Candy from a Stranger von MC-T ================================================================================ Kapitel 27: Das Schafsfell tragende Krokodil -------------------------------------------- Kapitel 28: Das Schafsfell tragende Krokodil Dass der Wecker sein baldiges Ende fand, war voraus zu sehen, doch diese Tatsache hielt das kleine Ding nicht davon ab munter drauf los zu trällern, egal in was für einem Zustand auch sein Opfer war, und es schirr in den Wahnsinn zu treiben. Eine Hand sauste mit geballter Wucht auf das arme unschuldige Ding, welches sogleich nur noch Schrott war und kurz aufzuckte. So kam der arme treue fleißige Wecker zu seinem Ende. Dem Übeltäter war das relativ egal. Und so setzte er sich brummend mit einem üblen Kater auf, wurde aber für diesen fatalen Fehler mit einem Schwindel- und Kotzgefühl bestraft. Ein leises wehleidiges Stöhnen entfuhr seinen Lippen, und er konnte sich vorstellen, wie es seinem ehemaligen Wecker ging: Genauso wie ihm… Beschissen. Das hatte er definitiv den auf wundersame Weise verschwundenen alkoholischen Getränken zu verdanken. Vielleicht hätte er das letzte Glas – sofern er sich erinnern konnte – weglassen sollen. Nach einer kurzen Verschnaufpause und dem Wissen, dass dieser Tag recht scheiße wird, stand er auf, versuchte sich an die senkrechte Position zu gewöhnen. Warum ist der Boden so weit entfernt und schwankt so stark? Wann hatte er das letzte mal so richtig getrunken? So recht konnte sich Sanji nicht mehr entsinnen, doch war ihm klar, dass er und Zorro sich seit der letzten Diskussion nicht mehr gesprochen hatten, geschweige denn würdigten sich eines überflüssigen Blickes. Die Arbeit bei Jeff war ganz okay. Für den Stundenlohn, den er dort bekam, war es doch schon wert sich anbrüllen zu lassen. Aber es wäre gelogen, wenn Sanji sagen würde, er sei lieb und steckte alles weg. Nein, dort konnte er seiner Wut über Zorro freien Lauf lassen. Aber was er jetzt brauchte, war weder eine Standpredigt von Jeff noch vom Marimo. Eine Aspirin wäre die Erleuchtung es Tages, sowie eine erfrischende Dusche. Kaum hatte sich die Tablette im Wasser aufgelöst und den Weg in Sanjis Körper gefunden, machte er sich auf ins Bad. Er stank wie ein behaarter Affe. Das kalte Wasser im Gesicht tat gut und die Zahnbürste mit extra viel Zahnpasta war eine offizielle Kampfansage für den widerlichen Geschmack. Kaum hatte er diesen erfolgreich besiegt, klappte er den Klodeckel hoch und verschaffte seiner Blase Erleichterung. „Pinkel leiser…“ Ein tiefes Grummeln ließ den Blonden heiser aufkreischen und aufschrecken. In der Duschwanne saß, oder vielmehr lag, der mürrische Grüne ziemlich fertig mit geschlossenen Augen. Oberkörperfrei, Hose auf halbmast und ein Schuh hing noch so gerade am Fuß. Kurz gesagt wie ein Affe auf dem Schleifstein. Was um Himmels willen war heute Nacht passiert? Super! Jetzt konnte Sanji erst recht nicht mehr Wasser lassen. Zwar gab es einige perverse Freier, die das von ihm verlangt hatten, doch sie ließen sich oftmals anders überzeugen oder ablenken. Wie sollte er das nun bei Zorro schaffen? Dieser sah nicht so aus als würde er so schnell die Wanne verlassen. „Wirst du bald fertig?!“, kam es harsch vom Älteren dessen Augenringe abgrundtief waren. „Würde ich ja… wenn du-“ Doch Zorro fuhr ihm durchs Wort. „WOHOOO! Prinzessin, zieh dir was an!?!“ Sanji sah ihn fragend an, ehe er sich einen verwirrten Blick nach unten erlaubte und sich splitterfasernackt im Bad wieder fand. Ein erschreckter Schrei hallte durchs Bad. „WIE!?!“ „Blondi, leiser!“ Sanji griff nach dem nächstbesten Handtuch und band es sich um die Hüften. Der Tag konnte also doch noch beschissener werden als gedacht. Nicht, dass er keine Ahnung hatte, was vergangene Nacht passiert war, nein, er hatte einen scheiß Kater, seine Laune sank in den Minusbereich und er war immer noch in der Bude vom Marimo. Warum eigentlich? Ach ja, das Geld für eine neue Wohnung war noch recht knapp. Und irgendwie hatte er das Gefühl, Zorro wollte ihn erst gar nicht gehen lassen. Aber mögen konnte Zorro ihn auch nicht. Sein Verhalten sprach Bände…. Stöhnend legte Zorro den Kopf in den Nacken und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Mann stank er nach Rauch, Alkohol und Schweiß. Eine Dusche würde Wunder wirken. Aber die Dusche war mit Bewegung verbunden und Bewegung war mit Anstrengung verbunden und Anstrengung mit Kopfschmerzen, die er allein beim Denken schon spüren konnte, und er fühlte sich gerade so wohl auf der Horizontalen. Auf einmal wurde die harte Wanne ganz bequem und er war schon wieder kurz davor einzuschlummern. Sanji stutze. Seit wann sprach Mr. Arrogant wieder mit ihm, oder lag es an den Umständen, dass beide mit einem aliengroßen Schädel gestraft waren und ihre kaum vorhandene Kraft nicht damit verschwenden wollten einander zu ignorieren? „Kannst du deinen Arsch aus der Wanne bewegen, damit ic-“ „Alter, dazu muss ich mich bewegen.“, kam es genervt von Zorro, der wieder die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, während sein Schädel immer noch brummte. Himmel, Arsch und Wolkenzwirn… „Mir egal!! Aber man wäre dir sehr verbunden!