Loving the Pain von AlenaChen (u.a. [Marco X Ace] / [Shanks X Ace] / [Law X Ruffy]) ================================================================================ Kapitel 6: Aufgehalten ---------------------- Es klopfte energisch an seiner Haustür. Wenn Ace etwas wollte, dann konnte er ganz schön nerven, dachte Marco bei sich und musste dabei unweigerlich lächeln. Irgendwie war er glücklich. Er würde den Tag letztlich doch noch mit Ace zusammen verbringen können. Besser konnte das Wochenende für ihn gar nicht mehr werden. Er lief zu seiner Haustür, öffnete diese mit einer schnellen Handbewegung und sah, weiterhin lächelnd, in das überraschte Gesicht des Schwarzhaarigen, welcher seine Hand noch immer von der Klopfaktion erhoben hielt und abrupt in seiner Bewegung inne gehalten hatte. Im nächsten Moment jedoch sah der Jüngere ihn tadelnd an. „Warum lässt du mich immer so lange warten?“ Fragte er genervt. Marco lehnte sich an den Türrahmen an und blickte auf den Schwarzhaarigen herab „Weil du keine Geduld hast.“ Gab er vorwurfsvoll zurück. „Mann, Marco. Ich hab eben Hunger!“ Kam die Antwort des Jüngeren prompt. „Ich weiß.“ Sagte der Blonde kühl „Du hast auch nur einmal Hunger: und das ist immer.“ Ace, der sich durch diese Aussage sichtlich beleidigt fühlte, wollte nach dem Älteren ausschlagen, doch dieser wich der Attacke gekonnt aus und trat auf den Flur hinaus. Die Haustür fiel hinter ihm ins Schloss. Er drehte sich zu dem Jüngeren um und sah ihn fragend an „Können wir gehen?“ Der Angesprochene sah gespielt beleidigt zur Seite und antwortete leise „Du bist immer so gemein zu mir.“ Diese kleinen Streitereien gehörten mittlerweile einfach zu ihren Gesprächen dazu. Auch wenn Marco nicht wusste warum, da ihn so ein Verhalten eigentlich nerven sollte. Und das tat es in Wirklichkeit auch, aber eben nicht bei Ace. Irgendwie durfte Ace so oder so alles machen was er wollte. Ace bildete für ihn die einzige, große Ausnahme in Allem. Irgendwie hatte sich das so ergeben. Er hatte sich den Schwarzhaarigen als seinen persönlichen Schützling auserkoren. Und dann, mit der Zeit, war er für ihn zu etwas Besonderem geworden. Richtig. Das war es. Er wollte alles an Ace mögen. Egal ob er albern, glücklich, traurig oder sauer war. Er wollte es alles. Er wollte, dass Ace ihm jede Seite seines Charakters zeigte und er wollte ihn mit allem was er war akzeptieren. Wie sollte er sonst von sich behaupten können, dass er mehr für den Jüngeren empfand, als er eigentlich sollte?   „Ich lad dich als Entschuldigung ein.“ Sagte er schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen zu dem Jüngeren. „Hmm?“ Dieser sah ihn zuerst zweifelnd an, doch dann grinste er breit und sagte schließlich „Danke!“. Marco liebte diesen Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen. Und er liebte es, dass er ihn mit solchen Kleinigkeiten glücklich machen konnte. Außerdem dachte er, das Ace ohnehin am besten aussah, wenn er glücklich war. Das breite Grinsen des Jüngeren. Die Sommersprossen, die ihn irgendwie frech erscheinen ließen und seine schwarzen Haare, die sein Gesicht sanft umrandeten.   Marco wollte, dass es ihm gehörte. Er wollte das Ace ihm gehörte. Er wollte, dass er ihn umarmen und küssen konnte, wann immer ihm danach war. Er wollte ihn berühren können, wie und wann er es wollte. Sein Gesicht, seine Lippen, seine Haare. Geistesabwesend streckte er seine Hand aus und strich dem Jüngeren in einer kurzen Bewegung über dessen Haare. Er wollte es alles und er hasste, dass er Ace nicht näher sein konnte. „Eh? Hab ich da was?“ Wurde er je von den Worten des Schwarzhaarigen, der ihn wegen der Berührung verdutzt ansah, aus seinen Gedanken gerissen. Er sah ihn verwirrt an und zog sogleich seine Hand zurück „E-ein Fussel...!“ Brachte er schließlich leicht panisch hervor, ein Rotschimmer legte sich über seine Wangen. „Echt? Danke.“ Antwortete der Jüngere mit einer unschuldigen Mine und lächelte dabei.   Abrupt drehte der Blonde sich um und ging auf die Treppe zu. „Komm schon, wir sollten los.