Past, present and faith von schnurrer (We too do have a Future, bub.) ================================================================================ Kapitel 2: Jean And Other Difficulties -------------------------------------- Jean And Other Difficulties Charles sah zu dem jungen Mann und lächelte. „Jake“, begann er ruhig, „Was gibt es?“ Jake und Tsuki sah man öfter zusammen. Er selbst hatte nach dem anfänglichen Streit zwischen den beiden und Kitty einen Moment nicht damit gerechnet, dass die drei ein unzertrennliches Team werden könnten. Aber er wurde gern positiv überrascht, egal in welchem Bereich. Sehr gern jedoch bei seinen Schülern. Der Schwarzhaarige kratzte sich etwas verlegen am Kopf. „Ich hab gehört, dass Tsuki in die Sporthalle gegangen ist. Und normalerweise wirft sie dann immer ein paar Körbe. Ich hatte gedacht, dass wir vielleicht zusammen Körbe werfen könnten oder so etwas.“ Jake mochte Tsuki ziemlich gern. Durch das ständige üben mit ihr, konnte er seine Kraft mittlerweile sehr gut kontrollieren. Immerhin konnte er ihre Gedankenstimme so in die Köpfe von anderen projizieren, dass es sich anhörte als würde sie wirklich sprechen. Auch wenn sie das nicht mehr wollte. Nur hatte sie es ihm dieses Mal ganz normal gesagt, nicht so bedrohlich wie damals bei ihrem ersten Treffen. Sie hatte damals so wütend gewirkt, dass er einen Moment wirklich Angst hatte, von ihr angefallen zu werden. Mittlerweile wusste er, dass es an dem Tag einfach zu viel gewesen war für sie. Logan und sie waren damals hier angekommen, Logan hatte ein Auge auf Jean geworfen, weswegen Vater und Tochter gestritten hatten. Dann ein Streit zwischen Scott und Logan, wegen Jean, in dem die beiden geschrien hatten. Und heute wusste jeder, wie sehr Tsuki es hasste wenn geschrien wurde. Keiner wusste genau warum, aber jeder hier respektierte es. Der Älteste in der Halle sah zu Tsuki. „Ich glaube du solltest erst einmal eine warme Dusche nehmen, bevor du darüber nachdenkst Basketball zu spielen. Und denke bitte darüber nach, worüber wir gesprochen haben. In Ordnung?“ Tsuki seufzte und lächelte etwas, als sie nickte. Als wenn sie dem Professor etwas ausschlagen könnte, wenn er sie um etwas bat. Kurz schien sie zu überlegen ehe sie auf den Professor zuging und ihn kurz auf die Wange küsste, ihn danach anlächelte. ‚Ich rede mit ihm, versprochen.‘ Und Tsuki hielt ihr Wort. Erst dann machte sie sich daran, die Halle zu verlassen, lächelte Jake dabei im Vorbeigehen zu, hob die Hand. Und beide Gesten erwiderte der ungefähr Gleichalte. Auf dem Weg zu ihrem und Logans Zimmer, kam die junge Mutantin ins Grübeln. Warum hatte sie eigentlich dieses Verlangen zur Blockhütte zu fahren? Sie hatte ihren Vater hier, alles was ihr lieb und wichtig war, genauso wie viele Erinnerungsstücke an ihre Mutter Kayla. Bilder, Kleidungsstücke, sogar den einen oder anderen Brief, den sie von ihr erhalten hatte und auch an ihren Vater weitergereicht hatte. Wie die Notiz, die sie zur Blockhütte führen würde. Den Kopf schüttelnd betrat sie das Zimmer und zog das Sweatshirt einfach über den Kopf und ließ es zu Boden fallen. Musste eh in die Wäsche… Im Bad jedoch traf sie jemanden mit dem sie im Augenblick noch gar nicht gerechnet hatte. Ihren Vater. Er hatte scheinbar die gleiche Idee gehabt, warm zu duschen nachdem er aus dem Schnee gekommen war. Noch trug er seine Jeans und Tsuki konnte nicht