“, kam es zynisch zurück. Der Liegende grummelte dunkel. „Nicht jetzt, nicht gleich und nicht für den Rest des Tages…“ Sanji starrte völlig entrüstet das Arschloch an und schnaubte dann verächtlich. „Jedes Mal wenn ich denke, du kannst dich selber nicht mehr toppen, schaffst du es immer wieder mich vom Gegenteil zu überzeugen…“ Zorro konnte der Aussage nur ein Schmunzeln abgewinnen, doch beschränkte sich bei seinen Bewegungen auf ein Minimum ehe ihm der Geistesblitz kam und er fies zum Blonden rüber schaute. Sanji ahnte nichts Gutes. Gar nichts Gutes. Dieses Grinsen gefiel ihm noch weniger als die mörderische Laune, die Zorro sonst hatte. „Solange du leise bist, ist mir fast alles egal….“, und man hörte schon ein leises Schnarchen. „Mir aber nicht!?!“, presste Sanji hervor und trat zum Wannenrand. Bevor Zorro auch nur eine Millisekunde in den Genuss des Schlafens kommen konnte, brach eiskaltes Wasser auf ihn herab und riss ihn aus seinem Dösen. Der Übeltäter hatte die gewünschte Wirkung leider nicht erzielt, als das Problem sich kurz darauf wieder gefangen hatte. ‚Das gibt’s doch nicht!‘, schoss es Sanji durch den Kopf. „Was um Himmels Willen muss ich machen, damit ich in Ruhe auf Toilette gehen kann!?“ „Erst einmal von Kalt auf Warm schalten?“ , bemerkte der Älter, wobei der Blonde - sich fragend was der ganze Mist hier soll – aufseufzte, aber der Bitte nicht nachkam, und sich an den brummenden Kopf fasste. Die Aspirin tat wohl nicht, wozu sie da war, und wurde sogleich innerlich in die Hölle verdammt. „Kein Wunder bei der Menge, die du gesoffen hast…“ Fragend blickten ihn zwei ozeanblaue Augen an, die nicht ganz hinterher kamen. „Huh?" „Du erinnerst dich nicht?“, Sanji wurde ungläubig von zwei grünen Augen angesehen. Zorro fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, versuchend sein breites schelmisches Grinsen zu verbergen, doch hatte Mühe nicht los zu lachen. „Oh man du erinnerst dich wirklich nicht! Prinzessin, du hast deinem Namen alle Ehre gemacht… Wenn du nur wüsstest!“ Zorro musste so laut loslachen, dass ihn schon bald der Schädel - in dem man mit Sicherheit einen Bienenstock drin versteckt hatte - mit Schmerzen strafte, sein Bauch zu platzen drohte und er kein trockenes Auge mehr hatte. „Geschieht dir recht!“, kam es schadenfroh von Sanji der etwas beleidigt auf dem Wannenrand saß. „Du lügst eh nur…“ „Bist du dir da sicher?“, kam es verlockend von Zorro, der sich mühsam zusammenreißen musste nicht weiter zu lachen. Nein natürlich nicht, du Arsch! So stand es in Sanjis Augen geschrieben, doch er zögerte einen Moment. Was, wenn Zorro ihn einfach nur verunsichern wollte? Auch seine Neugier auf das Vergangene war geweckt. „Wie dem auch sei...“, gab der Grüne von sich und schloss schon die Augen. „Wenn es dir nichts ausmacht, ich würde gerne weiter pennen…“ „Dann penn im Bett!“ Sanji reichte es langsam. Sowohl sein Schädel als auch der Grüne Gorilla wollten partu keine Ruhe geben. „Mit Sicherheit nicht für die nächsten Jahrhunderte!!“, grummelte es aus der Wanne. Sanji stutze, musste aufpassen, dass er bei seinen Gedanken nicht irrtümlich den Boden küsste. Er war definitiv nicht in der Stimmung darüber nach zu denken, ob er alleine im Bett aufgewacht ist oder nicht. „Nein“ Kam es leise und notgedrungen vom ihm, was den Älteren kurz aufhorchen ließ. „Nein, ich bin… mir nicht mehr so sicher, was letzte Nacht passiert ist…“ Mit einem leichten Rotschimmer schaute er weg. Man war das peinlich. Besonders es vor Zorro zuzugeben, nichts – rein gar nichts - mehr von der Party zu wissen, war peinlich. „Und jetzt soll ich dir sagen, was so lustig war? Knick es.“ „Wenn du es mir nicht erzählst und danach hier raus gehst, stell ich das Wasser nicht aus!“, kam es prompt vom Blonden, dessen Hand schon am kalten Hebel war. „Grrrr“, Zorro wollte nicht nochmal eine überraschungskalte Dusche haben und sah sich gezwungen es ihm zu erzählen. Vorausgesetzt man ließe ihn danach in Ruhe den Kater bezwingen. „Wenn du dann Ruhe gibst…“ Mühselig setzte er sich auf. „Ab dem wie vielten Becher weißt du nix mehr?“ „Warum ist das so wichtig?!“ „Na darum… Kann ich besser einschätzen, wo ich anfangen soll…“ „Am Arsch! Erzähl einfach!“ „Gut gut…“ Zorro hob beschwichtigend die Hände. „Sofern du das schreien lässt… Wir trafen uns bei Lysopp - wenn auch verspätet, da wir beide nicht derselben Meinung waren wo er wohnte – und glühten vor. Ganz normal, ohne viel Tamtam und eine beachtliche Menge. Jeder war für die eigenen Maßstäbe recht rausgeputzt und Lysopp hatte für gefälschte Ausweise gesorgt. Schau mich nicht so an, es gibt schlimmeres… Obwohl… das Vorsaufen war schon recht lustig… “ Zumal Lysopp die schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden machen musste, als er sich hinsetzen wollte, während Ace den Stuhl für seine Akrobatischen Kunststücke - die meistens schmerzhaft endeten – verwendete, oder dass Ruffy mal wieder versuchte heraus zu finden, wer für das mysteriöse Verschwinden seines Bieres verantwortlich war. Irgendwann, als sie gut einen im Tee hatten, wurde die Feier ins Schaf verlegt, welches sie auf Umwegen – verursacht durch den orientierungslosen Grünhaarigen oder das urplötzlichen Verschwinden und Auftauchen eines der D. Brüder, die anschließend meinten von Aliens entführt worden zu sein – schließlich erreichen konnten. Bevor es aber so richtig losgehen konnte, musste der Türsteher überwunden werden und dazu brauchten sie die Ausweise, welche sie nun vom etwas nervösen Lysopp bekommen sollten. „Leute… ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache. Ich glaub, ich bekomme meine tödliche Türsteher-Allergie!