Tell me lies, tell me sweet little lies von Sayuri_Hiranuma ================================================================================ Kapitel 5: Chapter Five ----------------------- Pain without love…Pain can´t get enough…..~ Die Musik hallte durch die kühlen Räume. Leise, fast schon subtil und doch legte sie sich wie eine Decke über die Möbel. Lullte das ganze Appartement in eine eigenartige Stimmung, während Uruha die Melodie leise vor sich hin summend vor dem Spiegel in seinem Flur stand und seine Harre ein letztes Mal zurecht zupfte. Einige Fussel von seiner Kleidung wischte und sich fast schon fahrig durchs Gesicht fuhr. Er hatte seine Augen dunkel geschminkt gehabt und wenn er es nicht besser wüsste, hätte auch er geglaubt die dunklen Augenringe wären nur da, um den verruchten Eindruck zu verstärken, den er erzeugte. Das porzelanweiße Gesicht von den Honigblonden Haaren gesäumt, die Lippen leicht gerötet, weil er in den letzten Tagen ständig daran nagte. Uruha seufzte, doch steckte er sich dann bloß seine Ringe an die langen Finger und verteilte einen letzten Spritzer Parfum auf seinem Hals. Es war an der Zeit wieder er selbst zu werden…… Der dunkle, schwere Geruch nach Alkohol und Menschen schwang Uruha entgegen, kaum, dass er die Tür zu seiner Lieblingsbar geöffnet hatte. Umhüllte ihn, zusammen mit der leisen Musik, dem gedämpften Licht, welches nur dazu einzuladen schien länger zu verweilen. Uruhas Blick glitt über die Köpfe der Menschen, welche sich an kleinen Tischchen unterhielten. Sich auf der kleinen Tanzfläche eng umschlungen zu dem Takt der Musik bewegten und zwischen all diesen Menschen war es doch nur ein einziges Augenpaar, welches Uruhas Aufmerksamkeit augenblicklich fesselte. Aoi. Tag für Tag hatte der Dunkelhaarige gewartet. War jeden Abend hergekommen, an demselben Tisch und hatte so lange an seinem Whisky genippt, bis die Nacht dem Morgen wich und er sich sicher sein konnte, dass Uruha nicht mehr kommen würde. Und doch hatte er nicht aufgegeben. Denn er wusste, wenn es einen Ort der Welt gab, an dem der Honigblonde für ihn erreichbar sein würde, dann war es hier. An diesem kleinen Tisch in der dunkelsten Ecke des Raumes, an dem die meisten ihrer langen Nächte begonnen hatten. Und doch traute Aoi seinen Augen nicht, als Uruha tatsächlich auftauchte. Als die blonde Silhouette die Tür durchschritt du den Raum sofort mit seiner Präsenz erfüllte. Doch vielleicht war es auch nur Aoi, der das Gefühl hatte, es wäre ein Stromschlag durch den Raum gegangen, kaum, dass Uruha diesen betreten hatte. Der Dunkelhaarige verfolgte Uruha mit seinen Augen, als dieser durch den Raum sah, nur um dessen Blick dann zu fesseln, kaum, dass sich ihre Blicke begegnet waren. Folgte Uruha mit den Augen, als dieser sich, so ruckartig abwand und an die Bar verschwand und für einen kurzen Moment spielte Aoi mit dem Gedanken seinen Platz zu verlassen und dem Blonden nachzugehen, aus Angst dieser eine, kurze Moment wäre alles gewesen, was ihm nach so langer Wartezeit vergönnt gewesen sein sollte. Doch da kam der Blonde auch schon mit einem Glas Whisky in seiner rechten aus der Menge heraus spaziert. Schlängelte sich grazil an den vielen Körpern vorbei, ohne auch nur einen einzigen Tropfen zu verschütten und ging direkt auf ihn zu. Uruha wusste nicht, was er tat und doch, kaum, dass er Aoi gesehen hatte, schienen seine Beine ihm nicht mehr zu gehorchen. Wie an einer Leine gezogen, schienen sie ihn direkt zu Aoi manövrieren zu wollen. Nur mit äußerster Willenskraft hatte er es geschafft sich dagegen zu sträuben und war stattdessen an die Bar verschwunden, wo in rasender Geschwindigkeit der erste Shot seinen Weg Uruhas Kehle lang gefunden hatte. Und für einen kurzen Moment spielte der Honigblonde tatsächlich mit dem Gedanken einfach wieder zu gehen. So zu tun, als hätte er Aoi nicht gesehen und sich wieder in seiner Wohnung verkriechen, das dumpfe Gefühl, welches er schon wieder seinen Hals hochsteigen spürte mit irgendeinem billigem Fusel betäuben… Doch diesen Gedanken schüttelte er bloß wieder ab. Uruha würde sich die Blöße nicht geben. Er würde Aoi seinen Stolz kein weiteres Mal so zu Füßen werfen und vor ihm fliehen. Und so blieb ihm bloß noch eine Option. Das Whisky Glas fest in seiner rechten schlängelte Uruha sich an den Menschen vorbei, seinen Blick dabei kein einziges Mal von Aoi abwendend. Er würde nicht klein beigeben…. „Sag bloß du hast auf mich gewartet …~?