The Collateral Damage of an Airplane Precipice von abgemeldet (LOST in Emotional Chaos) ================================================================================ Kapitel 2: The Icebear and the French Hiob ------------------------------------------ „Elena? Hey, wach auf!”, wurde sie am nächsten Morgen von Jacks Stimme geweckt. Die Beiden hatten sich ein gemeinsames Lager, gebaut aus Flugzeugteilen und Planen, aufgeschlagen. Auch der schwerverwundete Mann war bei ihnen untergebracht, da seine Lage, mit dem Metallsplitter in der Brust, sehr kritisch war und er deshalb unter ständiger Beobachtung stehen musste. „Sieht so aus, als müssten wir ihn operieren.“, bedachte der junge Arzt, während seine Kollegin noch nicht ganz wach geworden war. „Nur wie?“, fügte er eine Frage hinzu. Elena sah auf den Mann und dann auf Jack. „Wir müssen uns genug Alkohol besorgen und etwas scharfes zum schneiden.“, wandte sie ein und rieb sich ihre blauen Augen, die von der aufgehenden Sonne geblendet wurden. Sie hatte nicht sonderlich gut geschlafen und war immer wieder von ihren Alpträumen wach geworden. Das Gesicht von Christopher, der ihr am vorherigen Abend am Waldrand begegnet war, hatte sie ständig verfolgt und ihr keine Minute Ruhe gelassen. Jack hatte sie einige Male wach gemacht, da sie sich wie verrückt gewälzt und gewimmert hatte, wie ein kleines Kind. Ihre traute Zweisamkeit wurde jedoch von Sayid unterbrochen, der an das Zelt herantrat. Sein Blick fiel kurz auf den Verletzten und dann auf die beiden Ärzte. „Ich konnte den Transceiver reparieren, der Haken ist nur, dass ich hier unten keinen Empfang habe. Wir müssen höher, um ein Signal senden zu können.“, klärte er sie auf. Er hatte sich bereit erklärt, das Funkgerät zu reparieren, da er sich, als Ex-Nachrichtenoffizier der Republikanischen Garde, mit solchen elektronischen Geräten auskannte. Elena, die sich mittlerweile erhoben hatte, sah ihn fragend an. „Wie weit hoch, Sayid?“, erkundigte sie sich und folgte seinen besorgten Blick, der über die Bäume hinweg auf einen Gebirgskamm starrte. Sie hätte laut aufstöhnen können. Das war ja mal wieder klar. Doch dann fasste sie einen Entschluss. „Ich werde dich dorthin begleiten. Alleine wäre es selbst für einen Soldaten, wie dich, gefährlich. Du könntest stürzen und dann wäre niemand da, der dir hilft oder zumindest Hilfe holen kann.“, unterbreitete sie ihm ein Angebot und er nahm ihren Vorschlag dankend an. Jack war fassungslos. Was war denn jetzt in sie gefahren? Als Sayid wegging, um noch einige andere zu fragen, ob sie ihn begeleiten wollten, stellte er sie zur Rede. „Wie stellst du dir das vor? Soll ich den Mann alleine operieren?“, fragte er sie und sah ihr dabei zu, wie sie Wasser und Notfallmedikamente einpackte. „Du kannst doch auch jemanden anderen fragen, ob er dir hilft, Jack. Es muss ja nur jemand da sein der ihn festhält, während du dieses Ding aus seiner Brust entfernst.“, entgegnete sie. Er schüttelte den Kopf. Wie stellte sie sich das vor? Er konnte doch keinen Laien zu einer Operation hinzuziehen. „Wir können ihn doch auch nachher zusammen versorgen, dann würde ich euch ebenfalls begleiten.“, warf er dann ein, doch sie sah ihn ernst an. „Nein, einer von uns sollte hier bleiben. Zur Sicherheit... Da du der Chirurg bist, fällt die Wahl wohl auf dich, Jack. Bitte, vertrau mir einfach.“, bat sie ihn und er nickte schließlich einverständlich. Ihre Entschlossenheit hatte ihn überzeugt. Gerade wollte sie gehen, da hielt er sie noch einmal zurück. „Elena! Versprich mir, dass, wenn du irgendetwas siehst oder hörst, du sofort läufst... Und zwar so schnell du nur kannst.