Dämonenkinder von Azahra (Engel liebt man nicht!) ================================================================================ Kapitel 12: 12.Kapitel ---------------------- „Was darf es noch sein?“, fragte die Bäckereiverkäuferin Mara und die Schülerin sah ihr an, dass die morgendliche Arbeit ihr gar nicht gut stand. Nur schwer unterdrückte die Verkäuferin ein Gähnen als Mara verneinte und ihr die gekauften Brötchen in eine hellgelbe Tüte steckte, auf der das Logo des Bäckers übergroß aufgedruckt war. „1,80€ bitte“, verlangte die Verkäuferin und Mara gab ihr das Geld. Danach nahm sie die Tüte von der Theke und verabschiedete sich aus dem Laden. Als sie dir Tür schloss, hörte sie das Klingeln einer Glocke, die über diese angebracht war. Mara trat auf die Straße und atmete die Luft ein, die nach frischem Regen roch. Die Siebzehnjährige verstaute die Brötchen in ihrer Tasche, dann schlenderte sie zur Bushaltestelle, die vor einer alten Näherei am Ende der Straße war. Die Bushaltestelle war leer, weswegen sie sich auf die kalte Bank hockte und seufzte. Um die Wartezeit auf den Bus zu überbrücken, holte sie ihr Smartphone hervor und begann eines dieser unzähligen Onlinespiele zu spielen. Auf der Uhr des Smartphones war es Viertel nach Sechs. In fünf Minuten würde der Bus kommen indem ihre Freundin Rina auf sie warten würde. Zwar konnte Mara auch zu Fuß gehen, denn sie hatte nicht weit, aber ab und zu stand sie freiwillig früher auf um mit ihrer besten Freundin zur Schule zu fahren. Der Bus kam und Mara stand auf. Einige Leute hatten sich nun zu ihr gesellt, aber Mara kannte niemanden davon. Es waren hauptsächlich ältere Leute, die wohl auf den Weg zur Arbeit waren. Der Bus hielt und Mara stieg ein. Sie fand Rina sofort. Sie hockte ziemlich weit hinten und hatte einen Vierer-Platz für sich beansprucht. Die Gleichaltrige winkte ihr aufgeregt zu und Mara nahm neben ihr Platz. „Morgen Rina, warum blockierst du alle Sitze?“, fragte sie ihre Freundin und runzelte die Stirn, als sie sah, wie es sich Rina gemütlich gemacht hatte. Auf dem Sitz, gegenüber von Mara, lag Rinas Rucksack und auf den anderen lagen Rinas Beine. Die Schülerin streckte sich. „Was denn? Wenn jemand hier sitzen will, dann mach ich schon Platz“, erklärte sie ihrer Freundin und wirkte leicht eingeschnappt. Mara holte die Brötchen aus ihrer Tasche hervor und gab eines davon Rina. Diese nahm es dankend entgegen und biss sofort rein. „Mhm, noch schön warm! Ich finde es jedes Mal nett von dir, dass du mir etwas zum Essen mitbringst. Ich wäre viel zu faul dafür morgens zum Bäcker zu laufen um etwas zu holen“, gestand sie ihr und schmatzte laut. Mara grinste. „Aber du hast kein Problem meinem Bruder teure Gewürze zu holen, und die über die Kreditkarte deines Vaters abzurechnen“, stichelte Mara und nahm sich ebenfalls ein Brötchen aus der Tüte. Rina hatte ihres schon längst verdrückt und sie errötete bei Maras Worten. „Tja, ich kann nichts dafür wenn mein Vater alles offen rumliegen lässt“, erwiderte sie nur. Mara und ihre Freundin unterhielten sich noch über dies und das, und als die Schule immer näher kam, standen die beiden auf und gingen zur Tür. „Sag mal, wann holt dich den dein Freund ab?“, fragte Rina sie und grinste. Mara grummelte etwas und steckte den Kopf ein. „Finn ist nicht mein Freund“, erklärte sie. Rina hingegen hob die Augenbrauen. „Ach, wirklich? Nun, er war bei dir und ihr habt euch geküsst. Was ist er denn dann?“ – „Mein Nachhilfelehrer und nur weil er mich geküsst hat, heißt das noch lange nicht, dass wir zusammen sind“, hielt Mara dagegen und stieg als Erste aus, als der Bus hielt und die Tür aufging. Rina schüttelte den Kopf und folgte ihr. „Und wann holt er dich dann ab? Weiß Melvin davon?“ Mara blieb schlagartig stehen. „Er holt mich nach der Schule ab, also um 14 Uhr und nein, Melvin weiß nichts davon. Und ich bitte dich, sag es ihm nicht. Er wird ausrasten wenn er erfährt, dass ich mich mit Finn treffe.“ Maras Stimme klang schon fast flehend. Rina lächelte und nahm ihre Freundin in den Arm. „Spinnst du? Ich werde dich doch nicht verraten, aber ich verlange eine Gegenleistung: Du wirst mich bei deinem Bruder schön reden“, sprach Rina zu ihr und grinste nun. Mara löste sich von ihrer Freundin und kicherte. „Typisch Rina. Na gut, aber nur weil du meine beste Freundin bist.