Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 101: Zwillinge ---------------------- Kapitel 101: Zwillinge Kazuma wich einige Schritte zurück, ohne die feuerroten Augen seines Gegners außer Acht zu lassen. „Was... was hat das zu bedeuten?“, fragte er verdutzt. Der Gegner schmunzelte leicht hinter seiner Maske. „Das solltest du doch am besten wissen.“ Junko lugte aus ihrem Versteck hin zu den beiden. Sie sah Kazuma, der verwundert aussah, doch von dort aus konnte sie nicht sagen, was passiert war. „Bist du etwa auch...?“, fragte Kazuma. „Ein Halbsarok? So wie du? Ja, das kann man wohl so sagen.“, ergänzte der Mann. „Was ist los?“, fragte Junko die sich wieder in ihrer Deckung versteckt hatte. Kazuma hörte sie in dem Moment gerade nicht. Ihm gingen alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Niemals hätte er erwartet, das es noch einen Menschen wie ihn gab. „Aber wie? Und wann?“, fragte er. Der Gegner schmunzelte erneut. „Besiege mich, vielleicht haben wir danach dann etwas Zeit für eine kleine Plauderei.“ Kazuma sah zu Serena. Um diesen Kampf zu gewinnen, musste er schneller werden. Allerdings war sein Gegner so gut, das er keine Chance haben würde, wenn er nicht richtig ernst machte. „Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du mir die Maske vom Gesicht reißen kannst, gestehe ich meine Niederlage ein.“, bot der Maskierte jetzt an. Kazuma nahm das Schwert mit beiden Händen. „Wenn ich ihn mit einem Angriff ablenken würde und mir dann mit einer Hand die Maske schnappe, könnte ich es schaffen.“, dachte er sich. „Na gut!“, schrie er und ging wieder auf den Gegner zu. Er schlug mit dem Schwert zu, das der Gegner mit seinem abwehrte. Dann löste Kazuma eine Hand und griff nach der Maske. Doch ehe er sie bekommen konnte, sprang der Mann zurück und gewann wieder etwas Abstand. „So einfach ist es nicht.“, entgegnete er. Kazuma keuchte. Durch seinen Kampf mit Ghatzi war er noch geschwächt. Er könnte diesen Kampf nicht mehr lange durchhalten. Plötzlich ertönte eine Stimme in seinem Kopf. „Lass mich dir helfen.“, sagte sie. Kazuma stutzte. Er sah sich verwirrt um, doch es waren nur der Gegner und Junko hier und die Stimme war eindeutig männlich gewesen. „Wer ist da?“, fragte er. „Denk nicht lange nach. Ich leihe dir meine Fähigkeiten. Du musst nur kämpfen wollen. Ich übernehme den Rest.“, fügte die unbekannte Stimme hinzu. Kazuma war sicher, das es diesmal nicht Gaia war. Doch wer war es dann? Irgendwie hatte er die seltsame Ahnung, das die Stimme aus dem Schwert kamen, doch klang es verrückt zu sagen, dass das Schwert mit ihm sprechen würde. „Bist du endlich bereit, weiter zu machen, oder ziehst du es vor, weiter mit dir selbst zu reden um dir Mut zu machen?“, fragte der Gegner ungeduldig klingend. Kazuma hob das Schwert. „Entweder werde ich gerade verrückt, oder das hier wird schräger, als ich gedacht habe.“, dachte Kazuma und schluckte. Er legte das Schwert an und rannte erneut auf den Gegner zu. Der hielt sein Schwert wieder hoch in Abwehrposition. Plötzlich spürte Kazuma etwas. Es war, als würde jemand anderes seinen Körper lenken. Aber es war kein unangenehmes Gefühl. Er schwang das Schwert herum und traf das Schwert seine Gegners. „Immer noch die gleiche Technik? Langweilig.“, sagte der Mann. Da griff Kazuma um, drehte sich einmal um die eigene Achse und schlug von der anderen Seite zu. Der Gegner war verwundert, konnte den Schlag aber trotzdem abwehren. „Was denn jetzt? Ist er schneller geworden?