Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 67: Dalkor ------------------ Kapitel 67: Dalkor Junko ging in die Krankenstation mit zwei Tellern Suppe für Kazuma und Serena. Als sie die Tür öffnete, erschrak sie. Kazuma stand an seinem Bett und zog sich gerade an. Rasch stellte Junko die Teller weg und ging wütend auf Kazuma zu. „Bist du verrückt? Du darfst dich doch nicht bewegen!“, sagte sie genervt. „Ach, was. Das geht schon. Zwar nicht so schnell, aber ich fühle mich eigentlich ganz gut.“, erklärte Kazuma. Junko stand jetzt vor ihm und drückte ihn auf das Bett zurück. „Du legst dich gefälligst hin wenn ich das sage, klar?“, fragte sie in bestimmendem Ton. Kazuma schluckte kurz. So kannte er Junko gar nicht. „Ich würde tun, was sie sagt.“, erwähnte Serena schmunzelnd. Kazuma seufzte. „Na gut. Wenn du meinst.“, sagte er. Plötzlich ging ein Funkgerät, das neben dem Bett stand, an. „Hört ihr mich? Bitte antworten!“, rief die Stimme von Ratko über den Lautsprecher. Kazuma nahm das Funkgerät. „Was gibt es denn?“, fragte er. „ Saroks. Ein Raumschiff ist über uns hinweg. Zwar hat es uns nicht gesehen, aber es fliegt in Richtung der Siedlung. Wenn sie die Menschen entdecken, dann bekommt ihr vielleicht gleich Besuch.“, sagte Ratko. „Oh nein.“, sagte Junko. „Nur mit der Ruhe. Das macht nichts.“, wollte Kazuma sie beruhigen. „Atruschka und Yuan sind unterwegs zu euch. Ihr müsst da verschwinden.“, sagte Ratko. Kazuma sah Serena an. „ Ich weiß nicht, ob das geht.“, sagte er. Serena erhob sich langsam. „Das klappt schon.“, sagte sie, da sie den ernst der Lage erkannte. „Von wegen. Ihr bleibt schön liegen. Es ist ja noch gar nicht gesagt, das sie hier landen werden. Und wenn doch, dann überlasst das mir.“, sagte Junko. „Komm schon. Glaubst du, das du das schaffst?“, fragte Kazuma. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und ging in die Knie. „Wenn ich mir dich so ansehe, dann hast du nicht unbedingt die besseren Chancen.“, erkannte sie. Kazuma seufzte. „Na gut. Wir warten auf Yuan und Atruschka. Die können uns vielleicht hier rausbringen.“, sagte er. „Gute Einstellung. Ich sehe mal nach.“, sagte Junko und ging wieder. „Das könnte schwierig werden.“, dachte Kazuma. Junko kam nach draußen zu Robin, der das Raumschiff bereits erspäht hatte. Es war über das Dorf hinweggeflogen. „Landet es?“, fragte sie. Robin nickte. „Es wird langsamer, was wohl heißen soll, das sie in der Nähe runtergehen werden.“, sagte er. „Sie suchen uns, nehme ich an.“, erwähnte Junko. „Hab auch nicht gedacht, das sie hier in der Einöde einen Anstandsbesuch machen wollen.“, sagte Robin lächelnd. „Bleib ernst. Atruschka und Yuan sind auf dem Weg. Sie können uns helfen, Kazuma und Serena zurück aufs Schiff zu bringen.“, erklärte Junko. „Warum denn? Das Schiff war nicht besonders groß. Ich nehme an, das nicht mehr als 10 Leute da drin Platz haben. Die machen wir auch so fertig.“, sagte er. „Witzbold. Und was ist, wenn einer von denen ein General oder sowas ist?“, wollte Junko wissen. „Macht nichts. Den hauen wir gleich mit kaputt.“, sagte Robin übermütig. Junko seufzte. Soviel Übermut hatte sie nur selten erlebt. Das Schiff der Saroks war auf einer kleinen Lichtung gelandet, die gerade mal so dem Schiff selbst Platz bot. Am Heck des Schiffes ging eine kleine Luke auf, aus der 6 Soldaten herauskamen, die links und rechts salutierten. Ein weiterer Sarok trat aus dem Schiff heraus. Er war mindestens einen Kopf größer als die anderen Soldaten. Ansonsten hatte er eine ziemlich normale Statur. Bis auf eine Art Dämonenmaske, die seinen ganzen Kopf umschloss und ihm ein unheimliches Aussehen verpasste. Einer der Soldaten trat vor und verneigte sich. „Die Siedlung, die wir ausgemacht haben, liegt 400 Meter südlich von hier, Kommandant Dalkor.“ „Sehr gut.