließlich hatten wir Rudelsitzung und der arme Rio saß wie auf'm Präsentierteller da. Da tat er mir schon etwas Leid. Die meisten hatten nix dagegen, meinten nur, dass sie Zeit bräuchten um sich daran zu gewöhnen. C.G. aber war gänzlich dagegen und da er noch mit die stärkste Partei in der Clique war, sah es wieder schlecht für Rio aus. Ich saß etwas Abseits und sah erst mal nur zu. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, wenn nicht etwas passierte Steinigten sie ihn noch. Irrwitzigerweise hatten sich das Rudel auf nichts einigen können und die Sitzung wurde vertagt. C.G. war genervt und er vertraute mir an, dass sein Vater, sein Vorbild sich auch vor einigen Jahren bekannt und dass das seiner Mutter das Herz gebrochen hatte. 'Kay, ich konnte seinen Standpunkt verstehen, aber hier ging es doch nur um Rio? Bei der nächsten Sitzung kam ich zu spät, weil ich von meiner Tante noch übelst genervt wurde. Ich kam also dementsprechend gereizt in den Club und stand erst mal nur sprachlos in der Tür. Es gab nun zwei Parteien. Die für Rio und die gegen ihn. Es sah aus wie einer dieser Straßenschlachten, bei der sich die Gruppen erst mal Minutenlang gegenüberstanden und sich erst mit Worten kloppten. Bingo was sagte ich. Das Wortgefecht ging los. Rio stand in dem Moment recht nah bei mir, als er mich bemerkte und zu mir kam. Kreidebleich flehte mich an, dass sie aufhören sollten. Er würde die Clique auch verlassen, das habe er nicht gewollt etc pp. Irgendwo da riss mir der Faden und leider bekam Rio, da er mir einfach zu nahe stand, eine schöne Rechte. Er flog ein kleines Stück, kam dumpf auf und es war Ruhe im Raum. Endlich! Ich ging zu ihm und half ihm auf, mich entschuldigend. Dann schrie ich die Anderen an. Ohh, das hatte eine gute Wirkung und mir ging es auch prompt besser. Das einzige was ich von Rio noch wissen wollte war, dass er sich nicht an einen der Kumpel ran machte. Diese Regel galt auch für die Heteros, dass keiner die Freundin des anderen anbaggerte. Kameradschaft eben. Er schwor und für mich war die Sache gegessen. Ach, wen es wundern sollte. Neben C.G. war ich Gründungsvater der Clique und deswegen war sein oder mein Wort Gesetz. Und C.G. gewöhnte sich dran. Nun musste ich leider mit, um Rio bei seinen Problemen zu helfen. „Da, der da. Mit dem grünem Kopftuch.“ „Der? Was findest denn an dem?“ „Einfach alles!“ „'Kay, man sieht ihn jetzt schlecht. Na gut, wenn du willst, rauf mit dir und red' ihn an!“ „Wa-? Das kann ich nicht!“ Ich sah ihn nur an und zog eine Augenbraue hoch. Im nächsten Moment zog ich los, rauf zum DJ-Pult. Widererwartend lief Rio mir panisch hinterher. „Hey Mann, du bist jetzt dran mit Musik?“, fing ich an. „Yo Mann! Was willste? 'N Musikwunsch?“, kam er mir lässig entgegen. „Solange du besser auflegst als der davor, is' alles ok. Ich wollte eigentlich was anderes Fragen.“ „Klar mach ich das. Ich bin der Meister! Was willste wissen?“ „Bist du Schwul? Ich frag nur, weil dein Kopftuch so aussieht.“ Stille. Ich war doch nicht zu direkt? Aber nein. Während Rio hinter mir kollabierte, wurde der Meister schwächer, nervöser und brach schließlich ein. „Shit ich sagte ihm ja, dass sieht man!“ „Ich nehm' das mal als ja. Hat dir das 'n Freund empfohlen?“ „Ja, 'n Kumpel von mir. Aber so werd' ich das wohl lieber abmachen!“ „Lass es ruhig dran. Ich kenn da jemanden, der dis cool findet“, sagte ich gelassen. Er schaut mich nur mit großen Augen an, ehe er breit grinste. Rio hingegen war panisch geworden und zerrte an meinem Shirt: „Das reicht jetzt! Lass uns gehen!“, zischte er zwischen den Zähnen hervor. „Du wolltest, dass ich frage, aber gut.