I'm disgusting von _Nikushimi_ (Ich bin ekelhaft) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Ich habe darum gekämpft xD Ich wusste echt nicht wie ich das beschreiben sollte... Aber endlich isses geschafft xD Nikushimi Kapitel 8 Sie lag wach im Bett. Nicht nur weil Nadine ihr alle paar Sekunden ihr Knie in die Seite rammte, nein, denn egal wie sich sich drehte und wendete: Jeder Zentimeter roch nach IHM. Sie wurde wahnsinnig! Dieser Geruch war einmalig, wunderschön und so unglaublich süß. Er roch nach allem, was sie mochte. Ein Hauch von Zimt und Vanille, ein wenig nach gerösteten Mandeln und auch irgendwie nach Lavendel und Weichspüler. Halt alles, was sie liebte und gern roch. Sie konnte ihre Nase nicht mehr vom Kissen nehmen. Sie hatte am Anfang auch erst überlegt, ob sie auf dem Sofa schlafen sollte. Nadines Knie war auch ein gutes Argument gewesen, aber dann fragte sie sich, wonach er alles roch... Sie war müde und total abgespannt, sie wollte nicht daran riechen, aber wenn der Duft sie so umhüllte, war selbst ihre eiserne Wehrmacht nichts dagegen. Sie stand auf und ging runter in die Küche. Sie tapste leise die Stufen herunter, schaltete das Licht in der Küche ein und setzte den Wasserkocher in Gang. Aus der Schublade holte sie sich einen von Robins Chai Latte-Sachsets heraus, verbaute den Inhalt in eine Tasse und schüttete das Wasser darauf. Einen Teelöffel Zucker hinterher und so setzte sie sich an den Küchentisch. Halb drei nachts. Sie hatte immer die besten Zeiten, um wach zu sein. Sie stützte ihren Kopf mit ihrer Hand und rührte ein wenig in ihrem Getränk. Ihre Gedanken drifteten wieder in die Richtung von Nadine. Oder besser, was sie in der Schule gesagt hatte. Sie seufzte laut und fragte sich, ob sie es überhaupt irgendwann jemandem sagen könnte. War es denn so schlimm jemanden zu lieben, der vier Jahre jünger war als man selbst? Sie sah auf ihre Fingerkuppen. Die Narben von dem Spiegelscherben würden sie immer daran erinnern, dass es etwas Schlechtes war. Ihr Blick wanderte weiter zu ihrem Unterarm. Sie kratzte mit ihrem Finger unter den Schorf und zog sich langsam, ein langes Stück davon ab. Es tat höllisch weh und in ihren Augen bildeten sich Tränen. Sie kratzte weiter daran, zischte immer wieder, ließ aber nicht davon ab. Erst als alles wieder blutig und eiterig war, hörte sie auf. Sie seufzte erneut und trank ihren Chai Latte aus. Sie fühlte sich unruhig, konnte nicht mehr aufhören zu fummeln. Sie spielte am Henkel der Tasse herum, kaute an den Fingernägeln. Dann stand sie auf und ging in der Küche auf und ab. Danach setzte sie sich vor die Küchentheke und weinte. Leise, damit sie niemanden wecken würde, schluchzte sie vor sich hin. Langsam machte sie ihre Hilflosigkeit fertig. Was sollte sie nur machen? Wenn sie sich helfen lassen würde, würden alle herausfinden, was für ein ekelhaftes, gestörtes Kind sie war. Dass sie eine von den Kranken war. Dass sie solch abartige Gedanken gegenüber einem Minderjährigen hatte. Sie krallte die Hände in ihre Haare, zog daran. Ihr Kopf fühlte sich stumpf an, taub für ihre Kraft, mit der sie an den Haaren riss. Als sie auf ihre Hände sah, sah sie Haarbüschel, die sie sich raus gerissen hatte. Wunderschöne, tiefschwarze Strähnen lagen um ihre Finger gewickelt. Sie stand auf und blickte auf die Dunstabzugshaube über dem Herd, in dessen Metall sie sich spiegelte. Sie. Sie allein war ein abscheuliches Monster. Die schwarzhaarige Michelle sollte sie beschützen, aber sie schloss sich der Blonden an. War sie denn nicht schon krank genug? Hatte