Katzenleben von Moon_Wolf (Nicht jede Katze führt ein friedvolles Leben) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 --------------------   Der Tag wurde zur Nacht. Die Sterne am Himmel glänzten wie kleine Diamanten am dunkelblauen Firmament, welches sich über das weite Tal erstreckte. Es war Zeit, dass alle Lebewesen des Waldes sich schlafend legten. Doch gab es Ausnahmen. Da es Kreaturen gab, die nur in der Nacht jagten.  Langsam aber zielsicher schlich sich ein Wesen mit großem Hunger auf frische Nahrung an seine Beute heran. Wie es schien, blieb ihm nur eine Maus die des Nachts noch munter war und umherwanderte. Die leisen Schwingen dieses Wesens waren im Wald zwischen den Blättern der Bäume nicht zu hören. Nicht einmal am offenen Fenster eines Schlosses vor dem ein Baum stand und die Eule auf dessen Ast landete. An diesem Fenster saß ein junger Mann und beobachtete alles. Da das Schloss mitten im Wald stand konnte er alles beobachten was um ihn herum geschah. Fern ab seiner Heimat wünschte er sich Selbst ein Tier zu sein. Dann müsste er diese ewigen Pflichten eines Prinzen nicht länger ertragen. Er hätte Freunde die zu ihm hielten und keine Diener die ihm alles nachtrugen. Mit stillem Seufzen schloss er das Fenster und legte sich ins Bett. Doch die eisige Stille im Raum ließ ihm keine Ruhe. Es war viel zu ruhig als das er schlafen konnte. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewohnt hatten, setzte der junge Prinz sich auf und erblickte seine Somali Katze, mit dem grau silbernen Fell, welcher er dann sacht über das weiche und schöne Fell strich. „Du hast es gut. Den ganzen Tag rumliegen und Faulenzen. Du hast wirklich ein beneidenswertes Leben ohne Pflichten“ sagte er leise. Worauf die Katze ihn ansah und nur ein Mauzen zur Antwort gab. Er machte sich dann eine Kerze an, welche den Raum etwas erhellte und setzte sich auf die Bettkante, wobei er seine liebenswerte Katze auf den Schoß nahm und sie hinter dem Ohr weiter graulte. Sie genoss es anscheinend und blieb noch eine Weile auf dem Schoß des Jungen sitzen.  Plötzlich wurde der Boden in einem seltsamen Nebel eingehüllt. Er roch etwas nach Lavendel und Honig. “Was ist das?“ fragte der Prinz sich leise und sah erschrocken auf die Marmorfliesen über dem sich der seltsam riechende Nebel breit machte. Ein finsteres Lachen ertönte und schallte durch den Raum. Doch sah man diese Gestalt nicht. “So? Du wünschst dir also ein Leben wie diese Katze?“, fragte die seltsame Stimme. Erschrocken sah der junge Knabe auf und suchte mit seinen Augen nach einer Gestalt im Raum. So fand er eine und diese bildete sich aus dem Nebel und formte eine nicht erkennbare Figur. Diese schwebte auf ihn zu und streckte einen schwachen Dunsthauch ihm entgegen, welche einem Arm glich. Mit diesem umschmeichelte er die zarte Haut des Prinzen. Er war starr vor Schreck und bekam kein Wort raus. Dabei hatte diese Nebelgestalt doch vollkommen recht was die Sache mit dem Leben betraf. Die Katze des Prinzen fauchte und sträubte abwehrend und bedrohlich ihr Fell mit einem gewaltigen Katzenbuckel. Sie spürte genau, das dieses Wesen nichts Gutes im Schilde führte. Doch was konnte eine Katze schon gegen den Nebel ausrichten um ihr Herrchen zu beschützen? “Ich kann dir diesen Wunsch erfüllen und dir das Leben schenken was du dir wirklich wünschst“ hauchte die Stimme verführerisch in sein Ohr. Der junge Prinz war wie benebelt von dessen Worten. Als hätte er einen dicken Kloß im Rachen stecken, fiel es ihm schwer die Worte zu finden, die er der Nebelgestalt sagen konnte. Das Einzige was er raus brachte, war nur ein Wort, welches er immer wieder und mit schlotternden Zähnen wiederholte. „Ich...ich...