“ „Pinnochio, Klappe zu, Affe tod! Hau endlich die Dinger raus!“, kam es gut gelaunt von Ace, welcher versuchte koordiniert und nüchtern zu wirken, aber scheiterte da seine Füße nicht so wollten, wie geplant und er beinahe einen eleganten Abgang machte. Ein eher ängstlicher Blick wurde in die Runde geworfen. Der Grünhaarige hielt sich dezent von der Gruppe fern und versuchte zu verstehen, wie um alles in der Welt das Schaf doch so nah bei Lysopps Haus liegen konnte. Enthusiastisch nahm Ruffy seinen Ausweis entgegen und wedelte damit fröhlich durch die Gegend. „Ace, ich bin so alt wie du!“ Sofort stürzte sich der Ältere auf seinen kleinen Bruder. „Ob das gut geht? Zwei Vollpfosten auf der geistigen Höhe eines 3 Jährigen Kindes...“ Kam es von Sanji, der sich eine Zigarette anstecken wollte, doch abgelenkt wurde, als Lysopp ihm seinen Ausweis reichte. Dass sich die Zigarette verabschiedet, gen Boden segelte und somit das Entsetzen, welches bei Sanji urplötzlich eintrat, zum Ausdruck brachte, war nicht zu leugnen. Das Teil, welches der Blonde in den Händen hielt, sollte wirklich ihn darstellen, doch er sah eine ganz andere Person darauf. „Ich musste improvisieren...“, versuchte Lysopp seine Haut zu retten, denn ein mörderischer Blick war in Sanjis Augen zu sehen. „Man Sanji, das passt ja wie die Faust aufs Auge!“, hörte er über seine Schulter vom Nervenfresser, der Zustimmung von seinem Bruder fand. Sanjis Gesicht verfloss zu einem Trauerspiel und sein Ego schien mehr als mitgenommen zu sein, was dem Grünbolzen nicht verborgen blieb. „Stimmt, sieht sogar noch besser aus als das Original…“, sprach der Grüne, der nur noch unverständliche Worte an den Kopf geworfen bekam und die Visage des Blonden nicht wirklich wiedererkannte. Dass der Fuß von Sanji unwillkürlich in Zorro Fresse - als Dankeschön für die unnötige Bemerkung - landete war nicht wirklich vorhersehbar, wurde aber stillschweigend hingenommen, da der Ältere sah, wie sehr das ach so hübsche Bild Sanji zu tiefst traf. „Das sieht mir kein Stück ähnlich, ihr gehirnamputierten Großstadtaffen!“, wie ein Blatt im Wind wehte Sanji geknickt zu Boden, während der eine oder andere sich das Lachen verkneifen musste, wobei Ruffy nicht verstand, was sein blonder Kumpane hatte, da er das Bild als recht authentisch empfand. Kaum war diese – für Sanji - Tragödie vorbei, eilten sie zur Diskothek und liefen direkt in die Arme des Türstehers, der eher einem Schrank glich und gerade dabei war, eine Truppe nicht schlecht bestückter Weiber rein zu lassen. Ruffy kam ohne Probleme rein, bei Ace dauerte es etwas länger, da dieser versehentlich die Abtrennung mitgenommen hatte und versuchte sich aus diesem Missgeschick raus zu reden. Zorro wurde nicht mal nach einem Ausweis gefragt nur nickten reingebeten, wobei Sanji einen recht dummen Blick seitens des Schrankes kassierte und jener sich zusammenreißen musste nicht zu lachen. „Jaja, was eine Gesichts OP nicht alles verändern kann…“, ein Arm legte sich um die Schulter des Jungen und der Grüne grinste frech dem Schrank zu. „Ich hab schon einige beschissene Ausweisbilder gesehen, aber das hier…“ Mit einem unterdrückten Lachen, was dem Türsteher bis zu den Ohren stand, nahm Sanji genervt seinen Ausweis entgegen, wobei er Zorro mit „Ich verpass dir gleich eine Gesichts OP!“ drohte und zu den anderen ging. Selbst Lysopp hatte die 'gefährliche‘ Prozedur ohne bleibende Schäden seiner „Türsteher-Allergie“ überstanden und brüstete sich schon wieder mit einer seiner weltbekannten Lügengeschichten. Während die anderen sich munter ins Getümmel stürzten, steuerte der Grüne direkt auf die Bar zu. Denn es lebe der Alkohol, der einem die Sinne betäubte, aber man verfluche ihn zugleich, dass er einen zu Taten verleitete, die man im klaren Zustand nicht mal in Erwägung ziehen würde, da diese von der Bevölkerung eher als unmoralisch bezeichnet werden. Und auch diesmal hätte eine Person besser die Finger vom Teufelsgetränk lassen sollen. Besonders da diese Person fast ein halbes Hemd war und grundsätzlich so viel vertrug wie der kleine Flummi. An seinem männerhaften Getränk nippend schaute er in die Runde und versuchte die zerstreute Mannschaft zu finden. Schneller als gedacht fand er Lysopp, der anscheinend versuchte sich einen Weg zu ihm zu bahnen, kaum später Ace knutschend mit einer Grünhaarigen, deren Kleidung so viel bedeckte wie eine Servierte. Und Ruffy, wie der wie ein Affe in der Menge tanzte. Beziehungsweise wie eine recht große vollbusige und nicht schlecht aussehende junge Frau, ihn die ganze Zeit anstarrte, und der Kleine es schlichtweg ignorierte oder es erst gar nicht wahrnahm. An einer anderen Bar fand er den Blonden. Zwischen den anderen nicht tanzenden Humanoiden, die der Meinung waren, dass nur diejenigen tanzen, die kein Geld zum Saufen hatten. Doch Zorro dachte erst mal, er sähe nicht richtig, denn Sanji stand zwischen so vielen gut bestückten und recht nett bekleideten Frauen, während er an der Bar saß und seinen Blick nicht vom nervenden Blonden abwenden konnte. Was er noch weniger abkonnte war, wie der kleine blonde Knackarsch, verpackt in einer recht enganliegenden und gut sitzenden Jeans, seinen Blicke wie ein Magnet anzog und wie die Frauen ihn umgarnten. Besonders als eine Frau ihre manikürte Hand auf diesen parkte. „Noch einen!