Verlobung? Nein, Danke! von Phase (RobertxJohnny) ================================================================================ Zusatzkapitel 4 --------------- Schweigend saß Johnny auf der Untersuchungsliege und starrte stur vor sich hin, während er sichtbar verkrampft und mit zusammengepressten Lippen eine Untersuchung nach der anderen über sich ergehen ließ. Als Dr. Charleston darauf bestand, seinen Brustkorb abzuhören, half Robert Johnny dabei, sein Hemd aufzuknöpfen. Durch das Zittern seiner Hände fiel es dem Schotten relativ schwer, die einzelnen Knöpfe zu öffnen und er gab schnell auf, es selbst zu versuchen. Robert bereitete Johnnys Anblick nach wie vor Unbehagen. Er sträubte sich gegen jedwede Form des Körperkontakts und jedes Mal, wenn das kalte Bruststück des Stethoskops seine Haut berührte, überkam den Schotten ein Schauer, bei dem er verzweifelt nach seiner Fassung rang. Es dauerte eine ganze Weile, doch nachdem die Ärztin mit allen Tests fertig war und Johnny etwas Blut abgenommen hatte, meinte sie endlich: „Abgesehen von den starken Körperreaktionen auf das Mittel, müsste mit Ihnen alles so weit in Ordnung sein, Herr McGregor. Das Mittel wird in absehbarer Zeit von selbst abklingen. Allerdings gäbe es auch die Möglichkeit, dass wir Ihnen den Magen auspumpen“, Johnny starrte sie beunruhigt an, schwieg jedoch weiterhin, „Da die Einnahme jedoch einige Zeit zurück liegt und auf nüchternen Magen erfolgte, sind allerdings die meisten Wirkstoffe bereits in ihrem Blutkreislauf. Es würde demnach nur wenig nützen.“ „Soll das heißen Sie können rein gar nichts machen?!“, Robert fiel erst nachdem er gesprochen hatte auf, wie aufgebracht er geklungen hatte. Dr. Charleston sah ihn kurz an, dann wandte sie sich wieder Johnny zu. „Ich kann Ihnen ein Mittel verabreichen, dass die Symptome ein wenig mindert. Außerdem sollte ein Schlafmittel Ihnen helfen, die Wirkung einfach zu verschlafen.“ Johnny blickte unsicher und hilfesuchend zu Robert, der ihm zunickte, doch Johnny zögerte noch einen Moment, ehe er zustimmte. Wie auch schon beim Blutabnehmen, war er ziemlich angespannt, als die Ärztin die Nadel einstach und ihm die Mittel spritzte. Ob das allerdings an einer generellen Abneigung gegen Spritzen lag oder ob es einfach damit zu tun hatte, dass Johnny unter dem starken Einfluss des Aphrodisiakums stand, wusste Robert nicht sicher. Während Dr. Charleston ihre Arbeitsgeräte bei Seite legte, half Robert Johnny dabei sich aufzurichten und sich wieder sein Hemd anzuziehen. Der Schotte wirkte bereits jetzt ein wenig träge und lahm, vermutlich war die Ursache jedoch eher die Anstrengung und Verspannung, als die Wirkung des Schlafmittels. „Muss er über Nacht hier bleiben?“ Die Ärztin wandte sich zu ihm um. „Nein, muss er nicht. Und ich halte es auch für wenig sinnvoll. Herr McGregor wird heute Nacht wahrscheinlich einen sehr unruhigen Schlaf haben. Es wäre wohl weitaus angenehmer für ihn, wenn das nicht zu viele Leute mitbekämen.“ Robert starrte die Frau vor ihm an und ihm wurde unwillkürlich klar, dass er Johnny schlecht zurück in sein eigenes Zimmer bringen konnte. Wenn das Mittel nach wie vor eine starke Wirkung auf Johnny hatte, würde er vermutlich den einen oder anderen feuchten Traum haben - und Enrico im Nebenzimmer würde sich die unmöglichsten Szenarien ausmalen und sie beide am nächsten Tag damit löchern. Es war nicht so, dass die Zimmerwände sehr hellhörig waren, aber sie schluckten auch nicht sämtliche Geräusche. Und wenn er ehrlich war, war diese Tatsache auch eine willkommene Ausrede dafür, Johnny nach den Geschehnissen des Abends nicht alleine zu lassen. Das hieß Johnny würde diese Nacht bei ihm verbringen. Sein Zimmer war das letzte im Gang und noch dazu hatte er den Vorteil, dass sein Zimmernachbar vor einem Monat Abschlussprüfung hatte – somit stand das Zimmer aktuell leer. Der Nachteil war jedoch gewesen, dass Robert nächtelang während der Abschlussprüfungen nicht hatte schlafen können, weil Frederik die ganze Nacht gelernt und allen Stoff laut vor sich hingesprochen hatte. Aber zumindest würde es so zu keinen peinlichen Zwischenfällen kommen, zumal sein Zimmer nur drei Gänge weiter lag und er somit keine Treppen nehmen musste, um Johnny dorthin zu bringen. Er sah zu seinem Freund, der erschöpft und müde auf den Boden blickte und fuhr ihm sanft durch die Haare. Als er sich hinunter beugte, um Johnny hoch zu nehmen, damit er ihn in sein Zimmer bringen konnte, legte dieser bereit willig die Arme um seinen Hals. Für einen kurzen Moment zögerte, als er Johnny hoch hob und deutlich dessen Erregung durch den Stoff seiner Hose spüren konnte, dann wandte er sich jedoch um, verabschiedete sich von Dr. Charleston und verließ den Behandlungsraum. Johnny