Katzenleben von Moon_Wolf (Nicht jede Katze führt ein friedvolles Leben) ================================================================================ Kapitel 2: Chapter 2 -------------------- Die ersten Schritte außerhalb des Tores waren getan. Nun atmete er die Luft, so wie den Duft der Stadt ein in der er sich befand. Da die Kleinstadt gleich an seinem Herrenhaus angrenzte, war es bis dorthin nicht weit. Alles war neu und er kannte jene Menschen nicht die er aus seiner niederen Position beobachteten konnte. Es wirkte alles so groß und seltsam von unten. Plötzlich gab sein Magen seltsame, grummelnde Töne von sich, dass der Prinz vor Schreck stehen blieb. Mit diesen Lauten wusste er, das sein Problem der Hunger war. Doch wie kam man als Katze an Essen heran? Dies war sein einzigster Gedanke in diesem Augenblick. Anderes würde ihm vorerst nicht in den Sinn kommen. Nicht weit von ihm war ein Stand aufgebaut aus dem ein leckerer und duftender Geruch in seine Nase stieg. “Hm...das riecht nach gebratenem Fisch“ meinte er und folgte dem Duft. Nur weit kam der Kater nicht, da sich ihm etwas in den Weg stellte. Erschrocken blieb er stehen und sah hinauf. Hart musste der kleine Kerl schlucken und legte so gleich die Ohren weit nach hinten. „Was willst du hier, kleines Kätzchen? “ Knurrte die noch unbekannte Bestie. Der Prinz sah nun genauer hin und erkannte, dass vor ihm ein Hund stand, welcher schon die Zähne fletschte und die Katze grundlos anknurrte. Es war ein rötlich brauner Hund, welcher auch noch ein ausgesprochener guter Jagdhund war. Die Rasse des Hundes gehörte zu der sensibel Art. Jedoch wusste der Prinz, das er sich selbst als Katze vor ihm in acht nehmen musste. „Du verlauste Katze dringst einfach in mein Revier ein und willst auch noch Essen klauen!“ Knurrte der Köter wieder. Zwar hatte der Prinz angst vor ihm, da dieser drei mal so groß wie er selbst. Doch diese Unterstellung ließ er sich nicht bieten. Woher wollte dieser Hund wissen was er vorhabe? Sofort sträubte der junge Kater sein Fell. Plusterte seinen Schwanz auf, stellte die Ohren auf und streckte seine Körper dem größeren entgegen. „Nun hört Ihr mir mal zu! Ich habe kein Essen klauen wollen! Das habe ich nicht nötig! Und ich lasse mich nicht von einem dahergelaufenen Hund wie dir nicht anknurren nur weil dir es nicht passt das ich mich hier aufhalte! Du bist ein böser Hund!“ Schimpfte und fauchte der Junge. Darauf hin musste staunte der Jagdhund nicht schlecht als diese seltsame Katze ihm so einen Vortrag hielt. “Du sprichst wie ein Mensch, du komische Katze“ meinte der Hund. Sofort war der Prinz kurz über sich selbst geschockt. Es stimmte. Eigentlich war der Kater wirklich ein Mensch, doch wusste dieser Hund nicht das er einer. Alles was er sehen konnte war eine Katze, welche unbeholfen die Gegend erkundete. Der Jagdhund war etwas irritiert von der Reaktion und Aussage des pelzigen Tieres vor sich und sah diesen an. Schnell kam er jedoch wieder zur Besinnung. „Du kleine Pelzkugel! Du wagst es so mit mir zu reden?! Außerdem habe ich es an deinem Magenknurren gehört! Was nun wahrlich nicht zu überhören war!