“, verlangte er von ihr und sie nahm seine Hand. Die Wärme ihrer Finger ging auf ihn über und zauberte ihm ein zaghaftes Lächeln auf die Lippen. Er war nicht sehr begeistert von ihrer Idee, sich waghalsig in diesen Wald zu begeben, dass sah sie ihm an. Aber sie musste einfach. Es machte sie wahnsinnig hier herumzusitzen und nichts zu tun, als diesen sterbenden Mann beim Leiden zuzusehen. Es erinnerte sie an David, wie er in ihren Armen gestorben war. „Keine Sorge. Ich werde schneller rennen, als Forest Gump.“, scherzte sie und auch er musste lachen, was die Situation etwas erleichterte. Dann umarmte sie ihn zum Abschied. „Die Beiden haben doch was miteinander, oder?“, murmelte Charlie neugierig, der sich ebenfalls der Bergsteigertruppe angeschlossen hatte. Kate, Sayid und die Geschwister, Boone und Shannon, die sich ebenfalls bereit erklärt hatten mitzugehen, sahen ihn verdutzt an. Was hatte der denn für Ideen? „Nur, weil sie sich umarmen?“, meinte der dunkelhaarige Boone und zog eine Augenbraue hoch. „Nicht nur das! Immerhin schlafen die auch zusammen in einem Zelt! Wer weiß, was da läuft, wenn wir nicht hinsehen.“, spekulierte der blonde Rockmusiker und grinste breit. Shannon verdrehte die Augen. „Natürlich, die machen rum, während der Mann mit dem Splitter am krepieren ist!“, entgegnete sie und erntete dafür nur böse Blicke. Sie hatte sich aber auch wirklich geschmacklos ausgedrückt. „Es ist doch egal, was sie miteinander haben und was nicht. Sie sind Ärzte und sie sind hier. Das genügt mir.“, mischte sich Sayid ein und beendete damit das Gespräch, da Elena nur noch wenige Meter entfernt war. „Können wir?“, harkte sie nach und sah sich die kleine Gruppe genauer an. Gut, dass es nicht mehr allzu viele waren, die mitkamen. Je größer die Gruppe, desto langsamer waren sie. Und schon machten sie sich auf den Weg. Dabei kamen sie an Sawyer vorbei, der auf einem verbogenen Wrackteil saß und eine Zigarette rauchte. Wo hatte er die nur her? Wahrscheinlich gefunden. Elena sah zu ihm rüber, doch als er bemerkte, dass sie ihn anstarrte, erwiderte er ihren Blick und sie sah schnell zu Boden. Seine hellblauen Augen verfolgten sie. Sie waren gerade zehn Minuten unterwegs, da tauchte er hinter ihnen auf und drängelte sich vor die Gruppe, was allgemeine Empörung und Verwunderung hervorrief. Alle waren verblüfft über sein plötzliches Auftauchen. „Du kommst auch mit?“, erkundigte Elena, die zuerst ihre Sprache wiedergefunden hatte, sich skeptisch und eine ihrer Augenbrauen hob sich an. Er grinste ihr charmant zu und strich sich sein Haar lässig zurück. „Ich bin ein vielschichtiger Typ, Schnucki!“, konterte er nur und sie verdrehte genervt die Augen. Na toll, er war ihnen nur gefolgt, um ihr auf den Geist zu gehen! Doch sie würde ihm nicht zeigen, dass er ihr gerade den Trip versaut hatte. Der Aufstieg war anstrengend für jeden von ihnen und es schien immer steiler zu werden. Sie mussten sich einen erdigen Hang an langen, herausragenden Wurzeln hinaufhangeln. Schweiß tropfte von ihrer Nase, während Elena sich anstrengte voranzukommen und nicht herunterzufallen. Aber auf den letzten Stück rutschte sie mit dem Fuß ab und schloss schon die Augen, in Erwartung, sie würde abstürzen und auf dem harten Boden aufprallen, doch jemand griff nach ihrer Hand und zog sie hoch. Es war natürlich Sawyer, der ihr, sozusagen, das Leben rettete, wofür sie ihm ein Lächeln schenkte. „Vielen Dank.“, brabbelte sie in sich hinein und errötete, als er sie etwas näher an sich ranzog und ihre Hand nicht losließ. „Kein Problem, Prinzessin.“, kam es von ihm und seine dunkle Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Sie tauschten Blicke aus und Elena spürte, wie sehr sie sich von ihm angezogen fühlte. Doch riss sie sich schnell zusammen und machte sich von ihm los, um weiter zugehen, als ob nichts gewesen wäre. Auch die anderen kamen schließlich oben an und atmeten erschöpft durch. „Hey, Aladin, check mal den Transceiver.