Loving the Pain von AlenaChen (u.a. [Marco X Ace] / [Shanks X Ace] / [Law X Ruffy]) ================================================================================ Kapitel 14: Verloren -------------------- Rückblende   Ein stechender Schmerz in seiner Magengrube riss ihn zurück in das Hier und Jetzt. Er stöhnte auf und sein Gesichtsausdruck wandelte sich zu einer schmerzverzogenen Grimasse. Im nächsten Moment jedoch bereute er dieses Eingeständnis von Schwäche wieder als er feststellte, in wessen Gesellschaft er sich noch immer befand.   Er kniete während seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt waren, wo sie von jemandem in einem groben Griff fest gehalten wurden. Vor ihm stand Kid mit seinen feuerroten Haaren und einem selbstgefälligem Grinsen auf den Lippen. Dieser Mistkerl hatte ihn getreten. Als ob es noch nicht schlimm genug war, dass sie seinen Körper mit einem verdammten Messer perforiert hatten, jetzt musste er ihm auch noch gegen genau diese Stelle treten.   Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Die Schmerzen waren intensiv, aber für den Moment erträglich genug. Eher fürchtete er das, was noch kommen würde. Er war leichtsinnig gewesen. Hatte weder erwartet, noch bemerkt, dass Kid zu ihnen gestoßen war. Bis es zu spät gewesen war. Er hatte sich ablenken, überlisten lassen und er könnte sich selbst dafür ohrfeigen, wenn es ihm denn möglich wäre in seiner derzeitigen Position. Aber der Griff um seine Handgelenke war unnachgiebig und wenn er ehrlich war, hatte er im Moment weit wichtigere Sorgen, als sich für seine eigene Dummheit zu bestrafen. Vor allem, da er für diese Dummheit wohl in den nächsten Minuten ohnehin noch genug bestraft werden würde.   Kid lachte auf. Scheinbar gefiel ihm der Anblick der sich ihm bot. Marco hätte ihm das Grinsen am liebsten höchstpersönlich aus dem Gesicht geschlagen, allerdings befand er sich im Moment auch für solch eine Handlung nicht in der Lage, so sehr er diese Tatsache auch bereute.   „Mit was für einem Schwächling haben wir es denn hier zu tun, der wegen so einem bisschen gleich die Besinnung verliert, hm? Wir sind es wohl nicht gewohnt in der Position des Verlierers zu stecken, was?“ Der Rothaarige verzog sein Gesicht erneut zu einer hämischen Grimasse, während er triumphierend auf Marco hinabblickte.   Dieses verdammte Großmaul. Marco würde ihm gerne zeigen, wer hier in der Position des Verlierers steckte. Wenn er sich doch nur befreien könnte. Er presste seine Lippen fest aufeinander um das Entweichen jeglicher weiterer Töne, die darauf schließen lassen würden, dass er Schmerzen hatte, zu verhindern. Doch schon im nächsten Moment wurden diese Bemühungen erneut gebrochen, als ihn ein harter Faustschlag frontal im Gesicht traf und er schmerzerfüllt aufstöhnte.   Er hatte keine Zeit sich wieder zu fangen, als ein weiterer Schlag folgte und er nur Sekunden später zusätzlich erneut Kid's Fuß in seiner Magengrube spürte. Er biss seine Zähne fest zusammen in einem Versuch den Schmerz möglichst zu ignorieren.   Scheinbar hatte sich bei dem Rothaarige einiges an Aggressionen angestaut, die er nun mit Freuden an Marco auslassen konnte und dieser dachte mittlerweile bereits leicht verzweifelt darüber nach, ob er dieser Situation überhaupt lebend entkommen können würde.   Über sich konnte er hören, wie Kid amüsiert kicherte, seine Fingergelenke knacken lies und dann erneut zuschlug. Dann jedoch beugte er sich zu Marco hinunter, packte diesen an dessen Haaren und zog seinen Kopf ruckartig nach hinten. Eine Bewegung die Marco ein überraschtes und schmerzliches Wimmern entlockte.   „Jetzt hör mir mal gut zu, Blondschopf.“ Kids Stimme war lediglich ein gefährliches Zischen, nur wenige Millimeter von Marco's Ohr entfernt. „Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten für dich: entweder ich mache dich hier und jetzt kalt und das war es dann mit dir. Game Over. Oder aber...“ er machte eine kurze, theatralische Pause und sprach dann weiter. „Du lässt dich auf einen hübschen, kleinen Deal mit uns ein.“ Er grinste. „Na, wie wär's?