“, dachte er. Kazuma trat jetzt etwas zurück, streckte das Schwert aus und stach auf den Gegner ein. Die Aktion geschah unglaublich schnell, doch sein Gegner konnte die Bahn des Schwertes ablenken und gleichzeitig zur Seite ausweichen. Kazuma zögerte jedoch keine Sekunde, erneut anzugreifen und so ließ er eine regelrechtes Schlaggewitter auf ihn niedergehen. Der Maskierte hatte sichtlich Mühe, jeden einzelnen Schlag abzuwehren. Junko und Serena, die das sahen waren erstaunt von Kazuma. Es schien, als wenn er nicht eine einzige überflüssige Bewegung machte. Jede einzelne verfolgte das Ziel, den Gegner in Bedrängnis zu bringen. So etwas hatte sie bei Kazuma noch nie gesehen. Kazuma selbst hatte einen leicht euphorischen Gesichtsausdruck. Allerdings fragte er sich doch, was hier eigentlich vor sich ging. Der Gegner wehrte nach wie vor ab, aber das Schwert in seiner Hand zitterte bereits etwas von der Kraft der Schläge. „Es ist soweit.“, sagte die geheimnisvolle Stimme in Kazumas Kopf. Kazuma zog das Schwert zurück und holte zu einem großen Schlag aus. Er drehte sich wieder, aber diesmal machte er drei Umdrehungen, bevor er zuschlug. Der Gegner hielt diesmal das Schwert mit beiden Händen dagegen, doch es brachte nichts. Durch die Wucht des Schlages wurde ihm das Schwert aus der Hand geschlagen. Anschließend drehte sich Kazuma erneut und schlug von oben zu. Der Gegner trat etwas zurück und wollte dem Schlag ausweichen, doch das Schwert traf ihn an der linken Gesichtshälfte. Dadurch trennte sich die Befestigung der Maske. Er fiel rückwärts zu Boden während seine Maske neben ihm aufschlug. Kazuma verschnaufte. Das Gefühl, das er eben noch hatte, war verschwunden. Die Drachenklinge fiel zu Boden und er selbst musste in die Knie gehen. „Jetzt reicht´s aber.“, sagte er keuchend. Der Gegner seufzte. „Damit hatte ich nicht gerechnet. Gute Technik. Wie ein Profi.“, sagte er und stand langsam auf. „Und jetzt lass Serena endlich frei, bevor ich...“ Weiter kam Kazuma nicht, denn er sah jetzt das Gesicht des Gegners, das ihn ins Stocken brachte. Es wurde still, während Kazuma schluckte und versuchte, die Worte wiederzufinden, die er eben sagen wollte, doch irgendwie waren sie gerade weg. Er sah in ein Gesicht, das er nur zu gut kannte, wenn es sah aus wie sein eigenes. Abgesehen von einer Narbe über dem rechten Auge und der Schnittwunde an der linken Backe, die Kazuma ihm eben gerade zugefügt hatte. „Wer zum Teufel bist du? Was bist du?“, fragte Kazuma, der endlich wieder anfing zu sprechen. Sein Gegenüber grinste etwas verschmitzt während er sich das Blut von der Backe wischte. „Tja. Jetzt, wo du mich siehst, solltest du es eigentlich leicht erraten können, oder nicht?“ Nun sah Kazuma noch ratloser aus als zuvor. „ Ein Klon? Chamäleon?“, riet er drauflos. Der Gegner stutzte, fing dann aber lauthals an zu lachen. „Was denn? Das ist alles, was dir einfällt? Klon? Chamäleon? Ziemlich weit hergeholt.“, sagte er und lachte weiter. Junko kam jetzt aus ihrem Versteck und sah die beiden an. „Wahnsinn. Ihr seht aus wie Zwillinge.“, sagte sie ohne nachzudenken. Der Gegner lächelte. „Siehst du? Die Kleine hier hat es gerafft.“, sagte er immer noch leicht lachend. Jetzt sahen ihn beide verdutzt an. „Was soll das jetzt heißen`“, warf Kazuma immer noch zurückhaltend ein. „Seid ihr etwa wirklich Zwillinge?“, fragte Junko erstaunt. „Unsinn. Ich habe keinen Bruder und schon gar keinen Zwillingsbruder. Davon würde ich ja wohl wissen, mal ehrlich.“, sagte Kazuma überzeugt. „Sei dir da mal nicht so sicher.“, sagte sein Gegenüber mit erhobenem Zeigefinger. „Sie hat recht. Ich bin dein Zwillingsbruder. Siehst du es nicht? Ich sehe genauso aus wie du.“ Kazuma wich etwas zurück. „Das ist ein Trick. Vermutlich von den Sarok, um uns fangen. Ich weiß nicht, was du bist, aber ich habe nur eine Schwester und die lässt du jetzt gefälligst frei.