“ Finn stand ungeduldig vor dem Schultor und wartete auf Mara. Der Engel war aufgeregt. Zwar hatte er sich schon mit vielen Mädchen getroffen, zum Spaß, doch das mit Mara war etwas ernstes, dies spürte er. Erneut sah er auf seine Uhr. 13.58 Uhr, bald würde sie kommen. Finn seufzte und durchdachte nochmal alles, was er heute mit ihr vorhatte: Zuerst würde er mit ihr zu sich nachhause gehen, wo auch Sakina schon ungeduldig auf die beiden wartete. Danach würden beide sich ein wenig zurückziehen und er hoffte, dass Sakina die beiden nicht andauernd stören würde. Er möchte sie gerne, immerhin war sie die Einzige hier auf der Erde die zu ihm hielt und für ihn da war, aber manchmal benahm sie sich wie ein Henne, die auf ihre kleines Küken achtgeben musste. „Hey.“ Finn wurde aus den Gedanken gerissen und sah Mara an, die vor ihm stand. Er hatte gar nicht bemerkt, dass die Schule schon aus war. „Hi“, sagte er zu ihr wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben, doch Mara entzog sich ihm. Sie errötete. „Nicht hier. Ich will nicht, dass mich meine Schulkameraden so sehen“, flüsterte sie ihm leise zu. Mara wusste, dass sie gerade seine Gefühle verletzte, doch sie schämte sich ein wenig wenn sie mit Finn in der Öffentlichkeit Zärtlichkeit austausche, außerdem waren die beiden nicht mal zusammen! Es gab genug Mädchen in ihrer Klasse, die über sie tuscheln würden. „Darf ich dann wenigstes deine Hand halten?“, fragte Finn sie und überspielte ihre harten Worte mit einem Lächeln. Zögerlich streckte sie ihm ihre rechte Hand entgegen und Finn nahm sie an. Die beiden gingen los und keiner sprach eine ganze Weile etwas. Mara beschränke sich auf den Boden zu sehen um nicht in die Gesichter der entgegenkommenden Menschen zu blicken. Finn hingegen knirschte mit den Zähnen. Er hätte wissen müssen, dass Mara sich mit ihm genierte doch das sie so reagierte, hätte sie nie gedacht. Finn warf ihr über die linke Schulter einen Blick zu und sah Mara an, die auf den Boden starrte. „Bin ich dir peinlich?“, fragte er sie nun und blieb abrupt stehen. Mara sah auf und ihn an. „N…Nein, wie kommst du darauf?“, fragte sie ihn. Der Student seufzte. „Mara, wenn du mit mir nicht blicken lassen willst, dann sag es mir. Ich kann damit leben, okay?“ Er ließ ihre Hand los und sah sie ernst an. „Sag mir die Wahrheit, Mara, möchtest du zu mir oder nicht? Wir können uns auch in ein Café setzen. Also, was willst du?“ Mara biss sich auf die Unterlippe. Finn hatte Recht, er würde ihr nie etwas antun und das wusste sie. Warum stellte sie sich nur so an? Vielleicht weil sie wusste, dass Finn in ihr mehr sah als eine normale Freundin? Sie sah in seinen Augen wie er sie anblickte und Mara musste zugeben, dass es ihr gefiel. „Doch, ich möchte mit zu dir, doch ich weiß nicht was mich dort erwartet. Ich mag dich Finn, aber wie kann ich wissen, dass du mich nicht ausnutzt und du dich danach gar nicht mehr für mich interessiert“, gestand sie ihm und wagte es kaum, ihn ins Gesicht zu blicken. Finn strich sich durch sein weißblondes Haar, bevor er sich zu ihr hinabbeugte. Er hob ihr Kinn an und zwang sie somit, in ihn die Augen zu blicken. „Mara, glaubst du wirklich das ich das tun werde? Du bist etwas Besonderes, dass spüre ich und ich würde dich niemals enttäuschen, glaub mir das.“ Mara nickte nur. „Na los, gehen wir.“ Sakina lächelte breit, als sie Mara und Finn sah. „Hallo, Liebes“, sagte sie zu der Schülerin und zwinkerte ihr zu. „Hallo“, begrüßte Mara sie zögerlich. Die Jüngere musterte Sakina mit großen Augen. Sie trug ein enggeschnittenes Top das sich über ihren Busen spannte, und Mara meinte, dass es bald zerreißen würde. Dazu trug sie eine enge, kurze Jeanshose und ihre langen, schlanken Beine steckten in weißen High Heels, die Mara als überflüssig empfand. Die Blondhaarige war bestimmt ohne diese Dinger immer noch aufreizender als Mara. Sie spähte kurz zu Finn. Dieser wirkte entspannt und unterhielt sich mit Sakina. Warum interessiert er sich für mich, wenn er ein Model zuhause hat?, dachte sie sich und runzelte die Stirn. „Magst du was essen?“, fragte Sakina nun Mara und setzte ein Lächeln auf, mit dem sich schon mehr als einen Mann um den Finger gewickelt hatte. Mara aber ließ dies kalt und schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich möchte nichts.