die blonde Michelle nicht schon genug angerichtet? Sie vergrub das Gesicht wieder in den Händen. Was konnte sie noch tun? Sebastian würde nicht eher nach Hause gehen, solange seine Eltern nicht wieder kamen. Wie lange würde das noch dauern? Zwei, drei Wochen? Sie schlug gegen die Arbeitsplatte udn sofort stieß ein höllischer Schmerz durch ihre Hand. Sie sah auf die Platte vor sich. Das Ceranfeld. Sie machte die Herdplatte vor sich an. Vielleicht würden das helfen? Konnte es helfen? Sie beobachtete stumm, wie die Herdplatte sich rot färbte und eine angenehme und wohltuende Wärme auszustrahlen begann. Lernte man mit Schmerzen besser? Würde es ihr helfen? Ihr Mund wurde trocken, sie wagte es nicht zu blinzeln und hielt ihre Hand über die Kochplatte. Sofort spürte sie die Hitze wie sie sich um ihre Hand schloss, wie sie an ihr zwickte und zog. Als ob sie wollte, dass sie ihre Hand darauf legte. Als ob sie es gar nicht erwarten konnte. Ein innerer Drang baute sich in ihr auf, als ob eine imaginäre Hand versuchte ihre auf die Herdplatte zu drücken. Sie wollte es. Sie wollte es! Sie stolperte zurück und sah geschockt auf die flimmernde Stelle über der Kochplatte. Ihre Hand glühte förmlich, fühlte sich immer noch so an, als ob zwei Zentimeter unter ihr die Hitze war. Schwer atmend schaltete sie die Platte aus und sah wie das Rot verblasste. "Hey, Michelle, wach auf...!" Ihre Mutter rüttelte sie sacht am Oberarm. Langsam bekam Michelle ihren Kopf gehoben und ihre Augenlider auseinander. Sie fühlte sich hundsmiserabel. Sie brauchte einen Moment, um zu bemerken, dass sie am Küchentisch geschlafen hatte. Ihr Kopf dröhnte und sie rieb sich die Augen. "Was los?", murmelte sie emotionslos und versuchte ihre Mutter ernsthaft anzusehen. "Du bist hier wohl am Küchentisch eingeschlafen. Es ist halb sechs. Willst du nicht duschen gehen?", fragte sie und fing an Brote zu schmieren. Michelle klatschte sich zweimal ins Gesicht und sah dann zu ihrer Mutter. "Du, Mama...?", fragte sie, stoppte dann aber. Ihre Mutter drehte sich zu ihr um. "Ja, Michelle?" Ihre Mutter wartete geduldig, bis ihre Tochter weiter sprach. Eigentlich war ihre Mutter genau richtig. Nicht zu neugierig, war eigentlich doch ganz konsequent und vor allem sehr gutherzig. "Ich hab dich lieb", endete Michelle endlich und umarmte ihre Mutter, ehe sie die Stufen hoch ins Bad sprang. Sie hatte sich nicht getraut ihre Mutter zu fragen, ob sie sie immer lieben würde, egal was passierte. Jetzt wurde ihr erst bewusst, dass ihre Mutter gefragt hätte, wie sie darauf kam. Als sie vor ihr stand, war ihr einziger Gedanke, wie sie darauf reagieren könnte, dass sie den besten Freund ihres Bruders liebte. Sie zog sich gerade aus, als es an der Tür klopfte. "Mama, ich bin schon im Bad...", meinte Michelle in einem leicht genervten Ton. "Mama? Ich bins, Nadine. Mach auf." Michelle seufzte und schloss die Tür auf. "Ich wollte duschen...", meinte sie, genervter als sie eigentlich wollte. "Ja, kannst du doch. Mach mal Platz." Nadine quetschte sich an Michelle vorbei, schloss ab und begann sich auch auszuziehen. "Hallo? Wenigstens duschen könnte ich doch allein, oder?" Als Antwort bekam Michelle ein Schnauben seitens Nadine, die das Wasser der Dusche schon aufgedreht hatte. Sie rollte mit den Augen, zog sich gänzlich aus und stieg ebenfalls in die Dusche. Nadine seufzte wohlig. "Eure Dusche ist der Hammer. Wir haben nicht so eine große..." Michelle schwieg und schäumte sich ein. "Heute hilfst du Frau Osterdorf, oder?", fragte Nadine Michelle, als sie anfing ihr den Rücken