“ knurrte er laut. Leonard duckte sich, lehnte die Ohren nach hinten und stellte den Schwanz gesträubt aufrecht. Doch bevor der Jäger sich dem verängstigten Kater richtig zuwenden und dessen Zähne spüren lassen konnte, strich dem großen Vierbeiner etwas warmes und weiches um die Beine. So sah er zu sich hinunter und erblickte noch ein Kater. Die  Beine, das Gesicht, beide Ohren und der Schwanz waren dunkel Braun, schon fast schwarz. Der Rest seines Körpers hatte eine schöne und seichte beige Farbe. Die blauen, rundlichen und leuchtenden Augen des Tieres sahen den Hund schon fast verführerisch und trickreich an. „Aber, aber Bruno. Sei doch nicht so gemein. Er ist doch neu, gib ihm doch eine Chance. Ich bin sicher er wird dir kein Ärger mehr machen. Er ist doch mein Cousin und du bist doch ein schlauer, starker und großer Hund“ sagte dieser schon fast schmeichelnd. Der Hund allerdings grummelte nur leise. Nur schwerlich gab Bruno zu, wie recht diese Katze doch mit ihren Worten hatte. Dennoch war er ein Jagdhund und wachte über den Platz, auf dem sie sich befanden. „Hmpf“ machte Bruno  und wandte sich von beiden Katern mit genervtem Gemüt ab, blickte jedoch kurz zu den beiden nach hinten. „Na gut. Diesmal lass ich euch laufen. Aber das nächste mal kommt ihr nicht so einfach davon. Klar?“ Meinte er noch und verließ die beiden mit einem tiefen murren. Der Prinz war vollkommen irritiert. Wie konnte dieser Kater so etwas banales behaupten? “Hey du! Wir sind nicht ansatzweise Verwandt. Und zu dem, wie konntet Ihr mit so einem großen Hund einfach umgehen?“ Fragte der Katzenprinz. Der Siamese wandte sich zu dem Somali um und musste erst einmal lauthals lachen. „Nein! Das sind wir auch nicht! Zu dem ist Bruno zwar groß und gefährlich. Im Grunde seines Herzens aber ein guter Hund, jedoch nicht unbedingt der hellste“ begann er zu scherzen und lief auf den Kater vor sich zu. „Ich bin Chang. Aber wer bist du? Du wirkst recht seltsam und menschlich für einen Kater deiner Rasse“ frage er dann, nachdem er sich vor dem, den er rettete auf den Boden setzte und seinen Schwanz leicht hin und her peitschte. Leonard musste nachdenken. Er konnte doch nicht sagen das er eigentlich ein Mensch war. “Ich heiße Abis“ stellte sich der Junge vor. Er nahm einfach den Namen seines Katers an, da er ohne hin schon wie sein Stubentiger aussah. Vielleicht kannten einige Katzen ihn ja vom sehen. “Freut mich dich kennen zu lernen Abis. Ich war gerade auf den Weg  zur Katzenwiese. Da halten wir Katzen uns meist auf und Megen, die Anführerin des Katzenclans, passt auf uns auf. Nur Opal, ihr Sohn, macht meist Ärger und will immer großer Tiger spielen. Na ja. Ich glaube ich nehme dich mal mit, da du anscheinend noch nie da gewesen bist“ rasselte der Kater alles grinsend runter. Dann setzte er seinen Weg fort. Ohne ein Wort zu verlieren fasste der Prinz Fuß und folgte dem Kater, der nur am Reden war. //Oh man. Chang redet genau soviel wie mein Bruder Raimon. Aber was soll ich machen? Vielleicht kann ich hier eine Lösung finden, die mein kleines Problem wieder beheben könnte// dachte er und ließ auf sich alles einwirken. Zu zweit liefen die Kater durch die Stadt und krochen durch kleine Gänge, welche sie zu einer wunderbaren saftgrünen Wiese führten. Man konnte auch eine kleine Ruine erkennen, die wie ein alter Wachturm aussah. „Wow“ sagte Abis, welcher sich umsah. Jedoch erblickte keine einzigste Katze an diesem Ort. Was seine Gedanken mit Skepsis füllten. „Willkommen in unserem Katzenparadies. Hier wächst Katzengras so weit das Auge reicht! Und jede Katze fühlt sich hier einfach wohl“ prahlte er Siamese vom Ort, welchen er seinem Freund so eben vorstellte. „Mit nur einem Unterschied. Das hier keine Katzen sind“ meinte Abis trocken. Chang legte die Pfote auf den Rücken seines Freundes und grinste schämig. „Ach Abis. Du scheinst nicht viel unter Katzen zu kommen wie? Dieser Ort mag verlassen aussehen. Doch tummeln hier sich alle Katzen rum. Seien es Straßenkatzen ohne Herberge, verwöhnte Kittys die ein warmes zu Hause haben oder sonst irgendwelche Flohteppiche“ erklärte er seinen neu gewonnen Freund und führte ihn rum. “Keine Sorge. Du wirst schon noch welche zu Gesicht bekommen. Aber, zu was für einer Gattung Katze gehörst du eigentlich?