“ Sakina legte den Kopf leicht schief. „Du bist recht schüchtern….los komm, unterhalten wir uns.“ Ohne auf eine Antwort zuwarten nahm Sakina Mara an die Hand und führte sie ins Esszimmer. Mara musste feststellen, dass das Esszimmer sehr hell war und die Küche, die eine direkte Verbindung zum Esszimmer hatte, wurde auch in hellen Tönen gehalten. Mara verglich die Einrichtung mit ihrer. Alles sah hier edler aus als bei ihr. Melvin und sie hielten fast alles in dunklen Tönen, sogar die Küche war mattschwarz. Diese helle Umgebung machte auf Mara einen friedlichen Eindruck. „Also, Mara, Finn hat mir schon einiges über dich erzählt. Ich finde es toll, dass du nun hier bist!“, eröffnete Sakina das Gespräch, nachdem die beiden sich an den Küchentisch gesetzt hatten. Finn blieb in der Tür stehen und sah die beiden an. „Über dich hat er leider noch gar nichts erzählst. Ich wusste nicht, dass er so eine attraktive Mitbewohnerin hat“, gestand Mara ihr und lächelte schwach. Sakina kicherte. „Finn vergisst mich gerne, und danke für dein Kompliment. Jahrelange Arbeit steckt hinter diesem Äußeren“, erklärte die Ältere ihr. „Als was arbeitest du?“, fragte Mara sie nun direkt. Sie setzte alles die Karte Model. Sakina strich sich ihr langes Haar zurück, das ihr ins Gesicht fiel. „Ich arbeite als Begleitdame für ein Unternehmen. Du musst wissen, dass ich fast jede Nacht unterwegs bin und daher Finn oft alleine ist. Ich finde es toll, dass er nun endlich eine Freundin hat! Dann ist er die Nächte nicht mehr so alleine.“ Finn räusperte sich. „Sakina, das gehört nicht hier her.“ Seine Mitbewohnerin wandte sich zu ihm um. „Was denn? Ich habe mir schon langsam ernsthafte Sorgen gemacht. Du hast noch nie eines deiner Mädchen mit nachhause gebracht, geschweige denn je länger als eine Woche mit einer zusammen gewesen.“ Sakina wandte sich Mara zu. „Bist du noch Jungfrau?“ Mara blinzelte. Was hatte die Frau sie gerade gefragt? „Ähm…-!“ – „Sakina, das geht dich gar nichts an!“, zischte Finn ihr zu und er bekam einen hochroten Kopf. Sie winkte ab. „Von dir weiß ich es ja, Finn. Ich wollte nur wissen ob Mara genauso unerfahren ist wie du.“ Finn seufzte. „Sakina, bitte hör auf.“ Die Ältere seufzte und sah plötzlich auf ihre Uhr. „Och, schon zu spät! Ich muss noch zur Agentur. Heute hat mich irgendein reicher Sack angeheuert für einen Firmenparty, die so komische Chips für Computer herstellt.“ Geschwind stand sie auf, drückte Mara einen Kuss auf die Wange und wandte sich dann Finn zu. „Wenn du Kondome brauchst, in meinem Nachttisch sind eine ganze Menge. Nimm dir was du brauchst.“ „SAKINA!“, rief er wütend nach, als sie ihre Handtasche packte und aus der Wohnung verschwand. „Entschuldige, sie ist recht … offen“, sprach Finn zu ihr und schüttelte den Kopf. „Sie geht jetzt nicht wirklich mit diesen Klamotten zur Arbeit?“, fragte Mara stattdessen und versuchte, die Bemerkung von eben, zu ignorieren. „In der Agentur gibt es unzählig viele Kleidungsstücke und eine Visagistin“, war legentlich seine Antwort. Finn ging auf Mara zu. „Kommst du mit auf mein Zimmer?“ Mara nickte, stand auf und folgte ihm. Finns Zimmer wirkte recht karg. An der rechten Wandseite standen ein Bett und daneben ein Schrank. Auf der anderen Seite befand sich ein Schreibtisch auf dem ein Laptop und mehrere Ordner lagen. Neben dem Schreibtisch war ein Wandregal in dem ein Fernseher, mehrere Bücher, DVDs und Dekogegenstände standen. Finn setzte sich auf sein Bett und sah Mara auffordernd an. Die hingegen blieb unschlüssig im Raum stehen und lächelte den Studenten an. „Was ist?“, fragte Finn sie. „Nun, ich weiß nicht ob das Bett groß genug für uns zwei ist“, log sie. Finn runzelte die Stirn. „Sakina passt hier auch mit rein“, erklärte er ihr nun. Mara sah ihn verständnislos. „Sakina schläft hier?“ – „Ab und zu wenn sie alleine nicht schlafen will“, erwiderte er und Mara bemerkte, dass er dies ernst meinte. „Hat sie etwa Albträume?“ „So in der Art. Sakina hat nachts alleine Angst, deswegen macht sich auch diesen Begleitservice mit und übernimmt daher gerne die `Nachtschichten`. Also, nimmst du jetzt Platz oder nicht?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)