“, erläuterte er ängstlich im mehrfachen Lauten.  Plötzlich holte die Nebelbank mit einem hohen Anlauf aus und durchkämmte mit ihr den Körper des Jungen, welcher dann kurz vor Schreck aufschrie und zu Boden glitt. „Nun. Jetzt wirst du das Leben haben, wie du dir es wünschst. Ein Rücktausch ist kaum möglich. Es sei denn du findest die Lösung von selbst“, sagte die verzerrte Stimme noch einmal und verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Es schien nichts passiert zu sein, als wäre alles friedlich wie zuvor gewesen. Der Prinz stand auf und hielt sich den Kopf. Sein Schädel brummte als hätte ihm jemand eine übergebraten. “Oh man. Das war ein Traum. Wegen dem bin ich aus dem Bett gefallen“, murmelte er und legte sich nichts ahnend zu Bett.   Am nächsten Morgen wachte er wieder auf. Alles schien friedlich und er dachte immer noch, dass dies ein Traum gewesen sei. Seine Fantasie spielte ihm wahrscheinlich einen Streich. Kurz darauf kam der König in den Schlafraum und begrüßte seinen Sohn mit einem „Guten Morgen mein Junge“. „Morgen“, murmelte er und sah zu seinem Vater herüber. Doch merkte er, dass dieser ihn nicht ansah, sondern jemand anderen. Auch seine Blicke schweiften in die Richtung des Monarchen auf das er da blickte. „Mein Sohn? Warum wachst du nicht auf? Was ist los?“, fragte er und versuchte  seinen Sprössling wach zu bekommen. //Nanu? Das bin ja ich. Warum wache ich nicht auf?//, Dachte sich der Prinz und betrachtete alles aus seiner Position. So sah er wie aufgebracht der König in seiner Sorge um sein Kind war. In voller Aufregung stürmte dieser aus dem Zimmer und suchte einen Arzt für sein Kind. „Was ist mit Vater los? Warum stürmt er aus dem Zimmer, obwohl ich doch hier bin?“, fragte sich der Prinz wieder. Er setzte sich auf und sah sich um. Alles schien normal zu sein. So entdeckte er den Spiegel in seinem Zimmer und hielt auf diesen zu um sich in ihm zu betrachten. Es musste ja einen Grund geben warum sein eigener Vater ihn so ignorierte. Auch wunderte sich der Prinz wieso alles für ihn so groß war und warum sich alles so anders anfühlte in diesem Raum. So ging er zum Spiegel und setzte sich davor. Was er da sah war ihm nicht geheuer. Er konnte seinen Augen nicht trauen. Was war mit ihm geschehen? Warum sah er aus wie seine Katze? Das konnte nicht sein. Wie soll das geschehen sein? Der Prinz versuchte sich zu erinnern, was passiert war, um den Grund seiner Verwandlung in eine Katze nachvollziehen zu können. Es dauerte nicht lang, da erinnerte er sich an vergangene Nacht. „Natürlich. Diese Gestalt kam und ist durch mich hindurch geflogen. Ich muss also in einem Fluch des Wesens gefangen wurden sein.“, durchdachte er mit lauten Gedanken.  Doch wie wurde er wieder ein Mensch? Er war kurz davor durchzudrehen. Jedoch behielt der Prinz die Ruhe und war gelassen, wie es sich für einen Prinzen gehörte. In diesem Augenblick betrat der König wieder das Schlafgemach seines Sohnes in der Begleitung eines Arztes. Sofort rannte er zu ihm und versuchte seinem Vater zu sagen, dass er, die Katze, sein Sohn war. Der Katzenprinz tapste leichtfüßig und sanft seinem Vater nach. „Vater! Vater ich bin es! Schau nach unten!