Treasure Eyes von BexChan (*~ in thesaurum ~*) ================================================================================ Kapitel 10: Die Rückkehr ------------------------ Jillian wusste nicht, ob sie König Dagon jetzt so einschätzen konnte, dass er jetzt wütend, enttäuscht oder sogar traurig war dass sie den sogenannten Schatz der Schätze nicht gefunden hatten. Er saß einfach nur da und war in sich gegangen, den Arm wieder auf die Lehne seines Throns aufgestützte. Dorian hielt sich im Hintergrund, während er Jillian und ihren Begleiter anstarrte. "Das ist natürlich eine traurige Nachricht und eine unangenehme Situation für mein Reich. Ich hatte gehofft, dass gerade Ihr die Fähigkeiten besessen hättet den Schatz zu finden. Aber..." Dogan stand auf. "Um ehrlich zu sein, ist es auf der anderen Seite wieder eine positive Wendung. Ich hatte mich so auf die Fähigkeiten dieses Schatzes gestützt dass ich den Blick für die Realität vollkommen verloren hatte. Ich muss wirklich verzweifelt gewesen sein." Jillian blickte den König irgendwie bemitleidend an. Er schien sich wirklich Vorwürfe zu machen, doch dann lächelte er. "Aber nun habe ich die Möglichkeit den Krieg aus eigener Kraft zu beenden. Die Menschen haben nicht umsonst die Fähigkeit erhalten, aus eigenem Gewissen heraus zu handeln. So habe ich nun die Möglichkeit meinem Volk zu beweisen ein König zu sein, der Verantwortung für sein Land übernehmen kann und wenn es das Schicksal so möchte, werde ich in den Kampf schreiten und meine Männer zu unterstützen. Ich brauche keinen Schatz um den Krieg zu beenden." Die Zauberin blickte Roll an. Dieser lächelte gütig und schien von dieser Wendung sehr angetan zu sein. Er hatte sich nicht vorgestellt, dass der König seine Meinung so schnell ändern würde und trotz Rolls Nervosität hatte niemand nach seiner Herkunft gefragt. "Gesprochen wie ein wahrer König, Sir Dagon Wisdom." Jillian schenkte ihm eine tiefe Verbeugung. "Aber ich habe eine Bitte. Wenn Ihr in die Schlacht zieht, dann lasst meinen Gefährten und mich euch helfen. Mein Auftrag sollte nicht umsonst gewesen sein." Dorian wandte seinen Blick zu Roll. Skeptisch musterte er seine goldenen Augen. "Ich denke, dass der König euer Angebot sehr gerne annehmen möchte. Nur erlaubt mir bitte eine Frage, Madame Jillian. Wer ist euer werter Begleiter? So wie ich mich recht erinnern konnte, wart Ihr bei eurem ersten Besuch auf dem Schloß alleine hergekommen. Warum seid Ihr jetzt in Begleitung?" Jillian schluckte. Dieser Kerl nahm sich einiges raus. Sie wollte gerade antworten, doch Roll kam ihm zuvor. Er trat vor und verbeugte sich sehr tief um dem König seinen Respekt zu zollen. Je tiefer eine Verbeugung war, so wusste Jillian, desto respektvoller war sie. "Verzeiht, mein König, dass ich mich Euch noch nicht vorgestellt habe. Wenn Ihr mir gestattet, mein Name ist Roll. Ich traf Madame Jillian auf Ihrer Reise und habe sie begleitet. Ich bin ihr Liebhaber." Jillian erstarrte und wurde knallrot aber beliße es dabei. Etwas verwirrt blickte Dagon sie an. "Nun gut, ich freue mich jedenfalls dass Ihr heil von eurer Reise zurückgekehrt seid und eurer Angebot, mich im Kampf zu unterstützen, nehme ich herzlich entgegen. Ihr habt den Schatz zwar nicht gefunden aber Ihr seid sehr stark und ich verlasse mich auf eure Talente und Fähigkeiten. Aber bitte, behaltet euren Lohn, er gehört euch. Und um euch meine weitere Dankbarkeit zu zeigen, nehmt meine