Awakening von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 4: Das Monster in dir ----------------------------- Die vier Konohanins liefen durch einen dichten Wald, sahen sich genau um. Sie hörten hinter jedem Gebüsch ein Geräusch, wahrscheinlich Unterweltler die hier lebten. Durch einige Sträucher erkannten sie den Riss, nach welchen sie suchten und so zwängten sie sich durch die Äste. Sie kamen auf eine kleine Lichtung wo der Riss war. Hayako klopfte sich die Blätter von der Kleidung und sah sich an. An einigen Stellen war ihre Kleidung zerrissen, was dem Mädchen gar nicht gefiel. „Wenn wir zurück auch wieder durch diesen Wald müssen, werd ich verrückt.“ Verwirrt sahen die drei Jungs das Mädchen an, die ihre Blicke erwiderte. „Seht mich doch mal an! Meine Klamotten sind kaputt, überall hab ich Blätter und Äste an mir! Ich will hier weg!“ Hayako jammerte vor sich hin und fing sich nur einige grinsende Blicke ein. Die Jungs schüttelten den Kopf und sahen sich weiter um. Bis jetzt waren noch keine Unterweltler in diesem Wald aufgetaucht. Taru ging zu seiner Schwester, nahm ihr ein Blatt vom Kopf und lächelte sie an. Hayako schmollte, hatte sie sich mehr Mitleid von ihren männlichen Begleitern erhofft. Taru fuhr ihr durch die Haare und ging dann wieder weg. Aus dem Wald kamen plötzlich hundeartige Unterweltler, die wütend knurrten. Wahrscheinlich waren sie in ihrem Revier eingedrungen. „Tenji. Sei vorsichtig da drin.“ Der Junge nickte und sah zum Riss. Taru, Brian und Hayako hielten die Unterweltler auf, während der Hyuga auf den Riss zu rannte. Der Uzumaki meinte er bräuchte einfach nur in den Riss hineinspringen. Da drin war er dann ganz auf sich allein gestellt. Tenji setzte zum Sprung an, war im nächsten Moment schon durch den Riss verschwunden. Die hundeartigen Unterweltler verschwanden wieder und die anderen drei Ninja warteten auf Tenjis Rückkehr. Tenji sah nichts weiter als die Dunkelheit, genauso wie Taru es beschrieben hatte. Der Junge ging einige Schritte nach vorne, wusste nicht genau in welche Richtung er ging. Irgendwann erkannte er jemanden vor sich, der einfach so aus dem nichts aufgetaucht war. Beim genaueren hinsehen erkannte er seinen jüngeren Bruder vor sich stehen. „Aria?“ Der Junge sah auf, sein Blick war eiskalt. Tenji kannte seinen Bruder so gar nicht. Aria ging einen Schritt auf Tenji zu, behielt seinen eiskalten Blick weiterhin bei. „Ich wusste, dass du kommen würdest, Tenji.“ Der Ältere musterte Aria genau, war es doch unmöglich das der Junge hier war. „Was tust du hier?“ Stellte Tenji dann endlich die Frage, die ihm schon lange auf der Zunge lag. Aria antwortete jedoch nicht, sah Tenji einfach nur eiskalt an. Der Ältere wartete geduldig auf eine Antwort, die jedoch weiterhin aus blieb. „Du solltest verschwinden, Tenji. Für immer.“ Kurz war der Hyuga über die Worte seines Bruders überrascht, sah ihn dann jedoch wieder ernst an. Dies konnte nicht Aria sein, denn war dieser doch bei Seji, San und Inya. „Du warst für mich nie mehr als eine Last. Du standest mir immer im Weg. Du-“ „Hör auf!“ Überrascht sah Aria auf. Tenji hatte die Hände zu Fäusten geballt und die Zähne zusammen gebissen. Dies war ganz sicher nicht Aria. Es war ihm egal was er zu sagen hatte, denn schenkte er ihm keinen Glauben. „Ich weiß, dass du nicht mein Bruder bist.