“ Sagte er schließlich, ohne sich noch einmal umzudrehen. Ace sollte sein Gesicht nicht sehen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Die Nähe des Jüngeren machte ihn verrückt, aber er durfte nicht einfach so unüberlegt handeln, er musste seine Gedanken endlich in den Griff kriegen, dann würde so etwas auch nicht mehr passieren. Er hatte Glück, dass Ace sein seltsames Verhalten nicht aufzufallen schien. Jeder andere hätte es mittlerweile bestimmt schon gemerkt, oder nicht? Aber Ace war anders… An Ace heran zu kommen war bestimmt nicht einfach. Unweigerlich fragte er sich, ob der Jüngere wohl schon mal eine Freundin gehabt hatte. Irgendwie hatte er ihn so etwas nie gefragt und mitbekommen hatte er in diese Richtung eigentlich auch nie etwas. Aber ausschließen würde er es nicht. Schließlich war Ace bestimmt ziemlich beliebt bei den Frauen.   Er seufzte. Das waren ja jetzt genau die richtigen Gedanken um seine eigentlich gute Laune wieder in den Keller zu drücken. Irgendwie kamen ihm in letzter Zeit nur dämliche Sachen in den Kopf. Er sollte aufhören sich über Dinge, die er ohnehin nicht beeinflussen konnte, Gedanken zu machen. Aber so einfach war es nicht seine Zweifel und Ängste auszublenden. Er wusste, dass es nicht gut war. Diese Gedanken taten ihm weh. Das er Ace mochte war unsagbar schmerzhaft für ihn. Dennoch würde er es schaffen so weiter zu machen. Denn, der Gedanke Ace gänzlich zu verlieren, war noch immer der schmerzhafteste von Allen.   Als er die Haustür nach Draußen öffnete, schlug ihm eine unerträglich schwüle Luft entgegen. Es war bewölkt und sah fast so aus, als ob es bald anfangen würde zu regnen. Aber dann wiederrum war die Luft ziemlich warm und bedrückend. Er hasste diese Art von Wetter. Es war unangenehm draußen zu sein, wenn die Luft so erstickend war. Er hörte Ace hinter sich seufzend ausatmen „Was für ne Luft.“ Bemerkte der Schwarzhaarige knapp. Marco nickte zustimmend.   Die Pizzeria zu der sie gehen wollten, lag nur fünf Minuten von ihren Wohnungen entfernt. Sie mussten lediglich die Straße runter laufen und um die nächste Ecke biegen. Und da war sie dann. Die beste Pizzeria der Gegend und zudem auch die günstigste. Sie legten die Strecke schweigend nebeneinander laufend zurück. Ace freute sich, dass er für diesen Tag schon zwei Mal kostenloses Essen abstauben könnte, vor allem, da er im Moment ein bisschen knapp bei Kasse war. Etwas, dass er vor Marco natürlich niemals zugegeben hätte. Umso erleichterter war er, als dieser in spontan zum Essen eingeladen hatte. Wobei, wenn er recht darüber nachdachte, dann war der Ältere schon immer so gewesen. Er hatte sich seit damals um ihn gekümmert, war für ihn da gewesen. Ohne je nach einer Gegenleistung zu fragen. Irgendwie war Marco ihm gegenüber wirklich immer ein guter Mensch gewesen, dabei war Marco nicht unbedingt der Typ Mensch, der einfach so nett zu anderen war.   Während er lief, war Marcos Blick starr auf den Boden gerichtet. Irgendwie schaffte er es heute einfach nicht, seinen Kopf davon abzuhalten ihn mit langwierigen Denkprozessen zu beschäftigen. Dadurch, dass er jedoch abgelenkt war, bemerkte er nicht die Gruppe von Menschen, welche vor ihnen und kurz vor ihrem Ziel, die Straße blockierten. Ace jedoch hatte diese bemerkt und blieb abrupt stehen. „Marco…“ versuchte er so ruhig wie möglich zu sagen. Der Angesprochene blieb ebenfalls stehen, drehte sich verwundert um und sah Ace fragend an, dieser jedoch starrte nur stur an ihm vorbei. Sein Gesicht sah aus, als ob ihm unwohl war. Marco folgte leicht irritiert dem Blick des Jüngeren und konnte nicht verhindern, dass ihm ein überraschtes „Oh“ herausrutschte. Die Mitglieder der Gruppe vor ihnen hatten sie derweil ebenfalls bemerkt und warfen ihnen feindselige Blicke zu. Für einen Moment herrschte Stille zwischen den beiden Parteien, doch dann löste sich eine Person aus der Gruppe heraus und trat auf Marco und Ace zu. „Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da.“ Sagte der Mann mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen. Er hatte rote Haare, welche ihm wirr von seinem Kopf abstanden. Außerdem trug er eine, mit Nieten verzierte, Fliegerbrille und seine Lippen waren in einer dunklen Farbe geschminkt. Alles in allem gab er ein bedrohlich wirkendes Bild ab. „Lange nicht mehr gesehen.