einzuschäumen. "Ja", antwortete sie knapp und blieb ruhig stehen. Dazu war Nadine wenigstens praktisch, wenn sie sich schon erdreistete gleichzeitig duschen zu gehen. "Hat sie denn schon etwas zu der Ausbildung gesagt?", fragte Nadine weiter, gar nicht darauf achtend, dass Michelle gar nicht reden wollte. "Nein", antwortete sie auch dieses Mal einsilbig. Nadine grummelte kurz, zeigte dann aber, dass der Rücken fertig war. Michelle drehte sich um und wusch Nadines Rücken. Wenigstens hielt sie jetzt die Klappe. "Wart ihr zusammen duschen?!" Robin starrte die beiden Mädels geschockt an, als sie aus dem Bad kamen. "Ja, und?", fragte Michelle und drückte ihm ihre Hand ins Gesicht, um ihn so aus dem Weg zu schieben. "Guten Morgen, Michelle. Guten Morgen Nadine", druckste Sebastian vor sich hin, der mit Robin vermutlich Zähne putzen wollte. Michelle ging einfach weiter ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Sie MUSSTE es schaffen ihn zu ignorieren, nicht wahr zu nehmen. Dann würde alles wieder besser werden... Als sie in der Klasse saß und betete das Herr Jakobs krank war, bekam sie wieder Kopfschmerzen. Nadine hingegen unterhielt sich mit einem ihrer Mitschüler, der in Politik der totale Überflieger war. Sie lies aber auch gar keine Informationsquelle unangezapft. Herr Jakobs betrat die Klasse und Michelle verfluchte sich selbst, weil sie keine verdammte Gottesfürchtige war. Wäre sie eine gewesen, hätte der Typ namens Gott ihr bestimmt den Gefallen getan. Seufzend schlug sie das Buch, wie alle Anderen, auf die angesagte Seite auf und bereitete sich geistig darauf vor, wieder durch die Hölle gehen zu müssen. "Thomann, lesen Sie bitte den dritten Absatz vor?" fragte Herr Jakobs freundlich und seine Schüler reagierten gar nicht. Alle starrten ihn entgeistert an, vor allem Michelle. "W-Wie bitte?", fragte Nadine noch einmal nach. "Sie wissen schon, dass ich Thomann bin und das da Brauer?" Sie zeigte mit dem Finger auf Michelle. "Ja, das weiß ich, Miss Thomann. Lesen Sie nun bitte?" Nadine nickte und las vor. Michelle achtete gar nicht darauf, sondern sah nur Herr Jakobs an. Was zum Teufel ging denn mit dem?! Die ganze Stunde machte er keine abwertende Bemerkung in Michelles Richtung. Er ließ sie ihn Ruhe ihre Aufgaben machen, meckerte nicht über ihre Aussprache und vor allem zwang er sie nicht zum Vorlesen. Als die beste Englischstunde in Michelles ganzem Leben endete und Herr Jakobs die Klasse verließ, sprang Michelle Nadine an. Sie klammerte sich an sie und knutschte sie ab. Sie war seit langem nicht mehr so glücklich gewesen. Ihr Herz schlug wie wild, ihr wurde ganz heiß, einfach, weil es so unglaublich befreiend war, sich mal nicht über diesen Lehrer aufzuregen. Nadine starrte sie an, als Michelle aufhörte, ihr die Lippen aufzudrücken. "Wofür war der denn?", fragte Nadine sie. Aber sie konnte in dem Moment gar nicht sprechen, weil sie einfach unendlich glücklich war. "Hast du das gemerkt? Er hat mich nicht einmal doof angemacht! Das- Der- der ist auf Drogen, ich schwöre es dir!" Nadine zog eine Augenbraue hoch und lachte dann. "Genieße es, bis er es sich wieder anders überlegt!", meinte sie und wuschelte Michelle durchs Haar. "Huch, was ist denn mit Ihnen los, Euer Tiefwohlgeboren? Gute Nachrichten?" Kevin hatte schon die Befürchtung gehabt, dass Michelles gute Laune bei seinem Anblick das Weite suchte, aber dem war nicht so. Sie strahlte ihn über beide Ohren an. "Aber hallo! Jakobs hat mich gerade voll... ignoriert!" Er zog beide Augenbrauen hoch. "Und das ist ein Grund sich zu... freuen?", fragte