“, kam es angepisst vom ihm zum Barkeeper, worauf dieser dem Kunden einen einschenkte und dieser auf Ex weggezogen wurde. „Angepisst?“, kam es neunmalklug von diesem, der nicht mit einer patzigen Antwort von Grünhaarigen gerechnet hätte. „Fehlt nur noch, dass du den Tresen putzt, theatralisch seufzt und mich nach meiner Periode fragst. Alter, ich hab nur ein Drink bestellt nicht die Kummerkasten-Hotline!?“ Zorro schob das leere Glas wieder zum Barkeeper, der es ohne weiteres auf fühlte und mit einem Schmunzeln dem Besitzer wiedergab. „Geht aufs Haus…“, kam es immer noch recht freundlich. Dass einige seiner Gäste mal schlecht drauf waren, kannte er nur zu gut. Und den grünen Kopf hatte er das eine oder andere Mal schon gesehen. Wäre ein Wunder, wenn man solch grüne Haare übersehen kann. Doch anscheinend war dieser heute mehr als angepisst und nicht in der Stimmung etwas oder jemandem auch nur ansatzweise entgegen zu kommen. Auch wenn dieser Kerl heute ausnahmsweise mal in Begleitung einer recht quirligen Truppe erschienen ist. Schweigend folgte er dem Blick des mürrischen Gastes, der anscheinend die Augen von einer Horde aufgedonnerter Weiber nicht lassen konnte und fand inmitten dieser einen nicht schlecht aussehenden Jungen wieder, dem die ganze Aufmerksamkeit der Frauenwelt recht gefiel. „Welche von den Damen ist es denn?“, wurde nachgefragt, doch mit einem verächtlichen Schnauben beantwortet. Zorro machte eine Pause. Seine Gedanken mussten neu sortiert werden und einen fragenden Blick bekam er von Sanji zugeworfen. „Also so schlimm hört sich das nicht an. Solange die Frauen recht hübsch waren ist mir alles recht.“ Der in der Wanne grinste nur. Dass es ihm angepisst hatte, verschwieg er dem Blonden mal lieber und, dass der Barkeeper ihn penetrant auf die Nerven gegangen ist auch oder worüber er mit ihm geredet hat. „Warts nur ab…“, kam es vom Grünen. Nach einer gewissen Ewigkeit von penetranten oder gut gemeinten Ratschlägen wurde die Bar gewechselt. Durch das Getümmel sich drängend landete er unvermeidlich bei Lysopp und Ruffy, der auf wundersame Weise einen Strohhut gefunden hatte, und die völlig besoffen „I’m sexy and I know it“ mit trällerten, während sein Bruder Ace mit einer anderen rumknutschte. Anscheinend merkte er nicht mal, dass er die Partnerin gewechselt hatte oder das ein Taschentuch mehr bedeckte als die Kleidung der Dame, was wohl an den unzähligen Gläsern, die sich auf dem Tisch um den Platz drängten, liegen musste. Unweigerlich wurde der Große von den beiden und den restlichen schwitzenden oder betrunkenen Tanzwütigen auf den einen Platz - der wohl daraus bestand Ellbogen oder Knie in die Seiten zu bekommen - festgehalten, obwohl sein eigentliches Ziel die nächste Bar war, wo er sich erhoffte nicht vom Barkeeper genervt zu werden. Aber was seine hübschen Äugelein, während seines Spähblickes nach einem Weg aus dem Grauen hier raus dann sahen, übertraf alles. Der Blonde hatte sich anscheinend auf die Bitten der Damen an die Stange befördert und fing unter jubelnden Gekreische der weiblichen Seite an die Hüften zu schwingen. Ruffy, Lysopp und der Rest der Menge jubelte ermutigend ihren Freund zu, der anscheinend zu tief ins Glas geschaut hatte. „Wuschte gar nisch, dschss Ssanschi tanschen kann! Dschu?“ Auf Ruffys Frage hin war Zorro nicht wirklich in der Lage zu antworten. „Aye dieser Kerl kann mal tanzen! Hatte der früher mal Ballettunterricht?“, wollte Lysopp wissen, doch bekam keine Antwort. Wie ein Magnet wurden Zorros Blicke von Sanjis Körper geleitet. Etwas verstörend - und unter einhämmernden Worten sich zusammenzureißen – blickte der Große mühselig weg und versuchte sein Augenmerk auf was anderes zu lenken, was dabei blieb, dass er aus dem Augenwinkel immer wieder den verlockenden Hintern betrachten musste. „Shit?!“, fluchte er leise und beschloss – auch durch auftretende Schmerzen - sich durch die Menge zu der nächst besten Bar zu drängeln, wobei diese sich als fataler Fehler herausstellte, denn von da aus konnte er sogar noch besser dem „sexy Häschen“ - was er nur so nebenbei von einem Kerl aufschnappte - beim Tanzen zu schauen. „Einen doppelten?!“ Bestellt, bekommen, getrunken und noch einen hinterher. „Wie wäre es gleich mit der ganzen Flasche?