Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 19: Zusammenprall ------------------------- Kapitel 19: Zusammenprall Am Waldrand landete jetzt Ratko´s Schiff und er stieg aus. „Es dürfte schwierig werden, da drin jemanden zu finden!“, sagte der Pilot. Ratko aber lächelte. Er trat an die Außenwand des Schiffes und drückte einen versteckten Knopf. Daraufhin öffnete sich eine kleine Klappe und etwas fuhr automatisch heraus. Auf den ersten Blick schien es ein Haufen Schrott zu sein. Aber als Ratko noch einen Knopf drückte, bewegte der Haufen sich und nahm die Gestalt eines Roboterhundes an. Der Pilot sah Ratko skeptisch an. „Der RD 5000? Der wurde noch nie getestet, auch wenn er theoretisch jeden finden könnte!“, sagte er. „Ist doch ne gute Gelegenheit.“, erwähnte Ratko. Dann holte er eine Kette heraus, die er am Hals des Hundes befestigte. „Sie warten hier, bis ich zurück bin.“, sagte Ratko dem Piloten und ging los. Dann verschwand er zwischen den Bäumen. Langsam neigte sich die Sonne dem Horizont entgegen, was man im Wald nur an der rötlichen Färbung des Himmels, der hier und da durch die Bäume zu sehen war, erkennen konnte. Serena klammerte sich immer fester an ihren Bruder. „Wann sind wir denn endlich aus dem Wald draußen?“, fragte sie. „Nur noch eine halbe Stunde, dann müssen wir an der Lichtung sein.“, erklärte Yuan. „Was? Noch so lange? Bis dahin ist es schon dunkel.“, beschwerte sich Serena. Da gab Junko ihr eine Taschenlampe in die Hand. „Dafür haben wir die hier.“, sagte sie und nahm selbst eine. „Kommt schon. Je schneller wir sind, umso eher können wir ein wenig schlafen.“, riet Yuan. Die nächste halbe Stunde blieb Serena total aufmerksam. Bei jedem Geräusch leuchtete sie mit ihrer Taschenlampe in die Richtung, aus der es kam. Aber meistens waren es nur kleine Tiere. Schließlich kamen die vier an der Wiese an. Sie war nicht groß, aber hier könnten sie relativ gefahrlos übernachten.Kazuma baute das Zelt auf, das Junko und Serena gleich in Beschlag nahmen. „Moment mal. Das ist mein Zelt!“, sagte Kazuma. „Es ist das einzigste Zelt, das wir haben. Wehe, ihr schaut!“, sagte Serena. Kazuma seufzte. „Hier draußen ist es doch auch schön. Wir haben ja noch die Schlafsäcke!“, erwähnte Yuan. Kazuma nickte. Er nahm seinen Schlafsack und grub sich in ihn ein. Im Nu war er eingeschlafen, was ja auch kein Wunder war. Schließlich hatte er letzte Nacht kein Auge zugemacht. Jetzt war er total fertig. Das er überhaupt Kraft hatte, diesen Marsch noch durchzustehen, war faszinierend. „Ein außergewöhnlicher Junge.“, sagte Yuan leise und legte sich ebenfalls schlafen. In seiner Behausung in Neuschwanstein saß Zakor an einigen Unterlagen, als einer der Bildschirme aufflackerte und die Umrisse eines ziemlich dicken Saroks darauf auftauchten. Zakor sah die Gestalt abwertend an. „Haben sie bereits die Menschen gefunden, welche die Kämpfer zusammentragen sollen?“, fragte die mit einem hochnäsigen Ton in der Stimme. „Noch nicht. Ich habe allerdings Ratko drauf angesetzt.“, sagte Zakor. „Sie müssen gefasst werden. Das hat Vorrang vor allem anderen, klar?“, fragte die Gestalt Zakor schmunzelte leicht. „Glaubt der Imperator wirklich, das ein paar Menschen uns gefährlich werden könnten? Er sollte sich lieber Gedanken wegen der restlichen Gegner des Turniers machen.“, sagte er. „Das geht dich nichts an. Der Befehl kam vom Imperator persönlich!“, schrie die Gestalt wütend. „Gut, gut. Ich werde meine Anstrengungen verdoppeln!“, sagte Zakor und schaltete ab. „Lächerlicher Typ. Plustert sich so auf, nur weil es der Generalsekretär des Imperators ist.