Schattenkrieger von Leillia ================================================================================ Kapitel 8: Spuren ----------------- Kapitel 8: Spuren Der alte Mann sah die beiden noch immer an, schien ihnen aber auch zu glauben und sie für des Auftrags würdig zu befinden, denn er sagte nichts weiter. Natsu nutzte diese Gelegenheit, um nach den Details zu fragen. „Worum geht es eigentlich genau? Wir wissen nur, dass hier eine Person vermisst wird, mehr nicht.“, fragte er, „Wenn wir sie suchen sollen, wäre es praktisch, mehr zu wissen.“ Layla nickte und fügte hinzu: „Jedes Detail ist dabei für uns bei der Spurensuche wichtig. Je mehr wir über den Vorfall und die Vermisste wissen, desto mehr können wir herausfinden.“ Der Magier entschied insgeheim, sich rein auf Gerüche zu beziehen und den Rest seiner Gefährtin zu überlassen. Sie schien schon zu wissen, wie es machen sollte. Der Dorfälteste nickte und sprach: „Da mögt ihr Recht haben. Es handelt sich dabei um eine 16 Jahre alte Frau. Ihr Name ist Kasumi. Sie ist nicht sehr groß, zierlich und hat lange, schwarze Haare und graue Augen. So viel zu ihrem Äußeren.“ „Ist sie eine Magierin?“, wollte Natsu wissen, der bisher noch keine Parallelen zu den anderen entdecken konnte. Die anderen waren alle gut aussehend, Kasumi wiederum der Beschreibung nach eher unscheinbar. Der Alte schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein. Wir haben gar keine Magier im Dorf. Deswegen haben wir ja auch den Auftrag an die Gilden raus geschickt.“ Die anderen Verschwundenen waren welche gewesen. Zumindest jene aus Magnolia, denn die anderen kannte er ja nicht. Layla nickte und stellte wieder eine Frage. „Wie war sie vom Wesen her? Und wäre es möglich, uns in ihrem Wohnbereich umzusehen?“, wollte sie wissen und fixierte dabei den alten Mann. Dieser nickte und antwortete: „Sie war sehr ruhig und schüchtern. Mit Fremden redete sie nicht, allgemein verließ sie die Hütte ihrer Familie nicht, wenn Gäste im Dorf waren. Aber sie war auch immer sehr freundlich und uns Dorfbewohnern gegenüber hilfsbereit.“ Natsu nickte und sagte: „Wie Layla schon angedeutet hat, würden wir gern die besagte Hütte sehen. Vielleicht finden wir dort irgendwelche Hinweise. Beziehungsweise wann wurde sie das letzte Mal gesehen und wo war sie da? Wenn wir so ungefähr wissen, wo sie verschwand, können wir besser suchen und schneller Spuren finden.“ Zumindest sofern welche vorhanden waren, aber das sagte er dann lieber nicht. Der Alte nickte. „Natürlich könnt ihr das.“, pflichtete er ihnen bei, „Wir haben sie vor vier Tagen das letzte Mal gesehen, da war sie daheim. Also könnte sie durchaus in der Hütte verschwunden sein. Aber sicher kann ich es auch nicht sagen. Dass niemand sah, dass sie sie verließ muss nicht bedeuten, dass sie es nicht tat.“ Damit waren die ersten Fragen schon beantwortet und sie standen alle auf. Der Dorfälteste führte die Drei zu jener Hütte, in der Kasumi mit ihrer Familie lebte und zu Letzt gesehen worden war. Möglicherweise fand man ja hier Hinweise auf ihr Verschwinden. Layla trat vor und klopfte an die Haustür. Wenige Augenblicke später machte jemand die Tür auf und eine zierliche Frau mittleren Alter trat hinaus. Neugierig sah sie die Leute an, stellte aber vorerst keine Fragen. Der Älteste lächelte ihr aufmunternd zu und erklärte: „Dies sind Magier aus der Gilde Fairy Tail. Sie haben unseren Auftrag angenommen und werden Kasumi suchen. Man wird uns helfen, sie zu finden. Und ich hatte nicht gehofft, dass so schnell jemand annehmen würde.