“, ironisch hielt eine Frau mit Kinnlangen Schwarzen Bob die Wodkaflasche hoch, wobei es sich um die Barkeeperin handelte. Ohne Worte griff Zorro die Flasche, nahm einen kräftigen Schluck – es handelte sich um das halbieren der Menge in der Flasche – stellte diese minder zufrieden vor sich auf den Tresen, wobei er aus dem Augenwinkel sehen konnte wie Sanji seine Showeinlage beendet hatte und in der Menge von Frauen verschwand. Er merkte nicht, wie er mit großen Augen von der etwas baffen Bardame angeschaut wurde. „Nicht schlecht der Kleine…“ Zorro blickte auf und sah die Barkeeperin etwas irritiert an. „Schwingt die Hüften besser als so manche Tänzerin. Würde mich nicht wundern, wenn er dem Chef auffallen würde…“ „Sollte er dem Chef auffallen?“ Zorro nippte weiterhin an der Flasche und hoffte, dass diese Barkeeperin diesmal nicht versuchte mit Moralaposteln quer zu kommen und das Thema umzulenken. Hoffentlich tat bald dieser Alkohol seinem Ruf alle Ehre, denn nüchtern wollte der Grüne kein Gespräch mehr anfangen. Was man unter nüchtern verstand, war reine Ansichtssache. „Naja, er würde ihm auffallen, wenn er hier wäre. Aber irgendwie kommt mir der Blonde so bekannt vor…“ „Vielleicht verwechselst du ihn mit `nem Mädel.“, antwortete der Gast knapp, während der Alkohol seine Kehle hinab floss. „Wäre nicht das erste mal.“ „Nein… ich bin mir sicher ihn schon mal hier gesehen zu haben… Er ähnelt der Begleitung unseres Bosses.“ Zorro wurde plötzlich hellhörig, doch versuchte die Barkeeperin unauffällig zu mustern. „Aha…“ „Aber in letzter Zeit kommt weder er noch einer seiner Bodyguards hier her…“ Zorro schmunzelte. „Scheint als wüsstest du bestens Bescheid über deinen Chef…“ Die ältere Dame lächelte keck, während sie sich am Tresen abstütze. „Das würde ich nicht sagen, aber an Gerüchten ist doch immer ein Fünkchen Wahrheit dran, nicht?“ Sich von ihm abwendend fing sie an Gläser zu spülen und Getränke auszuteilen, während sie aus dem Augenwinkel ein Schulterzucken vom Grünhaarigen bekam. „Wie heißt er?“ „Ich denke nicht, dass du sein Typ bist…“ hörte Zorro der daraufhin nur den Kopf schüttelte. „Woher eigentlich dieses große Interesse an meinem Chef?“ „Ist doch besser als über belanglose Dinge zu reden, oder?“ Sie schmunzelte nur. „Du bist schon irgendwie komisch…“ „Und?“ „Schlecht drauf…“ „Tze…“ Die restliche Flasche wurde mit einem Zug geleert, auf der Karte alles angekreuzt und ein neuer Drink bestellt. Aber nicht von Zorro. Nein zu seiner rechten tauchte der kleine Tanzhase auf. „Oh… Hi!“ Zorro brummte nur. Langsam spürte er die Wirkung und das warme Gefühl in den Gliedern. „Was denn so grimmig? Oh ich vergas, ist ja Normalzustand bei dir… Oh danke meine Liebe!“ Lächelnd nahm er den Drink entgegen und blickte etwas angetrunken durch die Gegend. „Wo haste deine Weiber gelassen?“, kam es gelangweilt von Zorro. Irgendwie war heut der Wurm drin. „Pause. Oh man, lass dich drücken! Dann lachst du vielleicht wieder!“, prompt schlang der Blonde die Arme um Zorros Hals. „He-hey!“, aber der Ältere konnte nicht so schnell gucken, wie Sanji handelte, und hatte nun den kleinen Betrunkenen am Hals. Wohl eher an der Brust. Dass die Barkeeperin das Geschehen amüsant belächelte, passte Zorro gar nicht in den Kram und er schaute abfällig weg. So richtig Bock auf Feiern hatte er nicht mehr. Aber die Umarmung… Sie hatte schon was. „Oh ja ich hab auch Bock zu tanzen?! Komm lass tanzen gehen!“ Zorro sah ihn perplex an. „Vergiss es!?“ „Ach komm schon! Das hab ich mir verdient!“, ohne weiter auf Zorro einzugehen wurde dieser auf die Tanzfläche gezerrt und stand nun im Gedränge, in dem Sanji sich wohl mehr als wohl fühlte. In mitten einer Horde bekloppter Affen, die zu jeder Musik die Glieder schmeißen. Dazu fielen ihm ein Haufen sarkastische gemeine Witze ein… „Ich muss mal!“, brüllte der Blonde nach einer ganzen Weile in Zorros Ohr, der einfach nur nickte, da man bei der lauten Musik so gut wie gar nicht das eigene Wort verstand. Kaum hatte Sanji die ersten Schritte getan, stolperte er über die eigenen Füße und griff nach dem ersten, was sich ihm bot. Als sich Sanji aufrichten wollte, hielt er ein Stück Stoff in seiner Hand. In diesem Fall war es der Rock einer jungen Dame, die erschrocken aufkreischte und sich nur noch im Slip da stehen sah. Zorro konnte nicht mehr vor Lachen, wobei Sanji am liebsten im Erdboden versunken wäre und irgendwie versuchte sich aus der Miesere raus zu reden, doch eine ordentliche Rechte seitens der entblößten Dame kassierte und in starken Armen landete. „Oh, ich glaub, das hab ich nicht verdient…“, stellte der Blonde lallend fest. Zorro schüttelte nur den Kopf und versuchte Sanji stabil hinzustellen. „Ich glaub, du brauchst was zum Kühlen...“ „Ja, einen Drink!“, fröhlich und guter Dinge drängelte sich der angetrunkene Sanji durch die Menge und kaum hatte Zorro ihn eingeholt, kippte sich dieser auch schon den ersten Kurzen runter, gefolgt vom zweiten. „AHHHH! Sanji!“, ein Mädel überfiel den Angeheiterten, der schon die nächste Runde bestellt hatte, und hing an ihm wie eine Klette. „Du hast sooo toll getanzt!“ Und schon war die nervende Horde von vorhin wieder da. „Ja bitte, tanz gleich wieder für uns! An der Stange!?“ Zorro sah dem ganzen Trubel nur stillschweigend zu und ignorierte die Blicke der Hühner. „Wer ist denn der heiße Kerl?