anders als ihn einen Augenblick anzusehen. Es war nicht das erste Mal dass sie ihn halbnackt sah. Bei ihrem ersten Besuch in der Blockhütte hatte er nach dem Duschen nur ein Handtuch um die Hüfte geschlungen gehabt. Damals war er vom Jagen gekommen, sie hatten beide Hunger und die Vorräte im Camper waren aufgebraucht gewesen; noch ehe sie überhaupt daran gedacht hatte was Essen zu wollen. Aber gut, sie brauchte auch kaum etwas. Ebenso wie ihr Vater… Logan und Tsuki waren Überlebenskünstler. Ihr Vater scheinbar schon immer, aber sie hatte es sich in diesen zwei Jahren angeeignet in denen sie ihn gesucht hatte. Ihren Vater. Im Gegensatz zu ihr hatte er schon unendlich viel erlebt. Kriege und Kämpfe, wenn Freunde fielen oder alterten und man sie verlor. Einfach so, weil ihre Zeit gekommen war. Ob ihr das wohl auch bevorstand? Noch konnte das keiner beurteilen, sie war immerhin erst 17 Jahre jung, kein Vergleich zu ihrem alten Herrn. James Howlet hieß er wirklich. An sich kein übler Name, warum er sich Logan nannte wusste sie jedoch nicht. Ob Logan es wusste? Warum er sich allerdings Wolverine nannte… darauf war sie mittlerweile gekommen. Ihr Vater noch nicht, aber sie wollte es ihm gern erzählen. Aber es hatte sich lange keine Gelegenheit geboten damit sich die beiden einmal wirklich aussprechen konnten. Kurz trafen sich ihre Blicke ehe Logan ein großes Handtuch nahm und seine Kleine darin einwickelte und an sich zog um sie etwas aufzuwärmen. Denn die Kälte, die sie ausstrahlte, war für ihn sehr gut spürbar. Sachte versuchte sie Logan von sich zu drücken, sie war immerhin kein kleines Kind mehr. Nicht, dass sie nicht gern bei ihm war, neben ihm schlief oder einfach bei ihm saß, aber im Augenblick war er wohl kälter als sie. ‚Ab unter die Dusche, danach geh ich und dann… reden wir‘, meinte sie nur als sie den Älteren und Größeren ansah. Logan sah seine Kleine einen Moment an, musterte sie. Er konnte sich erinnern, was für ein zerbrechliches kleines Baby sie gewesen war, wie erschöpft sie in Kaylas Armen gelegen hatte. An die Sorge, die er sich um sie gemacht hatte. Und an den Schmerz als man den Eltern erzählte, ihr Kind sei vor wenigen Minuten verstorben. Tagelang hatte er sich im Wald herumgetrieben um klar im Kopf zu werden. Doch es war ihm klar geworden, dass Kayla ebenso litt wie er selbst und sie ihn jetzt brauchte. Und irgendwie hatten sie es geschafft weiter zu machen. Aber umso mehr freute er sich heute, dass seine Tochter heute bei ihm war. Gesund und munter. „In Ordnung. Du kannst auch mit unter die Dusche spring‘n“, meinte er grinsend, als ihm schon das Handtuch von Tsuki um die Ohren flog und die Badezimmertür zu fiel. Damit konnte er sie immer noch ärgern, auch nach zwei Jahren. Sie waren nicht wirklich Vater und Tochter, dafür kannten sie sich zu wenig und Logan hatte zu viel Zeit im Leben seiner Kleinen verloren. Aber was sie hatten… war vielleicht sogar besser als ein Vater-Tochter-Verhältnis. Sie waren ehrlich zueinander, redeten über alles. Etwas, was zwischen Vater und Tochter wohl nicht so einfach ging, erst Recht nicht, wenn die Mutter gestorben war und der Vater auf eine andere Frau flog. Und streiten konnten die beiden auch herrlich, sagten sich Schimpf und Schande und versöhnten sich am Ende doch wieder. Nur war er der Einzige, der lauter werden konnte. Tsuki konnte dafür mit ihren Blicken töten, ihre Gesten waren wie