“ Eine Aussage, die Natsu nicht verstehen konnte. Der Auftrag wirkte nicht gerade extrem gefährlich, wenn dafür aber auch langwierig und anstrengend. Des Weiteren war das Honorar wirklich alles andere als schlecht, selbst wenn man zu zweit war und es teilen musste. Von daher gab es eher eine Menge anzunehmen statt abzulehnen oder ihn nicht zu beachten. Trotzdem sagte er es nicht. „Das freut mich.“, lächelte die Frau, aber trotzdem bildeten sich Tränen in ihren Augenwinkeln. Traurig sah die Mutter wieder zu Boden und stumme Tränen tropften auf den Boden. Er konnte sie nur zu gut verstehen, hatte Natsu doch was ähnliches erlebt. Er vermisste sogar zwei Leute, denn Ignil war ja auch noch immer verschwunden, wie auch die anderen Drachen. Und diese Familie hatte auf rätselhafte Weise ihre Tochter verloren. „Wir werden sie finden.“, grinste er, „Vielleicht nicht sofort, aber wir werden Ihre Tochter finden und zurückbringen. Aber dafür müssen wir erst mal nach Spuren sehen.“ Die Frau sah wieder auf nickte. Auch wenn ihre Tränen noch nicht versiegt waren, hatte Natsu den Eindruck, dass Hoffnung in ihnen aufkeimte und sie noch nicht ganz aufgegeben hatte. Dann lies sie die beiden in die Hütte und sie durften sich nach belieben umsehen. Die Behausung war nicht sehr groß, doch gab es neben einer Wohnküche und einem Bad noch ein Schlafzimmer und ein eigenes Zimmer für die Tochter. „Hier ist Kasumis Zimmer. Sie war meistens hier drin und hat gelesen. Sehr euch ruhig um.“, sprach sie mit zitternder Stimme und lies die beiden dann allein. Natsu sah sich erst grob hier um, um einen sich erst Mal einen Überblick zu verschaffen. So auf dem ersten Blick war es sehr unauffällig. Es gab ein Bett, einen Schreibtisch samt Stuhl, einen Schreibtisch und ein Regal mit ein paar Büchern. Es war aufgeräumt und selbst eine Tagesdecke lag auf dem Bett. Genauso wie auch bei den verschwundenen Magiern in Magnolia. Layla sah sich ebenfalls um. Plötzlich bemerkte Natsu einen Geruch, der nicht zu der Mutter gehörte. Er war vermisst mit Blut und er hatte nicht das Gefühl, dass er Kasumi gehörte. „Hier war jemand.“, murmelt er, „Entweder war die Person verletzt oder aber hatte gekämpft und jemanden anderen verletzt. Ich rieche nämlich Blut. Und dem Geruch nach dürfte es eine Frau gewesen sein. Vermutlich hängt sie mit dem verschwinden von Kasumi zusammen.“ Layla sah ihn überrascht an und fragte: „Bist du dir ganz sicher? Weil dann hätten wir wenigstens schon mal eine Geruchsspur, die aussagt, dass hier jemand fremdes war.“ Der Magier nickte und ging näher an das Bett, wo der Geruch am stärksten vorhanden war. Er ging in die Hocke und sah unter der Tagesdecke etwas dunkles hervor lugen. Happy landete daneben und sah die beiden an. „Der Geruch kommt von dem Stoff. Den muss jemand verloren haben.“, meinte der Kater. Natsu nickte und nahm ihn hoch, dann betrachtete er ihn genauer. Was genau es war, konnte er nicht sagen. Aber das Stück war tiefschwarz und könnte zu einer Hose gehören. Irgendwie erinnerte es ihn an etwas. „Layla? Sieh es dir mal an. Es erinnert mich an den Stoff deiner Hose.