er und Michelle nickte. "Aber sowas von! Er war der engstirnigste Idiot den ich jemals gesehen habe! Und jetzt, das ist einfach unglaublich...!" Sie starrte ihn an. Dann machte sie den Mund auf, sagte aber nichts. "Sag mal, warst du das?" Kevin riss die Augen auf. "Was? Ich? Nein, was denn überhaupt?" Nadine roch Lunte. "Stimmt, all die Jahre, hat er sie tagtäglich vorlesen lassen, so gesehen gedemütigt und belehrt... Kaum kommt der Enkel, wird er handzahm. Was könnte DAS wohl nur bedeuten...?" Kevins Mund schnappte auf und zu. Er war wohl doch nicht so klug, hatte sowohl Michelle als auch Nadine unterschätzt. Vor allem Nadine. Er zuckte reflexartig zurück, als er Michelle auf sich zukommen sah. Er kniff die Augen zu, wartete auf einen Faustschlag oder einen Stuhl, aber nichts dergleichen geschah. Zwei Arme schlangen sich um ihn. "Oh, vielen, vielen Dank, Gecko! Das ist der beste Tag meines gottverdammten Lebens!" Als sie ihn losließ, war er knallrot geworden und kratzte sich verlegen an seinem Bart. "Kein Ding, aber tanz ihm nicht auf der Nase herum, dann ist er es leid und fängt wieder von vorne an. Da spreche ich aus Erfahrung." Sie lächelte ihn weiter an und legte den Kopf ein wenig schief. "Vielleicht bist du doch nicht so ein Schwachkopf, Gecko. Bist ja ganz schön praktisch im Thema Jakobs." Sie lief schnell über die Ampel und bog nach rechts ab. Sie kam einige Minuten zu spät zu Frau Osterdorf, der Floristin in ihrem Dorf. Sie half immer mal wieder aus und hatte sich letzte Woche um eine Ausbildung bei ihr beworben. Eigentlich wollte sie auch nichts anderes machen. Michelle hatte ihr schon ausgeholfen, da war sie erst Acht gewesen. Frau Osterdorf hatte die perfekte Lage für ihr kleines Geschäft: An der Hauptstraße, eine riesige Frontansicht von der Straße aus und einen mittelgroßen Parkplatz vor dem Geschäft. Jeder konnte das riesige Logo sehen. Michelle war stolz darauf, dass sie bei Frau Osterdorf aushelfen durfte. "Entschuldigung, Frau Osterdorf, aber ich hab mich verspätet!", rief sie in den hinteren Teil des Ladens rein, wo sie, durch einen Vorhang getrennt, die Blumensträuße band. "Schon gut, hast ja Glück, dass heute noch nicht so viel los war. Und hallo, Michelle." Diese schmiss gerade ihre Schultasche in die Pausenecke und schnappe sich ihre Schürze, die Handschuhe und band sich die Haare zurück. "Das beruhigt mich. Wie geht es Ihnen?", fragte Michelle höflich und schnappe sich gleich eine der eingepackten Rosensträuße. Die Lieferungen für Frau Osterdorf kamen immer nachmittags, so musste sie nicht morgens schon losfahren, um die Blumen zu kaufen. Aber diese mussten dann auch in die Vasen, sodass Michelle öfter aushalf. "Ganz gut, Liebes. Und dir? Pass auf die Dornen auf!" Michelle grinste und hielt ihre behandschuhte Hand nach oben. "Auch klasse. Seit langem war ich nicht mehr so gut drauf." Frau Osterdorf nickte. Michelle fühlte sich wirklich noch gut. Aber je später es am Tage wurde, desto mehr kehrte das Gefühl der Hilfslosigkeit und Verzweiflung zurück. Je näher sie der Zeit kam, wo sie wieder nach Hause musste. In das Zimmer, das neben dem lag, wo ER zur Zeit drin wohnte. Sie atmete einmal tief durch. Sie klammerte sich wieder an das gute Gefühl. Sie durfte nur nicht vergessen zu ignorieren. Wenn sie ihn und ihre Gefühle ignorierte, verschwand vielleicht auch irgendwann das Gefühl... "Gut gemacht. Hier." Frau Osterdorf drückte Michelle einen Fünfziger in die Hand. Ihr Mund klappte auf, sonst bekam sie immer nur einen Zwanziger für das bisschen Arbeit. "A-aber Frau-!", fing