“, sagte der Kommandant mit einem blechern klingenden Tonfall. „Wir brechen sofort auf. Sollten sie dort sein, möchte ich ihnen keine Möglichkeit geben, zu fliehen.“, ergänzte er und sie gingen los. „Wo bleiben die beiden denn?“, fragte Junko und sah nervös auf die Uhr. „Immer mit der Ruhe. Wir haben 2 Stunden gebraucht, um hierher zu kommen. Die beiden sind gerade mal seit 10 Minuten unterwegs.“, berichtigte Robin sie. „Wir haben nicht mehr viel Zeit.“, sagte Kazuma, der aus der Krankenstation rauskam. „Was tust du denn da? Beweg dich nicht.“, mahnte Junko. „Es ist schon fast zu spät. Ich kann ihn schon spüren.“, sagte Kazuma. „Heißt das, es ist ein General? Ein starker?“, fragte Junko besorgt. Kazuma schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, das er so stark ist wie Zakor. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht genau, wie stark er ist. Aber er kann uns Probleme machen.“, erklärte er. „Wie machst du das eigentlich? Das du so etwas spüren kannst?“, fragte Robin. „Keine Ahnung. Es funktioniert einfach.“, sagte Kazuma lächelnd. „Wir haben noch 5 Minuten!“, sagte Serena, die hinter Kazuma auftauchte. „Was denn? Du stehst auch noch auf? Seid ihr beide verrückt?“, fragte Junko. „Wir haben keine Zeit. Sie kommen gleich.“, sagte Serena. „Sag jetzt nicht, das du sie auch spüren kannst!“, erwähnte Robin ungläubig. Serena seufzte leicht. „Doch. Ich glaube schon.“, sagte sie verunsichert. „Könnte was mit der Bluttransfusion zu tun haben!“, sagte Junko nachdenklich. „Ja. Schon gut. Wir müssen hier weg.“, sagte Serena. Kazuma sah zum Dorf. „Und was wird aus den Menschen hier?“, fragte er. Junko erschrak und sah zu den restlichen Hütten. „Wenn sie nicht erfahren, das wir hier waren, lassen sie die Leute vielleicht in Ruhe!“, sagte Robin. „Glaubst du das wirklich?“, fragte Kazuma mit ironischem Blick. „Sie werden die Leute hier entweder versklaven oder töten.“, prophezeihte Serena. Kazuma lächelte. „Dann werde ich diesem Kerl wohl mal zeigen müssen, das er sich nicht mit uns anlegen sollte.“, sagte er und machte einen Schritt. Doch plötzlich verlor er den Halt. Junko konnte ihn gerade noch auffangen, bevor er hingefallen wäre. „Na klar. Du bist Superman und machst sie alle. Und wie, wenn du dich nicht einmal auf den Beinen halten kannst?“, fragte Junko seufzend. Kazuma keuchte. „Schon klar. Scheinbar hat mich die Behandlung stärker geschwächt, als ich dachte.“, sagte er schwach. „Überlasst mir das. Ihr könnt schon mal vorgehen. Wenn dieser Kerl nicht so stark ist, dann packe ich ihn schon.“, sagte Robin. „Quatsch nicht so. Ich werde dir helfen.“, sagte Junko. „Vergiss es. Du bringst die beiden hier weg. Ihr werdet auf Yuan und Atruschka treffen. Die könnten mir ja helfen, wenn sie noch rechtzeitig kommen, bevor ich mit den Kerlen fertig bin.“, sagte Robin. „Sei aber vorsichtig.“, riet Kazuma. Robin hob den rechten Daumen. „Klar doch. Mich kriegen die nicht klein!“, sagte er. „Aber sei vorsichtig mit deinem Feuer. Die Hütten hier sind aus Holz und Stroh und mit Wald umgeben. Entfache bloß keinen Waldbrand.“, riet Serena. Robin stutzte und sah sich um. „Schaff ich schon.“, sagte er. Junko nickte. Sie stützte Kazuma und Serena half ihr dabei soweit sie konnte. Dann gingen sie. Robin schluckte. „Oh mann. Das wird schwierig.“, dachte er. „Nicht so schnell.“, rief Atruschka Yuan hinterher. „Was? Du bist doch als erste ins Wasser gesprungen!“, erwähnte Yuan. „Schon. Aber ich fürchte, ich bin seit dem letzten Kampf noch nicht wieder richtig fit.“, erklärte Atruschka. „Was soll ich denn erst sagen? Aber es geht hier um unsere Freunde. Wir müssen ihnen helfen.“ Yuan ging es nicht viel besser, doch er riss sich zusammen. Plötzlich bemerkten sie Bewegung in der Nähe. Die beiden gingen in Deckung, bis sie Junko, Kazuma und Serena sahen. „Hey. Was macht ihr denn hier?