“, bat er. Sie trat näher, nahm es und beäugte es genauer. Wenig später riss sie geschockt die Augen auf und stammelte: „Was? A-aber... warum? Wie... kann d-das sein? Ich... kann... d-das nicht er-klären...“ Ihre Reaktion bestätigte seine Vermutung. Es schien der selbe Stoff zu sein, wie der von ihrer Hose. Aber wieso sollten die Schattenkrieger das Mädchen entführt haben? Kasumi war keine Magierin und damit hatte sie garantiert niemanden aus dem Rat verärgert. Auch war sie wohl keine Gefahr für die Magier. „Und?“, wollt er wissen, „Ist es der selbe Stoff?“ Sie nickte und antwortete: „Ja, ist es. Aber ich kann es nicht erklären. Dieser Stoff ist ein spezieller Stoff, den ich bisher nur bei uns Schattenkriegern gesehen habe. Demnach müsste einer von ihnen hier gewesen sein und sie mitgenommen haben. Aber das passt nicht, denn wir kündigen an, wenn wir jemanden mitnehmen oder informieren wenigstens sofort die Familienangehörigen, damit sie wissen, was los ist. Aber hier scheint dem nicht der Fall zu sein. Ich frage mich, was hier passiert ist und wieso sie mitgenommen wurde. Und vor allem, wieso man ihren Eltern nichts gesagt hat. Wie gesagt, wir geben immer Bescheid.“ Auch wenn sie sich unsicher war sagte sein Gefühl ihm, dass es wirklich mit ihnen zu tun hat. Sie mussten einen Grund haben, wieso sie so was taten. Zu mal es so wirkte, also solle niemand etwas davon mitbekommen oder Verdacht schöpfen. Bisher hatte es nicht mal eine Spur gegeben und nun hatten sie etwas gefunden. Man sah Layla an, dass sie verunsichert war und nicht wusste, was sie nun denken sollte. Das konnte er nur zu gut verstehen, denn sie war ja einen von ihnen und hatte immer gedacht zu wissen, was für Menschen diese waren. Und nun stellte sie scheinbar raus, dass sie teils an verbrechen beteiligt waren. Seufzend sah er sie an und sprach: „Ich weiß zwar noch weniger als, aber die Spur lässt doch ziemlich deutlich auf deines gleichen schließen. Wenn du mich fragst, sind wohl nicht alle so in Ordnung wie du und entführen Menschen.“ Sie nickte und meinte: „Das scheint ganz so. Aber du musst mir glauben, ich habe damit nichts zu tun. Wer auch immer es war, hat nichts mit mir zu tun. Ich würde so was nie machen und auch niemanden bei so was Rückendeckung geben.“ Die Tonlage und ihr Gesichtsausdruck sagten ihm, dass sie verzweifelt war und fürchtete, nun von ihm beschuldigt oder verdächtig zu werden. Seufzend schüttelte er seinen Kopf und erklärte: „Ich habe auch nicht vor dich zu beschuldigen. Zwar weiß, dass du etwas vor uns verheimlichst, aber das hier warst du nicht. Immerhin bist du schon eine Weile bei uns und machst den Eindruck Leuten so hinterhältig zu schaden. Und nur weil die auch eine Schattenkriegerin bist, bist du nicht automatisch in der Sache verwickelt.“ Zumindest nicht wie die, fügte er in Gedanken hinzu. Denn durch den Auftrag steckten auch sie nun in dieser Sache drin. Sie nickte nur, aber sie wirkte nicht sehr erleichtert. Der Magier entschied es erst Mal dabei zu belassen und verließ die Hütte. Zwar war er noch gar nicht fertig, doch wollte er einen Moment allein sein und diese Entdeckung verarbeiten und drüber nachdenken. Wenn sie wirklich richtig lagen, waren sie nun in etwas gefährlicherem als erwartet verstrickt. Sollten die Schuldigen erfahren, dass sie nun etwas ahnten, würde man sie nun wahrscheinlich in Zukunft verfolgende und versuche zu töten. Bisher war es keinen