Feuerwerk der Liebe von abgemeldet (Kai x Uruha) ================================================================================ Kapitel 1: One and only ----------------------- Der Wind verwehte leicht die Haare des jungen Mannes, welcher auf einer Brücke stand und hinab in die seichten Wellen, die der Wind im Flusswasser verursachte, sah. Ein Lächeln hatte sich auf sein Gesicht geschlichen und präsentierte ein süßes Grübchen in seinem Mundwinkel. Die schlanken Finger des Mannes hatten sich leicht auf das Geländer der Brücke gelegt und er seufzte leise auf. Die Sonne ging langsam hinunter und machte den Sternen und dem Mond freien Platz, damit sie die Nacht in ihrer ganzen Pracht hell erleuchten konnten. Das Wasser begann nun leicht zu glitzern und auf einmal spürte der junge Mann, wie sich ein etwas größerer Körper an seine Seite schmiegte und ihm einen sanften Kuss auf die Wange hauchte. Er lächelte noch ein Stückchen breiter und legte beide Arme um den anderen Mann, der sich gerade so vertrauensselig an ihn herankuschelte und strich ihm durch die brünette Haarpracht. Der junge Mann neben ihm trug einen violetten Kimono mit wunderschön verziertem Blumenmuster darauf, während der Mann, der an der Brücke lehnte, einen blauen Kimono trug, welcher an der Schulter einen großen, mit goldenen Flügeln bestickten, Kranich hatte. Im Haar des etwas Größeren steckte eine Sakurablüte. „Hallo, mein Schatz…“, wisperte der Brünette seinem Freund leise ins Ohr und lächelte. „Gomen nasai, dass ich ein wenig zu spät gekommen bin. Aber Takanori hatte Probleme mit seinem Kimono und da musste ich ihm noch helfen. Er wollte sich doch extra für Akira herausputzen.“ „Mach dir keine Gedanken, Kouyou. Du bist doch noch rechtzeitig da.“, erwiderte der Schwarzhaarige und strich ihm über die Wange. „Aber auch nur, weil ich dann gerannt bin.“, Kouyou lachte leise auf. „Hab es beinahe wirklich nicht mehr rechtzeitig geschafft. Aber ich lasse mir doch nicht das Feuerwerk entgehen. Erst recht nicht, wenn es so eine Bedeutung für uns hat, Yutaka…“ Bei diesen Worten lächelte Yutaka noch ein wenig breiter und nahm Kouyou fester in die Arme. Er erinnerte sich noch gut an diesen verhängnisvollen Tag. Der Tag des Sakurafestes vor genau einem Jahr. „Leute!“ Eine quietschige und aufgeregte Stimme hallte durch den Proberaum der Gazetto-Member und wenige Sekunden später knallte die Tür auf und ein kleiner Flummiball in Form eines blonden Männchens kam in den Raum gerannt. Das Männchen schlitterte kurz durch den Raum, ehe es anhielt und seine restlichen Bandmitglieder strahlend ansah. „Ich hab eben mit dem Manager geredet. Wir bekommen heute Abend frei und dürfen auf das Sakurafest gehen." „Wie hast du das denn hingekriegt, Taka?“, fragte Kouyou, welcher zusammen mit Akira auf dem Sofa saß und seine Gitarre stimmte. Der Bassist neben ihm schien gar nicht so erfreut über diese Nachricht zu sein wie seine anderen Kollegen. Er hasste Feste, aber er wusste, dass er sich nicht aus der Affäre würde ziehen können. Dafür war der kleine Sänger einfach zu nervig, also würde er freiwillig mitgehen, um diesen nervenaufreibenden Diskussionen zu entgehen. Er hielt lieber mal die Klappe. „Tja, ich hab eben Überredungskunst.“, grinste Takanori stolz und streckte seine Brust raus. „Ihr dürft mich beglückwünschen.“ „Das ist keine Kunst, Taka. Das ist einfach nur pures Nerven, was du da machst und irgendwann wirst du uns alle nochmal in die Klapse deswegen bringen.