“, sagte Zakor genervt. Es war sehr früh am Morgen, als Yuan die Augen öffnete. Die Sonne schien gerade erst aufzugehen, was er aufgrund der Bäume ringsum aber nicht sehen konnte. Kazuma schien schon länger wach gewesen zu sein. Jedenfalls saß er auf einem Stein und starrte auf den Wald. „Guten Morgen!“, sagte Yuan und streckte sich. „Pssst.“, sagte Kazuma. Yuan fragte sich, war er hat. Plötzlich erschrak er. Da war tatsächlich etwas im Wald. Er konnte nicht genau sagen wo, aber eine unheimliche Aura hatte sich ausgebreitet. „Was ist das?“, fragte er leise. Kazuma antwortete nicht. Er wusste es ja selbst nicht. Plötzlich ging der Reißverschluss des Zeltes hoch und Serena kam heraus. Sie streckte sich und sah die beiden an. „Guten Morgen!“, schrie sie lauthals, so dass Kazuma und Yuan zusammenzuckten. Plötzlich sprang etwas aus dem Wald auf Serena zu und warf sie auf den Boden. Im nächsten Moment griff das Etwas ihre Hände und Füße und hielt sie fest. Es war der Roboterhund von Ratko. „Serena!“, schrie Kazuma und stürmte los. Doch ein Schlag traf ihn in der Magengrube, so das er erstmal in die Knie gehen musste. Yuan war starr vor Schreck. Serena konnte sich nicht rühren und Junko schlief wohl noch im Zelt. „Was denn? Ihr kümmerlichen Gestalten wollt meinen Sohn besiegt haben?“, fragte Ratko. In seiner Stimme lag etwas Enttäuschung. Kazuma sah mit schmerzendem Blick auf den Sarok, der ihn gerade geschlagen hatte. Der sah ihn hämisch grinsend an. „Ihr seid die Mühe gar nicht wert, die ich hatte!“, sagte Ratko. Plötzlich spürte er eine Klinge an seinem Hals. Junko stand hinter ihm und drückte leicht zu. „Verschwinde von hier oder stirb.“, sagte sie mit ernstem Unterton. Ratko aber hob die rechte Hand und griff die Klinge mit zwei Fingern. „Na warte!“, schrie Junko und drückte fest. Doch das Schwert bewegte sich keinen Millimeter. „Glaubst du etwa, ich hätte dich nicht bemerkt?“, fragte Ratko. Er drehte sich rasch und rammte Junko seinen linken Ellenbogen ins Gesicht. Etwas Blut spritzte aus ihrer Nase. Sie ließ das Schwert los und ging zu Boden. „Eine Waffe ist immer nur so gut wie der Benutzer!“, sagte Ratko und warf das Schwert weg. „Du Mistkerl!“, schrie Yuan. Das erste Tattoo leuchtete und er verwandelte sich. Dann ging er auf Ratko los. Sein Schlag hatte ordentlich Dampf drauf, als er auf Ratko zuflog, doch der hob einfach nur eine Hand und fing den Schlag ab. Dann setzte er zum Gegenangriff an. Seine andere Hand formte sich zu einer Faust und mit einem Mal schien sich ein ungeheurer Sog zu entwickeln. Die Faust traf Yuan, der sie abwehren wollte. Doch die Wucht des Schlages ließ ihn vom Boden abheben und schleuderte ihn gegen einen Baum, der nun abbrach und umstürzte. Yuan fiel zu Boden, während seine Verwandlung in sich zusammenbrach und verschwand. Kazuma stöhnte. Bis jetzt hatten sie es noch nicht mit so einem Gegner zu tun gehabt. Selbst Kaltor sah gegen den hier wie ein Waisenkind aus. Die Kraft dieses Gegners schien unendlich zu sein. Kazuma saß an einen Stein gelehnt und sah den Sarok an. „Und du bist Kaltor´s Vater?“, fragte er. Ratko sah ihn fragend an. „Ja. Ich bin Ratko. Außerdem habe ich den Auftrag, euch zu fangen.“, erklärte er. Kazuma lächelte. „Deine Aura. Du warst in dem Schiff in Chongjin. Da bin ich sicher!“, sagte er. Ratko wusste nicht, was er davon halten sollte. „Nicht schlecht. Du kannst das spüren?“, fragte er. „Glaube schon. Warum, weiß ich allerdings nicht.“, sagte Kazuma. Ratko sah jetzt die anderen an. Alle lagen am Boden. „Schade. Ich dachte, das würde Spaß machen. Aber eigentlich war es nur langweilig.