“ Aria schloss die Augen und erstrahlte in einem hellen Licht. Aus Aria wurde ein Dämon der grinste. „Du hast es also herausgefunden.“ „Es war ziemlich leicht.“ Sagte Tenji und machte sich auf einen Angriff bereit. Der Dämon schlug in die Hände und griff Tenji an, der ausgewichen war. Als der Junge aufsah war der Dämon verschwunden. Verwirrt sah er sich um, sah jedoch niemanden. „Tenji.“ Er drehte sich um, aktivierte sein Byakugan, konnte jedoch immer noch niemanden erkennen. Stattdessen sah er nur eine Eisskulptur, die einen Vogel zeigte. Er deaktivierte sein Byakugan und ging auf die Statue zu. Der Vogel kam ihm sehr bekannt vor, wusste er jedoch nicht mehr woher. Er besah sich das Siegel und streckte seine Hand aus. Als er es berührte, löste sich das Eis auf und der Vogel war nun frei. Er breitete seine Flügel aus und sah Tenji an. Dieser musterte erstaunt den Eisvogel. Der Vogel beugte sich etwas zu ihm runter, sodass Tenji seine Hand auf dessen Kopf legen konnte. „Ich wusste, dass du nicht auf den Dämon reinfallen würdest.“ Erstaunt sah Tenji ihn an, denn hatte er nicht damit gerechnet das der Vogel sprechen konnte. Der Vogel sah Tenjis verwunderten Blick und legte die Flügel an. „Du erinnert dich vielleicht noch an mich. Ich bin Cyrill, ein Teil von Light Gaia.“ „Ich erinnere mich. Nur wusste ich nicht das du einen Namen hast.“ Der Eisvogel breitete erneut die Flügel aus und sah Tenji weiterhin an. „Das wissen nur die wenigsten. Du willst sicher wieder zurück, nicht wahr?“ Der Junge nickte und sah den Vogel weiterhin an. Cyrill drehte seinen Kopf zur Seite, wo nun ein Riss erschienen war. Der Vogel wartete auf Tenji, der sich neben ihn stellte und durch den Riss sah. „Bereit?“ Fragte der Eisvogel und schaute Tenji erneut an. Der Hyuga nickte und erwiderte den Blick des Vogels. Zusammen schritten sie durch den Riss. Tenji wurde aus dem Riss geschleudert, konnte sich jedoch fangen und landete auf seinen Beinen. Er sah die erfreuten Gesichter seiner Freunde, als diese feststellten das es ihm gut ging. „Alles klar?“ Fragte Taru grinsend, denn kannte er die Antwort bereits. Er hielt seinem besten Freund die Faust hin, gegen diese Tenji mit seiner schlug. „Können wir endlich gehen?“ Fragte Hayako bettelnd und wurde schmunzelnd angesehen. Brian ging zu ihr und wuschelte ihr durch die Haare. Hayako wollte protestieren, doch kam ihr der Junge zuvor. „Hör mal auf zu jammern du kleine Diva.“ Grinsend ging Brian an ihr vorbei, merkte die Empörtheit von Hayako. Diese drehte sich um und sah Brian beleidigt an. „Ich jammere nicht! Und eine Diva bin ich auch nicht!“ Brian winkte nur ab und ging wieder durch den Wald zurück. Tenji und Taru folgten ihm, sahen das Mädchen dabei schmunzelnd an. Sie seufzte und folgte den Jungs durch den Wald. Ihr blieb wohl keine andere Wahl als erneut durch die Büsche zu kriechen, wenn sie wieder nach Hause wollte. „Sie sagte, sein Lächeln machte sie glücklich. Doch dahinter verbarg sich Angst. Er hatte stets Angst.