“ flüsterte eines der Mädchen recht laut, was Zorro nur mit einem Augendrehen beantwortete. Das führte dazu, dass Sanji wieder von den Mädchen begrabscht wurde, welcher zuerst kicherte. „Sucht euch ein Zimmer…", grummelte der Grüne genervt und wandte sich zum Tresen. „Awww~ Du bist so niedlich! Besser als dieser Grummelbär.“ „Stimmt! Aber gleich tanzt du für uns ohne Shirt, ja?“ Hier war ja noch weniger Hirn vorhanden als in einer Dose Deo. Kopfschüttelnd kippte der Grüne seinen Drink runter. „Hier noch ein Drink für dich, Süßer…“ „Oh, Danke meine Liebe!“ Zorro beobachtete, wie Sanji das gebrachte Getränk trank und noch beschwipster in die Gegend schaute, aber sich wieder einmal wegdrehte. Sollen sie doch ihren Spaß haben. „Neee… lasst mal. Ich glaub ich bin etwas betrunken…“ „Ach bitte! Nur für uns, ja?“ „Komm schon! Ausziehen! Ausziehen!“, fing eines der Weiber an. Schon stimmten die anderen Weiber mit ein. Es dauerte nicht lange, bis auch einige andere mit einstimmten und so weit gingen, dass jener, der Sanji als sexy Häschen betitelt hatte an, ihm die Wäsche wollte. Sanji versuchte sich zu wehren, doch er wollte nicht um sich treten und die Damen verletzen – obwohl es ihn doch schon ziemlich reizte, denn sie ließen ihre Finger nicht von ihm. Sein Hemd wurde aufgerissen und er hörte nur ein ekelhaftes „Stell dich nicht so an!“. „SCHLUSS MIT DEM SCHEIß!!“, brüllte eine männliche Stimme. Alle verstummten. Sanji schaute benommen verwirrt in die Richtung wo die Stimme her kam und konnte den Fremden etwas von sich drücken. Es war Zorro, der seinen Drink laut absetzte und minder erfreut auf sie zu trat. „Lasst ihn los!“, kroch es bedrohlich aus dessen Kehle, was die Mädchen dazu veranlasste, etwas zurück zu weichen. Der Kerl hingegen grinste nur hämisch. „Tze... warum sollte ich?“ „Weil ich sauer bin!“ „Uhhhh~ Da krieg ich aber Angst!“, witzelte der andere und die Zuschauermenge fing an zu kichern. Zorros Nerven erreichten nun ihre Grenzen. Okay ehrlich gesagt war der Bogen auf das Maximum überspannt und seine Faust raste schneller, als er es selber verstehen konnte, ins Gesicht des Lackaffen, der Sanji nicht loslassen wollte. „Sein Geschwafel war pure Ohrenvergewaltigung… Und ihr Hühner seid auch kein Stück besser! Verzieht euch bevor ich mich ganz vergesse!“ Seine Finger knackend warf er den anderen Schaulustigen einen recht finsteren Blick zu. Er war so was von geladen, da hatte er gerade selber die Hauptregel seines Trainers vergessen, woran der Alkohol nicht ganz unschuldig war. Doch der kommende Ärger von Kid war minimal im Vergleich dazu, was der Typ mit Sanji hätte machen können. Geschockt, was da gerade geschehen war, blickte Sanji auf das unfreiwillige Opfer und dann zu den aufgeschreckten Hühnern, die verwirrt das Weite suchten, während er von seinem Retter mürrisch aus dem Mittelpunkt in die Menge gezogen wurde, aber bekam keinen Ton eines Dankes heraus. „Damit du nicht halbnackt durch die Gegend rennst…“. Kaum hatte Sanji den Blick nach oben gewandt, blickte er auf das schwarze Hemd seines Freundes, das nun auf seinen Schultern lag, während Zorro nur noch im grauen Top dastand und zugleich bei der bekannten Barkeeperin zwei Wasser bestellte. Auch jetzt trug der Grüne die Kette, die ihn bei Sanji verraten hatte, aber ob das Zorro bewusst war, blieb ein Geheimnis. Dieser nahm einen Schluck und schaute mürrisch in die Ecke, wohin sich der Lüstling verzogen hatte. Sanji zog sich das zu große Hemd richtig an, doch es blieb einfach zu groß und sein Hemd war reif für die Mülltonne. „Es tut mir leid…“ Sanjis Hände umfassten das Glas immer fester, als würde es ihm Halt geben. „Nicht dafür…“ Sanji horchte auf. Waren das etwa nette Worte? Auch wenn man deutlich noch die Anspannung spüren konnte, so hörte man etwas Freundliches heraus. Zorro starte stur in eine Richtung, bis Sanji ein Zucken in seinen Augen merkte, aber nicht weiter darauf einging. „Ich glaube, wir sollten die anderen suchen und heimgehen…“, sprach der Ältere und hielt Ausschau nach den Chaoten. Ruffy war schnell gefunden. Wer würde einen - nur durch einen Strohhut die Blöße verdeckt auf einem Tisch tanzenden - Jungen schon übersehen? Aber schon kamen zwei Security-Männer, kümmerten sich um den Sonderfall, schafften es ihn halbwegs anzuziehen, ehe der Vollidiot auf Zorro und Sanji zeigte und zu ihnen gebracht wurde. Mit Mahnungen etc. nahm Zorro minder erfreut die Ausladung, die Diskothek schnellst möglich zu verlassen, entgegen und kaum später tauchte Lysopp auf, der völlig panisch nach Ace gesucht hatte, ihn aber nicht finden konnte. „Der taucht schon auf!“, lallte Ruffy, der sich über die kleine Blutpfütze wunderte, die sie gerade passierten. „Oh, da hatte aber jemand starkes Nasenbluten…“ Kaum waren sie draußen, tauchte ein „Komm hol das Lasso raus!“ singender Ace auf, der auf erstaunlicher Weise einen Cowboyhut auf hatte, während Ruffy kurz um die Ecke verschwand und Lysopp noch beim Bezahlen seiner Karte war. „Schon gehen?“, lallte der selbst ernannte Cowboy und hing sich auf Zorro und Sanji. „Die verstehen da drin keinen Spaß… Ich fand Ruffys Tanzeinlage nicht mal so schlecht. Wenn er es nicht getan hätte, hätte ich es tun müssen.