“, lachte Yuu auf und klopfte dem kleinen Blonden auf die Schulter. „Trotzdem: Hast du fein gemacht. Kriegst’n Keks.“ „Hör auf, mich zu verkackeiern. Ich meins ernst. Freut ihr euch denn gar nicht darüber?“ „Doch. Natürlich tun wir das, Takanori. Ehrlich.“, lächelte Yutaka, der Leader der Band und stand dann auf. „Dann ist eben für heute Schluss mit der Probe. Wir sehen uns dann alle heute Abend um acht Uhr auf dem Fest, ja? Bis später.“ Jeder von ihnen ging nun seinen eigenen Weg nach Hause, um sich vorbereiten zu können. Sie waren glücklich, endlich mal wieder einen freien Abend zu bekommen und endlich mal wieder Spaß haben zu können. Schon viel zu lange war es her, seitdem sie das letzte Mal zusammen ausgegangen waren. Immer war etwas von der Arbeit dazwischen gekommen oder jemand von ihnen wurde krank. Aber diesmal würde jedenfalls nichts dazwischenkommen. Da waren sie sich sicher. Es würde bestimmt ein lustiger Abend werden. Yutaka stand um acht Uhr abends auf dem Jahrmarkt und wartete gespannt auf seine Freunde. Er trug einen grünen Kimono, welcher mit Blüten bestickt worden war. Er seufzte leise, als er einen lauten Schrei hörte und wenig später hatte er auch schon Takanori am Hals hängen, welcher ihn natürlich erstmal heftig durchknuddeln musste. Das ließ sich der Kleine schließlich nie nehmen und Yutaka war das schon gewohnt. Yutaka musste leise lachen, als er bemerkte, was der Kleinere trug. Takanori hatte einen knallbunten Kimono an und Yutaka wusste, dass er so mit Sicherheit nicht verloren gehen konnte. So einen Paradiesvogel konnte man aus der Menge immer herauspicken. Er strubbelte dem Kleinen kurz über die Haare, was Takanori einen leises Grummeln ausstießen ließ und wollte ihm gerade hallo sagen, da kamen auch schon die nächsten beiden ihrer Truppe angelaufen. Akira trug einen schlichten, dunkelblauen Kimono ohne Verzierungen, denn etwas anderes war dem leicht mürrischen Nasenbandträger wie immer zu affig gewesen und Yuu trug einen weinroten Kimono mit einem kleinen Drachen auf dem Rücken. Nun fehlte also nur noch Kouyou und sie wären vollzählig. „Kou steht sicherlich wieder vor dem Spiegel und schaut, ob sein Make-Up und seine Haare auch ja perfekt sitzen.“, lachte Yuu und strich sich selbst durchs Haar. „Er benimmt sich manchmal, als würde hinter jeder Ecke ein Paparazzi stecken, der ihn gleich zu einer Fotosession herausfordert.“ „Mach dich nicht über ihn lustig.“, murmelte Yutaka und starrte leicht nervös auf die Uhr. Schon zehn nach acht und immer noch kein Kouyou in Sicht. Super. „Soll ich ihn vielleicht mal anrufen?“ „Nicht mehr nötig.“, lächelte Takanori und deutete auf einen violetten Punkt, der immer größer und größer wurde und sich schließlich als Kouyou entpuppte, welcher in einem Affenzahn auf die zusteuerte und wenig später keuchend neben ihnen zum Stehen kam. Er stützte sich die Hände in die Hüften und schnaufte leise. „Bin ich zu spät?“, fragte er und richtete sich wieder auf. „Jupp. Exakt zehn Minuten und dreiundvierzig Sekunden. Respekt. Rekordzeit für dich. Sonst bist du immer viel später dran.“, erwiderte Akira und pokte ihm in die Seite. „Gomen nasai, aber mein Auto ist nicht mehr angesprungen und ich hab den Bus eben verpasst. Ich musste rennen und hatte nicht mal richtig Zeit, mich zu stylen. Ich seh aus wie eine Vogelscheuche.“ „Wo du recht hast…“, fing Akira an, wurde aber sofort von ihrem Leader unterbrochen. „Hör auf, Aki. Du siehst süß aus, Kou, lass dir nix von dem einreden. Und jetzt kommt. Ich will nicht den restlichen Abend diskutieren, sondern das Fest genießen können.