“ Laya schlug einen Unterweltler von sich weg sah zum Riss. Alles was sie bis jetzt versucht hatte war fehlgeschlagen. Laya hatte noch eine Idee, doch wusste sie nicht ob es funktionierte. Aber einen Versuch war es zumindest wert. Sie schloss die Augen, ihr Körper wurde in ein dunkles Licht gehüllt. Von dem Mädchen ging kurz eine starke Aura aus, die zusammen mit dem dunklen Licht verschwand. Layas Körper hatte sich verändert. Ihre Hände und Füße wurden zu Klauen, aus ihrem Rücken kamen Flügel. Zudem hatte sie einen Schweif bekommen, ihre Pupillen waren nun rot. Das Mädchen rannte blitzschnell auf den Riss zu holte aus. In ihrer Hand formte sich eine schwarze Lichtkugel, die sie auf den Riss schleuderte. Die Kugel wurde in den Riss hineingezogen und löste eine Druckwelle aus. Laya wurde mit einem Mal in den Riss gezogen, ohne sich wehren zu können. Erschrocken sahen ihre Freunde auf, denn waren auch ihre Feinde plötzlich verschwunden. „Wo ist sie?“ Fragte Kasu verängstigt und sah auf den Riss. Sie konnte das Chakra ihrer Freundin nicht mehr spüren und das beunruhigte das junge Mädchen. Jason sah ihre Sorge, sagte jedoch nichts. Er legte ihr nur eine Hand auf den Kopf und schaute zu Kenji. Der Schwarzhaarige schlug immer wieder gegen den Riss, doch es gab kein durchkommen. Kenji biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Seine Faust ruhte noch immer gegen den Riss. „Laya.“ Die Jugendliche sah sich um, erkannte jedoch nichts. Alles um sie herum war schwarz, hier war keine Spur von Leben zu erkennen. Laya hatte noch immer ihr Juin aktiviert, verlieh ihr diese Fähigkeit nicht nur mehr Kraft sondern auch einen besseren Gehörsinn. Als sie etwas hinter sich hörte, drehte sie sich um und bereitete sich auf einen Angriff vor. Doch als sie sah wer hinter ihr stand ließ sie es bleiben. Kenji sah sie ernst an, seine Augen waren eiskalt. Das konnte doch nicht Kenji sein? Er würde sie nie so ansehen, oder doch? „Kenji was-“ „Du brauchst gar nicht erst anzufangen.“ Unterbrach der Junge sie sofort. Seine Stimme war ebenso kalt wie seine Augen. Laya erschrak und wich einige Schritte zurück. Was war hier nur los? „Sieh dich an Laya. Du bist zu einem Monster geworden. Wer weiß wie lange du dich noch unter Kontrolle hast.“ Laya biss sich auf die Unterlippe und ballte die Hände zu Fäusten um ihr zittern zu unterdrücken. Ihr Blick war gen Boden gerichtet. Seine Worte trafen sie. Sie wollte sie nicht glauben, doch bekam sie seine Worte auch nicht mehr aus den Ohren. „Du solltest sterben. Gleich hier. Dann kannst du nie mehr jemanden verletzten.“ Kenji ließ Magma in seiner Hand entstehen und schleuderte es auf Laya. Das Mädchen sah auf, ihr Blick wirkte traurig. Kurz bevor das Magma das Mädchen traf wurde der Angriff von einer Lichtkugel abgewehrt. Kenji wurde davon zurückgeschleudert und fiel zu Boden. Laya verwandelte sich wieder zurück, noch immer bewegte sich das Mädchen nicht. Als Laya wieder aufsah wurde aus Kenji ein Dämon. Das Mädchen verwandelte ihren Arm und warf eine schwarze Lichtkugel auf den Dämon, welcher davon getroffen wurde. Sie ließ ihren Arm wieder sinken und starrte auf den Boden. „Laya.“ Hörte sie eine Stimme neben sich, doch ignorierte sie diese. Sie dachte über die Worte von dem Dämon nach. Hatte der Dämon recht? Sie wusste wirklich nicht wie lange sie sich noch unter Kontrolle hatte. Jeden Moment könnte sie ihre Freunde töten und das wollte sie nicht. „Laya.“ Nun endlich sah das Mädchen zur Seite, erkannte in der Eisskulptur einen Leopard. Sie ging darauf zu, legte ihre Hand aufs Eis und berührte das Siegel. Als der Leopard frei war schüttelte er sich und schaute Laya an. Erneut hatte das Mädchen den Kopf gesenkt. „Alles ok, Laya?