“, lachte der Honigblonde leise, als er schließlich bei dem kleinen Tischchen ankam und sich in einer fließenden Bewegung auf den Stuhl Aoi gegenüber setzte. Schwenkte sein Glas ein wenig, eher er es dann doch abstellte, aus Angst, Aoi würde ansonsten merken, welche Panik ihn innerlich überkam, an den bloßen Gedanken daran, was diese Begegnung ihm später emotional antun würde, wenn er wieder alleine in seiner Wohnung war. „Ich wusste, dass du kommst…“, ein schiefes Lächeln verzog Aois Lippen und in den dunklen Orben funkelte es fast schon selbstgefällig auf. „Ich bin nicht deinetwegen hier…“, die langen Beine übereinander geschlungen beugte Uruha sich weiter über den Tisch nach Vorne. Strich Aoi mit seinem Finger fahrig über den Handrücken, eher er dann doch wieder zu seinem Glas griff und es abermals schwenkte, nachdem er kurz daran genippt hatte. „Und doch sitzt du nun hier..“, grinste Aoi nur noch breiter und griff nach Uruhas Hand, in der er den Alkohol hielt.. entwand ihm das Glas, um selber einen Schluck zu nehmen. Die dunklen Orben immer noch auf seinen Gesprächspartner gerichtet schluckte Aoi die herbe Flüssigkeit. Spürte wie sie in seiner Kehle brannte, bevor er das Glas wieder abstellte. Verwirrt zog Uruha im ersten Augenblick seine Augenbraue nach oben, eher er dann doch lauthals loslachte. Uruha wusste nicht, ob er wegen Aois Dreistigkeit lachte oder wegen der absurden Situation, doch den Blick des Älteren auf sich spürend, fasste er sich nur zu bald wieder und nun war es Uruha in dessen Augen es fast schon arrogant aufblitzte. „Du bist ein furchtbarer Verlierer….“, schnurrte der Honigblonde zuckersüß undfischte blindlings nach seiner Zigarettenschachtel. Steckte sich den schlanken Freudenbringer an und sog den Rauch genüsslich aus, eher er ihn wieder ansah. „Macht es dich wütend Aoi?“, ein süffisantes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Honigblonden, als er die Verwirrung in den Augen des Älteren sehen konnte. „Der Gedanke daran, dass ich hergekommen bin, um mich einem Anderen hinzugeben…“, fuhr Uruha unbeirrt fort, während Aois Augenbraue gefährlich zuckte. Aoi spürte, wie es anfing in ihm zu brodeln, doch noch hielt er sich ruhig. Er kannte Uruha. Kannte dessen Art. Und er wusste ganz genau dass der Honigblonde mit ihm spielte und doch konnte er sich dem nicht entziehen, weswegen seine Hand bloß abermals zu Uruhas Whisky Glas wanderte, aus dem er nun einen großzügigen Schluck trank. „Sag mir, dass es dich wütend macht Aoi-chi, wenn du daran denkst wie mich fremde Hände berühren…“, Uruhas Lächeln wurde nur noch breiter und er beugte sich noch näher an den Schwarzhaarigen heran. Roch sein Parfum, was ihn unwissentlich die Augen schließen ließ. „Hmm…“, schnurrte Uruha und fuhr sich lasziv mit der Hand den Hals entlang. Aoi hasste diesen Kosenamen, benutze Uruha ihn nur, wenn er ihn ärgern wollte, doch wollte er dem Honigblonden diesen Triumpf nicht gönnen. Doch dafür kannte Uruha ihn viel zu gut. Sah, wie sich Aois Hand ums Glas verkrampfte. Wie seine Zähne seine Unterlippe misshandelten und wie Aois Augenbraue abermals gefährlich zuckte, was Uruha nur noch mehr dazu animierte weiterzumachen. „…..Wie mich fremde Lippen küssen ……“, Uruha wusste noch nicht einmal wieso er das hier alles tat und doch konnte er nicht anders…. „……wie ich einen fremden Namen stöhne, während man mich so hart durchnimmt, dass ich morgen kaum noch laufen können werde….“ Aois Hand verkrampfte sich so dermaßen um das Glas, dass es schon beinah zu bersten drohte, doch sagte er noch immer kein einziges Wort, sondern trank bloß einen weiteren Schluck, spürte das Brennen in seiner Kehle kaum noch, brannte der Zorn in ihm dafür um einiges stärker. Oh ja, er hasste es. Schon allein der Gedanke daran, wie der Honigblonde sich wem anders hingab, ließ Aois Magen sich zusammenziehen, dass ihm schlecht wurde, aber er wusste, dass wenn er Uruha wieder haben wollte, musste er ihn spielen lassen. „Du gehörst mir..“, knurrte Aoi dann aber doch. Konnte seine Stimme nicht weiter zügeln, als Uruha ihn auch noch so provokant ansah. „Dir?“, ein leises Lachen perlte von den Lippen des Honigblonden. „Ich bin der Wind, Aoi…..wie willst du den Wind besitzen? Wie willst du ihn fangen…?“ „Du bist nicht der Wind….bloß ein verwöhnter Bengel, der es gewohnt ist zu kriegen, was er will…“ Nun war es Uruha, dessen Augenbraue nach oben zuckte, eher er schallend loslachte. Der Honigblonde nahm noch einen weiteren Zug seiner inzwischen fast abgebrannten Kippe, eher er diese in dem Aschenbecher ausdrückte. „Na dann sollte ich vielleicht losgehen und holen, was ich will…..“, lächelte Uruha noch ein aller letztes Mal, eher er schließlich aufstand und Aoi bloß noch sanft die Wange langstreichelte, eher er, keine weitere Antwort mehr abwartend erneut in der Menge verschwand, während es in seinen Augen verräterisch zu brennen anfing. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)