Einladung an und bleibt heute Abend zum Essen. Ich werde meine Diener bitten, euch mein schönstes Gemach anzubieten." Die beiden verbeugten sich und ein Diener geleitete beide nach draußen. Dagon sah ihnen schweigsam hinterher. "Galubt Ihr ihnen, mein Herr? Dass sie den Schatz wirklich nicht gefunden hat? Ich zweifle ein wenig an ihrer Glaubwürdigkeit, sie ist schließlich eine Hexe." Der König musterte Dorian mit einem scharfen Blick. "Möchtest du meine Entscheidungen in Frage stellen? Und zudem ist sie keine Hexe, sie ist eine Zauberin und ich vertraue ihr. Reicht es nicht dass du schon auf mich eingeredet hattest dass wir uns nicht auf die Kraft eines Schatzes stützen sollten und lieber auf uns alleine? Weißt du warum ich das getan habe? Weil ich dir vertraue. Also enttäusche mich jetzt nicht und stelle mich bloß nicht in Frage." Sein Diener verbeugte sich beschämt. "Bitte verzeiht mir, König Dagon. Ich wollte nicht an euch zweiflen. Ich mache mir nur etwas Sorgen. Ich möchte einfach nicht dass euch was zustößt und ihr euch in Gefahr begibt." Er kniete sich vor Dagon hin und nahm seine Hand. Etwas verwundert blickte der König ihn an während er zusah wie Dorian sanft seinen Handrücken mit den Lippen liebkoste. Der König sah errötet zu ihm herunter. "Ich...möchte nur für euch da sein. Ich möchte euch beschützen. Ihr seid mein geliebter Herr, ich würde ohne zu zögern mein Leben für Euch geben. Ich verdanke Euch so viel, mein Herr. Ich möchte einfach nur bei Euch sein wenn Ihr es mir erlaubt." Vorsichtig aber nicht grob zog Dagon verlegen seine Hand weg. "Ich...bitte sprech nicht so vor deinem König. Wenn das jemand hört, könnte man dich noch für Ketzerei anklagen. Sag sowas nicht noch einmal vor mir." Dorian blickte etwas betroffen rein aber er verneigte sich und ging hinaus. Er wollte es vor Dorian nicht zugeben aber ein wenig geschmeichelt fühlte er sich schon. Am Abend nach dem üppigen Abendessen, nachdem Jillian aus dem Staunen nicht mehr raus kam als sie die gigantische Auswahl an Kleidern gesehen hatte und erst nach fast zehn Minuten sich eins ausgesucht hatte, hatten sich Jillian und Roll zu Bett begeben, doch Roll sah sie die ganze Zeit durchdringend an und konnte nicht schlafen. "Bist du dir wirklich sicher dass du das tun willst? Möchtest du wirklich noch in die Schlacht ziehen? Du weißt, dass es gefährlich werden konnte." Jillian drehte sich zu ihm und lächelte. "Ich bin mir sicher, Roll. Ich möchte meinen Wunsch von Frieden erfüllen." Er streichelte ihr über das Gesicht und zog sie zu sich. Jillian wurde rot und spürte auf einmal, wie ihr Herz einen Hüpfer machte. Seine Arme lagen eng um sie geschlungen. "Ich mache mir einfach Sorgen um dich. Aber...wenn du dir sicher bist, werde ich dich begleiten. Mein Versprechen habe ich dir ja gegeben. Ich möchte, so lange es geht, bei dir bleiben und dich beschützen." Ein verlegendes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie schloß die Augen. "Danke." Aber denken tat sie was anderes. Um ehrlich zu sein, möchte ich auch gar nicht dass du gehst. Ich möchte dass du bei mir bleibst und ich möchte, so lange es geht, bei dir bleiben. Sier konnte es nicht sehen weil sie bereits die Augen geschlossen hatte aber als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, lächelte Roll sanft und zog sie fest in seinen Arm bis sie eingeschlafen ist. "Gute Nacht, Jillian." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)