“, forderte der blonde Frauenheld den Iraker auf, doch Sayid, der mit diesen neuen Spitznamen nicht zufrieden schien, schüttelte nur den Kopf. „Nein, wir sind noch nicht hoch genug.“, klärte er ihn auf, doch Sawyer duldete keine Ausreden. „Ich sag ja nicht, dass du das Teil die ganze Zeit laufen lassen sollst... Nur kurz ein- und ausschalten.“, versuchte er ihn zu Überreden, doch der Iraker sah dies nicht ein. „Die Batterien sind schwach. Wir müssen zuerst höher.“, widersprach er und Sawyer wollte gerade eine abfällige Bemerkung loswerden, da traf ihn Elenas mahnender Blick und er verstummte, sah sie allerdings grimmig an. „Wie hoch müssen wir denn noch?“, wollte Kate wissen und ihre grünen Augen wanderten durch den bedrohlichwirkenden Dschungel, verängstigt, es könnte jeden Moment das Monster von gestern wieder auftauchen und alle töten. „Noch ein Stück. Wir...“, wollte Sayid antworten, doch ihr Gespräch wurde von einem Geräusch unterbrochen. Ein Rascheln und das Abbrechen von Zweigen drang an ihre Ohren und alle suchten das Terrain nach Bewegungen ab. Dann bemerkten sie, dass sich, genau vor ihnen, etwas rührte. Ein lautes Brüllen ertönte und Elenas erster Gedanke war, dass es das Monster war. „Weg hier!“, stieß Boone hervor und alle machten sich daran, dass Weite zu suchen. Bis auf Sawyer. Seelenruhig blieb er zurück und wartete anscheinend darauf, gefressen zu werden. Als Elena dies bemerkte, blieb sie stehen und starrte ungläubig auf ihn zurück. War der lebensmüde? Sie wusste zuerst nicht, was sie machen sollte. Entschied sich dann allerdings zu ihm zurückzulaufen. Sie würde ihn bestimmt nicht von diesem Ding fressen lassen, auch wenn er nicht gerade der Freundlichste der Überlebenden war. „Sawyer, komm schon! Wir müssen uns verstecken!“, forderte sie ihn auf und zog an seinem Arm, doch anstatt sich wegzubewegen, umfasste er ihr Handgelenk und hielt sie ebenfalls dort fest. Sie versuchte sich zu befreien. „Spinnst du? Lass mich sofort los!“, schrie sie und kratzte ihn, bei dem Versuch sich zu befreien. „Warte!“, murrte er, während dieses Etwas immer näher kam. Genau in dem Moment, in dem ein großer Schatten aus den Gebüschen hervorgestürzt kam, zog er eine Pistole. Eine Neunmillimeter, wie sie erkannte, aus der er einige Schüsse abfeuerte. Jedes Mal, wenn ein Schuss erklang, zuckte sie zusammen, die Augen zusammengekniffen. Als nichts mehr zu hören war, öffnete sie sie wieder, um mit Schrecken zu sehen, dass es sich um einen großen Bären handelte, der tot vor ihnen lag. Ein Eisbär! Und er war bestimmt annähernd eine Tonne schwer! Die anderen waren währenddessen auch wieder herbeigeeilt, als sie die Schüsse vernommen hatten. „Alles in Ordnung?“, erkundigte Sayid sich und entdeckte ebenfalls den Eisbären. „Das ist ein Bär!“, konnte Kate nur ungläubig hervorbringen. „Ein Eisbär.“, korrigierte Boone sie und Shannon, die sich hinter ihrem Bruder versteckte, brachte sich ebenfalls in das Gespräch ein. „Aber... Leben Eisbären nicht am Nordpol?“, wollte sie verblüfft wissen. Wie schlau von ihr, als ob sie das nicht alle wüssten! „Bingo!“, erwiderte Charlie und rieb sich durch sein zersaustes Haar. „Ja, ich habe noch nie einen so weit südlich gesehen.“, kam es nun von Sayid. Elena, die bemerkte, dass Sawyer immer noch ihre Hand festumschlossen hatte, machte sich nun endlich von ihm los, um ihn verstört anzuglotzen. „Woher kommt die?“, verlangte sie eine Antwort und er stolzierte etwas um die Gruppe herum. Scheinbar von dem Hochgefühl über seine Jagdtrophäe erfasst. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sie an. „Der Bär? Keine Ahnung, vielleicht aus der Bärendisko? Ich würde ihn ja gerne fragen, aber er scheint etwas unpässlich.