“ Der Somali wollte mit seinem reichen zu Hause nicht angeben, darum entschied er sich etwas anderes zu sagen. “Nun“ fing er an zu murmeln. „Ich bin eine Straßenkatze“ führte er fort, was die pure Lüge war. Verdutzt sah der Siamese ihn an. „Wirklich? Dafür hast du aber ziemlich gut gepflegtes Fell und riechst auch nach diesen Sesselsitztern von Zweibeinern. Jetzt kam er ins Schwitzen, in so fern Katzen das überhaupt konnten. “Ähm. Na ja. Ich bin meist nur flüchtig da. Sie sehen mich gern mal als ihre Hauskatze an“ meinte er als kleine Notlüge. „Ach so. Na dann habe ich nichts gesagt. Ich gehöre seid kurzem wieder zu den Straßenkatzen, da meine Zweibeiner sich irgendwie aus dem Staub gemacht und mich zurück gelassen haben“ meinte er. Ein leichter Wind wehte und man hörte ein leises rascheln im Gras. Hinzu konnte man einen Geruch wahr nehmen, welcher einer Katze gehören musste. „Ach. Du bist wirklich ein Straßenkater? Du siehst nach einem feinen Kater in Haus und Hof aus“ erklang eine samtene und weibliche und schöne Stimme aus dem Gras. Hervor kam eine Katze, die sich elegant fortbewegte. Diese Stimme gehörte zu dieser Grau-Schwarz-Getigerten Katze mit wunderschönen, Minzegrünen Augen. Abis konnte seinen Augen nicht trauen, er fand diese Katze wirklich niedlich. So betrachtete er diese mit den schwarzen Streifen von oben bis unten. Ihm fielen die hübschen samtenen weißen Pfoten und die weiße Schwanzspitze auf, die ihr hübsches Äußeres unterstrichen. Sie brachte den Jungen in leichte Verlegenheit und konnte den Blick nicht von ihr wenden. //Egal ob ich ein Mensch oder eine Katze bin. Die Katze ist wirklich traumhaft schön// dachte er dann. Selbst Chang entging die Kätzin nicht und legte Verlegen die Ohren an und duckte seinen Kopf etwas. Anscheinend mochte er die getigerte Katze sehr, jedoch wusste der Siamese, dass er kaum eine Chance hatte bei ihr zu landen. “Hallo Isis. Schön dich zu sehen“ sagte Chang schüchtern. Aber um vom Thema seiner Seite abzulenken trat er Isis ein wenig näher. “Darf ich dir Abis vorstellen? Er ist neu in die Stadt gekommen. Dazu habe ich ihn vor Bruno gerettet“ erklärte Chang der Kätzin mit Stolz. Vielleicht war Mut der Weg in das Herz der Dame. Die Katze sah beide an, musterte jedoch nur den neuen Kater bis in das kleinste Detail. Sie umkreiste  ihn wie  Geier seine Beute, beäugte ihn von oben bis unten. „So? Du willst eine Straßenkatze sein? Musst dich dennoch von Chang vor Bruno, diesem dummen Hund retten lassen? Das kommt mir sehr suspekt vor“ schnurrte sie mit ihrer verführerischen Stimme. Nach ihrer Runde um Abis schmiegte sie ihren Rücken unter das Kinn des Katers und ließ ihren Schwanz am vorbei gehen nachstreichen. „Du bist eine seltsame Straßenkatze.“ “Das habe ich auch gesagt. Doch ich finde er ist schwer in Ordnung“ meinte Chang dann. Isis setzte sich vor Abis und blinzelte leicht mit ihren Augen. „Nun. Wenn du wirklich eine Straßenkatze bist, weist du sicherlich auch wie du deinen knurrenden Magen besänftigen kannst, oder?