“, erwähnte er. Dann sah er den Roboterhund an. „RD 5000! Verpack sie gut!“, sagte er. Plötzlich sprang Kazuma auf, griff sich Junko´s Schwert und hielt es drohend in Ratko´s Richtung. „Verschwinde, wenn du überleben willst. Ich kann etwas mehr als sie.“, sagte er. Ratko sah Kazuma teilnahmslos an. Er schien sich keine großen Sorgen zu machen. „Nimm den Zahnstocher da weg, bevor du dir ein Auge ausstichst.“, sagte er. „Hilf mir!“, schrie Serena. Der Robohund hatte ihr eine Art Handschellen an Hand- und Fußgelenke angelegt. „Wie in einem Reflex sprintete Kazuma los und schlug mit dem Schwert zu. Die Schellen zersprangen mit einem Mal. Der zweite Schlag erwischte den Hund, der Funken sprühend und in zwei Teilen zu Boden fiel. Kazuma keuchte jetzt. Ratko schien ein wenig beeindruckt zu sein. Er hatte nicht damit gerechnet, das Kazuma so schnell sein könnte. „Verschwinde jetzt, bevor es dir genauso geht!“, schrie Kazuma wütend. Selbst Serena erschrak. So wütend und ernst hatte sie ihren Bruder noch nie erlebt. Kazuma ging jetzt zu Junko, die sich ein Tuch vor die Nase hielt, um die Blutung zu stoppen. „Wie geht es dir?“, fragte er. „Geht schon.“, sagte Junko schmerzvoll. Jetzt sah Kazuma noch wütender aus. Ratko sah auf den Schrotthaufen, der bis eben noch ein Hund gewesen sein sollte. „Das war ein ziemlich teurer Prototyp. Ich hoffe, du kannst das bezahlen.“, sagte er. Kazuma lächelte. „Nicht wirklich. Und was willst du jetzt machen?“ Ratko schmunzelte. „Wenn du glaubst, es mit mir aufnehmen zu können, dann vergiss es!“, erwiderte er. Das Schwert von Junko, das Kazuma in der Hand hielt, blitzte bedrohlich durch die Sonne, die ein wenig durch die Bäume schien. „Das werden wir noch sehen!“, sagte Kazuma. „Warte. Überlass das mir.“, sagte Yuan, der wieder aufrecht stand. Er klopfte sich den Dreck von den Klamotten und trat etwas näher ran. „Ich dachte, du wärst fertig.“, sagte Kazuma erstaunt. Yuan lächelte nur. „Ich wäre bestimmt nicht auf eurer Liste, wenn mich so was schon umhauen würde, oder?“, fragte er. Selbst Ratko stutzte jetzt. Sollte Yuan es wirklich mit ihm aufnehmen können? „Halt dich da raus, klar?“, sagte Yuan lächelnd. Obwohl er schon einen ziemlich heftigen Schlag von Ratko abbekommen hatte, stand er wieder. Ratko sah interessiert aus. „Und was willst du noch machen?“, fragte er. Yuan zog seinen rechten Ärmel ganz hoch. „Pass mal auf!“, sagte er. Seine erste Tätowierung leuchtete auf und er verwandelte sich wieder. Ratko lächelte. „Ganz netter Trick muss ich sagen, aber das hat doch eben schon nichts gebracht. Was soll nun anders sein?“, fragte er. Nun fing auch die zweite Tätowierung an zu leuchten. Yuan verwandelte sich erneut. Die Flügelansätze auf seinem Rücken wurden größer und waren bereits als Flügel zu erkennen. Die Hörner auf seinem Kopf wuchsen ebenfalls und seine Arme wurden dicker. Außerdem änderte sich seine Hautfarbe in ein Hellrot. Anschließend stieß er einen grellen Schrei aus, der nun im Ton tiefer wurde. Schließlich beruhigte er sich und sah Ratko schnaubend an. „Sehen wir mal, ob du jetzt immer noch mithalten kannst.“, sagte Yuan. Kazuma, Serena und Junko staunten. So etwas hatten sie wohl auch nicht erwartet. Ratko verschränkte seine Arme und sah Yuan genau an. „Recht beeindruckend, aber was soll das gebracht haben?“, fragte er. Yuan fletschte die Zähne, was in seiner momentanen Gestalt sehr bedrohlich aussah. „Pass mal auf!