“ „Es geht mir gut, Shou.“ Der Leopard wollte dem nicht glauben, ging auf das Mädchen zu und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Die Jugendliche legte ihre Arme um den Hals von Shou und strich über sein kurzes Fell. Shou entfernte sich von dem Mädchen und setzte sich hin. Laya wirkte noch immer bedrückt. Shou fühlte mit dem Mädchen, doch konnte er ihr gerade nicht helfen, so gern er auch wollte. „Wir sollten den Riss schließen. Die anderen machen sich bestimmt Sorgen um dich.“ Laya nickte nur, fragte nicht nach wie genau sie den Riss schließen wollten. Shou wusste schon bescheid. Laya kam aus dem Riss heraus, stolperte kurz, fing sich dann jedoch. Kasu sprang erfreut auf und rannte zu ihrer Freundin. Kenji stand nur einige Meter vom Riss entfernt und war als erstes bei seiner Freundin. Besorgt sah er sie an, denn hatte sie den Kopf gesenkt. „Laya ist alles ok?“ „Mir geht es gut.“ Flüsterte sie und ging an Kenji vorbei ohne ihn anzusehen. Auch Kasu und Jason ignorierte sie, stattdessen ging sie wieder zurück in die Ruinen. Hinter einer hohen Mauer verschwand sie. „Laya quälte sich. Sie schrie nach Hilfe, doch keiner von uns hörte sie.“ Kenji trat um die Ecke und blieb stehen. Laya saß gegen die Mauer gelehnt, die Beine angezogen und den Kopf auf die Arme gelegt. So hatte er seine Freundin noch nie gesehen und es verletzte ihn. Was war in dem Riss passiert? Der Junge kniete sich neben seine Freundin und legte ihr eine Hand auf den Kopf. Sanft fuhr er ihr durchs Haar und sah sie weiterhin an. „Was ist los?“ Das Mädchen schwieg, sah ihren Freund nicht einmal an. Kenji strich ihr eine Strähne hinter die Ohren, noch immer rührte sie sich nicht. „Sag mir was los ist, Laya!“ „Verschwinde.“ Erschrocken sah er sie an. Hatte er sie richtig verstanden? Gerade als er etwas sagen wollte unterbrach sie ihn. „Du sollst abhauen!“ Kenji ballte seine Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. Er ließ nicht locker. Er wollte endlich wissen was los war, denn nur so konnte er ihr helfen. Sie leiden zu sehen war das letzte was er wollte. „Laya!“ Er packte ihren Arm und zog sie etwas zu sich. Als er einen Blick auf ihr Gesicht erhaschte und die Tränen sah, da tat es ihm leid sie angeschrieen zu haben. Laya drehte ihren Kopf weg und löste ihren Arm aus Kenjis Griff. Sie wollte nicht, dass er sie so sah. Kenji senkte seinen Kopf und seufzte leise. Mit einem Mal legte er ihr seine Arme um und drückte sie an sich. Verwirrt sah Laya auf, spürte wie er sie fest an sich drückte. Zögerlich legte sie ihre Arme um ihn und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Sanft strich er ihr durch die Haare und über den Rücken, versuchte sie zu beruhigen. „Bin ich für dich ein Monster?“ Fragte sie leise und klammerte sich mehr an ihn. Kenji öffnete seine Augen und sah auf den Boden. Er legte ihr eine Hand auf den Kopf und drückte sie näher an sich. „Wie könnte ich denn? Dafür bedeutest du mir viel zu viel.“ Flüsterte er ihr ins Ohr und schloss wieder die Augen. Das Mädchen schloss ebenso die Augen und genoss die Wärme ihres Freundes. Wie konnte sie nur auf die Idee kommen, sie wäre ein Monster? Für ihre Gene konnte sie nichts. Und nur deshalb war sie nicht gleich ein Monster. Der Junge löste sich von ihr und gab ihr einen kurzen Kuss. Dann sah er sie lächelnd an und fuhr ihr übers Haar. „Ich will nie wieder so etwas hören, klar? Du bist kein Monster und wirst es auch nie werden.