seufzte leise in seinen Armen, rührte sich sonst jedoch nicht, was insofern recht gut war, dass es auf ihre Mitschüler, denen Robert in den Schlafgängen zwangsläufig über den Weg lief, so wirkte, als sei er entspannt eingeschlafen und Robert brachte ihn lediglich zu Bett. Er hoffte nur, dass niemandem auffiel, dass er Johnny nicht zu seinem eigenen Zimmer brachte... Umso größer war Roberts Erleichterung, als er endlich seine Zimmertür hinter sich ins Schloss fallen ließ und er Johnny auf seinem Bett absetzen konnte. Der Schotte hatte seine Augen nur leicht geöffnet und blickte müde zu ihm auf. Zumindest hatte sein Zittern mittlerweile stark nachgelassen. Robert vermutete, dass seine Anspannung durch die aufkommende Müdigkeit nachgelassen hatte und er deshalb etwas entspannter und ruhiger war. Als er sich vor ihn hin hockerte, wurde Robert bewusst, dass er von Johnny wenig Hilfe zu erwarten hatte. Er machte sich daran, ihm die Schuhe auszuziehen und er spürte deutlich Johnnys Blick auf sich ruhen, als er sich neben ihn setzte und damit begann Knopf für Knopf sein Hemd zu öffnen. Johnnys Atem ging nun spürbar schneller und Robert streifte ihm sanft und vorsichtig das Hemd von seinen Schultern. Ihre Blicke trafen sich und obwohl Robert wusste, dass er sich zusammen reißen musste, dass Johnny unter dem Einfluss dieses dämlichen Mittels stand, das Teodoro ihm verabreicht hatte, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, Johnnys bereitwilliger Einladung nachzukommen. Er beugte sich ein Stückchen nach vorne und küsste ihn auf den Mund und Johnny nutzte die Gelegenheit, packte ihn am Kragen und als er sich langsam auf die Matratze zurücksinken ließ, zog er Robert mit sich. Es wäre gelogen gewesen, wenn Robert behauptet hätte, dass sie noch nie innig miteinander gekuschelt oder rumgemacht hätten, aber zugegebenermaßen war dabei noch nie so viel nackte Haut im Spiel gewesen. Diesen Schritt hatten sie bisher noch nicht gewagt, vermutlich hatte gerade deshalb die aktuelle Situation so einen unglaublich verführerischen Reiz auf ihn. Sanft fuhr Robert mit seiner rechten Hand Johnnys nackten Oberkörper entlang und wurde mit einem leisen Seufzen belohnt. Johnnys Haut fühlte sich angenehm warm, fast heiß, unter seinen Fingerspitzen an, und Robert begann vorsichtig damit, sich mit kleinen Küssen seinen Weg Johnnys Hals hinab zu bahnen. Unter jeder kleinen zärtlichen Berührung konnte er spüren, wie sich die Muskeln des Schotten anspannten und er dabei leicht erschauderte. Haltsuchend legte er seine Hände auf Roberts Kopf und fuhr ihm durch die Haare. Während er mit seiner Zunge liebevoll Johnnys Brustwarzen umspielte, ließ Robert seine rechte Hand tiefer gleiten. Behutsam legte er sie auf Johnnys Hintern und massierte ihn sanft, was dem Schotten ein erregtes Aufkeuchen entlockte. Robert sah auf und lächelte. „A bheil sin a‘ còrdadh ruit?“, flüsterte er Johnny leise ins Ohr und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, während er mit seiner Hand damit begann, Johnnys Hose zu öffnen. Der Schotte blickte ihn sehnsuchtsvoll an und seine Antwort wirkte atemlos: „Tha... Tha sin... math...“ Nun, dass Johnny die ganze Situation und die Berührungen zuzusagen schienen, bestätigte Robert nur in seinem Tun und motivierte ihn dazu ihn innig zu küssen. Erst als Johnny seine Beine um ihn schlang und sich sein Körper erwartungsvoll an ihn schmiegte, wurde Robert schlagartig bewusst, dass das, was er gerade zu tun gedachte, absolut falsch war. Er bereute es, dass er sich soweit hatte gehen lassen, dass er nicht auf seinen Verstand gehört hatte. Wenn er jetzt weitermachte, würde er zu weit gehen und er würde es später bitter bereuen. Spätestens wenn Johnny am nächsten Tag erkannte, dass Robert wissentlich seine Situation ausgenutzt hatte. Johnny wirkte unruhig, als Robert so abrupt mit den Liebkosungen und Zärtlichkeiten aufhörte und er presste sich etwas näher an ihn. „Robert, tha mi ag iarraidh a dhol air do mhuin...”, meinte er mit erstaunlich fester Stimme und Robert schluckte hart, ehe er leise murmelte: „Tha sin ro luath, Johnny. Und du willst das auch gar nicht.“ Nun, es war eigentlich nicht so, dass ihm alles zu schnell ging. Er war durchaus bereit, Johnny hier und jetzt zu verführen und endlich diese Grenze zu überschreiten, ihre Beziehung auf diese Ebene zu heben. Aber er wusste um die Konsequenzen und es wäre nicht nur verantwortungslos, sondern würde vermutlich auch die Vertrauensbasis zerstören, auf der ihre Beziehung ruhte. Der Schotte starrte ihn mit fassungsloser Miene an, Robert fuhr ihm sanft mit der Hand über die Wange und küsste ihm auf die Stirn. „Oidhche mhath, Jonathan.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)