“ Der Meister beobachtet uns und selbst bei dem spärlichen Licht kannte ich sehen, dass Rio von weiß zu puterrot gewechselte. Fluchtartig wollte er sich umdrehen und gehen, verschätzte sich dabei um eine Stufe und fiel die fünf wenigen Stufen runter, die zum DJ-Pult führten. An solch einer Stelle zeigte sich, dass ich eindeutig zu viele Filme guckte. In Zeitlupe fiel er herunter, ruderte dabei übernatürlich stark mit den Armen, als hinter mir eine Hand hervorschnellte und ein langgezogenes „Nein“, mit verzehrten Nebengeräuschen ertönte. Während man sehen konnte, dass sich Rio's zarter Hintern schon dem Boden näherte, wurde er von einem Typen aufgefangen, der die Treppe hoch wollte. In Kurz war das nicht mehr als eine, vielleicht zwei Sekunden. Also weiter im Bild. „Was haben wir denn da?“, kam es von dem Typen. Rio war noch bleicher geworden. Mal ehrlich, er hat 'nen Farbwechsel wie ein Chamäleon. Der Meister atmete erleichtert aus und ich sah nur unbeteiligt zu. „Hey Marc, ich hab da was gefangen. Wollte das manchmal zu dir?“, sprach es unten weiter. „Ähm, weiß nicht. Er gehört zu dem hier“, sagte er und deutete auf mich. „Aha, hättest DU ihn dann nicht lieber fangen sollen, als sein Freund?“, ging die nächste Frage an mich. „Bitte was? Ging schlecht, du warst vorher da", erwiderte ich patzig. „Hey Junge, wie is' dein Name?“, fragte der Retter meinen Kumpel. „Rio“, kam es leise. Der Arme war völlig verwirrt. In den Armen eines fremden Mannes, sein Kumpel, der ihn keine große Hilfe war und sein Schwarm, der ihm gegenüber stand und das alles auch noch gesehen hatte. Jaaa, ich denke, dass muss ihm wirklich scheiße peinlich gewesen sein. „'Kay Rio. Hör mal zu. Dein Freund scheint mir nicht recht zuverlässig zu sein.“ „Wa-? Nein, er ist der Beste“, verteidigte mich Rio. „Sah mir gerade nicht so aus. Nimm dir lieber jemanden zum Freund wie Marc, aber nicht den da“, sagte der Retter lässig mit einem grinsen auf dem Gesicht, in das ich augenblicklich reinschlagen wollte. Marc war neben mir verdächtig ruhig geworden und rot? „Er ist nur ein Kumpel. Nicht mein Freund. Verwechsele mich nicht mit ihm. Ich bin keine Schwuchtel“, sagte ich und schon als ich es ausgesprochen hatte, tat es mir Leid. Moch mehr als ich Rio davon rennen sah. „Ach so?“, kam es von dem Retter. „Arschloch!“, sagte ich im vorbei rennen und funklte ihn böse an. „Man ey, René das hätte jetzt nicht sein müssen!“ „Meinst du? Ich finde schon. Zumal `Rio` auf dich zu stehen scheint. Ich sag doch, das Tuch bringt was!“, freute René sich. „Er ist gerade geflüchtet, falls dir das entgangen ist?!“ „Schon, aber er kommt wieder. Warum denkst du habe ich den Anderen so gereizt? Der beruhigt ihn jetzt und dann kommt Rio wider. Mach du erst mal deinen Job. Er kommt wider.“ „Und was hast du mit dem Anderem vor?“ „Mal sehen. Er war sehr interessant“, murmelte René für sich. Ein Lächeln ziert sein Gesicht, dass nur die übelsten Gedanken vermuten ließ. Am Hinterausgang holte ich Rio endlich ein, packte ihn am Arm und riss ihn zu mir herum. Er war den Tränen nahe. „Rio warte mal! Das wollte ich nicht so sagen! Hey, jetzt, bleib doch mal stehen!“ „Du meinst es nicht so? Und doch hast du alles vermasselt!