“ Laya nickte und lächelte ebenfalls. Sie legte erneut ihre Arme um ihn und schloss die Augen. Der Junge legte seinen Kopf gegen ihren und sah auf den Boden. „Die Angst war stets da. Die Angst Laya könnte die Kontrolle verlieren und alle verletzten. Doch dies spielte für Kenji keine Rolle mehr. Seine Gefühle für Laya waren groß genug um jede Angst zu überwinden.“ Seji wehrte einen Angriff ab, startete dafür den nächsten. Die Feinde um ihn herum fielen zu Boden. Mit einem ernsten Blick sah er auf den Riss, dessen Inneres sich immer noch drehte. Was konnte er nur tun? Seji biss die Zähne zusammen und rannte los. Bis jetzt hatte er noch keinen direkten Angriff gestartet, doch war dies seine letzte Idee. Der Junge holte mit der Faust aus und traf auf das Innere des Kreises. Kurz weitete er die Augen, als er in den Riss gezogen wurde. „Seji! Nein!“ San rannte auf den Riss zu, doch wurde eine Druckwelle ausgelöst, die das Mädchen weg schlug. Sie wurde von Aria aufgefangen, damit sie nicht auf den Boden fiel. Geschockt sah sie auf den Riss, in welchen eben ihr Bruder verschwunden war. „Seji.“ Sie fiel auf ihre Knie und sah mit besorgtem und traurigem Blick zu dem Riss. Inya legte ihr eine Hand auf die Schulter und stand ihr bei. Auch Aria und sie machten sich sorgen um den Schwarzhaarigen Was passierte darin? Der Junge wusste nicht wo er war. Hier war alles schwarz um ihn herum. War er noch in der Unterwelt? Er drehte sich um und sah jemanden. Langsam ging er auf das Mädchen zu, wie nach genauerem hinsehen feststellte. „San.“ Das Mädchen sah auf und lächelte. Sie ging fröhlich auf ihren Bruder zu und legte ihre Arme um ihn. Nicht wissend was er tun sollte, legte er ihr ebenso einen Arm um die Schultern. Das konnte doch nicht San sein. Sie war doch gar nicht durch den Riss gekommen, oder? San löste sich von ihm, schaute glücklich zu ihm auf. Dann nahm sie sich seine Hand und zog ihn mit sich. „Komm! Mama und Papa sind zu Hause und warten auf uns!“ „Mama und Papa?“ Fragte der Junge verwirrte und sah seine Schwester an. Plötzlich blieb er stehen, sein Blick wurde ernst. San legt ihren Kopf schief und sah Seji an. „Kommst du?“ „Nein.“ Das Mädchen wirkte überrascht. Seji löste seine Hand aus ihrem Griff und ging einen Schritt von ihr weg. Das hier konnte nicht die Wirklichkeit sein. Nein, niemals. „Du bist nicht meine Schwester.“ Sans Blick wurde ernst. Sie schloss die Augen und erstrahlte in einem hellen Licht. Vor Seji stand nun ein Dämon, welcher ihn angrinste. „Ich dachte, ich könnte dich besser täuschen. Woher wusstest du, dass ich nicht deine Schwester bin? „Meine Eltern leben nicht zusammen.“ Sagte der Junge nur und ballte eine Faust. Der Dämon lachte kurz auf und grinste dann weiter. Seji machte sich auf einen Angriff bereit, welcher auch schon folgte. Geschickt wehrte er diesen ab und setzte selbst zum Angriff an. Er verfehlte den Dämon, denn war dieser plötzlich verschwunden. Der Junge sah zur Seite, wirkte für einen Moment überrascht. Er begutachtete die Skulptur vor sich, musterte das Siegel. Wie aus dem nichts tauchte diese Skulptur auf, die einen Phönix zeigte. Mit einem sicheren Gefühl im Bauch legte er seine Hand auf das Siegel, welches im nächsten Augenblick zu leuchten begann. Der Phönix schrie auf, breitete die Flügel aus und sah Seji an. Begeistert musterte Seji den Phönix, den er kannte ihn. Der Phönix schaute auf den Jungendlichen vor sich hinab, beugte etwas zu ihm hinab. Zögerlich legte der Junge eine Hand an den Kopf des Phönix, der kurz einen Laut von sich gab. „Du bist groß geworden, Seji.