Angriffe sodass es kaum auffiel dass sie nicht sprechen konnte. Und Jake war auch oft genug in der Nähe, dann konnte auch sie laut werden, grollte gefährlich und knurrte. Tief in sich war sie, wie er, ein Tier. Kleiner und nicht ganz so gefährlich wie er, aber immerhin. Das sollte kein Mädchen sein, wie er fand. Aber da hatte er wohl selbst ganze Arbeit geleistet, immerhin war sie seine Tochter. Kopfschüttelnd stieg er aus seinen restlichen Kleidern und unter die Dusche, sonst würde Tsuki ihn noch eigenhändig drunter schieben. Tsuki selbst stand gerade vor dem Schrank und suchte frische Kleidung für Logan und sich heraus. Sie kümmerte sich auch um die Wäsche, da fiel es nicht auf wenn sie mal ein Shirt oder ein Hemd von ihm mopste. Logans Hemden waren ihr zwar viel zu groß, aber es sah sehr lässig aus, gerade im Sommer und im Herbst. Eigentlich immer. Aber sie konnte nicht nur seine Kleidung tragen, das würde irgendwann auffallen. Vor allem wenn seine Hemden und Shirts alle in der Wäsche waren und Tsukis Teil des Schrankes noch voll war. Aber es fiel meistens eh auf. Logan roch es natürlich und die anderen mussten meistens einfach nur grinsen, weil sie genau wussten dass sich die junge Frau an den Kleidungsstücken ihres Vaters bedient hatte. Ihr machte das nichts aus. Überhaupt gab Tsuki nichts auf das was andere von ihr sagten. Hier an der Schule war es in Ordnung, da kannten sie alle, außer die Neuzugänge, aber die waren auch meistens nicht übel. Und wenn doch legte sich das nach einer Weile. Und was die normalen Menschen von ihr hielten war ihr egal. Menschen hatten ihrer Meinung nach kein Recht über sie zu richten. Zumindest nicht die Menschen, wegen denen ihre Mutter tot war, ihr Vater sein Gedächtnis und sie ihre Stimme verloren hatte. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Sie hatte ihren Dad, ihr Dad hatte sie und langsam aber sicher kehrten Erinnerungen zurück. Bei beiden. Und nun war es nicht mehr nur Logan der nachts aufwachte. Tsuki erinnerte sich daran, was diese Männer mit ihr gemacht hatten. Der Professor hatte gemeint, dass sie es langsam verarbeiten würde, was sie über so viele Jahre verdrängt hatte. Vielleicht würde es eines Tages weg sein. Eines Tages… Die Schwarzhaarige war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie nicht gehört hatte, wie Logan aus dem Bad gekommen war. So sah sie überrascht zu ihm auf als er hinter ihr stand und ihr den Satz Kleidung abnahm, die sie bereits herausgesucht hatte. „Und ich dachte schon, ich hab sie überseh’n“, meinte er grinsend und umarmte sie ganz kurz, ehe er wieder im Bad verschwand. Nur kurz sah sie dem Älteren nach, ehe sie sich ebenfalls frische Kleidung nahm und dann wartete dass ihr Vater wieder aus dem Bad kam. Logan hatte ihr von ihrer Mutter erzählen können… und gerade die letzten Tage schien er sich gern an sie zu erinnern, sich viel an sie zu erinnern. Dass Tsuki endlich von ihrer Mutter erfuhr, machte sie ziemlich glücklich. Glücklicher als man es vielleicht meinen könnte, so vaterfixiert wie man sie hielt. Natürlich war sie vaterfixiert, wie auch nicht? Ihr Vater war alles was sie hatte, kein Wunder oder? Und ihr Vater würde das einzig beständige in ihrem Leben sein… Es sei denn es passierte noch ein Wunder und Victor, Logans Halbbruder, würde sich zu einem vernünftigen Mann entwickeln. Tsuki konnte sich gut an ihren Onkel erinnern. Wie… animalisch