“, schrie er. Daraufhin zog der Zwilling eine Fernbedienung aus der Hose und drückte einen Knopf. Der Käfig, der Serena eingeschlossen hatte verschwand und es tat sich eine Tür zu ihrem Raum auf. Serena rannte jetzt heraus und umarmte ihren Bruder. „Ein Glück geht es dir gut. Ich hatte schon das schlimmste befürchtet.“, sagte sie. „Du hast dir Sorgen um Mich gemacht? Ich dachte, es wäre eher umgekehrt.“, entgegnete er. „Draußen ist es bereits heller Tag und ich denke, ihr werdet gesucht, also solltet ihr vor heute Abend nicht wieder rausgehen. Ich werde uns etwas zu essen machen, dabei können wir uns etwas unterhalten.“, sagte der Zwilling und drehte sich um. „Ein Essen? Glaubst du, ich lasse mich von dir vergiften?“, fragte Kazuma immer noch misstrauisch. „Er hat recht. Wir sollten etwas essen und du musst dich wohl ausruhen.“, bemerkte Serena. „Ich hätte ihr nie etwas angetan, vertraue mir. Immerhin ist sie auch meine Halbschwester.“, sagte der Zwilling. Kazuma sah ihn erneut an. „Du bist also wirklich mein Zwillingsbruder? Aber wie und warum? Und warum weiß ich nichts von dir?“ „Und vor allem, wie heißt du?“, fragte Junko jetzt. Der Zwilling überlegte kurz. „Ich wurde während ich aufwuchs immer -Subjekt 2- genannt. Und zwar von allen Menschen, die ich kennengelernt habe.“ „Das ist doch kein Name.“, sagte Junko. „Was soll den das heißen? Hab noch nie jemanden ohne Namen gesehen.“, warf Kazuma ein. „Nennt mich einfach, wie ihr wollt. Ich habe nie über einen Namen nachgedacht.“ Junko dachte einen Moment nach. „Wie wäre es denn mit Azuma. Das klingt fast wie Kazuma und man kann sofort hören, das ihr Zwillinge seid.“, sagte sie. Kazuma und Serena sahen sie fragend an und auch ein wenig enttäuscht angesichts ihrer Fantasielosigkeit. „Hmmm. Azuma, was? Warum nicht? Klingt gut.“, sagte der Zwilling lächelnd. Kazuma wollte etwas dazu sagen, doch ihm fiel wieder nichts ein. Er versuchte nach wie vor, wachsam zu bleiben. „Okay. Gehen wir in die Küche.“, sagte Azuma und ging voran. Er führte sie durch den unterirdischen Komplex an einigen Türen vorbei und durch einen weiteren größeren Raum, in dem ein kleines Zimmer von Glas umschlossen lag, in dem Kinderspielzeug lag. Schließlich kamen sie in einer Großraumküche an. „Wow. Hier müssen wirklich viele Menschen gelebt haben, wenn sie eine solche Küche brauchten.“, sagte Junko erstaunt. „Nicht wirklich. Das ist ein alter Bunker, aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Die Küche ist schon alt, funktioniert aber noch.“, erklärte Azuma und öffnete einen Schrank. Er holte zwei größere Dosen heraus. „Erbsensuppe sollte reichen oder? Tut mir leid aber es gibt keine frischen Zutaten mehr.“ „Du bist hier aufgewachsen, oder?“, fragte Kazuma. Azuma senkte den Kopf. „Vor dem Glaskäfig mit dem Spielzeug eben stand -Subjekt 2- dran. Das ist wohl dein Kinderzimmer gewesen, wenn man das so nennen kann.“, ergänzte Kazuma. Azuma holte einen großen Topf heraus, den er auf den Herd stellte. Dann nahm er einen Dosenöffner. „Ich bin hier aufgewachsen bis zu meinem 12. Lebensjahr. Eingesperrt und immer unter Beobachtung.“, sagte er melancholisch klingend. Er öffnete die Dosen, schüttete deren Inhalt in den Topf und stellte den Herd an. „Jetzt bin ich aber auch neugierig. Was ist deine Geschichte?“, fragte Kazuma und setzte sich hin. Azuma rührte den Inhalt des Topfes ein wenig herum. „Zunächst solltet ihr wissen, das alles, was ich über dich, unsere Mutter, unseren Vater, Serena und die Umstände unserer Geburt Unterlagen entnommen habe, die ich hier im Archiv gefunden habe.“ „Du redest von der Geschichte, wie unser Vater auf die Erde kam, um die Menschen vor der Bedrohung durch die Sarok zu warnen und ihnen Mittel zur Verteidigung geben wollte?