sie an, aber die gute Frau unterbrach sie. "Das ist schon so in Ordnung." Michelle hatte für einen Augenblick das Gefühl, dass ihr Frau Osterdorf noch etwas sagen wollte, aber sie tat es nicht mehr. Ihr wurde bewusst, dass Frau Osterdorf Bescheid wusste, dass es ihr immer schlechter ging. Das hatte sie schon damals sofort bemerkt. Sie lächelte, bedankte sich und machte sich dann auf den Weg nach Hause. Zu Hause schrieb Michelle in ihr kleines Büchlein hinein. Alles war okay. Sie war noch nicht Sebastian begegnet, geschweige denn, dass ihr kleiner Bruder sie genervt hatte. Müde machte sie am Telefon mit Nadine auch die Hausaufgaben, erzählte ihr von Frau Osterdorfs guter Entlohnung und legte dann auch kurz vor zwölf auf. Sie hatte sich ausgezogen und wollte das Licht ausmachen, als es noch einmal klopfte. Grummelnd sagte sie: "Herein." Ihr Vater stand in der Tür und lächelte. "Was willst du? Du lächelst so komisch..." Ihr Vater lachte auf und setzte sich aufs Bett. "Wie gehts dir, Prinzessin?" Sie zog automatisch eine Schnute. "Du sollst mich nicht so nennen." Sie blickte ihn immer noch, das Gesicht verziehend, an. Er wartete. "Joa, ganz gut. Und Selber?" Warum fragten heute alle wie es ihr ging? Er wiegte seinen Kopf hin und her. "Auch ganz okay." Sie schwiegen. "Also, wenn du mir mit einem Pubertätsgespräch kommen willst: Papa, ich bin achtzehn und Mama kommt damit schon seitdem ich sieben bin..." Er lachte leise in sich hinein. "Nein, die Sache ist, dass deine Mutter heute Morgen die Stellen an deinem Arm aufgefallen sind..." "Nein! NEIN! Hör auf! Fang gar nicht SO an! Das sind Mückenstiche gewesen! Die haben gejuckt. Ich verletzte mich nicht selbst!" Sie hatte die Arme zwischen sich und ihren Vater ausgestreckt. Ihr stiegen fast die Tränen in die Augen. Was dachte er nur wieder? Okay, es waren zwar wirklich keine Mückenstiche gewesen, aber sie hatte sich ja auch nicht bewusst kaputt gekratzt. "Hey, hey, Prinzessin... Das meinte ich nicht so." "OH DOCH! Du meintest es genau so! Genauso, wie du es damals bei diesem Scheiß mit dem Spiegel 'nicht so meintest'! Da hattest du genau die gleiche Tonlage, Papa!" Sie atmete hektisch. Sie wollte nicht darüber reden. Das war gar nicht gut. Jetzt hatte sie auch noch das Spiegelthema wieder aufgegriffen, war sie denn völlig übergeschnappt?! Sie rieb sich die Schläfen um sich zu beruhigen, atmete tief durch. Sie bemerkte wie die Tränen sich einen Weg über ihre Wangen bahnten. "Meine Prinzessin...." Ihre Vater nahm sie in den Arm, ihren halbherzigen Kampf ignorierend, und strich ihr übers Haar. "Alles ist gut. Wir machen uns nur Sorgen, das ist alles. Wenn du nicht mehr weiter weißt, oder du auch so Hilfe brauchst: Du kannst immer zu uns kommen. Wir sind immer für dich da. Wir sind doch deine Eltern." Sie weinte einige Minuten an seiner Schulter. Warum kam sie sich jetzt so bescheuert vor? Das sie denken könnte, dass ihre Eltern sie nicht mehr lieben könnten, wenn sie das mit Sebastian herausfinden würden? "Ich glaube dir, dass das Mückenstiche waren, okay? Ich meine: Die Biester sind ja auch eine miese Rasse...!" Er verzog böse das Gesicht und stichelte sie sachte mit seinen Fingern in die Seite. Michelle lächelte. "Danke Papa." Dieser nickte, küsste sie auf ihren Haarschopf und verließ das Zimmer. Für einen kurzen Augenblick sah sie Sebastian, wie er entsetzt in das Zimmer guckte, bevor ihr Vater ihn ansprach und die Tür schloss. Wie viel er wohl mitbekommen hatte? Denn die Tür war gar nicht ganz zu gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)