Drachenbrut von Gepo (Wenn Kinder schwierig werden) ================================================================================ Kapitel 7: Erste Schritte ------------------------- Bei diesem Titel fällt mir auf, dass - wenn Kinder in meinen Stories vorkommen - diese entweder Babys oder im Pubertätsalter oder älter sind. Dabei liebe ich vor allem Kleinkinder. Irgendwann schreibe ich eine Story mit Kleinkind ^.^ Viel Spaß beim Lesen erstmal! ________________________________________________________________________________________________ „Papa!“ Albus sprang von der Couch auf und schlang die Arme um seinen Vater. Nach einer Millisekunde des Drückens löste er sich aber wieder und sah auf. „Was hat er gesagt? Hat er was gesagt? Oder ein Brief? Sollst du mir irgendetwas ausrichten?“ „Ruhig“ Harry legte eine Hand auf das schwarze Haar und strich darüber. „Jetzt lass mich doch erstmal reinkommen. Solltest du nicht in den Flitterwochen sein?“ „Papa!“ Der Ton hatte etwas extrem Forderndes. „Wo ist deine Mutter? Wenn, dann erzähle ich das besser direkt im großen Kreis. Hat Lily hier übernachtet?“ „Die sind einkaufen“ Albus zog fast grob an seinem Arm, sodass er zur Couch ging und sich dort hinsetzte. „Erzähl, Papa, bitte.“ „Ist ja gut“ Und was sollte er erzählen? „James geht es gut. Er … er hatte einen kleinen Zusammenbruch und hat mir jetzt alles erzählt, was ihn die ganze Zeit so belastet hat“ Albus Lider waren geweitet und er schien sich immer näher zu lehnen. „Aber ich habe versprochen, erstmal nichts zu sagen. Er meint, wenn er es euch allen sagt, dann will er das selbst machen. Es tut ihm auf jeden Fall sehr Leid, was er dir alles an den Kopf geworfen hat. Und nein, du trägst wirklich keine Schuld daran.“ „Ehrlich? Das war nicht, weil ich immer so weinerlich und ängstlich war? James war immer so toll. Groß und stark und unheimlich männlich. Er hat nie Angst gehabt. Total die Sportskanone, ein super Quidditchspieler. Ich war einfach nur ein dummer Bücherwurm und Nerd dagegen. Er hatte schon recht mit seinen Worten. Wahrscheinlich wäre ich wirklich als Mädchen besser gewesen. Ich bin schrecklich schüchtern. Nicht so wie er. Wenn er was erzählte, dann haben sich alle um ihn versammelt und gespannt zugehört. Und er sah so gut aus … jedes Mädchen wollte ihn haben. Er war total der Star.“ Harry schluckte. Was genau war denn bloß falsch gelaufen? Albus bewunderte James und James hielt sich für eine Schande. James hielt Albus für beliebt und Albus James. Beide priesen den anderen an und empfanden sich selbst als schlecht dagegen. Die beiden mussten dringend miteinander reden. Wie konnten zwei Menschen dieselbe Situation nur so unterschiedlich deuten? Am liebsten würde er Albus ausfragen, aber das schien James gegenüber nicht richtig. „Bitte sage ihm das, wenn ihr euch aussprecht. Er hat das wohl anders empfunden“ So viel durfte er doch sagen, oder? „Ich hoffe, er entscheidet sich dafür, damit rauszukommen und sich bei euch allen ordentlich zu entschuldigen. Er … seine Situation scheint wirklich nicht leicht gewesen zu sein. Und da er nicht darüber sprechen wollte, ist sie wohl irgendwann unaushaltbar geworden.“ „Papa?“ Albus legte die Arme um ihn und seinen Kopf auf eine Schulter. „Glaubst du, er hat mich irgendwann wieder lieb?