“, fragte Kazuma. Azuma lächelte. „Ich sehe, du hast bereits einiges erfahren. In den Unterlagen war es etwas anders dargestellt, aber ich dachte mir so etwas schon.“, entgegnete Azuma. „Ich kenne die Geschichte von Zakor. Er war es, der meinen leiblichen Vater damals tötete.“, erklärte Kazuma. Azuma setzte sich hin. „Verstehe. Aber vermutlich weißt du nicht, das die Regierung damals die Schritte unseres Vaters zurückverfolgt haben und unsere Mutter dadurch in ihre Überwachung fiel.“ Kazuma erschrak leicht. „Die Regierung hat uns überwacht?“ Azuma nickte. „Außerdem wurde sie noch dazu schwanger, was die Regierung veranlasst, einen Bluttest ihres ungeborenen Kindes durchzuführen. Sie schmierten einige Ärzte und Schwestern und kamen so an eine Probe unseres Blutes. Außerdem fanden sie so heraus, das unsere Mutter Zwillinge in sich trug. Das bot ihnen die optimale Chance, uns zu untersuchen.“, erklärte Azuma. „Sie habe ungeborenen Babys Blut abgenommen? Mein Gott.“, sagte Junko schluckend. „Sie fanden so heraus, das wir nur zur Hälfte menschlich waren. Auch, wenn wir in diesem Stadium noch aussahen wie Menschen, wussten sie nicht, wie wir uns entwickeln würden und ob wir auf der Seite der Menschen standen. Sie hatten Angst. Jedoch konnten sie unsere Mutter weismachen, das sie nur ein Kind bekam. Die Geburt war dann die nächste Stufe. Der Arzt machte unserer Mutter weiß, das sie einen Kaiserschnitt benötigte, so das die sie betäuben konnten. Eines der Babys wurde später der Mutter gegeben, während das andere einer Regierungsbehörde ausgehändigt wurde, die es an einen sicheren Ort brachte, wo das Baby großgezogen und untersucht werden konnte. So hatten sie zwei Versuchsobjekte. Eines, das sie ständig untersuchen und Tests an ihm durchführen konnten und eines, das in normaler Umgebung aufwuchs, selbstständig immer von der Regierung beobachtet.“ Kazuma erinnerte sich an den Raum mit den Spielsachen. „Du warst also von deiner Geburt an hier eingesperrt. Kaum auszudenken, wie das für dich gewesen ist.“, sagte er. Azuma lachte leicht. „Es war nicht so schlimm, wie es klingt. Am Anfang haben sie mir jede Woche ein- zweimal Blut abgenommen, um es zu untersuchen und hin und wieder war ich beim Röntgen oder Ultraschall. Sie wollten meine Entwicklung genaustens dokumentieren. Ab meinem 4. Lebensjahr kamen tägliche Belastungstests hinzu wie Kondition und Kraft. Das war schon etwas heftiger, aber um mich wurde sich immer gut gekümmert. Ich hatte genug zu essen und es gab einige Frauen unter den Wissenschaftlern, die mich ins Herz geschlossen hatten.“ „Und was ist dann passiert? Wo sind alle?“, fragte Serena. „Verschwunden. Als die Invasion begann, sind alle gegangen, um ihre Familien zu suchen, nehme ich an. Mich ließen sie zurück. Da durch ihre Tests meine Stärke und Kondition gewachsen waren, war es ein leichtes, die Türen zu knacken. Ich suchte zuerst den ganzen Bunker ab, aber es war niemand mehr zu sehen. Kein Wissenschaftler und auch keine Wache mehr. Niemand. Also wollte ich ihnen folgen und nahm die Treppe nach oben. Dann kam ich zum ersten Mal an die Oberfläche, sah denn blauen Himmel und die Sonne. Außerdem die Stadt und das Raumschiff über der Stadt. Das war zu dem Zeitpunkt alles fremd für mich. Ich wusste nicht, was geschehen war.“ „Ein 12jähriger allein? Das musste wirklich hart gewesen sein.