Keep my Secret von -melinda- (... and love me) ================================================================================ Kapitel 38: Zurück auf Anfang ----------------------------- Nachdenklich schaute Kagome noch immer auf die Verhütungspillen. Sie kaute schon so lange auf ihrer Unterlippe herum, dass sie bereits ein leichtes pulsieren spürte. Fremdartige Gedanken und Vorstellungen, die sie nervös werden ließen, nahmen ihren Kopf in Beschlag. Die Verpackung in ihrer Hand, hatte bereits zahlreiche Druckstellen von ihren angespannten Händen davongetragen. Das Geräusch, als die Klinke der Zimmertür heruntergedrückt wurde, hallte laut durch das Zimmer, unterbrach knallartig die Stille und Kagome erschrak fürchterlich, als sie aus ihrer Gedankenwelt herausgerissen wurde. Vor Schreck warf sie die Verhütungspillen nach oben und die Packung flog quer durch die Luft. Inuyasha rubbelte sich mit einem Handtuch die Haare trocken, als er das Zimmer betrat. Er wollte gerade etwas sagen, als die Verpackung den Kampf gegen die Schwerkraft verlor und gegen Inuyashas Stirn knallte. "Au?", murmelte er und verzog dabei mürrisch das Gesicht. "Wofür war das denn?" "Ah- Ähm- Also-", stammelte Kagome und wurde knallrot im Gesicht, als Inuyasha sich nach den Verhütungspillen vor seinen Füßen bückte. Er warf einen kurzen Blick darauf und schaute überrascht zu ihr auf. "Ich nehme ab jetzt die Pille!", schrie sie ihn beinahe an, sehr viel lauter als beabsichtigt. Er hob das Päckchen auf und warf es ihr zu. Etwas unbeholfen fing sie es auf. "Okay", antwortete er nur und in Kagomes Ohren klang es viel zu desinteressiert. Verwundert starrte sie ihn an, als er das Handtuch über den Stuhl warf und sich auf sein Bett setzte. "Okay?", fragte sie skeptisch. "Das ist alles was du dazu sagst?" Inuyasha hob fragend eine Augenbraue. "Was soll ich denn sonst sagen?" "Ich weiß nicht- Irgendwie kommt es mir nicht so vor, als wäre dir klar, was das bedeutet", sie hielt die Pillen kurz hoch und wurde immer leiser, während sie weitersprach, "Was das für mich bedeutet- ich meine, man nimmt sowas ja nicht einfach so, dafür gibt es einen bestimmten Grund." "Es sind Verhütungspillen, Kagome. Es ist offensichtlich was sie bezwecken", sagte er ganz ruhig und das machte sie noch unsicherer. Mit schwachen Beinen ließ sie sich, ihm gegenüber, auf ihre Bettkante fallen. "Also- die Tatsache, dass ich dies jetzt einnehme und dir damit signalisiere, dass ich und du, du weißt schon was, versuchen können- Also, das macht dich keineswegs nervös?" "Du weißt schon was?", schmunzelte er. "Na, unser erstes Mal!", ersetzte sie die Phrase und verzog verärgert das Gesicht. "Willst du es jetzt? Sofort?", fragte er. Sie riss die Augen auf und zuckte zusammen. "Wa- Nein!", rief sie. "Doch nicht jetzt!" "Dann, nein. Gerade jetzt in diesem Moment, bin ich nicht nervös. Und das musst du auch nicht sein", versuchte er ihr gut zuzureden. "Wir gehen das ganz locker an und wenn du bereit für dein erstes Mal bist, dann wirst du das merken." "Unser erstes Mal", korrigierte sie ihn. "Was?" "Na, es wäre mein erstes Mal und deines auch-", Inuyasha spitzte die Lippen und wich ihrem Blick aus. "-Oder nicht?", fragte sie kleinlaut. Sie konnte ihm ansehen, wie er in Gedanken versuchte, die richtigen Worte zu finden und schließlich murmelte er vorsichtig: "Du weißt, dass ich vor dir eine Freundin hatte." "Oh", hauchte Kagome so leise, dass er es kaum hörte. "Also habt ihr beide schon-" "Jepp", erwiderte Inuyasha und kniff die Lippen zusammen. Die Situation war sehr unangenehm. Unglücklich starrte Kagome auf ihre Fußspitzen und versuchte die neue Welle an Emotionen einzuordnen. Als ihr plötzlich ein Gedanke kam und sie fluchtartig vom Bett aufsprang. Inuyasha stand automatisch mit auf und warf ihr einen fragenden Blick zu. Kagomes Augen wanderten von ihrem Bett zu seinem Bett und anschließend zu ihm. "Hier?" "Ähm-" "Hier?" Kagome klang fast hysterisch hoch, und zeigte demonstrativ auf ihr Bett. Inuyasha runzelte ungläubig die Stirn. "Nein, in