“ „Er hatte dich immer lieb. Bei seiner ganzen Wut war das vielleicht nicht immer erkennbar, aber er hat dich lieb. Ganz bestimmt.“ „Gut“ Albus schloss die Lider. Innerhalb von Sekunden war er eingeschlafen. „Hey, Dad!“ Harry legte einen Zeigefinger auf seine Lippen, um Lily zu zeigen, dass sie leise reden sollte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, sah wohl Albus auf der Couch liegen und lächelte. Sie schlich heran und flüsterte im verschwörerischen Ton: „Der sitzt da seit heute Morgen. Luise hat ihn eine Stunde lang angeschrieen und ist dann zu ihren Eltern abgerauscht. Meint, er ist der schrecklichste Ehemann auf der Welt. Er hat schweigend ins Feuer gestarrt.“ „Was hat sie denn jetzt wieder gestochen?“ „Sie ist sauer, weil James ihm wichtiger ist als sie. Sie meint, er solle einen Kerl, der seit acht Jahren nicht mit ihm geredet hat, nicht so hinterher heulen und sich lieber um seine frisch Vermählte kümmern“ Lily zuckte mit den Schultern. „Sie versteht ihn echt gar nicht. Ich frage mich, warum er sie geheiratet hat.“ „Wahrscheinlich, weil sie ihm damit die letzten zwei Jahre auf die Nerven gegangen ist, bis er nachgegeben hat“ Harry seufzte. „Sie hat ihm damals schon angedroht, dass sie ihn verlässt, wenn er sie nicht heiratet.“ „Und auf so etwas hört er?“ Sie warf einen Blick auf ihren Bruder. „Albus, du bist voll der Idiot.“ „Er ist nunmal harmoniebedürftig“, versuchte Harry das etwas zu dämpfen. „Ja. Und er hat eine Frau, die ihn damit total über den Tisch zieht“ Lily schüttelte den Kopf. „So etwas würde ich nicht mit mir machen lassen. Wenn ich Drohungen kriege, wird der entsprechende Kerl rausgeschmissen. Das kommt so gar nicht in die Tüte.“ „Wie läuft es eigentlich mit … Thor?“ Hoffentlich war das der richtige Name. Die Liste von Lilys Liebhabern war bisweilen schwer aktuell zu halten. „Thor ist out“ Lily schnaubte. „Er hat andauernd Sachen kaputt gemacht! Und meinte dann, ich soll mich nicht so aufregen, das kann man doch nachkaufen. Voll der Spast“ Sie lehnte sich mit der Hüfte gegen die Sofalehne. „Aber er hat einen Kumpel, der ist auch aus Finnland. Heißt Finn. Cool, nicht? Finn aus Finnland.“ „Und du meinst, der ist besser als dieser Thor?“ Harry versuchte erst gar nicht, den Zweifel aus seiner Stimme zu verbannen. „Keine Ahnung. Auf jeden Fall macht er nicht andauernd Sachen kaputt. Und er trägt meine Getränkekisten. Ein Gentleman“ Sie zwinkerte. Ah ja, ein Gentleman … wenn sie meinte. Er würde sehr froh sein, wenn ihre Ausbildung endlich zu Ende war und sie zurück nach England kam. Da konnte er wenigstens ein Auge auf sie haben. Und auf die Liste ihrer Verehrer von Andréw bis Ulf – er hatte sie mal alle alphabetisch aufgeschrieben, um sie zu zählen. Wenigstens würde sie niemals einen Mann heiraten, unter dessen Pantoffel sie stand. Lily würde nie im Leben unter dem Pantoffel eines Mannes stehen. Seine Kinder waren schon erstaunlich verschieden. Zum Abendessen erzählte er der ganzen Familie – inklusive Luise, die von ihren Eltern zurück geschickt worden war – noch einmal, was er Albus schon vorhin erzählt hatte. Lily grinste breit, Ginny war erleichtert und Albus hibbelig wie ein Vierjähriger. In seinen Augen war zu lesen, dass er am liebsten sofort zu James flohen würde, um sich mit ihm auszusprechen. Wenigstens schien er zu wissen, dass das nicht gerade der beste