“, sagte Serena etwas traurig klingend. Azuma rührte die Suppe erneut ein wenig um. „Ich ging erstmal zurück in den Bunker und fand das Archiv. Da sie mir auch Lesen beigebracht hatten, suchte ich nach Anzeichen, was eigentlich los war. Warum ich alleine gelassen wurde und warum ich hier war. Keine Ahnung, wie viel Zeit verstrich. Ich aß von der Küche alles, was ich finden konnte, während ich einen Ordner nach dem anderen durchblätterte und immer mehr von dem verstand, was ich eigentlich war. Und was diese Raumschiffe waren. Und dann fand ich den Ordner über meine Familie, meine Mutter, meine jüngere Schwester und meinen Zwillingsbruder. Überwachungsberichte, Fotos, Schulzeugnisse, einfach alles war dort. Das brachte mich dazu, euch zu suchen. Ich packte mir eine paar Sachen zusammen, suchte eine Karte mit eurer Adresse heraus und brach auf in Richtung Stadt.“ „Du hast uns gesucht?“, fragte Serena. „Natürlich. Ich war allein und auch wenn ich die 5 Jahre gut zurechtkommen bin, wollte ich doch meine wahre Familie suchen. Allerdings war euer Haus bereits leer, als ich endlich ankam. Ich wusste nicht, ob ihr nur geflohen oder bereits tot wart. Meine Hoffnungen auf eine Familie wurden dadurch zerstreut. Zu allem Überfluss lief ich auch noch einer Patrouille der Sarok über den Weg. Zum Glück konnten sie schlecht zielen, so das ich weglaufen konnte. Allerdings kannte ich mich nicht aus und rannte in eine Sackgasse rein. Die Sarok verfolgten mich und ich hatte nur die Wahl zu kämpfen oder zu sterben.“, erklärte Azuma. „Du hast offensichtlich überlebt.“, bemerkte Kazuma. „Habe ich. Weil zu dem Zeitpunkt das erste Mal mein Sarokgen zum Vorschein kam. Kann mich kaum noch daran erinnern, jedenfalls waren alle drei Sarok tot als ich aufwachte. Ich beschloss, weil es zu gefährlich war, zum Bunker zurückzugehen. Hier waren noch viele Unterlagen, die ich durchlesen konnte. In die Stadt ging ich nur noch, wenn ich etwas zu essen brauchte. Von da an nahm ich auch jedes Mal ein Schwert mit. Einer der Wissenschaftler hatte mal versucht, mir Schwertkampf beizubringen. Wenn ich nicht las, trainierte ich.“ Er stellte die Herdplatte ab und hob den Topf auf den Tisch. Dann holte er einige Teller und Löffel heraus. „Ich fand schließlich die Unterlagen, über meine Veranlagung und mir war beinahe klar, was bei meinem ersten Trip in die Stadt passiert war. Also fing ich an, auf diese Verwandlung zu trainieren. Das kam mir nun zugute, wenn ich in die Stadt ging, da dort immer wieder Sarok auftauchten. Ich wurde stärker und hatte endlich meine Kraft unter Kontrolle. Ich hatte mich sogar damit abgefunden, alleine zu bleiben. Bis ich von dir hörte.“, erklärte er und verteilte die Teller. „Von unserer Reise.“, sagte Serena. „Ja. Zuerst war ich mir nicht sicher, das ihr es seid aber dann vor einigen Wochen sah ich die Fernsehübertragung von eurer verpatzten Hinrichtung. Ich erkannte sofort meinen Bruder dort, der Leola die Stirn bot. Eigentlich war ich ohnehin der Meinung, das nur er das fertigbringen könnte.“, schmunzelte Azuma leicht. „Ich wollte nun wissen, wie stark du bist. Darum musste ich einen Kampf mit dir arrangieren. Einen ernsthaften Kampf natürlich. Tut mir leid deswegen.“, entschuldigte er sich. Kazuma verschränkte die Arme und seufzte. „Also war das alles wirklich nur Show. Und? Habe ich bestanden?“ Azuma lächelte. „Für jemanden, der erst seit kurzem auf seine wirkliche Kraft gekommen ist, nicht schlecht. Hätte ich allerdings ernst gemacht, wärst du jetzt platt.“ Kazuma machte ein genervtes Gesicht. „Lasst uns doch jetzt erstmal essen. Danach können wir immer noch besprechen, was jetzt zu tun ist oder uns streiten, wenn euch beiden danach ist.“, sagte Serena. „Von mir aus. Hab ohnehin Hunger.“, erwiderte Kazuma. Er sah Azuma an. Irgendwie fand er die Vorstellung komisch, plötzlich einen Zwilling zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)