“ Bang! Mit einmal war meine Faust neben seinem Ohr und er endlich still. Rücklings an der Wand musste er mir nun zuhören. „Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es, wenn man mir nicht zuhört! Ich meinte, dass nicht abwertend, das weißt du. Leider ist das Wort im Laufe der Geschichte so verkommen. Es tut mir Leid“, blabberte ich los, während Rio verwirrt nickte. Ich atmete einmal durch. So zu rennen war anstrengend. „Du gehst da jetzt wieder rein -“ „Nein, das werd' ich nicht, ich -“, mit einem wirklich sauren Blick, brachte ich ihn zum Schweigen. „Du gehst da jetzt wieder rein und redest mit Marc. Der andere Typ wollte nur sehen wie du reagierst. Dieser Marc scheint auf dich zu stehen. Also gehst du da wieder rein.“ „Meinst du echt? Ich mein, dass war mir da alles so peinlich und ich fühle mich grad wie 'n Mädchen.“ „Junge du bist Schwul. Irgendeiner von euch beiden muss mädchenhafter sein und ich denke mal nicht, dass er das sein wird.“ „Du hast dir echt zu viele Gedanken über ein Thema gemacht, dass dich nicht betrifft, was?“ „Sign, kannste laut sagen. Und jetzt rein mit dir“, schloss ich und ließ ihn frei. Unsicher und nervös ging Rio wieder rein. Währenddessen betrachtete ich meine Hand, als die Tür zuklappte. Tss, Wände waren echt hart. Im Feiern war ich gut, aber brutal wurde ich nie. Ich setzte mich auf den Boden, lehnte mich an die kalte Hauswand und schloss kurz die Augen. So viel Stress und das am Anfang der Ferien! Sign. Winter in L.A. waren eigentlich nicht wirklich kalt. Nicht so wie in Europa bei meiner einen Tante. Aber für jemanden, der sonst nur nette 30 C° gewohnt war, sind Werte um Null zu kalt! Heute indes war es angenehm. Und wie ich da so saß, merkte ich ein paar Lippen meine kreuzen??? Erschrocken riss ich die Augen auf und sah den Typen von eben. „Haste dir weh getan?“, fragte er. Wann war der rausgekommen? „Als dein Freund grad rein wollte, bin ich raus, falls du dich das fragen solltest?“, sagte er grinsend und rückte ein Stück von mir ab. „Hab ich nicht. Was sollte das grad?“ „Was genau meinst du?“ „Mich so zu reizen? Rio is' sensibel und das musste nicht sein.“ Dieser Typ reizte mich auf eine mir unangenehme Art. „Ach das. Ich wollte nur helfen einen Freund zu verkuppeln.“ Also doch wie gedacht. „Und was sollte das eben werden?“, fragte ich und funkelte ich ihn sauer an. Dabei stand ich langsam auf, um mit dem Mistkerl auf gleicher Augenhöhe zu sein, da er auch aufgestanden war. „Hm? Ich wollte nur testen, ob du wirklich keine Schwuchtel bist.“ „Wenn du dir keine Fangen willst, dann verzieh' dich!“ „Warum so kalt? Das war doch nichts weiter. Oder war das dein erster Kuss?“ Bitte was? „Nein war's nicht. Ich habe schon viele Weiber flachgelegt. Ich steh nur nicht auf Männer!“ Der Typ schaffte mich. „Oh na dann. Aber Männer hast du noch nicht geküsst?“ „Nein, und ich werd' das auch nie machen! Und schon gar nicht, wenn ich den Namen meines Gegenüber nicht kenne.“ „Oh stimmt. Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin René und mache mir gern einen Spaß draus, andere zu ärgern.“ Ich wusste es! Genau diese Art Typ konnte ich besonders gut leiden! „Fein, dann René, geh' und such' dir wen anders oder du fängst dir wirklich eine!“ „Machst du schon nicht. Deine Rechte Faust tut noch weh.“ „Ich hab noch die Linke. Die is' genauso gut und reicht für dich allemal.“ „Das will ich sehen“, sagte René provokant und kommt mir näher. Wie gut, dass Rio vorhin in die Hintergasse gelaufen war. Hier brauchte ich mir um Zuschauer keine Gedanken zu machen. Ich holte aus und schlug zu. Doch merkte ich, wie seine Hand meine Faust umschloss und fest zudrückte. Das war unfair, wenn er stärker war als ich! „Hat wohl nicht geklappt“, meinte René, während ich mich noch um meine Hand befreite und die Finger knacken ließ. „Mir doch schnuppe. Zieh Leine!“ „Aber ich weiß noch nicht deinen Namen.