Plan war. Luise, die anscheinend gemerkt hatte, dass sie gerade bei Albus nicht weiter kam, versuchte darauf eine neue Taktik. Mit Engelszungen beredete sie ihn, dass auch Hawaii – ihr Flitterwochenziel – nur einen Kamin entfernt war und sie auch dort auf Nachrichten warten konnten. Schließlich sei das Hotel doch bereits gebucht und man erwarte sie seit heute Morgen. In diesem einen Fall unterstützte Harry sie und versprach, Albus sofort zu kontaktieren, sollte von James eine Nachricht kommen. Und nein, er müsse nicht auf Hawaii vor dem Hotelkamin warten. Er könnte ihn jederzeit mit einem Patronus finden. Luise sandte ihm einige dankbare Blicke für diese Worte. Nach dem Abendessen schnappten die zwei also ihre gepackten Taschen und machten sich auf. Nach dem Abschied fing Lily sofort wieder an zu mosern, wie wenig sie Luise mochte. Rein aus Spaß fragte Harry dazwischen: „Magst du sie wirklich nicht oder bist du nur böse, weil sie dir deinen Bruder wegnimmt?“ Plötzlich zog Lily eine Schnute, ihre Augen füllten sich mit Tränen und eine Sekunde später knallte die Tür und seine Tochter war auf und davon. Überrascht blinzelnd wandte er sich seiner Frau zu. „Ach, Harry“ Diese seufzte tief und legte eine Hand auf seinen Oberarm. „Sie hat bereits einen Bruder verloren. Natürlich hat sie Angst, dass ihr zweiter ihr jetzt auch weggenommen wird.“ „James hat kein Problem damit, wenn sie ihn besucht“ Harry setzte sich auf das Sofa. „In all diesen Verwirrungen ging es nie um Lily. Sie ist ihm immer willkommen.“ „Ja, aber … weißt du“ Ginny setzte sich neben ihn und griff seine Hände. „Es ist halt schwer. Er weigert sich, sie zu besuchen. Sie kann in seiner Nähe nicht über Albus reden. Er will niemals über sich sprechen. Da ist … das ist halt schwer für sie. Sie weiß gar nicht, was sie eigentlich sagen und fragen darf. Deswegen besucht sie ihn nicht mehr.“ „Hat sie dir das erzählt?“ Ginny nickte und seufzte. Mit einem Lächeln auf den Lippen meinte sie schließlich: „Frauen halten immer zusammen, weißt du? Das ist keine Welt für euch Männer.“ „Ach, ich glaube, das hat damit nichts zu tun“ Harry schnaubte. „Ich habe das Gefühl, Skorpius und Malfoy stecken auch die Köpfe zusammen wie zwei Waschweiber.“ „Stimmt, ich hatte euch gestern auf der Hochzeit zusammen gesehen. Ron hat direkt einige Diagnostikzauber über dich rennen lassen, ob du vom dem Frettchen verzaubert wurdest. Er hat Hermine darauf angesetzt, die Bibliothek nach Büchern über dunkle Artefakte zu durchsuchen, die kontrollierende Auswirkungen haben“ Auf Ginnys Lippen lag ein amüsiertes Lächeln. „Das ist eine lange Geschichte … du musst schwören, dass du sie nicht weiter erzählst, klar?“ Es war wohl besser, sie jetzt schon darauf vorzubereiten, was bald hoffentlich Realität werden würde. Sie runzelte zwar die Stirn, aber sie nickte. „Wusstest du, dass Skorpius schwul ist?“ „Nein!“ Sie wich zurück. „Ein Malfoy? Nicht, dass wir das nicht immer bei Draco vermutet haben, aber jetzt echt … ?“ „Ja, echt. Sein Vater hat es bestätigt“ Harry nickte grinsend. „Aber Malfoy senior weiß nichts davon, deswegen muss es ein Geheimnis bleiben, klar? Du darfst das nicht weiter erzählen. Auch nicht der Familie. Ich erzähle dir das aus einem wichtigen Grund.“ „Aha?