“, Rief er ihm zu. Doch wurde er ignoriert. Alles was der Monarch empfing war ein klägliches Mauzen des Stubentigers. Er sah zu ihm runter, da die Katze die Beine des Herrschers umschmeichelte. “Jetzt nicht Abis. Die Köche geben dir dann etwas zu fressen. Ich muss mich erst einmal um meinen Sohn Leonard kümmern“ sagte der Vater des Jungen und wandte sich wieder dem Arzt zu. In der Zwischenzeit untersuchte der Doktor den Knaben. So wie der König an das Bett herantrat, hielt er seinem Kind die Hand. So spürte er vielleicht das jemand bei ihm war. Abis, welcher der Prinz war, sprang auf das Bett, blieb aber an der Bettkante hängen. Den Dreh dazu hatte er selbst noch nicht raus. Mit viel Anstrengung schaffte er es dann doch. So setzte er sich neben seinen, eigentlichen, menschlichen Körper und betrachtete diesen. Der Arzt schloss die Untersuchung ab und legte seine Hand mitleidig auf die Schulter. “Es tut mir Leid mein König. Euer Sohn...“ fing er an. Der Monarch sah den Mediziner erwartungsvoll an. “Nun sag es doch endlich! Was ist mit meinem Körper?!“ rief der junge Prinz dem Arzt zu. Dieser seufzte nur. „Es fällt mir schwer es Euch zu sagen...“ Der König packte den Mann fest an den Schultern und zog diesen mit harschem Blick  dicht an sich heran. „Sagen Sie es! Was ist mit meinem Sohn?!“ Schrie der reiche Mann seinen Gegenüber an. Dem Arzt wurde angst und bange. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, da ihm der Vater des untersuchten Jungen nun wirklich Angst machte. „Mein König. So bitte beruhigt Euch doch...ich sage es Euch....Er...er liegt im Koma. Ich kann ihn nur notdürftig am Leben erhalten“ Ein Fassungsloser und geschockter Gesichtsausdruck machte sich in dem Antlitz des Herrschers breit und ließ den Mann wieder los. Auch der Prinz im Katzenkörper war geschockt. Wie konnte er im Koma liegen, wenn er doch als Katze weiter lebte? Das verstand er nicht. Er sah wie sein Vater aus dem Raum ging. Der Prinz setzte ihm nach. Lautlos ging der König in seinen Saal und ließ sich in seinem Thron nieder. Er war betrübt und wusste nicht mehr weiter. Sein jüngster Sohn lag im Koma. Der Prinz lief zu ihm und versuchte ihn zu trösten in dem er auf den Schoß seines Vaters kletterte. „Vater? Was habt Ihr?“ erklang eine samten tiefe Stimme im Raum. Es war Raimon, der ältere Sohn des Königs. Der angesprochene Mann sah mit traurigen und besorgten Blicken zu seinem Sohn auf. „Raimon... dein Bruder...“ sagte er nur. Weitere Worte brachte er nicht über sein angeschlagenes und trauerndes Herz. „Vater. Nun sagt mir bitte was mit meinem Bruder ist. Ist er schon wieder draussen und macht Unsinn?“ fragte Raimon mit einem Witz in seinem Unterton. „Das ist nicht der Moment für Witze mein Sohn. Dein kleiner Bruder liegt im Koma...wird aber notdürftig am Leben gehalten...“ Raimon wurde Sprachlos. “Was? Mein Bruder...“ unterbrach er sich selbst. Er blickte zu Boden und musste sich erst wieder fangen. Das war zu viel für ihn. „Raimon... bitte lass Abis raus. Ich kann jetzt seine Gegenwart nicht gebrauchen” sagte er und ließ sein Gesicht in der Hand verschwinden. „Ja Vater“ Er verbeugte sich, nahm die Katze und ging mit ihr nach draußen. Diese setzte er im Garten des Palastes ab und hockte sich zu ihr runter. „Abis. Halt dich etwas von Vater fern. Leonard geht es nicht gut und das schafft Vater sehr. Geh etwas spazieren“ sagte Raimon und strich dem Tier noch einmal durch das weiche Fell. Nach dem er das erledigt hatte ging er wieder rein und ließ das Tier im Garten zurück. Leonard, welcher nun die Katze war und dessen Körper oben im Koma lag, sah sich im Garten mit seinen Blicken um. „Also. Hinter dem Palast ist der Wald und dazwischen die Mauern. Auf der anderen Seite ist die Stadt. Vater sagte immer ich solle nicht zu dieser. Doch einer Katze kann man das nicht verbieten. Also werde ich mich dort etwas umsehen. Immerhin war ich  ja noch nie da“ meinte er und machte die ersten Schritte zum Tor und den ersten Schritt in eine neue, für ihn unbekannte Welt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)