“   Der Blondhaarige presste seine Zähne fest aufeinander und sah auf. Er blickte sogleich direkt in die kalten Augen von Kid, dessen Gesicht dem seinen gefährlich nahe war. Was für eine Wahl hatte er denn schon? Er war diesem Idioten derzeit vollkommen ausgeliefert und er zweifelte nicht daran, dass dieser seine Drohung ohne jegliches Zögern wahr machen würde. Er musste sich darauf einlassen. Aber er wusste, dass er dies eigentlich um keinen Preis der Welt machen wollte. Er würde sich wie ein Verräter fühlen und sein Stolz sagte ihm, dass es nichts Schlimmeres gäbe. Wie könnte er auch so selbstsüchtig sein und quasi alles verraten für das er stand? Alles verraten, dass ihm je wichtig war? Er wusste, dass Kids Gruppe irgendetwas gegen seinen Vater geplant hatte und er war so kurz davor gewesen heraus zu finden, was dies war. Wenn er sich jetzt auf diesen Deal einließ, würde dann nicht alles vorbei sein? Dann wiederrum, wenn er sich nicht darauf einließ, wäre dann nicht erst recht alles vorbei?   Er musste unweigerlich an Ace denken, den er noch immer beschützen wollte. Er musste hier weg kommen. Für Ace. Sonst würde dieser ohne Zweifel das nächste Opfer von Kid werden...   Der Griff um seine Haare wurde fester. Kid's Geduld schien sich so langsam zu erschöpfen. Er musste jetzt eine Entscheidung fällen, oder es würde zu spät sein.   Noch einmal sah er Ace's Gesicht vor seinem inneren Auge, dann sagte er schließlich: „Also gut. Was willst du?“ Seine Stimme klang unsicherer und schwächer, als er es sich eigentlich erhofft hatte und der wütende Unterton in ihr klang schon fast lächerlich.   Kid lachte hämisch auf. „Wie schön, dass du ausnahmsweise mal vernünftig bist. Ich habe ja wirklich nur selten mit Menschen zu tun, die erkennen können, wenn sie verloren haben, oder dies akzeptieren können.“   Marco biss seine Zähne zusammen um sich einen Kommentar zu dieser Aussage zu verkneifen. Wenn er sich jetzt nicht vorsichtig verhielt, dann würde seine ganze Mühe umsonst gewesen sein und darauf konnte er gut und gerne verzichten, schließlich wollte er sich ja aus dieser Situation befreien und sich nicht noch weiterer Gefahr aussetzen. Er musste an Ace denken. Er musste das hier durchziehen.   „Na dann pass mal auf, Blondschopf.“ Das Grinsen Kids wurde breiter. Er zumindest schien die derzeitige Situation ausgiebig zu genießen. „Erstens wirst du dich ab sofort nicht mehr in unsere Angelegenheiten einmischen und deinem werten Vater dies ebenso nahelegen, wir haben nämlich keine Lust uns ständig um eure Schnüffeleien kümmern zu müssen... und versuch gar nicht erst das Ganze zu leugnen. Ich weiß genau Bescheid.“   Marco schluckte, hielt aber noch immer seine Zähne fest auf einander gepresst. Tatsächlich war er an einer ziemlich interessanten Sache in Bezug auf Kid dran gewesen und er hatte gehofft die Probleme, die dieser ihnen bereitete bald unterbinden zu können. Allerdings war er bisher davon ausgegangen, dass dieser nichts davon wusste, nur leider schien der Rothaarige nicht ganz so dumm zu sein, wie er gedacht hatte.   „Und da ich ohnehin weiß, dass du dich auf einen Loyalitätsbruch deiner tollen Familie gegenüber niemals einlassen würdest, verzichte ich mal darauf nach irgendwelchen Insiderinformationen zu fragen. Aber wie wäre es hiermit: halte dich ab sofort von diesem Kleine  fern, der heute Mittag bei dir gewesen ist.“   Marco's Augen weiteten sich. „Wie bitte?“ Die Worte waren über seinen Lippen ehe er sie aufhalten konnte und entlockten Kid ein weiteres amüsiertes Auflachen.   „Ja, ja, du hast schon richtig gehört. Ich will dich nicht mehr in der Nähe deines kleinen Lieblings sehen.“ Er grinste selbstgefällig. „Nichts für ungut. Aber ich weiß doch, wie sehr du auf den Kleinen stehst, also sieh es als ein persönliches Geschenk meinerseits an. Ich helfe dir nur eine Entscheidung über diese Unmoralischen Wünsche zu fällen.“   Marco knirschte mit den Zähnen. „Was für einen Vorteil solltest du davon bitte haben, dass ist totaler Irrsinn!“   „Ja, vielleicht.“ Kid ließ bei diesen Worten endlich Marco's Haare los. „Aber es regt dich so wunderbar auf. Das allein sorgt schon dafür, dass es die Sache wert ist.“   Mit einer lässigen Bewegung drehte er das Messer, welches er noch immer fest umgriffen hielt, zwischen seinen Fingern. „Ich denke du hast mich deutlich verstanden. Halt dich nicht daran und ich werde dich kalt machen. Und deinen kleine  Schützling ebenfalls.