“ Fragte sie und deutete mit ihrer Pfote auf den knurrenden Wanst des Katers, welcher verlegen zu Boden sah und die Ohren anlegte. „Nun ja. Ich wollte mir gerade etwas jagen, doch wurde ich von diesem Bruno aufgehalten. Dann kam Chang, mein Freund und lud mich hier her ein. Ich kam also nicht dazu etwas zu jagen“ meinte er. Darauf hin musste sie leise kichern, da Isis ihm nicht wirklich Glauben schenkte. Doch das wollte sie ihm nicht sagen. Es war lustiger dabei zu zusehen wie der Somali womöglich versagen würde. „Nun, du großer Straßenheld, dann zeig mir mal, wie du deine Beute fängst“ schnurrte die liebliche Katze. Damit hatte Abis nicht gerechnet und hatte sich an seinem eigenen Gallensaft verschluckt, worauf er kräftig hustete. „Das ist wahrlich kein Problem. Das kriege ich locker hin“ gab Abis an und sah sich auch gleich nach Beute um. //Hätte ich meinen Mund mal nicht zu voll genommen.// dachte er mit einem innerlichen Seufzer. Isis und Chang hingegen ließen sich  gelassen nieder und schauten dem gleich Abis nun gespannt zu. Beide waren sie sich einer Meinung. Es könnte durchaus lustig werden, ihm dabei zu zuschauen. Kurzer Hand entdeckte Abis mit seinen neu gewonnen Katzensinnen eine Maus, welche auf der Wiese gerade ein Korn knabberte. Nun wurde er aufmerksam und schlich sich auf leisen Pfoten an seine Beute heran. Abis konnte von Glück reden, da er dies bei seiner eigenen Katze  immer beobachten konnte, sobald sie im Garten nach Vögeln jagte. Der Schwanz war in die Höhe aufgestellt, beide Ohren und Augen waren starr und aufmerksam auf ihr Ziel gerichtet. „Also, bis jetzt macht er das ja nicht schlecht“ meinte Chang frech flüsternd zu Isis, welche gebannt neben ihm saß. „Ja. Zumindest für eine Nicht-Straßenkatze. Er sieht eher nach einer verwöhnten Katze aus die alles bekommt was sie will. Ich bin gespannt wie er sich jetzt anstellt“ Ein wenig machte Isis sich schon über den Neuzugang lustig, dennoch blieb ihr Blick auf den jagenden Kater haften. Jedoch wusste sie, dass dies schief laufen würde. So wie er prahlte und sie beeindrucken wollte war das dann auch erdenklich. Der Somali schlich sich in tiefgelegter Haltung weiter an das Nagetier heran, wurde mit jedem Schritt schneller, bis der Kater losrannte und auf die Maus zusprang. Doch war das kleine Tier flinker und lief so schnell wie möglich vor ihrem Angreifer davon. So landete der Kater im mit dem Gesicht im Dreck, wobei er die Erde in sein Maul aufnahm und gleich wieder ausspuckte. „Bhä. Whä. Ist das eklig. Na warte du Untier!“ Rief Abis und jagte dem kleinen Nager immer wieder hastig nach. Bis zum Mittag jagte Abis der frechen Maus hinter her, jedoch ohne Erfolg. Keuchend stand er nun mit knurrendem Magen im Gras. Isis kam auf ihn zu und legte ihm eine tote Maus vor die Pfoten. „Hier. Für dich. Nehmen wir mal an das deine Jagdkünste wegen deines leeren Magens so mies sind. Iss dich an ihr erst mal satt und versuche es später erneut“ meinte sie dann freundlich. Abis saß vor dem toten Tier und rümpfte leicht die Nase. Ihm war es zu wider eine Maus zu fressen. Die eine eben  jagte er nur, um Isis zu beweisen, was für ein toller Kater er doch war. //Igitt. So was esse ich bestimmt nicht// dachte er und legte die Ohren nach hinten. „An deiner Stelle würde ich sie essen Kumpel. Du brauchst deine Kraft zum Jagen. Doch wenn du nicht willst, nehme ich sie“ meinte Chang und wollte schon auf den Nager zu greifen. „Nein, nein! Ich esse sie schon“ meinte er und nahm die kleine Pelzkugel in sein Maul. //Unglaublich was Katzen sonst so fressen wenn sie kein zu Hause haben und in der freien Natur sind// dachte er und fraß das Tier mit dem Gedanken des Ekels. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)