er gewesen war. Und dennoch hatte er sie aus diesem verdammten Labor rausgeholt. Mit ihrer Tante Emma zusammen… Wie den beiden wohl ging? Seit damals hatte sie nichts mehr von den beiden gehört. Ob das gut oder schlecht war stand in den Sternen aber eigentlich war sie ganz froh dass es war wie es war. Sie hörte wie sich die Tür öffnete und ihre blauen Augen lagen auf ihrem Vater, der sich gerade noch die Haare etwas trocknete als er aus der Dampfwolke stieg, die mit ihm aus dem Bad kam. „Jetzt du“, meinte er grinsend und trat aus der Tür, „Ab mit dir. Ich hol was zum Essen.“ Tsuki lächelte amüsiert. ‚Bleib mir aber mit Salat fern, egal wie sehr Ororo dir das andrehen will. Ich bin doch kein Kaninchen.‘ Die junge Frau war mehr für Handfeste Nahrung, Fleisch und Gemüse oder Nudeln als beilagen, am liebsten Kartoffeln in allen Variationen. Aber seit einer Weile versuchte ihr Ororo immer Salat anzudrehen. Nicht ihre Welt, der schmeckte ihr einfach nur grün. Mehr nicht. Gesunde Ernährung schön und gut, aber Logan und sie konnten machen was sie wollten. Wirkliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit hatte das nicht. Logan rauchte immerhin schon seit Jahren, eher Jahrzehnten. Und er hatte keine Raucherlunge, das hätte Jean schon längst festgestellt… Innerlich knurrte sie. Jean. Ach egal, es hatte eh keinen Sinn. Lieber verschwand sie im Badezimmer unter der warmen Dusche, die wirklich gut tat. Sie wurde langsam wieder warm als sie die Wassertemperatur langsam erhöhte um sich nicht zu verbrühen. Eine ganze Weile später kam sie aus dem Badezimmer, angezogen und mit trocken geföhnten Haaren, die sie etwas zusammensteckte damit sie ihr nicht beim Essen ins Gesicht fallen würden. Das Essen fand sie vor, auf dem Schreibtisch zwischen ihren Büchern für die Schule. Von ihrem Vater fehlte jedoch jede Spur. Hier war er noch gewesen, der Teller roch nach ihm wo er ihn getragen hatte, aber wenn er sich nicht unsichtbar mache konnte seit grade eben, war er selbst nicht im Zimmer. Es roch auch nicht so stark nach Essen, dass sie sagen konnte dass einmal zwei Teller hier gewesen waren. Hatte er nicht gesagt, sie wollten zusammen essen…? Man sah wie Tsuki die Augen schloss, den Kopf zur Seite drehte und tief ausatmete. Es gab nämlich genau drei Möglichkeiten warum er nicht hier war. Charles hatte mit Logan sprechen wollen. Charles hatte Logan und die anderen X-Men zu einer Mission gerufen, was ausschied da er ihr da Bescheid gegeben hätte. Jean hatte mit Logan sprechen wollen. Und die junge Frau wusste, dass das letzte Szenario eingetreten war. Nur bei ihr ließ er alles stehen und liegen. Dieses Miststück! Sie hatte Scott, bei dem sollte sie auch bleiben. Aber was konnte sie tun? Nicht einmal Scott wusste wirklich was er tun sollte. Stritt er mit Logan bekamen er und Tsuki die schlechte Laune des Älteren ab. Versuchte Tsuki mit ihrem Vater über Jean zu sprechen, wandte er sich brummend oder gar knurrend ab und ließ sie stehen. Charles mischte sich von Natur aus nicht ein, wobei die zwei ihm wohl am aufmerksamsten zuhören würden. Mit Jean sprach Tsuki nicht, da bekam sie immer nur pampige Antworten oder sie versuchte ihn ihrem Kopf herumzupfuschen. Und Scott versprach sie immer, dass sie Logan nicht beachten würde oder besser nicht mehr beachten würde. Lüge und Lüge, wie immer. Sie beachtete ihn und würde ihn weiter beachten und mit ihm