“ Seji musterte den Phönix genau und legte den Kopf schief. Er wusste zwar nicht wieso der Vogel sprechen konnte, doch störte es ihn nicht weiter. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr allein. „Seit wann kannst du den sprechen?“ „Schon immer. Aber wir kannten uns zu kurz um dir alles zu erklären.“ Der Junge verstand, dabei fiel ihm etwas ein. Aufmerksam sah der Schwarzhaarige zu dem Vogel auf, welcher den Blick erwiderte. „Dann hast du doch sicherlich auch einen Namen, oder?“ „Suzaku.“ Seji lächelte und legte dem Phönix erneut die Hand an den Kopf. Er strich ihm übers Gefieder und sah erstaunt den roten Vogel an. Ein Phönix war schon ein wunderbares Wesen. „Wollen wir gehen? San macht sich bestimmt Sorgen.“ „San macht sich immer Sorgen.“ Grinste der Junge breit. Selbst auf dem Gesicht des Phönix bildete sich ein Grinsen, so sah es zumindest aus. Kurz hob der Vogel vom Boden ab, nur um einige Meter entfernt vor dem Riss zu landen. Seji ging zu ihm und sah auf den Riss. „Wenn wir durchgegangen sind, wird der Riss sich schließen. Bereit?“ Er nickte und sah zum Phönix auf. „In einer weiten Welt wie diese verliert man leicht die Dinge aus den Augen. Doch wenn man die Suche nicht aufgibt wird sie früher oder später erfolgreich sein.“ San fiel ihrem Bruder sogleich um den Hals, als dieser aus dem Riss kam. Sie strahlte ihn an, brachte auch ihn zum Lächeln. Seji fuhr seiner Schwester durch die Haare und sah sie weiterhin an, ebenso wie sie ihn. „Wir sollten gehen. Die anderen warten bestimmt schon.“ San nickte und folgte ihrem Bruder. Genau wie Inya und Aria gingen sie die Passage zurück zum Treffpunkt. San war froh das es Seji gut ging. Insgeheim wünschte sich San endlich nach Hause zu kommen, zu ihrer Familie. Leider entsprach ihre Familie nicht dem Bild was sie hatte. Sie wünschte sich mit ihrer Mutter und ihrem Vater zusammen zu leben. Das sie ihren Vater regelmäßig besuchen konnte, war schon ein Fortschritt, aber nicht das was sie sich wünschte. San legte ihre Zeigefinger aneinander und die kleinen Finger übereinander. Die anderen ballte sie ein, während sie zu Boden sah. Ihre Hände hielt sie so vor ihre Brust und bewegte leicht ihre Lippen. Das tat sie immer wenn sie sich etwas wünschte. „Was ist los?“ San erschrak als Seji ihr eine Hand auf die Schulter legte. Fragend hob Seji eine Augenbraue und sah seine Schwester an. San bekam einen leichten Rotschimmer, denn wollte sie nicht das Seji etwas von ihren sehnsüchtigsten Wünschen erfuhr. Er würde sie bestimmt nur auslachen, da ihr Wunsch nie in erfüllen gehen könnte. Es war unmöglich, dass sie alle eine richtige Familie werden könnten. Sie sollte nicht länger darüber nachdenken. „Jeden Tag betet sie dafür, dass ihr Wunsch Wirklichkeit wurde. Doch so sehr sie auch für diesen Wunsch betet, es geschah nichts. Konnte ihr Wunsch überhaupt in Erfüllung gehen? Oder blieb es für immer nur ein Traum?