“, scherzte er gutgelaunt, die anderen vor einen Bären gerettet zu haben. Wie witzig! Sie verstand allerdings keinen Spaß und wiederholte ihre Frage. „Die Waffe, Sawyer? Woher hast du die?“, ließ sie nicht locker und er steckte sie sich hinten in die Hose. „Die hab ich von dem Verwundeten. Ach ja, der Mann ist übrigens ein US-Marshall. Die Marke hab ich auch eingesteckt... Fand ich cool!“, erzählte er ihnen von seiner Entdeckung. „Das ist echt widerlich!“, presste Shannon hervor und die anderen stimmten ihr stumm zu. Er hob allerdings nur verteidigend die Arme. „Was denn? Immerhin hab ich uns vor dem verdammten Eisbären gerettet.“, beschwerte er sich darüber, dass die anderen ihn nicht wie einen Helden feierten. Sayid hatte allerdings eine andere Erklärung dafür, dass er die Waffe bei sich trug. „Jetzt wird es mir klar. Du bist sein Gefangener. Der Marshall sollte dich zurück in die Staaten bringen, deshalb wusstest du auch von der Pistole.“, wandte er ein. Sawyer fühlte sich wirklich angegriffen und war schon wieder dabei auf den Iraker loszugehen, konnte sich allerdings gerade noch zurückhalten. „Von mir aus! Ich bin der Gefangene. Du bist der Terrorist...“, war er bereit einen Kompromiss einzugehen und schmunzelte hinterhältig. Er richtete sich an Shannon, die sich erschreckte. „Jeder bekommt eine Rolle... Wer willst du sein?“, wollte er von ihr wissen. Er hatte Elena gerade den Rücken zugedreht, da nutzte sie diese Gelegenheit, um ihm die Waffe abzunehmen. Flink wie sie war, hatte sie das im Nullkommanichts geschafft. Sie richtete die Mündung nun auf den gehässigen Blonden und sah ihn bestimmt an. Ihre blauen Augen funkelten, während sie sein Schmunzeln bemerkte. Er hob auffordernd die Arme. „Bitte, nur zu... Du schießt sowieso nicht.“, machte er sich über sie lustig, sprang allerdings sofort weg, als sie ihm genau vor die Füße schoss. Sie traute sich also nicht? Ein teuflisches Grinsen huschte über ihre Lippen. „Ach, nein? Du bist nicht der Einzige, der mit einer Waffe umgehen kann.“, gab sie zurück und machte die Pistole unbrauchbar. Sie löste das Magazin und holte die Patrone heraus, die noch im Anschlag steckte. Es war nur noch eine Kugel drin. Schnell überreichte sie die Einzelteile Sayid, um nicht doch noch in Versuchung zu geraten Sawyer abzuknallen. Der Iraker entschied sich dafür, dass sie weitergehen sollten. Als sie den Blonden passierte, packte er sie unsanft am Arm und zog sie näher zu sich. Dieses kleine Miststück, sollte es nicht wagen, sich noch einmal mit ihm anzulegen. „Ich kenne Frauen wie dich! Ich hab schon mit solchen geschlafen.“, wisperte er und grinste süffisant. Sie sah ihn trotzig ins Gesicht. „Es gibt keine andere Frau wie mich... Sorry, dass ich deine Hoffnungen zerstört habe, Kleiner.“, zischte sie wütend und schlug seine Hand weg, um den anderen zu folgen. Was dachte er eigentlich, wer er war? Nach einer weiteren halben Stunde Marsch, holte Sayid das Funkgerät heraus. Sie standen nun auf einer Lichtung. „Oh, jetzt kann er das mit dem Funk checken!“, kam eine Beschwerde von Sawyer, die allerdings nicht beachtet wurde. Und tatsächlich suchte das Gerät nach einem Kanal. Zuerst war es nur ein monotones Rauschen, dass zu hören war. Sayid probierte es weiter und wandte sich dann nachdenklich an die anderen. „Ich kann kein Signal senden, weil der Kanal von einem anderen blockiert wird.“, erklärte er ihnen und sie sahen sich gegenseitig an. Wie bitte? Was bedeutete das nun wieder? Elena wollte gerade etwas sagen, da erklang eine französische Frauenstimme aus dem Funkgerät. „Wow, das sind die Rettungskräfte, oder? Die Franzosen kommen. Ich war noch nie so froh, die Franzosen zu hören!“, jubelte Charlie schon drauf los und auch alle anderen strahlten bis über beide Ohren. „Was sagt sie?