flirten. Wütend über das gebrochene Wort ihres Vaters setzte sich die Schwarzhaarige an den Schreibtisch und aß. Ororo hatte gekocht, Hühnchen Fleisch in Soße mit Paprika und Kroketten dazu. Sie liebte Ororos Essen, es war immer schön würzig, manchmal sogar verdammt scharf, aber es schmeckte herrlich. Und so vielen ihr auch gar nicht die Pastinaken auf, die die Ältere mit zu den Paprika geschmuggelt hatte. Auch nichts wovon sie so eine Freundin war, aber gut getarnt ließ sie es sich gefallen. Nebenher hatte sie einige Seiten für die Schule gelesen, am richtigen Platz saß sie ja dafür. Und so war sie fast fertig und die Zusammenfassung die sie aus dem gelesen formulierte ebenfalls. Den Stift zur Seite legend, die Bücher zuklappend stand sie auf und nahm ihren Teller als sie ihren Vater den Gang entlang kommen hörte. Er sollte ruhig wissen, dass sie sauer war immer wegen Jean versetzt zu werden. Immer… Sich von innen auf die Lippe beißend öffnete sie die Tür und stand Logan gegenüber, der sie ansah. Und nach billigem Parfüm stank. Ihre Blicke trafen sich einen Moment und es dauerte eine Weile bis Logan verstand warum seine Tochter so ein wütendes Funkeln in den Augen hatte. „Ich wäre jetzt gekomm’n“, verteidigte er sich halbherzig, „Kann doch nichts dafür wenn du so schlingst.“ Tsuki sah den Größeren einen Augenblick an und schien das nicht zu fassen. Schlingen? Sie hatte vieles gemacht aber nicht geschlungen. Im Gegenteil. Grob stieß sie ihn den Kopf schüttelnd aus dem Weg und ging den Flur entlang. Sie wollte den Teller wegbringen und dann… mal sehen. Hauptsache sie musste nicht mit ihrem Vater in einem Raum sein oder mit ihm reden. Es ging zu 99% um Jean wenn sie stritten. Kleinere Streitereien wie zum Beispiel wegen der Blockhütte oder allgemein wegen Reisen, egal was, endeten in einer lautstarken Auseinandersetzung mit Diskussion und dann war es meistens vorbei. Wegen Jean konnten sich die beiden manchmal tagelang aus dem Weg gehen. Logan fand nichts Schlimmes daran Zeit mit Jean zu verbringen und Tsuki wäre es egal, wenn er sie dafür nicht immer versetzen, einfach stehen lassen oder anfauchen würde. Aber war es nicht auch verständlich, dass die junge Frau gern Zeit mit ihrem Vater verbringen wollte…? Sie kannten sich doch erst zwei Jahre und wirklich viel wussten sie nicht voneinander. Sie wüsste nicht einmal was sein Lieblingsessen war wenn sie für ihn kochen wollte. Klar, er aß gern Fleisch, wie sie, aber so ein richtiges Lieblingsessen…? Etwas wofür er alles stehen lassen würde? Sie wusste auch nicht, ob er gern etwas Süßes aß, wie Schokolade oder Kuchen. Oder ob er gern Musik hörte und wenn ja was? Alles was die zwei voneinander wussten waren Dinge die man sah. Logan liebte Motorräder, Alkohol und Raufereien. Und Jean. Urgs. Oh, und Zigarren. Und Tsuki… liebte Musik, Fastfood, Training und Kaffee. Und ihren Vater. In der Küche angekommen stand Ororo noch dort und versorgte die letzten Gewürze und Kräuter die sie für das Essen verwendet hatte. Sie hatte Tsuki schon gehört und drehte sich zu ihr um und nahm ihr den Teller ab: „Streitet ihr schon wieder?“ Besorgt sah sie zu der Jüngeren. Sie hatte Tsuki gern, liebte sie wie eine kleine Schwester und wurde von der Jüngeren wie eine große Schwester behandelt und auch geliebt. Doch Tsuki winkte nur ab und schüttelte den Kopf. Es hatte weder Sinn darüber zu reden noch sonst irgendeinen Sinn. Dickköpfig war sie nämlich auch, genauso wie ihr Vater. Daran hatte leider jeder hier an der Schule zu knabbern… „Könntest du mir mal verrat’n was das grad sollte?