“ „Den … darf ich dir allerdings nicht verraten“ Er sollte das nächste Mal denken, bevor er redete. Er hatte es James versprochen. „Auf jeden Fall ist Skorpius in niemand anderen als unseren James verliebt.“ „Der Ärmste“ Sie seufzte. „Das nenne ich mal unglücklich verliebt.“ Shit. Nichts sagen. Es war James Geheimnis. Er meinte stattdessen: „Er hat auf jeden Fall versucht, mit James ein Gespräch anzufangen. Das lief … nicht so gut. Also ist er mit Albus abgehauen. Und dann musste ich Albus finden. Und da vier Augen besser sind als zwei, habe ich Draco Malfoy Bescheid gesagt, was vorgefallen ist. Und dann haben wir zusammen gesucht.“ Ginnys Stirn lag in tiefen Falten. Die Frau kannte ihn leider zu gut. „Na gut“ Er seufzte. „Ich wollte Malfoy damit aufziehen, dass sein Sohn schwul ist.“ „Manchmal bist du unmöglich“ Sie schüttelte den Kopf. „Stell dir mal vor, er hätte das nicht gewusst. Weißt du, in was für Schwierigkeiten du Skorpius damit gebracht hättest? Das ist sicher nicht leicht für ihn. Bei uns ist so etwas ja kein Problem, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Malfoys dem gegenüber so offen sind.“ „Ja, ja“ Er kratzte sich am Hinterkopf. „Ist doch gut ausgegangen.“ „Harry, du musst manchmal auch mal darüber nachdenken, wen du mit deinen Worten und Taten möglicherweise verletzt! Das hätte böse ausgehen können. Ich bin ganz froh, dass du ein Mann der Tat bist, das hat uns schließlich alle gerettet, aber manchmal wäre ein Gedanke mehr nicht verkehrt.“ „Ich gelobe Besserung“, murmelte der Schwarzhaarige leise. „Gut“ Sie nickte und erhob sich. „Ich sehe mal nach Lily. Was hast du mit James ausgemacht?“ „Ich gehe erst am Sonntag wieder hin.“ Ginny nickte nur, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verließ das Wohnzimmer. James meldete sich natürlich nicht. Harry hatte nichts anderes erwartet, aber er hatte eine Ahnung, dass Albus trotz seiner Worte mehr als einen sehnsüchtigen Blick auf den hawaiianischen Kamin geworfen hatte. Hoffentlich war er Luise nicht zu sehr auf die Nerven gegangen. Das war kein guter Weg, um eine Ehe zu starten. Zumindest hatte er wahrscheinlich Skorpius nicht erwähnt, das war ein großes Plus. Ob das Blondchen wohl eine Woche ohne seinen besten Freund ausgekommen war? Bei der Arbeit hatte Harry ihn einige Male gesehen, aber da schien er wie immer. Im beruflichen professionell und selbstsicher, im privaten … nun ja. Selbstsicher auch. Aber genau so schnell auch am Boden. Wenn die wenigen Worte ihn so verstört hatten, musste er wirklich schwer verliebt sein. Oder er war eine ähnliche Drama Queen wie sein Vater. So etwas konnte sicherlich auch in der Familie liegen. Ja, ganz bestimmt sogar. Lucius Malfoy trug seine Dramaszenen nur mit mehr Stil vor. Er sollte besser nicht an ihn denken, erst recht nicht in ansatzweise guten Worten. Schließlich hatte er gerade den Plan, Minister für Magie zu werden. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Lily war bereits wieder abgereist, als er das nächste Mal seinen Sohn besuchte. Als Ausgleich für das fehlende Essen der letzten Woche hatte er diesmal Spanferkel, Roastbeef und ein Kartoffelgratin dabei. Das würde ihn sicherlich eine Woche gut gesättigt halten. Und bei guter Laune. Fleisch mit Sauce mochte er schon immer. Wahrscheinlich auch eine seiner „männlichen“ Macken. Oder er mochte es wirklich. Auf jeden Fall würde er dankbar sein. Und Harry sich weniger schuldig fühlen. Hätte er vielleicht doch noch einmal eher vorbei kommen sollen? James mit seinen Gedanken allein zu lassen war auf der einen Seite sicherlich gut, aber auf der anderen? Harry seufzte. Jetzt konnte er eh nichts mehr dran ändern. Er schrumpfte die vielen Essensgefäße, packte sie in seine Tasche und flohte zu seinem Sohn. Was ihn begrüßte, war ein halb amüsierender, halb verstörender Anblick. Sein Sohn saß auf dem Sofa – recht normal so weit – und las – eine Seltenheit – Bücher über Zauberei – das war ein absolutes Novum. Nicht nur eines, nein, er war von mehreren umgeben. Und er machte sich Notizen. Er sah kurz auf, grüßte und wandte sich wieder den Büchern zu. Harry blinzelte einfach nur. Das letzte Mal, dass er selbst ein Fachbuch angefasst hatte, um etwas zu lernen, war in seiner eigenen Ausbildung gewesen. Er schüttelte den Kopf und brachte erstmal das Essen in die Küche. Nachdem James bestätigte, Hunger zu haben, wärmte er das Spanferkel auf. Was in Merlins Namen war in seinen Sohn gefahren? Als er das Essen zu Tisch brachte, musste er erst einmal Derricks „Klimborium der Alltagsmagie“ und Hagenthals „Verzauberungen und Flüche für den gemeinen Zauberer“ aus dem Weg räumen, um alles überhaupt abstellen zu können. Selbst der Geruch und Anblick des Essens riss James nicht von seiner Lektüre weg. „Was machst du denn da?“ „Ich lerne“ Er sah lächelnd auf. „Jetzt, wo ich weiß, dass ich doch kein magischer Crétin bin, dachte ich, dass ich meinen Bildungsgrad erhöhen sollte. Ich habe das Taxi verkauft und lerne stattdessen.“ Bei Merlins Bart. Jemand hatte seinen Sohn einer Gehirnwäsche unterzogen. Er redete wie Hermine und war vernünftig geworden! Was hatte er denn jetzt verpasst? „Und womit möchtest du dann dein Geld verdienen?“ „Weiß ich noch nicht. Mal gucken. Arithmatik ist ganz spannend.“ Harry hob eine Augenbraue. Arithmatik … das war … was war das? Das hatte Hermine mal als Fach gehabt, oder? Er zog die Augenbrauen zusammen und fragte: „Du hast dich mit deiner Tante getroffen, oder?“ „Hm? Ja. Sie hat mir die Bücher geliehen. Meinte, hiermit soll ich anfangen. Wenn ich die durch habe, kriege ich neue.“ Harry ließ seinen Blick über die ihn umgebenden Stapel schweifen. Ein Anfang? Was versuchte Hermine gerade? Sich zu klonen? Er schüttelte den Kopf, aber sagte: „Das klingt alles … sehr löblich. Auch, wenn ich das Gefühl habe, dich nicht wieder zu erkennen.“ „Ich will mich auch nicht wieder erkennen. Wenn ich in die Zaubererwelt zurückkehre, dann nur als besserer Mann als vorher.“ Harry blinzelte. Was war denn jetzt in James gefahren? „Ich glaube, du hast Recht, Dad. Es ist nicht wichtig, was die Zeitungen über mich schreiben. Aber es ist wichtig, was ich von mir selbst denke. Und dieses Ich … das mag ich mehr. Bisher habe ich einfach nur Zeit vergeudet. Jetzt will ich ich sein. Und ich will es wert sein, dass man mich als deinen Sohn akzeptiert.“ „Du wirst kaum Probleme haben, du wirfst jetzt schon mit Worten um dich, die ich nicht verstehe“ Harry kratzte sich am Hinterkopf. „Willst du vielleicht erst einmal etwas essen?