von ihnen gelungen einen echten Dragon Slayer zu besiegen. Und da selbst Gajeel ihn was Kämpfen anging als Monster bezeichnetet und niemals ernsthaft gegen ihn kämpfen würde, war ihm klar, dass er sehr stark war. Um sich selbst musste er sich also nicht so die Sorgen machen. Doch gab es immer jemanden, der stärker als man selbst war und es war möglich, dass genau so jemand beim feind war. Doch er machte sich mehr Sorgen um Layla. Zwar war sie eine Dragon Hunter und damit auch alles andere als unfähig und schwach, doch es gab einige, die ihr überlegen waren. Irgendwann würde es einen Kampf geben, der seine Hilfe verlangen würde, dass wusste er. „Wo sind wir da nur rein geraten?“, fragte er sich. Doch insgeheim freute er sich, denn der Auftrag versprach nun sehr spannend zu werden und er konnte auch auf ein paar würdige Gegner und interessante Kämpfe hoffen. Doch für seine Partner könnte es schwerer werden, zu kämpfen, denn der Feind kannte sie. Hinzu kam, dass sie nicht wussten, ob sie gegen Freunde würde kämpfen müssen. Das ganze hatte eine sehr interessante Wendung genommen und niemals hätte er damit gerechnet, mit noch mehr Leuten wie ihr treffen würde. Doch diese könnten dann Feinde sein. Er entschied ihr anzubieten sich vom Auftrag zurückzuziehen und allein weiter zu machen. Unter diesen Umständen konnte er nicht erwarten, dass sie noch helfen wollte. Immerhin würde er auch nicht auf feindliche Art mit Gray, Erza oder einem der anderen Mitglieder der Gilde kämpfen wollen. Langsam ging er wieder zu ihr zurück. Gemeinsam saßen sie nun in der Wohnküche von Kasumis Eltern. Sie hatten angeboten, die beiden zu beherbergen und zu verköstigen, so lange sie hier waren. Da es eh kein Hotel gab, hatten sie das Angebot ohne zu zögern angenommen und Natsu hatte sich auch schon ein Schlaflager fertig gemacht. Layla hatte er die Couch überlassen. Natsu selbst würde auf dem Boden schlafen. Die Eltern waren sehr freundlich und hatten sich sehr gefreut, den beiden helfen zu können. Noch wussten sie nichts von der Spur. Die beiden wollten erst Mal überlegen, wie sie nun weiter verfahren sollten, bevor sie es jemanden sagen sollten. Nach dem Essen standen die beiden draußen und niemand war bei ihnen, was Natsu gelegen kam. „Wenn du möchtest, kannst du von der Mission zurück treten.“, bat er an, „Ich könnte es durch aus verstehen, wenn du dich da nun doch lieber raus halten willst.“ Die junge Frau schüttelte den Kopf und sagte: „Werde ich aber nicht. Ich hatte zugesagt und wir haben nun eine Spur. Nun will ich sie mit dir weiter verfolgen. Außerdem möchte ich Kasumi genauso wie du finden. Und die anderen auch.“ „Aber wenn du Pech hast, musst du gegen einen deiner Freunde da kämpfen.“, gab er zu bedenken, „Denn wir wissen doch gar nicht, ob welche mit drin stecken.“ Sie nickte und sprach: „Dessen bin ich mir bewusst. Und dann wäre ich bereit, gegen sie zu kämpfen. Ich bin schon zu weit gekommen, um mich nun zurück zu ziehen und dir das Feld allein zu überlassen. Nein, wir ziehen es gemeinsam durch, Natsu. Außerdem habe ich dir doch meine Hilfe versprochen und ich breche nie eine Versprechen.“ Letzteres war eine Aussage, die er schon zu gut kannte. Denn Lucy lebte nach dem selben Motto. Nickend gab er zu verstehen, dass es in Ordnung war und sie bleiben durfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)