“ Der weißhaarige Junge schreckte auf, stieß dabei einen kurzen Schrei aus. Er umklammerte die Bettdecke und sah verängstigt auf seine zitternden Hände. Als der Junge aufgeschreckt war kam Charlie zu ihm und schaute ihn besorgt an. Mangetsu biss sich auf die Unterlippe, versuchte verzweifelt die Tränen zu unterdrücken. Er wollte diese Träume nicht mehr haben, sie sollten endlich aufhören. Der kleine Junge wischte sich die aufkommenden Tränen weg und sah sich in seinem Zimmer um. Mingan lag vor seinem Bett auf den Boden und schlief. Jason hatte ihn gebeten auf seinen Wolf aufzupassen. Mangetsu ließ sich wieder in sein Kissen fallen und sah an die Decke. Charlie legte sich besorgt neben ihn. Der Junge konnte nun nicht mehr schlafen, obwohl es mitten in der Nacht war. Der Junge drehte sich auf die Seite, schloss die Augen, öffnete sie im nächsten Moment jedoch wieder. Erneut schossen ihm die Bilder aus seinem Traum in den Kopf. Er seufzte leise und starrte Löcher in die Luft. Sein Blick war traurig und verängstigt. Wann hatte es endlich ein Ende? Mangetsu setzte sich auf und biss sich erneut auf die Unterlippe. Der Junge schlug die Bettdecke zur Seite und stand auf. Dabei musste er aufpassen nicht auf Mingan zu treten, der ruhig weiter schlief. Charlie sah ihm fragend nach, schwebte ihm dann jedoch nach. Vorsichtig trat Mangetsu auf den Flur, denn es war überall dunkel. Zum Glück kannte er sich gut aus und fand den Weg schnell zum Balkon. Er legte seine Arme aufs Geländer und sah mit traurigem Blick in den Hinterhof. Charlie setzte sich auf das Geländer, schaute den Weißhaarigen fragend an. „Mangetsu?“ Das Kind drehte sich um, sah fragend zu dem Mann hinter ihm. Suigetsu zwinkerte einige Mal und ging dann auf seinen Sohn zu. Er sah Müde aus, schien von Mangetsus Schrei geweckt worden zu sein. Suigetsu kniete sich vor sein jüngstes Kind hin und fuhr ihm durch die Haare. „Hattest du wieder ein Alptraum?“ Der Junge nickte und schaute zur Seite. Er wollte nicht, dass sein Vater wusste, dass er geweint hatte. Suigetsu drückte seinen Sohn einen Kuss auf die Stirn und stand dann wieder auf. Dabei nahm er Mangetsus Hand und zog ihn zurück zur Tür. „Wir sollten rein gehen. Ich will nicht das du Krank wirst.“ Es war momentan Hochsommer und überhaupt nicht frisch. Mangetsu wusste das es einen anderen Grund gab warum sein Vater ihn mit rein nahm. Doch fragte er nicht nach, denn kannte er die Antwort bereits. „Papa?“ Stattdessen blieb der Junge stehen und sah zu Boden. Suigetsu drehte sich um und sah seinen Sohn mit einem mitleidigen Blick an. Er tat ihm leid, das sah man. Suigetsu wünschte sich für seinen Sohn das es endlich ein Ende hatte. Lange hielt das Kind es nicht mehr aus. „Wann wird alles gut werden?“ Diese Frage hatte Suigetsu schon oft zu hören bekommen und immer war seine Antwort dieselbe gewesen. Er wusste nicht wann alles Gut werden würde, hoffte stets das es bald passierte. „Irgendwann, Mangetsu.“ Er drückte die Hand seines Sohnes fester und ging weiter. Mangetsu und Charlie folgten ihm schweigend. „Die Angst, der Traum könnte Wirklichkeit werden, zerfraß Mangetsu fast. Er wünschte sich nicht mehr als ein Wunder. Ein Wunder, dass alles mit einem Mal beenden würde. Für immer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)