“, wollte Logan wissen der kurz nach Tsuki die Küche betreten hatte und sah zu seiner Tochter die sich auf einen der Hocker an der Arbeitsfläche gesetzt hatte. ‚Was das sollte‘, wieder holte sie langsam und man sah dass es ihr schwer fiel ruhig zu bleiben, ‚DU hast gesagt wir würden zusammen essen. Und dann kommst du nach über ‘ner Stunde zurück nachdem du mir freundlicherweise was gebracht hattest. OHNE Teller. OHNE was zu Essen für dich. Dafür stinkst du nach Jeans Parfüm und wirfst mir vor ich würde schlingen! Ich hab gewartet bis das Essen fast kalt war und dann gegessen. Langsam! In der Hoffnung du kommst noch und isst mit mir. Es ist mir scheißegal ob du dich mit der rumtreibst. Aber dann sag mir gefälligst was damit ich nicht warte. ‘n einfaches: ‚Tsuki, Jean will was von mir wart‘ also nich‘ auf mich‘ würde mir reichen, ob du’s glaubst oder nich‘! Also geh wieder zu deiner blöden Jean und schieb dir die Weihnachtstanne sonst wohin.‘ Logan war kurz zu perplex um etwas sagen oder sie unterbrechen zu können. „Und warum das bitte?“ Die Tanne war Tsuki die letzten zwei Weihnachten doch so wichtig gewesen. Und jetzt das? ‚Weil du doch eh lieber Zeit mit Jean verbringst als mit mir‘, kam prompt die Antwort und Tsuki wirkte gleichgültig bei ihren Worten die sie lautlos mit den Lippen formte, ‚Such doch mit ihr ‘nen Baum aus. Ich fahr‘ nach Haus, egal wo das auch is‘. Alles immer noch besser als mit ‘nem Vater Zeit zu verbringen der für ne rothaarige Tusse alles steh’n und lieg’n lässt und mich nur noch anfaucht und anknurrt wenn’s um die geht. Mach was du willst, ich bin weg. Also hast du kein Problem mehr dich zu entscheiden ob du Zeit mit mir oder ihr verbringst. Als wenn dir die Entscheidung je schwer gefall’n wär‘.‘ Wieder war Logan perplex und sah Tsuki einfach nur an. Lieber Zeit mit Jean verbringen als mir ihr und die Entscheidung wäre ihm nie schwer gefallen…? Der perplexe Ausdruck wich Nachdenklichkeit. Es stimmte, er verbrachte gern Zeit mit Jean. Aber lieber als mit seiner Tochter? Das stimmte nicht. Aber ließ er wirklich alles für Jean stehen…? Auch Tsuki? Besagte Rothaarige kam in die Küche und sah sich kurz suchend um, bis sie auch Ororo sah. „Der Professor will uns sprechen. Scheint als ginge es um eine Mission für die X-Men. Logan kommst du?“ „Ja, komme…“, meinte er nur und wandte sich kurz nach seinen Worten zu Jean und ging ihr nach. Dicht gefolgt von Ororo. Tsuki saß auf dem Hocker und kaute von innen auf ihrer Lippe herum. Als sie Jake sah, sprang sie auf und nahm ihn am Arm, zeigte auf ihren Vater. Es war selten dass sie Jake in letzter Zeit darum bat ihre Stimme in die Köpfe von anderen zu projizieren, aber… „Du tust es schon wieder“, meinte sie deswegen und nur für Logan hörbar, „Und merkst es nich mal…“ Logan drehte sich um und sah zu den beiden Jüngeren. Was tat er schon wieder…? Es dauerte einen Moment bis er verstand. Hatte er sie wirklich grade einfach so in der Küche sitzen lassen…? Ohne was zu sagen? „Frohe Weihnachten, Logan“, meinte sie nach einer Weile in der er sie nur angesehen hatte ohne was zu sagen. Und ging nachdem sie Jake auf die Schulter geklopft hatte. Was sollte sie noch länger hier… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)