“ Am liebsten hätte sich Yutaka jetzt selbst geschlagen. Süß? Hatte er ihren Leadgitarristen gerade etwa wirklich als süß bezeichnet? Hatte er noch alle Sticks beisammen? Kouyou war ein Mann wie er auch und sicherlich nicht süß. Er warf einen Blick neben sich und schluckte dann schwer. Aus irgendeinem Grund hatten sich die Wangen des anderen rosa verfärbt und er blickte stur zu Boden, während sie nebeneinander hergingen. Wenn er es sich so genau überlegte… Doch, Kouyou war schon süß. Aber eben auf männliche Weise und sie waren schon so lange befreundet, da durfte er das doch auch sagen. Wieso auch nicht? Da steckte doch nichts dahinter. Sie liefen lachend und scherzend nebeneinander her und verbrachten einen wirklich wunderschönen Abend gemeinsam auf dem Fest. Akira gewann für Takanori einen riesigen Plüschbären, worüber sich der Kleine ganz besonders freute, Yuu fuhr mindestens dreimal Karussell, was Akira immer wieder mit einem „Ich kenn den nicht. Noch nie gesehen.“ bedachte, Kouyou erwarb einen schönen, violetten Fächer und Yutaka selbst freute sich einfach nur, dass sich die anderen freuten. Aber irgendetwas war heute anders, wie er fand. Immer wieder fiel ihm Kouyou ins Auge und immer wieder kam ihm in den Sinn, wie hübsch der andere doch heute aussah. Hatte er irgendetwas getrunken oder gegessen, was ihm nicht bekommen war? War er langsam reif für die Klapsmühle? Das war doch langsam nicht mehr normal und am liebsten wäre er umgekehrt und nach Hause gegangen, um sich mal richtig auszuschlafen, doch die anderen ließen ihn nicht gehen. Es wurde später Abend und so langsam waren sie alle ziemlich müde. Sie hatten wirklich sehr viel Spaß gehabt zusammen und am liebsten hätten sie das jeden Abend wiederholt. Selbst Akira gab zu, dass es lustig gewesen war. Jedoch wollten sie auch noch nicht gehen, ohne sich das große Feuerwerk noch einmal angesehen zu haben. Und so standen sie rechtzeitig auf dem Platz, umgeben von einer Menschenmasse und dicht aneinandergedrängt, auf welchem das Feuerwerk stattfinden sollte. Da Takanori so klein war und gerne über die Menschen hinüberblicken wollte, hatte Yuu ihn sich auf die Schultern gehoben und nun saß der blonde Sänger grinsend auf den Schultern des anderen und überblickte die ganze Situation. Kouyou stand dicht neben Yutaka gedrängt und dieser hatte arge Probleme damit, sich zusammenzureißen. Was war denn bloß heute los mit ihm? Er schloss die Augen und atmete ein paarmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen, doch das war ein Fehler. Roch Kouyou immer so gut? Er seufzte leise und nun konnte er einfach nicht mehr anders, als den Arm um den Größeren zu legen, der leicht zusammenzuckte und ihn dann fragend ansah. Doch er schüttelte nur den Kopf, damit Kouyou ihn nicht nach dem Grund für diese Aktion fragte. Eine Antwort würde er ihm eh nicht geben können. Dafür war er selbst viel zu verwirrt über seine Tat. Er konnte Kouyou neben sich leise seufzen hören und spürte dann, wie dieser sich nahe an ihn herankuschelte und leise schnurrte. Sofort schoss ihm das Blut ins Gesicht und er schluckte hart. Okay. Irgendetwas war definitiv nicht in Ordnung heute. War vielleicht etwas im Kaffee gewesen? Nein, den hatte er ja selbst heute Morgen gekocht. Komisch. Plötzlich spürte er, wie Kouyou von hinten angerempelt wurde und beinahe zu Boden gegangen wäre, wenn