“, fragte Yuan, der Junko Kazuma abnahm. „Wir mussten weg. Kazuma ich noch ziemlich schwach, weil er Serena Blut gespendet hat.“, sagte Junko. „Wo ist Robin?“, fragte Atruschka. „Noch im Dorf. Wir konnten die Dorfbewohner nicht alleine lassen. Die Saroks würden sie abschlachten, wenn sie rausfinden, das wir dort waren.“, erklärte Serena. „Alleine? Glaubt er etwa, er kann sie aufhalten?“, fragte Yuan. Atruschka sah ihn an. „Hilf du Junko, die beiden zum Boot zu bringen. Ich helfe Robin.“, sagte sie und verschwand in Richtung Dorf ohne das Yuan etwas dazu sagen konnte. „Na toll. Soviel dazu.“, erwähnte der nebenbei. „Dann weiter.“, sagte Junko, der es zwar auch nicht recht war, das Atruschka zum Dorf gegangen war, es aber auch nicht ändern konnte. „Na gut. Aber wenn wir am Boot sind, gehe ich wieder zurück.“, sagte Yuan. „Von mir aus.“, sagte Junko teilnahmslos. Robin hatte die restlichen Dorfbewohner inzwischen angewießen, in ihre Hütten zu gehen und keinesfalls nach draußen zu kommen. Er selbst stellte sich in die Mitte des Dorfes und schien zu warten. Es dauerte nicht lange, bis einige Büsche zur Seite knickten und die Saroks das Dorf betraten. Zuerst die Soldaten und dann auch ihr Kommandant. Einer der Soldaten erblickte Robin und zielte mit einem Gewehr auf ihn. „Stehenbleiben!“, rief er. Robin sah ihn verdutzt an. „Ich stehe doch.“, verkündete er. Der Soldat schluckte. „Ich weiß. Ich meinte auch nur, das du da bleiben sollst.“, sagte er. „Ich hatte auch nicht vor, wegzurennen.“, erwähnte Robin lächelnd. Die Soldaten traten auf ihn zu. „Wer bist du? Und wo ist der Rest der Bewohner?“, fragte der Soldat von eben. „Das geht euch gar nichts an. Und jetzt geht mir aus der Sonne.“, sagte Robin. „Du weiß wohl nicht, mit dem du es zu tun hast!“, sagte der Soldat und hielt den Lauf seines Lasergewehrs direkt auf Yuans Kopf gerichtet. Plötzlich bemerkte der Soldat, wie ihm der Schweiß von der Stirn lief und er wischte sich das Gesicht ab. „Ist es hier immer so heiß?“, fragte er. „Nein. Nur wenn ich hier bin.“, sagte Robin, bückte sich und legte die rechte Hand auf den Boden. In einem Durchmesser von einem Meter um ihn herum kam eine Feuersäule aus dem Boden, welche die Soldaten mit sich riss und durch die Luft wirbelte. Sie hielt nur etwa 10 Sekunden an, doch als die verschwand, fielen die Soldaten bewusstlos zu Boden. „Ziele niemals mit einer Waffe auf mich.“, sagte Robin belehrend. Da war das Klatschen von Händen zu hören und noch jemand trat aus dem Gebüsch heraus. Begleitet von zwei weiteren Soldaten mit wesentlich größeren Gewehren trat der Kommandant hervor. „Beeindruckend, wie du meine Männer fertig gemacht hast. Du musst eine der Zielpersonen sein. Laut meinen Informationen verfügt ihr alle über außergewöhnliche Stärke und Fähigkeiten.“, erwähnte er. „Und mit wem habe ich die Ehre?“, fragte Robin. „Mann nennt mich Dalkor. Ich bin einer der Kommandanten von Leola.“, sagte er. Robin schmunzelte. „Was denn? Diese Leola will uns nicht persönlich fangen. Das nehm ich ihr übel. Sie unterschätzt uns gewaltig.“ „Keine Sorge. Ich schaffe das schon.“, sagte Dalkor und gab seinen beiden Soldaten das Zeichen zum Angriff. Beide traten hervor und zielten mit ihren Waffen auf Robin. Es gab ein leises Zischen, als sie den Abzug drückten. Robin stutzte und sprang rasch zur Seite. Hinter ihm wurden zwei Bäume getroffen. Die Einschusslöcher zersplitterten und die Bäume fielen zu Boden. Robin fand den Halt wieder und sah die Soldaten an. „Nicht schlecht. Das sind Hochgeschwindigkeitswaffen. Sie schießen winzig kleine Geschosse ab, kaum groß genug, um sie mit bloßem Auge zu sehen. Aber durch die enorme Geschwindigkeit besitzen sie das Zerstörungspotenzial einer kleinen Bombe.