“ Er leckte sich bei den Gedanken, die ihm kamen, mit seiner Zunge genüsslich über seine Lippe. „Wobei ich mit dem Kleinen vorher noch ganz andere Dinge anstelle werde.“   Bei diesen Worten seines derzeitigen Peinigers brannte eine Sicherung in Marco's Kopf durch und er versucht sich ruckartig und mit aller Kraft von Killer‘s Griff loszureißen um sich auf Kid zu stürzen um diesen für seine Worte und Anspielungen bezahlen zu lassen.   Seltsamerweise lies Killer ihn tatsächlich los, doch da Marco durch diese Unerwartete Handlung in seiner Bewegung plötzlich zu viel Schwung hatte, fiel er nach vorne, wo er sogleich von einem erneuten harten Schlag in den Magen begrüßt wurde.   „Ich denke, du hast verstanden.“ Erklang sogleich erneut die hämische Stimme Kids.   Und Marco hatte verstanden. Er sackte zurück auf seine Knie und hielt sich mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck die Hände vor den Bauch. An der Stelle, an welcher er von dem Messer getroffen worden war, drang Blut aus seinem Körper, welches nun langsam und warm über seine Finger ran und nahezu geräuschlos auf dem Boden aufkam.   Er hatte verstanden. Er hatte in seiner derzeitigen Situation keine Chance gegen die Beiden.   Ihm war schwarz vor Augen. Er musste hier weg. Schnell. Bevor er erneut die Besinnung verlor. Kid's Stimme drang aus seltsamer Ferne zu ihm und er verstand kaum, was dieser noch sagte.   „Gehen wir, Killer. Er hat verstanden, schließlich würde er niemals seinen Freund in Gefahr bringen wollen.“ Er lachte erneut amüsiert und boshaft auf. „Der Boss würde nicht gerade erfreut sein, wenn wir ihn hier umbringen. Leider.“   Marco blinzelte angestrengt und biss sich fest auf seine Unterlippe um im Hier und Jetzt zu bleiben. Hatte Kid gerade etwas über einen Boss gesagt? Gab es tatsächlich jemanden der diese Gruppe von Idioten anleitete und über Kid stand? War diese Sache in Wirklichkeit viel größer, als er erwartet hatte...?   Als Marco endlich vernahm, wie sich Schritte von ihm fort bewegten, konnte er nicht anders als erleichtert zu sein. Er hatte es geschafft. Kid lies in tatsächlich in Ruhe.   Für den Moment war er sicher.   Aber dennoch wusste er, dass er sich beeilen musste. Wenn er hier und jetzt zusammenbrach, würde das nur noch mehr Probleme verursachen und darauf konnte er derzeit wirklich verzichten.   Während er sich langsam und mühsam aufrappelte, überlegte er mittlerweile fieberhaft, wohin er gehen sollte. Nach Hause in seine Wohnung war vollkommen ausgeschlossen. Zu groß das Risiko, dass er Ace über den Weg lief. Außerdem war die Gegend generell zu dicht bewohnt und er konnte nicht riskieren irgendwelches Aufsehen zu erregen.   Er sah sich für einen Moment um, kniff seine Augen dabei mehrmals zusammen da seine Sicht leicht verschwommen war. Als er diesen Weg gewählt hatte, war es ihm nicht wirklich bewusst gewesen. Aber tatsächlich wohnte Thatch hier in der Nähe.   Er schluckte hart. Zu Thatch zu gehen war wohl ebenfalls keine gute Wahl, aber dennoch um einiges besser als die anderen Optionen, die sich ihm derzeit boten. Er war sich sicher, dass Thatch die Unstimmigkeiten, die zwischen ihnen bestanden, beiseitelegen könnte angesichts der derzeitigen Situation.   Außerdem war er sich sicher, dass er Thatch vertrauen könnte das dieser Ace nichts über das, was passiert war erzählte. Denn wenn es etwas gab, das er ganz bestimmt nicht wollte, dann war es, dass Ace sich um ihn sorgte. Zudem musste er an Kids Worte denken. Was wenn dieser seine Drohung tatsächlich wahr machte und Ace etwas antat? Was wenn es wirklich besser wäre, wenn er sich von dem Jüngeren vorerst fernhielt?   Er lachte schmerzlich auf bei dem Gedanken. Natürlich. Er wollte selbst nicht unbedingt mit Ace reden. Nicht nach dem was passiert war. Nicht nach ihrem Streit und nicht nachdem er sich hier wie ein Idiot von jemandem wie Kid hatte fertig machen lassen.   Vielleicht wäre es tatsächlich ganz gut, wenn er einfach ein wenig Zeit für sich hatte um über Alles nachzudenken. Vielleicht könnte er dann endlich wieder klarer über die ganze Sache denken und urteilen.   Fürs erste jedoch musste er zu Thatch kommen. Also machte er sich langsam und mühselig auf den Weg. Jeder Schritt schmerzte und er wünschte, dass der Weg nicht so verdammt weit wäre.   Rückblende Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)