“ „Ist klar… Gib doch einfach zu, dass du ein Exhibitionist bist, Ace.“ „Nicht so laut. Keiner soll unser kleines Geheimnis erfahren, mein großer Held!“ Mit diesen Worten drückte er dem Grünen einen sabbernden Schmatzer auf die Wange, der nur mit einem angewiderten „Alter, lass den Mist!“ antwortete und beleidigt versuchte Ace von sich los zu bekommen, doch auf Hilfe des sehr angetrunkenen lachenden Sanji nicht hoffen konnte, da dieser schnell die Büsche aufsuchte. „Hey Sanji! Bleib hi- Nein Ace, lass das! Ein Schmatzer war schon einer zu viel!“ Zorro hatte echt Mühe, Ace von sich fern zu drücken, weil dieser es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hatte, seinen ehemaligen Rivalen mit Küssen in den Wahnsinn zu trieben, als sein Blick auf ein recht vertrautes Auto viel. In diesem Auto wurde er doch zur Geisha kutschiert. Das Fenster fuhr leicht runter, wobei ein dünner Rauchfaden sich galant den Weg ins Freie bahnte. Es gab die recht geheimnisvolle und recht düstere Aura frei, die Zorro nur zu gut kannte. Als hätte er einen Kloß im Hals, hielt er in seinen Bewegungen inne und starrte wie hypnotisiert in die dunklen Augen des Mannes. Sie stachen aus der Dunkelheit hervor wie die eines Raubtieres. „Scheiße!“, sprach er zu sich selbst, doch darauf bedacht diesen Mann nicht aus den Augen zu lassen. Seine Vermutung hatte sich soeben bestätigt. Sir Crocodile gehörten nicht nur einige Nobelhäuser, nein, dieser Bastard war ganz groß im Drogengeschäft und nun auch im Besitz einer Diskothek?! Mit Sicherheit war dies nur ein Geschäft aus purer Langeweile und auch die richtigen Luxus Discotheken standen unter seiner Obhut. Da war sich Zorro sicher. Verdammt! Nicht mal feiern konnte man ohne diesen Arsch!? Und ausgerechnet seine Truppe musste ja unbedingt ins Schaf gehen. Das ist ja noch schlimmer als in einem dieser überdramatisierten Mangas!? Und das Schicksal wollte ihn wohl gewaltig in den Allerwertesten treten. Das Fenster schloss sich, als Zorro meinte ein böses Grinsen gesehen zu haben, und das Auto fuhr zum Seiteneingang der Diskothek. „Wow…“, Ace riss Zorro aus seinen Gedanken. „Also in dem Schlitten würde ich auch gerne mal fahren!“ „Nein… nicht in diesem!“ „Hmm? Was hast du gesagt?“, fragte Ace nach, der die Gedankengänge und das Gebrummel seines Kollegen in seinem alkoholisierten Zustand nicht verstanden hatte. „Nichts…“ Zorro befreite sich aus Aces Griff und lief in die Richtung, wo Sanji verschwunden war. „Ich hol die Kringelbraue und du deinen Bruder! Oder rühr dich am besten nicht vom Fleck!“ So ein Mist! Zorro fand schneller als gedacht seinen Mitbewohner, der anscheinend es spaßig fand, die Sterne zwischen Müllbeuteln zu beobachten. „Hey Blondi… Lass uns gehen!“, sprach er, bevor er seinen Freund entdecken konnte. „Oh… hi Zorro!“ Sanji versuchte sich aufzurichten, doch schaffte es nicht in seinem Zustand, wodurch Zorro sich entschloss die Hände des Jüngeren zu greifen und ihn auf die Beine zu ziehen. „Wenn du noch länger hier liegen bleibst, stinkst du wie eine Kanalratte!“ Mit etwas zu viel Schwung wurde der Schmächtige auf die Beine gezogen und stolperte etwas gegen Zorro. „Uff... Sorry…“ „Mal im ernst?! Was hast du im Müll zu suchen? Besonders so alleine!“ Zorro versuchte seine unergründliche Wut zu beherrschen. „Sonst wer hätte dich einfach so in deinem Zustand mitnehmen können! Fast alles mit dir machen können!“ Er zog den Blonden hinter sich her und ein Kichern zog ihn aus seiner Wut. „Was ist so lustig?!“ Er fuhr herum und blickte einen sich das Lachen verkneifenden Sanji an. „Du benimmst dich wie ein Vater!“ Sanji hickste auf. „Das ist grad nicht der beste Zeit-“ „Mein Vater war nie so fürsorglich…“ Der Blonde sah mit etwas traurigen Augen weg und ließ mit seinen Worten den anderen etwas inne halten. „Ich weiß, du hast viele Fragen, aber ich auch… Ich gebe mir Mühe schnell eine eigene Wohnung zu finden. Ich will nicht mehr zur Last fallen. Ich habe dir schon genug Schwierigkeiten gemacht und bin dir einiges schuldig. Sowie meiner Familie…“ Zorro seufzte kurz auf, kratze sich etwas hilflos am Kopf, ehe er anfing zu reden. „Willst du darüber reden?“, fragte der Große zögerlich nach und wunderte sich über die - für ihn selber - unbekannte Seite an sich. Sanji schüttelte zaghaft den Kopf. Er hatte Angst, Zorro noch tiefer in die Scheiße rein zu reiten. „Besser wir bleiben vom Nachtleben fern.“ Sprach der andere, wollte weiter gehen, doch sein Kumpane ging nicht mit, hielt sich stattdessen an dem Älteren fest. „Ähm?“, Zorro hielt inne, spürte, dass es Sanji definitiv schlecht ging. „Alles okay? Hey!“ Aber die klammernden Hände sprachen Bände. „Scheiße!“, schimpfte der Blonde über sich selber. „Ich kann nicht mehr, Zorro! Ich will einfach nicht mehr mit dieser Angst leben, eines Tages zu Sir Crocodile zurück zu müssen. Ich will dem Mörder meiner Eltern nicht noch einmal ins Gesicht sehen. Es ist so erniedrigend daran zu denken, was er mit mir gemacht hat! Wozu er mich gezwungen hat! Jede Nacht träume ich davon, wie er sie vor meinen Augen erschießt, er mich abfällig betrachtet, mich wie eine Ware an andere weitereicht! Ich habe verdammte Angst davor, es hier nicht zu schaffen! Wieder benutz zu werden!