Yutaka nicht schnell reagiert und ihn festgehalten hätte. Fest hielt er den anderen im Arm und schluckte. Kouyou war ihm so unglaublich nahe und diese Augen… Waren die immer schon so bernsteinfarbend und leuchtend gewesen? Oder war ihm das einfach vorher noch nie aufgefallen? Er schluckte leise und konnte einfach nicht den Blick von dem jungen Mann in seinen Armen wenden. Viel zu… Verführerisch… War der Anblick, der sich ihm bot. Uruha leckte sich kurz über seine prallen, roten Lippen und seine Finger klammerten sich in Yutakas Oberarme. „Yutaka…“, hauchte er leise und versuchte, sich ein wenig mehr aufzurichten. Dadurch jedoch kamen sich ihre Gesichter sehr nahe, sodass sich beinahe ihre Nasen berührten und Yutaka schluckte heftig. Kami-Sama. „Kouyou…“, wisperte er zurück und schloss seine Augen. Er konnte einfach nicht anders. Es war wie eine andere Macht, die ihn dazu zwang, sich nach vorne zu beugen und seine Lippen mit denen Kouyous zu verschließen. Ein Stromschlag durchzuckte seinen Körper. Diese wunderbar weichen Lippen, die sich an seine schmiegten, als wären sie füreinander geschaffen… Was war das für ein seltsames Gefühl, welches ihn durchströmte und nicht wieder losließ? Kouyou in seinen Armen erzitterte leicht und sie mussten den Kuss durch Luftmangel wieder lösen. Leise keuchend blickten sie sich in die Augen und Yutaka sah mit Schrecken, wie sich Tränen aus Kouyous Augenwinkeln stahlen und seine Wangen hinabglitten. „A-Ano…“, murmelte Yutaka verstört und ließ Kouyou los. „Gomen nasai, das… Das hab ich nicht gewollt… Ich meine… Ich weiß auch nicht, was heute mit mir los ist…“ „Shhh…“, er wurde unterbrochen, als Kouyou sich nahe an ihn heranschmiegte und ihm seinen Zeigefinger gegen die Lippen legte. Er lächelte leicht und sprach dann weiter. „Sag nichts, bitte… Ich hab dir nämlich etwas zu sagen und bitte, hör mir zu… Yutaka, ich… Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich dir das sagen soll, ohne dass du mich hassen wirst. Weißt du, ich… Ach mann… Ich hege seit geraumer Zeit mehr als nur freundschaftliche Gefühle für dich und ich glaube… Ano, Yutaka… Aishiteru…“ Yutakas Herz setzte für einige Momente aus und er blickte entsetzt auf den leicht rot gewordenen Kouyou in seinen Armen, der ihn erwartungsvoll ansah. Kouyou tat bitte was? Er liebte ihn? Das… Das war so unglaublich, dass sich auch aus Yutakas Augen kleine Tränen lösten und zu Boden perlten. Endlich wusste er, was das für ein Gefühl war, welches ihn die ganze Zeit schon verfolgte. Er legte sanft die Hand an Kouyous Wange und strich darüber. Er lächelte. „Mo…“, hauchte er gegen die leicht geöffneten Lippen des anderen und verschloss sie wieder zu einem süßen Kuss. Genau in diesem Moment ging das Feuerwerk los und tausende von bunten Feuerwerkskörpern erfüllten den Nachthimmel. Hinter den beiden Frischverliebten standen Yuu, Akira und Takanori und lachten sich heimlich ins Fäustchen „Guter Schubser, Taka!“ „Yutaka?“, fragte Kouyou leise an dessen Ohr und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Woran denkst du?“ „Ich hab eben an den Tag zurück gedacht, an dem wir uns unsere Liebe gestanden haben…“, erwiderte der Leader und nahm den Brünetten fest in seine Arme. „Ich werde diesen Tag niemals vergessen.“ „Ich auch nicht...“ Und ihre Lippen verschlossen sich zu einem zärtlichen Kuss, während im Hintergrund das Feuerwerk ihrer Liebe den Nachthimmel erleuchtete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)