meinem. Warum ist das wichtig?" Ihr Blick richtete sich erneut auf sein Bett und sie wirkte plötzlich geknickt und enttäuscht. "Kagome, das ist fast zwei Jahre her. Die Wäsche wurde hunderte Male gewaschen und gewechselt. Dir ist klar, dass es davon keine Spuren mehr in diesem Bett geben kann, ja?" "Ja, das ist mir klar", zischte sie und setzte sich wieder hin. Inuyasha seufzte leise und setzte sich vorsichtig, mit einem gewissen Sicherheitsabstand, neben sie. "Bist du jetzt wütend auf mich?" "Ja!", kam es schnell von ihr. "Nein", verbesserte sie sich kurz darauf und murmelte schließlich: "Vielleicht." "Wegen etwas, was ich getan habe, bevor ich dich überhaupt gekannt habe?" "Nein", erwiderte sie leise und seufzte. "Ich glaube, ich bin wütend, weil du mir meine Vorstellungen ruiniert hast." "Deine Vorstellungen?" "Ich dachte, es würde super romantisch werden, wenn wir uns gemeinsam an diese neue Sache herantasten würden. Aber jetzt, da ich weiß, dass du mir diesen Schritt bereits voraus bist, macht mich das nur noch nervöser!" In Kagomes Stimme hatte sich ein vorwurfsvoller Unterton entwickelt. Inuyasha öffnete zögerlich den Mund und schloss ihn ganz schnell wieder. Er wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte und er befürchtete die Situation schlimmer zu machen, statt besser. Also schwieg er. Kagome atmete tief ein und aus und stand seufzend auf. "Ich gehe baden", sagte sie nur und verließ das Zimmer. Er musste eingenickt sein, denn als er die Augen öffnete, war das Zimmer plötzlich dunkel und Kagome lag im Bett nebenan. Ihm den Rücken zugewandt. Inuyasha drehte sich ebenfalls um. Durch den Spalt zwischen den Vorhängen, konnte er einige funkelnde Sterne beobachten. Er verlor sich immer wieder in seinen Gedanken, während er sich einredete einschlafen zu müssen. Er kniff die Augen zusammen, drehte das Kopfkissen herum, trat die Bettdecke zurück, zog diese wieder über die Schulter und das Ganze von vorn. Schließlich richtete er sich leise auf und starrte auf Kagomes Silhouette. Sie rührte sich nicht. Dann ließ er sich wieder ins Kissen fallen und wälzte sich hin und her. Nein, das war nicht richtig so. Als ob etwas fehlen würde. Abrupt setzte er sich auf und raufte sich die Haare. Sein Blick wanderte wieder neben sich. Auf was wartete er? Mit zaghaften Bewegungen schob er sich aus seinem Bett und schlich zu ihr hinüber. Noch immer keine Regung. Es dauerte einen Moment, bis er den Mut aufgebracht hatte, sich neben sie zu legen. Stück für Stück rutschte er an sie heran und schlüpfte unter ihre Bettdecke. Er überwand letztendlich auch die letzte emotionale Hürde und legte seinen Arm um ihren Bauch. Ihr Körper war sehr warm und ihr Nachthemd lag nach dem Bad mit einem Hauch Feuchtigkeit an ihrer Haut. Sie konnte noch nicht lange im Bett liegen, sehr wahrscheinlich hatte sie die ganze Zeit wachgelegen. Seine Vermutung bestätigte sich, als Kagome ihre Hand über seinen Arm gleiten ließ und sich enger an ihn schmiegte. Er dachte an ihr Gespräch von vorhin zurück und an ihre Frage, ob er keineswegs nervös sei. Er hatte diese Frage verneint. Schließlich hatte er bereits eine Beziehung gehabt. Er und Kikyo waren sich nahe gewesen und er hat oft neben ihr gelegen, bis diese Nähe zur Selbstverständlichkeit wurde. Er dachte, er hätte all die kleinen Unsicherheiten bereits hinter sich. Aber sein pochendes Herz signalisierte ihm etwas anderes. Allein schon die Überwindung, die es ihn gekostet hatte, sich neben sie zu legen. Er schloss leise seufzend die Augen und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Sie roch nach blumigem Shampoo. Er drückte sanft ihren Rücken gegen seine Brust, bis seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihrer Ohrmuschel entfernt waren. Okay, also zurück auf Anfang, es begann etwas Neues, mit vielen neuen ersten Malen. "Ich bin auch nervös", gab er flüsternd zu und hauchte einen Kuss auf ihren Nacken. Kagome hieß die wohlige Gänsehaut, die ihren Körper überzog, lächelnd willkommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)