“, schrie er und rannte auf Ratko zu. Sein rechter Arm wirbelte herum und kam auf seinen Gegner zu. Ratko hob seinen rechten Arm ebenfalls und fing den Schlag ab. Doch er verzog ein wenig schmerzhaft das Gesicht. Der linke Haken von Yuan kam jetzt zu schnell. Er erwischte Ratko unterm Kinn mit voller Wucht. Er hob vom Boden ab und stieß in 5 Metern Höhe mit einem Baum zusammen. Dann fiel er zurück zu Boden, landete aber auf den Füßen. Yuan hatte scheinbar damit gerechnet, denn er startete bereits den nächsten Angriff. Ratko war wohl etwas benommen, denn er verteidigte sich diesmal nicht. Yuan´s Schlag traf ihn mit aller Härte. Doch erstaunlicherweise bewegte sich Ratko nicht. Stattdessen waren seine Bauchmuskeln überdimensional angeschwollen wie auch der Rest seines Körpers. Kazuma erinnerte sich. Kaltor konnte das auch. „Du Narr. Ein Mensch kann mich nicht besiegen!“, sagte Ratko. Sein ebenfalls gewaltig gewordener Arm wedelte herum und ein Schlag traf Yuan im Bauch. Er knickte ein wenig zusammen und trat ein paar Schritte rückwärts. Dann ging er in die Knie und die Arme hingen schlaff herunter. Dieser Schlag war offenbar zuviel für Yuan gewesen. Er war bewusstlos. „Ein lächerlicher Versuch!“, sagte Ratko amüsiert. Plötzlich war die Luft von einer seltsamen Aura erfüllt. Mit einem Mal schien die Temperatur um gut 10 Grad gefallen zu sein. Selbst Serena fror ein wenig. Ratko sah Yuan an, den er für die Quelle dieser unheimlichen Aura hielt. Der hob jetzt den Kopf und sah Ratko mit hell glühenden Augen an. „Endlich. Ich habe lange genug geschlafen.“, sagte Yuan mit einer merkwürdigen Stimme. Sie klang wie die von zweien. Auf der einen Seite Yuan und auf der anderen eine dumpfe, unheimliche Stimme. Yuan betrachtete seinen rechten Arm. „Mist. Nur zwei Siegel. Dieser Volltrottel baut auch nur Mist!“, sagte er wütend. Ratko sah Yuan verdutzt an. Auch Kazuma, Serena und Junko waren baff. Yuan sah Ratko an. „Du bist bestimmt derjenige, der ihn soweit gebracht hat, oder?“, fragte er. Ratko wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Serena ging jetzt ein Licht auf. „Du bist der Dämon in Yuan, oder?“, fragte sie. Yuan drehte sich zu ihr um. „Sehr richtig, junges Fräulein!“, sagte er und verneigte sich. Auch Kazuma und Junko verstanden jetzt. Irgendwie musste der Dämon die Oberhand gewonnen haben. „Ich bin Yajukurai.“, sagte der Dämon. Junko stutzte. „Ein japanischer Dämon?“, fragte sie. „Liegt an der Herkunft dieses Mannes!“, sagte Yajukurai. Ratko schien gleich der Kragen zu platzen. „Schluss mit dem Theater!“, schrie er. Yajukurai stand auf. Er wankte zwar ein wenig, aber schien der kampfbereit zu sein. „Du hältst mal die Klappe, wenn sich Erwachsene unterhalten!“, sagte er forsch zu Ratko. Kazuma erschrak. Das der Dämon in Yuan´s Gestalt so mit seinem Gegner redete, war seiner Meinung nach selbstmörderisch. Ratko war immer noch der Stärkere. „Du Hosenscheißer!“, schrie Ratko und schlug zu. Doch der Dämon wich einfach zur Seite aus und tänzelte etwas rückwärts. Plötzlich sah er Ratko fragend an. „Was bist du eigentlich? Jedenfalls kein Mensch, soviel ist sicher!“, sagte er. Ratko fletschte die Zähne. „Verarsch mich nicht!“, schrie er und griff etwas, das er am Rücken unter seinem Mantel trug. Kazuma erkannte es erst jetzt. Es war eine gewaltige Streitaxt, die er allerdings ohne Probleme mit einer Hand hielt. „Na warte!“, schrie Ratko und schwang die Axt auf den Dämon zu. Doch der lächelte nur und fing sie mit einer Hand spielend leicht auf. „Keine Ahnung, was du bist, aber gegen mich bist du nichts.“, sagte der Dämon überlegen scheinend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)