“ „Gerne“ James legte das Buch zur Seite. „Das werde ich sicherlich nie so gut können wie du. Das Kochen. Zaubertränke ist mir auch ein einziges Rätsel. Total nicht meine Welt. Aber Verzauberung gefällt mir. Guck“ Er verwandelte ein herum liegendes T-Shirt in eine Kaffeekanne. „Das ist super nützlich. Ich kann mir jetzt sogar richtige Anzüge zaubern. Hätte ich das letzte Woche schon gekonnt, hätte ich etwas Passenderes getragen.“ „Ich finde, du sahst sehr gut aus.“ „Dann hast du mich noch nicht in meinem neuen Anzug gesehen“ James grinste. „Hermine meint übrigens, ich sollte dringend mit Skorpius zusammen kommen. Sie sagt, das sei perfekt für die politische Kampagne. Genau der Schlag, den sie gegen Lucius Malfoy braucht“ Das Grinsen dimmte etwas. „Aber ich glaube nicht, dass Skorpius das sehr schätzen würde. Es ist immer noch seine Familie. Und am Ende heißt es noch, ich hätte mich nur an ihn ran gemacht, um seinen Großvater zu Fall zu bringen. Das … ich will, dass er weiß, dass ich es ernst meine.“ „Du willst es ernsthaft mit ihm versuchen?“ Harry lächelte. „Das heißt, du wirst mit Albus sprechen?“ James seufzte und wandte den Blick ab. „Oh, James, bitte. Ich will nicht betteln, aber du hättest ihn sehen sollen. Er hat seine Frau nach der Hochzeitsnacht praktisch rausgeworfen, um vor dem Kamin auf Nachricht von dir zu warten. Wir mussten ihn mit Engelszungen bereden, damit er in die Flitterwochen fährt. Du müsstest wahrscheinlich nicht einmal irgendetwas sagen, er würde dir einfach um den Hals fallen, wenn du ihn anlächelst.“ „Er ist immer noch ein Mädchen, was?“ James lächelte und seine Stimme trug keinerlei Boswill. „Kann er mir nicht einmal ordentlich böse sein?“ „Du bist für ihn der Inbegriff von Männlichkeit. Er verehrt dich. Ähnlich wie du hält er sich für nicht gerade toll und will am liebsten so wie du sein.“ „Ich muss ihm beibringen, wie man nachtragend ist. Und wie man Leute anschreit“ James grinste. „Ich weiß nur nicht, ob ich lernen will, wie man Krokodilstränen heult.“ „James“ Harry schlug ihm spielerisch auf den Arm. „Iss, bevor ich glaube, dass du ihn doch nicht magst.“ Dem gehorchte er auch. Die Mahlzeit verbrachten sie in Schweigen. Mit der letzten Gabel hielt Harry es jedoch nicht mehr aus und fragte: „Darf ich ihm sagen, dass du mit ihm reden würdest? Du würdest, oder? Wann denn? Vielleicht sofort? Albus würde fraglos jederzeit auftauchen.“ „Ich … jetzt noch nicht“ James sah aus dem Fenster. „Ich brauche noch … wie wäre es, wenn du ihn nächstes Mal mitbringst? Nächsten Sonntag.“ „Perfekt“ Harry grinste von einem Ohr zum anderen. Sein Sohn hatte zugestimmt! Endlich würden die zwei sich vertragen. Bei Merlin, da wartete er schon seit zwölf Jahren drauf. Es würde alles so unglaublich richtig werden. Das würde sowohl Albus aufrichten als auch James ein bisschen Selbsthass nehmen. Vielleicht würde es darin resultieren, dass Albus seine Frau rauswarf, aber was machte das schon, wenn ihn das glücklich machte? Lily würde sicher eine Party dafür schmeißen. Egal, was das Endergebnis war, alle würden fraglos glücklicher sein dadurch. Lächelnd räumte er ab. James sah ihm schweigend zu und meinte nach einigen Momenten: „Ich habe mich immer gefragt, woher Albus diese weibliche, extrem harmonieliebende, ängstliche Art hat. Ich glaub', ich war blind oder so.“ „Warum?“, fragte Harry über seine Schulter. „Die hat er offensichtlich von dir, Dad. Du hast nur genug Gryffindor, um es auch wieder auszugleichen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)