“, erkundigte sich Boone und alle sahen sich gegenseitig an. Die Nachricht wurde noch mal wiederholt. Si qui que ce soit puisse entendre ceci, ils sont morts. Veuillez nous aider! Je vais essayer d'aller jusqu'au Rocher Noir. Il les a tués. Il les a tués tous. Il est dehors. Il est dehors et Brennan a pris les clés. Veuillez nous aider. Ils sont morts. Ils sont tous morts. Aidez-nous. Ils sont morts. Ils sont tous morts. Si qui que ce soit puisse entendre ceci. Il est dehors. Veuillez nous aider. Veuillez nous aider! „Kann einer französisch?“, fragte Sawyer und wieder wurde sich ratlos angeblickt. „Elena, dein richtiger Vater ist doch Franzose, oder? Das hab ich mal in einer Zeitung gelesen.“, warf Charlie ein, doch sie schüttelte entschuldigend den Kopf. „Italiener. Und das ist was ganz anderes, glaub mir.“, klärte sie die Gruppe auf, die sie aus leeren Gesichtern ansah. Da meldete sich Boone wieder zu Wort. „Shannon, du kannst französisch. Du hast doch mal ein Jahr in Frankreich verbracht.“, erinnerte er sich, doch sie versuchte sich aus dieser Situation rauszuwinden. „Nein... Ich war doch nur dort, um Party zu machen und nicht um eine Sprache zu lernen.“, stritt sie ab und alle schienen enttäuscht. „Versuch es doch wenigstens.“, bettelte Boone weiter und schließlich gab sie sich geschlagen. „Aber mein französisch ist nicht besonders gut.“, warnte sie alle vor und nahm das Funkgerät von Sayid entgegen. Die Stimme ertönte fortwährend. „Wenn jemand diese Nachricht hört, schickt Hilfe. Sie sind alle tot. Ich versuche so schnell wie möglich zum schwarzen Felsen zu kommen. Es hat sie getötet. Es hat sie alle getötet!“, übersetzte sie und entsetzte Blicke wurden ausgetauscht. „Was soll das heißen? Was hat sie alle getötet und wen?“, fragte Charlie in die Runde, doch niemand konnte ihm antworten. Sawyer tigerte nervös hinter den anderen herum und sah so aus als ob er jeden Moment austicken würde. „Wir sollten mit dem Quatsch aufhören. Sie hat doch selbst gesagt, ihr französisch ist nicht gut. Wahrscheinlich versteht sie eh nichts!“, begann er auf Shannon herumzuhaken und bekam dafür Empörung von allen Seiten zu hören. „Lass sie doch zuhören!“, nölte Charlie. Shannon durfte es weiterversuchen. „Es hat sie alle umgebracht. Bitte schickt Hilfe... Irgendjemanden... Hilfe.“, konnte sie noch einen kleinen Teil der Nachricht entschlüsseln. Tausende von Fragen schwirrten durch die Köpfe der Anwesenden. Was war der schwarze Felsen? Was hatte sie getötet? Gab es noch andere Überlebende auf dieser gottverlorenen Insel? Horrorszenarien wirbelten durch ihre Gedanken. „Mehr konnte ich nicht verstehen.“, entschuldigte sie sich und reichte das Funkgerät wieder zurück an Sayid. Der hatte während der ganzen Translation sehr nachdenklich ausgesehen. „Sechszehn Jahre und fünf Monate...“, murmelte er und zog so die Aufmerksamkeit auf sich. „Was?“, harkte Elena nach und raufte sich ihre schwarzen, wallenden Locken. Er sah sie mit ernstem Blick an. „Die Nachricht hat einen Zähler, der jede Wiederholung zählt. Nach meinen Berechnungen läuft der Hilferuf schon seit über sechszehn Jahren.“, erläuterte er seine Aussage, was ihnen die letzte Hoffnung nahm Die Frau, die diese Nachricht gesendet hatte, war vermutlich schon längst nicht mehr am Leben. Bedrückung machte sie breit. Doch Kate wollte anscheinend nicht aufgeben. „Vielleicht wurden sie gerettet?“, versuchte sie, die Stimmung zu heben, doch Sawyer machte ihr einen Strich durch diese Rechnung. Sawyer wuselte wieder ungeduldig von der einen zur anderen Seite und blieb schließlich bei Elena stehen. „Wenn sie tatsächlich gerettet wurden, warum läuft die Nachricht dann immer noch?“, brachte er alle zum Nachdenken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)