“ Fügte er in einem Ton, der nichts Gutes zu bedeuten hatte, hinzu. „Nicht lange genug, Kid.“ Gab Marco trocken zurück. „Ah, Marco.“ Der Rothaarige verzog seinen Mund zu einer Grimasse. „Und wen haben wir da?“ Sagte er mit einem flüchtigen Blick auf Ace. „Den kenn ich ja noch gar nicht. Einer deiner Schützlinge? Oder dein neustes Spielzeug?“ Ace zuckte bei diesen Worten unweigerlich zusammen und auch Marco schien von einem auf den anderen Moment Mühe zu haben, sich zurückzuhalten hier auf öffentlicher Straße etwas Dummes zu machen. Für den Moment schwiegen sie jedoch Beide. Kid schien eindeutig ein Unruhestifter zu sein. Ace hatte bis jetzt noch nicht das Vergnügen gehabt, ihm zu begegnen, aber er wusste, dass Marco sich öfter mit Typen wie ihm herumschlagen musste. Der Grund war das Internat ihres Vaters. Weil sie dort viele Kinder mit zweifelhaftem Hintergrund und Verhalten aufnahmen, kam es oft zu feindseligen Auseinandersetzungen, vor allem mit anderen Gruppen. Ace konnte nicht behaupten, dass er selbst früher besser gewesen wäre, aber die Zeit, in welcher er solche Probleme verursacht hatte, lag bereits lange zurück. Die Aufgabe, die Marco jedenfalls eigentlich für das Internat seines Vaters meistens übernahm, war es auf diese sogenannten ‚problematischen Kinder‘ aufzupassen. Ace hatte sich lange Zeit über den widersprüchlichen Charakter des Älteren gewundert. Warum er zu ihm und anderen Kindern, die zu ihnen gehörten, trotz der Fehler, die sie begangen hatten, so gut sein konnte und gleichzeitig dann solche Dinge tun konnte, auch wenn es für sie und seinen Vater war.   Ace schluckte. Wenn es hier zu einer Auseinandersetzung kam, dann würde das unangenehme Folgen mit sich bringen. Er hoffte nur, dass dies hier allen bewusst war, aber mit einem Blick auf Marco und Kid war er sich dessen nicht mehr unbedingt so sicher. Außerdem, was hatte der komische Typ gemeint, als er fragte ob er Marcos ‚Spielzeug‘ wäre? Was für ein dämlicher Begriff. Marco würde andere Menschen niemals benutzen. Da er keine Antwort erhielt sprach Kid unbeirrt weiter „Vor ein paar Wochen hab ich dich noch mit diesem anderen Kerl gesehen…“ Wieder dieses hämische Grinsen. Marco ballte seine Hände zu Fäusten. Was wollte der Rothaarige damit erreichen, hier solche Dinge zu sagen? Wollte er, dass er vor Ace wie ein Idiot dastand? Oder das er ausrasten würde? Ja, dass wäre definitiv schlecht. Er musste sich beherrschen. Er schluckte hart. Er durfte sich nicht beeinflussen lassen. Um nicht in die Versuchung zu geraten einen Streit anzufangen, schwieg Marco weiterhin eisern. Aber das, was Kid da sagte, waren definitiv keine Sachen, von denen er wollte, dass Ace sie hörte. Schließlich würde der Schwarzhaarige so etwas nur missverstehen, oder nicht? Außerdem, woher wusste dieser Unruhestifter überhaupt von diesen Dingen? Kid hatte seinerseits lange nachgeforscht um etwas zu finden, mit dem er Marco in die Enge treiben und bloßstellen konnte. Dann war er letztlich vor einigen Wochen fündig geworden und jetzt würde er diesen Moment in vollen Zügen auskosten. Er würde dem Blonden heimzahlen, dass er sich immer in seine Angelegenheiten einmischte. „Wie hieß der noch gleich… hm… er hatte so eine seltsame Frisur, braune Haare…“ Reizte er den Blonden weiter, dass Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter. „Sah aus, als ob ihr euch sehr nahe gestanden hättet… Aber darauf hast du wohl keine Lust mehr gehabt, hm?“ Er machte einen Schritt auf Marco zu und verschränkte seine Arme vor seiner Brust „Aber ich muss zugeben, der Kleine da würde mir auch besser gefallen.“ Fügte er noch mit einem Kopfnicken in Aces Richtung hinzu und leckte sich dabei mit der Zunge über die Lippen.   Aces Augen weiteten sich. Wie bitte? Dachte er im Stillen bei sich und sah Marco verwirrt und zugleich geschockt an. Bei dem Blonden jedoch schienen in eben diesem Moment die letzten Geduldsfäden gerissen zu sein. Er machte einen schnellen Schritt auf Kid zu und packte diesen am Kragen „Noch ein Wort…“ Sagte er ruhig obwohl seine Augen blanke Wut ausdrückten. „Noch ein weiteres Wort und ich sorg dafür, dass du für eine lange Zeit nicht mehr sprechen können wirst. Verstanden?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)