“ Zorro schwieg. Hörte das unterdrückte Schluchzen seines Mitbewohners. Spürte die zittrigen Hände die sich haltend an sein Muskelshirt klammerten. „Aber… wovor ich am meisten Angst habe, ist…“ Sanji drückte sein Gesicht in Zorros Rücken. „Zorro… willst du dich rächen?“ Unwillkürlich wollte sich der Ältere aus der Umarmung des anderen reißen, doch ließ es bleiben. Es saß wie ein Stich, als wäre er entlarvt worden. Als wisse Sanji mehr als er selber über sich. Rache… Sein Herz raste wie wild. „Nein“ Zögernd berührte Zorro die zarten Finger, glitt zaghaft über die Weiche Haut. Sein Blick schien betrübt und geheimnisvoll, was Sanji nicht sah, aber diese Berührung genoss. Sie beruhigte ihn. „Tut mir leid, dass ich so schwach bin. Immer wieder bring ich dich in Schwierigkeiten...“ Zorro senkte den Kopf, war froh von niemandem gesehen zu werden. Schwach… Man kann dieses Wort so wunderbar definieren. "Bitte, benutz mich nicht…“ Zorro schwieg. Es war ein stechender Schmerz in seiner Brust zu spüren. Schmutzig. Schuldig. Schmerzend. Seine Finger verharrten auf den Händen des anderen. „Komm…“, mit diesen Worten packte Marimo Sanjis Hand, und zog ihn mit sich zu den anderen, die schon sehnsüchtig auf sie warteten. Mit einem flauen Gefühl im Magen ließ der Blonde sich mitziehen. „Na dann mal los… Sanji, du siehst gar nicht gut aus…“, kommentierte Lysopp, der es endlich geschafft hatte Ruffy von einem Baum zu bekommen, da dieser meinte er sei Captain Jack Sparrow, müsse der König der Piraten werden und dürfe sein Schiff - alias Baum - nicht verlassen. Ace hingegen versuchte eine gerade Linie zu laufen in der Überzeugung, das in seinem Zustand zu schaffen, was jedoch an der einen oder anderen Ecke, Kurve oder Ampel scheiterte. „Ich fühl mich auch nicht gut…“, antwortete der Blonde und ließ sich ohne große Proteste von Zorro Huckepack nehmen der das nur mit einem „Trink weniger!“ kommentierte. „Also, nachdem wir das Schaf verlassen hatten, du über Gott und die Welt in einem fragwürdigen Zustand philosophiert hast, hattest du echt noch die Nerven gehabt mich voll zu kotzen… den Eingang, mein Sofa, die Küche… mein Bett hast du verschont. Aber Alter, hast du gestunken. Ich frag mich immer noch, was du zwischen dem Müll gesucht hast!?“ „Dein Hirn!“, bissigen Kommentares wandte sich Sanji ab. Zorro konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Sanji in Schamesröte da sitzen zu sehen war einfach zu herrlich. Vor allen Dingen, da er sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mal ansatzweise an das Gespräch erinnern konnte, was er mit Zorro geführt hat. Dies hatte er wissentlich in seiner Erzählung weggelassen. Zumal Sanji damit einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte… „Fündig geworden?“ „Nein, es hat die Flucht vor dir ergirffen! UND JETZT RAUS HIER DU AFFE!!!“ Mit gezielten Tritten beförderte er den Grünen aus dem Bad, ignorierte die Frage an sich selbst, warum er das nicht schon viel früher getan hat, und verschaffte sich die lang ersehnte Erleichterung. Zorro, der Kopfüber durch die Tür befördert wurde, fand sich minderer Schmerzen Kopfüber im Flur wiederfand hatte nicht mit solch einer Reaktion des Blonden gerechnet. So eine Zicke, dachte er sich nur dabei und blickte auf zwei ziemlich bekannte, nervend tippende Schuhe. „An seiner Stelle hätte ich dir in die Eier getreten." Kids Miene war weder erfreut noch strahlte sie helle Begeisterung aus, seinen Schüler Kopfüber auf dem Boden zu sehen. „Morgen...“, Zorro setzte sich hin und rieb sich den hämmernden Kopf. Die Tritte waren nicht grad förderlich für seinen Kater. „Steh auf!“ Der herrische Ton gefiel Zorro gar nicht, aber ließ ihn zugleich aufstutzen, weil er Kid so nicht kannte. „Wir müssen über dein bevorstehendes Turnier reden...“ Kid setzte sich an den Küchentisch und nahm einen Schluck der Braunen Plüre auf die die Erwachsenen so abfahren. „Freut mich auch immer wieder dich plötzlich in meiner Wohnung zu sehen.“ Minder erfreut gesellte er sich zu seinem Trainer, der das nur mit „Namis Universal Schlüssel“ beantwortete. „Ich will mal gleich zum Punkt kommen…“ „Woher weißt du vom Turnier?“ Zorro blickte seinen Trainer an. „Warum sollte ich das nicht wissen? Bin schließlich dein Trainer, du Vollspast.", ruhig und als seien die Beleidigungen gar nicht an Zorro gerichtet sprach Kid die Worte aus und genehmigte sich einen Schluck seines Kaffees. „Wie hast du dir das sonst vorgestellt!?! Alleine trainieren um gegen den nächsten antreten zu können, ist in deinem Zustand nicht gerade empfehlenswert. Ich will dir offiziell verbieten, dass du in den nächsten zwei Monaten auch nur daran denkst, bei mir auf zu tauchen um zu trainieren!“ Kids Stimme war ernst geworden. Seine Körpersprache machte seine Worte überflüssig. „Und? Was wenn nicht?“, Zorro war weder wirklich auf Kraval aus noch wollte er sich bevormunden lassen, und konnte mal wieder seine große Klappe nicht im Zaun halten. Wenn er nicht bei Kid trainieren darf würde er es alleine machen. Wie es geht weiß er ja. „Ansonsten fliegst du raus!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)