“, erklärte Dalkor. Robin sprang zurück und sah sich einen der Bäume an, in dem noch das Projektil steckte. Inzwischen setzten die Soldaten erneut an und drückten ab. Robin reagierte und formte eine Feuerwand vor sich, wobei er aufpassen mußte, nicht das Holz in Brand zu stecken. Zwei Projektile flogen auf die Feuerwand zu und durchschlugen sie. Doch als sie durch sie durch gekommen waren, verpufften sie einfach. Dalkor stand einfach nur da ohne sich zu wundern. Robin lächelte. „Pech gehabt. Sie verwenden scheinbar Aluminiumgeschosse. Dummerweise ist dieses Metall sehr leicht zu schmelzen. Deswegen können ihre Spielzeuge auch nichts ausrichten gegen mich.“, erklärte Robin. Dalkor knurrte wütend. Doch er gab seinen Soldaten den Befehl, zurückzutreten. „Na gut. Wenn du es nicht anders haben willst, werde ich dich eben fertig machen. Mal gespannt, wie lange du gegen mich durchhältst.“, sagte er. Robin grinste aber nur dämlich. „Gegen einen Kerl, der wahrscheinlich so häßlich ist, das er sein Gesicht hinter einer Maske verstecken muss? Dich mache ich mit links fertig.“, erklärte er. „Überschätz dich nicht. Ich warne dich.“, mahnte Dalkor. „Hoffentlich kommen sie zurecht.“, sagte Jack, der vom Boot aus das Ufer im Auge behielt. „Keine Sorge. Die sind ziemlich zäh.“, bestätigte Ratko. Da erblickte er einige Gestalten, die aus dem Dickicht traten. „Da sind sie.“, rief Ratko und zeigte auf Serena, Junko, Kazuma und Yuan. Jack fuhr das Boot ans Ufer und ließ die vier zusteigen. „Ich muss wieder los. Atruschka und Robin brauchen bestimmt Hilfe.“, sagte Yuan. Ratko aber hielt ihn fest. „Was glaubst du, machst du da?“, fragte er. „Was ich mache? Hab ich doch gesagt.“, erklärte Yuan. Ratko lächelte. „Dann lass mich gehen. Ich glaube nicht, das du schon wieder fit genug für einen Kampf bist.“, sagte Ratko. „Er hat recht. Ratko kann bestimmt nützlicher sein als du.“, sagte Serena. Yuan sah sie leicht beleidigt an. „Also abgemacht.“, sagte Ratko und sprintete los. Yuan setzte sich hin. „Das ist ziemlich gemein.“, sagte er. „Aber du weißt bestimmt, das es besser ist.“, sagte Serena. Yuan sah sie fragend an. Sicher hatte sie recht. Er wusste nicht einmal, ob er sich im Moment noch verwandeln könnte, nachdem sich Yajukurai beim letzten Kampf total ausgepowert hatte. Aber er fragte sich, ob Serena das wissen konnte, wo er es doch niemandem erzählt hatte. Atruschka kam am Dorfrand an. Doch von Kampfgeräusch keine Spur. Alles war still bis auf das Rauschen der Blätter. „Ist der Kampf schon vorbei?“, fragte sie sich und trat etwas weiter. Plötzlich fiel etwas vor ihr auf den Boden. Atruschka erschrak und sah hin. Es war Robin. Allerdings war er bewusstlos und ein Teil seiner Klamotten war verbrannt. „Robin! Was ist los?“, fragte sie und bückte sich zu ihm runter. „Pass auf. Der Kerl ist gefährlich.“, sagte Robin schwach. Atruschka hob den Kopf und sah Dalkor an. „Noch ein Opfer? Wie schön. Dann wird es wenigstens nicht langweilig.“, sagte Dalkor amüsiert. „Was hast du getan, du Mistkerl. Dafür wirst du büßen!“, schrie Atruschka. „Lass es.“, sagte Robin. Er fand wieder Kraft, um aufzustehen, wenn auch etwas wackelig. „Was hat er gemacht? Kann er etwa auch das Feuer bändigen?“, fragte Atruschka. Robin keuchte. „Nein. Ich glaube nicht, das es so einfach ist. Da ist etwas anderes. Er hat mich nicht einfach mit Feuer angegriffen. Er hat die gleiche Attacke benutzt wie ich. Und zwar haargenau die gleiche.“, erklärte Robin. Atruschka sah Dalkor an. „Meinst du damit, das er unsere Fähigkeiten kopieren kann?“, fragte sie. „Schon möglich. Deswegen sollten wir vorsichtig sein, wenn wir unsere Attacken einsetzen. Du ganz besonders.“, bestätigte Robin. Atruschka schluckte. Ohne ihre Fähigkeiten einzusetzen würde das ein verdammt harter Kampf werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)