“ Ich wollte schon antworten, aber als ich hochsah, blickte ich ihm direkt in die Augen. Erschrocken über diese Nähe, wich ich ein Stück zurück. Richtung Hauswand. Warum war er mir auch so nah? Und warum hatte ein Kerl gerade solche Augen, wie ich sie bei einem Mädchen vergebens suchte? Genau solche Augen wollte ich mal heiraten und viele Kinder haben, weil meine Sandkastenliebe ebensolche Augen hatte. Nur war das ein Mädchen gewesen! „Klappe“, haute ich raus, weil ich die Frage vergessen hatte. Verdammt was machte ich hier? Heute schien einfach nicht mein Tag zu sein... Nicht mal den Kopf ließ er mich wegdrehen, damit ich nicht in seine Augen sehen musste. Nein. Er griff mit seiner Hand nach meinem Kinn, dass ich Tropf seiner Aufforderung folgte und näher kam. Abermals legten sich Lippen auf meine. Abwehrend drückte ich meine Hände gegen seine Brust, um ihn wegzuschieben, um den Kuss zu unterbrechen, aber wie vorhin erwähnt, war er stärker. Aufgeben wollte ich trotzdem nicht. Meine Lippen bewegten sich nicht einen Millimeter. Oh nein! Ich küsste keine Männer! Mein Magen hörte sicher gleich wieder auf eine Horde von kribbelnden Schmetterlingen zu produzieren. Verdammt, was sollte das? So ein Gefühl hatte ich noch nie bei einem meiner Bettgeschichten gehabt! Warum dann hier? Etwa weil ein solcher Kuss falsch war? Aber ... Ich kniff die Augen zu und begann einen weiteren Fehler. Mit geschlossenen Augen, fühlte man automatisch mehr und intensiver. Seine Lippen fühlen sich weich an. Warum küsste ich dann nicht zurück? Stell dir vor, René wäre ein Weib. Ein recht starkes Weib. Nein, das klappte nicht. Noch während ich so grübelte, bröckelte meine Abwehr, meine Spannung ließ nach und schwupp, küsste ich ihn. Ja, war ich denn?!! Aber ... davon mal abgesehen, fühlte es sich nicht schlecht an. Renés Lippen waren wirklich sehr weich. Und – oh nein! Nicht die Zunge! Vergiss es, ich machte nicht auf! Ich – scheiße war ich schwach! Seine Zunge drang geschmeidig vor und versuchte meine dazu zu bringen, sich zu bewegen. Machte ich es und das hier wäre schneller vorbei oder versuchte ich ein klein wenig Würde zu behalten und einen Versuch zu unternehmen es nicht zu tun? Ich wählte Zweiteres. Doch wie zuvor, gab ich nach. Verdammt! Ungewollt lehnte ich mich in den Kuss und tat das scheinbar einzig vernünftige und erkundete was vor mir lag. Ich schmeckte etwas süßes und Rauch. Hatte er geraucht? Aß er gerne Süßes? Ich gab den Gedanken auf. So was würde ich nicht durch einen Kuss herausbekommen. Lieber sollte ich mich fragen: Warum machte ich das hier nochmal? Ich. War. Hetero. Ehe ich weiter mit meinen Gedanken hadern konnte, stellte sich die bekannte Luftknappheit ein. Wir lösten uns von einander und ich sah ihm in die Augen. Sein Blick bohrte sich tief in meine Erinnerungen, verankerte sich ungefragt in meinem Kopf. Keine Sekunde später stieß ich ihn weg und rannte Richtung Straße. Kurz vor der Ecke blieb ich stehen. Eine Frage hätte ich da noch. „Warum hast du das mit Rio gemacht? Ich hatte das im Griff.“ „Weil ich der Meinung bin, dass die besten Beziehungen mit einem Knall beginnen“, antwortete René lächelnd. Ich blickte ihn böse-funkelnd an und verschwand um die Ecke, in eine belebte Straße und dann in eines der nächsten Kaufhäuser. Einfach nur damit ich zwischen mich und ihn möglichst viel Abstand und Menschen bringen konnte. Eigentlich wurmten mich noch mehr Fragen. Wie etwas: Warum hatte er mich geküsst? Warum so intensiv? Und warum musste er solche Augen besitzen?! Es interessierte mich brennend, doch zuvor musste ich mich irgendwie im Zickzack nach Hause bewegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)